OPD-KJ 2 Operationalisierung psychodynamischer Diagnostik im Kindes- und Jugendalter EginhardKoch KlinikfürKinder-undJugendpsychiatrie ZentrumfürpsychosozialeMedizin UniversitätHeidelberg WasistOpera+onalisierung? • DieArtundWeise,wieeinKonstrukt gemessenwerdensoll(Messbarmachung) • Qualitäts-/Gütekriterienempirischer Forschungsinddabei: • ObjekQvität, • Reliabilitätund • (Konstrukt)Validität Waswirdopera+onalisiert? UnterEinhaltungeines„miUlerenAbstrakQonsniveaus“,angesiedeltzwischen„reiner“ VerhaltensdeskripQonund„reiner“metapsychologischerBegriffsbildung. • PsychodynamischeKonstrukte • Beziehung,Beziehungsverhalten,überdauerndeBeziehungsmuster (emoQonaleQualitätundKontrolle) • PsychischeStruktur,strukturelleStärkenundSchwächen • IntrapsychischeKonflikte,Konfliktspannungen • Behandlungsvoraussetzungen D.h.,esgehtumBeziehungsmuster,sowieumkonflikt- undstrukturbedingteErlebens-undVerhaltensweisen unddendarausresulQerendenEinschränkungen. WiewirdderBefunderhoben? • MitZeit! • EinemsemistrukturiertenInterview(Interviewlei^aden) • DurchInterakQon(Spiel,Szeno(?),Alltagsbegegnung, Geschichtenanfängeetc.), • FremdanamnesQschenAngaben • Jenachdem,... – ...wiealtdasKind/derJugendlicheist, – ...wasichwissenwill,und – …inwelchemKontextsichdasKind/derJugendlichebefindet. WelchesMaterialhabeichzurVerfügung? • WassagtdasKind,derJugendliche • WieverhältsichdasKind,derJugendlicheinden verschiedenenKontexten,wiespieltes… • WassagenwichQgeAndere(Fremdanamnese) • WieerlebeichdasKind,denJugendlichen(Resonanz desUntersuchers) AltersstufeninderOPD-KJ orienQertanPiaget1973 • Stufe1(etwa1,6–5Jahre):präoperaQonale Entwicklungsperiode, • Stufe2(6–12Jahre):sozialePerspekQvenÜbernahme, • Stufe3(ab13.Lebensjahr):Selbstreflexiveund metakogniQveProzessehöhererOrdnung. Anwendbarkeit • DiagnosQk • Beziehungsmuster • StrukturelleDefizite(Strukturprofil) • KonfliktbedingteEinschränkungen • Therapieplanung(Fokusformulierung) • Strukturfokus • Konflikthypothese • Therapieverlauf • UmgangimpädagogischenKontext • Psychotherapieforschung AufdieKontexteachten! • • • • (Ersatz)Familie Kindergarten,Schule,Ausbildung,Beruf Peers Körper,Krankheit • DieKontextesinddirekt(Konflikt)und • indirekt(StrukturundBeziehung)berücksichQgt! BedenkenSiebiOe: „Das Geheimnis der Welt liegt im Sichtbaren, nicht im Unsichtbaren.“ SaintExupery und „Es ist die Theorie, die entscheidet, was wir beobachten können.“ Werner Heisenberg OPD-KJ Multiaxiales System DievierverschiedenenAchsen • • • • • • • • • MASAchseI MASAchseII MASAchseIII MASAchseIV MASAchseV Achse„Beziehung“ Achse„Konflikt“ Achse„Struktur“ Achse„Behandlungsvoraussetzungen“ VerbindungenderAchsen allgemein • StrukturundKonfliktwerdeninderBeziehung (InterakQon)sichtbar Kreismodell in Anlehnung an SASB Vertikal: Kontrolle, Interdependenz (strukturelle Analyse sozialen Verhaltens, Benjamin 1974) Horizontal: emotionale Beziehungsqualität, Affiliation Gewähren lassen Desinteressier abgewandt Interessiertzugewandt Liebevoll, Freundlich Feindselig Vorwurfsvoll entwertend Freundlichanleitend Kontrollieren Manbrauchtaberimmer2Betrachtungsebenen... dieak+veunddiereak+ve Autonomiegewähren(ak+v)Unabhängigsein(Reak+v) MissmuQgsich verschließen Offenund unbefangen Wütendim Kontakt Freudigim Kontakt Unzufrieden gefügig bestimmend, kontrollierend sein Vertrauensvoll undangepasst sich fügen, sich unterwerfen DieunterschiedlichenEbenen (Kreise) • Dieak+ve,objektgerichteteEbene: • KommunikaQon,dieaufdenInterakQonspartner ausgerichtetist • Diereak+ve,subjektgerichteteEbene: • ReakQonaufdieBotschaqdesInterakQonspartners Beurteiltwerdenkann… • • • • dieDyade dieResonanz(Gegenübertragung) dieTriade unddieselbstbezüglicheEbene Operationalisierung • Im Kreis 8 Items über Grad der Affiliation und Interdependenz definiert • Qualitäten interpersonellen Verhaltens durch die „Pole“ und als Mischungsverhältnisse der beiden Achsen bestimmbar • Ausprägungsgrad: nicht vorhanden (0) bis stark vorhanden (4) • Beispiele für einen hohen Ausprägungsgrad im Manual • Ambivalente Anteile der Beziehungsgestaltung sind abbildbar • Kontextbezogene Einschätzung möglich, bitte deklarieren (Peers, Schule, Eltern) • Orientierung: Störungsunabhängige Altersnorm Achse„Struktur“ PaulKlee:Senecio1922 Struktur... • ...stelltunsFähigkeitenzurVerfügung • ......StellteineDisposiQondar,unszuerlebenund zuverhalten...istsomiteinErfahrungsschatz • beschreibtdieBeziehungdesSelbstzuden innerenundäußerenObjekten StrukturbedeutetdieFähigkeitzu… • regulieren(DieSchaffungundWiederherstellungvon Systemgleichgewichten). • differenzieren(DieUntersuchungvonGanzheitenauf Unterschiede)undzu • integrieren(DieVerknüpfungvonUnterschiedlichem zueinemneuemGanzen). StrukturundDiagnose • DieOPD-KJoperaQonalisiertStruktur(das IntegraQonsniveau)jenseitsderICD-10/DSM5 Diagnose • Cave!KernbergassoziiertStrukturundDiagnose Störung und Funktionsniveau (nach Kernberg) Realitätsprüfung Abwehr Beziehung zum Anderen Störungsbilder Erlebnisreaktiv intakt Reif Belastungsstörung Anpassungsstörung neurotisch Intakt Reif Phobien, Zwang, Angst, Depression auf neurotischem Niveau hysterisch Intakt Reif bis unreif unflexibel Bemächtigend und inszeniert Dissoziative Störungen narzisstisch Intakt Reif bis unreif unflexibel Angst vor Objektverlust Gen. Angststörung Sucht Schwere n. Depression borderline Phasenweise aufgehoben bzw. verzerrt Unreif Angst vor Selbstverlust Persönlichkeitsstörungen psychotisch Nicht möglich Unreif Schizophrenien Affektive Störungen Abwehrmechanismen (eine Auswahl) (mod. N. PERRY und TSCHUSCHKE 1994) • Funktionale Abwehr (reif) • Altruismus • Antizipation • Sublimation • Unterdrückung • Verdrängung • Reaktionsbildung • Verschiebung • Rationalisierung • Humor • Etc. • Dysfunktionale Abwehr (unreif) • Projektion • Projektive Identifikation • Spaltung • Idealisierung • Entwertung • Omnipotenz DSM5Klassifika+onvon Persönlichkeitsstörungen • Skala zum Funktionsniveau von Persönlichkeit • Dimensionen Identität, Intimität, Selbstlenkungsfähigkeit, Empathie • OPD-KJ 2 Dimensionen: Steuerung, Identität, Interpersonalität, Bindung Opera+onalisierung(1) unterEinhaltungeines„miUlerenAbstrakQonsniveaus“,angesiedeltzwischen„reiner“ VerhaltensdeskripQonund„reiner“metapsychologischerBegriffsbildung. • Realitätsprüfung,KontaktzurAußenwelt, Erreichbarkeit • Abwehrmechanismen(Flexibilität,FunkQonalität, Variabilität,KonQnuität) • Einfühlbarkeit,Berechenbarkeit, Vorhersehbarkeit, • Bewusstheit,Erinnerbarkeit,Reflexionsfähigkeit • Leidensdruck • Unterstützung • Kontextualität Opera+onalisierung(2) unterEinhaltungeines„miUlerenAbstrakQonsniveaus“,angesiedeltzwischen„reiner“ VerhaltensdeskripQonund„reiner“metapsychologischerBegriffsbildung. • JedestrukturelleFähigkeitwirdaufvier IntegraQonsniveausabgebildetundimManual operaQonalisiert. • GuteIntegra+on =1 • EingeschränkteIntegra+on =2 • GeringeIntegra+on =3 • Desintegra+on =4 • Zwischenwertesindmöglich(1,5;2,5und3,5) • DiestrukturellenFähigkeitensinduntervier Strukturdimensionenzusammengefasst. DieStrukturdimensionen • „Steuerung“ – Impulssteuerung,AffekUoleranz,Steuerungsinstanzen (Gewissensbildung),SelbstwertregulaQon • „Iden+tät“ – Kohärenz,Selbsterleben,SO-Differenzierung,Objekterleben, Zugehörigkeit • „Interpersonalität“ – Phantasien,EmoQonaleKontaktaufnahme,Reziprozität, Affekterleben,Empathie,Fähigkeitsichzutrennen • „Bindung“ – ZugangzuBindungsrepräsentaQonen,SichereinnereBasis, FähigkeitdesAlleinseins,Nutzungvon Bindungsbeziehungen DieStrukturdimensionen • „Steuerung“ – Impulssteuerung:DieMöglichkeit,Impulsezusteuernund eineDesaktualisierungdesErlebtenzuerreichen. – AffekUoleranz:Fähigkeit,negaQveAffekteauszuhaltenund abpuffernzukönnen. – Steuerungsinstanzen(Gewissensbildung):DieFähigkeit, moralischurteilenundsichanWerten,Normen,Regelnund StandardsorienQerenzukönnen. – SelbstwertregulaQon:Fähigkeit,denSelbstwertregulieren zukönnen,FähigkeitzurSelbsUröstungundEntwicklung einesposiQvenSelbstgefühls DieStrukturdimensionen • „Iden+tät“ – Kohärenz:Fähigkeit,einsQmmiges,zeitlichundsituaQv stabilesSelbstkonzeptzubesitzen. – Selbsterleben:Fähigkeit,sichinseinenEigenschaqen, FähigkeitenundWidersprüchenzubeschreiben. – SO-Differenzierung:Fähigkeit,sichabgegrenztvonanderen PersonenundalsUrhebervonHandlungenzuerleben. – Objekterleben:Fähigkeit,denanderenalseigenständige Person,miteigenenGefühlen,MoQven,einemeigenen ErlebenundHandelnwahrzunehmen. – Zugehörigkeit:Fähigkeit,sichzugehörigzufühlen(Kulturell, ethnisch,familial,sozial,religiös) DieStrukturdimensionen • „Interpersonalität“ – EmoQonaleKontaktaufnahme:Fähigkeitzurangemessenen Kontaktaufnahme – Phantasien:KommunikaQonnachInnen,Fähigkeitzum Probehandeln,einengeschütztenRaumzuetablieren – Reziprozität:FähigkeitzumwechselseiQgenDialog,zurGestaltung einesgemeinsamenRaumes,Werkes – Affekterleben:Fähigkeit,eigenesemoQonalesErlebenzuzulassen unddifferenziertzuverstehen – Empathie:Fähigkeit,Gedanken,EmoQonen,Absichteneines anderenMenschenzuerkennenundzuverstehen.ZurEmpathie gehörtauchdieEinfühlungalseigeneReakQonaufdieGefühle AndererwiezumBeispielMitleid,Trauer,Schmerz (ObjektbezogeneAffekte) – Fähigkeitsichzutrennen:Fähigkeit,sichzulösen DieStrukturdimensionen • „Bindung“ – ZugangzuBindungsrepräsentaQonen:Fähigkeit,aufgute innereBilder(Objekte)zugreifenzukönnen – SichereinnereBasis:Fähigkeit,imBedarfsfallsichauch alleineberuhigenundseineinnerenBilderakQvierenund nutzenzukönnen – FähigkeitdesAlleinseins:Fähigkeit,Alleinseinnutzenzu können.InnereBilderwichQgerAndererzeigensich differenziertundvielfälQg. – NutzungvonBindungsbeziehungen:Fähigkeit,beiBedarf HilfeandererakQvzusuchenundinAnspruchnehmenzu können,Fähigkeit,BedürfnissenachNähezumAusdruckzu bringen Interrater-ReliabilitätderAchseStruktur (OPD-KJ1) Cord Benecke et al. 2011; Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 60,1 • Gesamt • Steuerung 883) • SO-Erleben • KommunikaQve Fähigkeiten w-Kappa.811 w-Kappa.781(.647bis. w-Kappa.787(.670bis.716) w-Kappa.698(.620bis.736) WasistfürdieBewertungStrukturachsevon Bedeutung? • Zeitkriterium(6Monate) • BedeutungweitererInformaQonsquellen(biUe deklarieren) • Altersstufen(1–3) StrukturundKonflikt • StrukturbeziehtsichaufdieVulnerabilitätder Persönlichkeit,dieDisposiQonzurKrankheit • unddieKapazitätzurVerarbeitungvoninneren KonfliktenundäußerenBelastungserfahrungen • JereduzierterdasStrukturniveauist,desto schwierigerwirdes,stabileKonfliktmusterzu idenQfizieren,beidesintegriertemStrukturniveau wirdeinweitgehendesFehlenvoneindeuQg erkennbarenKonfliktenregistriert. Achse „Konflikt“ WasisteinintrapsychischerKonflikt? • Erist… • intrapsychisch, • d.h.,polareErlebnis-undHandlungsperspekQvenkönnennicht integriertwerden, • AufeinandertreffenentgegengesetzterVerhaltenstendenzen (MoQvaQon,Bedürfnisse,Wünsche) • dysfunkQonalundentwicklungshemmend, • zeitlichüberdauernd(6Monate),und • zeigtsichinverschiedenenLebensbereichenwieFamilie,Peers, undSchule.AberauchimUmgangmitdemKörperoderder Erkrankung. Opera+onalisierung • • • • DefiniQon AkQverundpassiverModus Altersfenster+Modi+Kontexte/Lebensbereiche Fall-VigneUeauseinemAltersfenster DieKonflikte 1. NäheversusDistanz (AbhängigkeitversusAutonomie*) 2. UnterwerfungversusKontrolle 3. Selbst-versorgenversusVersorgt-werden (VersorgungversusAutarkie*) 4. Selbstwertkonflikt 5. Schuldkonflikt(Loyalitätskonflikt*) 6. ÖdipusKonflikt 7. Iden+tätskonflikt undaktuelleBelastungen *KonfliktnameinderOPD-KJ1 WiegeheichbeiderBeurteilungvor? AktuelleBelastung? Ja/Nein Wirdein KonflikUhema deutlich? JA Nein Istein KonflikUhema relevant? Nein JA IsteineKonfliktdynamik/polare Spannungspürbar? JA JA Bedeutsamer KonfliktimSinneder OPD-KJ! JA IstderKonflikt entwicklungs- hemmend? Keine Konfliktdiagnose aktuellmöglich Zubewertenistnochderallgemeine VerarbeitungsmodusdesKonflikts • BeiderVerarbeitungwerdenzweiverschiedene Modibeschrieben: • AkQverModus:DeutlichkontraphobischeAbwehr oderReakQonsbildung • PassiverModus:Überwiegendregressive Abwehrhaltungen • AkQverundpassiverModussindPrototypen,inder klinischenRealitätfindensichhäufigMischtypen NäheversusDistanz • Bindungensindnichtsicher • ExistenzielleAngstvoreinerdasSelbstgänzlich vereinnahmendenNäheodervoremoQonalerDistanz/ Trennung/Alleinsein • WesentlichesMerkmaldiesesKonfliktesisteine Beziehungsgestaltung,indereinedurchNäheund/ oderDistanzausgelosteAngstvorherrschendist • AkQv:AngstvorNähe;ÜbersteigerteemoQonale Unabhängigkeit • Passiv:AngstvorTrennung;Suchenachengen Beziehungen • Leitaffekt:Angst UnterwerfungversusKontrolle • DieserKonfliktkreistumdieAuseinandersetzungen Gehorsam/UnterwerfungversusKontrolle/SichAuflehnen. • IndererstenAltersstufetretenSpannungenim Wesentlicheninterpersonellauf(Unterwerfung versusAuflehnung)undzeigensicherstmit zunehmenderReifeintrapsychisch(Spontaneität versusRigidität). • AkQv:ständigesAu{egehrengegenüber Einschränkungen,PflichtenundKontrolle • Passiv:gefügig,zurückgezogenundkontrolliert. • Leiaffekte:Ärger,WutundFurcht Selbst-versorgenversusVersorgt- werden • SelbstversorgenversusVersorgt-werdenbeziehtsichaufdas grundsätzlicheBedürfnisvonKindernundJugendlichen,etwas zubekommen • VersorgungbeziehtsichaufMateriellesundImmaterielles • DieserKonfliktsetztvoraus,dassKinderundJugendliche grundsätzlichzueinerBeziehungs-aufnahmeinderLagesind • DasThemainBeziehungenistdabeistarkdurch «SelbstversorgungversusVersorgt-werden»gekennzeichnet bzw.eingeschränkt • AkQv:Selbstversorgung;Aufopferungfürandere • Passiv:Anklammerndundparasitär • Leitaffekt:Sorge Selbstwertkonflikt • HiergehtesumKinderundJugendliche,beidenendie AnstrengungenzurRegulierungdesSelbstwertgefühls übermäßigstark,inbesondererWeiseerfolglosoderdeutlich konflikthaqsind. • IhrErlebenundVerhaltenwerdenweitgehendvondemThema dereigenenWerQgkeitbesQmmtundbewegensichzwischen denPolen«geringervs.übersteigerterSelbstwert»und entsprechend«geringervs.übersteigerterObjektwert» • AkQv:GrandioseSelbstüberschätzung(auchinderPhantasie) • Passiv:StarkeVerunsicherungundÄngstevor(weiteren) befürchtetenKränkungserlebnissen. • Leitaffekt:SchamoderdieAbwehr Schuldkonflikt • DasGefühlvonSchuldtriUauf,wennmananderetatsächlichoder vermeintlichverletztunddieBedürfnisseoderRechtebeeinträchQgt hat. • SolcheGewissens-oderÜber-Ich-undLoyalitätskonfliktehängeneng mitegoisQschenoderprosozialenTendenzenzusammenundkönnen nichtnurrealeVerletzungenundBeeinträchQgungenanderer betreffen,sondernauchVerletzungenvoninternalisiertenNormenund Wertenumfassen. • DerSchuldkonfliktwirdbesQmmtdurchdasStreben,dieBeziehungzu denElternzusichern. • AkQv:Anklagende,entwertendeÄußerungenundVerhaltensweisen gegenüberdenfamilialenBezügen • Passiv:überzogeneTreuebindungandieFamilie • Leitaffekt:Schuld ÖdipusKonflikt • DerödipaleKonfliktalsverinnerlichter,überdauernderKonflikt bewegtsichimSpannungsfeldzwischenderBefriedigung eroQscherundsexuellerWünscheundderenAbwehr. • DieödipaleKonstellaQonsetztdierealeoderphantasierte PräsenzvondreiPersonenvoraus,diesichimSpannungsfeld vonAnerkennung,RivalitätundEroQkbefinden. • AkQv:BetonungderSexualität,Rivalitätintriadischen Beziehungen • Passiv:altersentsprechendeNeugierinBezugaufSexuelles fehlt • Leitaffekt:Scham,Angst,Ärger Iden+tätskonflikt • ErstwennwidersprüchlicheSelbstrepräsentanzenzueiner lebensbesQmmendenVerwirrung,OrienQerungslosigkeitundAngstvor Selbstdissonanzführen,kannvoneinemIdenQtätskonfliktgesprochen werden • ImFalleeinesIdenQtätskonfliktsistdieIdenQtätsfindungund-sicherung erlebens-undverhaltensbesQmmend • EsbestehteinchronischesRingenumeinekohärenteIdenQtätund zugleichdieAngst,dieeigeneIdenQtätkönntedurch Widersprüchlichkeitengefährdetwerden • DieAusbildungeinesIdenQtätskonfliktssetzteinmindestensmäßig integriertesStrukturniveauunddifferenzierteSelbstrepräsentanzen voraus • AkQv:UnkriQscheÜbernahmemitwechselndenIdenQfizierungen • Passiv:interessenlos,gleichgülQgundangepasst.DasSelbsterlebenist besQmmtvonUnsicherheitundOrienQerungslosigkeit. • Leitaffekt:Ratlosigkeit KONFLIKT Nähe versus Distanz Unterwerfung versus Kontrolle Selbstversorgen versus versorgt werden Wann diagnostizieren? Existenzielle Bedeutung von Bindung Bindungen sind nicht sicher Liegt nicht vor, wenn flexible Beziehungen möglich sind! Selbst- und Fremdkontrolle ist lebensbestimmend Versorgung Regulierung des lebensbestimmend Selbstwertes im Vordergrund Aktiver Modus Angst vor Nähe Übersteigerte emotionale Unabhängigkeit Ständiges Aufbegehren gegen Aufgaben und Pflichten Selbstversorgung Aufopferung für andere Reaktionsbildung: Grandiose Selbstüberschätzung Passiver Modus Angst vor Trennung Suche nach engen Beziehungen Angst Gefügigkeit und Unterordnung Passiver Widerstand Anklammernd Parasitär Einbruch des Selbstwerts Befürchtete Bloßstellung, Leitaffekt Selbstwert BeziehungsFähigkeit vorhanden! Ärger Sorge Scham Konflikt Schuldkonflikt Ödipus Konflikt Identitätskonflikte Wann diagnostizieren? Beziehung zu den Eltern sichern Erotisch-sexuelle Wünsche und deren Abwehr Identitätsfindung und sicherung lebensbestimmend Nicht die normalen Identitätskrisen der Jugendlichen! Selbstaufopfernd Unangemessene Schuldgefühle Aktiver Modus Entwertung Unmoralisch gewissenlos Betonung der Sexualität Triadische Beziehungen Rivalität Unkritische Übernahme Wechselnde Identifizierung Passiver Modus Überzogene Treuebindung an die Eltern Schwere Sachlich Sexuell unattraktiv Vermeiden der Geschlechtsrolle Orientierungslosigkeit Leitaffekt Schuld Ratlosigkeit WasistfürdieBewertungKonfliktachsevon Bedeutung? • Zeitkriterium(6Monate) • BedeutungweitererInformaQonsquellen(biUe deklarieren) • Altersstufen(1–3) • Kontext(Peers,Schule,Eltern,Körper) • Fall-VigneUen Grundkonflikt,KonfliktundStruktur • DieGrundkonflikteerwachsenausdenEntwicklungsaufgaben, diedasSelbstinseinerBindungsentwicklungdurchlaufenmuss (G.Rudolf) • NäheundBeziehung(erstesVierteljahr) • Bedürfnis:körperlichversorgtwerden,EinschwingeninkommunikaQven Dialog,RegulierungvonNäheundDistanz • Objektbindung(1.+2.Jahr) • Bedürfnis:Sicherheit,GeborgenheitBeruhigung,AnimaQon • Autonomie(2.–4.Jahr) • Bedürfnis:autonomzusein,mitdenObjektenumgehenzu können • Iden+tät(4.–6.Jahr) • Bedürfnis:entsprechenddereigenenIdenQtätmitden Objekteninteragierenzukönnen StrukturundderGrundkonfliktderNähe Disponierendfür:Nähe/Distanz,Selbstwert? EsbestehtscheinbarkeineigenesSelbst DieselbstreflexiveWahrnehmungisterschwert EsbestehtkeineAffekUoleranz Objekteerscheinenfremd,bedrohlichund verfolgend • SelbstundObjektkönnennurschwereinen verstehenden,empathischenKontakteingehen • BeziehungenhinterlassenkeineSpuren • • • • Struktur und der depressive Grundkonflikt Disponierend für: Nähe/Distanz, Selbstwert, Schuld • Einschwaches,bedürqiges,bemühtesSelbst • AnpassungsichertdieZuwendungderObjekte • SteuerungderImpulseundAffekte,umObjektverlustzu vermeiden • IdealisierungderObjekteundVermeidungvon ObjektenUäuschungen • Unfähigkeit,passivesVerlassenwerdenzuertragen Struktur und der Grundkonflikt der Versorgung Disponierend für: Schuld, Versorgung/Versorgt-werden, Unterwerfung/Kontrolle • VermeidungakQverLösungvondenObjekten • VermeidungsbemühungenimHinblickaufemoQonale KommunikaQon • Angstgegenübereigenenaggressivenundsexuellen ImpulsenunddenzugehörigenAffekten Achse „Behandlungsvoraussetzungen“ DieDimensionen • Subjektive Dimensionen • Ressourcen • Therapievoraussetzungen Subjek+veDimensionen • SchweregradsomaQscherBeeinträchQgung • SchweregradpsychischerBeeinträchQgung • Krankheitshypothesen(+Freitext) • Leidensdruck • VeränderungsmoQvaQon 0 – 3 (nicht vorhanden bis hoch ausgeprägt) Ressourcen • • • • Peers FamilialeRessourcen IntrapsychischeRessourcen AusserfamilialeUnterstützung 0 – 3 (nicht vorhanden bis hoch ausgeprägt) Therapievoraussetzungen • Einsichtsfähigkeitinbiopsychosoziale Zusammenhänge(abAS3) • Krankheitsgewinn • Arbeitsbündnisfähigkeit • NutzungdesprofessionellenHelfersystems 0 – 3 (nicht vorhanden bis hoch ausgeprägt) ZumSchlussundfürdenAnfang „DergrößteFeinddesVerstehensistunsere Überzeugung,esverstandenzuhaben.“