Zeit?! Klimaneutral zu handeln Informationsmappe Klimaneutraler Hotel- und Tagesaufenthalt im Bio-Seehotel Zeulenroda Flur Leize 4 | 07937 Zeulenroda-Triebes | Telefon +49 (0) 36 628 / 98-0 | Telefax +49 (0) 36 628 / 98-100 www.seehotel-zeulenroda.de | www.nachhaltigkeitsarena.de 1 Was bedeutet »CO2-Emission«? Egal ob wir Auto fahren oder mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen, ob wir wohnen oder arbeiten, ob wir Produkte erzeugen oder andere wirtschaftliche Leistungen erbringen. Bei jedem Prozess setzen wir Treibhausgase frei. Treibhausgase sind strahlungsaktive gasförmige Stoffe in der Luft, die zum Treibhauseffekt beitragen. Zu den Treibhausgasen gehören Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan, Lachgas, Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid. Die Störung des natürlichen Gleichgewichts der Atmosphäre durch Eingriffe in den Naturhaushalt und durch natürliche wie auch künstlich verursachte Emissionen von Treibhausgasen verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt. Die Zunahme bestimmter Treibhausgase wird im Wesentlichen auf die menschlichen Aktivitäten zurückgeführt. So zum Beispiel bei der Nutzung fossiler Energieträger – auf der gegenwärtig ein Großteil des tagtäglichen Energieverbrauches in den Industriestaaten basiert – in der Land- und Forstwirtschaft, in der Massenviehhaltung und bei anderen Nutzungsmöglichkeiten von Biomaterial. Die mit Abstand meisten Treibhausgase pro Einwohner werden in den Industrienationen der 1. Welt ausgestoßen. Beim Vergleich muss berücksichtigt werden, dass in Ländern mit kälterem Klima durch das Heizen mehr Treibhausgase entstehen als in Ländern mit einem wärmeren Klima. Um den Klimawandel zumindest zu verlangsamen, muss also besonders in der 1. Welt um so mehr für die Reduzierung des Ausstoßes der Treibhausgase getan werden. Emissionen pro Einwohner in den Industriestaaten HINTERGRUNDWISSEN: Der Kohlenstoff, der in fossilen Energieträgern (Erdöl, Erdgas, Kohle, Torf) gebunden ist und bei deren Verbrennung als CO2 freigesetzt wird, wurde im Verlauf vieler Jahrmillionen gebunden. Dieser langsame Prozess der CO2 -Bindung hält auch heute noch an und beginnt zunächst durch Pflanzenwachstum, bei dem in der Photosynthese CO2, Wasser und Mineralstoffe in Biomasse umgewandelt werden. Dieser Prozess wird in der Regel bei der Verdauung, Verbrennung oder Humifizierung der organischen Substanzen vollständig umgekehrt. Ein Teil der Biomasse gerät jedoch in sauerstoffarme Bereiche und wird in Mooren durch Torfbildung und anschließende Inkohlung zu Kohle; ein anderer Teil wird in der Tiefsee mit Sediment überdeckt und langfristig (über Jahrmillionen) zu Erdöl. Durch die Bindung von CO2 als Kohlenstoff in fossilen Ablagerungen verringerte sich erdgeschichtlich (seit ca. zwei Milliarden Jahren) dessen Anteil in der Atmosphäre kontinuierlich bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Bindungsmenge und die Menge des durch Brände und Vulkanismus in die Atmosphäre gelangenden Kohlendioxids um einen Gleichgewichtszustand pendelten. Seit Beginn der massenhaften Verbrennung der fossilen Stoffe im Zuge der Industrialisierung (ca. seit 1750) wird dieser Gleichgewichtszustand einseitig zu höheren CO2 -Werten verschoben. Der Gesamtgehalt an CO2 in der Atmosphäre nimmt wieder deutlich zu. (Quelle: Wikipedia) 2 CO2 hat einen Anteil von ca. 20 % am natürlichen Treibhauseffekt und macht etwa 60 % des vom Menschen verursachten zusätzlichen Treibhauseffekts aus. In der Wissenschaft ist man sich einig, dass der steigende CO2-Anteil in der Erdatmosphäre ausschlaggebend für die Erderwärmung ist. Daher dient der CO2-Gehalt in der Atmosphäre auch als Referenzwert. CO2 absorbiert einen Teil der Wärmestrahlung und ist damit ein Treibhausgas, das in ausgewogenem Verhältnis für unser lebensfreundliches Klima auf der Erde entscheidend mitverantwortlich ist. Effekte dieses Klimawandels sind heute schon sichtbar. Die Temperaturen steigen, Polareis und Gletscher schmelzen ab, der Meeresspiegel steigt, Wüsten bilden sich weiter voran, Wetterextreme wechseln sich ab. CO2 -Konzentration der Atmosphäre schematisch dargestellt für die letzten 100 Millionen Jahre mit einer Prognose für die nächsten 300 Jahre Dazu kommt, dass die Folgen daraus die Geschwindigkeit potenzieren, mit der sich unser Klima verändert. Durch das Abschmelzen der weißen Pol-Eisflächen zum Beispiel verdunkelt sich die Erdoberfläche insgesamt, so dass sie mehr Sonnenlicht und Wärmestrahlung absorbiert. Das entspricht dem gleichen Prinzip, das wir kennen, wenn wir ein weißes und ein schwarzes T-Shirt in praller Sonne anziehen. Diese Erwärmung der Erde im derzeitigen Status lässt sich nicht mehr aufhalten. Doch mit sinnvollen Klimaschutzmaßnahmen sollen weitere Folgen des Klimawandels zumindest abgeschwächt und der unnatürlichen – von Menschen verursachten – Erderwärmung entgegengewirkt werden. Der Ausgleich und die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen auf ein Minimum stehen deshalb im Mittelpunkt. Was heißt »CO2-neutral« oder »klimaneutral«? Mit dem Begriff »CO2-Neutralität« oder »CO2-neutral« werden Zustände beziehungsweise Prozesse bezeichnet, bei denen das aktuelle globale CO2Gleichgewicht nicht verändert wird. Da Kohlenstoffdioxid das wichtigste menschlich beeinflusste Treibhausgas ist, werden CO2-neutrale Prozesse auch als »klimaneutral« bezeichnet. Klimaneutral ist ein Vorgang auch dann, wenn bereits ausgestoßene Treibhausgase an anderer Stelle »eingespart«, sprich neutralisiert werden. HINTERGRUNDWISSEN: Fossiles CO2, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas entsteht, bewirkt, dass die Atmosphäre künstlich in einen erdgeschichtlich früheren Zustand zurückversetzt wird, in dem der Treibhauseffekt deutlich stärker war, als er es angesichts der natürlichen CO2 -Konzentration sein dürfte. Die Freisetzung von fossilem CO2 ändert also die Zusammensetzung der Atmosphäre. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist daher nicht CO2 -neutral. (Quelle: Wikipedia) 3 Klimaschutz geht jeden etwas an! Viele Emissionen lassen sich ohne großen Aufwand bewusst reduzieren oder vermeiden. Energie-Effizienzmaßnahmen zahlen sich dazu oft auch aus. Viele alltäglich gewohnte Dinge zu hinterfragen, entlohnt sich meist um ein Vielfaches. Warum nicht auch mal das Auto stehen lassen? Wird z.B. ein durchschnittlicher PKW nur einen Kilometer gefahren, wird ein CO2-Ausstoß von ca. 200 g produziert. Verdichtet ist das mit 2 Tafeln Schokolade vergleichbar. Warum nicht ein Auto fahren, das der tatsächlich benötigten Leistungskraft entspricht? Daneben rücken die ständig steigenden Energiepreise stärker in die Öffentlichkeit und machen damit die wirtschaftliche Relevanz des Klimawandels immer deutlicher spürbar. Die Situation steht 1 Minute vor 12. Das Fehlverhalten im Zuge der Industrialisierung ist zwar großflächig erkannt, doch einige Emissionen sind gerade in den Industrienationen kurz- oder langfristig nicht ohne weiteres zu vermeiden. Im Kyoto-Protokoll verpflichten sich deshalb die Industriestaaten dazu, gerade die wirtschaftliche, technische und soziale Entwicklung in den Schwellenländern im ökologischen Gleichgewicht zu gestalten und nicht die gleichen Fehler wiederholen zu lassen. CO2 Emissionen und andere Treibhausgase Ausgleichsprojekt Ausgleich von entstehenden Emissionen durch Einsparen der gleichen Menge an anderer Stelle! Doch allein die Reduktionsvorgaben des Kyoto-Protokolls werden nicht ausreichen, um den Klimawandel abzufedern. Deshalb ist die freiwillige Förderung von Klimaschutzprojekten ein entscheidendes Standbein für die Sicherung unserer Lebenswelten. Das innovativste Instrument dazu, mit dem größten Potenzial, bietet »klimaneutrales Handeln«. Das beste Mittel, gar nicht erst CO2 entstehen zu lassen und den unvermeidbaren Rest wirkungsvoll zu neutralisieren. Wie funktioniert der CO2-Ausgleich? Entscheidend ist der Gesamtgehalt an CO2 in der Atmosphäre, der dann steigt, je mehr CO2 freigesetzt und je weniger gebunden wird. Und genau hier setzen Projekte zum CO2-Ausgleich an. Ziel ist dabei, die Menge des aktuell unvermeidbar emittierten CO2 an einem anderen Ort zu vermeiden oder so zu binden, dass das Gleichgewicht in der Atmosphäre gewahrt bleibt. Dazu gibt es Projekte, bei denen Personen oder Unternehmen Geld dafür geben, um z.B. statt eines Kohlekraftwerkes einen Windpark bauen zu können. Unabhängig davon, wo der Ausstoß geschieht, er wirkt sich auf den gesamten Globus aus. Deshalb ist es auch belanglos, an welchen Orten unseres Planeten der entsprechende Ausgleich geschieht. Denn maßgebend ist, dass durch dieses zusätzliche Geld ein Projekt ermöglicht wird, durch das die verursachte Menge an Treibhausgasen nach derzeitigem Entwicklungsstand eingespart werden kann. 4 Wie trägt das Bio-Seehotel Zeulenroda dazu bei? Mit Respekt vor allem Lebendigem. »Bio« sieht das Bio-Seehotel Zeulenroda als ein Leben würdigendes Geschäftskonzept, das das Fundament für einen aktiven Schutz von Leben und Natur – von Umwelt und Klima – ist. Im ehrlichen, sorgsamen Umgang mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen, mit der Umwelt und vor allem im Umgang mit den Ressourcen unserer Zukunft liegen unsere Qualitätsmaßstäbe begründet. Biologische Reinigungsmittel, biologische Hotelwäsche, Naturkosmetik und Druckerzeugnisse aus ökologisch produzierten Rohstoffen sind längst Realität. Während Großunternehmen durch das Kyoto-Protokoll verbindlich zu CO2-Reduktionsmaßnahmen verpflichtet sind, engagiert sich das mittelständische Bio-Seehotel Zeulenroda und gleichzeitige Tochterunternehmen der Bauerfeind AG freiwillig für den Klimaschutz. Das Unternehmen bezieht dabei alle Menschen ein, die mit ihm zu tun haben – vom Lieferanten über die Mitarbeiter bis hin zum Gast und ist damit Vorreiter für die Bewusstseinsbildung in Branche und Region. Umweltbewusstes und klimaneutrales Handeln ist in der Unternehmensphilosophie des Bio-Hotels fest verankert und bildet den ganzheitlichen Ansatz für die nachhaltige Sicherung unserer gemeinsamen Zukunft. Die Reduzierung der CO2-Emissionen auf das Minimum ist konsequent in alle, den Hotelbetrieb betreffenden Tätigkeiten und Unternehmensziele integriert. Basis dafür ist der eigene Fußabdruck, der in einer Studie des beratenden Kooperationspartners »ClimatePartner« aus dem Jahr 2007 die Treibhausgase reduzierenden Klimaschutzmaßnahmen des Bio-Seehotels detailliert und begründet aufschlüsselt. Auf Basis der resultierenden Emissionsbilanz können wir mit einer konkreten Klimaschutzstrategie klimaneutrale Angebote realisieren. Wir beraten unsere Gäste und Partner und regen zum eigenen, dauerhaften Umsetzen an. Deshalb bieten wir Ihnen im Bio-Seehotel Zeulenroda die Möglichkeit, Ihre Tagung oder Ihren Urlaub KLIMANEUTRAL zu verbringen. Dafür werden die entstehenden CO2-Emissionen Ihres Hotel-Aufenthaltes in einem Ausgleichsprojekt emittiert. Die Ausgleichsprojekte zur Auswahl sind z.B. die Waldaufforstung in Kasese/Uganda, realisiert durch lifeCO2 oder der Ausbau von Windkraftanlagen in Vani Vilas Sagar/Indien, vermittelt durch »ClimatePartner«. Dieser Transfer von so genannten Emissionsrechten wird dem Gast auf einem separaten Zertifikat begleitend zur Hotelrechnung ausgewiesen. Andere Unternehmen haben so z.B. die Möglichkeit, ihre Veranstaltungen im Bio-Seehotel Zeulenroda in die eigene CO2-Bilanz positiv zu integrieren. »Bio-Energie-Region Thüringer Vogtland« Regional arbeitet das Bio-Seehotel Zeulenroda intensiv daran, gemeinsam zu einer »Bio-Region« zu wachsen, mit der Vision von einer komplett energie-autarken »Bio-Energie-Region Thüringer Vogtland«. Die eigene Energieversorgung durch Wasserkraft und eine Studie des Fraunhofer Instituts UMSICHT zur unabhängigen, eigenständig regionalen Energieversorgung sind erste Schritte dahin. DAS TUN WIR: k Wir vermeiden CO2-Emissionen. k Wir binden klimaneutrale Produkte ein. k Gemeinsam mit Ihnen neutralisieren wir verbleibende Restemissionen. 5 Wie genau funktioniert das mit dem freiwilligen Klimaschutz-Beitrag für Gäste des Bio-Seehotels Zeulenroda? e r t u i o p Sie haben die Möglichkeit, Ihren Hotel- oder Tagesaufenthalt inklusive An- und Abreise bei uns klimaneutral zu gestalten. Sie geben Ihre Daten zu Ihrem Besuch bei uns ein. Der Ausgleichsrechner ermittelt daraus Ihren CO2-Emissionswert. Sie wählen eines unserer beiden Ausgleichsprojekte, das Sie unterstützen möchten. Zusammen mit Ihrem CO2-Emissionswert resultiert daraus der konkrete Klimaschutzbeitrag für Ihren Aufenthalt bei uns. Nach Zahlung des Beitrages erhalten Sie ein Zertifikat, das Ihnen Ihren neutralisierten CO2-Emissionswert ausweist und das Sie in Ihre CO2-Bilanz integrieren können. Wir geben die gesammelten Beiträge regelmäßig 1:1 an unseren Kooperationspartner weiter, der nur durch Ihr freiwilliges Engagement in das gewählte Klimaschutzprojekt investieren kann. So können die Mengen an CO2 an einem anderen Ort eingespart werden, die verursacht wurden. Anderenorts werden damit geplante Klima schädigende Energieprojekt wie z.B. Kohlekraftwerke in klimaneutrale Projekte wie z.B. Windparks umgewandelt. Ausführliche Antworten auf die wichtigsten Fragen unserer Gäste gibt dieses Handbuch, das neben dem Klimaterminal jederzeit zur Einsicht vorliegt. Unsere Mitarbeiter an der Rezeption sind dazu geschult und sind Ihnen von Herzen gern behilflich. Welche konkreten Ausgleichsprojekte unterstützen wir durch Ihren Beitrag? Da in Deutschland entstehende Treibhausgas-Emissionen sowohl durch Gegenmaßnahmen in Deutschland, als auch durch Maßnahmen im Ausland neutralisiert werden können, haben wir uns einen guten Überblick über verschiedene Projektmöglichkeiten verschafft und uns in Zusammenarbeit mit lifeCO2 und ClimatePartner für nachfolgende Ausgleichsprojekte entschieden. Warum wir uns für lifeCO2 und ClimatePartner entschieden haben: k Prinzip der Nachhaltigkeit wird gewährleistet k Verbindung soziokultureller, ökonomischer und ökologischer Aspekte k Langfristige CO2 -Bindung durch nachhaltige Bewirtschaftung k CO2 -Vermeidung durch regenerative Energien und Energieeffizienz k Erhalt und Schaffung natürlichen Lebensraumes mit seiner Artenvielfalt k Unterstützung von Entwicklungshilfe k Respekt vor allem Lebendigen k Hohe Wertschöpfung – geringe Beiträge k Für jeden praktikabel k Hohe Transparenz über die Verwendung der Gelder k Kontrolle in allen Phasen k Möglichst lange Laufzeiten der Projekte Was bedeutet der Beitrag für Sie? k Sie helfen, dem Klimawandel als globales Problem anzuerkennen k Ein wertvoller Beitrag zum Erhalt unserer Lebenswelten k Die leichteste Art und Weise, selbst produzierte Treibhausgase auszugleichen k Übernahme von sozialer Verantwortung k Engagement, dass auch in der Zukunft noch wirksam ist k Eine schönere Welt für unsere Kinder k Sie sind Vorreiter und Vorbild k Als Unternehmer rücken Sie Ihr Unternehmen in ganzheitlich positives Licht 6 In Kooperation mit PROJEKT: WIEDERAUFFORSTUNG Ort: Rwenzori Mountains, Distrikt Kasese, West-Uganda, Afrika Ausgangslage: Das Klima auf dem im Durchschnitt 1000 bis 1500 Meter hoch bewohnten Abschnitt des Distrikts ist durch zwei Regenzeiten geprägt. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 23 und 30ºC. Der Name des bis zu 5000 Meter hohen Gebirges »Rwenzori«, was soviel wie »Nebelberge« bedeutet, drückt bereits die Eigenheit dieses Gebirges aus. Es ist nicht nur der Wasserspeicher bzw. -produzent der Region Kasese. Die gewaltigen Regenmassen in den Rwenzori Bergen stellen einen Großteil der afrikanischen Süßwassermenge dar, die sich später zum weltbekanntem Nil vereinen und bis zur Deltamündung in Ägypten ins Mittelmeer fließen. Durch Abholzungen des an den Hängen des Rwenzori Gebirge befindlichen Waldes hat sich dieser Abfluss des Regenwasser laut Aussage der einheimischen Bevölkerung bereits verringert und das lokale Mikroklima verändert. Der Regen fällt ungleichmäßiger und in der Menge geringer als vor den großen Abholzungen. Realisierung: Durch die besondere Stellung der Region Rwenzori für die überregionale Wasserversorgung ist die Erhaltung des Wasserhaushaltes durch Aufforstungsmaßnahmen in diesem Bereich von großer Bedeutung. Brach liegende Flächen in den höheren Klimazonen des Gebirges, wo keine weitere Landwirtschaft mehr möglich ist, werden wieder aufgeforstet. Das Projekt wird durch die katholische Diözese vor Ort und den König der Region betreut. Mit ihnen gemeinsam sind in den letzten 4 Jahren außerdem ein Schulprojekt verwirklicht worden, mit dem enge Beziehungen und großes gegenseitiges Vertrauen zu den relevanten Stellen in der Bevölkerung aufgebaut werden konnten. Dadurch wird mit den finanziellen Unterstützungen ein Effekt erzielt, der über die reinen Aufforstungen hinausgeht – die Basis für gemeinsame Ziele von Menschen, Region und globaler Welt. CO2 -Bindung/Jahr: 10 t CO2 pro 1 Hektar 8 Jahre gewachsenen Waldes Der Wert basiert auf der Vorgabe, dass 1 Hektar neu aufgeforsteter Wald mindestens acht Jahre gewachsen sein muss. Erst dann ist die Menge von 10 Tonnen an ausgestoßenem CO 2 gebunden. Diese Menge potenziert sich je weiteren 8 Jahren Waldwachstum. Als vergleichender Gegenwert steht dazu der CO2 -Ausstoß von 9 t CO2 pro Jahr eines PKW mit durchschnittlicher Jahreslaufleistung von 30.000 km. Mit 1 Hektar Waldaufforstung ist diese Emission somit nach 8 Jahren neutralisiert. Zertifizierungsstelle: lifeCO2, Spanner RE2 (Renewable Energy Experts) GmbH KERNZIELE k Nachhaltige Sicherung des natürlichen Wasserhaushaltes k Erhalt der regionalen Wasserversorgung k Langfristige Bindung von CO2 k Pflege und langfristiger Bestand der Waldflächen GANZHEITLICHER NUTZEN k Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Region k Entwicklung der lokalen Lebensqualität k Ökologische Land- und Forstwirtschaft k Ausbau von Bildungsund Schulprojekten 7 In Kooperation mit PROJEKT: REGENERATIVE ENERGIEGEWINNUNG AUS WINDKRAFT Ort: Vani Vilas Sagar, Bezirk Chitradurga, Bundesstaat Karnataka, Indien Ausgangslage: Im indischen Bundesstaat Karnataka herrscht ein dauerhaftes Defizit an elektrischer Energie. Zudem basiert die Elektrizitätsversorgung auf den fossilen Energieträgern Kohle und Gas, die in hohem Maße CO2 verursachen. Würde das Defizit in der Stromversorgung beispielsweise durch den Bau eines Kohlekraftwerks geschlossen, so würden erhebliche Mengen an CO2 emittiert werden. Realisierung: Durch den Bau des Windparks werden diese Emissionen vermieden, da es sich bei Windenergie um einen erneuerbaren Energieträger handelt, der keine Emissionen verursacht. Außerdem wird damit die Nachfrage nach fossilen Energieträgern reduziert und die Angebotslücke in der nationalen Stromversorgung geschlossen. Denn die erzeugte Energie wird in das nationale Stromnetz eingespeist. Für die Anlage werden Windgeneratoren mit Direktantrieb und 800 kW Leistung verwendet. KERNZIELE k Bereitstellung von Strom k Reduktion von Treibhausgasen k Förderung erneuerbarer Energien CO2 -Reduktion/Jahr: 1.483 t CO2 pro Windgenerator Für die Berechnung der CO2 -Einsparungen durch den Bau der Anlage wurde als Ausgangslage der Energiemix der Region Maharastra herangezogen. Nach überprüften Angaben des Anlagenbauers werden bei einer Anlage mit 800 kW mindestens 1.800.000 kWh Strom pro Jahr produziert. Zertifizierungsstelle: AENOR (Asociación Espanola de Normalización y Certificación) Zertifikatstyp: Der Windkraftpark ist ein VER Project (Verified Emission Reduction). GANZHEITLICHER NUTZEN k Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Region k Umweltschutz durch Vermeidung von Giftstoffen k Schaffung von Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung 8