ausgedehnt. Bei der Vermehrung der Gartenpflanzen durch Blatt

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Physiologie, Biologie, Anatomie u. Morphologie (Teratologie).
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ausgedehnt.
Bei der Vermehrung der Gartenpflanzen durch B l a t t ­
s t e c k l i n g e entwickeln sich an dem Blatte junge Pflänzchen, die
sich aber bald durch Bewurzelung selbständig machen, sodass die
Blattfläche als leitendes Organ nur kurze Zeit functionirt und nach
der Entwickelung der Knospen bald abstirbt.
A n Keimblättern
wurde das Austreiben v o n W u r z e l n bei Phaseolus midtifiorus
und
Helianthus
annuus
v o n d e V r i e s b e o b a c h t e t ; an den Stielen
krautiger Laubblätter bei Ampélopsis hederacea, Vitis riparia,
Pavonia
Wiotti,
Justicia superba,
Helianthus annuus,
Coleus
Verschaffelti,
Achyranihes
Verschaffelti u. a. In allen diesen Fällen bleiben die
Blätter nicht länger am L e b e n , als ihre normale Dauer vorschreibt,
secundare G e w e b e treten nicht auf.
A u c h die Beobachtungen an
Blattstecklingen v o n Pflanzen mit lederartigen Blättern ergaben
dieselbe Thatsache (Aucuba Japónica,
Evonymus Japónicas,
Ficus
elástica,
Camellia Japónica,
Hederá Helix,
Hoya carnosa,
Citrus
Aurantium).
Max Seholtz (Breslau).
K n y , L., U e b e r e i n e A b n o r m i t ä t in d e r A b g r e n z u n g d e r
J a h r e s r i n g e . ( A u s den Sitzungsberichten der Gesellschaft
naturforschender Freunde zu Berlin. 1890.)
D e r jährliche Holzzuwachs grenzt sich bei den Hölzern unserer
Breiten mit dem Schlüsse der H o l z b i l d u n g meist deutlich a b , w o ­
durch sich die einzelnen Jahresbildungen als Jahresringe kenn­
zeichnen.
„ D e n G r a d der Schärfe, mit welcher die Sonderung auf H o l z ­
querschnitten hervortritt, wird v o n S a n i o auf dreierlei Ursachen
zurückgeführt."
1. A m allgemeinsten ist die A b n a h m e des Radialdurchmessers
der herbstlichen Elementarorgane des Holzkörpers. D e r U e b e r g a n g
v o n den radial gestreckten Zellen der Frühlingsringe zu den a b g e ­
platteten Herbstzellen kann allmählich o d e r unvermittelt schnell
erfolgen.
A u c h das Maass der Abplattung der letzten Herbstzellen
ist nach der A r t und häufig auch nach dem Jahresringe ver­
schieden.
2 . W e n i g e r allgemein sind Verschiedenheiten in der A r t und
Qualität der Elementarorgane.
Das Frühlingsholz enthält häufig
zahlreichere, weitere Gefässe, welche zur Herbstgrenze hin seltener
und enger werden. Häufiger erfolgt diese V e r e n g u n g allmählich
{Salicineen,
Pomaceen,
Fa.yus), zuweilen aber ist der U e b e r g a n g
v o n den weiten Gefässen des Frühlings, die einen besonderen Ring
bilden, zu den engen Gefässen des Sommers ein plötzlicher, un­
vermittelter, w o d u r c h für das unbewaffnete A u g e die Sonderung
der Jahrringe besonders scharf sich kennzeichnet (Quercus
Robur,
Castanea vesca).
A u c h H o l z p a r e n c h y m und L i b i i f o r m zeigen nicht
selten eine besondere A n o r d n u n g . A m schärfsten markirt sich die
Jahrringsgrenze nach S a n i o , wenn Frühlings- und Herbstholz
aus metatrachealem H o l z p a r e n c h y m bestehen und die Mittelschicht
aus Libriform {Qleditschia triacanthos, Robinia
Pseudo-Acacia).
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