Klinikum Veterinärmedizin Aktuelles aus der Gynäkologie und Andrologie Axel Wehrend Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Großund Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz der JLU Gießen Aktuelle Aspekte ? Ovarialzysten Medikamentelle Beeinflussung der Reproduktion Pyometra: Chirurgisch oder konservativ? Geburtshilfe unter forensischen Aspekten Kastration Ovarialzysten Definition= Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Eierstock Follikelzysten - anovulatorischer Follikel, teilweise Luteinisierung möglich Germinal-Einschlusskörperchen - kleine, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Ovarstroma - ältere Hündin, keine klinische Bedeutung Rete ovarii-Zysten - flüssigkeitsgefüllte Gänge im Bereich des Hilus Lutein-Zysten - luteinisierte anovulatorische Follikel Ovarialzysten * Klinische Bedeutung: - Mechanisches Problem bei großen Zysten - Zyklusstörungen bei endokrin aktiven Zysten - Östrogene: Dauerläufigkeit - Progesteron: Azyklie Begleiterkrankungen: - Pyometra - GZHP - Mammatumor - Haarkleidveränderungen 45,9 % 50 % 10,1 % 8,2 % Folgen - Paraneoplastisches Syndrom des Hyperöstrogenismus • Östrogene bewirken bei der Hündin eine normozytäre, normochrome, nicht regenerative Anämie è Thrombozytpopenie è Neutropenie Therapie: Bluttransfusion und sofortige Kastration, Prognose fraglich Ovarialzysten Follikelzysten Meist beidseitig, multipel, häufiger große Rassen betroffen 150 125 100 75 50 25 0 Durchmesser der Zyste in cm Verteilung der Durchmesser von 464 Ovarialzysten bei insgesamt 76 Hündinnen Diagnose von Ovarialzysten • Vorbericht (Läufigkeitsverlauf) • Klinik • Vaginoskopie • Vaginalzytologie • Sonographie • Hormonbestimmung Zyste oder Tumor? 20 Anzahl der Hündinnen 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1 2 Alter: 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Alter in Jahren 8,6 ± 4 (1 - 17 Jahre) 8,6 ± 4 (1 - 14 Jahre) Behandlung von Ovarialzysten Konservative Behandlung Chirurgische Behandlung • Verschiedene hormonelle Behandlungskonzepte è Erfolg zwischen 50 und 60 % • Wiederholungsbehandlung oft notwendig GnRH (2 malige Gabe von 0,8 µg Buserelin s. c. im Abstand von 90 Minuten + 6 malige Gabe im Abstand von 12 Stunden) oder hCG (300 - 500 IE hCG i. v.) Therapie Therapie 1. Konservative Behandlung ja 2. Konservative Behandlung Hündinnen mit Ovarialzysten Ovariohysterektomie Therapieerfolg nein nein ja Therapieerfolg 3. Konservative Behandlung nein ja Therapieerfolg nein nein Behandlung von Ovarialzysten Konservative Behandlung Chirurgische Behandlung • Erhaltung der Zuchtfähigkeit: Zystektomie, Ovarektomie • Ovariohysterektomie 20 Anzahl der Hündinnen 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Alter in Jahren Ovarialzysten bei der Katze Follikelzysten • symptomlos bis Dauerrolligkeit • Therapie: OHE, Zystektomie, vaginoskopische Untersuchung GnRH: 25 µg hCG: 500 IE Eignen sich GnRH-Implantate für die Zystenbehandlung? Beim Meerschweinchen nicht (Schützenhofer et al. 2011) Bei der Hündin können GnRH-Implantate Zysten verursachen Regulation der Sexualfunktionen Hypothalamus GnRH Hypophysenvorderlappen LH FSH Testosteron, Progesteron, Östrogene Regulation der Sexualfunktionen Hypothalamus GnRH Hypophysenvorderlappen LH FSH Testosteron, Progesteron, Östrogene Regulation der Sexualfunktionen Hypothalamus GnRH Hypophysenvorderlappen LH FSH Testosteron, Progesteron, Östrogene Downregulation in der Veterinärmedizin Suprelorin®, 4,7 mg Deslorelin, 9,4 mg Deslorelin Indikation: Erzielung einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit bei gesunden, nicht kastrierten, geschlechtsreifen Rüden. Wirkungsdauer: 6 bis 12 Monate (individuell länger) Beachte: anfangs Stimulation (etwa 14 – 28 Tage) Sicherheitsabstand 6 Wochen Wiederholungsbehandlungen möglich Anwendung: - Setzen des Implantates wie ein Mikrochip (lokale Schwellung möglich) - Verkleinerung des Hodens um ein Drittel - Wirkungskontrolle - nicht Einsetzen vor einem Alter von 6 Monaten Verlauf der Testosteron- und Estradiol-17b-Konzentrationen sowie der Hodengröße bei einem Rüden nach Verabreichung eines GnRH-Implantates (Riesenbeck et al. 2002) Woran liegt es, wenn das Implantat nicht wirkt? - nicht sexualhormonabhängiges Verhalten - Hodentumoren - Körpergewicht > 50 kg - Implantatverlust Hodengröße, Testosteronbestimmung Hodensonographie Einsatz von Deslorelin zur Fortpflanzungsunterdrückung bei der Hündin • Problem: Läufigkeitsinduktion, Dauerläufigkeit, Pyometra, in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Applikation und Alter möglich • Im Metöstrus: geringstes Risiko der Läufigkeitsinduktion (Läufigkeit zwischen 3 und 10 Monaten später) • Kombinationsbehandlungen mit Gestagenen um die initiale Stimulation zu unterdrücken • Bei präpubertären Hündinnen Verzögerung der ersten Läufigkeit von 12 auf 26 Monate • Implantation im Nabelbereich Ist GnRH-Implantat gleich GnRH-Implantat? Ovuplant® kurzfristige Freisetzung Ausnutzung der Stimulationsphase Suprelorin® langfristige Freisetzung, nach Stimulation Suppression Stimulationsphase kann zur Läufigkeitsinduktion genutzt werden. Benigne Prostatahyperplasie (BPH) Konservative Therapie Osateronacetat (Ypozane®) Deutliche Verringerung des Prostatavolumens - nach 14 Tagen um 40 – 50 % - Rüden bleiben fertil – keine Kastration - Verkleinerung des Hodens Oral über 7 Tage – Wirkung hält 4 bis 5 Monate an, Wiederholungsbehandlung Computertomographische Darstellung der Prostata im Transversal-Schnitt auf der Schnittebene des zweiten Schwanzwirbels 1 Prostata, Lobus sinister, 2 Prostata, Lobus dexter, 3 Rektum, 4 Fettgewebe, 5 Os ilium, 6 M. rectus abdominis, 7 Vertebra caudalis II, 8 Os penis ? Einsatz von Deslorelin beim Kater ng/ml 8 7 7 6 6 5 4 3 2 5 4 3 2 1 1 0 0 1 0 2 1 3 2 4 3 5 4 6 5 7 10 8 13 9 17 10 20 11 24 12 28 Tage nach Behandlung Vollständige Downregulation nach 20 Tagen (5/10 Katern) und spätestens nach 11 Wochen (9/10 Katern) Infertilität ab 6 Wochen Goericke-Pesch et al. 2011 Einsatz von Deslorelin beim Kater Innerhalb von 12 Wochen Reduktion der Hodengröße um rund 60 % Einsatz von Deslorelin beim Kater Wirkdauer 6 bis 24 Monate (4,7 mg Implantat) Einsatz von Deslorelin bei der Katze - Rolligkeitsinduktion: kommt vor, Gabe im Östrus gut möglich - Dauer: 16 bis 37 Monate - Erhalt der Fertilität - Trächtigkeit trotz Implantat möglich Goericke-Pesch et al. 2012a, 2012b Läufigkeitsinduktion - Zwischenläufigkeitsintervall beachten - Verschiedene Protokolle - Ziel: fertile Läufigkeit 0,8 mg/Tier s. c. Buserelin alle acht Stunden bis zum Beginn des Proöstrus, der innerhalb einer Woche nach erster Injektion eintreten sollte Nach Eintritt des Proöstrus weitere Behandlung mit 0,4 mg/Tier s. c. Buserelin alle acht Stunden über drei Tage Alternative: 5 mg/kg oral pro Tag Cabergolin über 10 – 18 Tage Treten erste Anzeichen des Proöstrus auf noch zwei weitere Tage behandeln GnRH-Implantate: Sollten bei einem Progesteronwert zwischen 2 und 5 ng/ml entfernt werden (Läufigkeit häufig verkürzt) Medikamentelle Beeinflussung der Reproduktion Katze Induktion einer Rolligkeit: - Ausschluss von Erkrankungen, Haltungsmängeln - 100 I. E. eCG (Intergonan ®, Intervet), i . m. - Am 2. Tag der Rolligkeit 100 I. E. hCG (Ovogest 1500®, Intervet), i. m. - Bedeckungen ad libitum Ovulationsinduktion: - Dauerrolligkeit, Induktion einer Scheingravidität - hCG und Buserelin - Wattestäbchen – ggf. wiederholt Nicht einsetzen bei der Katze: Prostaglandine Dreker, 2003 Pyometra - Durchschnittsalter bei 7,9 ± 3,6 Jahren - Kein Zusammenhang zwischen Art der Pyometra (offen oder geschlossen) und Grad der Störung des Allgemeinbefindens - Kein signifikanter Zusammenhang zwischen Grad der Störung des Allgemeinbefindens und dem Uterusdurchmesser - Zwischen Abweichungen von Referenzbereichen labordiagnostischen Parameter und Grad der Störung des Allgemeinbefindens keine Zusammenhänge Pyometra – Äthiopathologische Faktoren Faktorenerkrankung: - hormonelle Imbalance – Dysfunktion des Endometriums - Progesteron bedingte, uterine Immunsuppression - Infektion des Cavum uteri Pyometra – Äthiopathologische Faktoren Östrogene: Proliferation, Zervix geöffnet, uterine Abwehrleistung Progesteron: Sekretion, Zervix geschlossen, uterine Abwehrleistung ↓, Kontraktionsblock Tierartspezifische Besonderheit: relativ lange Zeit, in der Östrogene und Progesteron gleichzeitig wirken Störungen: verzögerte Ovulationen, Zystenbildung Diagnostik - Vaginaler Ausfluss ist nicht das einzige Symptom einer Pyometra n = 474, 16 % geschlossene Pyometra - Mittel der Wahl ist die Sonographie n = 446, bei 97 % korrekte Diagnose Röntgen n = 78, bei 80,8 % korrekte Diagnose Bedeutung der Sonographie: - Diagnose - Prognose für Erfolg der konservativen Therapie Behandlung der Pyometra Chirurgische Therapie Keine Rezidivgefahr OP-/Narkoserisiko Kastrationsnebenwirkungen Konservative Therapie Keine Kastrationsnebenwirkungen Kein OP-/Narkoserisiko Weitere Zuchtnutzung Rezidivgefahr Aglepriston - bindet an den Gestagenrezeptor - spezifische Antagonisierung – nebenwirkungsarm DNS Affinität zum Progesteronrezeptor Hündin: 3 fach Kaninchen: 3,8Gestageneffekt fach Katze: 9 fach Rezeptor Progesteron Aglepriston Aglepriston Aufhebung des gestagenen Kontraktionsblockes Lässt Spontankontraktionen zu Öffnung der Zervix Entleerung des Cavum uteri Induziert keine Uteruskontraktionen Nidationsverhütung, Abortinduktion, Geburtseinleitung, Pyometra, feline Fibroadenomatose Trächtigkeitsabbruch Katze Antigestagentherapie - Nidationsverhütung: hohe Sicherheit 5. und 6. Tag nach der Bedeckung - Abortinduktion: Je später die Behandlung erfolgt, desto häufiger sind „Therapieversager“. Anzahl Katzen 20 16 12 8 4 0 GEORGIEV, WEHREND (2006) - nur bei 20 von 23 Tieren konnte ein Abort mit vollständiger Austreibung induziert werden Behandlungsschema Pyometra Aglepriston 1. Tag Klinische Untersuchung Gynäkologische Untersuchung inklusive Sonographie Blutbild, Bestimmung der Nierenwerte 1. Aglepriston-Gabe 2. Tag Klinische Untersuchung (Sonographie) Blutbild, Bestimmung der Nierenwerte 2. Aglepriston-Gabe 7. Tag Klinische Untersuchung Gynäkologische Untersuchung inklusive Sonographie Blutbild, Bestimmung der Nierenwerte ggf. 3. Aglepriston-Gabe Pyometratherapie mit Aglepriston - Anstieg des Leukozyten bis zum 4. Tag nach Behandlungsbeginn, danach meist Abfall - Unerwünschte Nebenwirkungen - Insgesamt: nebenwirkungsarm (vgl. mit Alternativen) - wehenartige Zustände bei Überdosierung (20 mg/kg KM) - vereinzelt lokaler Juckreiz und Entzündungsreaktionen an Injektionsstelle möglich Pyometra Therapie Erfolgsrate konservative Therapie mit Aglepriston 52 Hündinnen Rezidivraten kurzfristig mittelfristig langfristig (bis 21. Tag) (bis 3. Monat) (mindest. 1 Jahr) 4/52 3/41 6/37 kurzfristig und mittelfristig: Hündinnen mit endokrine aktiven Ovarialzysten langfristig: Hündinnen mit wiederholt unregelmäßigen Zyklen Trasch et al. 2003 Welche Hündinnen sollten nicht konservativ therapiert werden ? Hündinnen mit Ovarialzystensyndrom Ältere Hündinnen mit einem unregelmäßigen Zyklusverlauf Welche Hündinnen sollten nicht konservativ therapiert werden? Welche Hündinnen sollten nicht konservativ therapiert werden? Entscheidung – konservativ oder chirurgisch - - - Hündinnen, die für die weitere Zucht vorgesehen sind. Hündinnen, bei denen eine Operationsverschiebung notwendig ist. Hündinnen, bei denen aufgrund anderer Erkrankungen keine Operation durchgeführt werden sollte (z. B.: Metastasen). Hündinnen, die zu den prädisponierten Rassen für die Entwicklung einer Harninkontinenz post castrationem gehören. Hündinnen, bei denen ein operativer Eingriff vom Besitzer abgelehnt wird. Hündinnen, bei denen eine Progesteronkonzentration über 1,5 ng / ml vorliegt. Prognose - Todesraten bei 4,2 – 11,4 % (verschiedene Autoren) Eigene Untersuchungen (n = 474) „geheilt entlassen“: 431 verstorben: 23 konservativ: 5 Euthanasie: 20 OHE unmittelbar vor OP: 2 in der OP: 5 Aufwachphase: 3 1. Tag post OP: 4 2. Tag post OP: 2 3. Tag post OP: 1 4. Tag post OP: 5. Tag post OP: 1 Bestimmung der Nierenparameter Euthanasie Begleiterkrankungen Tumoren: 8 sonstige: 2 keine Behandlung (Besitzer): 10 Begleiterkrankungen unbedingt beachten Geburtshilfe Zu richtiger und falscher Entscheidung gibt es wenig Alternativen Zeitdruck Hoher ideeller und materieller Wert Erfolg und Misserfolg sind vom Besitzer einschätzbar Individualität der Geburt „Laienwissen“, welches nicht falsch sein muss 2009 KGGA Beispiele Geburtshilfe -Tod der Mutterhündin - Tod der Welpen - Fehlerhafte Untersuchung - Fehlerhafte Maßnahme (zu später Kaiserschnitt, Kaiserschnitt notwendig?) - Fehlerhafte Durchführung Entscheidungs-Entwicklungszeit Operationsdauer Dosierung von Medikamenten (Oxytozin, Narkotika) - Fehler in der Reanimation der Welpen (Personal, Dauer) - (Wundheilungsstörungen) Hündin in der Geburt, Entscheidung zur konservativen Geburtshilfe Sistieren der Geburt, Aufsuchen eines anderen Tierarztes, Sectio caesarea, Uterusruptur Konflikt: War die Oxytozindosierung zu hoch? Oxytocinpräparate Homöopathika Oxytozin Homöopathika Pflan.Calcium Mittel Tokospasmolytika Calcium Sonstiges 0 10 20 30 40 50 60 70 Anzahl Antworten Züchter: Welche Wirkstoffe setzen Sie in der Geburtshilfe ein? (n =205) Jeschke, 2008 Wehentätigkeit Vor Einsatz von Oxytozin: - Ausschluss obstruktiver Geburtshindernisse (Zervix, Becken) - Ausschluss von fetalen Geburtshindernissen - Dosierung von maximal 3 I.E. nach Glukose und Ca-Gabe - Allgemeinbefinden und Wurfgröße beachten - ggf. wiederholte Beurteilung der Herzfrequenz der Welpen - Zeitprotokoll führen Wehentätigkeit Vor Einsatz von Oxytozin: - Ausschluss obstruktiver Geburtshindernisse (Zervix, Becken) - Ausschluss von fetalen Geburtshindernissen - Dosierung von maximal 3 I.E. nach Glukose und Ca-Gabe - Allgemeinbefinden und Wurfgröße beachten - ggf. wiederholte Beurteilung der Herzfrequenz der Welpen - Zeitprotokoll führen Beachte bei Oxytozinanwendung: - Wiederholungsbehandlung nach > 30 Minuten (45 Minuten) - ggf. wiederholte Beurteilung der Herzfrequenz der Feten - Geburt eines Welpen innerhalb von 45 Minuten (in der Regel früher) - Pausen beachten - nach zwei Applikationen keinen Erfolg – Sinn weiterer Behandlungen Wehentätigkeit Kalzium: - selten Hypokalzämie (ionisiertes Kalzium, Toyrassen) - parenterale Gabe nur unter Kontrolle 0,2 ml / kg 10%ige Kalziumgluconatlösung i. v. Glukose: - selten labordiagnostische Diagnose - aber klinische „Erfolge“ - „energetische Versorgung“ der Hündin unter der Geburt Schmerzmittel? Konflikt: War die Oxytozindosierung zu hoch? Angaben bis zu 2 I. E./kg Bei einem Hund von 40 kg = 80 I. E. Kaiserschnitt Katze, zwei lebende Welpen Mutterkatze und Welpen entlassen ein Tag später: Wiedervorstellung der Welpen hypotherm, Behandlung erfolglos Mutterkatze keine Milchbildung, keine Brutpflege Kontrolle des Gesäuges, des Brutpflegeverhaltens, Aufklärung – mangelnde Sorgfaltspflicht? Welpe wird zwei Tage nach Kaiserschnitt vorgestellt Untersuchung aller Welpen vor Entlassung – mangelnde Sorgfaltspflicht? Beispiele Geburtshilfe Zu folgenden Fragen wird im Rahmen des Gutachtens Stellung genommen: War die durchgeführte Röntgendiagnostik angezeigt oder absolut ungeeignet? Hätte bereits am XXX eine Ultraschalluntersuchung und ein Kaiserschnitt vorgenommen werden müssen und wären dann voraussichtlich zumindest noch einige Welpen zu retten gewesen? Handelt es sich bei der unterlassenen Ultraschalluntersuchung und der Nichtvornahme des Kaiserschnittes bereits am XXX um einen schweren Behandlungsfehler? Beispiele Geburtshilfe Zu folgenden Fragen wird im Rahmen des Gutachtens Stellung genommen: Wurde der Wundverschluss nach Kaiserschnitt fachgerecht durchgeführt? Ist die Öffnung der Bauchhöhle zwingend auf einen fehlerhaften Verschluss der Bauchhöhle zurückzuführen? Stellt die Verletzung des einen Welpen während des Kaiserschnittes einen schwerwiegenden Fehler dar? Wurde zum Verschluss der Bauchwunde ein falscher Faden verwendet? Kastrationsfolgen erklären sich aus - Wegfall der Sexualhormonproduktion der Gonade - Mechanische Schädigung des Gewebes - Postoperative Verwachsungen - Unverträglichkeit mit dem Operationsmaterial - Fehlerhafte Operationsausführung Komplikationen bei und kurz nach der Kastration: - Narkoserisiko - Blutungen (intraabdominal, blutiger Ausfluss, Wundblutung) - Ligatur der Ureteren - Wundinfektionen - intraabdominale Verklebungen Mittel – langfristige unerwünschte Nebenwirkungen: - Incontinentia urinae aufgrund Spinkterinkontinenz - Haarkleidveränderungen - Stoffwechselumstellung – Adipositas - Vulvaatrophie mit chronischer Vestibulitis Komplikationen bei und kurz nach der Kastration: - Narkoserisiko - Blutungen (intraabdominal, blutiger Ausfluss, Wundblutung) - Ligatur der Ureteren - Wundinfektionen Ovariohysterektomie (OHE) > Ovarektomie (OE) - intraabdominale Verklebungen Mittel – langfristige unerwünschte Nebenwirkungen: - Incontinentia urinae aufgrund Spinkterinkontinenz - Haarkleidveränderungen - Stoffwechselumstellung – Adipositas OHE = Ovarektomie - Vulvaatrophie mit chronischer Vestibulitis Risikominderung - Im Gespräch mit dem Besitzer: - Genaue Indikation festlegen - Alternativen aufzeigen Unerwünschte Nebenwirkungen der Alternativen - Unerwünschte Nebenwirkungen der Kastration aufzeigen - Entscheidung des Besitzers - Optimale präoperative Vorbereitung - Kontrolle der entnommenen Ovarien - Besitzer: Anweisungen für das postoperative Vorgehen Klinikum Veterinärmedizin Aktuelles aus der Gynäkologie und Andrologie Axel Wehrend Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Großund Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz der JLU Gießen