Chronologie der Templer, insbesondere auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz Dr. Jörn Buse Im Folgenden wird versucht die Geschichte der Templer auf dem Gebiet des heutigen RheinlandPfalz zu skizzieren. Bereits Leopold von Ledebur 1 stellte in seinem Werk über die Geschichte Preußens auch die Geschichte der Templer in der Rheinprovinz umfassend und dem damaligen Kenntnisstand entsprechend dar. Doch haben seitdem verschiedene Autoren für einzelne Orte neuere Erkenntnisse publiziert bzw. wurden weitere bis dato unberücksichtigte Urkunden entdeckt. Das fragmentarische publizierte Wissen soll nun hier zu einer kompakten Darstellung führen. Um die regionalen Details besser einordnen zu können, werden wichtige Meilensteine der allgemeinen Geschichte des Templerordens angeben. Nachgewiesene ehemalige Standorte der Templer im Gebiet von Rheinland-Pfalz sowie ehemals in Templerbesitz befindliche Grundstücke werden dick hervorgehoben. 1095-1099 Erster Kreuzzug. Eroberung Jerusalems. 1119 Am Weihnachtstag gründet Hugo von Payns zusammen mit 8 anderen Rittern die „Miliz der armen Ritter Jesu Christi“. 1129 Verabschiedung der Ordensregeln auf dem Konzil in Troyes 1139 Auf Bitte des Großmeisters Robert von Craon gewährt Papst Innozenz II. in der Bulle „Omne datum optimum“ dem Templerorden offiziell Vorrechte und Privilegien: direkte Unterstellung unter den Heiligen Stuhl und nicht unter die Bischöfe; Erlaubnis eigene Priester und Kapläne zu haben; Freistellung den Zehnten zahlen zu müssen. 1145 Papst Coelestin II. erlaubt in der Bulle „Militia Dei“ den Templern eigene Kirchen und Friedhöfe zu besitzen 1147-1149 Zweiter Kreuzzug ins Heilige Land 1187 Eroberung Jerusalems durch Saladin 1189-1193 Dritter Kreuzzug ins Heilige Land. Gründung des Deutschen Ordens. 1204-1204 Vierter Kreuzzug. Ziel: Konstantinopel. 1215 wird in Mühlheim bei Osthofen wahrscheinlich eine Ordensburg der Templer errichtet. Zum dortigen Besitz gehörten zahlreiche Ländereien 2. 1 Ledebur, L. v., 1835, Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates, Bd. 16 H. 1, Berlin, Posen, Bromberg. 2 Eine ausführliche Darstellung der dortigen Gegebenheiten gibt Nowak, L., Die Templer in Osthofen. In Mühlheim Ordensburg und Großkommende, Heimat-Jahrbuch 31, 1996, S. 43-49 1 1216 In einer Bulle des Papstes Honorius III vom 21.11. wird dem Erzbischof von Mainz aufgetragen, in seiner Provinz zur Wiedergewinnung des Heiligen Landes den Zwanzigsten von einem Johanniter und einem Templer einsammeln zu lassen. Die Verantwortung für das Eintreiben des Geldes lag für die Templer bei Bruder Martinus Cubicularius. 1217-1221 Kreuzzug von Damiette (Ägypten) 1218 Verlängerung der Erlaubnis den Zwanzigsten einzusammeln um weitere 3 Jahre (päpstliche Bulle vom 04.01.1218). 1222 erste Erwähnung der Templer in Niederbreisig (erwähnt wird ein Priester Eynolphus 3). Somit scheint schon vor 1222 wenn auch keine Komturei, so zumindest ein Templerhaus bestanden zu haben. Zu diesem Templerhaus gab es offensichtlich beträchtliches Land in Templerbesitz. So weißen Flurnamen auf ein Tempelwäldchen, einen Templeracker und eine Templerwiese hin 4. 1226 musste Erzbischof Siegfried II. von Mainz bei Streitigkeiten zwischen den Templern und dem Kloster St. Johannisberg bezüglich der Aufnahme von Aussätzigen im Siechenhaus von St. Bartholomä schlichten 5. Im selben Jahr bekommt das Tempelhaus in Mühlheim eine Schenkung des verstorbenen Conrad von Mühlen. Dazu gehört u.a. eine Wassermühle (Altmühle) 6. 1228-1229 Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. Rückgewinn Jerusalems. 1237 erste Erwähnung eines Templermeisters in Niederbreisig, der ein Haus in Köln erworben hatte 7. 1242 in einer Urkunde vom 27. April, in der sich die sieben Pfarrkirchen der Stadt Trier zu gegenseitigem Schutz verbinden, wird auch den Templern zu Trier gedacht 8. Es muss also mindestens ein Templerhaus, wenn nicht sogar eine Komturei in Trier bestanden haben. 1245 Erwähnung eines Godfried als Templermeister der Komturei in Niederbreisig 9. 1252 erste Erwähnung von Templern in Hönningen. Gerlach von Isenburg bekennt am 5. Januar den Templern zu Hoyngen (=Hönningen) 13 Mark Sterlinge schuldig zu sein 10. 1256 Erzbischof Arnold von Trier regelt die kirchlichen Zuständigkeiten an der Our 11. Den Templern, deren Kapelle zu Vianden zu einer Pfarrkirche gewandelt wurde, wird erlaubt 3 Vgl. Neu, H., Die Templer in Niederbreisig. Versuch der Geschichte eines rheinischen Templerhauses. In: Rheinische Vierteljahresblätter 32. Jg., 1968, 274-289 und die Quellenangaben darin 4 Vgl. Neu, H., der auch weitere Lokalitäten in nahen Ortschaften aufzählt 5 Jürgensmeier, F., Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Bd. 1, Teil 2, S. 824 6 Nowak, L. 1996 7 Vgl. Neu, H. und die Quellenangaben darin 8 Ledebur, 1835 und die darin angeführten Quellen 9 Ledebur, 1835 und die darin angeführten Quelle 10 Ledebur, 1835 und die darin angeführten Quellen 11 Ledebur, 1835 und die darin angeführten Quellen 2 weiterhin den Zehnten in diesem Gebiet zu genießen. Die Komturei soll in Roth an der Our gelegen haben. 1258 Burg Iben wird erstmals urkundlich als Niederlassung des Templerordens erwähnt 12. Bruder Hugo von Merl wird als Mitglied der Kommende Niederbreisig nach Akkon ins Heilige Land gesandt 13. 1261 beurkundet der Trierer Erzbischof als „electus“ einen Vergleich zwischen dem Grafen Philipp zu Vianden und dem Templerorden wegen der Pfarrkirche zu Rode (=Roth) 14. 1272 bestimmt Bischof Eberhard I. von Worms, dass die Templer zu Mühlheim das Eigentum und die Verwaltung des Frauenklosters (Zisterzienser) in unmittelbarer Nachbarschaft der Kommende übernehmen sollen. Bruder Hildebrand leitet als Meister das Templerhaus in Niederbreisig. Belegt ist auch der Besitz von Gütern in Erlebach, von denen die Templer in Niederbreisig Zins erhielten 15. 1273 In einer Urkunde gestattet Gerlach von Isenburg und seine Frau Elisabeth den Templern von Hönningen bis zur Rückzahlung eines geliehenen Betrages von 13 Mark Sterlingen (vgl. Kredit von 1252) 400 Schafe auf dessen Flur weiden zu dürfen. Die Templer haben dort wohl Schafhaltung betrieben. 1278 die Komturei in Niederbreisig wird von Bruder Gerlach geleitet. Erwähnt wird auch ein Kaplan Wilhelm. Die Komturei in Niederbreisig verkauft den Zins von Gütern aus Buschhausen an die Johanniter von der Burg an der Wupper 16. 1283 am 25. Mai verzichtet Gerlach zu Isenburg-Ahrenfels zu Gunsten der Tempelherren zu Hoyngen (=Hönningen) auf sein Lehnrecht an dem Weinberg in „Bitwinesberch“. Am 5. Juni schenken die Brüder Gerhard, Conrad und Godfried (Söhne des Wildgrafen Emicho) ihr Erbteil dem Templerhaus zum See 17. Die Bezeichnung „Templerhaus zum See“ wird als eine von mehreren Bezeichnungen für die Kommende in Mühlheim gebraucht 18. Der „See“ war wohl ein ehemaliges Wasserrückhaltebecken, das für die Regulierung der Wasserführung für die 13 Wassermühlen diente 19. Von Sengstock 20 wird die Bezeichnung „zum See“ einem Templerhaus in einem nicht mehr bestehenden Dorf Seven zugewiesen, was aufgrund der Angaben von Nowak als unwahrscheinlich angesehen wird. 1284 verkauft der Komtur Konrad und die übrigen Brüder in Niederbreisig mit Wissen und Willen des Präzeptors alle Güter bei Ostheim dem Ritter Heinrich 21. 12 Jürgensmeier, F., Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Bd. 1, Teil 2, S. 825 Vgl. Schüpferling, M., S. 78 14 Vgl. Goerz, A., 1861, Regesten der Erzbischöfe zu Trier. Von Hetti bis Johann II. 814-1503, Verlag der Fr. Lintz’schen Buchhandlung, Trier 15 Vgl. Neu, H. und die Quellenangaben darin 16 Vgl. Neu, H. und die Quellenangaben darin 17 Ledebur, 1835 und die darin genannte Quelle 18 Vgl. Nowak, L., 1996 19 Ebd. 20 Templerlexikon der Uni Hamburg, 2011, hier wird auf ältere Quellen verwiesen 21 Vgl. Neu, H. und die Quellenangaben darin 3 13 1285 verkauft der Komtur Konrad und die übrigen Brüder in Niederbreisig am 22. Februar einen Fruchtzins zu Erlebach und Melindehe an die Klöster Thron und Marienborn 22. 1287 Ein Beleg für die wirtschaftlichen Aktivitäten des Ordens: Die Tempelherren in Mühlheim verkaufen am 11.07. dem Martinsstift zu Worms jährlich 25 Malter Weizen von ihren Gütern im Flurbezirk des Dorfes Lumersheim (=Laumersheim) 23. Der Verkauf wird durch Wildgraf Friedrich, den Präzeptor des Templerordens für Alemannien und Slawien bezeugt 24. Erwähnt wird auch ein Ordensbruder Heinrich von Hohenfels. 1288 schenkt der Mainzer Domherr Wildgraf Hugo (Bruder des Wildgrafen Friedrich, dem Präzeptor des Templerordens für Alemannien und Slawien zur damaligen Zeit) sein väterliches Erbe in Kirchheim und Gernsheim an seinen Bruder Friedrich. 1289 und 1299 wird ein Gerlach von Hammerstein, aus dem in der Nachbarschaft angesessenen Adelsgeschlecht, als Komtur in Hönningen genannt 25. 1290 die Templer in Niederbreisig geben einen Weinberg (Levenberg) bei Oberdollendorf dem Frauenkloster in Merten an der Sieg in Erblehen. Die Urkunde erwähnt eine Anzahl von Brüdern der Komturei Niederbreisig: Heinrich von Blatersten, Conrad und Gysilbert von Menden, Tilmann von Honnef, Heinrich von Dollendorf 26. 1292 am 7. August verkaufen die Wildgrafen Godfried und sein Sohn Conrad ihre Güter zu Kirchheim und Gernsheim an den Wildgrafen Friedrich, den Präzeptor für Alemannien und Slawien sowie an seine Brüder zum Tempelhaus am See („de lacu“) 27. 1302 Otto von Alzey, Komtur der Mühlheimer Komturei, verkauft mehrere Güter in OberFlörsheim (40 Morgen Ackerland) an die Komturei des Deutschen Ordens in Flörsheim 28. Auch hier bestätigt Wildgraf Friedrich, der Präzeptor des Templerordens für Alemannien und Slawien, den Verkauf. 1303 übertrug der Templer-Provinzmeister von Alemannien und Slawien (Wildgraf Friedrich von Salm) einem Pächter ein Hofgut in Lorch 29. Dieser Hof wird später an die Johanniter übergeben, die ihn ihrerseits bald danach an das Kloster Johannisberg im Rheingau veräußern. Die Templer in Iben („Üben“) verkaufen den Hof Eckelsheim an die Abtei Altenberg. Diese gibt den Hof den Templern wieder in Pacht 30. Es herrschte offensichtlich Geldnot. Noch im selben Jahr muss der komplette Hof Iben an Albert von Rumrode verkauft worden sein, denn dieser schenkt 1303 den 22 Günther, W., 1823, Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus – Urkundensammlung, Koblenz, II. Teil, S. 454/455, Nr. 316. 23 Vgl. Nowak, L., 1996 24 Ledebur, 1835, und die darin angegebene Quelle: „…frater Fridericus dictus Silvester domorum militiae templi per Alemanniam et Slaviam…“ 25 Vgl. Neu, H. und die Quellenangaben darin 26 Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 30, 1894, S. 200 27 Vgl. Ledebur, 1835 28 Vgl. Nowak, L., 1996 29 Jürgensmeier, F., Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Bd. 1, Teil 2, S. 825 30 Mosler, H., Urkundenbuch der Abtei Altenberg, I. Bonn, 1912, Nr. 496 4 Hof an die Johanniter 31. Bruder Burchard von Munnensheim, Komturei der Templerkomturei zu Bomgarten im Elsaß, verkauft Güter in Wingersheim (Elsaß) an das St. Thomas-Stift in Straßburg. Auch hier bestätigt Wildgraf Friedrich, der Präzeptor des Templerordens für Alemannien und Slawien, den Verkauf. 1306 Wiederholt verkauft Bruder Burchard von Munnensheim, Komturei der Templerkomturei zu Bomgarten im Elsaß, Güter in Wingersheim an das St. Thomas-Stift in Straßburg. Jetzt bestätigt nicht der Präzeptor des Templerordens für Alemannien und Slawien den Verkauf, sondern ein Bruder Alban von R(B)andeck, seines Zeichens Präzeptor des Rheinlandes. Damit findet sich erstmals der Beweis für eine eigenständige Verwaltung der rheinländischen Komtureien und Güter der Templer. 1308 Im Mai lässt der Erzbischof von Magdeburg alle Tempelritter in seinem Zuständigkeitsbereich und den letzten Präzeptor für Alemannien und Slawien, Friedrich von Alvensleben verhaften. Aufgrund aktiven Widerstands und Protesten verschiedener geistlicher und weltlicher Fürsten werden die Templer wieder freigelassen. Ein Vertrag vom 19.11.1308 garantiert ihnen Sicherheit 32. Der Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt wurde am 12. August durch den Papst aufgefordert, in seiner Diözese und Kirchenprovinz die Templer zu verhören und ihren Besitz zu beschlagnahmen (Bulle „Faciens misericordiam“) 33. Dem Orden gehörten damals: reiches Grundeigentum in den Gemarkungen Osthofen, Schornsheim, Hamm sowie ein großer burgähnlicher Hof in Mainz (Komturei). Komtur war derzeit Wild- und Rheingraf Friedrich auf Grumbach bei Meisenheim. 1309 dem Wildgrafen Friedrich, dem ehemaligen Präzeptor für Alemannien und Slawien, wird durch seinen Vetter die Hälfte der Burg Troneck zu lebenslänglichem Nießbrauch und Aufenthalt vermacht. 1310 im Mai wurde die Anklage gegen die Templer auf einem Provinzialkonzil in Mainz verhandelt. Unter Führung von Hugo von Grumbach traten sie unter Waffen vor das Konzil. Der Mainzer Erzbischof verschleppte die Angelegenheit und kam deshalb mit dem Papst und Frankreich in Konflikt. In Trier werden auf einem Provinzialkonzil der Wildgraf Friedrich sowie weitere 19 Zeugen im Zuge der Anklage des Templerordens verhört 34. Da alle Zeugen keine Anschuldigungen vorbringen, wird der Orden in Trier freigesprochen. 1311 am 01. Juli wird der Templerorden in Mainz als unschuldig erklärt 35. 1312 am 03. April wird der Templerorden aufgelöst und deren Güter am 02. Mai per päpstlicher Bulle („Ad providam“) an die Johanniter übergeben. So geschehen mit der Komturei Mainz und Mühlheim. Die Burg Iben wird wahrscheinlich von den Johannitern an die Raugrafen von Altenbaumburg übereignet, später ist der Erzbischof von Trier der Besitzer (1342) 36, der 600 31 Jürgensmeier, F., Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Bd. 1, Teil 2, S. 825 nach Schüpferling, M. Vgl. Alvensleben, R.v., Friedrich von Alvensleben. Letzter Präzeptor von Alemanien und Slawien, LePa, Erfurt, 2008 und die ausführliche Darstellung der Ereignisse aufgrund der Überlieferung in einer päpstlichen Bulle von 1310 33 Jürgensmeier, F., Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Bd. 1, Teil 2, S. 825 34 Ledebur, 1835 und die darin angegebenen Quellen. 35 Vgl. Gerlich, A., Der Tempelhof zu Mainz. In: Mainzer Almanach Jg. 1960, S. 159-166. 36 Vgl. Haufs-Brusberg, G. und C., 1999, Balduins Burgen – Eine Reise in die kurtrierische Vergangenheit, Trier, S. 150f. 5 32 Pfund Heller für die „veste zu iben“ bezahlt. Die Besitzungen der Templer in Mühlheim werden weit gestreut: Johanniter erhalten den größten Teil des Besitzes und den Tempel. Die Benediktinerabtei Hornbach erhält die Güter des Nonnenklosters; das Liebfrauenstift Mainz erhält einen Hof, etwa 215 Morgen Ackerland und Wiesen sowie die Altmühle; die fürstliche Hofkammer Mainz erhält 2 Höfe und 2 Mühlen; die Johanniterkomturei Worms erhält 1 Gut mit 300 Morgen Land 37. 1314 am 22. November übertrugen Elisabeth (Witwe des Mainzer Bürgers Emmerich von Bingen), sowie deren Söhne die Priester Jakob, Konrad und Gerlach, die Mitglieder des Templerordens waren, alle Besitzungen des Mainzer Ordenshauses an die Johanniter-Kommende Heilig-Grab in Mainz. Bis zum 25.Juni 1315 waren aber die genannten Personen noch Nutznießer des Hauses 38. Über die weitere Geschichte des Mainzer Tempelhofs berichtet A. Gerlich 39. 1317 Unter Frater Tilmann von Rode (1317-1324 Komtur der Johanniter) werden Weinberge in Ober- und Niederheimbach in Erbpacht gegeben, die durch die Aufhebung des Templerordens an die Johanniter übereignet wurden 40. Nachgewiesen ist in Niederheimbach auch ein sog. „Heilig Grab-Gut“, dessen Reste (Ochsenstall und Umfassungsmauer) erst 1960 abgerissen wurden 41. Am 27.-28. November 1772 erfolgt eine Visitation der Johanniter-Kommende Mainz. Dabei erkundigt sich der Visitator auch nach dem Zustand des Hauses und dem Weinberg in Niederheimbach 42. Ebenfalls aus dem Jahr 1317 wird ein Gerhard von Hammerstein als Komtur der Johanniterkomturei zu Hönningen genannt 43. Auch in Hönningen wurden offensichtlich die Güter der Templer an die Johanniter übertragen und weiter bewirtschaftet. 37 Nowak, L., 1996 Vgl. Rödel, W.G., 1968/69, Die Kommende Heilig-Grab des Johanniter-Ritter-Ordens zu Mainz, Mainzer Zeitschrift 63/64, S. 68 und die darin erwähnten Quellen 39 Gerlich, A., Der Tempelhof zu Mainz. In: Mainzer Almanach Jg. 1960, S. 159-166. 40 Günther, W., 1824, Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus – Urkundensammlung, Koblenz, III. Teil, S. 178, Nr. 83 41 Fleischer, G., 2009, Templer in Nieder- und Oberheimbach, Online-Veröffentlichung auf dessen Homepage. www.fleischer-amteroth.de 42 Vgl. Rödel, W.G., S. 74 43 Ledebur, 1835 und die darin angeführte Quelle: „Gerhardus de Hammerstein Commendator domorum in Strena et in Hoyngon“ 6 38