Narkose Viele Papillonbesitzer haben Angst um ihren Liebling, wenn eine Narkose n€tig wird. Das h•ngt auch damit zusammen, dass es meist •ltere, teils kranke Hunde sind, welche f‚r einen Eingriff oder auch nur die Entfernung von Zahnstein sediert werden m‚ssen. Das Narkoserisiko war vor 30-40 Jahren viel gr€sser als heute. Die Veterin•rmedizin bietet dank moderner Narkosemittel und -verfahren ein hohes Mass an Sicherheit. Der Tierarzt verwendet gut erprobte Narkotika in individuell angepasster Kombination und Dosierung. Die Narkosetiefe ist heute ein St‚ck weit steuerbar. Vor der Narkose untersucht der Tierarzt den kleinen Patienten exakt und er wird auch gewogen. Bei Menschen g•ngige Methoden f‚r kleine Eingriffe wie Lokalan•sthesie oder Infiltrationsan•sthesie k€nnen bei Papillons f‚r sich allein kaum angewendet werden, weil die lebhaften Zwerge nicht still halten. F‚r l•ngere Eingriffe werden wie in der Humanmedizin Inhalationsnarkosen durchgef‚hrt. Isofluran als Narkosegas hilft, die Belastungen f‚r den Kreislauf sowie Niere und Leber, zu reduzieren, gleichzeitig ‚bernehmen angeschlossene Ger•te die ƒberwachung von Herzfrequenz und Kreislaufzustand. Bei sehr alten Papillons ist es auch richtig, eine Blutuntersuchung bez‚glich Leber- und Nierenwerten durchzuf‚hren, wenn eine Narkose f‚r einen Eingriff notwendig wird. F‚r k‚rzere Eingriffe werden oft sogenannte Injektionsnarkosen verwendet. In der Regel wird dazu ein Katheter in die Vene eines Vorderbeins gelegt, durch welches sowohl die Narkotika gespritzt wie auch eine Infusion verabreicht werden k€nnen. Dieser ven€se Zugang bleibt w•hrend der ganzen Operation bestehen, damit allenfalls Notfallpr•parate rasch verabreicht werden k€nnen. Es gibt heute Narkotika, f‚r die es ein Gegenmittel gibt, d.h. nach dem Eingriff wird das Antidot gespritzt und der Hund ist sehr rasch wieder wach, das langanhaltende „Nachschlafen“ entf•llt weitgehend. Es ist wichtig, dass der Papillonbesitzer weiss, was gemacht wird, dass er das Vorgehen vom Tierarzt erkl•rt bekommt. Sie d‚rfen auch eine Frage stellen oder eine Meinung •ussern. Papillons sind sensibel. Wenn der Besitzer sich im Sprechzimmer •ngstigt und verunsichert ist, sp‚rt das der Hund und reagiert auf die Stress-Situation „Tierarzt“ noch heftiger als ohnehin. Ruhe bewahren, dem Tierarzt gut zuh€ren und dem Hund so gut es geht Sicherheit vermitteln, heisst das Motto, das dem kleinen Patienten am besten hilft. Wenn der Venenkatheter gelegt und eine kleine Dosis gespritzt ist, wird der Hund schl•frig, legt sich hin und dann kann der Besitzer aus dem Raum gehen und den Tierarzt in Ruhe seine Arbeit tun lassen. Wenn man l•nger verweilt, kann es sein, dass der Hund etwas erregt wirkt, kurz bellt oder Anzeichen von Erbrechen zeigt. Das ist kein Grund zu Nervosit•t, es ist ein schnell vor‚bergehendes Narkosestadium, bei dem Bewusstsein und Schmerzempfindlichkeit bereits ausgeschaltet sind. Kurz danach erreicht der Patient jenen Zustand, in dem operiert werden kann. Individuell angepasste Kombination und Dosierung der Narkotika: Papillons brauchen tendenziell eine relativ geringe Dosis Der Tierarzt ber‚cksichtigt bei der Planung und Durchf‚hrung der Narkose Gr€sse und Gewicht, Alter und Allgemeinzustand des kleinen Patienten. Und wenn man Gl‚ck hat, kennt er auch die Papillons, denn es gibt wohl rassebedingte Unterschiede. Kleine Terriers k€nnen bei •hnlicher Gr€sse und Gewicht eine h€here Dosis ben€tigen. Papillons brauchen tendenziell eine geringere Dosierung, um das erw‚nschte Narkosestadium (Toleranzstadium) zu erreichen. Papillons sind wahrscheinlich schon relativ heikel, vor allem darf die Dosis des Mittels, das auch f‚r eine „Gas-Narkose“ zuerst in die Vene appliziert wird, nur minimal sein, um dem Risiko eines Atemstillstandes durch dieses Medikament auszuweichen. Das heisst, dass der Tierarzt ganz vorsichtig dosiert, sorgf•ltig beobachtet und dem Papillon genug Zeit l•sst, bis es auf den OP-Tisch kommt. Bei F•llen, wo ein Papillon durch einen Narkose-Zwischenfall in Gefahr ger•t, kann Ueberdosierung die Ursache sein, so dass der kleine Hund in das unerw‚nschte Asphyxie-Stadium einer Narkose kommt und Unterst‚tzung f‚r die Atmung ben€tigt. UnfallverhÄtung nach der Narkose In der Regel geht alles gut und man kann nach 3-4 Stunden sein Tierchen wieder abholen. Weil der Vierbeiner noch unsicher auf den Beinen steht, ist es wichtig, eine geschlossene Transport-Boxe mitzubringen, in der man ihn sicher nach Hause transportieren kann. Dort angekommen wird er in seiner Boxe eine ruhige, eher warme Ecke gestellt und soll noch einige Zeit ruhen. Der Patient darf nachher nicht auf Sofa oder Sessel liegen oder sitzen, weil er noch etwas schwindlig sein und herunterfallen k€nnte. Je nach Zustand empfiehlt sich auch f‚r die folgende Nacht „Boxen-Ruhe“, wobei die Boxe auf einem Stuhl neben dem Bett stehen darf, damit der Kleine sich nicht alleingelassen f‚hlt. Erst am andern Tag kann man davon ausgehen, dass er wieder sicher auf seinen vier Beinen steht.