FAKULTÄT FÜR PHYSIK Arbeitsgruppe Didaktik der Physik EXPERIMENTELLES SEMINAR I FÜR LA MIT UNTERRICHTSFACH PHYSIK (RS, HS, GS) SEMESTERWOCHE 11 Ausbreitung von Licht, Satten, Reflexion, Spiegelbild Gruppe 1: Ausbreitung von Licht in Raum und Zeit 1.1 Ein gebündelter Lichtstrahl kommt von einer Reuterlampe und trifft auf die Leinwand. Demonstrieren Sie mit Hilfe einer Lichtmühle als „Lichtstromanzeiger“, dass der Lichtfleck auf der Leinwand dadurch entsteht, dass ständig Licht auf die Leinwand „strömt“! 1.2 Die Leinwand wird nun mit einer 1000-Watt Videolampe beleuchtet. Demonstrieren Sie wieder mit Hilfe einer Lichtmühle, dass das Licht nicht auf der Leinwand sitzen bleibt, sondern zurück geworfen wird! Sichtbarkeit von Licht und von Gegenständen 2.1 Demonstrieren Sie in einfachen Versuchen, dass Licht an sich nicht sichtbar ist (z.B. ein Laserstrahl), sondern, dass wir Licht nur dann sehen, wenn es von einem selbst leuchtenden oder von einem streuenden Körper ausgehend in unser Auge fällt! 2.2 Richten Sie in einem abgedunkelten Raum den Lichtkegel einer Lampe auf einen Schirm, z.B. ein Stück weißen Karton. Legen sie ein Buch vor den Schirm und eines dahinter. Die Bücher sollen nicht direkt von der Lampe beleuchtet werden. Verwenden Sie als Schirm auch schwarzen Karton, roten Karton eine saubere Glasscheibe und eine Milchglasscheibe oder Butterbrotpapier. Erläutern Sie, wie man an Hand dieses Versuchs darauf hinführen kann, dass wir nur Gegenstände sehen, die Licht aussenden das in unser Auge trifft. 2.3 Die Lochkamera als einfaches Modell für das Auge Stellen eine Kerze oder eine hell leuchtende Lampe vor eine im Durchmesser verstellbare Lochblende und beobachten Sie das Bild der Lichtquelle auf einem Schirm hinter der Blende! Welchem Teil des Auges entspricht die Blende, welchem der Schirm Variieren Sie den Abstand der Lichtquelle zur Blende! Können Sie immer ein Bild beobachten? Variieren Sie bei fester Entfernung der Lichtquelle zu Blende den Durchmesser der Blende! Welchen Einfluss hat die Blendenöffnung auf das Bild? Warum kann das Auge nicht so einfach gebaut sein, wie in diesem Modell? Für zuhause: Bauen Sie selbst ein Augenmodell (z.B. Schuhschachtel und Pergamentpapier)! 2.4 Führen Sie einen Modellversuch Versuch vor, der die Bildentstehung bei der Lochkamera (Punkt für Punkt-Abbildung) und die Abbildungseigenschaften einer Lochkamera demonstriert. Verwenden Sie dazu das in der Sammlung vorhandene L-förmige Lampenarraymit den verschiedenfarbigen Lämpchen (Herrn Lohner fragen!). Demonstrieren Sie, ob die Lochform einen Einfluss auf die Bildentstehung hat! G:\D1\ExpSem\ESemUFP1\SW11\Licht, Schatten, Reflexion, Spiegelbild.docx Seite 1 von 6 Seite 2 von 6 [Geben Sie den Dokumenttitel ein] Gruppe 2: Lichtbündel und das Modell vom Lichtstrahl 2.1 Aus der Gehäuseöffnung einer Experimentierleuchte tritt ein Lichtbündel aus. Demonstrieren Sie, wie durch fortlaufende Verengung des Lichtbündels die Entwicklung der Modellvorstellung vom Lichtstrahl unterstützt werden kann! (Lichtstrahlen gibt es nur in unserer gedanklichen Vorstellung; ikonisches Modell 1. Art, Idealisierung von etwas real Beobachtbaren). Welchen Nutzen hat die Verwendung der Modellvorstellung von der strahlenförmigen Ausbreitung des Lichtes? 2.2 Demonstrieren Sie die geradlinige Ausbreitung von Licht (Veranschaulichung der Modellvorstellung vom Lichtstrahl) mit dem abgebildeten Versuch! Erzeugung von Parallellichtbündeln 2.3 Bringen Sie die Wendel einer Glühbirne in den Brennpunkt einer Sammellinse. Prüfen Sie, ob Sie ein Bündel parallelen Lichts erhalten. Begründen Sie, warum es nicht möglich ist, ein ideales Parallellichtbündel zu erzeugen! 2.4 Bilden Sie die Glühwendel mittels einer Sammellinse (Kondensor) auf eine Lochblende ab, die selbst in der Brennebene einer zweiten Sammellinse steht. Das entstehende Lichtbündel ist ziemlich gut parallel. Mit einer weiteren Blende hinter der zweiten Sammellinse können Sie den Durchmesser dieses Bündels verändern. Stellen Sie mehrere parallele Bündel/Strahlen her! 2.5 Demonstriere in zwei kleinen Experimenten wie man in der Nacht besser gesehen werden kann! 2.6 Demonstriere im Modellversuch, wie der Mond die Nacht erhellt! Gruppe 3: Licht und Schatten 3.1 Betrachten Sie das Schattenbild einer Streichholzschachtel oder eines anderen Gegenstandes auf einem Schirm und beobachten Sie die Ränder des Schattenbildes! Verwenden Sie als Lichtquelle einmal eine Kerze und einmal ein Glühlämpchen! Verwenden Sie nun als Lichtquelle eine Glühlampe, über die Sie einen unten offenen Kegel aus Pergamentpapier stülpen! Welchen Unterschied beobachten Sie? Geben Sie eine physikalische Begründung für den beobachteten Sachverhalt! 3.2 Verwenden Sie nun eine zweite Lichtquelle die Sie nicht zu weit von der ersten entfernt aufstellen und beobachten Sie jetzt das Schattenbild! Erklären Sie an Hand einer Skizze die Begriffe Schattenraum, Kernschatten und Halb- oder Übergangsschatten! Demonstrieren, dass die Breite des Übergangsschattens von der Ausdehnung der Lichtquelle abhängt! 3.3 Erläutern Sie, wie die vorangegangenen Versuche zur Festigung der Einsicht, dass Licht sich geradlinig ausbreitet beitragen können! 3.4 Demonstrieren Sie, dass es von einem Gegenstand genauso viele Schattenbilder gibt, wie Lichtquellen, von denen er angestrahlt wird! G:\D1\ExpSem\ESemUFP1\SW11\Licht, Schatten, Reflexion, Spiegelbild.docx F AKUL TÄT FÜR P HYSIK – F ACHDIDAKTIK P HYSIK – J.R. Seite 3 von 6 [Geben Sie den Dokumenttitel ein] Gruppe 4: Licht und Schatten im Weltraum 4.1 Für alle: Zu Fehlvorstellungen bei Kindern und Erwachsenen Sonne, Mond und Erde tun etwas im Weltraum. Welche der folgenden Möglichkeiten sind Ihrer Meinung nach zutreffend? Kreuzen Sie diese an! a) Sonne und Mond entfernen sich abwechselnd von der Erde und kommen ihr wieder näher. b) Sonne und Mond kreisen um die Erde. c) Sonne und Mond stehen still, aber die Erde dreht sich um sich selbst. d) Der Mond kreist um die Erde und beide zusammen um die Sonne. e) Erde und Mond umkreisen die Sonne. 4.1 Demonstrieren Sie mit einem Overheadprojektor als Lichtquelle (Sonne) und einem Globus die Entstehung von Tag und Nacht! 4.2 Demonstrieren Sie wieder mit dem Overheadprojektor und dem Globus die unterschiedliche Länge von Tag und Nacht im Verlauf des Jahres! 4.3 Erklären Sie ausgehend vom eben durchgeführten Versuch, warum es im Sommer wärmer ist als im Winter! Das nebenstehende Bild gibt Ihnen dabei eine zusätzliche Hilfestellung! G:\D1\ExpSem\ESemUFP1\SW11\Licht, Schatten, Reflexion, Spiegelbild.docx F AKUL TÄT FÜR P HYSIK – F ACHDIDAKTIK P HYSIK – J.R. Seite 4 von 6 [Geben Sie den Dokumenttitel ein] 4.4 Die wechselnde Gestalt des Mondes Auch der Mond ist eine Kugel. Er ist aber viel kleiner als die Erde. Der Mond erzeugt selbst kein Licht, sondern wird von der Sonne beleuchtet. Wie bei der Erde ist auch beim Mond immer eine Halbkugel dunkel und die andere hell. Der Mond sieht jeden Tag anders aus oder er ist überhaupt nicht zu sehen. Die Ursache dafür ist die Bewegung des Mondes um die Erde. Eine Umrundung dauert 29½ Tage. Demonstrieren Sie die Entstehung der Mondphasen mit Hilfe eines Overhead-Projektors als Sonne und einer weißen Styroporkugel als Mond. Stellen Sie sich dazu in die Mitte (Position auf der Erde) und lassen Sie die den von der Sonne beschienen Mond im Kreis um Sie herumführen! 4.5 Sonnenfinsternis und Mondfinsternis Erklären Sie anhand eines geeigneten Modellversuchs die Entstehung einer Sonnenfinsternis und einer Mondfinsternis. Gruppe 5: Spiegelbilder 5.1 Führen Sie explorierende Versuche zur Untersuchung der Eigenschaften von Spiegelbildern durch! Formulieren Sie die Ergebnisse als Wenn-Dann-Beziehungen. Die nachfolgenden Abbildungen und anmerkungen geben Ihnen Hinweise auf mögliche Versuchen! o Schreiben Sie Ihren Namen in Druckbuchstaben auf ein Blatt Papier, wenn Sie das Blatt und den Stift nur im Spiegel sehen! o Zeichnen Sie eine Achterbahn, und durchfahren Sie diese mit einem Stift, wenn Sie Bahn und Stift nur im Spiegel sehen! o Legen Sie einen Würfel oder/und ein Lineal vor den Spiegel und betrachten Sie das Spiegelbild! Was vertauscht der Spiegel? o Geben Sie eine Erklärung dafür, dass wir, wenn wir uns im Spiegel betrachten denken, es wären rechts und links vertauscht! 5.1 Führen Sie ein Lehrerdemonstrationsexperiment und einen Schülerversuch zu Gewinnung des Reflexionsgesetzes durch! Formulieren Sie das Reflexionsgesetz in schülergerechter Sprache! 5.2 Zeigen Sie, wie ein Schotte mit nur einer Kerze und zwei Spiegeln den vierten Advent feiern kann. („schottischer Adventskranz“) G:\D1\ExpSem\ESemUFP1\SW11\Licht, Schatten, Reflexion, Spiegelbild.docx F AKUL TÄT FÜR P HYSIK – F ACHDIDAKTIK P HYSIK – J.R. Seite 5 von 6 [Geben Sie den Dokumenttitel ein] Für alle zur Bearbeitung im Laborbuch: 1. Erstellen Sie eine Tafelskizze die erklärt, wann wir einen Gegenstand sehen! Berücksichtigen dabei folgende Tatsachen: • Von jedem Punkt eines Gegenstandes breitet sich Licht in alle Raumrichtungen aus. • Wir sehen einen Gegenstandspunkt, wenn ein von ihm ausgehendes Lichtbündel in unser Auge trifft. • Ein Gegenstand besteht aus (unendlich) vielen Punkten. 2. Zeigen Sie mit einer Konstruktion unter ausschließlicher Verwendung des Strahlenmodells und des Reflexionsgesetzes, dass das Spiegelbild eines Gegenstandspunktes zu diesem achsensymmetrisch bezüglich des Spiegelbildes liegt! 3. Konstruieren Sie das Spiegelbild eines geraden Stabes unter ausschließlicher Verwendung des Strahlenmodells und des Reflexionsgesetzes! Sie dürfen dabei annehmen, dass die Spiegelung eine geradentreue Abbildung ist. Ergänzen Sie nun Ihre Konstruktion so, dass die Darstellung erklärt, wie das sehen virtueller Bilder funktioniert! 4. Wie hoch muss ein Spiegel mindestes sein, damit sich eine Person ganz darin sieht? Beantworten Sie diese Frage mit Hilfe einer sauberen Konstruktion! Hängt das Ergebnis von der Entfernung der Person vom Spiegel ab? Interessante Versuche zu Sehen und Wahrnehmen 1. Der blinde Fleck An der Stelle der Netzhaut, an der die Nerven und Blutgefäße vom Augapfel in das Gehirn eintreten, befinden sich keine Sinneszellen. Dies kann man mit einem einfachen Experiment feststellen: Halten Sie das rechte Auge geschlossen und fixieren Sie mit dem linken Auge das Kreuz aus einer Entfernung von etwa 40cm. Bewegen Sie die Zeichnung langsam auf sich zu! Dann verschwindet bei einem Abstand von etwa 15cm der link schwarze Fleck. Machen Sie das Gleiche mit dem rechten Auge. Gibt es einen Unterschied? Was lässt sich ggf. daraus folgern? G:\D1\ExpSem\ESemUFP1\SW11\Licht, Schatten, Reflexion, Spiegelbild.docx F AKUL TÄT FÜR P HYSIK – F ACHDIDAKTIK P HYSIK – J.R. Seite 6 von 6 [Geben Sie den Dokumenttitel ein] 2. Das Auge als Bewegungsmelder Wenn das Auge z.B. ein Bild betrachtet, dann „wandern“ die Augen stets auf dem Bild umher. Abwechselnd sieht man verschiedene Einzelheiten, andere nimmt man gar nicht wahr. Aber auch wenn man an eine ganz bestimmte Stelle „direkt hinschaut“, gelangt dennoch Licht von anderen Dingen ein die Augen. Der abgebildete Junge schaut zunächst gerade auf die Wand und sieht dabei seine Hände nicht, obwohl auch von seinen Händen Licht in seine Augen gelangt. Dieses Licht nimmt er erst wahr, wenn er seine Hände bewegt. Probieren sie es selbst aus!. Unser Gehirn reagiert also sehr fein auf zeitliche Helligkeitsveränderungen. 3. Wahrnehmungsleistungen des Gehirns Beim Sehen lassen wir nicht nur passiv Licht in unser Auge strömen. Das Netzhautbild wird vom Gehirn aktiv verarbeitet. Das Gehirn erinnert sich an frühere Bilder und vergleicht. Unsere Wahrnehmung ist ein Produkt aus Netzhautbild und aktiver Verarbeitung im Gehirn. Wie die Wahrnehmung aussieht hängt stark von unseren Vorerfahrungen ab und ist daher im Einzelfall verschieden. Was sehen Sie in den Folgenden Abbildungen jeweils? 4. Täuschungen beim Sehen Sind die beiden Linien gekrümmt? Welche Seite ist vorne? . Aufgabe für alle (Bearbeitung im Lerntagebuch): Peilen sie über den Daumen einen kleinen Gegenstand in etwa 3 m Entfernung an (z.B. eine Kerze) a. Schließen Sie mal das linke und mal das rechte Auge, während Sie die Kerze anschauen. Öffnen Sie anschließend wieder beide Augen! b. Wiederholen Sie das Experiment, indem Sie versuchen den Daumen scharf zu sehen! c. Fertigen Sie für die 3 Beobachtungen in a. und b. eine Skizze an! G:\D1\ExpSem\ESemUFP1\SW11\Licht, Schatten, Reflexion, Spiegelbild.docx F AKUL TÄT FÜR P HYSIK – F ACHDIDAKTIK P HYSIK – J.R.