1. WAS IST ANTABUSE UND WOFÜR WIRD ES

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Antabuse-pil-de-01022016
01/02/2016
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR PATIENTEN
ANTABUSE 400 mg Tabletten
(Disulfiram)
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es
kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wensen Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in dieser Packungsbeilage steht :
1.
Was ist Antabuse und wofür wird es angewendet?
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Antabuse beachten?
3.
Wie ist Antabuse anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Antabuse aufzubewahren?
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
WAS IST ANTABUSE UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Antabuse ist ein Arzneimittel auf der Basis des Wirkstoffes Disulfiram.
Es wird zur Behandlung von chronischem Alkoholismus verschrieben. Man spricht von chronischem
Alkoholismus, wenn man nach wiederholten Versuchen weniger zu trinken oder den Alkoholkonsum
abzubrechen, stets in das alte Trinkschema zurückfällt.
Antabuse wird bei der Alkoholentwöhnung angewendet. Die Anwendung von Antabuse allein ist
selten ausreichend. Darum wird es allein als Hilfsmittel im Rahmen einer allgemeinen Behandlung
von chronischem Alkoholismus angewendet.
2.
WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON ANTABUSE BEACHTEN?
Antabuse darf nicht angewendet werden,
• wenn Sie allergisch gegen Disulfiram oder einen der in Abschnitt 6. Genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittel sind.
•
wenn Sie in den letzten 24 Stunden Alkohol (Ethanol) oder alkoholische Getränke getrunken
haben (siehe auch den Abschnitt "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen").
•
wenn Sie an Herzinsuffizienz, einer schweren Herzerkrankung oder anderen Herz- und
Gefäßerkrankungen leiden.
•
wenn Sie an einer neuropsychiatrischen Störung wie Psychose (eine schwere Geisteskrankheit)
oder Persönlichkeitsstörungen oder an einer peripheren Neuropathie (schlechte
Nervenfunktion der Gliedmaßen) leiden oder gelitten haben.
•
wenn Sie an einer schweren Hirnverletzung leiden.
•
wenn Sie an einer Leberkrankheit leiden.
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•
im Falle einer plötzlichen (akuten) Alkoholvergiftung (Alkoholintoxikation) oder im Falle eines
impulsiven Verhaltens gegenüber Alkohol.
•
wenn Sie an Epilepsie (Fallsucht) leiden.
•
wenn Sie an Diabetes (Zuckerkrankheit) leiden.
•
wenn Sie schwanger sind oder glauben, dass Sie schwanger sind.
•
wenn Sie stillen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
•
Wenn Sie an Atembeschwerden, Störungen der Nierenfunktion oder der Leberfunktion oder
hormonellen Störungen (insbesondere Schilddrüsenstörungen) leiden. Informieren Sie Ihren
Arzt, bevor Sie Antabuse anwenden.
•
Wenn Sie an Hypertonie (erhöhter Blutdruck) leiden. In diesem Fall müssen Ihr Blutdruck
kontrolliert und die Dosis Antabuse reduziert werden. Informieren Sie Ihren Arzt.
•
Wenn Sie an Schwäche, Kraftlosigkeit (Asthenie), Appetitmangel (Anorexie), Übelkeit, Erbrechen,
Bauchschmerzen oder Gelbsucht leiden. Nehmen Sie sofort Kontakt mit Ihrem Arzt auf, da
diese Störungen auf eine schwere Lebererkrankung hinweisen können.
•
Wenn Ihnen Ihr Arzt gesagt hat, dass Sie bestimmte Zuckerarten nicht vertragen. Antabuse
Tabletten enthalten Lactose (Milchzucker). Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie
dieses Arzneimittel einnehmen.
Antabuse muss mit Vorsicht eingenommen werden, wenn Sie Kokain konsumieren.
•
•
Wenn Sie bereits andere Arzneimittel anwenden oder anwenden möchten. Lesen Sie auch den
Abschnitt "Anwendung von Antabuse zusammen mit anderen Arzneimitteln" sorgfältig vor.
BITTE BEACHTEN:
•
Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, müssen Sie die Fälle berücksichtigen, in denen Sie
Antabuse nicht anwenden dürfen (siehe den obigen Abschnitt “ Antabuse darf nicht
angewendet werden”).
•
Sie dürfen Antabuse nicht als alleinige Behandlung anwenden, sondern nur als Hilfsmittel zu
einer allgemeinen Behandlung von chronischem Alkoholismus.
•
Ihr Arzt oder Ihr Apotheker müssen Sie über die Wirkungen informieren, die Sie bei der
gleichzeitigen Einnahme von Antabuse und Alkohol erwarten können, die sogenannte Antabuse
-Alkohol-Reaktion (siehe den Abschnitt "Wenn Sie eine größere Menge von Antabuse
angewendet haben, als Sie sollten" unter Punkt 3). Es ist eventuell möglich, dass Ihnen Ihr Arzt
vorschlägt, einen “Testgetränk” zu trinken, damit Sie die unangenehmen Wirkungen von
Alkohol nach der Einnahme von Antabuse erfahren. Bitte beachten: Diese Reaktion kann auch 1
bis 2 Wochen nach Abbruch der Behandlung mit Antabuse auftreten.
•
Wenn Sie Nahrungsmittel, Getränke, Arzneimittel, Mundspülungen, Aftershave oder andere
kosmetische oder kulinarische Produkte (zum Beispiel Saucen) anwenden, die Alkohol
enthalten. Diese können nämlich auch zu einer Antabuse -Alkohol-Reaktion (siehe Abschnitt
"Wenn Sie eine größere Menge von Antabuse angewendet haben, als Sie sollten" unter Punkt 3)
führen.
•
Es ist wichtig, dass Sie auch Ihre Nächsten über die zu erwartenden Wirkungen bei gleichzeitiger
Einnahme von Antabuse mit Alkohol informieren. Informieren Sie Ihre Nächsten über die zu
treffenden Maßnahmen, falls Nebenwirkungen auftreten (zum Beispiel mit der
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Giftnotrufzentrale [070/245.245], einem Arzt und/oder Apotheker sofort Kontakt aufnehmen).
•
Ihr Arzt wird Leberfunktionstests durchführen lassen, bevor Sie mit der Behandlung beginnen.
Ihre Leberfunktion muss auch während der Behandlung mit Antabuse regelmäßig kontrolliert
werden, insbesondere während der ersten drei Monate der Behandlung.
•
Die Einnahme von Antabuse kann mit einigen Labortests interferieren.
Anwendung von ANTABUSE zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere
Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Wenden Sie Antabuse mit folgenden Arzneimitteln nicht an:
• Arzneimittel, die Alkohol als Hilfsstoff wie Hustensirupe, Mundspülungen, ... enthalten. Die
typische Antabuse-Alkohol-Reaktion kann in diesen Fällen auftreten (siehe auch Abschnitt
“Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen” und “Anwendung von Antabuse zusammen mit
Nahrungsmitteln und Getränken”).
Die gleichzeitige Anwendung von Antabuse mit folgenden Arzneimitteln ist zu vermeiden:
• α- und β-Lytika (angewendet bei erhöhtem Blutdruck und Angina pectoris),
gefäßerweiternde Arzneimittel (angewendet bei erhöhtem Blutdruck) und
Sympathikomimetika (Arzneimittel, die bei Asthma und Erkrankungen des Atemapparates
angewendet werden).
• Metronidazol, Ordinazol oder Tinidazol (antiparasitäre Mittel). Es besteht ein Risiko auf das
Auftreten von Verwirrtheit und/oder eine Reaktion von psychotischer Art. Diese Wirkung ist
umkehrbar.
• Isoniazid (ein Antibiotikum). Es besteht ein Risiko auf das Auftreten von Verhaltens- und
Koordinationsstörungen.
• Phenytoin (Arzneimittel gegen Epilepsie) und dessen Derivate. Antabuse kann den Abbau
von diesen Arzneimitteln vermindern und somit ihre Konzentration im Blut erhöhen,
eventuell zu toxischen Konzentrationen. Eine engmaschige Kontrolle der Dosis und der
Wirkungen wird empfohlen, wenn diese Kombination nicht vermieden werden kann.
• Hepatotoxische Arzneimittel (Arzneimittel, die für die Leber schädlich sein können), da
Leberschäden auftreten können.
Die gleichzeitige Anwendung von Antabuse mit folgenden Arzneimitteln ist erlaubt, auch wenn
Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind:
• Orale Antikoagulantien (Arzneimittel, die der Blutgerinnung entgegenwirken). Vorsicht ist
geboten, da die antikoagulierende Wirkung verstärkt werden kann. Ihr Arzt wird die Dosis
der Antikoagulantien anpassen.
• Benzodiazepine (Arzneimittel gegen Angst, Schlafmittel) wie Diazepam und Chlordiazepoxid.
Ihr Arzt wird die Dosierung von dieser Art von Arzneimitteln anpassen.
• Trizyklische Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depression, wie Imipramin, Amitriptylin,
Doxepin). Die Wirkung von Antabuse wird verstärkt. Die gleichzeitige Einnahme von
Antabuse und Amitriptylin erhöht das Risiko auf Verwirrtheit und psychotische Störungen.
Ihr Arzt muss Sie in diesem Fall engmaschig beobachten.
• Alfentanil (wird bei der Anästhesie angewendet). Der Anästhesist muss über Ihre Behandlung
mit Antabuse informiert sein.
• Bacampicillin (ein Antibiotikum). Die gleichzeitige Anwendung mit Antabuse kann zu einer
Antabuse-Alkohol-Reaktion führen.
• Die gleichzeitige Einnahme von Antabuse und Omeprazol (Arzneimittel zur Behandlung von
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•
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Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren) oder Theophyllin (Arzneimittel, das bei Asthma
angewendet wird) kann die Toxizität von diesen Arzneimitteln erhöhen. Ihr Arzt wird die
Dosis von diesen Arzneimitteln oder von Antabuse anpassen.
Die gleichzeitige Einnahme von Antabuse und hohen Dosen Koffein (angewendet gegen
Schmerzen oder als Tonikum) erhöht das Risiko auf Herz- und Gefäßerkrankungen und auf
die zerebrale Erregung (Erregtheit).
Ascorbinsäure (Vitamin), die gleichzeitig eingenommen wird, kann mit der AntabuseAlkohol-Reaktion interferieren.
Ein Aussetzen gegenüber Ethylendibromid oder dessen Dämpfen während der Behandlung
kann zu einer toxischen Reaktion führen.
Antabuse kann den Metabolismus von Kokain hemmen, was eine erhebliche Zunahme der
Kokainkonzentration verursachen und zu einem erhöhten Risiko eines verlängerten QTIntervalls (eine schwere Herzkrankheit) führen kann.
Anwendung von Antabuse zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Nahrungsmittel, Getränke, Arzneimittel, Mundspülungen, Aftershave oder andere kosmetische oder
kulinarische Produkte, die Alkohol enthalten, können auch zu einer Antabuse-Alkohol-Reaktion
(siehe Abschnitt "Wenn Sie eine größere Menge von Antabuse angewendet haben, als Sie sollten")
führen.
Die gleichzeitige Einnahme von Antabuse und hohen Dosen Koffein erhöht das Risiko auf Herz- und
Gefäßerkrankungen und auf die zerebrale Erregung (Erregtheit) (siehe auch “Anwendung von
Antabuse zusammen mit anderen Arzneimitteln").
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt
oder Apotheker um Rat.
Wenden Sie Antabuse während der Schwangerschaft nicht an.
Wenden Sie Antabuse während der Stillzeit nicht an.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Antabuse kann zu einer leichten Müdigkeit, zu Schwindel oder Schläfrigkeit führen (siehe Abschnitt 4
“Welche Nebenwirkungen sind möglich?”). Seien Sie darum vorsichtig beim Führen von Fahrzeugen
oder bei der Bedienung von Maschinen.
Die Kombination von Antabuse mit Alkohol führt zu Reaktionen, die einen negativen Einfluss auf das
Führen eines Fahrzeuges haben (siehe Abschnitt "Wenn Sie eine größere Menge von Antabuse
angewendet haben, als Sie sollten" im Abschnitt 3).
Antabuse enthält Lactose
Antabuse enthält Lactose (Milchzucker). Bitte nehmen Sie Antabuse erst nach Rücksprache mit
Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
3.
WIE IST ANTABUSE ANZUWENDEN?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosis
Es ist möglich, dass Ihr Arzt eine andere Dosis verschrieben hat, als die Dosis die nachfolgend
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angegeben ist. Befolgen Sie immer die Anweisungen Ihres Arztes.
Die übliche Dosierung beträgt:
• Beginn der Behandlung: 2 Tabletten täglich während 2 bis 3 Tage.
• Erhaltungsbehandlung: individuell einzustellen, meistens ein Viertel bis eine halbe Tablette
pro Tag oder 1 bis 2 Tabletten pro Woche.
Bitte beachten: Mit der Behandlung mit Antabuse kann nur begonnen werden, nachdem Sie
mindestens 12 Stunden kein alkoholisches Getränk zu sich genommen haben.
Die wirksame Dosis kann monatelang eingenommen werden. Die individuelle Empfindlichkeit gegen
Antabuse nimmt während der ersten drei Monate zu, wodurch die Dosis nach zwei bis drei Monaten
reduziert werden kann.
Sie dürfen ab und zu eine Zwischenpause von 48 Stunden zwischen zwei Dosierungen verstreichen
lassen, vorausgesetzt, dass Sie die vorangegangene Dosis verdoppeln.
Verabreichungsweg und Art der Verabreichung
Oraler Verabreichungsweg (durch den Mund).
Geben Sie die verschriebene Menge in ein Viertel Glas Wasser oder Fruchtsaft, rühren Sie und
nehmen Sie die Mischung sofort ein.
Dauer der Behandlung
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie Antabuse anwenden müssen. Da Antabuse bei der
Entwöhnung von Alkohol ein Hilfsmittel ist, ist es angezeigt, das Produkt maximal 1 Jahr lang
anzuwenden.
Anweisungen für die korrekte Anwendung
Wenn Sie Antabuse normalerweise einnehmen, also ohne Alkohol, werden Sie normalerweise keine
unangenehmen Reaktionen erfahren, eventuell mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen
Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4 "Welche Nebenwirkungen sind möglich?").
Wenn Sie eine größere Menge von Antabuse angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie zu viel von Antabuse angewendet haben, nehmen Sie sofort Kontakt mit Ihrem Arzt,
Apotheker oder der Giftnotrufzentrale (070/245.245) auf.
•
•
Die Symptome einer Überdosierung sind: Halluzinationen, ein Parkinson-artiges Syndrom
(Steifheit; Schwierigkeit, bestimmte Bewegungen auszuführen, Zittern), Ruhelosigkeit, Atem
mit starkem Lauchgeruch, Kopfschmerzen und Hypotonie (zu niedriger Blutdruck). Wenn ein
Kind versehentlich Antabuse eingenommen hat, können außerdem Verdauungsstörungen
(Durchfall, Erbrechen), Ketose (das Verbrennen von gespeichertem Fett vom Körper, um
Energie zu gewinnen), allgemeine Schwäche und Schlafsucht auftreten. Bei Kindern kann es
bis zu 12 Stunden nach der Einnahme dauern, bis die Symptome auftreten. Sowohl bei
Kindern als auch bei Erwachsenen kann dies schließlich zu einem Koma mit tödlichem
Verlauf führen.
Bei der Aufnahme ins Krankenhaus müssen Labortests von Blut und Harn (u. a. Ethanol), ein
Elektrokardiogramm und ein Enzephalogramm durchgeführt werden.
Die Behandlung ist wegen Mangel an Gegengift unterstützend. Die Patienten müssen in den
ersten 12 Stunden unter engmaschiger Kontrolle stehen. Da Antabuse von dem Körper
langsam aufgenommen wird, sind eine Magenspülung und die Verabreichung von Aktivkohle
bis 10 Stunden und mehr nach der Einnahme angezeigt. Die Unterstützung der Atmung, die
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Verabreichung von Diazepam oder Phenytoin (bei Konvulsionen), das Hinlegen des Patienten
mit hochgelegten Beinen, eine Elektrolyteninfusion oder die Verabreichung von
Norepinephrin (bei niedrigem Blutdruck und Schock) können erforderlich sein.
Die Antabuse-Alkohol-Reaktion:
• Die Antabuse-Alkohol-Reaktion äußert sich durch die folgenden Symptome: Hautausschlag,
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Kurzatmigkeit, Hyperventilation, Beschleunigung
des Herzrhythmus/Herzrhythmusstörungen, Fieber und ein zu niedriger Blutdruck.
• Eine heftige Reaktion äußert sich außerdem durch Atemprobleme, einen plötzlichen
(akuten) Anfall von Angina pectoris (beklemmendes, schmerzhaftes Gefühl in der Brust),
einen Schock, Konvulsionen, Herz- und Gefäßprobleme mit eventuell tödlichem Verlauf.
• Auch hier ist die Behandlung unterstützend und analog zur Behandlung einer Überdosierung
(siehe oben).
Wenn Sie die Anwendung von Antabuse vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn
Sie Antabuse vergessen haben, nehmen Sie so schnell wie möglich Kontakt mit Ihrem Arzt auf.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
Folgende Nebenwirkungen wurden gemeldet :
Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Personen betreffen):
- Kopfschmerzen
- Körper Schwäche
Häufige Nebenwirkungen (kan bis zu 1 von 10 Personen betreffen):
- Schläfrigkeit
- Geschmackstörung
Gelegentliche Nebenwirkungen (kan bis zu 1 von 100 Personen betreffen):
- Polyneuropathie (Nervenbeeinträchtigung), periphere Neuritis (Beeinträchtigung der peripheren
Nerven)
Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) :
- Verwirrten Zustand, neuropsychiatrische Störungen
- Psychosen (im Falle von hohen Dosen oder bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Arzneimitteln
wie Metronidazol oder Isoniazid), Gedächtnisverlust, Verwirrtheit, Müdigkeit, Verhaltensstörungen
- Konvulsionen
- Hirnerkrankung
- Leberversagen, fulminante Hepatitis (plötzliche und schwere Leberentzündung), zytolytische
Hepatitis (Lebererkrankung)
- Verfärbung der Haut, Hautentzündung (Dermatitis)
- Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) mit EKG-Störungen (Elektrokardiogramm).
- Erhöhter Blutdruck.
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- Niedriger Blutdruck.
- Polyarteritis nodosa (eine Autoimmunkrankheit, die durch eine chronische Entzündung der
mittelgroßen und großen Schlagadern gekennzeichnet ist).
- Verschwommenes Sehen.
- Pupillenerweiterung (Mydriasis).
- Papillenödem (Flüssigkeitsansammlung in dem blinden Fleck des Auges).
- Nystagmus (unwillkürliche, schnelle, rhythmische Bewegungen (Zittern) des Auges).
- Verminderung der Sehschärfe.
- Müdigkeit.
- Störungen des Stoffwechsels: Anstieg der Aceton- oder Cholesterinspiegel im Blut.
- Sexuelle Störungen.
- Muskel- und Skelettstörungen, darunter Schmerzen und Ödem (Flüssigkeitsansammlung) in den
Gelenken (z. B. Puls).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder, Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie
können Nebenwirkungen auch direkt über das Föderalagentur für Arzneimittel und
Gesundheitsprodukte, Abteilung Vigilanz, EUROSTATION II, Victor Hortaplein, 40/40, B-1060
BRUSSEL - Website: www.fagg-afmps.be - E-Mail: [email protected]
anzeigen . Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr
Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
WIE IST ANTABUSE AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Nicht über 25 °C in der Originalverpackung aufbewahren.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach "EXP" angegebenen Verfalldatum
nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz
der Umwelt bei.
6.
INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Was Antabuse enthält
- Der Wirkstoff ist: Disulfiram 400 mg.
- Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose, Magnesiumstearat, Natriumstärkeglykolat,
Kartoffelstärke.
Wie ANTABUSE aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, runde, in 4 Teile teilbare Tabletten.
Packungen mit 50 und 250 Tabletten in Blisterpackung.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Sanofi Belgium
Gebrauchsinformation
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Leonardo Da Vincilaan 19
1831 Diegem
: 02/710.54.00
E-Mail: [email protected]
Hersteller
SANICO n.v.
Industriezone, 4
Veedijk 59
2300 Turnhout
Zulassungsnummer: BE038647.
Verkaufsabgrenzung: verschreibungspflichtig.
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im: 03/2016
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