Newsletter PDF 12 Seiten, September 2012, 0,9 MB

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Nr.4
www.sebbin-implantate.de
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September 2012
L’expander
Newsletter der Laboratoires SEBBIN zur plastischen Chirurgie
(
EDITORIAL
von Anne-Caroline d’Ursel, Business Unit Manager Benelux
Das Jahr 2012 wird für die SebbinGruppe ein Schlüsseljahr gewesen
sein.Nach einer erfolgreichen,im Jahr
2010 begonnenen, Neueinführung ist
nun die Zeit der Umstrukturierung
gekommen. Seit dem 1. Januar 2012
konzentriert sich Sebbin darauf,
seine Marke und die Qualität seiner
Implantate in der Welt zu festigen.
Eine Herausforderung, die sich in
Europa und insbesondere in den
Beneluxländern zu konkretisieren
beginnt, die erste Region, in der
sich die Sebbin-Gruppe direkt niedergelassen hat, wo die
Fachleute der ästhetischen und rekonstruktiven Chirurgie
unseres jungen Teams einen besonders herzlichen und
offenen Empfang bereitet.
Mit einer Bevölkerung von mehr als 27 Millionen
Menschen und fast 1000 Ärzten hat sich die ästhetische
und rekonstruktive Chirurgie dort zu einem dynamischen
Markt entwickelt. Deshalb hat sich die Sebbin-Gruppe
zum Ziel gesetzt, ihren Partnern in den Beneluxländern
eine Palette von neuartigen Produkten und erstklassigen
Service zur Verfügung zu stellen, der sich durch
Reaktionsbereitschaft, Beratung und Kundennähe
auszeichnet. Diese 4. Ausgabe des Expander bringt dies
zum Ausdruck: wir hoffen, dass Ihnen seine Lektüre wieder
einmal ermöglicht, Ihre wissenschaftlichen Kenntnisse
über aktuelle chirurgische Themen zu vertiefen. Zögern
Sie nicht, sich mit Ihren Anregungen und Ideen an uns
zu wenden. Es wird uns eine Freude sein, sie in unseren
nächsten Ausgaben zu berücksichtigen.
Eine angenehme Lektüre und bis zum nächsten Mal!
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Newsletter der Laboratoires Sebbin zur plastischen Chirurgie
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L’expander
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Nr.4/ September 2012
VORWORT
von Dr. Julien Glicenstein
Der Mensch versucht seit jeher, die Quelle der ewigen Jugend zu entdecken. Das jugendliche
Erscheinungsbild wiederherzustellen ist dieAntwort,die immer mehr unserer Patientinnen und
Patienten erwarten.Die 4.Ausgabe des Expander trägt dieserTendenz Rechnung und beschäftigt
sich mit der Problematik der Entfernung überschüssiger Haut.Wir haben also Dr. Jean-François
Pascal und Dr. Claude Le Louarn darum gebeten, ihre Überlegungen und ihre Erfahrungen auf
diesem Gebiet mit uns zu teilen. In dieser Ausgabe finden Sie ebenso unsere wissenschaftlichen
Synthesen der letzten Wochen sowie die Fortsetzung unseres historischen Feuilleton.
I N H A L T
Nr.4
Eine technologische Partnerschaft mit Crisalix ...................................................................... p2
Entfernung überschüssiger Haut: wichtigste Prinzipien ........................................................ p3
Bauchdeckenstraffung und Nierentransplantation ................................................................ p6
Unsere Branche findet Aufmerksamt bei den Senatoren ....................................................... p6
Lentigo maligna: welche Behandlung? ........................................................................................ p7
Haben Sie schon einmal ein Mitglied Ihrer Familie operiert? ............................................. p7
Gesichtsinjektionen und Erblindung ....................................................................................... p8
Fettinjektion, Stammzellen und Brustkrebs ........................................................................... p8
Botulinumtoxine und Hyperhidrose ........................................................................................ p9
Thromboembolie und Bauchdeckenstraffung ............................................................................. p9
Gestern/Heute: Konjunktivale Augenlidstraffung ............................................................ p10
Übersicht über die Transplantationsgeschichte:
Jacques-Louis Reverdin und die epidermalen Transplantate .............................................. p11
(
Eine technologische Partnerschaft mit
Durch
die
Einführung
einer
Partnerschaft mit Crisalix in Frankreich
ermöglicht die Sebbin-Gruppe ihren
Kunden,sich mit dem Simulator Crisalix
auszustatten,dem ersten webbasierten
Simulator, der die Beschaffenheit des
Körpers integriert. Crisalix erlaubt die
Simulation der 3D-Wiedergabe einer
Brustvergrößerung und gewährleistet
es somit, die Zufriedenheit der
Patientinnen zu optimieren.
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Newsletter der Laboratoires Sebbin zur plastischen Chirurgie
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L’expander
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Nr.4/ September 2012
Gäste des
Fortschritte war also der Kampf gegen diese beiden
Phänomene. Es bedurfte der Entwicklung einer Methode zur
Entnahme des Haut-/Fettgewebes, ohne wichtige Elemente
zu durchtrennen, jedoch auch der Lösung des Problems,
die Haut zu mobilisieren, ohne sie dabei abzulösen.
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expander
Hauptprinzipien
Bei all unseren Operationen halten wir uns also strikt an
drei wichtige Prinzipien:
A. Strikte Minimierung der Ablösung (und
möglichst deren vollkommenen Vermeidung).
Dr. Jean-François Pascal
Diese Überlegung muss vor der Operation angestellt werden.
Bei einer Ablösung handelt es sich um einen aggressiven Eingriff
für das Gewebe,der viele Konsequenzen nach sich zieht.Es wird
ein beträchtlicher Teil der Gefäße und Nerven durchtrennt
und ein Totraum geschaffen und die Narbenbildung sowie
Entzündungsreaktion werden in Gang gebracht. Wir werden
sehen, was wir unter Beibehaltung derselben operationellen
Effizienz darüber hinaus tun können.
Zunächst einmal, wozu dient die Ablösung von Gewebe?
Sie hat zwei Ziele:
- Mobilisierung,
- Freilegung einer Struktur, auf der man agieren kann
(beispielsweise aponeurotische Plikatur).
Analysieren wir die Logik der Gewebeanhaftung, um diese
zu verstehen: der Körper kämpft gegen die Schwerkraft an,
indem er das Herabfallen des Gewebes durch zahlreiche
Befestigungspunkte zwischen der unteren Schicht der
Dermis und dem zugrundeliegenden Gewebe verhindert.
Das ist logisch, da man ansonsten ab einem gewissen Alter
die überschüssige Haut an den Fußknöcheln vorfinden würde,
wie bei einer alten, ausgeleierten Socke. Mit dem Alter dehnt
sich die Haut und diese Befestigungspunkte spannen sich und
werden sichtbar und bilden zahlreiche Grübchen auf der Haut,
zum Beispiel am Gesäß oder an den Oberschenkeln.
Dr. Claude Le Louarn
ENTFERNUNG
ÜBERSCHÜSSIGER HAUT:
WICHTIGSTE PRINZIPIEN
Präambel
Die Ablation von Fett (Liposuktion) hat keine ernsthaften
Folgen. Die Ablation der Haut (Dermolipektomie) ist
hingegen dafür bekannt, Komplikationen nach sich zu ziehen.
Diese verschlimmern sich zudem im Zusammenhang mit
massiver Abmagerung oder erheblichem Übergewicht:
Serome, Haut- oder Fettnekrosen, Infektionen, starke
Narbenbildung und schließlich schlechte Ergebnisse sowie
traumatische Erfahrungen sowohl für den Chirurgen als
auch für seinen Patienten. Diese schlechte Reputation
ist verantwortlich für zahlreiche Therapieabbrüche und
die Weigerung der Ärzte (insbesondere Anästhesisten),
die Operation durchzuführen. Angesichts der zahlreichen
Patienten haben wir versucht, neue technische Optionen
zu entwickeln. All unsere Recherchen basieren auf den 2
Gesichtspunkten, wie Komplikationen zu vermeiden und
wie die Ergebnisse zu verbessern sind. Um das Problem mit
einfachen Worten zusammenzufassen: das Zurückziehen
der Haut in einem Block mit dem zugrundeliegenden
Gewebe erfordert den Schnitt durch große Lymphgefäße
und arteriovenöse Gefäße, deren Flüssigkeit die Hohlräume,
die durch die Ablösung geschaffen werden, füllt. Mit
anderen Worten erzeugt der Chirurg die Flüssigkeit sowie
den zu füllenden Raum! Das Ziel all unserer technischen
Zahlreiche Grübchen machen die Befestigungspunkte der Haut
nur im Stehen sichtbar.
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Das Gewebe ist bereits von Natur aus mobil. Bei einer
vertikalen Abdominoplastik ist beispielsweise keine
laterale Ablösung erforderlich.
Diese Grübchen werden von den Patientinnen und
Kosmetikerinnen stets als Cellulite bezeichnet. Sie werden
als solche in verschiedenen Instituten nahezu ergebnislos
behandelt, da es sich nicht um Fett handelt, sondern um eine
Ausdehnung der Haut. Die Mobilität des Gewebes wird also
nach unten hin blockiert, nicht jedoch nach oben hin oder
horizontal. Bei einer Bauchdeckenstraffung müsste man,
unter Berücksichtigung der Logik dieser Befestigungspunkte,
das Gewebe oberhalb des Bauchnabels hochziehen und das
Gewebe unterhalb des Bauchnabels hinunterziehen. Dies
würde zu 2 Narben führen (eine unterhalb der Brüste und
eine oberhalb des Genitalbereichs), was im klassischen Fall
nicht wünschenswert ist. Der Vorzug wird also der unteren
Narbe gegeben, da diese leichter zu kaschieren ist und da
die meiste überschüssige Haut unterhalb des Bauchnabels
ist. Diese strategische Wahl hat jedoch ihre Grenzen und
man muss Verfahren entwickeln, um:
- nicht in die großen Lymphknoten an den Leisten zu schneiden,
- nur wenig Gewebe abzulösen und dabei dennoch den
epigastrischen Bereich und den Bereich um den Rippenbogen
zu spannen.
Dies ist die Herausforderung der Abdominoplastik. Die Lösung
hierfür ist die HSTA (High Superior Tension Abdominoplasty).
Die Ablösung des Gewebes ist bei der Abdominoplastik also
erforderlich, um den Fixierungspunkt der mittleren Raphe
oberhalb des Nabels zu lösen. Dieser ist abzulösen, um das
Gewebe nach unten zu verschieben (Prinzip der Tunneltechnik).
Lateral ist die Pseudo-Ablösung bei der Liposuktion jedoch
auch so effektiv wie eine klassische Ablösung. Der Unterschied
liegt darin, dass im ersten Fall alle Gefäße, insbesondere
die Lymphgefäße, intakt bleiben und es keinen besonders
aggressiven Eingriff gibt. Dies ist auch der Fall bei der lateralen
Fixierung an der Außenseite der Oberschenkel zwischen
Darmbeinschaufel und Trochanter, der das Hinaufziehen der
Oberschenkelhaut einschränkt.Außerhalb dieser Zonen hindert
kein Gewebefixierungspunkt die Mobilisierung des Gewebes,
sei es das Ziehen des Gewebes nach oben oder horizontal.
Das Beispiel der Operation der Oberschenkelinnenseiten
mit einer vertikalen Narbe verdeutlicht dies noch besser.
Überschüssige Haut an der Vorder- und Innenseite der
Oberschenkel. Es sind auch zahlreiche Befestigungspunkte sichtbar.
Das Gewebe um den Oberschenkel herum ist von Natur aus mobil.
Zur Behandlung dieses Areals ist keine Ablösung erforderlich.
Das Gewebe um den Oberschenkel herum ist von
Natur aus mobil. Zudem wird es durch eine Liposuktion
der Vorderseiten noch stärker mobilisiert. Warum
also eine Ablösung? In den meisten Fällen erfolgt sie
gewohnheitsmäßig, da man der Meinung ist, auf diese Weise
mehr Haut zu entnehmen. Dennoch werden bei Verzicht auf
eine Gewebeablösung Ausfluss, Nekrosen und Infektionen
beseitigt und es sind keine Drainagen nötig. Genauso
verhält es sich mit den Armen, dem Rücken, etc. Auf Höhe
des Gesäßes ist keine Ablösung mehr zum Hochziehen des
Gewebes nötig, außer man setzt einen Fettlappen ein. Es
sollte stets dem Prinzip gefolgt werden, eine Ablösung nur
dann vorzunehmen, wenn es wirklich erforderlich ist.
Keine Gewebefixierung hindert das Spannen der Haut nach oben
hin. Es ist folglich keine Ablösung erforderlich.
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werden. Dies ist das Trennprinzip bei der Fettablation
und Hautablation. Zur Zusammenfassung: es wird Hautund Fettgewebe entnommen, ohne dabei Gefäße zu
durchtrennen. Diese Methode hat viele Vorteile: mehr
Präzision bei der Einschätzung der Breite der Resektion
(davon hängt das gesamte Ergebnis ab), da kein Fett
zwischen den beiden Schichten bleibt; keine Ablösung;
keine Nekrose; unkomplizierte Narbenbildung etc.
Bei der Analyse von Anatomietafeln der Lymphgefäße
(SAPPEY 1874) ist festzustellen, dass das Gesäß der
Sitz der Anastomose zwischen den der Leiste und dem
Sitzbein entspringenden Gefäßen ist. Dort befindet sich ein
lymphatisches Niemandsland, das heißt, es sind nur kleine
Gefäße vorhanden.
Folglich kann man sie durchtrennen, ohne eine Exsudation zu
riskieren.Jedenfalls besteht kein Grund für die Gewebeablösung
am Gesäß oder an den Außenseiten der Oberschenkel, um
sie besser hochziehen zu können, da außer der Schwerkraft
der Mobilisierung nach oben hin nichts entgegensteht; auf alle
Fälle gibt es keinen Gewebefixierungspunkt zu durchtrennen.
Das größte Risiko besteht an den Armen. An der Innenseite
gibt es zahlreiche große Lymphgefäße und die Rückzirkulation
kann leicht beeinträchtigt werden. Das Durchtrennen der
Lymphgefäße kann zu chronisch dicken Armen führen,
genau wie nach einer Ausräumung der Achsellymphknoten.
Die Liposuktion ist alles in allem eine nützliche Methode.
Sie ermöglicht eine Reduzierung des Volumens und die
Mobilisierung von Gewebe, ohne es abzulösen und somit
wichtige Elemente (Gefäße und Nerven) zu durchtrennen.
Der einzige Nachteil ist die längere Operationsdauer. Eine
goldene Regel besagt, dass man in keinem Fall eine aggressive
Liposuktion mit einer großflächigen Ablösung verbinden darf.
Dies birgt ein hohes Risiko einer Gewebenekrose. Man muss
zwischen beiden wählen!
Die Schwierigkeit der Operation besteht in der richtigen
präoperativen Kalkulation der zu bearbeitenden
Gewebebreite. In der Tat wird diese Fläche so
vollständig abgesaugt, dass die angegriffene Haut nicht
bewahrt werden kann. Man darf nicht vergessen, dass
die auf jeder Seite des Resektionsbereichs verbleibende
Haut anschließend gespannt und vernäht wird. Sie
darf nicht angegriffen oder abgelöst werden, um eine
hochwertige Narbenbildung zu erzielen. Je vollständiger
die Liposuktion erfolgt, umso besser kann zudem
ein Annähern der Ränder ohne Spannung und eine
hochwertige Narbenbildung gewährleistet werden.
C. Die Hohlräume schließen.
Ein Totraum ist ein Raum, sei es virtuell oder nicht, der
durch einen chirurgischen Eingriff geschaffen wird. Falls
man ihn nicht wieder schließt, neigt der Körper dazu,
ihn mit Exsudat zu füllen, und das umso mehr, wenn:
- die Hämostase unzureichend ist
- die großen Lymphgefäße durchtrennt wurden.
B. Beachtung der großen Lymphknoten.
Bei jeder Operation achten wir darauf, wie sich die
anatomische Lage der großen Lymphknoten darstellt.
Es ist also wesentlich, über gute Anatomiebücher zu
verfügen. Es handelt sich immer um dasselbe Prinzip:
das Volumen des Bereichs der großen Lymphknoten
wird durch eine tiefe Liposuktion (das heißt unterhalb
der Fascia superficialis) reduziert. Man belässt also
ein fasriges, fettabgesaugtes und volumenreduziertes
Netz, dessen Gefäße und andere wichtige Strukturen
intakt bleiben. Schließlich ist nur noch die Fettschicht
unterhalb der Faszie chirurgisch zu entfernen und
das Problem ist gelöst. Es ist auch zu beachten, dass
gegebenenfalls die Gefäße durchtrennt werden müssen.
Das Grundprinzip lautet jedoch, dass dies stets an Stellen
erfolgt, wo die Gefäße verzweigt, also klein, sind. Was
die Gliedmaßen, Arme und Oberschenkelinnenseiten
betrifft, ist das Problem etwas subtiler. In der Tat liegen
dort große Lymphgefäße auch im Oberflächenfett vor,
deren Durchtrennung verheerende Folgen haben kann.
Unter Befolgung des Prinzips einer nicht aggressiven
Methode wenden wir dasselbe Prinzip für die
Oberflächenfettschicht an: Verfeinerung des Volumens
durch Fettabsaugung und Erhaltung des dünnen fasrigen
Netzes. Schließlich wird das Fett zwischen Faszie und
Haut vollständig abgesaugt. Anschließend muss nur
noch die sehr feine Hautschicht an der Dermis entfernt
Die Bewegungen des Körpers provozieren das Reiben der
Oberflächen aneinander, was selbstverständlich nicht im Sinne
einer guten Narbenbildung ist. Jeder chirurgisch geschaffene
Totraum muss also wieder geschlossen werden, indem er alle 2
bis 3 cm gefüllt wird. Der dritte Grundsatz bei der Vorbeugung
eine Effusion lautet, Hohlräume so weit wie möglich zu schließen,
um Komplikationen umso besser zu vermeiden. Die Technik
erscheint einfach. In Wirklichkeit erschwert dies den Eingriff
durch den Chirurgen, der die Position der auszukleidenden
Stellen im Verhältnis zu den Hautverschiebungen im Voraus
abschätzen muss. Dies kommt erschwerend zu der schon langen
Operationsdauer hinzu. Die Entlohnung ist jedoch enorm: es
kommt zu keiner Effusion und es ist keine Drainage erforderlich,
da keine Flüssigkeiten mehr abgesaugt werden müssen, wenn
die Gewebeablösung in Grenzen gehalten wird und die großen
Lymphknoten nicht durchtrennt werden! Die Auskleidung
muss überall, wo es möglich ist, u. a. unterhalb des Nahtbereichs,
erfolgen. Dieses von Baroudi beschriebene Vorgehen hat noch
einen weiteren Vorteil: man kann noch etwas mehr ziehen, indem
man an jedem Punkt einen leichten Zug anbringt. Über die
Nutzlosigkeit von Drainagen: die plastische Chirurgie ist ohne das
Legen von Drainagen möglich, steigert den Komfort des Patienten
erheblich und verkürzt die Hospitalisierungsdauer beträchtlich.
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Newsletter der Laboratoires Sebbin zur plastischen Chirurgie
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dass dieser Eingriff unter schwierigen Umständen durchgeführt
werden müsste. Neben den Risiken in Zusammenhang
mit der Abdominoplastik (Infektion, Hautablösung) muss
anderen Faktoren Rechnung getragen werden, zum Beispiel
den unter Antikoagulantien stehenden Dialysepatienten, der
Notwendigkeit der Modifizierung des Inzisionsverlaufs der
Nierentransplantation, um keinen Hautabschnitt zu belassen,
der nekrotisieren könnte. Die Autoren haben 9 Patienten
(6 Frauen und 3 Männer) operiert, davon 4 Diabetiker mit
einem mittleren BMI von 31 kg/m2. Das mittlere Gewicht des
entfernten Fragments betrug 3 kg, die Hospitalisierungsdauer 1
bis 3 Tage, die Dialyse wurde am Tag vor und nach dem Eingriff
durchgeführt. Die Heparinisierung wurde bis zur Entfernung der
Drainageschläuche unterbrochen.Nach erfolgter Narbenbildung
kamen die Patienten in ein Nierentransplantationszentrum. Die
Transplantation wurde seitlich der von der Abdominoplastik
stammenden Narbe durchgeführt. Es sei daran erinnert, dass die
erste Nierentransplantation im Jahr 1954 von einem plastischen
Chirurgen in Boston (Joseph Murray,geboren 1919) durchgeführt
wurde, was ihm 1990 den Medizinnobelpreis einbrachte.
Das Legen einer Drainage ist ein aggressiver Eingriff, der
gewisse iatrogene Zustände auslösen kann, wie Schmerzen und
Blutungen bei der Ablation, vor allem, wenn das medizinische
Personal den Hohlraum nicht behebt unter demVorwand, noch
mehr Flüssigkeit zu aspirieren, sowie Sepsis. Denn Patienten
haben Angst vor Drainageschläuchen. Drainagen stellen einen
wichtigen Stressfaktor für die Patienten dar.Wir führen daher
seit mehr als 10 Jahren keine Drainage mehr durch, ohne es
jemals bereut zu haben. Es ist absolut wünschenswert, eine
natürliche Höhle wie beispielsweise ein Gelenk oder die
Peritonealhöhle zu drainieren. Einen nicht mehr existierenden
Totraum zu drainieren ist hingegen unsinnig, umso mehr, da
der Totraum eine automatische Produktion durch Aspiration
der Zwischengewebe auslöst.Viele Chirurgen legen Drainagen
nur aus forensischen Gründen, da die Diagnose einer
Hämorrhagie schneller gestellt werden kann. Eine Drainage
beugt der Entwicklung einer Hämorrhagie jedoch nicht vor
und der Chirurg verfügt über andere diagnostische Methoden,
angefangen mit den zahlreichen klinischen Anzeichen. Im Fall
einer Hämorrhagie kann man sich fragen, ob eine Drainage
nicht etwa den Blutverlust steigert, da der Hohlraum schließlich
die Geschwindigkeit der Aspiration erhöht. Daraus ist zu
folgern, dass es sehr wichtig ist, diese allgemeinen Grundsätze
zu befolgen, die Einfluss auf die Folgen der Operation haben.
Nur dann können die Einschränkungen der Dermolipektomie
aufgehoben werden. Für das gesamte Team (Anästhesisten und
Pflegepersonal), das sich nach der Operation um die Patienten
kümmert, wird die Pflege somit erleichtert.
Panniculectomy in preparation for renal transplantation. Kuo
JE and al. Plast Reconstr Surg 2011; 128:1236-40.
Unsere Branche findet
Aufmerksamkeit bei den
Senatoren
(
Literatur
1. Pascal J.F., Le Louarn Cl. Remodeling bodylift with high
lateral tension, Aesth Plast Surg 26 : 223-230, 2002.
2. Le Louarn Cl, Pascal J.F., The concentric medial thigh, Aesth
Plast Surg 28 ; 20-23, 2004.
3. Pascal J.F., Le Louarn Cl. Brachioplasty Aesth Plast Surg 29 :
1-8, 2005.
4. Le Louarn Cl., Pascal J.F.,The high superior tension : evolution
of lipoabdominoplasty, Aesth Plast Surg 34 : 773-781, 2010.
Die Senatoren haben im Rahmen des Berichts der
Senatorendelegation
unseren
Produktionsort
für
Brustimplantate besucht und konnten sich von den strikten
Branchenpraktiken unseres Labors überzeugen. Für Frau
Chantal Jouanno: „Die Mehrheit kommt von den Herstellern
selbst, die den Unterschied zwischen guten und schlechten Praktiken
machen möchten“.
(
Bauchdeckenstraffung
und Nierentransplantation
In den Vereinigten Staaten (bald auch in Frankreich) stellt
Adipositas ein extremes Gesellschaftsproblem dar. Die von
Niereninsuffizienz im Endstadium betroffenen Patienten, die
sich einer Nierentransplantation unterziehen müssen, haben
oftmals einen Hängebauch. Die Leisten-/Schambeingegend ist ein
Reservoir mit schwierig abzutötenden Bakterien und eine Quelle
von infektiösen Komplikationen bei Nierentransplantationen.
Dies verleitet dazu, davor eine Bauchdeckenstraffung
vorzunehmen. Die Autoren schlagen dies vor, die darum wissen,
Chantal Jouanno, Senatorin von Paris und
Olivier Pérusseau, Geschäftsführer der Sebbin-Gruppe.
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LENTIGO MALIGNA:
WELCHE
BEHANDLUNG?
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vollständige Resektion. In der Regel nimmt man Biopsien
an dunklen oder erhabenen Stellen vor. Die chirurgische
Behandlung des Lentigo maligna ist schwierig, da es sich oftmals
um weit ausgedehnte und undeutlich abgegrenzte Läsionen
im Gesicht handelt. Der Sicherheitsrand von 5 mm scheint
unzureichend zu sein, um Rezidive zu vermeiden. Die MohsTechnik, die in Frankreich selten angewandt wird, ist aufgrund
der schwierigen histologischen Interpretation umstritten. Die
Autoren des Artikels ziehen schrittweise Exzisionen nach einer
Abgrenzung der Läsionen mithilfe einer Wood-Lampe und
das Belassen eines Randes von 5 bis 10 mm, je nach Tiefe der
Läsion, vor. Die Randzone wird in 4 Quadranten geteilt. Die
Ergebnisse der Untersuchung sind nach 24 Stunden bekannt.
Die Exzision wird solange wiederholt, bis Gewissheit besteht,
dass die infraklinische Läsion entfernt ist. Erst dann kann die
Stelle mit einem Transplantat oder Lappen abgedeckt werden.
Morbus Dubreuilh (Lentigo maligna) macht 4 bis 15 % der
Melanome aus. In erster Linie sind ältere Personen im der
Sonne ausgesetzten Kopf- und Halsbereich davon betroffen. Die
Schwere der Erkrankung hängt wie bei anderen Melanomen
von der Tiefe der Penetration in die Haut ab. Die Formen in
situ weisen eine gute Prognose auf, diejenigen mit einer tiefen
Hautinvasion können jedoch metastasieren. Die klinische
Diagnose ist schwierig. Die Läsion ist häufig ausgedehnt,
bisweilen blass, manchmal auch dunkelbraun, was den Anschein
einer seborrhoischen Keratose erweckt. Aufeinanderfolgende
Untersuchungen des Patienten mittels Röntgenaufnahmen
und Dermatoskopie ermöglichen die Diagnose. Eine große
Ausdehnung und der Ort der Läsion erschweren ihre
Melanoma of the lentigo maligna subtype Diagnostic
challenge and current treatment paradigma. Mc Guire LK
and al Plast Reconstr Surg 2012; 129 : 288e-299e.
Haben Sie schon einmal ein Mitglied
Ihrer Familie operiert?
(
Sumner Slavin und Robert Goldwyn (ehemaliger Chefredakteur von Plastic Reconstructive Surgery, deren geistreiche
und humoristische Leitartikel einfach fabelhaft waren), beides plastische Chirurgen, und Madame Slavin, Psychologin,
verschickten an die Mitglieder der American Society for Aesthetic Plastic Surgery (amerikanische Gesellschaft für
ästhetische plastische Chirurgie), einen Fragebogen, den 465 von 1513 ausfüllten. Ziel dieser Studie war es, herauszufinden,
ob die Chirurgen schon einmal einen Eingriff an einem Familienmitglied durchgeführt haben oder durchführen würden.
Die Behandlung eines Familienmitglieds birgt Probleme ethischer, objektiver sowie affektiver Art, umso mehr noch der
chirurgische Eingriff an einem Familienmitglied.
Trotzdem bestätigte eine große Mehrheit der befragten Schönheitschirurgen (88 %), dass sie ein Familienmitglied
operieren würden oder schon einmal operiert haben (84 %), in den meisten Fällen die Ehefrau. Die Beweggründe der
Chirurgen sind interessant. Manche geben an, einer eindringlichen Bitte nicht widerstehen zu können. Als Hauptgrund
wurde jedoch hervorgebracht, sie seien am fähigsten und kompetentesten (67 %), 34 % hielten dies für eine praktische
Lösung und 8 % für eine ökonomische Lösung!
Es wird die ganze Palette an plastischen chirurgischen Eingriffen durchgeführt: Rhinoplastik, Lifting, Fettabsaugung, Eingriffe
an den Brüsten und am Bauch.
94 % der Eingriffe verliefen ohne Komplikationen und 99 % der Chirurgen schätzen die Operierten als zufrieden ein.
A family operation : plastic surgeons who perform aesthetic surgery on spouses or other family members Slavin S. and al Plast
Reconstr Surg 2010 ; 125, 1018-23.
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GESICHTSINJEKTIONEN UND ERBLINDUNG
Diese wichtige Studie sollte von allen Medizinern und
plastischen Chirurgen gelesen werden, die Operationen im
Gesicht mit Fettunterspritzung und Dermalfillern vornehmen.
Die Autoren beschreiben detailliert die Beobachtungen von 32
Patienten, die sich einer Gesichtsinjektion unterzogen haben,
davon 15 mit Fett und 17 mit anderen Produkten wie Kollagen,
Silikon, Hyaluronsäure und anderen Dermalfillern, Kortikoiden
und Paraffin sowie von Opfern einer einseitigen Erblindung.
Das sog. Lipofilling wurde in 3 Fällen im unteren Drittel des
Gesichts durchgeführt (Nasenlippenfurche, Lippen und Kinn), in
7 Fällen im oberen Drittel (Stirn, Glabella und Nasenrücken)
und in 3 Fällen im mittleren Drittel (Wangen, Augen, etc.). In
allen Fällen trat unmittelbar nach der Injektion eine Erblindung
mit heftigen Schmerzen ein. Sie verschwand in keinem der Fälle
trotz medizinischer Behandlung. 17 Patienten erblindeten nach
einer Injektion eines anderen Produkts als Fett. Die häufigsten
Injektionsstellen waren an Nase bzw. Kopfhaut (7 bzw. 3 Fälle). In
den anderen Fällen waren die Injektionsstellen an Stirn, Glabella,
Wange und Schläfenbereich.Alle bis auf 3 Patienten erblindeten
auf Dauer. Einer der Patienten erlangte sein Augenlicht 5
Minuten nach einer Kortikoid-Injektion wieder, der zweite
Patient erholte sich nach einer Behandlung mit Diuretika, der
dritte Patient erlangte sein Augenlicht nach einer KortikoidBehandlung wieder, jedoch trug er eine okulomotorische
Paralyse und eine Hautnekrose davon. Die Autoren studierten
die Physiopathologie der Erblindung wie Gefäßriss und
beträchtlichen Druck, durch den ein Embolus im Gegenstrom in
die Augenarterie und die zentrale Arterie der Netzhaut gelangen
kann.Nach ihrer Einschätzung hat sich noch keine Behandlung als
wirksam erwiesen und sie raten zuVorsichtsmaßnahmen bei der
Injektion, Aspiration vor der Injektion, Anwendung von lokalen
Vasokonstriktoren, kleinen Spritzen, Kanülen von schwacher
Stärke, nicht schneidenden Kanülen und langsamer Injektion in
kleinen Mengen. Die Injektion in traumatisiertes Gewebe ist zu
vermeiden (die Autoren raten von einer Fettinjektion während
eines Liftings ab).
Blindness following cosmetic injections of the face. Lazzeri D.
and al Plast Reconstr Surg 2012, 129 ; 995-1012.
(
FETTINJEKTION, Stammzellen
und Brustkrebs
Die Injektion von Fett ins Gesicht, in die Brüste und andere
Bereiche des Körpers ist eine weit verbreitete Technik
unter plastischen Chirurgen. Die Autoren des Artikels, zwei
plastische Chirurgen und ein Krebsforscher, hinterfragen
die Unbedenklichkeit der Fettinjektion nach einer
Tumorektomie oder einer Quadrantektomie. Die kürzlich
durchgeführten Studien zeigen tendenziell, dass es kein
Hindernis und keine Verzögerung bei der Erkennung von
Brustkrebs durch Schwierigkeiten bei der Interpretation
der Röntgenbilder gibt. Das injizierte Fett ist jedoch
kein inertes Produkt, sondern ein aktives metabolisches
Gewebe, das Hormone, Zytokine und Wachstumsfaktoren
in großen Mengen absondert. Die Qualität des Fettes als
Rekonstruktionsmaterial ist zum Teil vom Vorhandensein
mesenchymaler Stammzellen abhängig, die durch
Adipogenese und Angiogenese von Fett abgeleitet werden.
Die Autoren versuchen, Antworten auf viele Fragen
bezüglich der mesenchymalen Stammzellen zu finden, die
in großen Mengen im Fettgewebe vorliegen. Sie verfügen
über das wichtige Potenzial der Transdifferenzierung
und Sekretion eines vaskulären Wachstumsfaktors,
der bei der Proliferation von Tumoren und Metastasen
vorliegt. Versuchsmodelle (mit Mäusen) zeigen, dass die
implantierten Stammzellen Metaplasie, Dysplasie und
Krebs hervorrufen können. Dieses Phänomen wurde beim
Menschen nicht vorgefunden. Sie haben insbesondere
das Potenzial der Transformation in Bindegewebe
und vermutlich in Epithelgewebe. Die Adipozyten im
Bindegewebe könnten bei Brustkrebs eine stimulierende
Rolle spielen. Die Autoren gehen davon aus, dass nach
einer Tumorektomie oder einer Quadrantektomie die
Injektion von mesenchymalen Stammzellen enthaltendem
Fett ein nicht akzeptables Risiko bei Frauen darstellt, die an
Brustkrebs operiert wurden. Diese Meinung wird gewiss
für Diskussionsstoff sorgen.
The safety of autologous fat transfer in breast cancer. Lessons
from stem cell biology. Pearl A. and al J. Plast Reconstr Aesth
Surg 2012, 201 ; 65 : 283-8.
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Nr.4/ September 2012
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Botulinumtoxine und Hyperhidrose
Übermäßiges Schwitzen ist eine geringfügige Anomalie,
die jedoch häufig das soziale Leben beeinträchtigt. Lokale
Behandlungen, zum Beispiel mit Antitranspirantien, müssen
täglich wiederholt werden und führen zu Reizungen und
Hautallergien. Chirurgische Behandlungen wie thorakale
Sympathektomie unter Endoskopie und „Shaving“ der
Achselschweißdrüsen ziehen viele Komplikationen nach sich
und schließen das Risiko eines Rezidivs nicht aus. Lokalisierte
Hyperhidrose an Achseln, Handflächen und Fußsohlen
kann mit Botulinumtoxinen behandelt werden. Das Toxin
hemmt die übermäßige Sekretion von Acetylcholin und
beugt der Hyperstimulation der ekkrinen Drüsen vor, die
für übermäßiges Schwitzen verantwortlich sind. Die Autoren
verwenden das Toxin vom Typ A. Die seit etwa zehn Jahren
veröffentlichten Studien zeigen, dass die Transpiration somit
um 75 % vermindert wird. Die behandelten Patienten leiden
in der Regel unter übermäßigem Schwitzen, das sie bei ihren
täglichen Aktivitäten beeinträchtigt. Die Hyperaktivität der
Schweißdrüsen kann durch den Minoz-Test bestätigt werden
(Auftragen von jodiertem 3,5 %-igem Alkohol). Lokale
Infektionen stellen eine Kontraindikation dar. Es werden 25
Einheiten Botulinumtoxin A in 1 ml physiologischem Serum
unter eventueller Hinzugabe von Lidocain verdünnt. Auf
Höhe der Achsel wird die zu behandelnde Zone entweder
durch den Jod-Alkohol-Test oder anhand der behaarten
Zone definiert. Die Injektion erfolgt mit einer Nadel der
Stärke 26 oder 30. Zur Behandlung einer Achsel sind 40
Injektionsstellen im Abstand von 8 mm erforderlich. Die
Nadel wird in einem 45 °-Winkel gehalten und dringt 2 mm
in die Haut ein. Es werden jedes Mal 0,05 ml der Lösung
injiziert. 50 Toxineinheiten sind pro Achsel erforderlich.
Die Injektionen in der Handfläche und der Fußsohle sind
schmerzhaft und es wird 15 Minuten vor der Injektion
eine Anästhesie durch eine Blockierung der Nerven oder
Kryoanalgesie durchgeführt. Es sind 100 Toxineinheiten zur
Behandlung der Handfläche und 150 zur Behandlung der
Fußsohle erforderlich. Die Autoren gehen davon aus, dass
die Methode sicher und wirksam ist. Leider ist die Besserung
nur vorübergehend (6- bis 9-monatige Wirkung) und die
mit dieser Technik verbundenen Schmerzen schreckt die
Patienten oftmals ab, die Behandlung zu wiederholen.
Treatment of hyperhidrosis with botulinium toxin. Doft MA
and al Aesth Surg J 2012; 32:238-44.
(
THROMBOEMBOLIE
UND BAUCHDECKENSTRAFFUNG
Die Autoren des Artikels operierten 404 Patienten innerhalb von
zehn Jahren, davon waren 247 einfache Bauchdeckenstraffungen
mit oder ohne Fettabsaugung und 157 Bauchdeckenstraffungen
in Verbindung mit einem ästhetischen Eingriff an den Brüsten
oder einer ausgedehnten Fettabsaugung. In allen Fällen handelte
es sich um einen Eingriff mit einer Versetzung des Bauchnabels.
Alle Operierten wurden ambulant behandelt (sie verbrachten 2
bis 3 Stunden im Aufwachraum) und wurden noch am selbenTag
aus der Klinik entlassen. Die Dauer des Eingriffs betrug im Schnitt
100 Minuten für die einfachen Bauchdeckenstraffungen und 140
Minuten für die kombinierten Bauchdeckenstraffungen. Die
Autoren nehmen an, dass eine antikoagulatorische Behandlung
in der Regel nicht von Nutzen ist, solange ein striktes Protokoll
eingehalten wird:
- Verwendung von Kompressionsstrümpfen und Durchführung
einer intermittierenden pneumatischen Kompression vor
Einleitung der Anästhesie;
- Frühzeitiges Aufstehen und Umhergehen einige Stunden
nach dem Eingriff durch Vermeiden eines längeren Schlafes
in horizontales Lage;
- Bauchdeckenstraffung mit progressiver Spannung der
Bauchwand; keine Drainage, da die Entfernung der
Drainageschläuche einen Angstfaktor nach der Operation
darstellt;
- Aufrechterhaltung der Normothermie, wozu die Patienten
Pyjamas und Hauben tragen und mit einer Heizdecke
zugedeckt sind, wenn sie in den Operationssaal gebracht
werden, und die Temperatur sollte mindestens 24 Grad
betragen,
- Analgetische Behandlung mit Pumpe und Katheter,
- Kürzere Operationsdauer.
Das Operationsteam muss besonders geschult sein, um in
diesen Situationen präzise und schnell handeln zu können. Über
den Verzicht auf eine antikoagulatorische Behandlung kann man
sich natürlich streiten, die Methode verdient jedoch Beachtung.
Venous thromboembolism in abdominoplasty.A comprehensive
approach to lower procedural risk. Somogyi RB and al Aesth
Surg J. 2012 ; 32; 322-31.
9
Newsletter der Laboratoires Sebbin zur plastischen Chirurgie
(
L’expander
((
Nr.4/ September 2012
GESTERN
HEUTE
Konjunktivale
Augenlidstraffung
2008 war das Thema des
Berichts des französischen
Kongresses der plastischen
Chirurgie die „Plastische
Chirurgie der Augenlider“.
In dem Kapitel über die
Augentaschen
wurde
ein großer Teil dem
konjunktivalen
Ansatz
gewidmet, dessen Technik
detailliert
beschrieben
wurde.
In
einer
Rezension
Julien Bourguet
bemerkte Danial Marchac,
dass diese Technik in den 70er Jahren von Paul Tessier
wiederentdeckt wurde und dass der Urheber Julien
Bourguet im Jahr 1928 war. In der Tat beschrieb
Bourguet diese Technik am 25. November 1924 in
der Académie de Médecine und im Jahr 1925 wurde
sie in den französisch-belgischen Chirurgiearchiven
veröffentlicht. Bei seinem Vortrag in der Académie de
Médecine beschrieb Bourguet als Erster „Fetthernien“,
die periorbitalen Fettläppchen, deren Vorsprung die
„Tasche“ bildet. Er führte daraufhin die Entfernung
unterhalb der Wimpern durch. Da er jedoch fürchtete,
dass diese Inzision zu einer sichtbaren Narbe und sogar
einem Ektropium führen würde, hatte er die Idee,
eine Inzision der Fornix conjunctivae vorzunehmen.
In seinem Werk „La véritable chirurgie esthétique du
visage“ (Plon, Paris 1936) wird diese Technik durch
zahlreiche Fotografien veranschaulicht.
Konjunktivaler Ansatz
SEBBIN-GRUPPE AUF FOLGENDEN KONGRESSEN:
ISAPS (International Society of Aesthetic Plastic Surger y):
vom 4. bis 8. September 2012 in Genf.
DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der plastischen, rekonstruktiven
und ästhetischen Chirurgen):
vom 13. bis 15. September 2012 in Bremen.
GÄCD (Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V.):
vom 18. bis 20. Oktober 2012 in Freiburg.
IQUAM (International Committee for Quality Assurance,
Medical Technologies and Devices in Plastic Surger y):
vom 1. bis 4. November 2012 in Athen.
Marrakech World Aesthetic Congress - Intensive Course
on Volumetr y & Volume Restoration
am 9. und 10. November 2012 in Marrakesch.
SOFCPRE (Société Française de Chirurgie Plastique
Reconstructrice et Esthétique):
vom 19. bis 21. November 2012 in Paris.
Ergebnis:
Vorher / Nachher
10
Newsletter der Laboratoires Sebbin zur plastischen Chirurgie
(
L’expander
((
Nr.4/ September 2012
RÜCKBLICK
(
auf die Geschichte von Transplantationen
C hapitre I V :
Jacques-Louis Reverdin und die epidermalen Transplantate
Am 8. Dezember 1869 stellt
der junge Chirurg Félix Guyon
des Pariser Krankenhauses der
Société Impériale de Chirurgie
de Paris die „Arbeit“ eines seiner
Assistenzärzte aus der Schweiz
vor, den er als Assistenzarzt des
Pariser Krankenhauses vorstellt.
Guyon drückt sich mit Vorsicht
vor den versammelten Gelehrten
aus: „der Vortrag... betrifft eine
einfache pathologische Frage...
beinhaltet jedoch noch einige unklare Punkte, die interessant
zu klären wären. Es handelt sich um eine Heilung per secundam
intentionem“. Reverdin hatte ein fünfunddreißigjähriges
männliches Unfallopfer behandelt. Die Haut seines linken
Unterarms war abgerissen und die daraus resultierende
Wunde verheilte nur sehr langsam. Reverdin entnahm mit
„der Spitze einer Lanzette“ am rechten Arm des Patienten
zwei kleine Hautläppchen, „die er nach unten zeigend auf
dem Granulationsgewebe in einiger Entfernung voneinander
mitten in der Wunde platzierte“. Drei Tage später wurde ein
neues Transplantat auf der Wunde platziert. 10 Tage später
hatten sich die Hautinselchen ausgedehnt und waren zu einer
dünnen Platte zusammengewachsen, vergleichbar mit dem
Hautrand um die Ränder der Wunde herum. Guyon beendete
sein Exposé mit der Information, dass ein zweiter Versuch
im Gange war. Reverdin hatte die erste Hauttransplantation
an einem Menschen durchgeführt. Der Vortrag löste eine
lebhafte Diskussion bei den anwesenden Chirurgen, die im
Wesentlichen skeptisch waren, aus. Manche Ärzte bemerkten,
ein einzigerVersuch sei noch von keiner Bedeutung, ein anderer,
es handle sich in Wirklichkeit um ein dermo-epidermales und
kein epidermales Transplantat, wiederum andere, diese Art
von Eingriff setze den Patienten dem Risiko einer tödlichen
Wundrose aus. Nur zwei Teilnehmer hielten den Versuch
für interessant. Reverdin war beharrlich und veröffentlichte
einige Jahre später im Jahr 1872 eine wichtige klinische und
physiologische Studie, die mit 50 Patienten durchgeführt
wurde. Trotz seiner Kritiker verbreitete sich Reverdins Idee
in Europa und nach 1870 präsentierte der Engländer Lawson
(1831 - 1903) 3 Fälle mit erfolgreichen Hauttransplantationen.
Jacques Louis Reverdin (1842-1928) verließ Frankreich nach
dem Französisch-Preußischen Krieg von 1870-71, in dem
er für den französischen Sanitätsdienst tätig war, und wurde
Professor für Chirurgie in Genf.
Nächste Ausgabe: Ollier und die autoplastischen Hauttransplantate.
C h e f re d a k t e u r : D r. J . G l i c e n s t e i n / H e r a u s g e b e r : O u i z a S e b a / A r t D i re c t i o n : F re e F a c t o r y
Der Expander ist eine Publikation der GROUPE SEBBIN SAS - 39 parc d’activités des Quatre Vents - 95650 Boissy l’Aillerie, Frankreich.
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(
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