Allgemeines zur Elektrizität

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Allgemeines zur Elektrizität
Jeder von uns kennt den Begriff "Elektrizität", aber nur wenige haben vom Wesen dieser eine klare
Vorstellung, weil die Elektrizität nur an ihren Wirkungen sinnlich wahrnehmbar ist.
Art der Wirkung
Beispiel für die Wirkung der Elektrizität
Licht
Wärme
Magentische Wirkung
Chemische Wirkung
Physiologische Wirkung
Nun drängt sich einem geradezu die Frage auf:
Was ist dann eigentlich "Elektrizität"?
Diese Frage blieb lange Zeit unbeantwortet, obwohl diese Energieform schon Jahrzehnte vom Menschen in
vielen Bereichen genutzt wurde. Erst die Erforschung des kleinsten Bausteines unserer Materie - des Atoms
- öffnete das Tor zu diesem Geheimnis.
Man fand, dass der elektrische Strom durch eine Bewegung von Elementarteilchen der Atomhülle, den
sogenannten Elektronen, hervorgerufen wird. Diese Erkenntnis allein reicht aber nicht aus, um das Wesen
der Elektrizität zu ergründen.
Selbst die besten optischen Einrichtungen reichen aber
nicht aus, diese Teilchen ihrer Kleinheit wegen sichtbar
zu machen, weshalb man sich der Modellvorstellung
bedient. So lässt Niels Bohr die Elektronen nach Art
eines Planetensystems um den geladenen Atomkern
kreisen, wobei die Umlaufbahnen der Elektronen durch
elektrische Kräfte an verschiedene "Kugelschalen"
gebunden sind. In ähnlicher Weise halten
Gravitationskräfte die Planeten auf ihren Bahnen um die
Sonne.
Das einfachste Atom ist das Wasserstoffatom. Sein
Atomkern besteht nur aus einem Proton, um das ein
Elektron mit einer Geschwindigkeit von etwa 2000 km/s
kreist.
Zwischen dem Proton und dem Elektron sind starke
elektrische Anziehungskräfte wirksam. Sie bestehen
immer zwischen negativer und positiver elektrischer
Ladung.
Durch die Kreisbewegung wird auf das Elektron eine
starke Fliehkraft ausgeübt, der die Anziehungskraft des
Protons die Waage hält. Nur so ist eine ständige
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07.10.2010
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Kreisbewegung um den Atomkern denkbar.
Die Atome der übrigen Elemente sind schwerer und
haben mehr Protonen im Kern und mehr Elektronen, die
diesen umkreisen. Zwischen den gleichnamig geladenen
Protonen sind verständlicherweise starke abstoßende
Kräfte wirksam.
Der Kern müsste demzufolge auseinanderfallen. Das zu
verhindern ist Aufgabe der Neutronen. Sie halten den
Kern mit ungeheurer Kraft zusammen und wirken als
"Kernleim".
Wir wissen aus Erfahrung, dass nur ganz bestimmte Materialien zur Elektrizitätsleitung verwendet werden
können. Es sind dies vor allem die Metalle: Kupfer, Aluminium, Silber und Gold, die sich aufgrund ihres
Atomaufbaues besonders gut dazu eignen. Elektrizitätsleitung ist nur dann möglich, wenn die dazu
verwendeten Stoffe über viele freie Ladungsträger (Elektronen) verfügen. Die zur Elektrizitätsleitung
notwendigen Elektronen entstammen der äußersten Schale der Elektronenhülle. Sie werden als
Valenzelektronen bezeichnet.
Ihre Bindung an den Kern ist verhältnismäßig schwach, sodass sie sich leicht losreißen können. Sie
wandern durch das Gefüge des Stoffes von einem Atom zum anderen und sind unter Spannung gesetzt, das,
was wir als elektrischen Strom bezeichnen. Innenelektronen und Atomkern sind bei der Elektrizitätsleitung
völlig unbeteiligt.
Die vorstehende Abbildung zeigt das Bohrsche Atommodell von Kupfer. Wir wollen anhand dieses
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Modells den Leitungsvorgang erklären. Dazu sind jedoch einige Voraussetzungen notwendig.
Nach Bohr kreisen die Elektronen auf naturgesetzlich festliegenden Bahnen. Eng aneinanderliegende
Bahnen bilden mit den dazugehörigen Bahnelektronen eine Elektronenschale. Die Elektronenschalen
werden mit den Buchstaben K, L, M, N, 0, P und Q bezeichnet. Sowohl die Bahnen als auch die Schalen
können nur eine bestimmte Zahl von Elektronen aufnehmen.
Kupfer, Silber und Gold, die besten Elektrizitätsleiter, haben ein gemeinsames Merkmal, das für die
Elektrizitätsleitung von ausschlaggebender Bedeutung ist. Sie haben die äußerste Schale nur mit einem
Elektron besetzt. Dieses Elektron ist bei Kupfer auf der N-Schale, bei Silber auf der O-Schale, bei Gold auf
der P-Schale, also ziemlich weit vom Atomkern entfernt. Diese Einzelelektronen sind daher nur noch ganz
schwach an den Kern gebunden und können sich deshalb fast nahezu frei als frei bewegliche
Leitungselektronen durch das Metallgefüge bewegen. Die Leitungselektronen gehören somit keinem
bestimmten Metallatom an. Die Metallatome sind daher keine neutralen Atome, sondern positive Ionen, die
durch Metallbindungskräfte zusammengehalten werden.
Solange am Leiter von außen keine Spannung anliegt, bewegen sich die Leitungselektronen regellos, weil
sie durch die Metallatome, die aufgrund der Wärmebewegung milliardenmal in der Sekunde hin- und
herschwingen, in die verschiedensten Richtungen gestoßen werden.
Unter Spannungseinfluss erfahren sie jedoch eine gerichtete Bewegung und streben dem Pluspol zu, wobei
die Fortbewegungsgeschwindigkeit, entgegen weitverbreiteter Meinung, sehr langsam ist; etwa 1
Millimeter pro Sekunde. Der elektrische Zustand, der die Elektronen zum Fließen veranlasst, breitet sich
aber mit Lichtgeschwindigkeit (300000 km/s) aus.
Das hohe elektrische Leitvermögen von Kupfer und sich ähnlich verhaltender Metalle ist auf die hohe
Anzahl von Leiterelektronen begründet. So hat beispielsweise ein Kupferdraht von 1 Meter Länge und 1
Quadratmillimeter Querschnitt rund 85 Trilliarden ( = 85 mal 10 hoch 21) Kupferatome und folglich
ebenso viele Leitungselektronen.
Die Voraussetzung für den Stromfluss ist die
elektrische Spannung. Elektrischer Strom kann
daher als Ausgleich einer elektrischen Spannung
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verstanden werden. Zwischen zwei Polen herrscht,
wie wir wissen, genau dann eine Spannung, wenn
der eine Pol einen Überschuss an Elektronen
gegenüber dem anderen Pol besitzt.
Verbindet man beide Pole, so gleicht sich dieser
Überschuss aus.
Wenn ein elektrischer Strom fließt, wird also stets
mehr oder weniger elektrische Spannung
ausgeglichen.
Die Einheit der elektrischen Spannung ist 1 Volt ( = 1V).
Je mehr Leitungselektronen durch den Leiterquerschnitt fließen, desto stärker ist der elektrische Strom. Die
Stromstärke wird im Ampere (A) angegeben. Fließt in einem Stromkreis ein Strom von 1 Ampere, dann
bewegen sich pro Sekunde rund 6,25 Trillionen Elektronen durch den Leitungsdraht.
Die Einheit der elektrischen Stromstärke ist 1 Ampere ( = 1A).
Auf dem Wege durch den Drahtleiter werden die Elektronen in ihrer Bewegung stark behindert, weil es zu
häufigen Zusammenstößen mit den Metallionen kommt. Es entsteht dabei ein mehr oder weniger starker
Reibungswiderstand, den wir als elektrischen Widerstand bezeichnen.
Beachte:
In Schaltplänen wird grundsätzlich die technische Stromrichtung angegeben, also von (+) nach (-).
Der Elektronenfluss bewegt sich physikalisch gesehen jedoch in entgegengesetzter Richtung von (-) nach
(+).
Die Festlegung der technischen Stromrichtung stammt noch aus einer Zeit, in der man die physikalischen
Grundlagen noch nicht erforscht hatte.
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