1 Kometen – Zeugen der Vergangenheit War der Stern von Bethlehem ein Komet?.......................................................1 Warum sind Kometen interessant?...................................................................1 Woraus besteht ein Komet, wie funktioniert er?...............................................1 Wie lange sind die Umlaufszeiten von Kometen?............................................2 Gibt es Leben auf Kometen?............................................................................2 Wie oft stürzt ein Komet auf die Erde?.............................................................3 War ein Komet am Aussterben der Dinosaurier schuld?..................................3 War der Stern von Bethlehem ein Komet? Kometen haben die Menschheit schon immer fasziniert. Sie erscheinen plötzlich am Nachthimmel, mit ihrem Aussehen unterscheiden sie sich sehr von Sternen und Planeten. Das hat die Phantasie der Menschen angeregt. Sie haben in Kometen ein Zeichen der Götter gesehen, meistens die Vorankündung eines Unglücks: einer Naturkatastrophe oder Todes eines Königs. Es gab aber auch einen besonderen Glücksbringer. Der Morgenstern von Bethlehem wurde lange Zeit für einen Kometen gehalten. Erst kürzlich sind die Wissenschaftler zum Schluss gekommen, dass es aber nicht ein Komet, sondern eine spezielle Konstellation der Planeten war: Zur Zeit von Christi Geburt sind sich Jupiter und Saturn auf ihren Bahnen sehr nahe gekommen und gemeinsam leuchteten sie so hell, dass die Weisen aus dem Morgenland meinten, ein neuer Stern sei aufgegangen. Warum sind Kometen interessant? Vor 4.6 Milliarden Jahren sind aus einer dunklen Teilchenwolke (welche viel Staub, Eis und organische Teilchen enthielt) unsere Sonne, die Planeten, Asteroiden und Kometen entstanden. Am Anfang hatten alle diese Himmelskörper dasselbe Material. Während der ganzen 4.6 Milliarden Jahren waren die Planeten in der Nähe der Sonne. Die Sonnenstrahlung hat ihr Material erwärmt und dadurch chemisch stark verändert. Unverändert blieben nur diese Himmelkörper des Sonnensystems, die weit weg von der Sonne entstanden sind und die meiste Zeit ihres Lebens in grosser Entfernung von der Sonne verbracht haben. Diese Himmelskörper sind Kometen. Sie haben in der Kälte des Weltalls das Material, aus welchem sie entstanden sind, am besten konserviert. Zudem sind Kometen klein. In ihrer Mitte entsteht keine Hitze, wie z. B. in der Erde. Ihr Material ist sozusagen tiefgefroren und daher gut konserviert. Ein Komet ist wie Galce in der Tiefkühltruhe. Glace bleibt in der Tiefkühltruhe frischer als an der Sonne, das nennt man konservieren. Wenn wir Kometen studieren, können wir herausfinden, wie das Material aussah, aus dem unsere Erde entstanden ist. Da Kometen viel Wasser, aber auch viel organisches Material besitzen, gibt uns das möglicherweise Hinweise auf die Entstehung des Lebens. 2 Woraus besteht ein Komet, wie funktioniert er? Ein Komet hat einen Kern, der aus Eis und Staub besteht. Der Kern hat einen Durchmesser von einigen Kilometern. Den Kometenkern umgibt eine Koma, eine Art Nebel. Wenn der Komet in die Nähe der Sonne kommt, beginnt das Eis zu verdampfen und reisst Staub mit. So wird ein Schweif gebildet, der weg von der Sonne zeigt, so wie ein Fähnchen von einem Ventilator. Wenn sich der Komet von der Sonne entfernt, geht der Schweif dem Kometen voraus. Stell dir eine Dampflokomotive vor, deren Rauch in Fahrrichtung weht – so sähe es aus. Staub und Gas werden dabei nicht genau gleich weggedrückt, was häufig zu mehr als einem Schweif führt. Die Kometenschweife können bis 100 Millionen km lang sein. Bei einem Durchgang um die Sonne wird nicht der ganze Komet aufgewärmt. Nur die äusserste Schicht (ein paar cm) wird warm. Der Rest bleibt tiefgefroren. Bei jedem Durchgang bei der Sonne geht so ein Teil des Kometen verloren. Nach einiger Zeit kann der Komet: zerbrechen in einen Planeten oder in die Sonne stürzen kein Material mehr enthalten aus welchem ein Schweif gebildet werden kann. Von Komet Halley z. B. nimmt man an, dass er nur noch etwa 100 Mal kommen wird. Immerhin wird er also noch 7600 Jahren leben. Wie lange sind die Umlaufszeiten von Kometen? Zwischen einigen Jahren und einigen 10`000 Jahren. Es gibt auch Kometen, die nur einmal zur Sonne kommen, dann aber das Sonnensystem verlassen oder in die Sonne stürzen. Wie werden Kometen erforscht? Es werden Raumsonden zu Kometen geschickt, die verschiedene Messgeräte enthalten. Die Kometen werden fotografiert, ihr Material wird analysiert und die Daten werden zur Erde gesendet (siehe Kapitel Rosetta). Im Januar 2004 haben die Amerikaner mit ihrer Sonde „Stardust“, die 5 Jahre unterwegs zu Kometen Wild-2 war, den Staub aus dem Schweif dieses Kometen eingefangen. Die Teilchen von der Grösse 10 bis 300 Mikrometer, wurden in einem - wie Tennisschläger geformten Kollektor – eingesammelt. Die Sonde soll mit diesem Staub im Januar 2006 auf einem Militärgelände im US-Staat Utah landen. Dann wird der Staub auf der Erde untersucht. Gibt es Leben auf Kometen ? Nein. Aber vielleicht findet man dort Teilchen, die es braucht, damit sich Leben entwickelt. 3 Wie oft stürzt ein Komet auf die Erde? Ein Objekt der Grösse von 100 m Durchmesser stürzt auf die Erde etwa alle 1000 Jahre, ein Objekt der Grösse von ein paar Kilometern (Komet oder Asteroid) alle 100`000 Jahre und ein Objekt mit 10 km Durchmesser (z. B. Otawara, Objekt der Grösse um Dinosaurier auszulöschen) alle 10 Millionen Jahre. War ein Komet am Aussterben der Dinosaurier schuld? Es war nicht ein Komet, sondern der Asteroid Otawara, ein Objekt mit 10 km Durchmesser. Asteroiden, die in gleicher Zeit und aus gleichem Material wie Kometen entstanden sind, unterscheiden sich von den Kometen dadurch, dass ihr Material sich während ihres Lebens sehr verändert hat. Sie umkreisen die Sonne in viel kleinerem Abstand als die Kometen. Vor 65 Millionen Jahren hat ein Asteroid auf der Erde eingeschlagen. Durch den Einschlag in ein schwefelhaltiges Gestein wurden grosse Mengen Schwefel freigesetzt. Es entstand eine Dunstschicht, die das Durchkommen der Sonnenstrahlung zur Erde erschwerte. Es gab einen Nebel während 10, vielleicht sogar 30 Jahren. Dadurch ist die Temperatur der Erdoberfläche stark gesunken. Diese lange Zeit der Kälte haben die Dinosaurier nicht überlebt. Dies besagt eine Theorie über das Aussterben der Dinosaurier.