MR Therapiesicherheit DIABETES Neue Sicherheitsmitteilungen der FDA zu SGLT2Hemmern Warnung vor akuten Nierenschäden verstärkt IHR PLUS IM NETZ Volltexte online Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt erneut vor dem Risiko akuter Nierenschäden bei Behandlung von Typ-2-Diabetikern mit SGLT2-Hemmern. Seit ­Zulassung von Canagliflozin im Jahr 2013 bis Oktober 2015 wurden der Behörde 101 bestätigte Fälle von akuten Nierenschäden unter SGLT2-Hemmern gemeldet, 73 unter Canagliflozin und 28 unter Dapagliflozin. Die Komplika­tionen traten innerhalb eines Monats nach Beginn der Therapie auf, fast alle Betroffenen mussten stationär behandelt werden, 15 Patienten erhielten eine Dialyse. Die FDA erinnert daran, die Nierenfunktion vor Beginn einer T ­ herapie mit SGLT2Hemmern zu messen und danach regelmäßig zu kontrollieren. Geachtet werden sollte zudem auf Risikofaktoren für akute Nierenschäden wie chronische Niereninsuffizienz sowie Herzinsuffizienz und Einnahme von Arzneimitteln wie Diuretika, RAS-Hemmer und NSAR. Bei über 80 der g ­ enannten Fälle lag eine entsprechende Begleitmedikation vor. Außerdem ­berichtet die FDA über eine laufende Sicherheitsüberprüfung zu Canagliflozin wegen Hinweisen eines ­erhöhten Risikos für Amputationen an den unteren E ­ xtremitäten. Meistens ­waren die Zehen betroffen. In laufenden Studien war das Risiko im Vergleich zur Placebogruppe rund zweifach erhöht: fünf (100 mg) bzw. sieben (300 mg) pro 1.000 Behandelte versus drei pro 1.000 in der Placebo-Gruppe. ↘↘ QUELLEN •Mitteilung der US-Zulassungsbehörde FDA vom 14. Juni 2016 •Mitteilung der US-Zulassungsbehörde FDA vom 18. Mai 2016 DIARRHOE Warnung vor Überdosierung von Loperamid PDF erstellt für Gast am 13.02.2017 Schwere kardiale Nebenwirkungen können ausgelöst werden IHR PLUS IM NETZ Volltext online Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt vor schwerwiegenden kardialen Ereignissen/Herzrhythmusstörungen bei Einnahme von Loperamid (Imodium®) in höheren Dosierungen als empfohlen, z. B. im Zusammenhang mit Fehl­ gebrauch oder Missbrauch. Das Risiko kann auch erhöht sein, wenn hohe Dosen von Loperamid und interagierende Arzneimittel (über das CYP-System oder p-Glycoprotein) gleichzeitig eingenommen werden, wie Cimetidin, Clarithromycin, Erythromycin, Gemfibrozil, Itraconazol, Ketoconazol, Chinidin und Chinin (auch in Tonic-Wasser enthalten), Ranitidin und Ritonavir. Die Mehrzahl der berichteten kardialen Ereignisse trat bei Personen auf, die bewusst hohe Dosen von Loperamid eingenommen haben, entweder gegen Entzugssymptome eines Opioidmissbrauchs oder um ein Euphoriegefühl zu induzieren. Im Zeitraum zwischen 1976 und 2015 wurden der FDA 48 Fälle von ernsthaften kardialen Nebenwirkungen unter Einnahme von Loperamid berichtet, es gebe aber wahrscheinlich eine Dunkelziffer. ↘↘ QUELLE •Mitteilung der US-Zulassungsbehörde FDA vom 7. Juni 2016 20 MEDIZIN08-2016 REPORT