2.7 Felder (Arrays) ¾ » Felder (Arrays) bilden eine Zusammenfassung von Elementen gleichen Typs, deren Anzahl bei der Programmierung noch nicht notwendigerweise feststeht. ½ ¼ Das englische Wort “array” hatte ursprünglich militärische Bedeutung: “Aufstellung zur Schlacht”: Titel der Zeichnung links: Bataille, welche Ihr Königl. Majst. von Schweden bei Belägerung Kopenhagen den 29. Oktobr. 1659 in ein Lager gesetzt und selbige Stadt damahls biß den 27 Mai 1660 blokiret gewesen Schlachtaufstellung der Schweden bei Kopenhagen, 1659, Handzeichnung Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 112 Arrays • ein Array ist eine Tabelle gleichartiger Elemente, d.h. die Elemente haben den gleichen Typ. • Die Tabelle hat einen Namen, die einzelnen Elemente werden über eine Indizierung angesprochen. a[0] a[1] a[2] a[3] a[4] a[5] ... a ² ¯ In Java sind die Elemente eines Arrays Variablen, die alle den gleichen Typ haben. ± Rainer Feldmann Universität Paderborn ° Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 113 Das Sieb des Eratosthenes Problem Primzahlen: geg: n ∈ N ges: alle Primzahlen ≤ n Idee: 1. Schreibe alle Zahlen 2, . . . , n in ein Array. 2. 2 ist eine Primzahl: streiche alle Vielfachen von 2. 3. die kleinste nicht gestrichene Zahl ist 3. 3 ist eine Primzahl: streiche alle Vielfachen von 3. 4. die kleinste nicht gestrichene Zahl ist 5. 5 ist eine Primzahl: usw. Eratosthenes 276 - 194 v.Chr. (?) » ¾ Nichtprimzahlen fallen durch ein Sieb“. ” Die Zahlen, die im Sieb verbleiben, sind Primzahlen. ½ Rainer Feldmann Universität Paderborn ¼ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 114 Das Sieb des Eratosthenes schrittweise Implementierung /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; Rainer Feldmann Universität Paderborn /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Zahlen sieb[0],...,sieb[n] */ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes schrittweise Implementierung /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Zahlen sieb[0],...,sieb[n] */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; Rainer Feldmann Universität Paderborn /* initialisiere sieb[i] = i */ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes schrittweise Implementierung /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Zahlen sieb[0],...,sieb[n] */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; for (int i = 2; i <= n; i++) { /* initialisiere sieb[i] = i */ /* solange noch Zahlen i zu testen sind ... */ } // for all i <= n ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes schrittweise Implementierung /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Zahlen sieb[0],...,sieb[n] */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; for (int i = 2; i <= n; i++) { /* initialisiere sieb[i] = i */ /* solange noch Zahlen i zu testen sind ... */ if (sieb[i]==i) { Out.println(i); /* i ist Primzahl */ } // if ... } // for all i <= n ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes schrittweise Implementierung /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Zahlen sieb[0],...,sieb[n] */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; for (int i = 2; i <= n; i++) { /* initialisiere sieb[i] = i */ /* solange noch Zahlen i zu testen sind ... */ if (sieb[i]==i) { Out.println(i); for (int j = 2*i; j <= n; j=j+i) sieb[j] = i; /* i ist Primzahl */ /* markiere echte Vielfache von i */ /* i<j ist echter Primteiler von j */ } // if ... } // for all i <= n ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes Deklaration eines Arrays /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Zahlen sieb[0],...,sieb[n] */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; for (int i = 2; i <= n; i++) { /* initialisiere sieb[i] = i */ /* solange noch Zahlen i zu testen sind ... */ if (sieb[i]==i) { Out.println(i); for (int j = 2*i; j <= n; j=j+i) sieb[j] = i; /* i ist Primzahl */ /* markiere echte Vielfache von i */ /* i<j ist echter Primteiler von j */ } // if ... } // for all i <= n ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes Zuweisung an Arrayelemente /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Arrayelemente 0,...,n */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; for (int i = 2; i <= n; i++) { /* initialisiere sieb[i] = i */ /* solange noch Zahlen i zu testen sind ... */ if (sieb[i]==i) { Out.println(i); for (int j = 2*i; j <= n; j=j+i) sieb[j] = i; /* i ist Primzahl */ /* markiere echte Vielfache von i */ /* i<j ist echter Primteiler von j */ } // if ... } // for all i <= n ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes Abfrage von Arrayelmenten /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Arrayelemente 0,...,n */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; for (int i = 2; i <= n; i++) { /* initialisiere sieb[i] = i */ /* solange noch Zahlen i zu testen sind ... */ if (sieb[i]==i) { Out.println(i); for (int j = 2*i; j <= n; j=j+i) sieb[j] = i; /* i ist Primzahl */ /* markiere echte Vielfache von i */ /* i<j ist echter Primteiler von j */ } // if ... } // for all i <= n ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Das Sieb des Eratosthenes Operationen mit Array /* Nach Ausführung enthält das Array "sieb" im Element sieb[i] entweder i, wenn i */ /* Primzahl ist, oder einen echten Primteiler von i, wenn i keine Primzahl ist */ int n = In.readInt(); int[] sieb = new int[n+1]; /* lese Obergrenze für Primzahlen */ /* reserviere Platz für n+1 Arrayelemente 0,...,n */ for (int i = 2; i <= n; i++) sieb[i] = i; for (int i = 2; i <= n; i++) { /* initialisiere sieb[i] = i */ /* solange noch Zahlen i zu testen sind ... */ if (sieb[i]==i) { Out.println(i); for (int j = 2*i; j <= n; j=j+i) sieb[j] = i; /* i ist Primzahl */ /* markiere echte Vielfache von i */ /* i<j ist echter Primteiler von j */ } // if ... } // for all i <= n ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 115 Deklaration von Arrays int[ ] sieb; /* Deklaration einer Arrayvariablen "sieb" */ /* mit unbestimmter Anzahl von int-Elementen */ Damit: BNF-Produktionen für Typdefinition: <Typ> <primitiveType> <complexType> <arrayType> ::= ::= ::= ::= <primitiveType> | <complexType> | <arrayType> int | long | byte | short| double | float | char | boolean String | ... <Typ>[ ] » ¾ Nach der Deklaration einer Arrayvariablen unbestimmter Länge existiert noch kein Element des Arrays! ½ Rainer Feldmann Universität Paderborn ¼ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 116 Erzeugung von Arrays mit new und Längenabfrage int[ ] sieb; sieb = new int[n+1]; /* Deklaration der Arrayvariablen "sieb" */ /* Erzeugung von n+1 Arrayelementen vom Typ int */ int[ ] sieb = new int[n+1]; /* Deklaration und Erzeugung */ ¾ » Arrayelemente werden durchnumeriert“. ” Die Numerierung beginnt immer bei 0. ½ ¼ • Die Länge eines Arrays ist definiert als die Anzahl der Elemente im Array und kann jederzeit im Programm abgefragt werden: int[ ] sieb = new int[n+1]; int m = sieb.length ... Rainer Feldmann Universität Paderborn /* Deklaration und Erzeugung */ /* jetzt ist m = n+1 */ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 117 Arraytyp • Arrayvariablen haben den Arraytyp <Typ>[ ]“. ” • Arrayvariablen gleichen Arraytyps können aufeinander zugewiesen werden. • Arrayvariablen sind Zeiger auf einen Speicherbereich. Durch Zuweisung ändert sich die Speicherzelle, auf die das Array zeigt: int[ ] a; int[ ] b; Speicher /* Deklaration */ /* b und a haben gleichen Typ int[] */ b a Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 118 Arraytyp • Arrayvariablen haben den Arraytyp <Typ>[ ]“. ” • Arrayvariablen gleichen Arraytyps können aufeinander zugewiesen werden. • Arrayvariablen sind Zeiger auf einen Speicherbereich. Durch Zuweisung ändert sich die Speicherzelle, auf die das Array zeigt: int[ ] a = new int[5]; int[ ] b = new int[3]; Speicher 0 a /* Deklaration und Erzeugung */ /* b und a haben gleichen Typ int[] */ b 1 2 3 4 0 0 0 0 0 Rainer Feldmann Universität Paderborn 0 1 2 0 0 0 Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 118 Arraytyp • Arrayvariablen haben den Arraytyp <Typ>[ ]“. ” • Arrayvariablen gleichen Arraytyps können aufeinander zugewiesen werden. • Arrayvariablen sind Zeiger auf einen Speicherbereich. Durch Zuweisung ändert sich die Speicherzelle, auf die das Array zeigt: int[ ] a = new int[5]; /* Deklaration und Erzeugung int[ ] b = new int[3]; /* b und a haben gleichen Typ int[] for (int i = 0; i < a.length; i++) a[i] = i+10; /* init(a) for (int i = 0; i < b.length; i++) b[i] = i+20; /* init(b) Speicher 0 a */ */ */ */ b 1 2 3 4 10 11 12 13 14 Rainer Feldmann Universität Paderborn 0 1 2 20 21 22 Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 118 Arraytyp • Arrayvariablen haben den Arraytyp <Typ>[ ]“. ” • Arrayvariablen gleichen Arraytyps können aufeinander zugewiesen werden. • Arrayvariablen sind Zeiger auf einen Speicherbereich. Durch Zuweisung ändert sich die Speicherzelle, auf die das Array zeigt: int[ ] a = new int[5]; /* Deklaration und Erzeugung int[ ] b = new int[3]; /* b und a haben gleichen Typ int[] for (int i = 0; i < a.length; i++) a[i] = i+10; /* init(a) for (int i = 0; i < b.length; i++) b[i] = i+20; /* init(b) a = b; /* Zuweisung einer neuen Adresse an a Speicher 0 a */ */ */ */ */ b 1 2 3 4 10 11 12 13 14 Rainer Feldmann Universität Paderborn 0 1 2 20 21 22 Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 118 Arraytyp • Arrayvariablen haben den Arraytyp <Typ>[ ]“. ” • Arrayvariablen gleichen Arraytyps können aufeinander zugewiesen werden. • Arrayvariablen sind Zeiger auf einen Speicherbereich. Durch Zuweisung ändert sich die Speicherzelle, auf die das Array zeigt: int[ ] a = new int[5]; /* Deklaration und Erzeugung int[ ] b = new int[3]; /* b und a haben gleichen Typ int[] for (int i = 0; i < a.length; i++) a[i] = i+10; /* init(a) for (int i = 0; i < b.length; i++) b[i] = i+20; /* init(b) a = b; /* Zuweisung einer neuen Adresse an a */ */ */ */ */ ' Speicher b Das Array, auf das a zeigte, 0 a 10 11 12 13 14 $ 1 2 20 21 22 kann nie wieder referenziert werden. Sein Speicherplatz wird vom Java-System freigegeben. & Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) % WS 09/10 118 Zugriff auf Arrayelemente • Arrayelemente sind indiziert. Auf sie kann mit <Array>[<Index>] zugegriffen werden. Dabei muss der Typ des Index ganzzahlig sein, d.h. int, long, short, byte. sieb[i] = ... ; sieb[i%j+k] = ... ; • Um auf alle Elemente eines Arrays zuzugreifen eignet sich besonders die for-Schleife: for (i = 0; i < sieb.length; i++) sieb[i] = ... • Arrayelemente können wie einfache“ Variablen gleichen Typs verwendet werden: ” sieb[i] = i; if (sieb[i] == i) ... p = sieb[i]/sieb[j]; q = sieb[i] % sieb[j]; p = p+sieb[j]; ... for (sieb[i] = 0; sieb[i] <= i; sieb[i]++) ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) /* Zuweisung */ /* Ausdruck */ /* Operationen für int */ /* unschön */ WS 09/10 119 Initialisierung von Arrayelementen • Nach new haben alle Arrayelemente den Wert 0 (Achtung: Die Elemente sind nicht immer ganze Zahlen. Es werden alle Bits auf 0 gesetzt!) • Ist die Anzahl der Elemente zum Zeitpunkt der Programmentwicklung noch nicht bekannt, können die Arrayelemente mit einer Schleife initialisiert werden: int n = In.readInt(); int[ ] sieb = new int[n+1]; for (i = 0; i < sieb.length; i++) sieb[i] = i; • Sind die Anzahl der Elemente und ihre initialen Werte zum Zeitpunkt der Programmentwicklung bekannt, kann das Array schon mit der new-Anweisung initialisiert werden: String[] monat = new String[] { "Jan", "Feb", "Mär", "Apr", "Mai", "Jun", "Jul", "Aug", "Sep", "Okt", "Nov", "Dez" } Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 120 Mehrdimensionale Arrays • Ein Array ist eine Tabelle gleichartiger Elemente. • Sind diese gleichartigen Elemente wieder Arrays, so erhält man mehrdimensionale Arrays. a a[0][0] a[0][4] a[0] 0 1 2 3 4 a[1] 5 6 7 8 9 a[2] 10 11 12 13 14 a[2][0] Rainer Feldmann Universität Paderborn a[2][4] Das Beispiel links zeigt eine 2-dimensionale Tabelle, oder Matrix. int[][] a; /* Deklaration */ a = new int[3][5]; /* Erzeugung */ for (int i = 0; i < a.length; i++) for (int j = 0; j < a[i].length; j++) a[i][j] = 5*i+j; /* Initialisierung */ /* oder */ int[][] a = {{0,1,2,3,4}, {5,6,7,8,9}, {10,11,12,13,14}}; Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 121 Beispiel: Transponieren einer Matrix Es seien m, n ∈ N. Eine m × n Matrix A über den reellen Zahlen R (A ∈ Rm×n) ist eine 2-dimensionale Tabelle mit m Zeilen und n Spalten über R. Die Elemente von A werden mit Ai,j , 0 ≤ i ≤ m − 1, 0 ≤ j ≤ n − 1 bezeichnet. Zu einer Matrix A ∈ Rm×n ist die Transponierte AT ∈ Rn×m definiert durch T Ai,j = Aj,i 0 ≤ i ≤ n − 1, 0 ≤ j ≤ m − 1 Beispiel: 0 1 A=@ 4 7 2 5 8 1 0 3 1 T 6 A, A = @ 2 9 3 4 5 6 1 7 ` 8 A, B = 1 9 0 2 3 ´ 1 1 , B =@ 2 A 3 T Die Transponierte einer Matrix entsteht durch Spiegelung der Elemente an der Hauptdiagonalen“. ” Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 122 Beispiel: Transponieren einer Matrix Problem Transponierte: geg: n ∈ N, A ∈ Rn×n ges: AT Es ist ATi,j = Aj,i für alle i, j . Also: vertausche die Elemente unterhalb der Hauptdiagonalen mit den entsprechenden Elementen überhalb der Hauptdiagonalen. /* wandelt eine quadratische Matrix A ∈ Rn×n in AT um */ int n = In.readInt(); float a[][] = new int[n][n]; ... for (int i = 0; i < a.length; i++) for (int j = 0; j < i; j++) { float h; /* vertausche Ai,j und Aj,i */ h = a[i][j]; a[i][j] = a[j][i]; a[j][i] = h; } Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 123 Beispiel: Matrixmultiplikation Es seien m, n, k ∈ N, A ∈ Rm×n, B ∈ Rn×k . Dann ist das Matrixprodukt C= A · B ∈ Rm×k definiert durch Ci,j = n−1 X Ai,p · Bp,j , 0 ≤ i ≤ n − 1, 0 ≤ j ≤ k − 1 p=0 /* seien die Matrizen a und b schon eingelesen */ float[][] c = new float[a.length][b[0].length]; /* Dimens. beachten */ for (int i = 0; i < a.length; i++) for (int j = 0; j < b[0].length; j++) { c[i][j] = 0; for (int p = 0; p < b.length; p++) c[i][j] = c[i][j] + a[i][p]*b[p][j]; } Rainer Feldmann Universität Paderborn /* initialisiere mit 0 */ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) /* addiere Summanden */ WS 09/10 124 Beispiel: Adjazenzmatrix eines Graphen Ein (gerichteter) Graph G = (V, E) besteht aus einer Knotenmenge V und einer Kantenmenge E ⊆ V ×V. Graphen können gezeichnet“ ” werden: Knoten sind Punkte, Kanten sind Linien. 0 1 3 2 Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 125 Beispiel: Adjazenzmatrix eines Graphen Ein (gerichteter) Graph G = (V, E) besteht aus einer Knotenmenge V und einer Kantenmenge E ⊆ V ×V. Graphen können gezeichnet“ ” werden: Knoten sind Punkte, Kanten sind Linien. 0 1 3 2 Rainer Feldmann Universität Paderborn Es sei G = (V, E) ein Graph, n = |V |. Die Adjazenzmatrix A ∈ {0, 1}n×n ist definiert durch Ai,j = 1 ⇔ (i, j) ∈ E Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 125 Beispiel: Adjazenzmatrix eines Graphen Ein (gerichteter) Graph G = (V, E) besteht aus einer Knotenmenge V und einer Kantenmenge E ⊆ V ×V. Graphen können gezeichnet“ ” werden: Knoten sind Punkte, Kanten sind Linien. 0 1 Es sei G = (V, E) ein Graph, n = |V |. Die Adjazenzmatrix A ∈ {0, 1}n×n ist definiert durch Ai,j = 1 ⇔ (i, j) ∈ E Ein Graph G mit n Knoten kann im Computer dargestellt werden, indem man seine Adjazenzmatrix speichert: 0 0 B 0 A=B @ 0 1 3 Rainer Feldmann Universität Paderborn 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 C C 1 A 0 ist die Adjazenzmatrix des Graphen links. 2 Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 125 Beispiel: Adjazenzmatrix eines Graphen Ein (gerichteter) Graph G = (V, E) besteht aus einer Knotenmenge V und einer Kantenmenge E ⊆ V ×V. Graphen können gezeichnet“ ” werden: Knoten sind Punkte, Kanten sind Linien. 0 1 Es sei G = (V, E) ein Graph, n = |V |. Die Adjazenzmatrix A ∈ {0, 1}n×n ist definiert durch Ai,j = 1 ⇔ (i, j) ∈ E Ein Graph G mit n Knoten kann im Computer dargestellt werden, indem man seine Adjazenzmatrix speichert: 0 0 B 0 A=B @ 0 1 3 Rainer Feldmann Universität Paderborn 2 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 C C 1 A 0 ist die Adjazenzmatrix des Graphen links. ¾ » Transponieren der Adjazenzmatrix von G ist äquivalent zum Umdrehen“ der Kanten von G. ” ½ ¼ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 125 Beispiel: Wegeberechnung in Graphen Es sei G = (V, E) ein Graph, A die Adjazenzmatrix von G, Ak = A . . · A}, k ∈ N. | · .{z k-mal Dann gilt: k es existiert ein Weg von i nach j in G ⇔ es existiert k ∈ N0 : Ai,j > 0 0 3 Rainer Feldmann Universität Paderborn 1 2 0 0 1 0 0 0 0 1 0 1 0 0 C C, 0 A 1 0 0 0 1 1 1 0 0 1 1 0 1 C C, 0 A 0 1 B 0 0 A =B @ 0 0 0 B 0 2 A =B @ 1 0 Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) 0 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 C C, 1 A 0 0 0 1 1 0 0 0 1 1 1 1 0 C C 0 A 1 0 B 0 1 A =B @ 0 1 0 B 1 3 A =B @ 0 0 WS 09/10 126 Beispiel: Sudoku-Spiel 6 9 7 1 2 8 6 6 7 3 9 2 8 7 5 1 3 4 9 9 3 4 9 2 8 5 Rainer Feldmann Universität Paderborn 4 Das Spiel ist gelöst, wenn alle Felder so mit Zahlen gefüllt sind, daß in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem Teilquadrat jede Zahl aus {1, . . . , 9} genau einmal vorkommt. (Siehe auch http://www.sudoku-lobby.de) Wir wollen berechnen, welche Zahlen für ein gegebenes Feld (i, j), i, j ∈ {0, . . . , 9} eines Sudokus noch zur Verfügung stehen. Dazu schliessen wir alle Zahlen aus, die in Zeile i, in Spalte j oder dem Teilquadrat von (i, j) schon vorkommen. Wir speichern das Sudoku-Feld in einem zweidimensionalen Array über den ganzen Zahlen. Dabei habe Inhalt 0 eines Feldes die Bedeutung “noch nicht besetzt”. Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 127 Beispiel: Sudoku-Spiel 6 9 ¥ 1 2 7 8 6 6 7 3 9 2 8 7 5 1 3 4 9 Bsp.: Für das Feld (0, 6) stehen die Zahlen 1, 2, 4, 6, 7, 8 nicht mehr zur Verfügung, also kann das Feld (0, 6) nur mit einer der Zahlen 3, 5 oder 9 besetzt werden. 9 3 4 9 2 8 5 Rainer Feldmann Universität Paderborn 4 Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 128 Problem SudokuCandidates: geg: ein zweidimensionales , 9 × 9 int-Array A (Eintrag 0 bedeute “nicht besetzt”), ein Feld (z, s) von A ges: ein Array B ∈ {f alse, true}10 so daß für alle j ∈ {1, . . . , 9} gilt: B[j] = true ⇔ j ist Kandidat für (z, s). /* Initialisiere */ final int n = 9; int[][] A = new int[n][n]; boolean[] B = new boolean[n+1]; /* Dimension des Sudokus */ /* reserviere Platz für n2 Arrayelemente in A */ /* reserviere Platz für n+1 Arrayelemente in B */ Out.print("A = "); In.open("sudoku.txt"); /* lese Sudoku aus der Datei sudoku.txt */ for (int i = 0; i < n; i++) for (int j = 0; j < n; j++) A[i][j] = In.readInt(); In.close(); /* von jetzt an lese wieder von Tastatur */ for (int j = 1; j <= n; j++) B[j] = true; Out.print("z,s = "); int z = In.readInt(); int s = In.readInt(); /* initialisiere B */ /* lese z, s */ ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 129 Problem SudokuCandidates: geg: ein zweidimensionales , 9 × 9 int-Array A (Eintrag 0 bedeute “nicht besetzt”), ein Feld (z, s) von A ges: ein Array B ∈ {f alse, true}10 so daß für alle j ∈ {1, . . . , 9} gilt: B[j] = true ⇔ j ist Kandidat für (z, s). /* Initialisiere */ ... /* Analysiere Zeile z */ for (int j = 0; j < n; j++) { int x = A[z][j]; B[x] = false; } /* B[A[z][j]] = false; */ /* Analysiere Spalte s */ for (int i = 0; i < n; i++) { int x = A[i][s]; B[x] = false; } /* B[A[i][s]] = false; */ ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 130 Problem SudokuCandidates: geg: ein zweidimensionales , 9 × 9 int-Array A (Eintrag 0 bedeute “nicht besetzt”), ein Feld (z, s) von A ges: ein Array B ∈ {f alse, true}10 so daß für alle j ∈ {1, . . . , 9} gilt: B[j] = true ⇔ j ist Kandidat für (z, s). /* Initialisiere */ ... /* Analysiere Zeile z */ ... /* Analysiere Spalte s */ ... /* Analysiere Teilquadrat von (z, s) */ final int m = 3; /* Größe des Teilquadrats bei n = 9 */ int p = z/m; int q = s/m; /* (p, q) ist linke obere Ecke des Teilquadrats von (z, s) */ for (int i = p; i < p+m; i++) for (int j = q; j < q+m; j++) { int x = A[i][j]; B[x] = false; } ... Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 131 Problem SudokuCandidates: geg: ein zweidimensionales , 9 × 9 int-Array A (Eintrag 0 bedeute “nicht besetzt”), ein Feld (z, s) von A ges: ein Array B ∈ {f alse, true}10 so daß für alle j ∈ {1, . . . , 9} gilt: B[j] = true ⇔ j ist Kandidat für (z, s). /* /* /* /* Initialisiere */ ... Analysiere Zeile z */ ... Analysiere Spalte s */ ... Analysiere Teilquadrat von (z, s) */ ... /* Ausgabe der Kandidaten für Feld (z, s) */ Out.print("Kandidaten(" + z + "," + s + "):"); for (int j = 1; j <= n; j++) if (B[j]) Out.print(" "+ j); Out.println(); Rainer Feldmann Universität Paderborn /* B[j] = true ⇔ j ist Kandidat */ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 132 Verzweigte Arrays • Verzweigte Arrays sind Arrays, deren Elemente wieder Arrays sind. • Im Unterschied zu mehrdimensionalen Arrays können die Arrayelemente unterschiedliche Längen haben. Es sei G = (V, E) ein Graph. Für einen Knoten v ∈ V ist die Adjazenzliste A(v) definiert durch 0 1 A(v) = (w1, . . . , wk ), (v, wi) ∈ E, 1 ≤ i ≤ k a 3 2 Ein Graph G kann im Computer dargestellt werden, indem man seine Adjazenzlisten speichert. 1 2 3 0 1 a[0] a[1] a[2] a[3] ¾ » Adjazenzlisten benötigen bei Graphen mit wenigen Kanten signifikant weniger Speicherplatz als die Adjazenzmatrix. ½ Rainer Feldmann Universität Paderborn ¼ Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 133 Beispiel: Einlesen von Adjazenzlisten eines Graphen int n = In.readInt(); int[][] a = new int[n][]; /* lese Anzahl der Knoten von G */ /* Platz für n Adjazenzlisten */ for (int i=0; i < a.length; i++) { Out.print("Anzahl der Nachbarn von Knoten "+i+ ": "); int h = In.readInt(); /* lese Anzahl der Nachbarn von i */ a[i] = new int[h]; /* Platz für h Nachbarn */ for (int j = 0; j < a[i].length; j++) { Out.print(j+". Nachbar von "+i+": "); a[i][j] = In.readInt(); /* lese j-ten Nachbarn von i */ } } Rainer Feldmann Universität Paderborn Technische Informatik für Ingenieure (TIFI) WS 09/10 134