Internes Kontrollsystem (IKS) im Vergleich zum Risikomanagement (RM) Die folgende Übersicht zeigt die Unterschiede zwischen IKS und RM anhand verschiedener Merkmale auf. Terminologie Internes Kontrollsystem (IKS) Risikomanagement (RM) Kontrollziele (=Risiken): Risiken werden aus der Berichterstattung abgeleitet: Korrekte Darstellung der Jahresrechnung (und Compliance/Geschäftsführung) Risiken: Risiken werden anhand von Risikokategorien mit verschiedenen Methoden identifiziert Kontrollen: Prüfen, ob die RM-Massnahmen ausgeführt werden. Einige Kontrollen Massnahmen: Zur Risikovermeidung resp. -verminderung werden sind direkte RM-Massnahmen (v.a. im Bereich der finanziellen Berichterstattung) Massnahmen bestimmt Risiko/Kontrollmatrix: Erstellen eines Kontrollinventars Risikoinventar: Darstellung in Risk Map (meist Netto-Bewertung) Framework und Recht Internes Kontrollsystem (IKS) Risikomanagement (RM) Rahmenkonzept: COSO IC Framework Rahmenkonzept: ISO 31000 Steuern von Risiken in Bezug auf die Kontrollziele Adressieren von Unternehmensrisiken anhand RM-Prozess In der Tendenz oft für die Revisionsstelle «hervorgeholt», statisch, nicht integriert In der Tendenz dynamisch und an Veränderungen angepasst OR 728a: Prüfung der Existenz eines IKS (Spricht externe Revisionsstelle an) OR 663b: Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung im Anhang der Jahresrechnung (Spricht Verwaltungsrat an) Umfangbestimmung Internes Kontrollsystem (IKS) Risikomanagement (RM) Fokus auf interne Steuerung/Kontrolle: Quantitatives Scoping: Ausgangspunkt sind die Positionen der Jahresrechnung. Materielle Positionen als inhärentes Risiko (z.B. 5% der Bilanzsumme, Top-Down entlang der Jahresrechnung) Umfassender «Risikogedanken»: Im Enterprise Risk Management (ERM) grundsätzlich Identifikation anhand SWOT, Delphi, Gefahrenkatalogen, Risikokategorien, FMEA etc. (umfassend, Top-Down und Bottom-Up) Zusätzlich: Qualitatives Scoping für fehleranfällige Positionen/Prozesse (Abgleich Analyse von Prozess-Risiken (Operatives RM als Teil des ERM) mit operativem RM und Aufinden von Synergien) Ziel: Auswahl materiell wesentlicher Positionen und Prozesse der Jahresrechnung (Downside-orientiert) Ziel: Risikoinventar aller möglicher Szenarien (auch Chancen), auch externe Events, auch «emerging risks» Beurteilungsmethodik Internes Kontrollsystem (IKS) Risikomanagement (RM) Reifegradmodelle: Von informell bis optimierte Bewertung von Kontrollschwächen, Massnahmenplanung und Prozessdokumentation Qualitative / Quantitative Methoden, Beurteilung des Risikoschadens und der Wahrscheinlichkeit wichtig Brutto-Betrachtung, um an die Kontrollen zu gelangen (was kann im Prozess alles Brutto- und Netto-Betrachtung schief gehen, falls nichts kontrolliert wird?) Bewertung der Kontrolle (effiziente Kontrollen? Kontrollschwächen? Massnahmen zur Kontrollverbesserung?), IKS-Risiken sind in der Regel nicht quantitativ bewertet Bewertung des Risikos, Abstimmung mit Risikotoleranz, Risikoaggregation und Risikointerdependenzen Resultat: Kontrollinventar (keine Kategorisierung der Risiken), Risiko-Kontroll- Resultat: Bewertetes Risikoinventar (meist Einteilung in Matrix, Schwachstellenplan Risikokategorien), Darstellung in Risk Map