Univariate Kennwerte mit SPSS

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R.Niketta
Deskriptivstatistik
Univariate Kennwerte mit SPSS
In diesem Paper wird beschrieben, wie eindimensionale Tabellen und Kennwerte mit
SPSS erzeugt werden. Eine Herleitung der Kennwerte und eine inhaltliche Interpretation der Ergebnisse ist nicht intendiert.
Anmerkung: Die Beispiele sind der Datei „POKIV_Terror_V13.SAV“ entnommen.
Fragebogen und Codeplan stehen im Aktenordner im CIP-Pool.
Alle Datenanalysen werden über „Analysieren“ aufgerufen.
Nominalskalenniveau
Auf Nominalskalenniveau können Tabellen (Häufigkeiten, Prozente) erzeugt werden.
Als Kennwert kann der Modus bestimmt werden.
Diese Tabellen werden über „Deskriptive Statistiken“ -à „Häufigkeiten“ aufgerufen.
Beispiel: Es sollen die Häufigkeiten von F41 (Familienstand), F42 (höchster
allgemeiner Schulabschluss) und der neu erzeugten Variablen F41dicho berechnet
werden.
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Die betreffenden Variablen werden im linken Feld markiert und über den Pfeil in das
rechte Feld transportiert. Auch hier können Sie über „OK“ sofort berechnen lassen
oder Sie können den Befehl in das Syntaxfenster übertragen.
FREQUENCIES
VARIABLES=f41 f42 f42dicho
/ORDER= ANALYSIS .
Die Originaltabellen sehen wie folgt aus:
Häufigkeiten
Statistiken
N
Gültig
Fehlend
f41 Welchen
Familienstand
haben Sie?
354
6
f42 Welchen
höchsten
allgemeinen
Schulabschl
uss
348
12
f42dicho
Schulabs
chluss
(dichotom
isiert)
339
21
Häufigkeitstabelle
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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f41 Welchen Familienstand haben Sie?
Häufigkeit
Gültig
Fehlend
Gesamt
1.00 Ich bin verheiratet
und lebe
2.00 Ich bin verheiratet
und lebe
3.00 Ich bin ledig
4.00 Ich bin geschieden
5.00 Ich bin verwitwet
Gesamt
9.00 keine Angabe
Gültige
Prozente
Prozent
Kumulierte
Prozente
91
25.3
25.7
25.7
7
1.9
2.0
27.7
241
9
6
354
6
360
66.9
2.5
1.7
98.3
1.7
100.0
68.1
2.5
1.7
100.0
95.8
98.3
100.0
f42 Welchen höchsten allgemeinen Schulabschluss
Häufigkeit
Gültig
Fehlend
Gesamt
2.00
Hauptschulabschluss (
Volksschulabschluss)
3.00
Realschulabschluss
(mittlere
4.00 Abschluss der
Polytechnischen
5.00 Fachhochschulreife
6.00 Allg. oder
fachgebundene
Fachschulreife
7.00 Anderer Abschluss
Gesamt
9.00 keine Angabe
Gültige
Prozente
Prozent
Kumulierte
Prozente
23
6.4
6.6
6.6
60
16.7
17.2
23.9
3
.8
.9
24.7
37
10.3
10.6
35.3
216
60.0
62.1
97.4
9
348
12
360
2.5
96.7
3.3
100.0
2.6
100.0
100.0
f42dicho Schulabschluss (dichotomisiert)
Häufigkeit
Gültig
Fehlend
Gesamt
1.00 keine
Hochschulreife
2.00 Hochschulreife
Gesamt
System
Prozent
Gültige
Prozente
Kumulierte
Prozente
123
34.2
36.3
36.3
216
339
21
360
60.0
94.2
5.8
100.0
63.7
100.0
100.0
Der Modus muss nicht extra berechnet werden, es ist direkt aus den Tabellen ablesbar, da er die Kategorie mit den höchsten Werten ist. Beim Familienstand ist es die
Kategorie „ledig“, beim Schulabschluss die Hochschulreife. Bei der dichotomisierten
Variablen kann gut die Wirkung der Kategorienzusammenfassung gesehen werden.
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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Über die Optionen „Diagramme“ und „Format“ können Sie zusätzlich Balkendiagramme und Änderungen in der Reihenfolge der Kategorien erzeugen.
Ordinalskalenniveau
Zusätzlich zu den Häufigkeiten und dem Modus, können der Median und der Interquartilsabstand berechnet werden. Im Grunde haben wir es bei der Variablen
„Schulabschluss“ auch schon mit einer ordinal skalierten Variablen zu tun, wenn die
Kategorie „anderer Abschluss“ nicht berücksichtigt wird.
Beispiel: Neben dem Schulabschluss sollen die Kennwerte der Frage 21 („In welchem Umfang beeinflusst unsere Kultur andere Völker?“) berechnet werden.
f21 Unsere Kultur beeinflusst andere Völker
Gültig
Fehlend
Gesamt
1.00 sehr stark
2.00 nicht so stark
3.00 kaum
4.00 überhaupt nicht
5.00 kann ich nicht
beantworten
Gesamt
9.00 keine Angabe
Häufigkeit
45
136
116
17
Prozent
12.5
37.8
32.2
4.7
Gültige
Prozente
12.9
39.0
33.2
4.9
Kumulierte
Prozente
12.9
51.9
85.1
90.0
35
9.7
10.0
100.0
349
11
360
96.9
3.1
100.0
100.0
Ein erster Blick auf die Tabelle zeigt, dass die Kategorie 5 „kann ich nicht beantworten“ aus der Analyse entfernt werden muss, wenn es sich um Ordinalskalenniveau
handelt. Es wird der Wert ‚5‘ auf „missing“ gesetzt. In diesem Fall können Sie in dieselbe Variable umkodieren. Der neue Wert ist ‚9‘, da dieser Wert der Code für einen
fehlenden Wert ist. Alternativ können Sie den Wert auch im Variablenansichtsfenster
als zusätzlichen Missingwert definieren.
Die Berechnung des Median kann mit zwei Prozeduren geschehen:
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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1.) Wieder über „Deskriptive Statistik“ -à „Häufigkeiten“.
Sie tragen die Variable V21 ein und klicken dann auf „Statistik“
Hier rufen die den Median und die Quartile auf (Häkchen).
Wenn Sie weiterhin die Häufigkeitstabelle wollen, sehen die Ergebnisse wie folgt
aus:
Häufigkeiten
Statistiken
f21 Unsere Kultur beeinflusst andere Völker
N
Gültig
314
Fehlend
46
Median
2.0000
Perzentile 25
2.0000
50
2.0000
75
3.0000
f21 Unsere Kultur beeinflusst andere Völker
Gültig
Fehlend
Gesamt
1.00 sehr stark
2.00 nicht so stark
3.00 kaum
4.00 überhaupt nicht
Gesamt
9.00 keine Angabe
Häufigkeit
45
136
116
17
314
46
360
Prozent
12.5
37.8
32.2
4.7
87.2
12.8
100.0
Gültige
Prozente
14.3
43.3
36.9
5.4
100.0
Kumulierte
Prozente
14.3
57.6
94.6
100.0
Der Median ist 2, der IQR ergibt sich aus 3.Quartil – 1. Quartil, also = 1.
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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2) Sie analysieren über „explorative Datenanalyse“
Wie immer markieren Sie die Variable V21 im Variablenfenster, die über den Pfeil in
das Fenster „Abhängige Variablen“ geschoben wird. Sie können auch schon den
Box-Plot aufrufen: Klicken Sie auf „Diagramme“, es öffnet sich ein neues Fenster,
entfernen Sie hier das Häkchen von „Stengel-Blatt“. Dann „Weiter“ und „OK“.
Die Ergebnistabelle zeigt mehrere Kennwerte, von denen nur die fett markierten
Kennwerte für Ordinalskalenniveau gültig sind.
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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Univariate Statistiken
f21 Unsere Kultur
beeinflusst andere Völker
Mittelwert
95% Konfidenzintervall
des Mittelwerts
Untergrenze
Obergrenze
5% getrimmtes Mittel
Statistik
2.3344
2.2470
2.4218
2.3160
2.0000
.619
.78705
1.00
4.00
3.00
1.00
.005
-.500
Median
Varianz
Standardabweichung
Minimum
Maximum
Spannweite
Interquartilbereich
Schiefe
Kurtosis
Standardf
ehler
.04442
.138
.274
Der Box-Plot selbst ist nicht sehr aussagekräftig, man kann aber erkennen, dass
50 % und mehr aller Fälle im Bereich zwischen 2 und 3 liegen, mindestens 50 % der
Fälle die Werte 1 und 2 angekreuzt haben.
4,00
3,50
3,00
2,50
2,00
1,50
1,00
Unsere Kultur beeinflusst andere Völker
Metrisches Skalenniveau
Auf metrischem Skalenniveau kommen noch die Kennwerte arithmetischer Mittelwert
und Standardabweichung hinzu.
Beispiel: Wir wollen uns die Kennwerte der drei Subskalen „Angst vor terroristischen
Bedrohungen“, „Terrorpersistenz“ und „Reiseangst wg. Terror“ anschauen.
Auch diese Kennwerte können Sie über „Deskriptive Statistiken“ -à „Häufigkeiten“
erhalten.
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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Über „Statistik“ kommen Sie in das Kennwertefenster, in dem Sie wie in der Abbildung gezeigt die Häkchen setzen. Bevor Sie auf „OK“ klicken, sollten die Anzeige der
eigentlich überflüssigen Häufigkeitstabelle ausschalten, indem Sie das Häkchen entfernen.
Die Ergebnisse der nicht redigierten Tabelle sehen wie folgt aus:
Statistiken
N
Gültig
Fehlend
Mittelwert
Median
Modus
Standardabweichung
Varianz
Schiefe
Standardfehler der Schiefe
atb_skal
Angst vor
terroristischen
Bedrohungen
355
5
2.4691
2.3846
1.62
1.02362
1.048
.749
terrpers
Terrorper
sistenz
355
5
4.1571
4.1667
4.17
.91396
.835
-.175
reiseang
Reiseangst
wg.
Terrorismus
345
15
4.2319
4.2500
4.50
.97788
.956
-.576
.129
.129
.131
.132
.097
.260
.258
.258
.262
4.69
1.00
5.69
1.6154
2.3846
3.0769
4.67
1.33
6.00
3.6000
4.1667
4.8333
5.00
1.00
6.00
3.7500
4.2500
5.0000
Kurtosis
Standardfehler der Kurtosis
Spannweite
Minimum
Maximum
Perzentile
25
50
75
Sie können über diese Prozedur auch Histogramme aufrufen:
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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Beispiel: ATB-Skala
Angst vor terroristischen Bedrohungen
Das Histogramm der ATB-Skala zeigt
eine linkssteile Verteilung, die sich
auch im Schiefemaß 0.749 zeigt.
40
Häufigkeit
30
20
10
Mean = 2,4691
Std. Dev. = 1,02362
N = 355
0
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
6,00
Angst vor terroristischen Bedrohungen
2) Sie können diese Kennwerte auch über die schon gezeigte Prozedur „Explorative
Datenanalyse“ aufrufen.
3) Beim Vergleich von mehreren Variablen ist die Prozedur „Deskriptive Statistiken“
auch günstig, da hier die Variablen in einer Tabelle zusammengefasst werden und
auch z-Werte berechnet werden können.
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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Sie setzen ein Häkchen für die Speicherung der z-Werte (standardisierte Werte) und
über „Optionen“ klicken Sie neben der Voreinstellung Mittelwert, Standardabweichung, Minimum und Maximum auch die Anzeigenreihenfolge „Absteigende Mittelwerte“ an. Hierdurch werden die drei Variablen in ihrer Reihenfolge geordnet.
Deskriptive Statistik
Minimum
Maximum
Mittelwert
Standardab
weichung
345
1.00
6.00
4.2319
.97788
355
1.33
6.00
4.1571
.91396
357
2.25
5.00
4.0157
.56187
N
reiseang Reiseangst
wg. Terrorismus
terrpers Terrorpersistenz
pazifism Pazifismus
(Ablehnung von Kriegen)
Gültige Werte
(Listenweise)
343
Die unredigierte Tabelle zeigt die Skalen gemäß der Höhe ihrer Mittelwerte an. Auch
können Sie sehen, dass nur bei 343 Personen alle Skalenwerte vorgelegen haben.
Die z-Werte werden als drei neue Variablen an die Datenmatrix angehängt.
SPSS_Beispiel_Kennwerte.doc
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