Forschungsbericht Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim 2011 1 2 A. B. C. D. E. Vorwort Der Forschungsrat, Ziele, Aufgaben Franz-Groedel-Institut Geschichtlicher Hintergrund Forschungsfinanzierung Seite Seite Seite Seite Seite 3 4 6 7 8 1. 1.1. 1.2. 1.3. Kardiologie AG Experimentelle Kardiologie, Publikationen AG Kardiale Bildgebung, Publikationen AG Elektrophysiologie, Publikationen Seite Seite Seite Seite 11 12 22 24 2. 2.1. 2.2 2.2. 2.3. 2.4. 2.5. 2.6. Herzchirurgie Minimalinvasive Herzchirurgie Entwicklungen der Herzklappentherapien Bildgebung Neuroprotektion in der Herzchirurgie Rhythmus / Schrittmacher / Defibrillatortherapien Experimentelle Untersuchungen Publikationen, Vorträge, Poster Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 29 31 33 36 37 40 44 47 3. 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. Rheumatologie Klinische Forschung Basiswissenschaftliche Forschung Promotionen Drittmittel Publikationen, Abstracts Seite Seite Seite Seite Seite Seite 53 54 56 58 59 60 4. 4.1. 4.2. 4.3. 4.4. 4.5. Thoraxchirurgie Forschungsprojekte Publikationen Allg. Pneumologie und Onkologie Forschungsprojekte Publikationen Seite Seite Seite Seite Seite Seite 69 70 71 72 73 76 5. 5.1. 81 5.2. Transfusionsmedizin Seite Labor, Transfusionsmedizin, Krankenhaushygiene Seite Diplomarbeiten Seite 6. 6.1. 6.2. 6.3. Diagnostische Radiologie Allgemeines Forschungsprojekte Publikationen Seite Seite Seite Seite 87 88 89 91 7. 7.1. 7.2. Anästhesiologie und Intensivmedizin Med. Versorgungsschwerpunkte Kooperationen in Forschungsprojekten Seite Seite Seite 93 94 94 8. 8.1. 8.2. Rehabilitationsmedizin Abteilung für Rehabilitation Abteilung für Psychokardiologie Seite Seite Seite 97 98 100 9. 9.1. Kooperationen Heart & Brain Research Group Seite Seite 103 104 10. 10.1. 10.2. 10.3. 10.4. 10.5. Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft Allgemeines Forschungsschwerpunkte Publikationen, Doktoranden Fortbildungsübersicht 2011 Studienlisten 2011 Seite Seite Seite Seite Seite Seite 111 112 113 116 117 118 82 85 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Prof. Dr. C. Hamm wir können Ihnen auch in diesem Jahr wieder einen Forschungsbericht vorlegen, der die sehr erfolgreiche Forschungsarbeit an der Kerckhoff-Klinik dokumentiert. Wie in den Jahren zuvor, dürfen wir auch 2011 über die geleistete Forschungsarbeit an der Klinik und deren erfolgreiche Bilanz stolz sein. Das hohe Niveau der Forschungsprojekte, die Präsenz auf allen bedeutsamen wissenschaftlichen Kongressen sowie zahlreiche Publikationen in führenden wissenschaftlichen Organen belegen die enorme Forschungsleistung und machen die Kerckhoff-Klinik einmal mehr zu einer der führenden wissenschaftlichen Institutionen im nationalen und internationalen Vergleich. Die erfolgreiche Forschungsarbeit hat durchaus einen positiven Effekt auf die Öffentlichkeit und damit auf den Klinikbetrieb. Die Patientenversorgung erfüllt nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Forschungsarbeit höchste medizinische Maßstäbe, was zur Folge hat, dass die jährlichen Patientenzahlen weiter ansteigen. Ein nicht unerheblicher Teil der wirtschaftlichen Ergebnisse aus dem Klinikbetrieb fließt daher in die Forschungsprojekte zurück und macht wiederum neue Entwicklungen möglich. Die Verbindungen zur Universität Gießen / Marburg durch den Lehrstuhl für Rheumatologie und Immunologie, die deutschlandweit einmalige Stiftungsprofessor f. Osteologie und physikalische Therapie an der Universität Gießen sowie die engen Kooperationen auf dem Bereich der Kardiologie und der Thoraxchirurgie / Pneumologie ermöglichen Wissenschaftlern aus aller Welt am Franz-Groedel-Institut, der klinikeigenen Forschungseinrichtung, international anerkannte Forschungsarbeit zu leisten. Besonders herauszustellen ist auch die Verbindung zur Universität Frankfurt und die Zugehörigkeit der Kerckhoff-Klinik zum Excellenzcluster Cardio Pulmonary System (ECCPS) sowie die Wahl zu einem der Standorte des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf Forschung. Wir werden die engagierte Forschungsarbeit der vergangenen Jahre auch 2012 fortsetzen. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir weiter daran, neue Therapieansätze zu finden oder bestehende Therapien zu verbessern, um unsere Patienten auch zukünftig unter modernsten medizinischen Aspekten betreuen zu können. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. med. C. Hamm Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer Kerckhoff-Klinik GmbH Direktor Forschung Bad Nauheim, im Mai 2012 3 Forschungsrat Der Forschungsrat der Kerckhoff-Klinik gGmbH Der Forschungsrat ist das organisatorische Instrument für die Durchführung von Forschung in der KerckhoffKlinik. Grundsätzlich soll der Forschungsrat die Geschäftsführung in Fragen der Forschung beraten, entlasten und unterstützen. Der Forschungsrat führt Aufgaben im Bereich der Forschung exekutiv durch, kann aber auch solche Aufgaben bis zur Beschlussfassung durch die Geschäftsführung vorbereiten. Soweit dem Forschungsrat Entscheidungsbefugnisse übertragen werden, beruhen diese auf Delegationsentscheidung der Geschäftsführung gegenüber dem für die Forschung im speziellen zuständigen Geschäftsführer bzw. dem Forschungsrat. Der Forschungsrat der Kerckhoff-Klinik gGmbH wurde im Februar 2009 gegründet. Er setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. C. Hamm und den weiteren Mitgliedern Frau Dr. K. Madlener, Herrn Prof. Dr. U. Müller-Ladner und Herrn Prof. Dr. T. Walther. Weiterhin sind im Forschungsrat eine Mitarbeiterin des Controllings, Frau K. Linnert und Frau A. Iwanowsky für die Administration, tätig. Prof. Dr. C. Hamm Fr. Dr. K. Madlener Prof. Dr. U. Müller-Ladner Prof. Dr. T. Walther Der Forschungsrat wird durch den Vorsitzenden einberufen. Im Jahr 2011 fanden zwei Sitzungen des Forschungsrates, am 03.08.2011 und am 07.12.2011, statt. Frau A. Iwanowsky (re.) und Frau K. Linnert (li.) 4 Forschungsrat Ziele des Forschungsrates Der Forschungsrat verfolgt folgende Ziele 1. Zusammenführung der Forschungsaktivitäten der Kerckhoff-Klinik, soweit sie diese Einrichtung und die in ihrer Verantwortung stehenden Patienten betreffen. 2. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. 3. Sicherstellung eines adäquaten und konsensfähigen Verhältnisses zwischen den Unternehmenszielen, Forschung und Krankenversorgung. 4. Koordination von leistungs- und belastungsbezogener Vergabe von Forschungsmitteln (Räume, Laborflächen, Personalstellen sowie Sachmittel) innerhalb der Kerckhoff-Klinik. Aufgaben des Forschungsrates Aufgaben mit Entscheidungskompetenz entscheidet über die Bewilligung von Anträgen zu klinischen Studien entscheidet, ob ein Antrag an eine Ethikkommission weitergeleitet werden muss entscheidet, ob ein Antrag eine auswärtige Begutachtung erfahren soll entscheidet, ob eine klinische Studie der Forschungs-GmbH zugeführt wird entscheidet über projektbezogene Zuweisung von Forschungsflächen (einschließlich Tierhaltungsflächen) Aufgaben mit beratendem, Struktur bildenden Inhalt Erarbeitung von Vorschlägen für leistungs- und belastungsbezogene interne Mittelvergabe Bewertung und Priorisierung der Verteilung von Ausstattungen zur Struktur bildenden Investitionen Beauftragung von unabhängigen Qualitätssicherungsaudits in regelmäßigen Abständen Der Forschungsrat hat im Jahr 2009 ein kontrolliertes Antragsverfahren in der Kerckhoff-Klinik gGmbH eingeführt. Dieses ermöglicht den Antragstellern, ihre Studienanträge über die Antragsformulare, die diese im Intranet der Kerckhoff-Start-Seite finden, an den Forschungsrat zu stellen. Studienanträge 2011 In 2011 wurden vom Forschungsrat insgesamt 54 Studienanträge begutachtet. Kardiologie 3 Studien Herzchirurgie 2 Studien Neurologie 2 Studien Rheumatologie 1 Studie Thoraxchirurgie/Pulmologie 1 Studie ForschungsGmbH 45 Studien 5 Franz-Groedel-Institut Franz-Groedel-Institut Das Franz-Groedel-Institut wurde im Jahr 2000 als klinikeigenes Forschungsinstitut eröffnet. Seitdem arbeiten dort Mediziner und Wissenschaftler der Klinik und des Max-Planck–Instituts für Herz–u. Lungenforschung gemeinsam mit Wissenschaftlern aus aller Welt an der Erforschung der Ursachen von Herz–u. Lungenerkrankungen und deren Therapiemöglichkeiten. Nach der Erweiterung des Gebäudes im Jahr 2008 bietet das Franz-Groedel-Institut den Wissenschaftlern heute auf mehr als 2000 qm Fläche modernste Arbeitsbedingungen. Die unmittelbare räumliche Anbindung an das neue Max-Planck-Institut, welches Ende 2009 bezogen wurde, ermöglicht einen reibungslosen Austausch zwischen Wissenschaftlern und Medizinern der unterschiedlichen Fachrichtungen Kardiologie, Herzchirurgie, Rheumatologie, Thoraxchirurgie, Pneumologie, Radiologie, Hämostaseologie und Anästhesiologie. 6 Geschichtlicher Hintergrund Geschichtlicher Hintergrund Prof. Dr. Christian Hamm, Christiane Brandt William G. Kerckhoff, amerikanischer Unternehmer mit deutschen Wurzeln, legte in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Grundstein für das heute bestehende Herz-, Thorax-und Rheumazentrum in Bad Nauheim. Kerckhoff, der auch in seiner Heimat USA zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen unterstützte, beschloss den Aufbau eines Herzforschungsinstitutes in Bad Nauheim, nachdem er den damals schon bekannten Kurort wegen eines Herzleidens mehrmals aufgesucht hatte. Kerckhoff verstarb jedoch, ehe er sein Vorhaben in die Tat um-setzen konnte. Seine Ehefrau Louise Kerckhoff verwirklichte seine Idee dann nach seinem Tod im Jahr 1929. Mit einem Stiftungsfond von 1,7 Mio. Dollar unterstützte sie den Aufbau des Institutes. Im Jahr 1931 konnte das William G. Kerckhoff-Institut im Beisein von Frau L. Kerckhoff eingeweiht werden. Erster Direktor des Instituts wurde Prof. Dr. med. Franz M. Groedel, ein enger Freund Kerckhoff‘s und in Bad Nauheim beheimatet. Im Jahr 1951 wurde die Max-Planck-Gesellschaft Träger des Instituts, das dann unter Prof. Dr. Thauer als Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung weitergeführt wurde. 1963 eröffnete die Max-Planck-Gesellschaft die Kerckhoff-Klinik in der Benekestraße, bis heute Standort der Klinik. Patienten sollten unmittelbar von den Errungenschaften der Wissenschaft profitieren können, ein Grundsatz, der bis heute gilt. Seit 1998 wird die Kerckhoff-Klinik als eigenständige Klinik von der gemeinnützigen „Stiftung W. G. Kerckhoff Herz- und Rheumazentrum Bad Nauheim“ getragen. Die benachbarte „Klinik für Rheumatologie und physikalische Medizin“ ging 1999 von der Universitätsklinik Gießen in die Kerckhoff-Klinik über. Im Jahr 2000 wurde ein klinikeigenes Forschungsinstitut, das „Franz-Groedel-Institut“, eröffnet, in dem in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut die genetischen und molekularbiologischen Grundlagen der Gefäßbildung erforscht werden. Die Kerckhoff-Klinik präsentiert sich heute als ein überregionales, hochmodernes Schwerpunktkrankenhaus für Herz-, Thorax- und Rheumaerkrankungen mit einer seit Ende 2010 angeschlossenen Abteilung für kardiologische, angiologische und pulmologische Rehabilitation. Jedes Jahr werden mehr als 40.000 Patienten aus dem In- und Ausland ambulant oder stationär behandelt. Dafür stehen auf den vier akutmedizinischen, bettenführenden Stationen 267 Planbetten zur Verfügung. Die wichtigsten Leistungsdaten umfassen mehr als 5.500 Katheterprozeduren, interventionelle Eingriffe zum Klappenersatz, sowie über 2000 elektrophysiologische Untersuchungen und mehr als 3500 Herzoperationen, davon ca. 2500 unter Einsatz der Herz–LungenMaschine. Hierfür stehen 6 Operationssäle und 5 Kathetermessplätze zur Verfügung. Im Bereich Thoraxchirurgie ist die Kerckhoff-Klinik größtes europäisches Zentrum für pulmonale Endarterioektomien (PEA) , einem hochkomplizierten operativen Eingriff. Seit April 2011 ist die Klinik zudem Transplantationszentrum für thorakale Organe. Eine große Intensiv- und Überwachungseinheit (IME), eigene Labore und eine radiologische Abteilung ergänzen das Leistungsangebot. Hier stehen 2 Kernspintomographen, ein Dual Source CT, speziell für Untersuchungen des Herzens sowie ein PET/ CT zur Verfügung. Im Bereich der nicht-invasiven, bildgebenden Untersuchungen des Herzens ist die kardiologische Abteilung der Kerckhoff-Klinik heute führend in Europa. Die Abteilung für Rehabilitation mit 185 Betten komplettiert das Spektrum der Klinik und garantiert die optimale Weiterbetreuung der Patienten auch in der Phase der Anschlussheilbehandlung nach herzchirurgischen Eingriffen und /oder akuten Erkrankungen des Herzens, der Lunge oder der Gefäße. Neben der Patientenversorgung gehört die klinische und experimentelle Forschung zu den satzungsgemäßen Aufgaben der Kerckhoff-Klinik. Diese soll der Patientenversorgung nach dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand zugute kommen. Die hohe Zahl der wissenschaftlichen Vorträge und Publikationen dokumentiert die führende Rolle der Kerckhoff-Klinik national wie international. Zahlreiche Projekte werden in Kooperation mit den Universitätskliniken Gießen-Marburg und Frankfurt, sowie dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung durchgeführt. 7 Forschungsfinanzierung Forschungsfinanzierung im Jahr 2011 Prof. Dr. Christian Hamm, Karen Linnert Im klinikeigenen Franz-Groedel-Institut (FGI) wird auf zwei Etagen die experimentelle Forschung der Klinik in den Bereichen der Herz-Lungenerkrankungen und der rheumatologischen Erkrankungen durchgeführt. Die dort entstehenden Betriebskosten wurden, wie auch in den Vorjahren, von der Kerckhoff-Klinik gGmbH getragen. Die Personalaufwendungen, die aus der Gründung des ständigen Forschungsrates und der für den Bereich Klinikforschung eingerichteten Geschäftsstelle für Forschung resultieren, werden ebenfalls von der Kerckhoff-Klinik gGmbH übernommen. Damit wird der Intention Rechnung getragen, die Klinikforschung rechnerisch von der Krankenversorgung abzugrenzen und als eigenständigen Bereich innerhalb der Kerckhoff Klinik gGmbH darzustellen. Neben Aufwendungen für das Gebäude und Personalaufwendungen nimmt die finanzielle Unterstützung der klinikeigenen wissenschaftlichen Arbeit von der Kerckhoff-Klinik gGmbH selbst einen hohen Stellenwert ein. Allen drei bettenführenden Abteilungen der Kardiologie, der Herzchirurgie und der Rheumatologie wurden zur Umsetzung ihrer Forschungsprojekte von der Kerckhoff-Klinik gGmbH im Jahr 2011 Mittel in Höhe von rund TEUR 575 zur Verfügung gestellt. Insgesamt betrug die klinikeigene Förderung der Forschung fast TEUR 1.300. Wichtigster Drittmittelgeber für die Klinikforschung ist neben der Klinik nach wie vor die Stiftung William G. Kerckhoff Herz- und Rheumazentrum, Bad Nauheim. In nahezu allen wissenschaftlich arbeitenden Abteilungen der Kerckhoff-Klinik gGmbH werden Kooperationsprojekte mit der Justus-Liebig-Universität Giessen (JLU) und dem benachbarten Max-Planck-Institut für Herz-u. Lungenforschung Bad Nauheim sowie weiteren Universitäten und Instituten interdisziplinär und multizentrisch durchgeführt. Dies hat zur Folge, dass an die Kerckhoff-Klinik gGmbH nur ein Teil der tatsächlich eingeworbenen Mittel fließen. Die Durchführung der Forschungsprojekte in der Abteilung Kardiologie wurde von der Kerckhoff-Klinik gGmbH mit insgesamt TEUR 250 im Jahr 2011 unterstützt. Neben einer Quersubventionierung von Projekten, die von externen Mittelgebern nicht in ihrer vollen beantragten Höhe gefördert wurden, konnten damit beispielsweise Ausgaben für Reisekosten, Publikationen und zusätzliches Verbrauchsmaterial gedeckt werden. Auch die Stiftung William G. Kerckhoff unterstützte die kardiologische Forschung mit insgesamt TEUR 233 im Jahr 2011. Zusätzlich konnten für die Jahre 2010 und 2011 insgesamt TEUR 61 für das Projekt der Tako-Tsubo Kardiomyopathie von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) eingeworben werden. Die Fortsetzung des „microRNA-Projektes“ wurde im Jahr 2011 mit insgesamt TEUR 25 von der Anna-Maria und Uwe Karsten Kühl-Stiftung unterstützt. Wie in den Vorjahren, hat die Abteilung Kardiologie im Jahr 2011 Unterstützung aus dem Exzellenz-Cluster Cardio-pulmonary System (ECCPS) von rund TEUR 26 erhalten. Die Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH hat die kardiologische Forschung im Jahr 2011 mit insgesamt TEUR 40 unterstützt. Über das im Jahr 2011 gegründete Deutsche Zentrum für Herz-KreislaufForschung e.V. (DZHK) wurden für die beiden Forschungsprojekte „ACS-Register“ und „Leucocyte Cryobank“ Mittel in Höhe von TEUR 28 zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung erfolgte zu 90 Prozent vom Bund aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent über das Land Hessen. Von der Willy Robert Pitzer Stiftung wurden im November 2011 Mittel für Forschungen im Rahmen des akuten Koronarsyndroms genehmigt. Die Abteilung Herzchirurgie wurde für ihre herzchirurgischen Forschungsprojekte von der Kerckhoff-Klinik gGmbH insgesamt mit TEUR 200 gefördert. Das Forschungsprojekt zur Identifizierung von Biomarkern bei Patienten mit Aortenklappenstenose aus Mitteln der Schleicher-Stiftung wurde auch im Jahr 2011 fortgesetzt. 8 Forschungsfinanzierung Die rheumatologische Grundlagenforschung wurde von der Klinik mit insgesamt TEUR 100 unterstützt. Im Zusammenhang mit der Stiftungsprofessur für Internistische Rheumatologie, Osteologie und Physikalische Therapie an der Justus-Liebig Universität Gießen wurden Herrn Prof. Dr. Lange für seine Forschungstätigkeiten von der Klinik TEUR 25 bereitgestellt. Im Rahmen der Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) wurden über die Universities of Gießen & Marburg Lung Center (UGMLC) insgesamt fast TEUR 20 für rheumatologische Forschungstätigkeiten in der Klinik zur Verfügung gestellt. In dem Projekt wird die pathomechanistische Rolle einer chronischen Epithelschädigung bei der Entstehung von Lungenfibrosen im Rahmen der Systemischen Sklerose und der Dermatomyositis untersucht. Von der Stiftung William G. Kerckhoff wurden TEUR 70 zur Kapillarmikroskopie im Rahmen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zur Verfügung gestellt. Das Projekt zur Migration von synovialen Fibroblasten bei rheumatoider Arthritis wurde von der Stiftung William G. Kerckhoff mit insgesamt TEUR 50 im Jahr 2011 gefördert. Insgesamt umfasste die Forschungsförderung von der Stiftung William G. Kerckhoff für die rheumatologische Forschung rund TEUR 176. Die von der Willy Robert Pitzer Stiftung geförderten Projekte Camptothecin und synoviale Fibroblasten im Rahmen der rheumatoiden Arthritis und das Projekt zur Migranten-Osteomalazie konnten im Jahr 2011 abgeschlossen werden. Die Forschungstätigkeiten in den Abteilungen Thoraxchirurgie und Pneumologie werden im Rahmen von Kooperationsprojekten u.a. mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und der JLU durchgeführt. Für die Umsetzung der Forschungsvorhaben werden u.a. LOEWE- und BMBF-Mittel an das Max-Planck-Institut bereitgestellt. Die Geldspende eines Patienten wurde wunschgemäß Forschungszwecken zugeführt. Die Abteilung Labor, Hämostaseologie und Transfusionsmedizin und die Abteilung Diagnostische Radiologie fungieren als wichtige Schnittstellen zur Umsetzung von Fragestellungen aus dem Bereich der klinischen Forschung. Auch im Jahr 2011 wurden von beiden Abteilungen wieder verschiedene eigene Projekte in Kooperation mit externen Instituten durchgeführt. Beide Abteilungen sind in zahlreiche Forschungsprojekte der Klinikabteilungen involviert. Die Abteilung Psychokardiologie fokussiert ihre Forschungen auf die psychokardiologischen Möglichkeiten bei Patienten nach ICD-Mehrfachschocks in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Abteilung Elektrophysiologie. Dafür benötigte Drittmittel wurden im Jahr 2011 von der Willy Robert Pitzer Stiftung genehmigt. Die enge Verzahnung mit dem benachbarten Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim wurde auch im Jahr 2011 in Form eines Zuschusses in Höhe von TEUR 250 von der KerckhoffKlinik gGmbH gefördert. Seit Beginn dieser Unterstützungszahlungen im Jahr 2005 sind bisher insgesamt TEUR 1.750 für Betriebsmittel an das Max-Planck-Institut geflossen. Auch personell wird die Kooperation mit dem Max-Planck-Institut weiterhin durch die Kerckhoff-Klinik gGmbH fortgeführt. So wurde zur technischen Betreuung des an die Max-Planck-Gesellschaft überlassenen Forschungs-NMR-Gerätes (Tier-MRT) im FranzGroedel-Institut auch im Jahr 2011 ein Mitarbeiter der Kerckhoff-Klinik gGmbH für die in diesem Zusammenhang entstehenden tierexperimentellen Bildgebungsaufgaben unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Finanzielle Kooperationen bestehen nicht nur mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, sondern auch mit der JLU Gießen. Die seit einigen Jahren bestehende Kooperation zur Nutzung des dortigen Massenspektrometers des Biochemischen Instituts besteht unverändert. Zwischen der Abteilung für Herzchirurgie, der Abteilung für Kardiologie, der Abteilung Diagnostische Radiologie der Kerckhoff-Klinik gGmbH und der Abteilung Neurologie der JLU besteht, über an beiden Standorten gemeinsam durchgeführte Projekte und damit verbundene Mittelflüsse, die Kooperation unverändert weiter. Die Investitionen in die klinikeigene Forschung zeigen in überzeugender Weise, dass dem Bereich Forschung in der Kerckhoff-Klinik gGmbH hohes Potenzial zugeschrieben und von externen Drittmittelgebern mit der Bereitstellung von finanziellen Mitteln gewürdigt wird. Die klinikeigene Forschung steht permanent im Fokus der Geschäftsführung und findet uneingeschränkte Befürwortung. 9 Kardiologie 10 Kardiologie Kardiologie 11 Kardiologie Forschungsbericht der Abt. Kardiologie der Kerckhoff-Klinik 2011 Prof. Dr. med. Christian Hamm, Direktor der Abteilung Im Bereich der Kardiologischen Forschung unter der Leitung von Prof. Dr. C. Hamm werden zahlreiche klinische und experimentelle Forschungsvorhaben durchgeführt. Neben der Beteiligung an multizentrischen pharmakologischen und Medikalprodukt-Studien spielen dabei insbesondere die in den eigenen Arbeitsgruppen initiierten Forschungsvorhaben eine große Rolle. Die Foschungsvorhaben der Abteilung Kardiologie werden unterstützt durch die Einwerbung von Fördergeldern verschiedener Stiftungen (z.B. Kerckhoff-Stiftung, Deutsche Herzstiftung, Kühl-Stiftung). Arbeitsgruppe Experimentelle Kardiologie Die Arbeitsgruppe Experimentelle Kardiologie des Franz-Groedel-Instituts ist als grundlagenwissenschaftliche Arbeitsgruppe direkt an die Kerckhoff-Klinik angebunden. Schwerpunkt der aktuellen Forschungsaktivitäten sind Umbauprozesse am Herzen nach Myokardinfarkt und bei der Hypertrophie, molekulare Pathomechanismen der diastolischen Herzinsuffizienz und die molekulare Signatur zirkulierender Leukozyten im Rahmen des akuten Koronarsyndroms. Darüber hinaus wird ein umfangreiches Patientenregister (>5000 Patienten) aufgebaut, um neue prognostische und diagnostische Biomarker im Rahmen kardiovaskulärer Erkrankungen zu erforschen. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, aktuelle klinische Fragestellungen mit modernen Methoden der Molekular- und Zellbiologie zu untersuchen. Dabei spielt der Ansatz der translationalen Forschung eine entscheidende Rolle, bei der die gewonnenen Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in neue therapeutische Konzepte einfließen. Unter anderem wurden Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppe in zwei aufeinander folgenden Jahren (2006 und 2007) mit dem Hans-Jürgen-Bretschneider-Preis (gestiftet von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.), 2008 mit dem Lieselotte Becht-Preis und 2011 mit dem Rudi-Busse-Preis ausgezeichnet. Stammzellen sind an den Umbauprozessen nach erlittenem Herzinfarkt beteiligt, und ihr vielfältiges Differenzierungspotential verspricht großes Potential zur Herzinfarktbehandlung. Zahlreiche Studien konnten einen begrenzten Benefit einer Stammzelltherapie belegen, jedoch zeigte sich in keiner Studie eine Wiederherstellung des infarzierten Herzmuskelgewebes. Da Stammzellen in ihrem Differenzierungsverhalten stark von den umgebenden Faktoren beeinflusst werden, nehmen wir an, dass die Entzündungsreaktion während des Herzinfarktes bzw. die fibrotische „Nische“ der Infarktnarbe eine kardiomyozytäre Stammzelldifferenzierung verhindert. Eine effektive Stammzelldifferenzierung wäre jedoch für einen erfolgreichen Einsatz der Stammzelltherapie notwendig. Um diese Theorie weiter zu untersuchen, werden in vitro unterschiedliche Differenzierungsnischen geschaffen, um das Differenzierungsverhalten fettgewebeständiger Stammzellen in diesen Milieus miteinander zu vergleichen. Zeigen sich hierbei Unterschiede, wird versucht über medikamentöse Beeinflussung der Differenzierungsnische eine Optimierung der Stammzelldifferenzierungen zu erreichen. Hierdurch sollen Therapiemöglichkeiten geschaffen werden, die die fibröse Infarktnarbe reduzieren und durch vitales Myokardgewebe ersetzen. 12 Kardiologie Grafik 1: Zum Nachweis der Stammzelleigen- schaften der isolierten Fettstammzellen wurden adipogene und osteogene Differenzierungen induziert. Abb. A zeigt die Negativkontrolle, während in Abb. B eine deutliche intrazelluläre Fettakkumulation (rot) die erfolgreiche adipogene Differenzierung bestätigt (Oil Red O Färbung). Die kardiomyozytäre Differenzierung wird durch Verwendung zuvor isolierter kardialer Membranproteine induziert. Abb. D: immunhistochemischer Nachweis des kardiomyoztären Transkriptionsfaktors GATA4. Abb. C: Negativkontrolle. (GATA4 rot, Kernfärbung blau (DAPI), Phalloidin grün) Neben zellulären Mechanismen sind an der Ausbildung der Infarktnarbe verschiedene matrixzelluläre Proteine beteiligt, welche die Komposition der extrazellulären Matrix beeinflussen. In vorangegangenen Arbeiten konnten wir zeigen, dass das Proteoglykan Osteoglycin (Ogn) eine wichtige Rolle bei der Narbenentstehung einnimmt und die Kollagenverteilung im Narbenareal moduliert. Den Kollagenen kommt sowohl nach ischämischer Schädigung als auch bei der Hypertrophie eine besondere Bedeutung zu, da sie entscheidend für die Quantität und Qualität der fibrotischen Umbauvorgänge sind. Ungeklärt ist bisher, ob Osteoglycin durch Modulation der extrazellulären Matrix an der Entstehung der Hypertrophie beteiligt ist. Mit der Verwendung von transgenen Mäusen wird nun untersucht, wie sich das Fehlen von Osteoglycin auf das Remodeling bei der kardialen Hypertrophie auswirkt. Ogn-knockout-Tiere zeigen nach aortic banding bereits in frühen Stadien der Hypertrophie eine massive systolische und diastolische Funktionseinschränkung. Sowohl Strukturproteine und Enzyme im Myokard als auch Transkriptionsfaktoren und Signalkaskaden, die in der Hypertrophie spezifisch reguliert sind, werden untersucht, um die Rolle von Osteoglycin in der Hypertrophie näher zu charakterisieren. 2: Picrosirius Red-Färbung (Kollagen rot, Myozyten gelb). A: gesundes Myokard, B/C: 3 Wochen nach aortic banding zeigen Ogn-knockout-Mäuse (C) eine deutlich ausgeprägtere Fibrose als Wildtyp-Mäuse (B). Grafik Auch bei anderen kardialen Erkrankungen (z.B. Cor hypertensivum, Klappenvitien) kommt es zur Zunahme der kardialen Fibrose, welche zu einer kardialen Hypertrophie und damit zur Funktionsverschlechterung des Herzens führt. Derzeit fehlen jedoch therapeutische Möglichkeiten zur Fibrosereduktion nach erfolgter Druckentlastung des Myokards (Blutdruckeinstellung, Klappenoperation). Wir konnten zeigen, dass der Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor (G-CSF) zu einem signifikanten Rückgang der Fibrose führt und dieses von einer deutlichen kardialen Funktionsverbesserung begleitet wird. Diese Effekte sind auf eine transiente Infiltration neutrophiler Granulozyten mit selektiver Hochregulation von IL-1ß zurückzuführen. Damit stellt G-CSF ein vielversprechendes Therapeutikum dar, welches in unserer Arbeitsgruppe aktuell auch bei anderen fibroseassoziierten Herzerkrankungen wie der diastolischen Herzinsuffizienz (DHF) untersucht wird. Die DHF wird im Mausmodell mit einer kontinuierlichen low-dose Applikation von Angiotensin (über eine osmotische Minipumpe) induziert. Echokardiographisch lässt sich nach 28 Tagen eine signifikante diastolische Dysfunktion nachweisen. Interessanterweise führt die anschließende Behandlung mit G-CSF zu einer deutlichen Reduktion der diastolischen Funktionsstörung. Ob auch in diesem Fall ein Rückgang der Fibrose ursächlich ist, oder welcher andere zelluläre Mechanismus der G-CSF Wirkung zugrunde liegt, wird derzeit intensiv untersucht. 13 Kardiologie Ebenfalls wird im Rahmen der diastolischen Herzinsuffizienz nach weiteren Pathomechanismen und Möglichkeiten zur Verbesserung der derzeitigen Diagnostik geforscht. Dabei liegt gegenwärtig der Focus auf micro-RNAs (miRNAs). Diese miRNAs sind kleine Nukleinsäuresequenzen, welche regulatorisch in die Expression von Genen eingreifen und damit wichtige Steuerungsfunktionen übernehmen. Die Veränderung des miRNA-Profils bei Herzinfarkt, Ischämie/Reperfusion und der diastolischen Herzinsuffizienz gibt wichtige Hinweise auf die funktionelle Bedeutung spezifischer miRNAs bei unterschiedlichen pathologischen Prozessen. Durch Untersuchungen der im Blut zirkulierenden miRNAs soll ferner deren Potential als prognostische und diagnostische (Bio-) Marker untersucht werden. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt bei der infarktassoziierten Inflammation. Immunzellen sind in der Lage, pathogen-assoziierte Muster (PAMPs), z.B. Bakterienbestandteile, zu erkennen. Neueste Forschungen haben ergeben, dass Leukozyten auch auf sterile, nicht mikrobiell induzierte Gewebeschäden reagieren, wie beispielsweise eine myokardiale Ischämie in Folge eines Koronarverschlusses bei akutem Koronarsyndrom (ACS). Dabei erkennen die Immunzellen sogenannte Schaden/Gefahr-assoziierte molekulare Muster (Damage/Danger-Associated-Molecular-Patterns, DAMPs), auch als Alarmine bezeichnet, die in nekrotischen Zellbestandteilen exprimiert werden. Die Immunzellen reagieren auf diese Faktoren mit der Formierung und Aktivierung eines intrazellulären pro-inflammatorischen Proteinkomplexes (Inflammasom). Die Formierung dieses makromolekularen Proteinkomplexes bildet das Gerüst für die Rekrutierung und Aktivierung des Zymogens Procaspase-1. Caspase-1 ist wiederum für die Spaltung von pro-Interleukin 1β (pro-IL-1β) und pro -IL-18 in deren biologisch aktive Formen verantwortlich. Ziel dieses Projektes ist die Charakterisierung und Etablierung der Inflammasomkomplexe in Immunzellen als körpereigene „Sensoren“ (frühe Biomarker) der Myokardischämie bei akutem Koronarsyndrom. Die Untersuchung verschiedenerer Inflammasome (u.a. NLRP3, AIM2, NLRC5) soll die Diagnostik der frühesten Phasen der Myokardischämie bei ACS ermöglichen, sowie einen Aufschluss über das Ausmaß der inflammatorischen Antwort geben und damit eine bessere Prädiktion der Komplikationen nach ACS (z.B: Entwicklung einer Herzinsuffizienz) ermöglichen. Grafik 3: Immunohistochemischer Nachweis (Cytospin) einer erhöhten AIM2Inflammasom-Expression in neutrophilen Granulozyten bei einem Patienten mit ST-Hebungsinfarkt (STEMI, untere Bildreihe) im Vergleich zur gesunden Kontrolle (obere Bildreihe). AIM2 rot, Kerne blau (DAPI). Eine im klinischen Beschwerdebild dem akuten Herzinfarkt sehr ähnliche Erkrankung stellt die Tako-TsuboKardiomyopathie (TTC, auch bekannt als „broken heart syndrom“) dar. Sie tritt größtenteils bei postmenopausalen Frauen als Reaktion auf extreme psychische oder physische Belastung auf. Typischerweise ähneln die Beschwerden denen des akuten Myokardinfarktes. Ziel war es, in einem Modell an ovariektomierten Mäusen den Pathomechanismus weiter aufzuklären. Hierbei zeigte sich, dass ein maximaler Katecholaminpeak (wie bei akuter Stresssituation zu erwarten) allein nicht ursächlich für diese komplexe kardiale Entität sein kann. In unserem Modell führte die hochdosierte Katecholamingabe zwar zu einer systolischen und diastolischen Funktionsstörung, bedingt durch eine verstärkte Expression der Calcium/Calmodulin-abhängigen Protein Kinase II (CaMKII). Die typischerweise vermehrte Fibrose bei der TTC konnte jedoch in unserem Modell nicht beobachtet werden. 14 Kardiologie Um die Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen durch reduzierte Gefäßalterung zu optimieren, wird seit über 50 Jahren hochdosiert Nikotinsäure (Niacin, Vitamin B3) zur Therapie von Fettstoffwechselstörungen eingesetzt. Nikotinsäure moduliert die Plasmaspiegel der Blutfette und führt zu einer Reduktion von atherosklerotischen Plaques und damit zu einer Senkung von Morbidität und Mortalität. Kürzlich wurde ein spezifischer Rezeptor für Nikotinsäure (HCA2, früher GPR109A) nachgewiesen, der sowohl auf Fettzellen als auch auf Zellen des angeborenen Immunsystems exprimiert wird. Über diesen Rezeptor können bereits durch niedrigere Dosen von Nikotinsäure anti-atherosklerotische Effekte erzielt werden, wobei die Blutfettspiegel unbeeinflusst bleiben. Durch die Neuentdeckung der Nikotinsäure als Modulator des angeborenen Immunsystems ist diese auch für die Herzinfarktforschung von großem Interesse, da hierbei negative (profibrotische Wirkung) wie auch positive (Phagozytose von Zelltrümmern) inflammatorische Prozesse ablaufen. Der direkte Einfluss von Nikotinsäure auf inflammatorische Prozesse und die Effekte im Rahmen des kardialen Remodelings nach Myokardinfarkt werden in einem Kooperationsprojekt mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung (AG Prof. Dr. Offermanns) im Mausmodell untersucht. Mitarbeiter: Leitung Prof. Dr. H. Möllmann PD Dr. H. Nef Arbeitsgruppenleiter Dr. C. Troidl Mitarbeiter Dr. S. Voss, S. Szardien, Dr. C. Liebetrau, J. Hoffmann, M. Willmer Technische Assistentinnen Prof. Dr. H. Möllmann (hintere Reihe li.), PD Dr. H. Nef (hintere Reihe re.) und Mitarbeiter. S. Sass, M. Rieschel, A. Kirchhof, O. Bechtgold Doktoranden Experimentell: A. Kraft, D. Kraft, M. Ospelt, F. Ohlinger, L. Pyttel, P. Thiele, Y. Hellwig, D. Kost, J. Efken, D. Visser, S. Jacobi Klinisch: M. Huber, G. Uhlig, S. Dreher, D. Todorova, A. Paszko, P. Springer, P. Görges, M. Göbel, N. de Laar, C. Horstmann, O. Teichert, H. Baumgarten 15 Kardiologie Publikationen 2011 1. Möllmann H, Nef HM, Voss S, Troidl C, Willmer M, Szardien S, Rolf A, Klement M, Voswinckel R, Kostin S, Ghofrani HA, Hamm CW, Elsässer A. Stem cell-mediated natural tissue engineering. J Cell Mol Med. 2011 Jan;15(1):52-62. 2. Szardien S, Nef HM, Voss S, Troidl C, Liebetrau C, Hoffmann J, Rauch M, Mayer K, Kimmich K, Rolf A, Rixe J, Troidl K, Kojonazarov B, Schermuly RT, Kostin S, Elsässer A, Hamm CW, Möllmann H. Regression of cardiac hypertrophy by granulocyte colony-stimulating factor-stimulated interleukin-1ß synthesis. Eur Heart J. 2011 Nov 21. [Epub ahead of print] 3. Bauer T, Zeymer U, Hochadel M, Möllmann H, Weidinger F, Zahn R, Nef HM, Hamm CW, Marco J, Gitt AK. Prima-vista multi-vessel percutaneous coronary intervention in haemodynamically stable patients with acute coronary syndromes: Analysis of over 4.400 patients in the EHS-PCI registry. Int J Cardiol. 2011 Dec 20. [Epub ahead of print] 4. Bauer T, Möllmann H, Weidinger F, Zeymer U, Seabra-Gomes R, Eberli F, Serruys P, Vahanian A, Silber S, Wijns W, Hochadel M, Nef HM, Hamm CW, Marco J, Gitt AK. Predictors of hospital mortality in the elderly undergoing percutaneous coronary intervention for acute coronary syndromes and stable angina. Int J Cardiol. 2011 Sep 1;151(2):164-9. 5. Szardien S, Möllmann H, Voß S, Troidl C, Rolf A, Liebetrau C, Rixe J, Elsässer A, Hamm CW, Nef HM. Elevated serum levels of neuropeptide Y in stress cardiomyopathy. Int J Cardiol. 2011 Feb 17;147 (1):155-7. 6. Hamm CW, Nef HM, Rolf A, Möllmann H. Calcium and C-reactive protein hot enough to predict the future? J Am Coll Cardiol. 2011 Mar 29;57(13):1465-7. 7. Möllmann H, Szardien S, Liebetrau C, Elsässer A, Rixe J, Rolf A, Nef H, Weber M, Hamm C. Clinical Outcome of Patients Treated with an Early Invasive Strategy after Out-ofhospital Cardiac Arrest. J Int Med Res. 2011;39(6):2169-77. 8. Basic D, Möllmann H, Haas MA, Rolf A, Jovanovic A, Liebetrau C, Szardien S, Leick J, Dörr O, Skwara A, Walther T, Hamm CW, Nef HM. A TASH experience: post-infarction myocardial oedema necessitating the support of ECMO and occurrence of significant mitral regurgitation. Clin Res Cardiol. 2012 Feb;101(2):149-53. 9. Härle T, Kronberg K, Nef H, Möllmann H, Elsässer A. Inverted Takotsubo cardiomyopathy following accidental intravenous administration of epinephrine in a young woman. Clin Res Cardiol. 2011 May;100(5):471-3. 10. Bauer T, Möllmann H, Zeymer U, Hochadel M, Nef H, Weidinger F, Zahn R, Hamm CW, Marco J, Gitt AK. Multivessel percutaneous coronary intervention in patients with stable angina: a common approach? Lessons learned from the EHS PCI registry. Heart Vessels. 2011 Nov 9. [Epub ahead of print] 11. Möllmann H, Liebetrau C, Nef HM, Hamm CW. The Swedish paradox: or is there really no gender difference in acute coronary syndromes? Eur Heart J. 2011 Dec;32(24):3070-2. 12. Schwarz N, Schoenburg M, Möllmann H, Kastaun S, Kaps M, Bachmann G, Sammer G, Hamm C, Walther T, Gerriets T. Cognitive decline and ischemic microlesions after coronary catheterization. A comparison to coronary artery bypass grafting. Am Heart J. 2011 Oct;162(4):756-63. 13. Weber M, Bazzino O, Navarro Estrada JL, de Miguel R, Salzberg S, Fuselli JJ, Liebetrau C, Woelken M, Moellmann H, Nef H, Hamm C. Improved diagnostic and prognostic performance of a new highsensitive troponin T assay in patients with acute coronary syndrome. Am Heart J. 2011 Jul;162(1):818. 14. Rolf A, Assmus B, Schächinger V, Rixe J, Möllmann S, Möllmann H, Dimmeler S, Zeiher AM, Hamm CW, Dill T. Maladaptive hypertrophy after acute myocardial infarction positive effect of bone marrowderived stem cell therapy on regional remodeling measured by cardiac MRI. Clin Res Cardiol. 2011 Nov;100(11):983-92. 16 Kardiologie 15. Meissner J, Nef H, Darga J, Kovacs M, Weber M, Hamm C, Möllmann H, Twerenbold R, Reiter M, Heinisch C, Stelzig C, Reichlin T, Mueller C. Endogenous stress response in Tako-Tsubo cardio myopathy and acute myocardial infarction. Eur J Clin Invest. 2011 Sep;41(9):964-70. 16. Bauer T, Möllmann H, Weidinger F, Zeymer U, Seabra-Gomes R, Eberli F, Serruys P, Vahanian A, Silber S, Wijns W, Hochadel M, Nef HM, Hamm CW, Marco J, Gitt AK. Impact of diabetes mellitus status on coronary pathoanatomy and interventional treatment: insights from the Euro heart survey PCI registry. Catheter Cardiovasc Interv. 2011 Nov 1;78(5):702-9. 17. Liebetrau C, Szardien S, Rixe J, Woelken M, Rolf A, Bauer T, Nef H, Möllmann H, Hamm C, Weber M. Direct admission versus transfer of AMI patients for primary PCI. Clin Res Cardiol. 2011 Mar;100 (3):217-25. Abstracts 2011 DGK Frühjahrstagung Mannheim 1. S. Szardien1, H. M. Nef1, C. Troidl1, S. Voss1, J. Hoffmann1, C. Liebetrau1, K. Kimmich1, J. Rixe1, K. Troidl2, A. Elsässer3, C. W. Hamm1, H. Möllmann1 Die G-CSF getriggerte Inflammation führt zur Regression kardialer Hypertrophie im druckentlasteten Myokard 2. S. Voss1, H. M. Nef1, A. Rolf1, S. Szardien1, L. Greim1, C. Troidl1, J. Hoffmann1, R. Voswinckel2, A. Ghofrani2, C. W. Hamm1, H. Möllmann1 Chronische thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) im Schweinemodell 3. H. M. Nef1, H. Tiede2, H. Möllmann1, R. Voswinckel2, A. Rolf1, C. Liebetrau1, C. Troidl3, R. Schermuly4, S. Dimmeler5, A. M. Zeiher6, C. W. Hamm1, A. Ghofrani2 Diagnostic value of plasma soluble Fms -like tyrosine kinase-1 (sFlt) and placental growth factor (PlGF) in patients with dyspnea: Results from the BioSPHERE-II Study 4. S. Szardien1, H. Möllmann1, C. Troidl1, S. Voss1, L. Gollanek1, J. Hoffmann1, A. Rolf1, C. Liebetrau1, B. Kojonazarov2, R. Schermuly2, A. Elsässer3, C.W. Hamm1, H. M. Nef1 Östrogendepletion induziert die Hochregulation von CaMKII und führt zu linksventrikulärer Kontraktionsstörung bei Stresskardiomyopathie 5. S. Szardien1, H. M. Nef1, S. Voss1, C. Troidl1, K. Mayer1, J. Hoffmann1, C. Liebetrau1, J. Rixe1, A. Rolf1, K. Troidl2, A. Elsässer3, C. W. Hamm1, H. Möllmann1 G-CSF induziert die Regression kardialer Fibrose durch Expressionssteigerung von Interleukin-1ß in neutrophilen Granulozyten 6. C. Troidl1, H. M. Nef1, S. Voss1, K. Weipert1, M. Willmer1, A. Rolf1, A. Wietelmann2, K. Troidl2, S. Szardien1, J. Hoffmann1, A. Elsässer3, C. W. Hamm1, H. Möllmann1 CCR2-Antagonisierung führt über unterschiedlich aktivierte Makrophagen zu einer verbesserten Reparationsfibrose nach Herzinfarkt in Mäusen 7. C. Troidl1, H. Möllmann1, F. Rybinski1, J. Wilhelm2, T. Dombrowski2, S. Szardien1, S. Voss1, J. Hoffmann1, K. Troidl3, M. Willmer1, C. W. Hamm1, H. M. Nef1 Inhibierung der miR-223 führt zu einer verbesserten Herzfunktion nach Ischämie/Reperfusion in der Maus 8. H. M. Nef1, H. Tiede2, H. Möllmann1, R. Voswinckel2, A. M. Zeiher3, S. Dimmeler4, R. Schermuly5, A. Rolf1, C. Liebetrau1, C. Troidl6, W. Seeger2, A. Ghofrani2, C. W. Hamm1 Plasma soluble Fms-like tyrosine kinase-1 (sFlt) and placental growth factor (PlGF) in pulmonary hypertension: Results from the BioSPHERE-I Study 9. A. Rolf1, S. Voss1, J. Rixe1, S. Szardien1, C. Liebetrau1, L. Greim1, C. Troidl1, H. M. Nef1, C. W. Hamm1, H. Möllmann1 Imaging a large Animal Model of Chronic Thrombembolic Pulmonary Hypertension (CTEPH) by Cardiac Magentic Resonance (CMR) 10. H. Eggebrecht1, U. Schäfer2, H. Treede3, P. Boekstegers4, J. Babin Ebell5, M. Ferrari6, H. Möllmann7, H. Baumgartner8, T. Carrel9, P. Kahlert1, M.Thielmann10, R. Erbel1 Valve-in-Valve Transcatheter Aortic Valve Implantation (TAVI) for Degenerated Bioprosthestic Heart Valves: Results from a Multicenter “Real-World” Experience 17 Kardiologie ESC Kongress Paris 1. S. Szardien1, H. Moellmann1, S. Voss1, L. Gollanek1, C. Troidl1, J. Hoffmann1, M. Willmer1, A. Rolf1, C.W. Hamm1, H.M. Nef1 Modulation of CaMKII expression by estrogen confers cardioprotection in isoproterenol-induced stress cardiomyopathy in mice 2. S. Voss1, H.M. Nef1, A. Rolf1, S. Szardien1, L. Greim1, C. Troidl1, R. Voswinckel2, A. Ghofrani3, C.W. Hamm1, H. Moellmann1 A pig model of chronic thromboembolic pulmonary hypertension (CTEPH) 3. C. Troidl1, H. Nef1, S. Voss1, K. Weipert1, A. Wietelmann2, S. Szardien1, J. Hoffmann1, C. Hamm1, A. Elsaesser3, H. Moellmann1 Antagonising CCR2 leads to altered distribution of the different activation types of macrophages and favorable tissue remodelling after myocardial infarction in mice 4. A. Rolf1, S. Voss1, J. Rixe1, S. Szardien1, C. Liebetrau1, L. Greim1, C. Troidl1, H. Nef1, H. Moellmann1, C. Hamm1 Imaging a large animal model of chronic thrombembolic pulmonary hypertension (CTEPH) by cardiac magnetic resonance (CMR) 5. H.M. Nef1, H. Tiede2, H. Moellmann1, A. Rolf1, S. Dimmeler3, A. Zeiher4, W. Seeger2, R. Schermuly2, C. Hamm1, A. Ghofrani2 Diagnostic value of plasma soluble FMS-like tyrosine kinase-1 (SFLT) and placental growth factor (PLGF) in patients with dyspnea: results from the Biosphere-II study 6. C. Troidl1, H. Moellmann1, F. Rybinsky1, J. Wilhelm2, S. Szardien1, S. Voss1, J. Hoffmann1, K. Troidl3, C.W. Hamm1, H. Nef1 miR-223 is critically involved in cardiac remodelling after myocardial infarction in mice 7. J. Hoffmann1, H. Moellmann1, D. Kraft1, S. Voss1, C. Troidl1, S. Szardien1, C. Liebetrau1, A. Rolf1, C.W. Hamm1, H.M. Nef1 Angiotensin II-induced diastolic dysfunction is associated with cardiac inflammation and peripheral monocytosis 8. S. Szardien1, H.M. Nef1, K. Mayer1, C. Troidl1, C. Liebetrau1, J. Hoffmann1, S. Voss1, A. Elsaesser2, C.W. Hamm1, H. Moellmann1 G-CSF-induced regression of cardiac hypertrophy is mediated by selective release of interleukin-1 beta 9. T. Bauer1, U. Zeymer1, M. Hochadel2, H. Moellmann3, F. Weidinger4, R. Zahn1, H.M. Nef3, C. Hamm3, J. Marco5, A.K. Gitt1 Use and outcomes of multi-vessel percutaneous coronary intervention in haemodynamically stable patients with acute coronary syndrome: results of the EHS-PCI registry 10. T. Bauer1, U. Zeymer1, H. Moellmann2, M. Hochadel3, F. Weidinger4, H.M. Nef2, R. Zahn1, C.W. Hamm2, J. Marco5, A.K. Gitt3 Multi-vessel percutaneous coronary intervention in patients with stable angina: insights from the EHS PCI registry 11. J. Franke1, S. Baldus2, R. Wachter3, U. Schaefer4, C. Hehrlein5, H. Moellmann6, R. Mueller7, E. Deeg8, J. Senges8, H. Sievert1 Percutaneous mitral valve repair with the MitraClip system according to predicted risk by logistic EuroSCORE: first results from the German Mitral Valve registry AHA Kongress Orlando 1. Sebastian Szardien1; Holger M Nef1; Sandra Voss1; Christian Troidl1; Jedrzej Hoffmann1; Matthias Willmer1; Katharina Mayer1; Christoph Liebetrau1; Johannes Rixe1; Andreas Rolf1; Albrecht Elsässer2; Christian W Hamm1; Helge Möllmann1 G-CSF-induced Regression Of Cardiac Hypertrophy Is Mediated By Selective Release Of Interleukin-1 Beta 2. Sebastian Szardien1; Helge Möllmann1; Christian Troidl1; Sandra Voss1; Christoph Liebetrau1; Lena Gollanek1; Matthias Willmer1; Jedrzej Hoffmann1; Andreas Rolf1; Johannes Rixe1; Albrecht Elsässer2; Christian W Hamm1; Holger M Nef1 Modulation of CAMKII Expression by Estrogen Confers Cardioprotection in Isoproterenol-Induced Stress Cardiomyopathy in Mice 3. Johannes Rixe1; Andreas Rolf1; Stephan Fichtlscherer2; Helge Moellmann1; Holger M. Nef3; Christoph Liebetrau1; Sebastian Szardien1; Andreas M. Zeiher2; Stephan Achenbach3; Christian W. Hamm1; Stefanie Dimmeler4 Plasma Levels of Circulating MicroRNAs Correlate with Coronary Plaque Burden as Assessed by Cardiac Computed Tomography 18 Kardiologie 4. Christoph Liebetrau; Holger Nef; Sebastian Szardien; Christian Troidl; Jedrzej Hoffmann; Rixe Johannes; Andreas Rolf; Christian Hamm; Helge Möllmann Release Kinetic of Troponin T Measured With a High Sensitive Assay in Patients With Acute Myocardial Ischemia Preise 2011 Sebastian Szardien Rudi-Busse-Preis (Young Investigator Award für experimentelle Herz-Kreislaufforschung): 2. Preis „G-CSF induziert die Regression kardialer Fibrose durch Expressionssteigerung von Interleukin-1ß in neutrophilen Granulozyten“ Dr. phil. nat. Christian Troidl und Koautoren Publikationspreis des Vereins der Freunde und Förderer der Kerckhoff-Klinik e.V. Drittmittel 2011 Drittmittelgeber: Stiftung William G. Kerckhoff 1. Die Rolle stress-assoziierter Neurotransmitter in der Pathogenese der Stresskardiomyopathie 2. CCR2-Antagonisierung als neues therapeutisches Konzept nach Myokardinfarkt 3. BioProspective: prospektive Evaluierung neuer biochemischer Marker als Prädiktoren der Progression der koronaren Herzkrankheit sowie zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit 4. Die Rolle spezifischer micro-RNAs bei diastolischer Herzinsuffizienz (DHF im Mausmodell) 5. Prospektive Evaluierung neuer biochemischer Marker bei akuten Koronarsyndromen in der frühen Phase der Diagnostik und bei sequentieller Testung 6. miR-223 Inhibierung als neues therapeutisches Konzept nach Myokardinfarkt 7. prospektive Evaluierung neuer biochemischer Marker als Prädiktoren der Progression sowie zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz 8. Einsatz von G-CSF in der Therapie der rechtsventrikulären Hypertrophie bei pulmonaler Hypertonie 9. Chronische thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) im Schweinemodell Deutsche Stiftung für Herzforschung 1. adulte Stammzellen bei Tako-Tsubo-Kardiomyopathie Anna-Maria und Uwe Karsten Kühl-Stiftung 1. miRNAs als prognostische und diagnostische Biomarker im Rahmen des ACS/Verlängerungsantrag Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Landes Hessen 1. Leucocyte Cryobank 2. ACS-Register 19 Kardiologie Publikationen Prof. Hamm 2011 20 1. Hermanides RS, Heestermans AACM, ten Berg JM, Gosselink ATM, Ottervanger JP, van Houwelingen G, Kolkman JJE, Stella PR, Dill T, Hamm C, van’t Hof AWJ: High-dose tirofiban pretreatment reduces the need for bail-out study medication in patients with ST-segment elevation myocardial infarction: results of a subgroup analysis of the On-TIME 2 trial. Heart 97: 106-111, 2011 2. Liebetrau C, Szardien S, Rixe J, Woelken M, Rolf A, Bauer T, Nef H, Möllmann H, Hamm C, Weber M: Direct admission versus transfer of AMI patients for primary PCI. Clin Res Cardiol 100: 217-225, 2011 3. Wojcik M, Janin S, Kuniss M, Berkowitsch A, Erkapic D, Zaltsberg S, Madlener K, Wysokinski A, Hamm CW, Pitschner HF, Neumann T: Limitations of biomarkers serum levels during pulmonary vein isolation. Rev Esp Cardiol 64: 127-132, 2011 4. Heestermans T, suryapranata H, ten Berg J, Mostered A, Gosselink A, Kochman W, Dill T, van Houvelingen G, Kolkman E, van Werkum J, Zijlstra F, Hamm CW, van t Hof A: Facilitated reperfusion with prehospital glycoprotein IIb/IIIa inhibition: predictors of complete ST resolution before primary percutaneous coronary intervention in the ON-TIME 2 trial: Correlates of reperfusion before primary PCI. J Electrocardiograhy 44, 42-48, 2011 5. de Mulder M, Gitt A, van Domburg R, Hochadel M, Seabra-Gomes R, Serruys PW, Silber S, Weidinger F, Wijns W, Zeymer U, Hamm C, Boersma E: EuroHeart score for the evaluation of in-hospital mortality in patients undergoing percutaneous coronary intervention. Eur Heart J 32: 1398-1408, 2011 6. von der Leyen HE, Mügge A, Hanefeld C, Hamm CW, Rau M, Rupprecht HJ, Zeiher AM, Fichtlscherer S: A prospective, single-blind, multicenter, dose escalation study of intracoronary iNOS lipoplex (CAR-MP583) gene therapy for the prevention of restenosis in patients with de novo or restenotic coronary artery lesion (REGENT I Extension). Hum Gene Ther 22: 1-8, 2011 7. Weber M, Bhatt DL, Brennan DM, Hankey GJ, Steinhubl SR, Johnston SC, Montalescot G, Mak K-H, Fox KAA, Easton DJ, Topol EJ, Hamm CW, for the CHARISMA investigators: High-sensivivity Creactive protein and clopidogrel treatment in patients at high risk of cardiovascular events: a substudy from the CHARISMA trial. Heart 97: 626-631, 2011 8. Oemrawsingh RM, Lenderink T, Akkerhuis KM, Heeschen C, Baldus S, Fichtlscherer S, Hamm CW, Simoons ML, Boersma E, on behalf of the CAPTURE investigators: Multimarker risk model containing troponin-T, interleukin 10, myeloperoxidase and placental growth factor predicts long-term cardiovascular risk after non-ST-segment elevation acute coronary syndrome. Heart 97: 1061-1066, 2011 9. Postma S, Heestermans T, ten Berg JW, van Werkum JW, Suryapranata H, Birnbaum Y, Hamm CW, van’t Hof AWJ: Predictors and outcome of grade 3 ischemia in patients with ST-segment elevation myocardial infarction undergoing primary percutaneous coronary intervention. J Electrocard 44: 516 -522, 2011 10. Abdel-Wahab M, Nienaber A, Mostafa AE, Sabin G, Tebbe U, Hochadel M, Senges J, Akin I, Kuck KH, Hamm C, Richardt G, for the German Drug-Eluting Stent (DES.DE) registry: Clinical outcome of percutaneous treatment on in-stent restenosis with drug-eluting stents: results from the first phase of the prospective multicentre German DES.DE registry. EuroIntervention 7: 201-208, 2011 11. Heestermans T, de Boer M-J, van Werkum JW, Mosterd A, Gosselink ATM, Dambrink JHE, van Houwelingen G, Koopmans P, Hamm C, Zijlstra F, ten Berg JM, van’t Hof AWJ: Higher efficacy of prehospital tirofiban with longer pre-treatment time to primary PCI: protection for the negative impact of time delay. EuroIntervention 7: 442-448, 2011 12. Hermanides RS, Ottervanger JP, Dambrink J-H E, Dill T, van Houwelingen G, ten Berg JM, Kolkman E, Hamm C, van’t Hof AWJ: Risk of bleeding after prehospital administration of high dose tirofiban for ST Elevation Myocardial Infarction. Int J Cardiol 2011, in press Kardiologie 13. Weber M, Bazzino O, Estrada JLN, de Miguel R, Salzberg S, Fuselli JJ, Liebetrau C, Woelken M, Moellmann H, Nef H, Hamm C: Improved diagnostic and prognostic performance of a new highsensitive troponin T assay in patients with acute coronary syndrome. Am Heart J 162 (1): 81-88,2011 14. Garcìa-Garcìa HM, Klauss V, Gonzalo N, Garg S, Onuma Y, Hamm CW, Wijns W, Shannon J, Serruys PW: Relationship between cardiovascular risk factors and biomarkers with necrotic core and atheroma size: a serial intravascular ultrasound radiorquency data analysis. Int J Cardiovasc Imaging 2011, in press 14. Hermanides RS, van Houwelingen G, Ottervanger JP, de Boer M-J, Dill T, Hamm C, Stella PR, Boersma E, ten Berg JM, van’t Hof AWJ, for the On-TIME 2 trial investigators: The impact of age on effects of pre-hospital initiation of high bolus dose of tirofiban before primary angioplasty for STelevation myocardial infarction. Cardiovas Drugs Ther, July 2011 15. Schwarz N, Schoenburg M, Möllmann H, Kastaun S, Kaps M, Bachmann G, Sammer G, Hamm C, Walther T, Gerriets T: Cognitive decline and ischemic microlesions after coronary catheterization. A comparison to coronary artery bypass grafting. Am Heart J 162: 756:763, 2011 16. Rolf A, Assmua B, Schächinger V, Rixe J, Möllmann S, Möllmann H, Dimmeler S, Zeiher AM, Hamm CW, Dill T: Maladaptive hypertrophy after acute myocardial infarction positive effect of bone marrow-derived stem cell therapy on regional remodelling measured by cardiac MRI. Clin Res Cardiol 100: 983-992, 2011 17. Leick J, Vollert J, Möckel M, Radke P, Hamm C für Task Force “Patientenpfade” der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz-Kreislaufforschung: “Standard operating procedures” zur Umsetzung der Leitlinien bei Patienten mit Brustschmerz. Der Kardiologe 5: 443-457, 2011 Leitlinien und Positionspapiere 1. Thygesen K, Mair J, Mueller C, Huber K, Weber M, Plebani M, Hasin Y, Biasucci LM, Giannitsis E, Lindahl B, Koenig W, Tubaro M, Collinson P, Katus H, Galvani M, Venge P, Alpert JS, Hamm C, Jaffe AS: Recommendations for he use of natriuretic peptides in acute cardiac care. Eur Heart J February 2, 2011, in press 2. Hamm CW, Bassand JP, Agewall S, J Bax, E Boersma, H Bueno, P Caso, D Dudek, Gielen S, Huber K, Ohman M, Petrie MC, Sonntag F, Sousa Uva M, Storey RF, Wijns W, Doron Zahger D: Management of Acute Coronary Syndromes (ACS) in patients presenting without persistent ST-segment elevation. Eur H J 2011 Editorials 1. Calcium and C-reactive protein: Hot Enough to Predict the Future? Hamm CW, Nef H, Rolf A, Möllmann H: J Am Coll Cardiol 57 1465-1467, 2011 2. The Swedish paradox: or is there really no gender difference in acute coronary syndromes? Möllmann H, Liebetrau C, Nef HM, Hamm CW: Eur Heart J 32: 3070-3072, 2011 Übersichtsarbeiten 1. Rassaf T, Hamm CW: Koronare Herzkrankheit – Was ist wichtig nach der Koronarintervention? Deutsche Medizinische Wochenschrift 136: 190-193, 2011 2. Ginzburg DM, Tavenaux M, Sperzel J, Hamm C, Jordan J: Psychotherapeutische Behandlung von traumatisierten Patienten nach ICD-Mehrfachschocks. herzmedizin 28 (Nr. 1): 1-5, 2011 3. Ginzburg DM, Tavenaux M, Sperzel J, Hamm C, Jordan J: Psychische Störungen nach ICDMehrfachschocks und deren psychotherapeutische Behandlung. Kardiologe 5: 114-121, 2011 4. Leick J, Vollert J, Möckel M, Radke P, C. Hamm für Task Force „Patientenpfade“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- Kreislaufforschung: „Standard operating procedures“ zur Umsetzung der Leitlinien bei Patienten mit Brustschmerz. Kardiologie 2011, in press 21 Kardiologie Arbeitsgruppe Kardiale Bildgebung Mit Hilfe der kardiovaskulären Computer Tomografie (CT) können die Koronararterien in hoher räumlicher Auflösung dargestellt werden. Im Gegensatz zur konventionellen, invasiven Koronarangiografie ermöglicht die CT auch die Visualisierung der Gefäßwand. So können Koronarplaques in hoher Detailgenauigkeit dargestellt und bezüglich ihrer Zusammensetzung analysiert werden. Gegenstand aktueller Forschung ist die Vulnerabilität und damit Infarktgefährlichkeit der Plaques. Wir haben daher untersucht, ob die Plaquemorphologie, das heißt, die relative Zusammensetzung aus Kalk und weichen Anteilen (z.B. Cholesterin) eine Vorhersage der Vulnerabilität erlaubt. Zur Beantwortung dieser Frage wurden an einer großen Kohorte von Patienten, die sich zur elektiven CT der Koronararterien vorgestellt haben, Biomarker bestimmt und mit den morphologischen Plaquedaten korreliert. Dabei konnten wir zeigen, dass Micro RNA miRNA-145, die Phänotypen glatter Muskelzellen reguliert, bei Vorliegen atherosklerotischer Läsionen supprimiert ist. Dabei zeigte sich sowohl eine Korrelation mit der Anzahl der Plaques als auch mit dem Plaquetyp. Da miRNA-145 einen protektiven Effekt auf die Plaquestabilität hat, ist der Nachweis supprimierter Plasmaspiegel möglicherweise ein Hinweis auf die Vulnerabilität von Softplaques und gemischten Plaques. Neben der Darstellung des Herzens mit den Ventrikeln und Vorhöfen können in der kardialen MRT auch funktionelle Untersuchungen der großen Gefäße mit Flussmessungen durchgeführt werden. Hier konnten wir erste Daten aus einem Tiermodell der chronisch thrombembolischen pulmonalen Hypertonie veröffentlichen. Nach Fremdkörperembolisation und Anstieg der pulmonalarteriellen Drücke und Widerstände konnten verschiedene MR-Parameter verifiziert werden, die die hämodynamischen Veränderungen widerspiegeln und in Zukunft eine nicht invasive Verlaufsbeurteilung der Erkrankung erlauben oder eine Untersuchung pharmakologischer Effekte auf die pulmonalarterielle Hämodynamik am Flussmessung in der Pulmonalarterie mit Tiermodell ermöglichen. sog. phase contrast (pc) gradientenecho Sequenzen, die Graustufe kodiert Flussgeschwindigkeit und - richtung. Typisches Flussmuster in der Pulmonalarterie eines Schweines mit CTEPH, der systolische „notch“ als Marker des erhöhten pulmonalarteriellen Widerstands. Mitarbeiter Dr. A. Rolf Fr. Dr. S. Möllmann Fr. A. Dingeldey Fr. Dr. M. Werle Dr. W. Kim Fr. I. Scholz Fr. F. Brück 22 Eine klassische Domäne der MRT ist die Differenzierung narbigen und vitalen Gewebes bei Infarktpatienten. Auf diese Weise können Effekte moderner Infarkttherapien auf das Remodelling sowohl infarzierter als auch vitaler Segmente unabhängig von einander studiert werden. Gerade das Remodelling des nicht primär von dem Infarkt betroffenen Myokards kann im Laufe der Erkrankung zur Entwicklung einer Herzinsuffizienz beitragen. Hier haben wir zeigen können, dass sich die Gabe autologer Stammzellen günstig auf das Remodelling auch des vitalen Myokards auswirkt, indem die sog. maladaptive Hypertrophie des nicht infarzierten Myokards abgemildert werden kann. Kardiologie Publikationen 2011 1. A. Rolf, S. Voss, J. Rixe, S. Szardien, C. Liebetrau, L. Greim, C. Troidl, H. Nef, H. Moellmann, C. Hamm. Imaging a large animal model of chronic thrombembolic pulmonary hypertension (CTEPH) by cardiac magnetic resonance (CMR). European Heart Journal 2011; 32 (Abstract Supplement): 45 2. Rolf A, Assmus B, Schachinger V, Rixe J, Möllmann S, Möllmann H, Dimmeler S, Zeiher AM, Hamm CW, Dill T. Maladaptive hypertrophy after acute myocardial infarction positive effect of bone marrowderived stem cell therapy on regional remodeling measured by cardiac MRI. Clin Res Cardiol. 2011; 100: 983-992. 3. Hamm CW, Nef HM, Rolf A, Mollmann H. Calcium and C-Reactive Protein Hot Enough to Predict the Future? J Am Coll Cardiol. 57:1465–1467. 4. J. Rixe, C. Liebetrau, M. Werle, H. Möllmann, H. M. Nef, S. Szardien, C. W. Hamm, A. Rolf Hemodynamic Relevance of Calcified Coronary Lesions - Non-Invasive Assessment Using Dual - Source MDCT and Functional Magnetic Resonance Imaging. Clin Res Cardiol 2011; 100, Suppl 1 5. J. Rixe, A. Rolf, H. Möllmann, H. M. Nef, C. Liebetrau, J. Wilhelm, S. Szardien, T. Dill, C. W. Hamm. Hochsensitives Troponin T und CT - angiographisch determinierte koronare Plaquelast bei Patienten ohne bekannte koronare Herzerkrankung. Clin Res Cardiol 2011; 100, Suppl 1 6. Rixe J, Liebetrau C, Moellmann H, Nef HM, Szardien S, Werle M, Hamm CW, Rolf A. Coronary Plaque Burden Assessed by Cardiac Computed Tomography is Associated with Dysregulation of Circulating MicroRNAs. J Cardiovasc Comput Tomogr 2011; 5 (Supl.): S1-S74 7. Johannes Rixe, Andreas Rolf, Stephan Fichtlscherer, Helge Moellmann, Holger M. Nef, Christoph Liebetrau, Sebastian Szardien, Andreas M. Zeiher, Stephan Achenbach, Christian W. Hamm, Stefanie Dimmeler. Plasma Levels of Circulating MicroRNAs Correlate with Coronary Plaque Burden as Assessed by Cardiac Computed Tomography. Circulation. 2011; 124: A15162 23 Kardiologie Arbeitsgruppe Elektrophysiologie Innerhalb der Abteilung für Kardiologie der Kerckhoff-Klinik besteht die Arbeitsgruppe Elektrophysiologie mit langer Tradition und wissenschaftlich international anerkannter Reputation. Insgesamt 11 Mitarbeiter - 3 Oberärzte, 8 Assistenzärzte, sowie ein wissenschaftlicher Mitarbeiter - behandeln alle Entitäten von Herzrhythmusstörungen. Seit April 2011 arbeiten 1 Oberarzt und 2 Assistenzärzte im Rahmen einer Personalgestellung teilweise oder ganztags im UKGM. Nach dem Ausscheiden unseres langjährigen leitenden Oberarztes Dr. Heinz-Friedrich Pitschner am 01.09.2011 wird die Arbeitsgruppe in Form einer Dreierkonstellation durch Herrn Dr. Kuniss, Prof. Dr. Neumann (beide Schwerpunkt invasive Elektrophysiologie) und Dr. Sperzel (Schwerpunkt Schrittmacher- und ICD) geleitet. Innerhalb der Arbeitsgruppe existiert eine fließende Unterteilung zwischen der Katheterablation von Arrhythmien und der Schrittmacher- und ICD-Therapie. In den einzelnen Bereichen liegen auch die jeweiligen wissenschaftlichen Schwerpunkte der Arbeitsgruppe. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit im invasiv elektrophysiologischen Bereich liegt weiterhin bei der Katheterablation von Vorhofflimmern. Hier wurde in diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt auf neu entwickelte Kathetersysteme, aber auch auf Langzeiterfolgsraten unserer bisherigen Ablationssysteme & alternative Energieformen gelegt. Die Teilnahme an drei bedeutenden multizentrischen internationalen Studien zur Katheterablation von Vorhofflimmern, als auch die Ergebnisse monozentrischer Erfahrungen und Untersucher-initiierter Studien unterlegt weiterhin den wissenschaftlichen Erfolg der Arbeitsgruppe. Neben einer durch Herrn Dr. Kuniss durchgeführten Live-Übertragung zweier Cryoballonablationen anlässlich eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums in Berlin, stellt die Aufnahme von Herrn Dr. Sperzel in das Advisory Board der Asian Pasific Heart Rhythm Society, zwei wesentliche Bestätigungen der internationalen Anerkennung der Forschungsarbeit der Arbeitsgruppe dar. Abgerundet wurde dies im Dezember durch die Ernennung von Herrn Prof. Dr. med. Thomas Neumann als außerplanmäßiger Professor an der Justus-Liebig Universität Gießen. Nicht zuletzt aufgrund des Mangels an invasiven Elektrophysiologen in Deutschland liegt ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe in der kontinuierlichen praktischen und wissenschaftlichen Ausbildung von Elektrophysiologen aus eigenen Reihen auf internationalem Niveau. Neben der eigenen Mitarbeiterweiterbildung wurde ganzjährig mittwochs für Studenten des UKGM eine 3-stündige Einführung in die Elektrophysiologie fest etabliert. Mitarbeiter Leitung: Dr. med. M. Kuniss Dr. med. J. Sperzel Prof. Dr. med. T. Neumann Dr. med. H. F. Pitschner Ärztliche Mitarbeiter: Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Dr. med. S. Zaltsberg (FOA) Dr. A. Berkowitsch Dr. med. D. Pajitnev Dr. med. H. Greiss Dr. med. M. Jung Dr. med. S. Lehinant Dr. med. E. Akaja Dr. med. D. Erkapic Dr. med. J Schmitt 24 Kardiologie Publikationen 2011 1. Sperzel J, Dänschel W, Gutleben KJ, Kranig W, Mortensen P, Connelly D, Trappe HJ, Seidl K, Duray G, Pieske B, Stockinger J, Boriani G, Jung W, Schilling R, Saberi L, Hallier B, Simon M, Rinaldi CA. First prospective, multi-centre clinical experience with a novel left ventricular quadripolar lead. Europace. 2012 Mar;14(3):365-72. Epub 2011 Oct 11. 2. Jordan J, Sperzel J. [Psychocardiological practice guidelines for ICD implantation and long-term care]. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2011Sep;22(3):140-5. German. 3. Ginzburg D, Tavenaux M, Sperzel J, Boukacem A, Hamm C, Jordan J. [An outpatient education program for patients and partners after implantation of implantable cardioverter defibrillators (ICD)]. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2011 Sep;22(3):157-65. 4. Sperzel J, Jordan J. [In Process Citation]. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2011 Sep;22(3):131. German. 5. Tavenaux M, Ginzburg DM, Boukacem A, Sperzel J, Hamm C, Jordan J. [Changes in depression, anxiety, and vital exhaustion in patients after ICD implantation. Comparison of clinical subgroups]. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2011 Sep;22(3):174-9. German. 6. Burger H, Schwarz T, Ehrlich W, Sperzel J, Kloevekorn WP, Ziegelhoeffer T. New generation of transvenous left ventricular leads - first experience with implantation of multipolar left ventricular leads. Exp Clin Cardiol. 2011 Spring;16(1):23-6. 7. Wójcik M, Janin S, Neumann T, Kuniss M, Berkowitsch A, Erkapic D, Zaltsberg S, Madlener K, Wysokiński A, Hamm CW, Pitschner HF. Which standard biomarkers are useful for the evaluation of myocardial injury after pulmonary vein isolation with cryoballoon? Kardiol Pol. 2011;69(11):1151-5. 8. Singh JP, Klein HU, Huang DT, Reek S, Kuniss M, Quesada A, Barsheshet A,Cannom D, Goldenberg I, McNitt S, Daubert JP, Zareba W, Moss AJ. Left ventricular lead position and clinical outcome in the multicenter automatic defibrillator implantation trial-cardiac resynchronization therapy (MADIT-CRT) trial. Circulation. 2011 Mar 22;123(11):1159-66 9. Wojcik M, Janin S, Kuniss M, Berkowitsch A, Erkapic D, Zaltsberg S, Madlener K, Wysokinski A, Hamm CW, Pitschnera HF, Neumann T. Limitations of biomarkers serum levels during pulmonary vein isolation. Rev Esp Cardiol. 2011 Feb;64(2):127-32. 10. Kauferstein S, Kiehne N, Erkapic D, Schmidt J, Hamm CW, Bratzke H, Pitschner HF, Kuniss M, Neumann T. A novel mutation in the cardiac ryanodine receptor gene (RyR2) in a patient with an unequivocal LQTS. Int J Cardiol. 2011 Jan 21;146(2):249-50. 11. Deisenhofer I, Zrenner B, Yin YH, Pitschner HF, Kuniss M, Grossmann G, Stiller S, Luik A, Veltmann C, Frank J, Linner J, Estner HL, Pflaumer A, Wu J, von Bary C, Ucer E, Reents T, Tzeis S, Fichtner S, Kathan S, Karch MR, Jilek C, Ammar S, Kolb C, Liu ZC, Haller B, Schmitt C, Hessling G. Cryoablation versus radiofrequency energy for the ablation of atrioventricular nodal reentrant tachycardia (the CYRANO Study): results from a large multicenter prospective randomized trial. Circulation. 2011 Nov 30;122(22):2239-45. 12. Neumann T, Kuniss M, Conradi G, Janin S, Berkowitsch A, Wojcik M, Rixe J,Erkapic D, Zaltsberg S, Rolf A, Bachmann G, Dill T, Hamm CW, Pitschner HF. MEDAFI-Trial (Micro-embolization during ablation of atrial fibrillation): comparison of pulmonary vein isolation using cryoballoon technique vs. radiofrequency energy. Europace. 2011 Jan;13(1):37-44. 13. Edelmann F, Wachter R, Düngen HD, Störk S, Richter A, Stahrenberg R, Neumann T, Lüers C, Anger mann CE, Mehrhof F, Gelbrich G, Pieske B; German "Competence Network Heart Failure". Heart fail ure therapy in diabetic patients-comparison with the recent ESC/EASD guideline. Cardiovasc Diabetol. 2011 Feb 8;10(1):15. 25 Kardiologie 14. Zareba W, Klein H, Cygankiewicz I, Hall WJ, McNitt S, Brown M, Cannom D, Daubert JP, Eldar M, Gold MR, Goldberger JJ, Goldenberg I, Lichstein E, Pitschner H, Rashtian M, Solomon S, Viskin S,Wang P, Moss AJ; MADIT-CRT Investigators. Effectiveness of Cardiac Resynchronization Therapy by QRS Morphology in the Multicenter Automatic Defibrillator Implantation Trial-Cardiac Resynchronization Therapy (MADIT-CRT). Circulation. 2011 Mar 15;123(10):1061-72. 15. Lewalter T, Weiss C, Spencker S, Jung W, Haverkamp W, Willems S, Deneke T, Kautzner J, Wiedemann M, Siebels J, Pitschner HF, Hoffmann E, Hindricks G, Zabel M, Vester E, Schwacke H, Mittmann-Braun E, Lickfett L, Hoffmeister S, Proff J, Mewis C, Bauer W; AURUM 8 Study Investigators. Gold vs. platinum-iridium tip catheter for cavotricuspid isthmus ablation: the AURUM 8 study. Europace. 2011 Jan;13(1):102-8. 16. Leistner DM, Schmitt J, Palm S, Klotsche J, Estel S, Fink A, Israel CW, Assmus B, Duray GZ, Dimmeler S, Hohnloser SH, Zeiher AM. Intracoronary administration of bone marrow-derived mononuclear cells and arrhythmic events in patients with chronic heart failure. Eur Heart J. 2011 Feb;32(4):485-91. 17. Erkapic D, Amberger F, Bushoven P, Ehrlich J. More safety with more energy: survival of electrical storm with 40-J shocks. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2011 Dec;22(4):252-4. 18. Erkapic D, Duray GZ, Bauernfeind T, De Rosa S, Hohnloser SH. Insulation defects of thin high-voltage ICD leads: an underestimated problem? J Cardiovasc Electrophysiol. 2011 Sep;22(9):1018-22. 19. Erkapic D, DE Rosa S, Kelava A, Lehmann R, Fichtlscherer S, Hohnloser SH. Risk for Permanent Pacemaker After Transcatheter Aortic Valve Implantation: A Comprehensive Analysis of the Literature. J Cardiovasc Electrophysiol. 2011 Nov;22(10):1158-64. Publikationen 2011 Dr. J. Sperzel 1. First prospective, multi-centre clinical experience with a novel left ventricular quadripolar lead. Sperzel et al. Europace. 2012 Mar;14(3):365-72. Epub 2011 Oct 11. 2. Psychocardiological practice guidelines for ICD implantation and long-term care. Sperzel et al. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2011 Sep;22(3):140-5. 3. An outpatient education program for patients and partners after implantation of implantable cardioverter defibrillators (ICD). Sperzel et al. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2011 Sep;22(3):157-65. 4. New generation of transvenous left ventricular leads - first experience with implantation of multipolar left ventricular leads. Sperzel et al. Exp Clin Cardiol. 2011 Spring;16(1):23-6. 5. Early Implant Experience with the Accent MRI™ Pacemaker and Tendril MRI™ Leads. Sperzel et al. Journal of Cardiovascular Electrophysiology 2011 Vol 22, S1-183 6. Performance of an intracardiac electrogram based ST monitoring feature: Initial experience from a European Registry. Sperzel et al. Europace 2011 Jun; 13 7. Initial Single Centre Clinical Procedural Experience With A Novel Left Ventricular Quadripolar Lead. Sperzel et al. Heart Rhythm 2011 Vol.8 Nr. 5 Suppl S1-S576 8. Initial clinical experience with a novel left ventricular quadripolar lead. Sperzel et al. Clin Res Cardiol 100, Suppl 1 (2011) 9. Early Implant Experience with a new MRI compatible pacing system. Sperzel et al. Eur Heart J 2012 14 suppl A 26 Kardiologie Abstracts & Vorträge 2011 1. DELAB-Fachtagung 25.02.2011, Mainz. PD Dr. med. T. Neumann. NT-pro-BNP auch als Marker bei Vorhofflimmern. 2. Advances in Cardiac Electrophysiology, Rom. PD Dr. med. T. Neumann. Longterm-sucess after ablation of AF with the Mesh-high-density-mapper. 3. Vorhofflimmer-Update 2011. PD Dr. T. Neumann. Therapie des Vorhofflimmerns im klinischen Alltag - wie würden Sie entscheiden. 4. Jahrestagung der DGK 2011. Dronedarone vs. Amiodarone vs. Flecainide in patients with atrial fibrillation after unsuccessfull pulmonary vein isolation a hybrid therapy. H. Greiss et al. 5. Jahrestagung der DGK 2011. Initial clinical experience with a novel left ventricular quadripolar lead. J. Sperzel et al. 6. Jahrestagung der DGK 2011. Neue Stimulationsoptionen durch eine vierpolige LV-Elektrode- Klinische Ergebnisse. J. Sperzel et al. 7. Jahrestagung der DGK 2011. 15 Jahre Erfahrung mit der Aufbereitung von Herzkathetern. HF Pitschner et al. 8. Jahrestagung der DGK 2011. RV-lead insulation defect at the level of tricuspid valve- an underestimated serious ICD complication. D. Erkapic et al. 9. HRS, San Francisco. Cryoablation technology for AF ablation- tips and tricks for CB positioning. M. Kuniss. 10. BNK- 12. Herzaktion Weimar. Antikoagulation nach Ablation von Vorhofflimmern- wo stehen wir? M. Kuniss. 11. Hessischer Internistentag, Frankfurt. Cryoballon: Vorhofflimmerablation- Indikationen und Erfolgsraten. M. Kuniss. 12. Anwendertreffen Cryoballon, Düsseldorf. 5-Jahres-LZ-Erfolgsraten nach CB PVI. M. Kuniss. Neue Förderungen 2011 Willy-Pitzer-Stiftung: Präventive Behandlung von Familien mit plötzlichem Herztod und kardialen Gendefekten - ein multidiziplinärer Ansatz. Förderdauer 2 Jahre. Die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Elektrophysiologie 27 Herzchirurgie 28 Herzchirurgie Herzchirurgie 29 Herzchirurgie Forschungsbericht der Abt. Herzchirurgie der Kerckhoff-Klinik 2011 Prof. Dr. med. Thomas Walther PD Dr. med. Markus Schönburg Dr. med. Jörg Kempfert Dr. med. Tibor Ziegelhöffer Prof. Dr. med. Thomas Walther, Direktor der Abteilung Die Herzchirurgie ist ein seit den 1950-er Jahren ein sich stetig weiterentwickelndes Fachgebiet, welches traditionell eng mit technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen verbunden ist. Ohne hochentwickelte technische Unterstützung, insbesondere durch moderne Techniken der Perfusion an der Herz-LungenMaschine, wären viele herzchirurgische Eingriffe nicht möglich. Das oberste Ziel aller Forschungsbemühungen ist es, langfristig für den individuellen Patienten weitere Verbesserungen zu erzielen. Die moderne Herzchirurgie versteht sich als Fachbereich, welcher in enger Kooperation mit unseren Partnern der Kardiologie und Anästhesie bewährte Therapieverfahren bei HerzKreislauferkrankungen anwendet sowie neue Entwicklungen schrittweise in die klinische Routine etabliert. Dabei stehen sowohl technische Entwicklungen hin zu beispielsweise immer besseren Herzklappensystemen oder Kunstherzsystemen, als auch Bestrebungen zur langfristigen Stabilisierung und Normalisierung der physiologischen kardialen Funktion im Focus der Forschungsbemühungen der Herzchirurgie. Dies gilt sowohl für Bereiche der klinisch orientierten Forschung im Sinne einer Translationsmedizin, als auch für einige Entwicklungen der Grundlagenforschung. Somit ist die moderne Herzchirurgie ein zum Wohle der Patienten sich stetig weiterentwickelndes Fachgebiet. Im Jahr 2011 standen insbesondere die Weiterentwicklung neuer minimalinvasiver Therapieverfahren im Vordergrund unseres Interesses. Viele der Eingriffe sind nur unter Einsatz modernster Systeme zur Kreislaufunterstützung (u.a. Herz-Lungen Maschine sowie längerfristige Kreislaufunterstützungssysteme) aber auch spezieller Kanülensysteme und Implantate (u.a. Herzklappen und Annuloplastieringe) sowie hochauflösender Bildgebung (insbesondere echokardiographische Verfahren, dreidimensionale Rekonstruktionen und in Zukunft zunehmend eine Bildintegration in modernen „Hybrid“ Operationssälen) sicher durchführbar. Sämtliche Forschungsprojekte in der Herzchirurgie dienen ausschließlich der Verbesserung bereits etablierter Therapieverfahren zum Wohl der uns anvertrauten Patienten. Minimalinvasive Techniken haben in der Herzchirurgie in den letzen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Inzwischen können viele herzchirurgische Eingriffe bei kleinem Zugangsweg und somit minimalinvasiv mit gleicher Präzision und Sicherheit für den Patienten und gleich gutem Ergebnis im Vergleich zur Verwendung der konventionellen Sternotomie durchgeführt werden. Daher stand und steht die Evaluation und Weiterentwicklung verschiedener chirurgischer Techniken im Mittelpunkt unserer klinischen Forschung. Hierzu zählen die minimal-invasive endoskopische Graftentnahme, die off-pump Koronarchirurgie ohne Aortenmanipulation (Clampless OPCAB), die minimal-invasive Koronarchirurgie über eine Minithorakotomie (MIDCAB, MV-MICS) sowie die minimal-invasive Mitralklappenrekonstruktion (MKR MIC). Zusätzlich hat sich eine enge Kooperation zwischen Chirurgie und Kardiologie im Sinne eines „Heart-Teams“ entwickelt. Gemeinsam werden innovative Therapiekonzepte weiterentwickelt (Hybrid-Eingriffe). Vor allem der Bereich der kathetergestützten Aortenklappenimplantation (T-AVI), sowohl transapikal als auch transfemoral, stellt einen interdisziplinären Schwerpunkt unserer Klinik dar. 30 Herzchirurgie Die seit mehreren Jahren bestehende enge Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft in Bad Nauheim sowie den hessischen Universitäten Giessen/Marburg und Frankfurt wurden erfolgreich weitergeführt. Die etablierten interdisziplinären Projekte zum Thema Neuroprotektion (Arbeitsgruppe Experimentelle Neurologie „Heart and Brain“) sowie Studien aus dem Bereich der Herzschrittmacher- bzw. Defibrillator- und CRTImplantation (in Kooperation mit der Abteilung für Elektrophysiologie) stellen einen weiteren Schwerpunkt dar. Zusätzlich zu klinischen Forschungsprojekten wird verstärkt an Projekten aus der Grundlagenforschung (Arteriogenese, Hypertophie, Endothelstruktur von Bypassgrafts) gearbeitet. Insgesamt zeigte das Jahr 2011, dank des Interesses und des persönlichen Einsatzes vieler Mitarbeiter an entsprechenden Forschungsvorhaben, einen weiteren Zuwachs der herzchirurgischen Forschungsaktivitäten. Die Abteilung hat an einer steigenden Zahl von internationalen Multicenterstudien teilgenommen. Dadurch konnten innovative neuartige Medizinprodukte und Therapieverfahren frühzeitig zum Wohle unserer Patienten in Bad Nauheim eingesetzt werden. Zusätzlich konnten erste Ergebnisse auf internationalen Kongressen präsentiert und begleitend publiziert werden. Dadurch konnte der Standort Kerckhoff-Klinik in der herzchirurgischen Fachwelt weiter als Zentrum mit höchster Kompetenz und Innovationsbereitschaft etabliert werden. Im Folgenden sind die verschiedenen Projekte nach den genannten Bereichen aufgeführt: a.) a.) minimalinvasive Herzchirurgie, b.) Entwicklungen der Herzklappentherapien, c.) Bildgebung d.) Neuroprotektion in der Herzchirurgie, e.) Rhythmus / Schrittmacher- / Defibrillatortherapien und f.) experimentelle Untersuchungen MINIMALINVASIVE HERZCHIRURGIE Projekt: Vergleich der minimalinvasiven Mitralklappenoperation mit konventioneller Sternotomie: Propensity - matched - Analyse Ziel: Der minimalinvasive Zugang zur Mitralklappe über eine rechtslaterale Minithorakotomie hat sich über die letzten Jahre zu einem hoch standardisierten Verfahren entwickelt, welches in spezialisierten Zentren angewandt wird. Der Einfluss auf das postoperative Outcome wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie war ein Propensity Score gematchter Vergleich von konventioneller Mitralklappenchirurgie und minimalinvasiver Mitralklappenchirurgie. Hierfür wurden retrospektiv alle 700 isolierten Mitralklappenoperationen zwischen Januar 2005 und August 2011 ausgewertet. Nach einem 2:1 Propensity Score Matching konnten 233 minimalinvasive und 429 konventionelle Mitralklappenoperationen eingeschlossen werden. Die 30-Tages Mortalität war in der minimalinvasiven Gruppe mit 3,6% versus 6,1% geringer, jedoch ohne statistische Signifikanz (p=0,264), ebenso die Schlaganfallrate mit 3,5% versus 5,4%; p=0,437). Die Inzidenzen für postoperatives Nierenversagen, postoperative Schrittmacherimplantationen und Re-Thorakotomien bei Nachblutung waren signifikant geringer in der minimalinvasiven Gruppe. Der minimalinvasive Zugang zur Mitralklappe kann somit als gleich sicher wie der konventionelle Zugang über die Sternotomie angesehen werden und ist sogar mit geringeren postoperativen Morbiditäten assoziiert. Stand: Gesamte Daten auf der Jahrestagung der DGTHG 2012 präsentiert. Publikation steht bevor. Projektleitung: Prof. T. Walther, PD. Dr. M. Schönburg, Dr. J. Kempfert (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. A. Cetinkaya, Dr. A. Van Linden, Dr. J. Blumenstein, W. Skwara, Dr. M. Roth (Herzchirurgie) 31 Projekt: Endoskopische Graftentnahme: Arteria Radialis Ziel: Vergleich der Graftqualität der Arteria radialis bei endoskopisch minimal-invasiver Entnahme versus konventionell offener Technik. Nach Randomisierung erfolgt die Entnahme der Arteria radialis entweder konventionell oder endoskopisch. Untersucht wird die Graftqualität in-vivo mittels intraluminaler optischer Kohärenz-Tomographie (OCT) sowie in-vitro mittels Immunhistologie. Projektleitung: Dr. J. Kempfert, M. Arsalan Herzchirurgie Weitere Mitarbeiter: Dr. T. Ziegellhöffer, Dr. A. Van Linden, Prof. Dr. T. Walther Abb.: Endoskopische Radialisentnahme / OCT Projekt: Apikales Verschlusssystem (ASC™ Apica) bei transapikalen TAVI Prozeduren (Kooperation mit Apica Cardiovascular Limited, National University Ireland – Galway, Ireland) Ziel: Entwicklung eines apikalen Verschlusssystems zur Anwendung bei transapikaler Aortenklappenimplantion. Ziel ist es mit Hilfe eines standardisierten Verschlusssystems den transapikalen Zugang zunächst zu vereinfachen und mittelfristig als „closed chest“ zunächst mittels endoskopischen Port-Access und schließlich als rein perkutanes Verfahren weiterzuentwickeln. Nach ausführlicher Evaluierung der Funktion und Machbarkeit des ASC™ Verschlusssystems am akuten und chronischen Tiermodell im Jahre 2011 steht für das kommende Jahr 2012 die erste Implantation am Menschen im Vordergrund. Projektleitung: Prof. Dr. T Walther, Dr. J. Kempfert, (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. J. Blumenstein, Dr. A. Van Linden, PD Dr. M. Schönburg (Herzchirurgie); Prof. Dr. H. Möllmann (Kardiologie) Abb.: Prototyp apikales Verschlusssystem (Apica) re. und Implantation am isolierten Schweineherzen li. 32 Herzchirurgie b.) ENTWICKLUNGEN DER HERZKLAPPENTHERAPIEN Projekt: Prothesen-Patienten Mismatch nach transkatheter Aortenklappenimplantation Ziel: Eine relativ zur Körperoberfläche des Patienten zu kleine Aortenklappenprothese führt zu einem sogenannten Prothesen-Patienten Mismatch (PPM) und ist beim konventionellen Aortenklappenersatz mit erhöhten Druckgradienten und einem möglichen schlechteren Outcome vergesellschaftet. In der Literatur ist die Inzidenz für PPM nach transkatheter Aortenklappenimplantation (T-AKI) bis zu 40%., trotz guter Druckgradienten von ca. 10 mmHg. Der Aufbau der Katheterklappen sollte eigentlich zu einer großen postoperativen Öffnungsfläche führen und auch die niedrigen Druckgradienten sprechen eher gegen das Auftreten von PPM nach T-AKI. Ziel war der Vergleich der postoperativen Öffnungsfläche gemessen mit dem aktuellen Goldstandard TTE (Kontinuitätsgleichung) gegen planimetrische Messungen in der TEE und im MRT in 46 prospektiv untersuchten Patienten. Beide planimetrische Messverfahren zeigten signifikant größere Öffnungsflächen und kein Auftreten von PPM, wohingegen die Kontinuitätsgleichung zu einer Inzidenz von 60% PPM führte. Die Kateheterklappen scheinen zu einer Veränderung der Strömungseigenschaften vom linksventrikulären Ausflusstrakt über die Klappe zu führen, sodass die Kontinuitätsgleichung zu kleine Öffnungsflächen errechnet. Stand: Gesamte Daten auf der Jahrestagung der DGTHG 2012 präsentiert. Publikation steht bevor. Projektleitung: Dr. A. Van Linden, Dr. J. Kempfert, Prof. Dr. T. Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. J. Blumenstein (Herzchirurgie), Prof. Dr. H. Möllmann, Dr. W.-K. Kim, Dr. U. Fischer-Rasokat, Prof. Dr. C. Hamm (Kardiologie), H.-J. Lautze (Anästhesie) Projekt: TAVI (transapikal) Symetis Acurate PIVOTAL Studie (Sponsor: Symetis, Schweiz) Ziel: Weitere klinische Evaluation einer neuen kathetergestützten Aortenklappenprothese zur transapikalen Implantation. Die Verfahren der kathetergestützten Aortenklappenimplantation (TAVI) gewinnen für Risikopatienten zunehmend an Bedeutung. Die Symetis Accurate Prothese ist ein neues System der 2. Generation zur minimal-invasiven transapikalen Implantation. Ziel der Studie ist, die weitere klinische Evaluation dieses Systems im Rahmen einer Multizenterstudie nach CE-Zulassung unter der Führung der Kerckhoff-Klinik bei Risikopatienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose. Projektleitung: Prof. Dr. T. Walther, Dr. Jörg Kempfert, Herzchirurgie Weitere Mitarbeiter: Herzchirurgie: PD Dr. M. Schönburg, Dr. A. Van Linden, Dr. J. Blumenstein, H. Baumgarten; Kardiologie: Prof. Dr. H. Möllmann Abb.: Symetis Accurate TM Aortenklappenprothese zur transapikalen Implantation bei Hochrisikopatienten 33 Herzchirurgie Projekt: Outcome nach konventionellem Aortenklappenersatz im Zeitalter der transkatheter Aortenklappenimplantation. Ziel: Auswertung der Ergebnisse des konventionellen Aortenklappenersatz bei elektiven Patienten in einem Zentrum in dem Hochrisiko Patienten mittels transkatheter Aortenklappenimplantation therapiert werden können. Es wurden retrospektiv alle 212 elektiven, isolierten, konventionellen Aortenklappenersatzoperationen aus dem Jahr 2010 hinsichtlich ihres postoperativen Outcome untersucht. Die Mortalität betrug 0,94%. Ebenso lag die Inzidenz für Schlaganfälle und postoperative Nierenersatztherapie bei 0,94%. Eine Subgruppenanalyse für Patienten, die über den minimalinvasiven Zugang mittels partieller Sternotomie operiert wurden, zeigte ein vergleichbares Outcome. Der konventionelle Aortenklappenersatz sollte weiterhin als der Goldstandard in der Therapie von Patienten mit niedrigem und mittlerem Risikoprofil gelten. Stand: Gesamte Daten auf der Jahrestagung der DGTHG 2012 präsentiert. Publikation steht bevor. Projektleitung: Dr. A. Van Linden, S.K. Schmidt, Prof. T. Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. J. Kempfert, Dr. J. Blumenstein, Dr. T. Ziegelhöffer, Dr. S. Hein, PD Dr. M. Schönburg, Dr. M. Roth (Herzchirurgie) Projekt: Aortenklappenersatz mit einem neuartigen „composite“ Klappensystem (VITALITY, Fa. Valve Xchange). Ziel: Multizentrische Evaluierung eines neuartigen Systems zum Aortenklappenersatz, bei dem die „Basis“ einzeln und somit vereinfacht implantiert werden kann, um anschließend die Klappensegel „aufzusetzen“. Nach Implantation dieser neuartigen Prothese wäre auch ein Wechsel bei Segeldegeneration, falls überhaupt, in minimalinvasiver Technik möglich. Stand: Planungsphase der multizentrischen Studie Projektleitung: A. Skwara, Prof. T. Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. M. Arsalan, Dr. J. Kempfert, Dr. J. Blumenstein, Dr. M. Roth (Herzchirurgie) Abb.: Schematische Darstellung der Vitaly TM Herzklappenprothese (Fa. ValveXchange) Projekt: COTRIP-Studie: randomisierter Vergleich biologischer Aortenklappenprothesen der 3. Generation (Sponsor: St. Jude Medical, Deutschland) Ziel: Vergleich von zwei modernen supraannulären biologischen Aortenklappenprothesen der 3. Generation. Nach Randomisierung erfolgt der operative Aortenklappenersatz entweder mit der SJM Trifecta oder mit der Edwards Perimount Magna Ease Klappenprothese. Untersucht wird unter anderem die linksventrikuläre Massenreduktion im Verlauf sowie potentielle Patient-Prosthesis-Mismatch Phänomene in Ruhe und unter Belastung. Projektleitung: Dr. A. Van Linden, Dr. J. Kempfert, Prof. Dr. T Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. C. Walther (Kardiologie) Abb.: Moderne Supraannuläre Aortenklappenprothesen: Trifecta TM (Fa. St. Jude) li., und Magna Ease TM (Fa. Edwards) re. 34 Herzchirurgie Projekt: Aortenklappenersatz mittels nahtfreier Prothesensysteme: Intuity Multizentrische Studie, Sponsor Fa. Edwards Lifesciences Ziel: Evaluation einer neuen Aortenklappenprothese im Rahmen einer prospektiven Multizenterstudie. Bei der Edwards Intuity™ (2. Generation) Klappenprothese handelt es sich um eine biologische Aortenklappenprothese, welche ohne Klappennähte im Aortenannulus mittels eines „QuickConnect“ Systems verankert wird. Diese Technik könnte bei Risikopatienten die Aortenklemmzeit deutlich reduzieren beziehungsweise bei minimal invasiven Zugangswegen eine entsprechende technische Erleichterung darstellen. Nach erfolgter CE-Zertifizierung der 1. Generation der Intuity™ Prothese soll eine weiterentwickelte Prothese in einer Folgestudie evaluiert werden. Projektleitung: Prof. Dr. T Walther, Dr. J. Blumenstein, Dr. J. Kempfert (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. M. Roth, Dr. Z. Szalay (Herzchirurgie) Abb.: Intuity TM nahtfreie Prothese (li.) und schematische Darstellung einer Implantation (re.) Projekt: Multizentrischer prospektiv randomisierter Vergleich einer transfemoralen Aortenklappenimplantation bei Patienten mit intermediärem Risiko gegenüber dem konventionellen Aortenklappenersatz (SURTAVI) Sponsor: Medtronic Ziel: Multizentrische Evaluierung der transfemoralen Aortenklappenimplantation mittels CoreValve™ Prothese bei Patienten mit intermediärem Risikoprofil im prospektiv randomisierten Vergleich zum konventionellen Aortenklappenersatz. Stand: Planungsphase der multizentrischen Studie, Studienbeginn steht unmittelbar bevor Projektleitung: Prof. T. Walther (Herzchirurgie), Prof. H.Möllmann (Kardiologie) Weitere Mitarbeiter: Dr. J. Kempfert, Dr. J. Blumenstein, PD Dr. M. Schönburg, A.Skwara, Dr. M. Roth (Herzchirurgie), Prof. Dr. C. Hamm (Kardiologie) 35 Herzchirurgie c.) BILDGEBUNG Projekt: Auswertung der Aortenwurzeldartsellung und -vermessung mittels Dyna CT während der transkatheter Aortenklappenimplantation (wissenschaftliche Kooperation mit der Siemens AG, Forchheim, Deutschland) Ziel: Die intraoperative Bildgebung während der transkatheter Aortenklappenimplantation (T-AKI) ist von entscheidender Bedeutung, da im Gegensatz zum konventionellen Aortenklappenersatz die direkte Sicht auf die erkrankte Klappe während der OP fehlt. Das Dyna CT bietet eine dreidimensionale Rekonstruktion der Aortenwurzel mit vielen entscheidenden Mess- und Einstellungsmöglichkeiten und kann intraoperativ mittels der Angiographieanlage durchgeführt werden (siehe nachfolgende Abbildung). Das Dyna CT bietet unter anderem die Möglichkeit, die für die Implantation entscheidende senkrechte Angulierung des C-Arms auf die Aortenklappenebene exakt zu bestimmen. Zusätzlich lässt sich der Abstand der Koronararterien zum Aortenklappenannulus messen. Sowohl die Einstellung der senkrechten Angulierung als auch die Vermessung der Koronararterienabstände zum Aortenklappenannulus wurden für dieses Projekt auf ihre Exaktheit ausgewertet. Das Dyna CT bestimmt präzise und zuverlässig die senkrechte Ebene des C-Arms auf die Aortenklappenebene und die Abstände der Koronararterien zum Aortenklappenannulus lassen sich vergleichbar präzise bestimmen, wie mittels konventioneller Computer Tomographie. Stand: Gesamte Daten auf der Jahrestagung der DGTHG 2012 präsentiert. Publikation steht bevor. Projektleitung: Dr. A. Van Linden, Dr. J. Kempfert, Prof. Dr. H. Möllmann (Kardiologie); Prof. Dr. T. Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: S. Alkaya, Dr. J. Blumensein, PD Dr. M. Schönburg (Herzchirurgie), Dr. W.-K. Kim, Prof. Dr. C. Hamm (Kardiologie) Abb.: Beispiel eines Dyna CT Projekt: Weiterentwicklung des DynaCT während der transkatheter Aortenklappenimplantation (wissenschaftliche Kooperation mit der Siemens AG, Forchheim, Deutschland) Ziel: Der transapikale Zugangsweg für die T-AKI erfordert aktuell noch eine linkslaterale Minithorakotomie. Langfristig wird ein perkutaner Zugang für die transapikale Aortenklappenimplantation angestrebt. Hierfür ist eine präzise intraoperative Bildgebung mit genauer Lokalisation der perkutanen Einstichstelle für die Implantation notwendig. Das DynaCT und die entsprechende Software (syngo Aortic ValveGuide) bieten hierfür vielversprechende Möglichkeiten. Es ist möglich, den präoperativen CT-Datensatz in die DynaCT Software einzuspielen und somit bereits präoperativ eine mögliche Punktion zu bestimmen. Nachteil ist, dass die Lagerung im CT nicht zwangsläufig der Lagerung des Patienten auf dem OP-Tisch entspricht. Somit kann es bei dieser Planung zu Abweichungen kommen. Da die DynaCT Daten unmittelbar auf dem OP-Tisch generiert werden, ist eine Planung präziser möglich. Bei der aktuellen Durchführung des DynaCT wird nur die Aortenwurzel kontrastiert. Mit der Aortic ValveGuide Software ist es jedoch auch möglich, bei zusätzlich kontrastiertem linken Ventrikel, eine Vermessung des Aortenklappenannulus durchzuführen. Hierzu muss ein Protokoll für die Kontrastierung des linken Ventrikels erstellt und evaluiert werden. Diese Messung wird aktuell in der präoperativen TEE und CT durchgeführt. 36 Herzchirurgie Stand: Planung in Kooperation mit Siemens. Erste Anwendungen sollten Mitte 2012 beginnen. Projektleiter: Dr. J. Kempfert, Dr. A. Van Linden, Prof. Dr. T. Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. J. Blumenstein, S. Alkaya, PD Dr. Schönburg (Herzchirurgie), Prof. Dr. H. Möllmann, Dr. W.-K. Kim, Prof. Dr. C. Hamm (Kardiologie) Projekt: MRT basierte Untersuchungen der Ventrikelfunktion nach transapikaler kathetergestützter Klappenimplantation. Ziel: Untersuchung eines potentiellen Effektes durch transapikalen Zugang auf die linksventrikuläre Ventrikelfunktion. Als Vergleichsgruppe wurden Patienten untersucht, bei denen eine transfemorale Implantation einer kathetergestützten Aortenklappe vorgenommen wurde. Die linksventrikuläre Ventrikelfunktion wurde sowohl präoperativ als auch postoperativ mittels transthorakaler Echokardiographie sowie kardialem MRT untersucht. Basierend auf den MRT-Untersuchungen wurden zusätzlich Bereiche mit Narbenbildung bzw. „lateenhancement“ dargestellt (siehe Abbildung). Erste Ergebnisse zeigen keinen negativen Einfluss des transapikalen Zuganges auf die Ventrikelfunktion. Auch wenn sich bei allen Patienten kleine Bereiche mit „late-enhancement“ darstellen ließen, so waren diese streng auf die apikale Region begrenzt und sowohl im Vergleich zur präoperativen Untersuchung als auch im Vergleich zu transfemoral implantierten Patienten konnte keine Abnahme der LV-Funktion nachgewiesen werden. Stand: Erste Daten wurden auf der Jahrestagung der DGTHG 2012 präsentiert. Publikation steht bevor. Projektleitung: Dr. J. Kempfert, Dr. K.-W. Kim (Kardiologie), Prof. H. Möllmann (Kardiologie), Prof. T. Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Dr. A. Van Linden, Dr. J. Blumenstein, PD Dr. M. Schönburg (Herzchirurgie) Abb.: Postoperatives MRT nach TAAVI: apikales „late-enhancement“ d.) NEUROPROTEKTION IN DER HERZCHIRURGIE Projekt: Vermeidung zerebraler Embolien durch Einsatz einer neuartigen Aortenkanüle mit paralleler Saugfunktion (Cardioguard). Ziel: Bei konventioneller Perfusion mit der Herz-Lungen-Maschine werden möglicherweise auch kontinuierlich Mikropartikel und Gasbläschen über die Aortenkanüle in den Patienten gepumpt. Durch eine neuartige Perfusionskanüle mit integrierter Möglichkeit der kontinuierlichen Absaugung unter Beibehaltung eines adäquaten Herz-Zeit-Volumens können möglicherweise derartige Ereignisse minimiert werden. In der folgenden Abbildung ist eine derartige Kanüle (Cardioguard™) mit rückwärtiger Absaugvorrichtung dargestellt. Im Rahmen dieser Studie wird diese neuartige und vielversprechende Kanüle prospektiv randomisiert im Vergleich zu herkömmlichen Kanülen untersucht. Die Studie ist von der Ethikkommission positiv beurteilt worden. Stand: Multizentrische Studie; Patientenrekrutierung Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Tibo Gerriets (Neurologe) Weitere Mitarbeiter: Jörg Kempfert (Herzchirurg), Mani Arsalan (Herzchirurg), Johannes Blumenstein (Herzchirurg) Abb.: Cardioguard TM Perfusionskanüle 37 Herzchirurgie Projekt: Gas-Mikroembolisation Ziel: Die Pathogenität zerebraler Gasembolien in der Herzchirurgie wurde vergangenes Jahr durch eine klinische Studie belegt (Gerriets T et al. Protecting the brain from gaseous and solid micro-emboli during coronary artery bypass grafting: a randomized controlled trial. Eur Heart J. 2010 Feb;31(3):360-8). Der genaue Schädigungsmechanismus der Gasmikroembolisationen ist jedoch weiterhin unbekannt. In tierexperimentellen Studien sollen nun die Auswirkungen von Gasbläschen (Luft, CO 2) definierter Zahl und Größe auf den intakten Gesamtorganismus näher überprüft werden. Der Durchmesser der erzeugten Bläschen wird dabei entsprechend der Größe der routinemäßig beim Einsatz von Herz-Lungenmaschinen auftretenden Gasbläschen gewählt. In der Evaluation liegt das Hauptaugenmerk auf den zerebralen Schäden, die Auswertung erfolgt mittels der Infarktmorphologie (TTC, MRT) sowie histologisch. Stand: Hauptstudien laufen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Max Nedelmann (Neurologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg) Weitere Mitarbeiter: Nadine Schleicher (Tierärztin), Petr Urbanek (Kardiotechniker), Simon Urbanek (Informatiker), Mesut Yenigün (Neurologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg) Tierexperimentelle Simulation von zerebralen Gasmikroembolisationen, wie sie z.B. bei Einsatz der Herz-Lungenmaschine oder während arterieller Angiographien entstehen. Ein fein dosierbarer Luftstrom wird durch eine haarfeine Kapillare in die langsam strömende Trägerlösung eingeleitet. Durch horizontale Vibrationen reißen die resultierenden Gasblasen vorzeitig von der Kapillarspitze ab. Durch die sorgfältige Dosierung von Luftstrom und Fließgeschwindigkeit der Trägerlösung sowie durch Justierung von Intensität und Frequenz der Vibration lassen sich Gasblasen definierter Größe erzeugen. Projekt: MEDEX-Studie Ziel: Vergleich von intraoperativen Mikroembolie-Filtern Dynamic Bubble Trap (DBT) und Embol-X hinsichtlich Neuroprotektion, insbesondere in Bezug auf das neuropsychologische Outcome. Stand: abgeschlossen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Gebhard Sammer (Diplompsychologe) Embol-X-Kanüle Schematischer Aufbau der DTB MEDEX-Studie Durch den Einsatz der dynamischen Luftfalle (DBT) ließ sich intraoperativ die Anzahl zerebraler Mikroembolisationen vermindern. Der Einsatz des Embol-X-Filters führte hingegen zu einer (statistisch nicht signifikanten) Erhöhung der Embolisationsrate. Rund 14% der Patienten wiesen magnetresonanztomographisch kleinste, subklinische Hirninfarkte auf. Neurologische oder neuropsychologische Defizite waren damit nicht direkt assoziiert. 38 Herzchirurgie Projekt: NeuroMed-Studie Ziel: Vergleich perkutaner Interventionen („Herzkatheter") mit Bypass-Operationen hinsichtlich neurologischer und neuropsychologischer Nebenwirkungen und der Lebensqualität bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit. Darüber hinaus wurden gesunde Kontrollen zum Vergleich herangezogen. Stand: abgeschlossen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Gebhard Sammer (Diplompsychologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Prof. Dr. Helge Möllmann (Kardiologe), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) Publikationen: im Review Projekt: E.L.M.A.R.-Studie Ziel: Erforschung neuroprotektiver Effekte, insbesondere in Bezug auf das neuropsychologische Outcome, durch die Verwendung von intraoperativen Mikroembolie-Filtern bei Aortenklappenersatz. Stand: Rekrutierung, Datenerhebung zu 50% abgeschlossen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) Projekt: MICAVA-Studie Ziel: Erhebung neurologisch-neuropsychologischen und neuroradiologischen Defizite bei Patienten mit minimalinvasiver Herzklappenoperation im Vergleich zu Patienten mit konventionellem Klappenersatz. Stand: Rekrutierung, Datenerhebung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Prof. Dr. Helge Möllmann (Kardiologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin), WonKeun Kim (Kardiologe) Projekt: COFAS-Studie Ziel: Explorative Datenerhebung zur subjektiven Selbst- und Fremdeinschätzung von Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen in Bezug auf Kognition, Merkfähigkeit und mentalen Problemen im Alltag; Vergleich mit objektiven neuropsychologischen Messwerten. Stand: Rekrutierung, Datenerhebung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) Projekt: GFAP-Studie Ziel: Erforschung des Biomarkers Glial fibrillary acidic protein (GFAP) bei herzchirurgischen Patienten, Vergleich zum neuropsychologischen und neuroradiologischen Ergebnis sowie zu anderen Biomarkern (Neuronenspezifische Enolase, Protein S100b). GFAP stellt sich laut Vorstudien ZNS-spezifisch dar und vermag z.B. bei Patienten mit akuten Schlaganfallsymptomen zwischen solchen mit akuter Hirnblutung und solchen mit akutem Hirninfarkt unterscheiden. Stand: Datenerhebung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), PD Dr. Christian Förch (Neurologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) 39 Herzchirurgie Projekt: PICAS-Studie Ziel: Erforschung von postoperativen Pseudohalluzinationen nach kardiochirurgischen Eingriffen Stand: Vorstudie abgeschlossen, Antrag bei Ethikkommission Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe) Mitarbeiter: Prof. Dr. Thomas Walther (Kardiochirurg), Özgür Dogan (Gefäßchirurg), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin), Branca Njezic (Kardiochirurgin) Publikationen: Abstract zum Vortrag eingereicht Projekt: Mini-M Studie: Neurokognitives Outcome nach minimal invasiver Mitralklappenrekonstruktion (Kooperation mit der AG Experimentelle Neurologie JLU Gießen) Ziel: Evaluation des neurokognitiven Outcome nach minimalinvasiver Mitral­klappenrekonstruktion. Mittels transkraniellem Doppler sollen zunächst in einer Pilotstudie die Operationsschritte evaluiert werden, die für die meisten zerebralen Mikroemolien (siehe Abbildung) verantwortlich gemacht werden können. Weiterhin soll eine postoperative diffusionsgewichtete MRT Diagnostik des Schädels durchgeführt werden, um auch sehr kleine klinisch nicht relevante, zerebrale Läsionen nachweisen zu können. In einer Folgestudie sollen anschließend verschiedene Techniken zur Vermeidung jener Embolie verglichen werden. Projektleitung: Dr. J. Blumenstein, Dr. J. Kempfert, Prof. Dr. T Walther (Herzchirurgie) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. T. Gerriets (Neurologe), PD Dr. M. Schönburg (Herzchirurgie) Abb.: Beispiel einer im MRT dargestellten cerebralen Läsion e.) RHYTHMUS / SCHRITTMACHER / DEFIBRILLATORTHERAPIEN Projekt: Performance und Haltbarkeit der epikardialen Sonden im Langzeit Follow-up Gelingt es im Rahmen einer angestrebten CRT-Therapie nicht, eine linksventrikuläre Sonde transvenös zu platzieren, so stellen epikardiale links-ventrikuläre Sonden eine Alternative dar. Gründe für das Scheitern der transvenösen Sondenanlage können z.B. fehlende Zielgefäße, beidseitige V. subclavia Verschlüsse, eine anhaltende Zwerchfellstimulation ohne alternative Sondenposition oder bestehende Sondeninfektionen sein, die zur Sondenentfernung zwingen. Des Weiteren kann die Sondenanlage während eines ohnehin notwendigen kardiochirurgischen HLM-Eingriffs (z.B. CABG, AKE/R, MKR/E) epikardial erfolgen, wenn die entsprechenden CRT-Kriterien bereits präoperativ erfüllt sind. Als Standardzugang zur singulären Sondenimplantation dient die linkslaterale Thorakotomie, während dieser im Rahmen der simultanen Sondenimplantation von der Art des geplanten herzchirurgischen Eingriffs abhängig ist – zumeist die mediane Thorakotomie. Die Haltbarkeit und Performance der Sonden wurde bisher kaum untersucht. Ebenso wurden bisher weder mögliche Einflüsse des Implantationswegs noch Unterschiede der technischen Sondenkonzepte (Schraub- vs. Aufnähelektroden) analysiert. Deshalb wurde im Rahmen dieses Projektes die Haltbarkeit, die Performance sowie der Einfluss des chirurgischen Zugangs im Langzeit Follow-up untersucht. Projektbeteiligte: Heiko Burger, Tibor Ziegelhöffer, Gerhard Göbel, Thomas Walther Abb.: Epikardiale Schraubsonde (oben) Epikardiale Aufnähsonde (unten) 40 Herzchirurgie Projekt: Vergleich zwischen epikardialen und transvenösen Sonden im Langzeit Follow-up Epikardiale Sonden zur Stimulation von Herzkammern im Rahmen notwendiger Schrittmacher- oder ICDTherapien genießen aufgrund früherer Erfahrungen bei Erwachsenen einen schlechten Ruf. Insbesondere legten die Ergebnisse einer epikardialen, unipolaren nicht steroidbeschichteten Schraubsonde die Vermutung eines schnellen Reizschwellenanstiegs und Sensingverlusts nahe. Entgegen dieser Beobachtungen zeigten erste Ergebnisse moderner epikardialer, bipolarer, steroidbeschichteter Sonden sehr gute, dauerhaft stabile Messergebnisse über mehrere Jahre. Daher sollen diese Ergebnisse mit den Ergebnissen der transvenösen LVSonden, die derzeit den „Gold-Standard“ darstellen, verglichen werden. Projektbeteiligte: Tibor Ziegelhöffer, Heiko Burger, Bastian Opalka, Gerhard Göbel, Thomas Walther Abb.: Transvenöse LV-Sonde epikardiale Schraubsonde Projekt: epikardiale Aufnähsonde Vergleichsuntersuchung zwischen Standard-Schrittmachersystemen und der neuesten MRT-fähigen Schrittmacher Generation Mit der steigenden Anzahl implantierter Herzschrittmacher erhöht sich entsprechend die Zahl der Schrittmacherträger, die aufgrund zusätzlicher Erkrankungen eine MRTUntersuchung benötigt. Die zurzeit verfügbaren Standard-Schrittmachersysteme sind aufgrund ihrer Bauart nicht für eine MRT-Untersuchung geeignet und diese Schrittmacherpatienten müssen daher bisher auf diese Untersuchungen verzichten. Durchgeführte MRT-Scans können Schrittmacher-Fehlfunktionen bedingen und insbesondere durch die Erwärmung der Sondenspitze im Magnetfeld zu ernsthaften Schäden am Myokard sowie der Sondenkontaktfläche führen. Aus diesem Grund erscheint es vorteilhaft ein Schrittmachersystem zu implantieren, welches MRT-Untersuchungen erlaubt. Die neueste Generation von MRT-fähigen Schrittmachern erlaubt nun erstmalig neben einem Extremitäten-Scan auch kardiale MRT-Untersuchungen. In einer prospektiven Untersuchung vergleichen wir daher die intra- und postoperative Performance des neuen MRT-fähigen Systems mit einem äquivalenten Standard-Schrittmachersystem. Projektbeteiligte: Heiko Burger, Tibor Ziegelhöffer, Gerhard Göbel, Sina Schmidt, Thomas Walther Projekt: Minimalinvasive Sondenentfernung versus Sondenentfernung durch mediane Thorakotomie bei Endokarditis mit großen Vegetationen an den Schrittmacher- und Defibrillatorsonden Endokarditiden mit Infektion transvenöser Schrittmacherelektroden, z.B. im Rahmen deszendierender Tascheninfektionen oder primärer Bakteriämien, stellen eine ernste Komplikation mit einer Inzidenz von 0,13 bis 7% dar. Unbehandelt ergibt sich eine Letalität von 33%. Insbesondere große Sondenvegetationen mit Trikuspidalklappenbeteiligung steigern die Mortalität erheblich. Neben einer Antibiotikatherapie ist zur Infektsanierung die Sondenexplantation meist unvermeidbar. In Abhängigkeit vom implantierten Sondentyp (Anker- oder Schraubelektrode), der Sondenlagen, des Sondenalters, bestehender Sondenadhäsionen, der Vegetationsgrößen und zusätzlich bestehender kardialer Erkrankungen erfolgt entweder eine perkutane Sondenentfernung (bei kleineren Sondenvegetationen (<10mm) und einer regelrechten Trikuspidalklappenfunktion) oder eine offene Sondenentfernung durch Thorakotomie (bei größeren Vegetationen (>20mm), einer Trikuspidalklappenbeteiligung, langstreckigen straffen Adhäsionen). 41 Herzchirurgie Der operative Zugang erfolgte bisher ausschließlich durch eine mediane Thorakotomie. Eine rechtslaterale Thorakotomie mit Anschluss einer HLM über die Leistengefäße ermöglicht es allerdings ebenfalls, minimalinvasiv Schrittmacher- und Defibrillatorsonden zu entfernen. Dieser Zugang bietet außerdem die Möglichkeit für TKR, MKR sowie die Anlage epikardialer Sonden. Diese Untersuchung soll aufzeigen, dass durch diesen Zugang Sonden mit vergleichbaren Erfolgsraten bei einem geringeren Komplikationsspektrum und verbesserter Patientencompliance, wie durch eine mediane Thorakotomie, vollständig entfernt werden können. Projektbeteiligte: Tibor Ziegelhöffer, Heiko Burger, Markus Schönburg, Thomas Walther Abb.: Operatives Setting bei rechts-lateraler MIC-Thorakotomie Projekt: Abb.: Sondenvegetationen Intraoperative “defibrillation testing” bei ICD-Neuimplantation und ICD-Wechsel Historisch bedingt war eine intraoperative DFT-Testung bei ICD-Neuimplantationen bzw. ICD-Wechsel unabdingbar um eine sichere Defibrillatorfunktion und Programmierung zu gewährleisten. Mit der Markteinführung und zunehmender Verbreitung moderner Defibrillatorsonden und dem Einsatz von High-EnergyAggregaten wurde in den letzten Jahren die Notwendigkeit einer intraoperativen DT-Testung wiederholt in Frage gestellt. Insbesondere wurde das Komplikationsrisiko durch die DT-Testung höher prognostiziert, als das Risiko eines Defibrillatorversagens bei nicht durchgeführtem Testschock. Vor diesem Hintergrund wurde eine multizentrische Studie durch die AG “Chirurgische Elektrophysiologie” der DGTHG initiiert und wird unter der Leitung der Herzchirurgie Bad Nauheim durchgeführt. Projektleitung: Heiko Burger, Tibor Ziegelhöffer Studienpartner: Nicolas Doll (Sana Klinik, Stuttgart), Andreas Markewitz (BWZK, Koblenz), Markus Reinartz (Katholisches Klinikum, Koblenz), Volker Bärsch (St. Marien Krankenhaus, Siegen), Alexander Siebel (Herzund Gefäßklinik; Bad Neustadt), Brigitte Osswald (HDZ NRW, Bad Oeyenhausen) Projekt: Neue multipolare linksventrikuläre Sonden Zur Behandlung der schweren Herzinsuffizienz hat sich die Cardiac Resynchronization Therapy (CRT) in den letzten Jahren als eine feste und erfolgreiche Behandlungsoption etabliert. Als Goldstandard hat sich die Verwendung von transvenösen Schrittmacherelektroden etabliert, die üblicherweise entweder über die Vena cephalica unter Sicht oder nach einer Vena subclavia-Punktion in das venöse Gefäßsystem eingeführt werden. Unter Röntgenkontrolle werden anschließend die Elektroden an den entsprechenden Positionen fixiert. Eine entscheidende Schlüsselfunktion in der CRT-Therapie kommt der Platzierung der linksventrikulären Sonde zu, die nach Intubation des Koronarsinus in das venöse Gefäßsystem des Herzens eingeführt und in einem Seitenast über der linken Herzkammer platziert wird. Gelingt es nicht, die linke Herzkammer suffizient mit dieser Sonde zu stimulieren oder kommt es zu inakzeptablen Sensationen wie z.B. Zwerchfellzucken, so steigt die Anzahl an Non-Respondern oder die Stimulation wird durch den Patienten nicht toleriert. Letztlich stellt sich daher der Erfolg einer CRT-Therapie in Frage. Bisher konnten nur uni- oder bipolare LV-Sonden in den Koronarsinus eingeführt werden und somit war die Anzahl der möglichen Stimulationspfade für diese Sonde beschränkt. Zur Erlangung zusätzlicher Stimulationspunkte ohne Lageänderung der LV-Sonde wurde eine multipolare LV-Sonde entwickelt, die an der Sondenspitze vier anstelle der bisher maximal zwei Kontaktpunkte besitzt. Mit dem entsprechenden ICD kann so, ohne Lageänderung der Sonde, zwischen 10 verschiedenen Stimulationspfaden variiert werden, auch lange nach der Implantation. In wieweit dies zu einer Reduktion von LV-Sondenrevisionen z.B. aufgrund von Zwerchfellstimulation oder Reizschwellenanstiegen kommt, wird hier untersucht. Projektbeteiligte: Heiko Burger, Tibor Ziegelhöffer, Sina Schmidt, Johannes Sperzel, Thomas Walther 42 Herzchirurgie Abb.: Multipolar Lead (Quartet®1458Q), links X-ray of multipolar LV Lead, rechts Projekt: Sollte das Regime der perioperativen Antikoagulation im Rahmen von Schrittmacher-/ ICD-Eingriffen modifiziert werden? Im Rahmen von Schrittmacher-/ICD-Eingriffen ergibt sich bei Patienten mit obligater Antikoagulation (z.B Patienten mit künstlichen Herzklappenprothesen) ein erhöhtes Risiko von Blutungskomplikationen. Im Rahmen des perioperativen Gerinnungsmanagements werden Marcumar-pflichtige Patienten zunächst entsprechend den Richtlinien auf niedermolekulare Heparine oder eine kontinuierliche i.v. Heparingabe umgestellt. Nach Erreichen eines INR < 1,8 wird der notwendige Eingriff durchgeführt und anschließend erfolgt die erneute Einstellung der Marcumartherapie. Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung an 1500 konsekutiven Patienten konnten wir aufzeigen, dass sich die höchste Blutungskomplikationsrate bei einem INR zwischen 1,3 und 1,8 ergab. Notfall- bzw. dringliche Operationen, die bei einem INR > 1,8 ohne Heparingaben durchgeführt werden mussten, wiesen überraschenderweise eine deutlich geringere Blutungskomplikationsrate auf.Aus diesem Grund soll in einer prospektiven Studie untersucht werden, ob sich ein geringeres Blutungsrisiko für diese Patientengruppe unter fortgesetzter Marcumartherapie ohne die additive Gabe von Heparinderivaten im Vergleich zum perioperativen Heparinbridging ergibt. Projektbeteiligte: Heiko Burger, Tibor Ziegelhöffer, Johannes Sperzel, Katharina Madlener, Gerhard Göbel, Matthias Arlt, Sabine Völkl, Thomas Walther Projekt: Vergleich Cryoablation / HF-Ablation Bis zum Jahr 2000 war noch die Maze-OP bzw. die von der Kerckhoff-Klinik eingeführte Mini-Maze-OP eine oft durchgeführte Operation bei Vorhofflimmern zur Wiederherstellung eines regelmäßigen Herzschlages. Die Schnitt- und Naht-Technik wurde verlassen und durch Anwendung anderer Energieformen ersetzt. In dieser Nachuntersuchung werden die beiden Energieformen bezüglich der Wiederherstellung eines regelmäßigen Herzschlages verglichen. Mitarbeiter: Dr. Z. Szalay, Dr. A.Sprengel (Herzchirurgie), Schulze E. (Doktorand) 43 Herzchirurgie f.) EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN Projekt: Etablierung eines Herz-Lungenmaschinenmodells an der Ratte Ziel: Zerebrale Schädigungen wie postoperative Delirien, neurokognitive Langzeitschäden oder territoriale Hirninfarkte stellen auch in der modernen Herzchirurgie ein wesentliches Problem dar. Tierexperimentelle Ansätze können bei der Evaluation innovativer mechanischer und pharmakologischer Neuroprotektionsverfahren helfen. Daher soll ein MRT-gestütztes Rattenmodell zur extrakorporalen Perfusion etabliert werden. Stand: Vorstudien begonnen. Hauptstudie in Planung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe) Weitere Mitarbeiter: Dr. Johannes Blumenstein (Herzchirurg), Dr. Clemens Müller (Physiker), Gunther Erhardt (Kardiotechniker), Nadine Schleicher (Tierärztin), Mesut Yenigün (Neurologe) Projekt: Pathophysiologische Mechanismen der Linksherzhypertrophie bei Aortenstenose Projekt mit dem Schwerpunkt auf geschlechtsspezifische Unterschiede der Linksherzhypertrophie, den Einfluss von Diabetes sowie die Identifikation von frühen Markern bei der Hypertrophieentwicklung. Finanziert wird diese Studie durch eine Spende der Schleicher-Stiftung. Die Analyseverfahren zur Detektion von potentiellen Marker-genen werden in Kooperation mit dem MPI-Bad Nauheim, Dr. Shizuka Uchida durchgeführt. Projektbeteiligte: Tibor Ziegelhöffer, Heiko Burger, Sawa Kostin, Beate Grohmann, Jutta Schaper, Shizuka Uchida Projekt: Epigenetic mechanisms and arteriogenesis Projekt in Kooperation mit dem Walter-Brendel-Zentrum für experimentelle Medizin, Ludwig-MaximiliansUniversität, München; Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim Projektbeteiligte: Tibor Ziegelhöffer, Wolfgang Schaper, Elisabeth Deindl Projekt: Differential impact of early growth response 1 (Egr-1) deficiency on vascular cell proliferation and leukocyte recruitment in vivo Projekt in Kooperation mit dem Walter-Brendel-Zentrum für experimentelle Medizin, Ludwig-MaximiliansUniversität, München; Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim und Department of Animal Biology, Faculty of Science, Universität Málaga, Málaga, Spanien Projektbeteiligte: Tibor Ziegelhöffer, Judith-Irina Pagel, Borja Fernández, Matthias Heil, Wolfgang Schaper, Elisabeth Deindl 44 Herzchirurgie Projekt: Q.E.R.A.H.-Studie: Qualität endoskopischer Arteria radialis Entnahme Ziel: Vergleich der Graftqualität der Arteria radialis bei endoskopischer minimal-invasiver Entnahme versus konventionell offener Technik. Zunächst erfolgt präoperativ eine nichtinvasive Untersuchung der Endothelfunktion mittels Endo-PAT. Nach Randomisierung erfolgt die Entnahme der Arteria radialis entweder konventionell oder endoskopisch. Untersucht wird die Graftqualität in-vivo mittels intraluminaler optischer Kohärenz-Tomographie (OCT) sowie in-vitro mittels Immunhistologie. Projektleitung: Jörg Kempfert, Mani Arsalan Weitere Mitarbeiter: Tibor Ziegelhöffer, Johannes Blumenstein, Arnaud Van Linden, Thomas Walther Projekt: I.P.G.-Studie: Einfluss des Spüldrucks auf die Graftqualität Ziel: Prospektiver randomisierter Vergleich zwischen offen chirurgischer Graftentnahme mittels nichtdrucklimitierender und drucklimitierender Spritze. Untersucht wird histologisch die Endothelkontinuität und die endotheliale Stickstoffmonoxid-Synthase (eNOS). Projektleitung: M. Arsalan, J. Kempfert Weitere Mitarbeiter: Johannes Blumenstein, Arnaud Van Linden, Mark Tackenberg, Tibor Ziegelhöffer, Thomas Walther Abb.: Vasoshield Pressure Controlling Syringe (Fa. Maquet) Abb.: Vasovision Endoscopic Visualization System (Fa. Maquet) Projekt: Nutzen eines head-mounted display zur endoskopischen Graftentnahme Ziel: Evaluation eines neuen head-mounted display zur endoskopischen Graftentnahme. An einem Trainingsmodell wird der Einfluss des neuen Systems auf Entnahmezeit und Lernkurve im Vergleich zu einem konventionellen Display untersucht. Projektleitung: Mani Arsalan, Jörg Kempfert Weitere Mitarbeiter: Mark Tackenberg, Johannes Blumenstein, Arnaud Van Linden, Thomas Walther Projekt: Die Rolle der Kardiomyozyten und der extrazellulären Matrix bei Herzerkrankungen im Endstadium und im transplantierten Herz. Ziel: Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen den Zellen und Proteinen der extrazellulären Matrix (ECM) und den phänotypischen Veränderungen an Kardiomyozyten im Rahmen eines dilatativen, ischämischen oder inflammatorischen Prozesses. Solche Veränderungen laufen in Herzen von Patienten ab, die an einer dilatativen, ischämischen oder inflammatorischen Kardiomyopathie leiden. In vorhergehenden Studien konnten wir schwerwiegende Veränderungen der extrazellulären Matrix dokumentieren, die zu einer starken Fibrosierung und einer Veränderung der Zusammensetzung des Extrazellularraumes führten. Weiterhin fanden wir bei obigen Krankheitsbildern massive Veränderungen an Kardiomyozyten, wie z.B. den Verlust von Sarkomeren, eine zelluläre Entdifferenzierung, sowie Zelldegeneration und Zelltod. Der Zusammenhang und die Interaktion zwischen Veränderungen des Extrazellularraumes und dem Remodelling der Kardiomyozyten ist immer noch nicht genau geklärt und soll in diesem Projekt erforscht werden. Ein weiterer Teil des Projekts ist der Erforschung der Rolle einer neu entdeckten Zelllinie, den Telozyten, gewidmet. Projektleitung: Manfred Richter Weitere Mitarbeiter: Sawa Kostin (MPI Bad Nauheim), Viktoria Polyakova (MPI Bad Nauheim), Katharina Classen, Markus Schönburg, Thomas Walther 45 Herzchirurgie Abb.: Elektronenmikroskopisches Bild eines Telozyten mit seinen langen Zellfortsätzen, den Telopoden (Tp) Abb.: Verteilung der Telozyten und Telopoden bei verschiedenen Krankheitsbilderen. (DCM = dilatative Kardiomyopathie, ICM = ischämische Kardiomyopathie, MYO = Myokarditis, CON = Kontrolle Projekt: NGAL und Cystatin C als sensitive Prädiktoren für das akute Nierenversagen nach herzchirurgischen Eingriffen Ziel: Analyse neuer sensitiver Parameter zur frühzeitigen Detektion von Riskopatienten im Hinblick auf eine Vermeidung postoperativer Niereninsuffizienzen in der Herzchirurgie. Mitarbeiter: Dr. C.Liebetrau (Kardiologie), H. Baumgarten (Herzchirurgie) g.) Teilnahme an weiteren multizentrischen Studien • Multicenter Automatic Defibrillator Trial – Reduce Inappropriate Therapy (MADIT-RIT) Mitarbeiter Herzchirurgie: Heiko Burger, Sponsor: Boston Scientific Corporation • Clinical Status Monitoring in Implantable Cardiac Defibrillator (ICD) Patients by Physiological Diagnosis (PhD) Function (TUTOR) Mitarbeiter Herzchirurgie: Heiko Burger, Sponsor: Sorin Group • Accent MRI Pacemaker and Tendril MRI Lead New Technology Assessment Mitarbeiter Herzchirurgie: Heiko Burger, Sponsor: St. Jude Medical • ST Monitoring to Detect Acute Coronary Syndrome Events in Implantable Cardioverter Defibrillator Patients (Analyze ST) Mitarbeiter Herzchirurgie: Heiko Burger, Sponsor: St. Jude Medical • Evaluate Safety and Efficacy of the OPTIMIZERâ System in Subjects With Class III Heart Failure Symptoms: FIX-HF-5B Mitarbeiter Herzchirurgie: Heiko Burger, Sponsor: Impulse Dynamics 46 Herzchirurgie Publikationen 2011 1. Burger H, Kempfert J, van Linden A, Szalay Z, Schoenburg M, Walther T, Ziegelhoeffer T: Endurance and Performance of Two Different Concepts for Left Ventricular Stimulation with Bipolar Epicardial Leads in Long-Term Follow-Up. Thorac Cardiovasc Surg. 2011 Jul 25. [Epub ahead of print] 2. Burger H, Schwarz T, Ehrlich W, Sperzel J, Kloevekorn WP, Ziegelhoeffer T. New generation of transvenous left ventricular leads - first experience with implantation of multipolar left ventricular leads. Exp Clin Cardiol 2011 Spring;16:23-6 3. Boening A, Boedeker RH, Scheibelhut C, Rietzschel J, Roth P, Schönburg M: Anemia before coronary artery bypass surgery as additional risk factor increases the perioperative risk. Ann Thorac Surg. 2011;92:805-10 4. Boening A, Attmann T, Wiedemann A, Roth P, Bödeker RH, Scheibelhut C, Schönburg M: Coronary stenting before CABG surgery in diabetic patients does not increase the perioperative risk of surgery. J Thorac Cardiovasc Surg 2011;142:e53-7 5. Boudriot E, Thiele H, Walther T, Liebetrau C, Boeckstegers P, Pohl T, Reichart B, Mudra H, Beier F, Gansera B, Neumann FJ, Gick M, Zietak T, Desch S, Schuler G, Mohr FW: Randomized comparison of percutaneous coronary intervention with sirolimus-eluting stents versus coronary artery bypass grafting in unprotected left main stem stenosis. J Am Coll Cardiol. 2011;57:538-45 6. Chu MW, Falk V, Mohr FW, Walther T: Percutaneous endoscopic transapical aortic valve implantation: three experimental transcatheter models. Interact Cardiovasc Thorac Surg. 2011;13:251-6 7. Colli A, D'Amico R, Kempfert J, Borger MA, Mohr FW, Walther T: Transesophageal echocardiographic scoring for transcatheter aortic valve implantation: impact of aortic cusp calcification on postoperative aortic regurgitation. J Thorac Cardiovasc Surg. 2011;142:1229-35. 8. Eggebrecht H, Schäfer U, Treede H, Boekstegers P, Babin-Ebell J, Ferrari M, Möllmann H, Baumgartner H, Carrel T, Kahlert P, Lange P, Walther T, Erbel R, Mehta RH, Thielmann M: Valve-inValve Transcatheter Aortic Valve Implantation for Degenerated Bioprosthetic Heart Valves. JACC Cardiovasc Interv. 2011;4:1218-27. 9. Falk V, Walther T, Schwammenthal E, Strauch J, Aicher D, Wahlers T, Schäfers J, Linke A, Mohr FW: Transapical aortic valve implantation with a self-expanding anatomically oriented valve. Eur Heart J. 2011;32:878-87Kappetein AP, Head SJ, Treede H, Reichenspurner H, Mohr FW, Walther T: What is the evidence allowing us to state that transcatheter aortic valve replacement via the femoral artery is a more attractive option compared to transapical valve replacement? EuroIntervention. 2011;7:903-4 10. Jacobs S, Gessat M, Walther T, Falk V: Three-dimensional template-based planning for transapical aortic valve implantation. J Thorac Cardiovasc Surg. 2011;141:1541-3 11. Kempfert J, Rastan A, Holzhey D, Linke A, Schuler G, van Linden A, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T: Transapical aortic valve implantation: analysis of risk factors and learning experience in 299 patients. Circulation. 2011;124(11 Suppl):S124-9. 12. Kempfert J, Rastan AJ, Beyersdorf F, Schönburg M, Schuler G, Sorg S, Mohr FW, Walther T. Transapical aortic valve implantation using a new self-expandable bioprosthesis: initial outcomes. Eur J Cardiothorac Surg. 2011;40:1114-9 13. Kempfert J, Noettling A, John M, Rastan A, Mohr FW, Walther T: Automatically Segmented DynaCT Enhanced Imaging During Transcatheter Aortic Valve Implantation. J Am Coll Cardiol. 2011;58:e211 14. Kempfert J, Rastan A, Leontyev S, Luduena M, Van Linden A, Arsalan M, Blumenstein J, Holzhey D, Lehmann S, Mohr FW, Walther T: Current perspectives in endoscopic vessel harvesting for coronary artery bypass grafting. Expert Rev Cardiovasc Ther. 2011;9:1481-8. 15. Kempfert J, Rastan AJ, Schuler G, Linke A, Holzhey D, van Linden A, Mohr FW, Walther T: A second prosthesis as a procedural rescue option in trans-apical aortic valve implantation. Eur J Cardiothorac Surg. 2011;40:56-60. 47 Herzchirurgie 16. Kempfert J, Van Linden A, Holzhey D, Rastan A, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T: The evolution of transapical aortic valve implantation and new perspectives. Minim Invasive Ther Allied Technol. 2011;20:107-16. Review 17. Kempfert J, Rastan AJ, Mohr FW, Walther T: A new self-expanding transcatheter aortic valve for transapical implantation - first in man implantation of the JenaValve™. Eur J Cardiothorac Surg. 2011;40:761-3 18. Kiefer P, Gruenwald F, Kempfert J, Aupperle H, Seeburger J, Mohr FW, Walther T: Crimping may affect the durability of transcatheter valves: an experimental analysis. Ann Thorac Surg. 2011;92:15560. 19. Leontyev S, Borger MA, Modi P, Lehmann S, Seeburger J, Walther T, Mohr FW: Redo aortic valve surgery: Influence of prosthetic valve endocarditis on outcomes. J Thorac Cardiovasc Surg. 2011;142:99105 20. Leontyev S, Borger MA, Davierwala P, Walther T, Lehmann S, Kempfert J, Mohr FW: Redo aortic valve surgery: early and late outcomes. Ann Thorac Surg. 2011;91:1120-6 21. Schwarz N, Schönburg M, Kastaun S, Gerriets T, Kaps M:: Kognitive Störungen nach kardiochirurgischen Eingriffen [Cognitive deterioration after cardiosurgery]. Der Nervenarzt 2011;82:190-197 22. Schwarz N, Schoenburg M, Möllmann H, Kastaun S, Kaps M, Bachmann G, Sammer G, Hamm C, Walther T, Gerriets T: Cognitive decline and ischemic microlesions after coronary catheterization. A comparison to coronary artery bypass grafting. Am Heart J 2011;162:756-63 23. Sündermann S, Dademasch A, Rastan A, Praetorius J, Rodriguez H, Walther T, Mohr FW, Falk V: Oneyear follow-up of patients undergoing elective cardiac surgery assessed with the Comprehensive Assessment of Frailty test and its simplified form. Interact Cardiovasc Thorac Surg. 2011;13:119-23 24. Szalay Z, Wilhelm J, Ziegelhoeffer T, Rolf A, Skwara W, Schoenburg M: Intraluminal Chondrosarkoma Leading to Occlusion of the Brachiocephalic Trunk. Thorac Cardiovasc Surg 2011;59:177-9 25. Thomas M, Schymik G, Walther T, Himbert D, Lefèvre T, Treede H, Eggebrecht H, Rubino P, Colombo A, Lange R, Schwarz RR, Wendler O: One-year outcomes of cohort 1 in the Edwards SAPIEN Aortic Bioprosthesis European Outcome (SOURCE) registry: the European registry of transcatheter aortic valve implantation using the Edwards SAPIEN valve. Circulation. 2011;124:425-33 26. Van Linden A, Kempfert J, Blumenstein J, Holzhey D, Rastan AJ, Mohr FW, Walther T: Transapical aortic valve implantation off-pump in patients with impaired left ventricular function. Ann Thorac Surg. 2011;92:18-23. 27. Van Linden A, Kempfert J, Rastan AJ, Holzhey D, Blumenstein J, Schuler G, Mohr FW, Walther T: Risk of acute kidney injury after minimally invasive transapical aortic valve implantation in 270 patients. Eur J Cardiothorac Surg. 2011;39:835-42 28. Walther T, Möllmann H, van Linden A, Kempfert J: Transcatheter aortic valve implantation transapical: step by step. Semin Thorac Cardiovasc Surg. 2011;23:55-61. 29. Walther T, Kempfert J, Rastan A, Borger MA, Linke A, Ender J, Schuler G, Mohr FW: Transapical aortic valve implantation at 3 years. J Thorac Cardiovasc Surg. 2011 Jul 1. [Epub ahead of print] 30. Walther T, Dehdashtian MM, Khanna R, Young E, Goldbrunner PJ, Lee W: Trans-catheter valve-invalve implantation: in vitro hydrodynamic performance of the SAPIEN+cloth trans-catheter heart valve in the Carpentier-Edwards Perimount valves. Eur J Cardiothorac Surg. 2011;40:1120-6 31. Walther T, Kempfert J: Transcatheter aortic valve implantation: the right procedure for the right patient by the right team. Eur J Cardiothorac Surg. 2011;39:623-4. 32. Wendler O, Walther T, Schroefel H, Lange R, Treede H, Fusari M, Rubino P, Thomas M: The SOURCE Registry: what is the learning curve in trans-apical aortic valve implantation? Eur J Cardiothorac Surg. 2011;39:853-9 33. Ziegelhoeffer T, Deindl E: Epigenetic mechanisms and arteriogenesis. In: Deindl E, Schaper W: Arteriogenesis – Molecular regulation, pathophysiology and Therapeutics I. Shaker Verlag, Aachen, 2011, pp. 121-132. 48 Herzchirurgie Vorträge und Poster 2011 40. Jahrestagung DGTHG, 13.-16. Februar, Stuttgart 1. Arsalan M, Garbade J, Aupperle H, Dhein S, Rastan A, Lehmann S, Blumenstein J, Van Linden A, Walther T, Mohr FW. The reverse remodelling effect of bone-marrow-derived stem cells is independent from the site of epimyocardial cell transplantation 2. Burger H, Schwarz T, Walther T, Ziegelhoeffer T.: Alternative unorthodox lead positioning for ICDtherapy 3. Cetinkaya A., Van Linden A, Zalay S, Afflerbach A, Blumenstein J, Ziegelhöffer T, Arsalan M, Roth M, Walther T. Comparison of Tranexamic-Acid and Aprotinin regarding the outcome after cardiac surgery. 4. Doenges S, Schoenburg M, Reuter P, Madlener K, Urbanek P, Gerriets T, Walther T, Nedelmann M: Elimination of gaseous microbubbles from the extracorporeal circulation with a novel ultrasound technique - ln-vitro data 5. Gerriets T, Schwarz N, Tschernatsch M, Kaps M, Walther T, Schoenburg M: Pseudo-hallucinations following heart surgery in patients with normal vision 6. Kempfert J, Rastan A, Holzhey D, Schönburg M, Beyersdorf F, Sorg S, Treede H, Thielmann M, Mohr FW, Walther T. Implantation, technique and results using a new transapical aortic valve prosthesis – Symetis Acurate 7. Rastan A, Walther T, Kempfert J, Ferrari M, Figulla HR, Holzhey D, Hänsig M, Mohr FW. Clinical and functional outcome after transapical aortic valve implantation using the JenaValve AVR System – results of the first-in-man study 8. Schroeter T, Linke A, Hänsig M, Kempfert J, Borger M, Schuler G, Mohr FW. Predictors for permanent pacemaker implantation after CoreValve bioprosthesis implantation 9. Sen B, Niemann B, Attmann T, Roth P, Aser R, Schönburg M, Böning A: Long term outcomes and quality of life in octogenarians after coronary artery surgery 10. Van Linden A, Kempfert J, Rastan A, Holzhey D, Blumenstein J, Schuler G, Mohr FW, Walther T. Renal outcome in 270 patients with severe aortic stenosis undergoing transapical aortic valve implantation 11. Van Linden A, Praetorius J, Kempfert J, Rastan A, Holzhey D, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T. Prosthesis-patient mismatch after minimally invasive transapical aortic valve implantation in patients with severe aortic stenosis 12. Ziegelhoeffer T, Opalka B, Schwarz T, Göbel G, Walther T, Burger H.: Equivalent long-term performance of epicardial and transvenous left ventricular leads in adults 77. Jahrestagung DGK, 27.-30. April, Mannheim 1. Burger H, Schoenburg M, Sperzel J, Göbel G, Walther T, Ziegelhoeffer T: Minimalinvasive Sondenentfernung bei Sondenendokarditis mit großen Vegetationen – neue Option für altes Problem; Clin Res Cardiol 100, Suppl 1, April 2011 2. Sperzel J, Jung M, Schmitt J, Pajitnev D, Weinbrenner F, Burger H: Initial clinical experience with a novel left ventricular quadripolar lead; Clin Res Cardiol 100, Suppl 1, April 2011 3. Ziegelhoeffer T, Opalka B, Walther T, Burger H: Equivalent long-term performance of epicardial and transvenous left ventricular leads in adults; Clin Res Cardiol 100, Suppl 1, April 2011 49 Herzchirurgie ISMICS, 8.-11. Juni, Washington DC, USA 1. Arsalan M, Garbade J, Aupperle H, Dhein S, Rastan A, Lehmann S, Blumenstein J, Van Linden A, Walther T, Mohr FW: The reverse remodelling effect of bone-marrow-derived stem cells is independent from the site of epimyocardial cell transplantation 2. Blumenstein J, Kempfert J, Van Linden A, Arsalan M, Aupperle H, Mohr FW, Walther T. Long term assessment of Sapien transcatheter valve in ring implantation in a large animal model 3. Kempfert J, Rastan A, Verevkin S, Holzhey D, Lehmkuhl L, Van Linden A, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T. Sizing the aortic annulus: comparison of TEE and CT derived measurements to direct intraoperative sizing 4. Van Linden A, Praetorius J, Kempfert J, Rastan A, Holzhey D, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T: Prosthesis-patient mismatch after minimally invasive transapical aortic valve implantation in patients with severe aortic stenosis 5. Ziegelhoeffer T, Schoenburg M, Walther T, Burger H: Minimally Invasive Pacemaker Lead Explantation Versus Median Sternotomy Approach In Infective Endocarditis. Change of Paradigm for the Future ? EHRA Europace ESC, 26.-29. Juni, Madrid, Spanien 1. Burger H, Goebel G, Ehrlich W, Walther T, Ziegelhoeffer T: „New generation of transvenous left ventricular leads – first experience with implantation of multipolar left ventricular leads; Europace Journal 2011;13(3): Abstract P566 2. Burger H, Opalka B, Goebel G, Ehrlich W, Walther T, Ziegelhoeffer T: „Equivalent performance of epicardial and transvenous left ventricular leads in long-term follow-up“ Europace Journal 2011;13(3): Abstract 282 3. Sperzel J, Jung M, Schmitt J, Pajitnev D, Burger H: „Initial single centre clinical procedural experience with a novel left ventricular quadripolar lead“ Europace Journal 2011;13(3): Abstract P565 4. Ziegelhoeffer T, Schoenburg M, Goebel G, Ehrlich W, Walther T, Burger H: Comparison of new minimally invasive pacemaker lead explantation technique with conventional approach via median sternotomy in infective endocarditis in a presence of large lead vegetations; Europace Journal 2011;13(3): Abstract 757 Society of Heart Valve Disease (SHVD) Meeting, Juni 2011, Barcelona 1. Kempfert J, Holzhey D, Rastan A, Schoenburg M, Treede H, Thielmann M, Van Linden A, Njezic B, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T: Transapical Aortic Valve Implantation Using the Symetis Accurate™ Device: Initial Clinical Experience 2. Kempfert J, Rastan A, Verevkin S, Lehmkuhl L, Van Linden A, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T: Sizing the aortic annulus: comparison of TEE and CT derived measurements to direct intraoperative sizing 3. Van Linden A, Holzhey D, Rastan A, Blumenstein J, Mukherjee C, Mohr FW, Walther T, Kempfert J: DynaCT Guided Anatomical Rotation Of The Sapien XT Valve During Transapical Aortic Valve Implantation - Proof Of Concept. EACTS Annual Meeting, October 2011, Lisbon 1. 50 Kempfert J, Schönburg M, Rastan A, Treede H, Thielmann M, Sorg S, Mohr FW, Walther T: First-inman transapical AVI using a new self-expandable bioprosthesis (Acurate): 6-months outcome Herzchirurgie AHA Annual Meeting November 2011, Orlando, USA 1. Kempfert J, Treede H, Rastan A, Schönburg M, Thielmann M, Sorg S, Mohr FW, Walther T: First-inMan (FIM) TA-AVI using a new self-expandable bioprosthesis: 12M outcomes with the Symetis ACURATE TA™. 2. Kempfert J, Rastan A, Holzhey D, Linke A, Schuler G, van Linden A, Blumenstein J, Mohr FW, Walther T: Transapical aortic valve implantation: Analysis of risk factors and learning experience in 299 patients. AHA Annual Meeting 2011, Orlando 3. Fokustagung der DGTHG und DGfK, 11.-13. November, Weimar 1. Burger H: Neue Sondenkonzepte, Sensoren und sondenlose Schrittmacher 2. Ziegelhoeffer T: Intraoperative ICD-Testung (DT) - Pro und Kontra Sonstige 1. Kempfert J, Rastan A, Holzhey D, Schönburg M, Beyersdorf F, Sorg S, Treede H, Thielmann M, Mohr FW, Walther T. TA-AVI: 3-months first-in-man results with the Symetis Acurate transapical aortic valve. EuroPCR 2011, Paris 2. Kempfert J, Beyersdorf F, Schönburg M, Schuler G, Sorg S, Möllmann H, Mohr FW, Walther T: TAAVI: First-in-man experience with the Symetis Acurate™ valve system. PCR Asia 2011, Singapore 3. Van Linden A: Transapical aortic valve implantation – Where are we now? Where will we go? 13th Gdansk Cardiosurgical Conference 2011 4. Van Linden A: Dyna-CT – a new imaging tool for TAVI. 9th International Symposium on Endovascular Therapeutics (SITE 2011), Barcelona 5. Van Linden A: Transapical Aortic Valve Implantation is safer: A surgeon‘s perspective. 9th International Symposium on Endovascular Therapeutics (SITE 2011), Barcelona 51 Rheumatologie und klinische Immunologie 52 Rheumatologie und klinische Immunologie Rheumatologie und Klinische Immunologie 53 Rheumatologie und klinische Immunologie Forschungsbericht Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik 2011 Dr. rer. nat. Elena Neumann Frau Simone Benninghoff Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Direktor der Abteilung Die Schwerpunkte in Klinik und Forschung der Abteilung für Rheumatologie der Kerckhoff-Klinik sowie des Lehrstuhls für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie der Universität Gießen unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner beinhalten klinische und basiswissenschaftliche Fragestellungen zur Entstehungsweise und Behandlung immunologisch vermittelter entzündlicher Gelenk-, Gefäß-, Bindegewebs- und Systemkrankheiten, zur physikalischen Therapie von Gelenkerkrankungen, zu Wechselwirkungen des Knochenstoffwechsels mit verschiedenen immunologischen Erkrankungen und zur Untersuchung von Reparaturmöglichkeiten geschädigter Gelenkstrukturen. Klinische Forschung im Jahr 2011 Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. med. Uwe Lange Mitarbeiter 2011: Dr. med. Yasemin Üsküdar, Dr. med. Ramona König, Martin Sperling, Florian Schwab, Susanne Neumann, Christian Gelsebach, Karl-Heinz Wagner, Jan-Eric Goronzy, Markus Ehnert Der wissenschaftliche Fokus galt dem Knochenmetabolismus, osteoimmunologischen Aspekten und der hereditären Hämochromatose. So konnte bei türkischen Migranten eine ausgeprägte Vitamin D-Hypovitaminose analysiert werden mit osteomalazischer Auswirkung auf den Knochen. Mittels molekulargenetischer Analyse des Vitamin D-Rezeptor-Gens konnte bei den FokI-Allelen ein Genotyp „Ff“ detektiert werden, der mit einer verminderten Knochendichte assoziiert ist, so dass bei türkischen Migranten in Deutschland, insbesondere bei Migrantinnen, ein Einfluss der FokI-VDR-Gen-Polymorphismen auf die Knochendichte anzunehmen ist. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ergab bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) und Psoriasisarthritis (PsA) eine ausgeprägte Knochendichteminderung (AS: 42,7%, PsA: 57,3%). Zudem wiesen Patienten mit AS signifikant häufiger eine asymptomatische Sprue auf, und bei diesen Patienten waren deutlich verminderte Vitamin D-Spiegel nachweisbar („Koexistenz einer asymptomatischen Sprue als akzessorische Entzündungsquelle mit negativem Einfluss auf den Knochenmetabolismus“). In einer 2-jährigen prospektiven Studie wurde der Effekt einer TNF-Blockade auf Knochendichte, Knochenmetabolismus, Aktivitätsparameter und Funktionskapazität bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und ankylosierender Spondylitis untersucht. Dabei zeigte sich eine effektive Unterdrückung des entzündlich-rheumatischen Prozesses mit einem osteoprotektiven Effekt einer TNF-Blockade-Therapie („Modulation osteoimmunologischer Prozesse“) auf die untersuchten osteologischen Parameter. Parallel dazu war eine signifikante Verbesserung der Aktivitätsscores, eine Schmerzabnahme und Verbesserung der Funktionskapazität gegeben. Beim Krankheitsbild der Hämo-chromatose erfolgte eine umfangreiche klinische und molekulargenetische Analyse. Als überraschend neues Resultat kristallisierte sich heraus, dass sich die klinischen Manifestationen bei Compound-Heterozygoten im Vergleich zu homozygoten Anlageträgern des HFE-Gens deutlich unterscheiden. Nur durch eine frühzeitige Diagnose und Therapieeinleitung kann somit vor Organmanifestationen mit weiteren Folgen geschützt werden. 54 Rheumatologie und klinische Immunologie Wissenschaftliche Forschungsprojekte Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Uwe Lange 1. Osteoimmunologische Aspekte - Auswirkungen einer TNF-Blockadetherapie auf den Knochenmetabolismus, Knochendichte bei rheumatoider Arthritis - Auswirkungen einer TNF-Blockadetherapie auf den Knorpelmetabolismus bei rheumatoider Arthritis 2. Migrantenosteomalazie - Risikofaktorenevaluation, Vitamin D-Status, Knochenmetabolismus, Knochendichte, Rezeptorpolymorphismen von Kandidatengenen der Osteoporose, Laktoseintoleranz 3. Kandidatengene der Osteoporose bei ankylosierender Spondylitis - Kollagen Typ I alpha 1-, Parathormon-, Osteocalcin-, TGF-beta-, Östrogen-Rezeptor-Gen 4. Molekulare Physikalische Medizin - Ganzkörperhyperthermiebehandlung bei Spondyloarthritiden - Vergleich der Wirkung von CO2-Handbäder und Paraffinbädern bei Patienten mit Sklerodermie - Serielle Radonstollentherapie und deren Auswirkungen auf das Beschwerdebild bei ankylosierender Spondylitis, rheumatoider Arthritis und Arthrose - Einfluss lokaler Heiltorftherapie und Heiltorfbäder auf proinflammatorische Zytokine bei entzündlichen und degenerativen Erkrankungen Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. med. Robert Dinser Mitarbeiter 2011: Tim Schmeiser, Filiz Özden, Nastaran Ghadimi, Elif Akbayrak, Jens Hogenkamp Nachdem im Vorjahr retrospektiv ein erhöhtes Auftreten von Gelenkzerstörungen bei der systemischen Sklerodermie herausgearbeitet werden konnte, wurde dieser Befund durch eine systematische Literaturyanalyse (Metaanalye) unterstützt. Während des gesamten Jahres wurden kernspintomographisch prospektiv Entzündungszeichen bei Patienten mit systemischer Sklerodermie an den Handgelenken untersucht. Die Auswertung einer retrospektiven Analyse verschiedener kardialer Manifestationen der Sklerodermie wurde fortgeführt, ebenso die Auswertung der Befragung zur Erfassung von medizinischen Informationsquellen bei rheumatologischen Patienten. Arbeitsgruppe von Herrn Dr. med. Walter Hermann Mitarbeiter 2011: Dr. med. Matthias Geyer, Dr. med. Sevdalina Lambova Die Kapillarmikroskopie als Untersuchungsmethode zu Durchblutungsstörungen der Finger bei Kollagenosen wurde auf die Untersuchung von Fingern und Zehen bei anderen rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis übertragen. Dieses Projekt wurde durch ein Forschungsstipendium der europäischen Rheumatologengesellschaft EULAR an Frau Dr. Lambova gefördert. Studien zu Veränderungen bei primärer pulmonaler Hypertonie und zum Einfluss von Statinen auf das Gefäßmuster ergaben sich als nachfolgende Fragestellungen aus diesem Projekt. 55 Rheumatologie und klinische Immunologie Basiswissenschaftliche Forschung im Jahr 2011 Arbeitsgruppe von Frau Dr. rer. nat. Elena Neumann Mitarbeiter 2011: Dr. rer. nat. Klaus Frommer, Dr. rer. nat. Stephanie Lefèvre, Dr. rer. nat. Grit Krumbholz, PhD Kiran Khawaja , Dr. rer. nat. Birgit Zimmermann, MD. PhD Massimiliano Vasile, Dipl. Biol. Susann Junker, B.Sc. Maria Schwarz, Simone Benninghoff, Sabrina Brückmann, Rosel Engel, Sina Köppert Unsere Arbeitsgruppe konnte erstmals zeigen, dass Gelenkfibroblasten von Patienten mit rheumatoider Arthritis in der Lage sind, im lebenden Organismus über weite Distanzen durch das Blutgefäßsystem zu migrieren und aktiv in entfernt gelegenen Knorpel einzuwandern und ihn zu zerstören. Diese Zellen sind nicht nur bei der aktiven Zerstörung des Gelenkknorpels von Bedeutung, sondern tragen durch ihr erhöhtes migratorisches Potential zur Ausbreitung der Erkrankung bei. Diese Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht. Im Rahmen dieser Untersuchungen stellte sich heraus, dass zelluläre Adhäsionsmoleküle von zentraler Bedeutung für die verstärkte Migration und somit die Ausbreitung der Erkrankung auf andere Gelenke ist. Im Gegensatz dazu sind die Anzahl der eingesetzten Zellen und die Anwesenheit vitaler Chrondrozyten für die Migration der synovialen Fibroblasten nicht essentiell. Selektine und Integrine wurden als für die Transmigration in Gefäße verantwortlich identifiziert und stellen einen Forschungsschwerpunkt zur Entwicklung künftiger Therapieansätze dar. Adipozytokine, auch kurz Adipokine genannt, sind eine Gruppe zytokinähnlicher Proteine, die primär von Adipozyten gebildet werden. Im Rahmen dieser Thematik erforschen wir die Beteiligung von verschiedenen Adipokinen bei der rheumatoiden Arthritis und der systemischen Sklerose (Sklerodermie). Bei der rheumatoiden Arthritis werden verschiedene Adipokine lokal vermehrt exprimiert. Unseren Ergebnissen zufolge haben die Adipokine hauptsächlich eine pro-entzündliche und pro-destruktive Wirkung auf verschiedene Effektorzellen im Gelenk und fördern damit das Fortschreiten der Erkrankung. Im Vordergrund steht daher die Analyse der Adipokinisoformen, die für die pro-destruktiven Effekte verantwortlich sind. Bei der systemischen Sklerose sind verschiedene Adipokine in der entzündlichen Phase der Erkrankung erhöht. Ist die Fibrose fortgeschritten und dominant, sind die Adipokine in den fibrotischen Arealen reduziert. Auf Fibroblasten wirken die Adipokine zwar ebenfalls pro-entzündlich, gleichzeitig sind aber auch antifibrotische Effekte zu beobachten. Damit würden Adipokine dem Hauptmerkmal der systemischen Sklerose, der exzessiven Fibrose in der Haut und beteiligten Organe, entgegenwirken. Allerdings werden bei fortgeschrittener Fibrose Adipokine wie Adiponektin herunterreguliert. Weiterhin wird die Bedeutung von Adipokinen bei der Knochenentstehung z.B. bei der Osteophytenbildung bei Arthrose oder ankylosierender Spondylitis, sowie der Knochenerosion bei der rheumatoiden Arthritis in unserem Labor untersucht. Das Protein Aktivin ist bei der Kontrolle von Entzündungsreaktionen von Bedeutung. Entzündungszytokine bewirken eine vermehrte Bildung von Aktivin in verschiedenen Zellen. Aktivin wirkt wiederum hemmend auf Entzündungszellen, wodurch die Entzündungsreaktion eingedämmt wird. Liegt Aktivin vermehrt vor, wird der funktionelle Antagonist Follistatin induziert. Follistatin reduziert die Menge an gebildetem Aktivin und wirkt den Effekten von Aktivin entgegen, wodurch eine Situation wie bei der Entzündung eintritt. Unsere Untersuchungen zeigten, dass der doppelte entzündungshemmende Regelkreis von Aktivin in synovialen Fibroblasten von Patienten mit rheumatoider Arthritis inaktiv ist und somit seine anti-entzündliche Wirkung nicht ausführen kann. Die Deregulation des Aktivinmechanismus trägt möglicherweise zur Chronifizierung der Entzündung in der rheumatoiden Arthritis bei. Heutzutage gibt es verschiedene therapeutische Möglichkeiten zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Die Behandlung ist jedoch oftmals mit Nebenwirkungen verbunden, die insbesondere bei langfristiger Behandlung in Erscheinung treten. Daher beschäftigt sich die Forschung mit der Optimierung der Applikation mittels sogenannter „drug carrier“ als Trägermoleküle, die entweder keine eigene Funktion im Organismus besitzen oder aus körpereigenen Proteinen bestehen. Das Potential von humanem Serumalbumin wurde als ein solcher Träger in unserer Arbeitsgruppe charakterisiert. 56 Rheumatologie und klinische Immunologie Die Kopplung von Medikamenten wie Methotrexat, Dexamethason, Prednisolon und Camptothezin an Albumin und die Prüfung der Konstrukte in vitro erfolgten in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und wird derzeit in unserer Arbeitsgruppe in verschiedenen Tiermodellen der rheumatoiden Arthritis auf ihre verbesserte Wirksamkeit überprüft. Es zeigte sich, dass die Dosis der gekoppelten Substanzen teilweise deutlich reduziert werden konnte und dennoch höhere Konzentrationen der Wirksubstanz im Bereich der Entzündung erzielt wurden. Glukokortikoide wie Prednisolon und Cortisol werden bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Bisher ist wenig über die Wirkmechanismen im Gelenk bekannt. Im Rahmen eines DFG-Projekts der DFG-Forschergruppe FOR696 wurden die Effekte von Glukokortikoiden auf die zentralen Zellen der Knorpelerosion, den synovialen Fibroblasten, in Kooperation mit der Universität Regensburg untersucht. Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen zum Migrations- und Adhäsionspotential der Fibroblasten, da diese Prozesse für die Anheftung an und Invasion in den Knorpel notwendig sind. Es zeigte sich, dass Glukokortikoide die Knorpelinvasion signifikant reduzieren und einen Einfluss auf die zelluläre Expression von Adhäsionsmolekülen auf Fibroblasten haben. Weiterhin wird der Einfluss von Endocannabinoiden bezüglich der Fibroblastenmigration überprüft. Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. med. Robert Dinser Mitarbeiter 2011: Dr. phil nat. Christiane Knopp, Carina Schreiyäck, M. Sc. Sony Susanto Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Erforschung von Mechanismen der Gelenkregeneration im rotgetüpfelten Teichmolch. In Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Thilo Borchardt vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung wurde im letzten Jahr eine Transkriptomanalyse von Gelenkregeneraten zur Ermittlung differentiell regulierter Gene durchgeführt, welche gegenwärtig ausgewertet wird. In Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Robert Lemor und Marc Fournelle vom Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik wurde eine molekulare Ultraschall-basierte Bildgebung durch photoakustische Messung von Gelenken nach Injektion von an Nanopartikel gekoppelten monoklonalen Antikörpern im Arthritis- Mausmodell angewendet und im Sinne einer Proof-of-Concept Untersuchung etabliert. Arbeitsgruppe von Herrn Dr. med. Matthias Geyer Mitarbeiter 2011: Dipl. Biol. Lucija Berninger, Anna Balkenhol Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Aufklärung der Rolle verschiedener pathogenetisch relevanter Faktoren und ihrer Interaktionen während des komplexen Erkrankungsablaufs degenerativer Gelenkprozesse. Erste Anzeichen degenerativer Gelenkveränderungen können bereits ab der dritten Lebensdekade auftreten. Während im Bereich entzündlich-systemischer Gelenkerkrankungen gerade in den letzten zehn Jahren eine Vielzahl neuer Strategien zur Beeinflussung pathogenetisch relevanter Zielstrukturen entwickelt werden konnte, stehen für arthrotische Entitäten trotz vieler Bemühungen – auch im Zuge der „Bone and Joint Decade 2000 - 2010“ – weiterhin nur symptomatische und operative Vorgehensweisen zur Verfügung. Kausale Therapieansätze existieren bislang nicht. 57 Rheumatologie und klinische Immunologie Arbeitsgruppe von Herrn Dr. med. Ingo H. Tarner Mitarbeiter 2011: Florian Meier Primäres Ziel der Arbeitsgruppe ist der Brückenschlag zwischen basiswissenschaftlicher Forschung und klinischer Anwendung in der Rheumatologie mit einem Schwerpunkt auf dem Krankheitsbild der rheumatoiden Arthritis. Mit der zunehmenden Entschlüsselung der zellulären und molekularen Mechanismen der rheumatoiden Arthritis ergeben sich immer neue Ansatzpunkte für innovative Behandlungsmethoden. So sind als gutes Beispiel dieser Entwicklung die Tumornekrosefaktor-a (TNF-a) blockierenden Basistherapeutika in den vergangenen 10 Jahren zu einem festen Bestandteil der rheumatologischen Basistherapie geworden. Allerdings stellen sie immer noch eine Zweitlinientherapie dar, wenngleich manche Wissenschaftler für einen frühen Einsatz plädieren, um die nachgewiesene antientzündliche und antidestruktive Wirksamkeit dieser Substanzen möglichst früh im Krankheitsprozess auszunutzen. Da die arthritische Knorpel- und Knochendestruktion unter anderem durch Matrixabbauende Enzyme vermittelt wird, beschäftigt sich ein zentrales Forschungsprojekt der Arbeitsgruppe mit der Visualisierung der molekularen Destruktionsmechanismen und ihrer Beeinflussung durch den TNFHemmer Etanercept zu verschiedenen Zeitpunkten im Krankheitsverlauf. Diese Untersuchungen zur molekularen In vivo-Fluoreszenzbildgebung in einem Tiermodell der rheumatoiden Arthritis werden durch eine Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut Leipzig ermöglicht und konnten zeigen, dass sowohl der Zeitpunkt des Therapiebeginns, als auch die Kombination mit dem Standard-Basistherapeutikum Methotrexat, bedeutsam sind für die Modulation der molekularen Aktivität Matrix-abbauender Enzyme. Neben dem TNF-a können auch andere Schlüsselmoleküle (Zytokine) der autoimmunen Entzündung sowie verschiedene Zellen des Immunsystems zu therapeutischen Zwecken beeinflusst werden. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Frau Dr. Neumann und der Arbeitsgruppe von Herrn Dr. Eming an der Universität Marburg wurde zudem ein neues Forschungsprojekt zur Bedeutung der sogenannten Adipokine bei immunologisch vermittelten Hautkrankheiten initiiert. Daneben wurde eine Kooperation mit der Firma Novo Nordisk zur Untersuchung der Rolle natürlicher Killerzellen im arthritischen Destruktionsprozeß entwickelt. Promotionen 2011 Matthias Broll, Dr. med. “Diagnostische Wertigkeit der Niederfeld-Magnetresonanztomographie und der Gelenksonographie in der Frühdiagnose einer Arthritis“ Stefanie Fleißner-Richter, Dr. med. „Einfluss von Methotrexat und Glukokortikoiden in Kombination mit Osteoprotegerin auf Gelenkentzündung und Knochenstruktur bei der Antigen-induzierten Arthritis der Ratte“ Ramona König, Dr. med. „Ausgewählte Kandidatengene und deren mögliche pathogenetische Rolle bei der Entstehung einer Knochendichteminderung bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis“ Anette Mathies, Dr. med. „Einfluss von Histondeactylaseinhibitoren auf die neuronale Differenzierung von neuroendokrin differenzierten Tumorzellen“ Anna Lena Schohe, Dr. med. „Evaluation der Cyclophosphamidtherapie bei Patienten mit systemischer Sklerose: Welche Parameter sind prädiktiv für ein Ansprechen?“ Martin Sperling, Dr. med. „Wirkeffekte einer additiven serielle manuellen Therapie der thorakalen Wirbelsäule zur Standardphysiotherapie auf Parameter der funktionalen und funktionellen Gesundheit bei ankylosierender Spondylitis“ 58 Rheumatologie und klinische Immunologie Drittmittel 2011 Deutsche Forschungsgemeinschaft: 1. The effect of adipocytokines on osteoimmunological processes in RA. (Dr. Elena Neumann und Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner) BMBF (ANKYLOSS): 1. Effekte von Adipozytokinen auf die Knochenbildung. (Dr. Elena Neumann) BMBF (IMPAM): 1. Characterization of subpopulations of synovial fibroblasts from patients with rheumatoid arthritis. (Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner und Dr. Elena Neumann) Kerckhoff-Stiftung: 1. CD82 beeinflusst die Migration von aktivierten synovialen Fibroblasten von Patienten mit rheumatoider Arthritis. (Dr. Elena Neumann) 2. Die Funktion von Aktivin in der Pathophysiologie der rheumatoiden Arthritis. (Dr. Elena Neumann) 3. CONPILE - Korrelation neuropsychiatrischer Lupus Manifestationen mit der immunologischen Aktivität. (Prof. Dr. Robert Dinser) Deutsche Forschungsgemeinschaft: 1. Cell-cartilage interactions at the articular borders under the influence of steroid hormones and cannabinoids. (Dr. Elena Neumann) 2. Adiponektin und Resistin Isoformen in der Pathophysiologie der rheumatoiden Arthritis. (Dr. Elena Neumann) 3. Identifikation von molekularen Schlüsselmechanismen für die Gelenkregeneration. (Prof. Dr. Robert Dinser) 4. Funktionelle Charakterisierung intraindividuell differentiell im Gelenkknorpel exprimierter Gene in der Pathophysiologie der Osteoarthritis (Dr. Matthias Geyer) Pitzer-Stiftung: 1. Untersuchung von Albumin-gekoppeltem Camptothecin zur Behandlung der RA im Tiermodell. (Dr. Elena Neumann) LOEWE-Initiative: 1. UGMLC (PostDoc-Stipendium & kollaboratives Projekt mit Prof. Dr. Andreas Günther und PostDocStipendium von Frau Dr. Stephanie Lefèvre). (Dr. Elena Neumann, Dr. Stephanie Lefèvre zusammen mit Prof. Dr. Andreas Günther) Preise 2011 1. DAAD Reisestipendium zum Kongress des ACR in Chicago: Dr. Stephanie Lefèvre 2. EULAR Reisestipendium zum EWRR in Amsterdam: Dr. Birgit Zimmermann 3. EULAR Reisestipendium zum EULAR-Kongress in London: Dr. Birgit Zimmermann 59 Rheumatologie und klinische Immunologie Publikationen 2011 Originalarbeiten und Übersichtsartikel 1. Allanore Y, Saad M, Dieudé P, Avouac J, Distler JH, Amouyel P, Matucci-Cerinic M, Riemekasten G, Airo P, Melchers I, Hachulla E, Cusi D, Wichmann HE, Wipff J, Lambert JC, Hunzelmann N, Tiev K, Caramaschi P, Diot E, Kowal-Bielecka O, Valentini G, Mouthon L, Czirják L, Damjanov N, Salvi E, Conti C, Müller M, Müller-Ladner U, Riccieri V, Ruiz B, Cracowski JL, Letenneur L, Dupuy AM, Meyer O, Kahan A, Munnich A, Boileau C, Martinez M. Genome-wide scan identifies TNIP1, PSORS1C1, and RHOB as novel risk loci for systemic sclerosis. PLoS Gen 2011; 7(7):e1002091 2. Avouac J, Fransen J, Walker UA, Riccieri V, Smith V, Muller C, Miniati I, Tarner IH, Randone SB, Cutolo M, Allanore Y, Distler O, Valentini G, Czirjak L, Müller-Ladner U, Furst DE, Tyndall A, Matucci-Cerinic M; EUSTAR Group. 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Khanna D, Walker U, Müller-Ladner U, Singh M, Bodukam V, Bae S, Allanore Y, Clements P, Cutolo M, Czirják L, Denton C, Distler O, Matucci M, Seibold J, Tyndall A, Furst DE. EULAR Points To Consider for Clinical Trials in Systemic Sclerosis. Ann Rheum Dis 2011;70(Suppl3):729 17. Krause A, Aries P, Lorenz HM, Müller-Ladner U, Kobialko M, Wendler J. Rituximab bei rheumatoider Arthrits – erste Ergebnisse der nichtinterventionellen BRIDGING-Studie. Z Rheumatol 2011; 70 (Suppl1):85 18. Krumbholz G, Lehr A, Rickert M, Steinmeyer J, Schett G, Rehart S, Müller-Ladner U, Neumann E. Expression of adiponectin and resistin at sites of bone resorption in rheumatoid arthritis. Z Rheumatol 2011; 70(Suppl1):30 19. Lange U, Gelsebach C, Müller-Ladner U. Auswirkungen eines standardisierten Osteoporosetrainings auf die Knochendichte, den Knochenstoffwechsel, die Koordination/Balance sowie Kraft und Ausdauer – eine 2-jährige Prospektivstudie. Osteologie 2011; (Suppl1):45, P04 20. 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Von Febuxostat bis IL-1 Blockade – neue Therapieoptionen der Gicht und ihre Einsatzgebiete. Z Rheumatol 2011; (Suppl1): Abstraktband, Thema: Highlights moderner rheumatologischer Therapien, 16.02 32. Neumann N, Müller-Ladner U, Kürten B, Lange U. Serielle niedrig-dosierte Radonstollentherapie und deren Wirkung auf zentrale Zytokine des Knochenstoffwechsels bei ankylosierender Spondylitis. Z Rheumatol 2011, 70(Suppl1):61 33. Sperling M, Tarner IH, Müller-Ladner U, Lange U. The effects of manual mobilisation on the mobility of the thoracic spine in patients with ankylosing spondylitis. In: 7th EFSMA – European Congress of Sports Medicine, 3rd Central European Congress of Physical Medicine and Rehabilitation. Salzburg, 26.-29.10.2011. Düsseldorf. German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc1 1esm141. 34. Stapfer G, Hermann W, Müller-Ladner U, Lange U. Frakturen als Komplikationen eines M. Paget – zwei Kasuistiken. Osteologie 2011; (Suppl1):67, P64 35. Stapfer G, Müller-Ladner U, Lange U. MRT-negativer Befund bei Schenkelhalsfraktur – ist das möglich? Z Rheumatol 2011; 70(Suppl1):21 36. Strohbeck C, Meier F, Riemekasten G, Pfeiffer C, Himsel A, Herrgott I, Blank N, Distler J, Seidel M, Hunzelmann N, Müller-Ladner U. Clinical Features of Gastrointestinal Involvement in Patients with Systemic Sclerosis. Arthritis Rheum 2011; 63(Suppl1):569 37. Strohbeck C, Meier FM, Riemekasten G, Himsel A, Herrgott I, Blank N, Bretzel RG, Distler J, Seidel M, Müller-Ladner U. Gastrointestinale Beteiligung bei systemischer Sklerose (SSc) im Vergleich zu anderen rheumatischen Erkrankungen. Z Rheumatol 2011; 7(Suppl1):39 38. Tarner IH, Dischereit G, Müller-Ladner U, Lange U. Benefical effects on bone metabolism and bone mineral density of infliximab in rheumatoid arthritis and ankylosing spondylitis: A prospective openlable two-year-study. Ann Rheum Dis 2011; 70(Suppl3):704 39. Tarner IH, Englbrecht M, van der Heijde D, Müller-Ladner U. The role of corticosteroids for pain relief in persistent pain of inflammatory arthritis: a systematic literature review. Ann Rheum Dis 2011; 70 (Suppl3):694 40. Werthmann M.-L, Zeglam S, Moll-Müller M, Müller-Ladner U, Strunk J. Prognostischer Wert von Ka pillarmikroskopie und Dopplersonographie bei früher undifferenzierter Kollagenose. Z Rheumatol 2011; 70(Suppl1):21 41. Whittle S, Colebatch AN, Adams K, Englbrecht M, Hazlewood G, Marks JL, Radner H, Ramiro S, Richards B, Tarner IH, Aletaha D, Bombardier C, Buchbinder R, Edwards CJ, Landewé R, MüllerLadner U, van der Heijde D. Multinational evidence-based recommendations for pain management by pharmacotherapy in inflammatory arthritis: integrating systematic literature research and expert opinion of a broad panel of rheumatologists in the 3e initiative. Ann Rheum Dis 2011; 70(Suppl3):157 66 Rheumatologie und klinische Immunologie 42. Zimmermann B, Fischer S, Lefèvre S, Schönburg M, Umscheid T, Müller-Ladner U, Preissner KT, Neumann E. Extrazelluläre RNA und DNA beeinflusst die Invasivität synovialer Fibroblasten von Patienten mit rheumatoider Arthritis. Der Internist 2011; 13(Suppl1):150 43. Zimmermann B, Fischer S, Lefèvre S, Umscheid T, Preissner K, Müller-Ladner U, Neumann E. Vascular transmigration of synovial fibroblasts from patients with rheumatoid arthritis is influenced by extracellular RNA/DNA and the type of endothelial cells. Ann Rheum Dis 2011; 70(Suppl2):A32 44. Zimmermann B, Ullrich S, Kesel N, Rickert M, Steinmeyer J, Rehart S, Lehr A, Schumacher U, MüllerLadner U, Neumann E. CD15s Expression Pattern in the Synovial Tissue of Patients with Rheumatoid Arthritis and Its Role in RASF Migration. Arthritis Rheum 2011; 63(Suppl1):142 45. Zimmermann B, Ullrich S, Kesel N, Stürz H, Steinmeyer J, Rehart S, Lehr A, Müller-Ladner U, Schumacher U, Neumann E. Evidence for the role of E-selectin in the vascular transmigration of rheumatoid arthritis synovial fibroblasts in vitro and in vivo. Z Rheumatol 2011; 70(Suppl1):30 46. Zimmermann B, Ullrich S, Kesel N, Müller-Ladner U, Schumacher U, Neumann E. Rheumatoid arthritis synovial fibroblasts use comparable mechanisms as leukocytes for vascular transmigration. Ann Rheum Dis 2011; 70(Suppl3):264 47. Whittle S, Colebatch AN, Adams K, Englbrecht M, Hazlewood G, Marks JL, Radner H, Ramiro S, Richards B, Tarner I, Aletaha D, Bombardier C, Buchbinder R, Edwards CJ, Landewé R, Müller-Ladner U, van der Heijde D. Multinational Evidence Based Recommendations For Pain Management by Pharmacotherapy in Inflammatory Arthritis. Integrating Systematic Literature Research and Expert Opinion of Broad Panel of Rheumatologists in The 3E Initiative. Ann Rheum Dis 2011;70(Suppl3):157 48. Whittle S, Colebatch AN, Adams K, Englbrecht M, Hazlewood G, Marks JL, Radner H, Ramiro S, Richards B, Tarner IH, Aletaha D, Bombardier C, Buchbinder R, Edwards CJ, Landewé R, MüllerLadner U, van der Heijde D. Multinational evidence-based recommendations for pain management by pharmacotherapy in inflammatory arthritis: integrating systematic literature research and expert opinion of a broad panel of rheumatologists in the 3e initiative. Z Rheumatol 2011; 70(Suppl1):80 67 Thoraxchirurgie und Pneumologie 68 Thoraxchirurgie und Pneumologie Thoraxchirurgie, Allgemeine Pneumologie und Onkologie 69 Thoraxchirurgie Forschungsbericht der Abt. Thoraxchirurgie der Kerckhoff-Klinik 2011 Dr. med. Stefan Guth Prof. Dr. med. Eckhard Mayer, Direktor der Abteilung Die Abteilung Thoraxchirurgie hat im Jahr 2011 wissenschaftliche Projekte begonnen und durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Forschungstätigkeit liegt im Bereich der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH). Die bestehende SQL-Datenbank wird kontinuierlich erweitert (Guth), um prospektiv Daten aller behandelten Patienten projektgebunden zu erfassen. Durch 2 Doktoranden (Herrn Quapp und Herr Kratochwil) werden die Daten prospektiv und retrospektiv erfasst. Die Datenbankarchitektur erlaubt hierbei das Erstellen neuer Projekte aufbauend auf bereits bestehende Projektstrukturen, indem deren Datenstrukturen vererbt werden können. In den neu abgeleiteten Projekten müssen dann lediglich die neu benötigten Datenfelder noch zusätzlich angelegt werden. Daneben wurde die Funktionalität der Datenbankanwendung um die Möglichkeit der programmgestützten Erstellung von Randomisierungslisten erweitert, die wiederum nutzerberechtig (d.h. Passwort geschützt) zur Zuordnung der jeweiligen Studienpatienten dient. Die begonnene (April 2009) Gewebesammlung von Endarteriektomiepräparaten aller PEA-Patienten in einer humanen Gewebebank (Zusammenarbeit mit dem MPI für Herz- und Lungenforschung; Einlagerung in flüssigem Stickstoff) wird ebenfalls kontinuierlich fortgesetzt (Voswinckel, Mayer, Guth, Kramm, Wiedenroth). Diese Gewebebank ist mittlerweile erweitert worden, um sowohl „normales“ Lungengewebe, Lungentumorgewebe, als auch Lungenarterien, die keiner Hypertonie ausgesetzt waren, zu asservieren. Diese Gewebebank wird zukünftig ein Baustein einer multizentrischen Gewebebank sein, die zum Deutschen Zentrum für Lungenforschung gehören wird. Das Gewebe soll der grundlagenwissenschaftlichen Bearbeitung von Fragen der Tumorprogression, Invasion und Metastasierung, sowie zur Pathogenese der COPD dienen (Voswinckel, Guth, Kramm; Förderung durch BMBF und LOEWE). In 2011 sind weitere Vorbereitungen getroffen worden, um diese Gewebebank auf Lungentumorgewebe sowie tumorfernes Lungengewebe auszudehnen. Die klinische Forschung soll zum einen die operativen und klinischen Abb.1: Endarteriektomiepräparat Ergebnisse nach pulmonaler Endarteriektomie evaluieren. Hierzu werden insbesondere hämodynamische Parameter (Rechtsherzkatheter, UKG) sowie Surrogatparameter (Spiroergometrie, 6-Minuten Gehtest, NT-proBNP) vor und nach dem operativen Eingriff erfasst. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Kardiologie der Kerckhoff-Klinik werden alle Patienten prä- und postoperativ mittels Cardio-MRT untersucht, um morphologische und funktionelle Veränderungen im Rahmen „reverse remodeling“ des rechten Ventrikels zu erfassen. Weiterhin besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Rehaklinik Königstuhl (Prof. Grünig), die sich insbesondere auf die Behandlung von Patienten mit Pulmonaler Hypertonie spezialisiert hat. 70 Thoraxchirurgie Aus dieser Zusammenarbeit ist bereits ein erstes Manuskript entstanden, das sich aktuell im Review-Prozess befindet, Titel: Exercise Training Improve Exercise Capacity and Quality of Life in Patients with Inoperable or Residual Chronic Thromboembolic Pulmonary Hypertension. Im Jahr 2011 wurde die nachfolgende Studie gestartet (Guth, Mayer, Kramm). Titel: Identifizierung und Validierung von Biomarkern in Plasma/Serumproben sowie die Genexpressionsanalyse in durch Endarteriektomie gewonnenen Gewebeproben von chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonikern (CETPH-Patienten) Mittlerweile sind alle geplanten 25 CTEPH Patienten, die einer PEA unterzogen wurden in die Studie eingeschlossen worden und sowohl Serum- und Urinproben (Biomarker) als auch Endarteriektomiegewebe (Genexpressionsanalysen) asserviert worden. Parallel dazu wurde noch Pulmonalarteriengewebe von 25 Lungenkarzinompatienten asserviert, bei denen keine Pulmonale Hypertonie vorlag, um Kontrollproben zum Vergleich zu haben. In Zusammenarbeit mit der Industrie werden aktuell die Analysen der Biomarker im Serum und Urin durchgeführt. Die Genexpressionsanalysen aus pulmonalen Endarteriektomiegewebe bzw. Blut und Plasma werden demnächst beginnen. Seit Oktober 2009 werden Gewebeproben von Endarteriektomiepräparaten getrennt nach zentraler und peripherer Lokalisation gesammelt. Diese werden in Formalin fixiert und zusammen mit dem Institut für Pathologie der Universität Mainz untersucht. Die Präparate werden in toto in Formalin eingebettet und anschließend folgt eine HE-Färbung. Zusätzlich laufen derzeit immunhistochemische Färbungen, mit einer breiten Markerpalette, bestehend aus endothelialen Markern, Proliferationsmarkern, Nestin sowie Entzündungsmarker, BNPs und COX (Wiedenroth). Eine endgültige Analyse steht hier noch aus . Publikationen 2011 1. Chronic thromboembolic pulmonary hypertension (CTEPH): Updated Recommendations of the Cologne Consensus Conference 2011. Wilkens H, Lang I, Behr J, Berghaus T, Grohe C, Guth S, Hoeper MM, Kramm T, Krüger U, Langer F, Rosenkranz S, Schäfers HJ, Schmidt M, Seyfarth HJ, Wahlers T, Worth H, Mayer E. Int J Cardiol. 2011 Dec;154 Suppl 1:S54-60. 2. Chronic thromboembolic pulmonary hypertension (CTEPH): results from an international prospective registry. Pepke-Zaba J, Delcroix M, Lang I, Mayer E, Jansa P, Ambroz D, Treacy C, D'Armini AM, Morsolini M, Snijder R, Bresser P, Torbicki A, Kristensen B, Lewczuk J, Simkova I, Barberà JA, de Perrot M, Hoeper MM, Gaine S, Speich R, Gomez-Sanchez MA, Kovacs G, Hamid AM, Jaïs X, Simonneau G. Circulation. 2011 Nov 1;124(18):1973-81. Epub 2011 Oct 3 3. Diagnostic performance of state-of-the-art imaging techniques for morphological assessment of vascular abnormalities in patients with chronic thromboembolic pulmonary hypertension (CTEPH). Ley S, Ley-Zaporozhan J, Pitton MB, Schneider J, Wirth GM, Mayer E, Düber C, Kreitner KF. Eur Radiol. 2012 Mar;22(3):607-16. Epub 2011 Sep 27 4. Surgical management and outcome of patients with chronic thromboembolic pulmonary hypertension: results from an international prospective registry. Mayer E, Jenkins D, Lindner J, D'Armini A, Kloek J, Meyns B, Ilkjaer LB, Klepetko W, Delcroix M, Lang I, Pepke-Zaba J, Simonneau G, Dartevelle P. J. Thorac Cardiovasc Surg. 2011 Mar;141(3):702-10 Noch im Review-Prozess: 1. Exercise Training Improve Exercise Capacity and Quality of Life in Patients with Inoperable or Residual Chronic Thromboembolic Pulmonary Hypertension Christian Nagel, MD1*, Felix Prange1*, Stefan Guth, MD2*, Jochen Herb1, Nicola Ehlken, BSc1, Christine Fischer, PHD7; Frank Reichenberger, MD3, Michael Halank, MD4, Stephan Rosenkranz, MD5; Hans-Jürgen Seyfarth, MD5, Eckhard Mayer, MD2, Ekkehard Grünig, MD1. 71 Allgemeine Pneumologie und Onkologie Forschungsbericht der Abt. Allgemeine Pneumologie und Onkologie 2011 Priv.- Doz. Dr. med. Robert Voswinckel Die Abteilung für allgemeine Pneumologie und Onkologie ist sehr aktiv in der klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Forschung zur Entwicklung neuartiger Therapiestrategien lebensbedrohlicher Erkrankungen der Atemwege, der Lungenblutgefäße und des Lungengewebes tätig. Die grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten werden überwiegend am benachbarten Max-Planck-Institut (MPI) für Herz- und Lungenforschung durchgeführt. Die Arbeitsgruppen sind Teil des deutschen Exzellenzclusters für Herz- und Lungenforschung (ECCPS), welches die Universitätskliniken Frankfurt, Gießen und Marburg sowie den Campus Bad Nauheim umfasst. Darüber hinaus werden die Arbeiten im Rahmen der Hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) langfristig gefördert. Im Rahmen der LOEWE Förderung wird u. a. eine dem gesamten Forschungsnetzwerk zur Verfügung stehende Lungengewebs- und Lungentumor-Biobank durch das Thoraxzentrum der Kerckhoff-Klinik unterhalten. Im Jahr 2011 konnte als bisher größter Erfolg der langfristigen Forschungsförderung am Campus Bad Nauheim (Kerckhoff-Klinik und Max-Planck-Institut) zusammen mit der Universitätsklinik Gießen und Marburg zusätzlich die Gründung des Deutschen Zentrums für Lungenforschung sowie am MPI zusätzlich des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislaufforschung, jeweils zusammen mit mehreren Partneruniversitäten in Deutschland, eingeworben werden. Hieran waren und sind Mitarbeiter der Abteilung allgemeine Pneumologie sowie Onkologie maßgeblich beteiligt und leiten Teilbereiche des nationalen Forschungszentrums für Lungenerkrankungen. Die Forschungsaktivitäten der Abteilung Pneumologie und Onkologie der Kerckhoff-Klinik teilen sich in drei Hauptbereiche: i) Grundlagenforschung zum Lungenwachstum, der Lungenregeneration und von Stammzellen mit dem Ziel der Entwicklung regenerativer Therapien für Gewebe zerstörende Lungenerkrankungen wie der COPD, Lungenfibrose und Lungenemphysem (Arbeitsgruppe Voswinckel), ii) angewandte Forschung zur Krankheitsentstehung und neuartigen Therapien der pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck) mit Schwerpunkt auf der klinischen Forschung von der ersten Anwendung am Menschen bis hin zu zulassungsrelevanten, weltweiten Multicenterstudien zu neuen Medikamenten bei Lungenhochdruck (Arbeitsgruppe Ghofrani) und iii) grundlagenwissenschaftliche Untersuchungen zur Entstehung, dem Fortschreiten, der Metastasierung und letztendlich neuartigen Therapie von Lungentumoren an teilweise humanisierten Tiermodellen (Untersuchung menschlicher Tumore in immunschwachen Mäusen) mit besonderem Augenmerk auf Immuntherapien, Bindegewebs-Tumor Wechselwirkungen und der Steuerung des Tumorzellwachstums (Arbeitsgruppe Banat/Savai). Abbildung 1 (s. nächste Seite): Mauslungengewebe mit genetisch fluoreszenzmarkierten Stammzellen des Lungenbindegewebes (grün; PDGFR-alpha-GFP). Zusätzlich gefärbt sind glatte Muskelzellen (rot) und Blutgefäßzellen (Endothel; orange). Alle Zellkerne sind blau dargestellt (Voswinckel). 72 Allgemeine Pneumologie und Onkologie Arbeitsgruppe PD Dr. Robert Voswinckel Regenerative Therapieansätze bei destruierenden Lungenerkrankungen Akute und chronische Erkrankungen der Atemwege und des Lungenfeingewebes, die zur Zerstörung der regulären Struktur von Lungenbläschen (Alveolen) und somit zu Verlust von Gasaustauschoberfläche führen, stellen die moderne Pneumologie vor immer größere Aufgaben. Die Zahl der Patienten mit Gasaustauschproblemen in unserer Gesellschaft nimmt aus verschiedenen Gründen kontinuierlich zu, bereits für das Jahr 2020 prognostiziert die WHO einen dramatischen Anstieg der Krankheitslast und Sterblichkeit durch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Als wichtige Lungenerkrankungen, die zu einem Verlust an Gasaustauschoberfläche führen, sind in erster Linie die COPD und das Lungenemphysem zu nennen, aber auch die große Gruppe der fibrosierenden (vernarbenden) Lungenerkrankungen, schwere Pneumonien mit nachfolgender Vernarbung oder Zerstörung von Gewebe, Gewebsverlust durch notwendige Lungenoperationen bei Tumorerkrankungen oder Verletzungen, die frühkindliche bronchopulmonale Dysplasie, die vererbliche zystische Fibrose und nicht zuletzt der zunehmende Verlust von Lungenoberfläche mit dem Alter. Die bisher verfügbaren Therapien für solche strukturellen Lungenerkrankungen ändern nichts am eigentlichen Problem, sie können in vielen Fällen nur lindernd auf die Symptome der Luftnot einwirken. Eine kausale Therapie des Mangels an Gasaustauschoberfläche ist derzeit nicht vorhanden. Umfangreiche Untersuchungen zur Entdeckung der Rolle von Stammzellen (Abbildung 1) und der zellulären Kommunikation bei regenerativem Wachstum werden durchgeführt. Im Jahr 2011 konnten 2 mögliche Meilensteine im Hinblick auf zukünftige regenerative Therapien von uns sowie mit unserer Beteiligung publiziert werden. So konnten wir mit kooperierenden Arbeitsgruppen zeigen, dass ein körpereigenes Eiweiß namens EMAP-2 (Endothel Makrophagen aktivierendes Protein-2), welches vor ca. 10 Jahren erstmalig durch Prof. M. Clauss am MPI Bad Nauheim aus Tumoren isoliert werden konnte, eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Verschlimmerung des Lungenemphysems spielt. EMAP-2 wird durch Zigarettenrauch und Zelltod gebildet, führt zum Absterben weiterer Zellen der Umgebung sowie gleichzeitig zum Einstrom von Entzündungszellen in die Lunge. Dieser Teufelskreis aus (anfangs) Rauchen, EMAP-2 Produktion, Entzündung, Zelltod und vermehrter EMAP-2 Produktion kann viele Aspekte der COPD bzw. des Lungenemphysems erklären. Im Tiermodell zigarettenrauchender Mäuse konnte durch Inhalation eines EMAP-2 bindenden Antikörpers das Emphysem verhindert und sogar zurückgeführt werden. Die zweite viel beachtete Arbeit aus der Gruppe von Prof. N. Weissmann in Gießen konnte zeigen, dass das körpereigene Enzym induzierbare Stickstoffmonoxid Synthetase (iNOS) für das zigarettenrauch-induzierte Lungenemphysem der Maus notwendig ist. Die genetische sowie medikamentöse Beeinflussung dieses Enzyms konnte ein Lungenemphysem in diesem Fall verhindern und bereits entstandenes Emphysem regenerieren. Wie und ob EMAP-2 und iNOS zusammen agieren, ist u.a. derzeitiger Gegenstand weiterer Untersuchungen. Für beide Zielmoleküle werden derzeit Partner der Industrie akquiriert, um die Untersuchungen an Patienten voranzutreiben. Ein weiteres Forschungsfeld ist die Erzeugung von Blutgefäßzellen aus embryonalen Stammzellen oder, weil besser für therapeutische Zwecke nutzbar, aus sog. induzierbaren pluripotenten Stammzellen. Es ist derzeit möglich, aus z.B. Hautzellen, gewonnen durch eine kleine Probenentnahme, durch sog. Reprogrammierung Stammzellen zu erzeugen, die sich in fast beliebige Zelltypen ausreifen lassen. Wir arbeiten dabei an der Erzeugung von Zellen der Blutgefäßinnenhaut (Endothel), welche als Zelltherapie bei Blutgefäßerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) sowie als Patienteneigener (autologer) Oberflächenbewuchs moderner Kunstherzen oder Kunstlungensysteme die Verträglichkeit dieser Systeme dramatisch steigern sollen (Abbildung 2). Diese Arbeiten werden am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung zusammen mit dem Zentrum für Organersatzsysteme der Medizinischen Hochschule Hannover im Rahmen des DZL vorangetrieben. Abbildung 2: Dreidimensionale Rekonstruktion einer konfokalen Laserscan-Mikroskopie Aufnahme eines sich entwickelnden Blutgefäßnetzwerkes in einem ca. 1mm durchmessenden Zellball bestehend aus embryonalen Stammzellen der Maus. Diese Zellen können herausgelöst, aufgereinigt und theoretisch in fast unbegrenzter Zahl gezüchtet werden für klinische Anwendungen. 73 Allgemeine Pneumologie und Onkologie Arbeitsgruppe Prof. Dr. Hossein A. Ghofrani Neuartige Therapien zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck) In den letzten Jahren haben sich Änderungen sowohl der Definition und Klassifikation als auch der diagnostischen und therapeutischen Strategien der pulmonalen Hypertonie ergeben, die in die neuen deutschen und europäischen Leitlinien Eingang gefunden haben. Mittlerweile sind mehr als 30 Formen der pulmonalen Hypertonie beschrieben, die fünf diagnostischen Klassen zugeordnet werden. Definierendes Merkmal ist der erhöhte mittlere pulmonalarterielle Druck von ≥ 25 mm Hg in Ruhe. Die fünf Klassen pulmonaler Hypertonie (PH) umfassen i) die pulmonal- arterielle Hypertonie (PAH), ii) die pulmonalvenöse Hypertonie, iii) die PH assoziiert mit chronischen Lungenerkrankungen, iv) die chronisch thromboembolische PH (CTEPH) und v) seltene Formen. Alle Formen außer der pulmonalvenösen Hypertonie sind hervorgerufen durch eine primäre Verengung der Lungenarterien durch muskuläre Gefäßverengung, Gefäßentzündung, dysreguliertes Gefäßzellwachstum oder im Falle der CTEPH durch dauerhafte Verlegung der Gefäße durch thrombotisches Material. Seit einigen Jahren erst sind spezifische Medikamente für die Gruppe I der Lungenhochdruckerkrankungen (PAH) zugelassen, eine Erkrankungsgruppe mit einer mittleren Überlebenszeit von 2,8 Jahren nach Diagnose ohne gezielte Therapie. Mehrere dieser neuartigen Medikamente wurden in den letzten Jahren durch translationale (Grundlagenerkenntnisse in die Klinik überführende) Forschung von den Mitarbeitern der Abteilung für Pneumologie bis zur teils weltweiten Markteinführung gebracht (Abbildung 3). Abbildung 3: Untersuchungen zur Wirksamkeit des Phosphodiesterase-5 Inhibitors Sildenafil bei durch Sauerstoffmangel hervorgerufenem Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie). Aufgrund der vergleichsweise guten Zugänglichkeit und Rettungsmöglichkeiten wurde die Untersuchung 2003 im Base Camp des Mount Everest (im Hintergrund sichtbar) durchgeführt (Ghofrani und Kollegen). In letzter Zeit konzentrieren sich die grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Forschungsaktivitäten einerseits auf potente, in Tablettenform verabreichbare Lungengefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren), andererseits auf zellwachstumshemmende (antiproliferative) Substanzen zur Rückführung bereits fixierter Gefäßveränderungen bei schwer kranken PH Patienten (reverse remodeling). Die gefäßerweiternden Substanzen werden repräsentiert durch Aktivatoren der löslichen Guanylatzyklase (z.B. Riociguat). Riociguat wird derzeit unter Leitung von Prof. Dr. H. A. Ghofrani in multizentrischen Phase III Studien für Patienten mit PAH, mit CTEPH oder mit pulmonalvenöser Hypertonie untersucht. Zu den anti-proliferativen Substanzen zählen, als am weitesten in der klinischen Forschung fortgeschritten, der Rezeptortyrosinkinaseinhibitor Imatinib (Abbildung 4), sowie artverwandte Medikamente wie das Sorafenib, Sunitinib und Nilotinib. Abbildung 4: Auslösung einer schweren pulmonalen Hypertonie durch einmalige Injektion des Agens Monocrotalin in der Ratte zum Zeitpunkt 0 (horizontale Zeitachse). Dargestellt ist der systolische Lungenblutdruck (RVSP) auf der senkrechten Achse über die Zeit. Nach 28 Tagen ist die Krankheit voll ausgebildet, der Lungenblutdruck von vormals 23 mmHg auf über 90 mmHg angestiegen. Nach weiteren 2 Wochen sterben die Tiere am Lungenhochdruck. Hier wurde im Tiermodell eine vollständige Rückbildung der pulmonalen Hypertonie durch Gabe von Imatinib (STI571), welches zellwachstumshemmend wirkt, erreicht und die Sterblichkeit komplett überwunden (Ghofrani, Schermuly und Kollegen). 74 Allgemeine Pneumologie und Onkologie Arbeitsgruppen PD Dr. André Banat, Dr. Rajkumar Savai Neuartige Therapiestrategien für das Lungenkarzinom Die Überlebenschancen mit metastasierten Tumorerkrankungen der Lunge sind trotz umfangreicher präklinischer und klinischer Forschung über die letzten 20 Jahre nur unzureichend verbessert worden. Vorrangiges Ziel (und Spezialisierung der Abteilung Thoraxchirurgie der Kerckhoff-Klinik) ist eine kurative, radikale Operation des Tumors. Ist eine solche nicht mehr von vornherein möglich, so ist eine Chemotherapie oder Strahlentherapie allein oder in Kombination derzeit meist die Standardbehandlung. Aufgrund zunehmend besseren Verständnisses der molekularen und zellulären Mechanismen der Tumorentstehung, des Tumorwachstums und der Metastasierung wurden in jüngster Zeit auch für das Lungenkarzinom individuell abgestimmte, neuartige Therapien entwickelt, die mit teils besserer Verträglichkeit und auch Wirksamkeit im Vergleich zu herkömmlichen (Chemo-) Therapien die Therapiemöglichkeiten erfreulich erweitern. Für die individuelle, optimale Therapieabstimmung ist eine geregelte, enge Kooperation von Thoraxchirugie, Pathologie, Pneumologie, Onkologie, Strahlentherapie und Radiologie, wie sie am Thoraxzentrum der Kerckhoff-Klinik durch das wöchentliche Tumorboard fest etabliert ist, absolute Voraussetzung. Da jedoch auch diese neuartigen antiproliferativen Therapien noch weit hinter den zu wünschenden Ergebnissen zurückbleiben, ist weitere Grundlagenforschung in diesem Bereich unabdinglich. Die Abteilung für Pneumologie und Onkologie ist durch Prof. Dr. A. Banat sowie Dr. R. Savai (am benachbarten Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung) klinisch und grundlagenwissenschaftlich sehr aktiv an der Erforschung neuer Signalwege bei der Entstehung und Ausbreitung von Lungentumoren beteiligt. Hierfür werden vielfältige Tumor-Tiermodelle unter Verwendung genetisch veränderter Lungentumormäuse, in denen Lungentumoren variabler Bösartigkeit und Metastasierungsaktivität induziert werden können, genutzt und durch zusätzliche gezielte molekulare Manipulationen die Rolle neuer Signalwege untersucht. Die Untersuchung des Ansprechens des Tumorwachstums auf neuartige Therapieformen in den Mäusen wird über die Zeit durch weiderholte Vermessung der Tumore und deren Metastasen u.a. am Kleintier- CT und einem der wenigen Kleintier MRTs Deutschlands am hiesigen MPI schmerzfrei ermöglicht. Desweiteren wird die Intensivierung der körpereigenen Immunantwort durch forcierte Verschmelzung von Tumorzellen mit Zellen der Immunabwehr angestrebt, mit dem Ziel der besseren Fremderkennung des Tumors und der nachfolgenden Zerstörung des Tumors durch das Immunsystem. Diese Arbeitsgruppe hat, durch die verfügbaren, umfangreichen bildgebenden Technologien im Rahmen des ECCPS (Kleintier MRT, PET-CT, Volumen CT, Ganztier-Fluoreszenz Detektion, Fluoreszenz-Tomografie, konfokale Mikroskopie), die Charakterisierung von Lungentumoren im lebenden Tier, und damit die Möglichkeit der Beobachtung des Effektes neuartiger Therapien auf experimentelle Lungentumore, maßgeblich vorangetrieben. Weitere MitarbeitertInnen: Postdocs: Dr. med. Katrin Ahlbrecht, PhD, Dr. hum biol. MSc. Biol. Vandana Nikam, Dr. rer. nat. Sven Becker PhD StudentInnen: Dipl. biol. Friederike Klein, Msc. biol. Celimene Koumba, MSc. biol. Manish Kumar, MSc. biol. Nicola Kuse, BE (mechanical) MSc. mol. biol. Sandeep Nikam, Maria Raissi-Dekhordi, MD, Dipl. biol. Peter Rauschkolb, Dipl. biol. Anja Schmall, Dipl. biol. Daria Szwerloska, MSc. biotech. Minmin Yin MedizinstudentInnen: Stefanie Pfrogner, Michaela Riepe, Natasha Vipotnik, Julia Kolbe, Katharina Ebel, Dawid Pomagruk, Lars Burghardt, Stephanie Sophia Bruetsch Technische AssistenInnen: Nilifer Cevik, Diana Fuchs, Marianne Hoeck, Uta Eule 75 Allgemeine Pneumologie und Onkologie Publikationen Prof. Dr. Hossein A Ghofrani 2011 1. Mittal M, Gu XQ, Pak O, Pamenter ME, Haag D, Fuchs DB, Schermuly RT, Ghofrani HA, Brandes RP, Seeger W, Grimminger F, Haddad GG, Weissmann N. Hypoxia induces Kv channel current inhibition by increased NADPH oxidase-derived reactive oxygen species. Free Radic Biol Med. 2012 Mar 15;52 (6):1033-42. Epub 2011 Dec 16. 2. 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Sci Transl Med. 2011 Jun 15;3(87):87ra53. PubMed PMID: 21677199. 7. Pullamsetti SS, Doebele C, Fischer A, Savai R, Kojonazarov B, Dahal BK, Ghofrani HA, Weissmann N, Grimminger F, Bonauer A, Seeger W, Zeiher AM, Dimmeler S, Schermuly RT. Inhibition of microRNA -17 improves lung and heart function in experimental pulmonary hypertension. Am J Respir Crit Care Med. 2012 Feb 15;185(4):409-19. Epub 2011 Dec 8. PubMed PMID: 22161164. 79 Transfusionsmedizin und Hämostaseologie 80 Transfusionsmedizin und Hämostaseologie Transfusionsmedizin und Hämostaseologie 81 Transfusionsmedizin und Hämostaseologie Forschungsbericht der Abt.Transfusionsmedizin und Hämostaseologie der Kerckhoff-Klinik 2011 Dr. med. Katharina Madlener Frau Dr. Katharina Madlener Leitung der Abteilung Labormedizin, Transfusionsmedizin und Krankenhaushygiene Labor - Essentieller Bestandteil des Krankenhausalltags Die Änderungen der Krankenhausstrukturen in den letzten Jahren haben zu neuen Herausforderungen im Laboralltag geführt. Entsprechend dieser Anforderungen haben sich Quantität und Qualität der labormedizinischen Analytik erheblich geändert. — Eine sehr große Anzahl an Analysen muss täglich durchgeführt werden. Kurze Verweilzeiten im Krankenhaus erfordern ein hohes Maß an Automatisierung und eine gute Logistik, um in kurzer Zeit alle notwendigen Untersuchungen bereitzustellen. — Untersuchungsbefunde sollen bereits nach sehr kurzer Zeit dem behandelnden Arzt zur Verfügung stehen, um Notfallsituationen gerecht werden zu können. — Die Laboruntersuchungen sollen dem Klinikstandard entsprechend in höchster Qualität durchgeführt werden. — Die Entwicklungszeit für neue Testverfahren ist extrem kurz geworden. Zwischen dem Einsatz im Forschungslabor und dem Einsatz am Patientenbett liegen oft nur wenige Monate. In einem kontinuierlichen Prozess müssen die Untersuchungsmethoden dem Forschungsstand angepasst werden. — Bei allen anderen Anforderungen müssen selbstverständlich immer auch ökonomische Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Die Ausweitung der notwendigen Laboranalytik im eigenen Hause, die Kooperation mit anderen Kliniken am Campus und in der näheren Umgebung machten mittelfristige bauliche Veränderungen notwendig. Die bisherigen Laborräume entsprachen nicht mehr dem Stand der Technik und ermöglichten auch keine weitere Modernisierung mehr. Die notwendigen Baumaßnahmen wurden in 2011 begonnen. Da ein Umbau im Bestand aufgrund des nur begrenzt verfügbaren Platzes nicht möglich war, zog das gesamte Labor in kurz zuvor freigewordene Laborräume in einer benachbarten Klinik. Eine besondere Herausforderung stellte der EDV-Anschluss des Übergangslabors an die Klinik dar. Diese Aufgabe wurde in hervorragender Weise von der hauseigenen IT-Abteilung übernommen. Es kam zu keinen Störungen in der Datenübertragung. Auch der Umzug wurde von Seiten der Labormitarbeiter/Innen und Haustechnik bis ins Detail geplant, sodass der Umzug bei voller Arbeitsleistung innerhalb weniger Tage erfolgte. In Kooperation mit dem Pflegedienst wurde ein Blutprobentransportdienst aufgebaut, sodass im Stundentakt Blutproben von der Klinik ins Nachbarhaus transportiert wurden. So konnten auch weiterhin kurze Bearbeitungszeiten sichergestellt werden. Und auch die Versorgung der Klinik mit Blut und Blutprodukten wurde durch den Patiententransportdienst ermöglicht. 82 Transfusionsmedizin und Hämostaseologie Trotz des Umzugs wurde in 2011 das gesamte Untersuchungsspektrum angeboten. Es gliedert sich in ihre klassischen Teilgebiete Klinische Chemie, Hämatologie, Hämostaseologie, Mikrobiologie, Immunologie und Transfusionsmedizin. Klinische Chemie Zur Klinischen Chemie zählen alle Untersuchungen im Blut, Urin und Punktaten zur Diagnostik von Entzündungen, systemischen Erkrankungen, Organ- und Stoffwechselerkrankungen. Die eingesetzten Analysensysteme, sogenannte „Laborstraßen“, ermöglichen eine effiziente Bearbeitung der vielen, verschiedenen Testsysteme. An einem normalen Klinikalltag werden mehr als 10.000 Einzeluntersuchungen durchgeführt. Abb.: „Laborstraße“ (Fa. Roche) Hämatologie Hämatologische Untersuchungen sind wesentlicher Bestandteil des Routinelabors. Über das sogenannte „Blutbild“ wird z.B. die Menge des Blutverlustes nach einer Operation quantifiziert. Während der Großteil der Proben durch automatisierte Systeme untersucht wird, ist es in Einzelfällen weiterhin notwendig, dass angefertigte Präparate unter dem Mikroskop beurteilt werden. Abb.: Blutuntersuchung Hämostaseologie Dem Bereich der Hämostaseologie werden Untersuchungen zugeordnet, in denen die Gerinnbarkeit des Blutes untersucht wird. Da das Gerinnungssystem aus vielen einzelnen Gerinnungsfaktoren fein reguliert wird, sind die Störungen bei einer Fehlregulation oft komplex und schwer zu beurteilen. Dem blutenden Patienten, der oft einen Notfall darstellt und bei dem eine kurzfristige Diagnosestellung wichtig ist, steht der Patient mit einer Thromboseneigung gegenüber, bei dem eher langfristig weitere Komplikationen verhindert werden sollen. Für beide Patientengruppen sind spezielle Profile etabliert. Nach Diagnosestellung werden entsprechende therapeutische Konsequenzen mit dem behandelnden Arzt besprochen. Wichtiger Bestandteil der Gerinnungsdiagnostik ist das „Drugmonitoring“ nach Einnahme von Aggregationshemmern. Diese Aggregationshemmer, z.B. Aspirin oder Clopidogrel, sollen die Thrombozyten in ihrer Funktion effektiv hemmen, sodass es nach einem Herzinfarkt zu keinem neuen Gefäßverschluss kommen kann. Das „Drugmonitoring“ untersucht, ob die verordneten Medikamente auch adäquat wirken oder ob diese durch andere Medikamente ersetzt werden müssen. Abb.: Thrombozytenfunktionsuntersuchung Abb.: Gerinnungskaskade 83 Transfusionsmedizin und Hämostaseologie Immunhämatologie und Transfusionsmedizin Die sichere Versorgung mit Blut und Blutprodukten ist eine wesentliche Grundlage für operative und interventionelle Eingriffe in der Kerckhoff-Klinik. Die Bestimmung der Blutgruppen, die Untersuchung auf reguläre und irreguläre Antikörper sowie die Kreuzprobe zur Prüfung der Verträglichkeit des Empfängerblutes stellen einen großen Anteil der Routinearbeit dar. Dieser Bereich ist bis heute schwer zu automatisieren. Fehler dürfen auch bei großem Stress nicht vorkommen, da die falsche Zuordnung von Konserven zu schweren Komplikationen bei einer Transfusion führen kann. Daher erfolgen alle wesentlichen Untersuchungen nach dem „Vier-Augen-Prinzip“. Die Abteilung stellt die „Transfusionsverantwortliche Ärztin“, die nach dem Transfusionsgesetz verschiedene Aufgaben zur sicheren Versorgung mit Blut übernimmt. Die hauseigene Transfusionsordnung regelt den korrekten Umgang mit Blutkonserven. Gemeinsam mit dem Qualitätsbeauftragten Arzt wird der Umgang mit Blut und Blutprodukten regelmäßig kontrolliert und bewertet. Immunologie Zur genauen Charakterisierung von Rheuma- und Autoimmunerkrankungen stehen spezielle Untersuchungsmethoden, wie z.B. die Immunfluoreszenz, ELISA-Verfahren und Western-Blot-Analysen zur Verfügung. Die gleichen immunologischen Messprinzipien werden eingesetzt, um Infektionserkrankung und deren Verlauf nachzuweisen. Abb.: Immunofluoreszenz Molekulargenetische Untersuchungen In vielen Bereichen haben molekularbiologische Nachweisverfahren ihren festen Platz. Im Bereich der Hämostaseologie kann ein großes Spektrum an angeborenen Gerinnungsstörungen mittels molekulargenetischer Methoden untersucht werden. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben muss zuvor eine ausführliche Aufklärung und Beratung über die Bedeutung und Tragweite der Untersuchung erfolgen, die durch die Mitarbeiter in unserer Gerinnungsambulanz erfolgt. In der Mikrobiologie können inzwischen Keime molekulargenetisch sehr viel schneller als mit den klassischen mikrobiologischen Methoden nachgewiesen werden. In der Kerckhoff-Klinik wird diese Methode benutzt, um ein „MRSA-Screening“ durchzuführen. Hierbei handelt es sich um einen Keim, dem mulitresistenten Staphylococcus aureus (MRSA), der bei einem gesunden Patienten keine Folgen hat, der aber bei einer unkontrollierten Verbreitung im Krankenhaus zu schwerwiegenden Komplikationen bei immungeschwächten Patienten führen kann. Point of Care Als "Point of Care"-Diagnostik wird die Durchführung von Laboruntersuchungen, wie z.B. des Blutzuckers und der Blutgase direkt am Patientenbett bezeichnet. Das Labor gewährleistet im Rahmen der Qualitätssicherung die Kalibration und Wartung der Point of Care-Systeme. Um eine sichere Zuordnung der Untersuchungsergebnisse nachträglich zu gewährleisten, wird zunächst der Patient mittels Identifikationsband erfasst und dann der Laborwert ermittelt und nachträglich elektronisch ins Laborsystem übertragen. Abb.: „Point of Care“ - Diagnostik 84 Transfusionsmedizin und Hämostaseologie Auftragsforschung und Forschung innerhalb der Kerckhoff-Klinik Kaum eine klinische Untersuchung oder Studie kommt ohne Blutuntersuchungen aus. Dementsprechend stellt das Zentrallabor in Kooperation mit der Forschungs-GmbH die Organisationsstruktur und das Know-how zur Bearbeitung von Untersuchungsproben bei vielen nationalen und internationalen Studien zur Verfügung. Krankenhaushygiene Das Labor ist eine wichtige Schnittstelle zwischen dem externen mikrobiologischen Labor, den Stationen und dem Bereich der Krankenhaushygiene. Neben der zeitnahen Befundweiterleitung zählt die systematische Erfassung und Beurteilung des Keimspektrums und der Resistenzlage auf dem Kerckhoff-Campus mit zu den Aufgaben der Laborleiterin. Ziel ist es, Infektionen frühzeitig zu erkennen und konsequent zu therapieren, um nosokomiale Infektionen zuverlässig zu verhindern. Die Sicherung der Hygiene auf höchstem Niveau ist ein erklärtes Ziel der Krankenhausleitung. Zur Sicherung der etablierten Hygienestandards wurde ein interdisziplinäres Hygieneteam aufgebaut. Es besteht aus speziell ausgebildeten Hygienefachkräften, einem Hygieneingenieur, Hygienebeauftragten Ärzten in allen Fachabteilungen und einem beratenden Krankenhaushygieniker. In verschiedenen Gruppen wird die Arbeit strukturiert und koordiniert. In monatlichen Qualitätszirkelsitzungen werden Informationen an die entsprechenden Abteilungen weitergegeben und aktuelle Problem diskutiert. Diplomarbeiten Hubert, Helmine: „Mikrobielle Kontamination im operativen Schutzbereich unter Praxisbedingungen“, Technische Hochschule Mittelhessen“ 85 Diagnostische Radiologie 86 Diagnostische Radiologie Diagnostische Radiologie 87 Diagnostische Radiologie Forschungsbericht Abt. Diagnostische Radiologie der Kerckhoff-Klinik 2011 Prof. Dr. med. Georg Bachmann Prof. Dr. med. Georg Bachmann, Direktor der Abteilung Der Schwerpunkt der radiologischen Forschung lag 2011 in der Erfassung von zerebralen Läsionen bei verschiedenen katheterunterstützten und operativen Eingriffen am Herzen. Mit den diffusionsgewichteten Sequenzen stehen in der zerebralen MRT seit einigen Jahren sensitive radiologische Verfahren zur Verfügung, um neben großen territorealen Infarkten auch kleine frische Mikroinfarkte von unter 1cm Ausdehnung zuverlässig darzustellen. Im Gegensatz zu den großen Hirninfarkten, die bei Herzeingriffen glücklicherweise relativ selten auftreten (<1%), werden Mikroinfarkte je nach Art des Eingriffs mit einer Häufigkeit von bis zu 80% gesehen (z.B. bei Interventionen an der Carotis). Völlig ungeklärt war bisher die klinische Relevanz dieser Mikroinfarkte. Daher wurde bereits im Jahr 2000 eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Radiologen und Herzchirurgen der Kerckhoff- Klinik und Neurologen und Psychologen der Universität Gießen gegründet, um die Häufigkeit und die klinische Bedeutung von zerebralen Mikroinfarkten bei verschiedenen kardialen Eingriff zu erforschen und Strategien zu ihrer Vermeidung zu entwickeln. Neben klinischen Studien wurden auch tierexperimentelle Modelle entwickelt, um die pathophysiologischen Prozesse von zerebralen Infarkten zu erforschen und Methoden zur Neuroprotektion zu testen (siehe hierzu auch die Forschungsberichte von 2004, 2009 und 2010). Zahlreiche Ursachen werden für die Entstehung von zerebralen Mikroinfarkten während diagnostischer und therapeutischer Eingriffe am Herzen diskutiert. In Frage kommen prinzipiell alle Eingriffe am linken Herzen in der Strombahn vom Vorhof bis zum Abgang der hirnversorgenden Arterien aus dem Aortenbogen. Unter der Manipulation kann es zur Freisetzung von 10-100 µm kleinen Partikeln aus Thromben, Kalk, Plaquematerial, nekrotischem Gewebe oder sogar von Gasbläschen kommen, die in die Hirnstrombahn eingeschwemmt werden und zum thrombembolischen Verschluss von kleinen endständigen Hirnarterien führen. Während einer Bypass-Operation unter Einsatz einer Herz-Lungenmaschine (HLM) können Partikel aus der Aortenwand durch das Abklemmen der Aorta ascendens („clamping“) herausgelöst werden. Zudem sollen durch die Mechanik der Rollerpumpen der HLM feine Gasbläschen im Blut freigesetzt und ins Gehirn eingeschwemmt werden. Beim operativen Ersatz einer stark sklosierten und stenosierten Aortenklappe können Partikel entweder von der Klappe selbst oder der sklerosierten Aorta während des „clamping“ frei gesetzt werden, so dass bei diesem Eingriff besonders hohe Raten von zerebralen Infarkten zu erwarten sind. Daher wurde als erstes eine Pilotstudie an 45 Patienten durchgeführt und die MRT vor und nach AKE eingesetzt, wobei zerebrale Infarkte in 38% der Fälle registriert wurden (E.Stolz et al., Stroke 2004). 88 Diagnostische Radiologie A. Medex-Studie Erste Fremdstudien befassten sich mit der Auslösung von zerebralen Infarkten während Bypassoperationen am Herzen, wobei anfangs nur große Hirninfarkte in der CT erfasst und in einer Häufigkeit von 1-3% gesehen wurden. Daher wurde eine erste eigene Studie (MEDEX) mit drei randomisierten Armen zu je 50 Patienten konzipiert, um folgende Schwerpunkte zu setzen: 1. Nachweis von zerebralen Makro- und Mikroinfarkten durch Einsatz der MRT mit diffusionsgewichteten Sequenzen. 2. Erforschung der klinischen Relevanz von zerebralen Mikroinfarkten durch Einsatz von standardisierten Testbatterien zur Prüfung von spezifischen kognitiven Hirnleistungen. Daran schließt sich unmittelbar die Frage, ob subtile zerebrale Funktionsstörungen mit der Testbatterie zu erfassen sind, wenn noch keine strukturellen Veränderungen im Gehirn als Infarkte zu erkennen sind. 3. Erforschung von Möglichkeiten zum Schutz des Gehirns vor zerebralen Infarkten durch Einbau von Filtersystemen in die HLM („bubble-trap“) oder in die Aorta ascendens („Embol-X“). In der Vergleichsgruppe wurden Herzoperationen ohne Filtersysteme durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden 2010 (Gerriets T et al.) publiziert. Die wichtigsten Ergebnisse waren: 1. Mikroinfarkte treten in der MRT in 12% der Fälle auf 2. kognitive bleibende Funktionsstörungen (auch nach 3 Monaten) werden in ca. 23% nachgewiesen, auch wenn keine Mikroinfarkte in der MRT zu finden sind. 3. Filtersysteme haben geringe Effekte auf die Häufigkeit von Mikroinfarkten und zerebralen Funktionsstörungen. Einen protektiven Effekt zeigte die „bubble-trap“, einen geringen Effekt der Aortenfilter „Embol-X“. Beispiel eines solitären Mikroinfarktes in den linken Basalganglien (links) . Relativ selten kommen auch multiple Mikroinfarkte (hier in der linken Hemisphäre) vor (rechts) B. NeuroMed-Studie Aufbauend auf den positiven Erfahrungen mit der Medex-Studie wurde eine Vergleichsstudie zwischen chirurgischer Bypassoperation und Katheterintervention zur Wiedereröffnung von stenosierten oder verschlossenen Koronararterien angeschlossen und die Kardiologen mit ins Boot genommen. Die Idee dahinter war, dass durch den Weg des Herzkatheters von der Leiste über den Aortenbogen und die Aorta ascendens bis zu den Koronarien kleine Partikel aus der Aortenwand bei Aortensklerose herausgelöst, in das Gehirn eingeschwemmt und Infarkte erzeugt werden können. Hierfür wurden die Patienten drei randomisierten Armen zugeordnet, die entweder eine Katheterintervention an den Koronarien bekamen (37 Patienten), einer Bypassoperation unterzogen wurden (47 Patienten) oder keinen Eingriff brauchten (Kontrollgruppe aus 33 Patienten). Die Patienten wurden vor und nach dem Eingriff in der MRT untersucht und parallel mit der Testbatterie auf spezifische Hirnleistungsstörungen untersucht. Die Ergebnisse wurden 2011 publiziert (Schwarz N et al.). Akute Mikroinfarkte wurden in der Gruppe der Katheterpatienten in 3,3% und in der Gruppe der Bypassoperierten in 18% gesehen. Zerebrale Funktionsstörungen wurden in der Kathetergruppe nur in 2 von 10 Tests und in der CABG-Gruppe in 7 von 10 Tests (jeweils verglichen mit der Kontrollgruppe) gefunden. Die Arbeitsgruppe kommt daher zum Schluss, dass zerebrale Infarkte bei Kathetereingriffen seltener auftreten als nach Herzoperationen und milder verlaufen, aber doch nicht zu vernachlässigen sind. 89 Diagnostische Radiologie C. Medafi-Studie Auch der linke Vorhof kann zur Emboliequelle werden, wenn Thromben z.B. beim Vorhofflimmern in das Gehirn eingeschwemmt werden. Denkbar sind zerebrale Infarkte auch während einer Katheterablation zur Therapie des Vorhofflimmerns, wenn sich Auflagethromben oder nekrotische Partikel aus der Wand des linken Vorhofes nach fokaler Behandlung der sensiblen Stelle mit Radiowellen (RF-Ablation) oder alternativ mit Kälte (Kryoablation) herauslösen. Interessant war daher ein Vergleich der beiden Therapiemethoden unter standardisierten Bedingungen. Die Studie wurde von den Kollegen der Elektrophysiologie durchgeführt und 2011 publiziert (Neumann et al.). Bei 45 Patienten wurde eine Kryoablation und bei 44 Patienten eine RF-Ablation durchgeführt, wobei das Gehirn vor und nach Therapie mit der MRT untersucht wurde. Akute Mikroinfarkte traten bei 7 Patienten auf (4 unter Kryo- und 3 unter RF-Ablation), wobei kein Patient eine neurologische Symptomatik zeigte. Somit sind zerebrale Infarkte unter Ablation in weniger als 10% zu erwarten, die zudem meist klein und klinisch stumm sind. Ein Unterschied zwischen den beiden Techniken der Kryo- und RF-Ablation bestand nicht. D. ELMAR-Studie (in Durchführung) Diese Studie soll den klinischen Wert von intraoperativ eingesetzten Emboliefiltern bei Aortenklappenersatz untersuchen. Auch hier werden neben MRT-Untersuchungen des Gehirns spezielle Hirnleistungstests vor und nach dem Eingriff durchgeführt. Die Studie ist hinsichtlich der Patientenrekrutuierung und Datenauswertung zu ca. 50% abgeschlossen. Zur Projektleitung gehören T. Gerriets (Neurologe), N. Schwarz (Psychologe), M. Schoenburg (Herzchirurg), T. Walter (Herzchirurg), sowie G. Bachmann (Radiologe) und S. Kastaun (Psychologin). E. MICAVA-Studie (in Durchführung) Als besondere Leistung bietet die Kerckhoff-Klinik seit wenigen Jahren minimal invasive Herzklappenoperationen als palliativen Eingriff bei Patienten an, die sonst eine große Herzoperation kaum überstehen würden. Die biologische Klappe ist in einem Stent zusammengefaltet, beide sind auf einem Ballon montiert und werden mit einem Katheter in der originären (verkalkten und stenosierten) Aortenklappe entfaltet. Der Weg bis zur Aortenklappe kann in reiner Kathetertechnik über die Leiste und dann über die abdominale und thorakale Aorta erfolgen oder über eine kleine Thorakotomie durch die Herzspitze. Besonders interessant ist daher der Vergleich zwischen minimal invasiver Herzklappenoperation und Klappenersatz in konventioneller Op-Technik, wenn es um die Entstehung von zerebralen Mikroläsionen und kognitiven Defiziten geht. Neben MRT-Untersuchungen werden wiederum Tests zur Erfassung von speziellen Hirnleistungen vor und nach dem Eingriff durchgeführt. Das Projekt geht von den Kollegen T. Gerriets (Neurologe), N. Schwarz (Psychologe), M. Schoenburg und T. Walter (Herzchirurgen, H. Möllmann und Won-Keun Kim (Kardiologen), G. Bachmann (Radiologe) und S. Kastaun (Psychologin) aus. Die Studie ist im Stadium der Patientenrekrutierung und Datenerhebung. Strukturelle Besonderheiten im Gehirn von Parkinsonpatienten. Die Parkinson - Klinik in Bad Nauheim wurde 2010 geschlossen und das angegliederte Soemmerring-Institut aufgelöst. Bis dahin wurden zahlreiche Studien in Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik in Gießen bei Parkinsonpatienten abgeschlossen, die der Erfassung von morphologischen Befunden in der MRT und deren Korrelation mit den klinischen Befunden dienten. Die zentrale Arbeitshypothese war stets, dass Komorbiditäten wie Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes den Verlauf der Parkinson-Erkrankung beschleunigen, was anhand klinischer und kernspintomographischer Befunde auch gezeigt wurde. 2011 wurde eine gemeinsame Studie unter Einsatz der zerebralen MRT veröffentlicht, wobei durch eine verfeinerte Auswertung in einer Voxelanalyse strukturelle Veränderungen bei Parkinson-Patienten noch besser zu erfassen sind (Morgan et al.). Untersucht wurden 36 Patienten in verschiedenen Stadien einer Parkinsonerkrankung (ohne Demenz) und 23 gesunde Probanden vergleichend mit T1-gewichteter Sequenz und dem „magnetisation transfer“ Kontrast. Hierbei zeigte sich, dass atrophische Veränderungen nicht nur diffus im Großhirn und der weißen Substanz auftreten, sondern atrophische und destruierende Prozesse speziell im fronto-basalen Cortex um den Bulbus olfactorius zu finden sind. 90 Diagnostische Radiologie Publikationen 2011 1. Morgan K, Sammer G, Weber L, Aslan B, Müller C, Bachmann G, Sandmann D, Oechsner M, Vaitl D, Kaps M, Reuter I (2011): Structural brain abnormalities in patients with Parkinson disease: a comparative voxel-based analysis using T1-weighted MR imaging and magnetization transfer imaging. AJNR 32; 2011: 2080-6 2. Neumann T, Kuniss M, Conradi G, Janin S, Berkowitsch A, Wojcik M, Rixe J, Erkapic D, Zaltsberg S, Rolf A, Bachmann G, Dill T, Hamm CW, Pitschner HF: MEDAFI-trial (Micro-embolization during ablation of atrial fibrillation): comparison of pulmonary vein isolation using cryoballoon technique vs. radiofrequency energy. Europace 13(1); 2011: 37-44 3. Schwarz N, Schoenburg M, Möllmann H, Kastaun S, Kaps M, Bachmann G, Sammer G, Hamm C, Walther T, Gerriets T: Cognitive decline and ischemic microlesions after coronary catheterization: A comparison to coronary artery bypass grafting. Am Heart J 162(4) 2011: 756-63 4. Lange U, Bachmann G, Müller-Ladner U: [Tibial pain and unilateral knee arthritis: Precursors of paraneoplastic arthropathy]. Z. Rheumatol 70(4) 2011: 332-5 5. Gerriets T, Schwarz N, Sammer G, Baehr J, Stolz E, Kaps M, Kloevekorn W-P, Bachmann G, Schoenburg M: protecting the brain from gaseous and solid micro-emboli during coronary artery bypass grafting: A randomized controlled trial. European Heart Journal 31 (2010): 360-8 91 Anästhesiologie und Intensivmedizin . 92 Anästhesiologie und Intensivmedizin Anästhesiologie 93 Anästhesiologie und Intensivmedizin Abteilung für Anästhesiologie 2011 Dr. med. Dieter Renz Dr. med. Matthias Arlt ab 01. Oktober 2011 Dr. med. Matthias Arlt , Direktor der Abteilung komm. Leitung bis September 2011: Dr. med. Dieter Renz Versorgungsschwerpunkte Anästhesie Intensivmedizin (in enger Zusammenarbeit mit den chirurgischen/kardiologischen Kollegen) Postoperative Schmerztherapie Notfallversorgung (interdisziplinäres Crash-Team) Kooperationen in Forschungsprojekten Narkosen bei interventionellen Verfahren in der Kardiologie (perkutane AortenklappenImplantationen, Ablationsverfahren bei Herzrhythmusstörungen sowie Implantationen von Herzschrittmacher- und Defibrillator-Systemen). Narkosen bei thoraxchirurgischen Eingriffen (Lungenchirurgie), Mediastino- und starre Bronchoskopien (unter Jet-Ventilation) einschließlich Narkosen zur chirurgischen Therapie der pulmonalen Hypertonie (CTEPH). Anwendung computergestützter Applikationssysteme im Rahmen der TIVA als Target-ControlledInfusion (TCI) und Analgosedierungsverfahren einschließlich der Wachsedierung (Conscious Sedation: angstfreier Patient bei erhaltenem Bewußtsein Airway-Management: fiberoptisch gesicherte links- und rechtsgängige DoppellumentubusPlatzierungen in der Lungenchirurgie. Transoesophageale Echokardiographie (TEE) vor und nach kardiochirurgischen Operationen. Medikamentöse Behandlung des schweren Herzversagens einschließlich der Anwendung der intraaortalen Ballongegenpulsation (IABP) und ventrikulärer Assist-Devices sowie die Therapie maligner Herzrhythmusstörungen vor, während und nach herzchirurgischen Operationen. 94 Anästhesiologie und Intensivmedizin Behandlung und Dokumentation komplexer intensivmedizinischer Krankheitsfälle differenzierte Beatmungstechniken Anlage passagerer transvenöser Schrittmacher Analgesierungs- und Sedierungsverfahrung differenzierte Therapie mit vasoaktiven Substanzen Anwendung extrakorporaler Ersatzverfahren bei akutem Organversagen (IABP,EKMO, Novalung, Kunstherztherapie, Hämofiltration, Kardioversion) Perioperative Versorgung der thoraxchirurgischen Patienten mit einem Periduralkatheter (PDK) zur postoperativen Schmerztherapie nach Thorakotomien. Bei Kontraindikationen des PDK verwenden wir als Alternative die sog. Patient Controlled Intravenous Analgesia (PCIA). Bereitstellung eines Anästhesie-Schmerzdienstes (24 Stunden, 365 Tage) zur postoperativen Nachsorge/Überwachung der PDK- und PCIA-Systeme Mitwirkung der Anästhesieabteilung an der interdisziplinär-standardisierten Schmerztherapie in der Kerckhoff-Klinik 95 Rehabilitation und Psychokardiologie 96 Rehabilitation und Psychokardiologie Rehabilitation Psychokardiologie 97 Rehabilitation Abteilung für Rehabilitation 2011 Prof. Dr. med. Thomas Mengden Prof. Dr. med. T. Mengden, ärztl. Leiter der Abteilung Rehabilitationsmedizinische Versorgungsschwerpunkte Kardiologische Erkrankungen Akuter Herzinfarkt, Stentimplantationen, Bypassoperationen Implantation von Herzklappen, Defibrillatoren und Schrittmachern Herzrhythmusstörungen, Herzdekompensation Entzündliche Herzerkrankungen (Myokarditis), Herzinsuffizienz Herztransplantation Bluthochdruck mit Folgeerkrankungen Angiologische Erkrankungen Gefäßoperationen Venöses Stauungssyndrom Arterielle Verschlusskrankheit Schlaganfall Beinvenenthrombose Chronisches Lymphödem Pulmologische Rehabilitation Chronische Bronchitis Asthma Lungenembolie Druckerhöhung im Lungenkreislauf Lungenentzündung Nach Lungenoperationen 98 Rehabilitation Publikationen 2011 1. Mengden T, Hübner R, Bramlage P. Office and ambulatory blood pressure control with a fixed-dose combination of candesartan and hydrochlorothiazide in previously uncontrolled hypertensive patients: results of CHILI CU Soon.Vasc Health Risk Manag. 2011;7:761-9. Epub 2011 Dec 12. 2. Mengden T, Dechend R, Lüders S, Eckert S, Tholl U, Sanner B.[Practice guidelines for home blood pressure measurement]. Dtsch Med Wochenschr. 2011 Nov;136(46):2374-7. Epub 2011 Nov 8. Review. German. No abstract available. 3. Mengden Th, Nef H, Liebetrau C, Dörr O, Möllmann H, Hamm C. New developments of pharmacological and interventional hypertension therapy (CME). Hessisches Ärzteblatt, November 2011: 677689 4. Mengden T, Predel HG.[The concept of early vascular aging - a story from EVA and ADAM].Dtsch Med Wochenschr. 2011 Nov;136(46):2347. Epub 2011 Nov 8. German. No abstract available. Vorträge 2011 1. Hypertension Management in patients with T2DM. Annual Meeting of the German Society of Cardiology, April, 2011, Mannheim 2. Post Rehabilitation support after ICD implantation. The Bad Nauheimer Concept. April 6, 2011, Bad Nauheim 3. The renaissance of the triple therapy. CME resistant hypertension. May 4, 2011, Bad Nauheim 4. “Talking eyes” in cardiovascular prevention. GenRe Congress, May 24, Cologne 5. Validation of estimated central blood pressure. ESH WG BP Measurement, 21th Meeeting of the European Society of Hypertension, June 2011, Milano 6. Central Blood Pressure. Annual Meeting of the German Society for CV Prevention and Rehabilitation. June 4-5 2011, Berlin 7. How to build up a virtual hypertension clinic. Annual Meeting of the German Society for CV Prevention and Rehabilitation. June 4-5 2011, Berlin 8. 24-h-ABPM and more. Interdisciplinary forum of hypertension. February 26 2011, Berlin 9. Presidents Session Vascular Ageing (Chair). Annual Meeting of the German Society of Hypertension, November 24-26 2011, Cologne 10. New aspects of 24-h-ABPM (Chair). vember 24-26 2011, Cologne 11. Useful and efficient combination therapies (Chair). Annual Meeting of the German Society of Hypertension, November 24-26 2011, Cologne Annual Meeting of the German Society of Hypertension, No- Fortbildungen 2011 1. “ICD und was dann?- Nachbetreuung nach ICD Implantation“ Vorsitz: Sperzel/Mengden´ 2. “Therapieresistente Hypertonie- neue therapeutische Aspekte“ Vorsitz: Hamm, Mengden 3. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention vom 24-26.11.2011 in Köln, Tagungspräsident 99 Psychokardiologie Abteilung für Psychokardiologe 2011 Prof. Dr. Jochen Jordan Prof. Dr. Jochen Jordan, Leiter der Abteilung Das psychische Faktoren einen wichtigen Einfluss bei der Prävention, Entstehung und Prognose von Herzerkrankungen haben, ist durch die psychosomatische Forschung seit Jahren gut belegt. Diese Faktoren können die Entstehungen von Herzerkrankungen begünstigen. Umgekehrt können kardiale Erkrankungen psychische Beschwerden auslösen, die den Heilungs- und Erholungsprozess negativ beeinflussen. Als eines der ersten Zentren in Deutschland haben wir eine eigene Klinik für Psychokardiologie eingerichtet, in der speziell die Zusammenhänge zwischen psychischen Komponenten und Herzerkrankungen unserer Patienten analysiert und therapiert werden können. Leiter der Abteilung ist Prof. Dr. Jochen Jordan, einer der anerkanntesten Spezialisten auf dem Gebiet der Psychokardiologie. Psychokardiologische Leistungen Stressabbau + Stressmanagement Behandlung von Angst und Depressionen nach Herzerkrankungen Raucherentwöhnung Abbau des Bewegungsmangels Gesundheitsfördernder Umgang mit Ärger und Feindseligkeit Veränderung eines unangemessenen Ernährungsstils Hilfe bei der Krankheitsverarbeitung Forschungsprojekte In einem von der Pitzer Stiftung finanzierten Projekt erforschte die Abteilung Psychokardiologie Möglichkeiten der Therapie für Menschen nach ICD-Mehrfachschocks und PTSD. Die Abteilung Psychokardiologie arbeitet weiterhin an zwei multizentrischen Forschungsprojekten mit: 1. A stepwise psychotherapy Intervention for reducing risk in coronary artery disease (SPIRR-CAD); 11 Zentren; Leitung: Prof. Dr. Herrmann-Lingen & PD Dr. C. Albus 2. MOOD-HF: Effects of selective serotonin re-uptake inhibition on MOrbidity, mOrtality and mood in Depressed Heart Failure patients (EudraCT-Nr. 2007-006609-25); Leitung Prof. Dr. Angermann, Würzburg 100 Psychokardiologie Publikationen 2011 1. Fritzsche, K.; Albus, C.; Jordan, J.; Beutel, ME.; Wiltink, J.; Herrmann-Lingen, C.; SPIRR-CAD Studiengruppe (2011) Einzel- und Paarintervention für depressive Koronarpatienten. Psychotherapeut 56, 4, 325-336 2. Ginzburg,D.M.; Tavenaux,M.; Sperzel,J.; Hamm,C.; Jordan,J. (2011) Psychotherapeutische Behandlung traumatisierter Patienten nach ICD Mehrfachschocks. Herz 28, 1, 28-33 3. Ginzburg,D.M.; Tavenaux,M.; Sperzel,J.; Hamm,C.; Jordan,J. (2011) Psychische Störungen nach ICD-Mehrfachschocks und deren psychotherapeutische Behandlung - Eine Übersichtsarbeit; Der Kardiologe 5, 2, 114-121 4. Sperzel, J. & Jordan, J. (2011). Editorial. Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiolgie, 22, 131. 5. Jordan, J. & Sperzel, J. (2011). Psychokardiologischer Praxisleitfaden für die ICD-Implantation und Langzeitbetreuung. Schrittmachertherapie und Elektrophysiologie, 22, 140-145. 6. Ginzburg, D., Tavenaux, M., Sperzel, J., Boukacem, A., Hamm, C., & Jordan, J. (2011). Ein ambulantes Schulungsprogramm für Betroffene und Partner nach Erstimplantation eines implantierten Kardioverter/Defibrillators. Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiolgie, 22, 157-165. 7. Tavenaux, M., Ginzburg, D. M., Sperzel, J., Sperzel, J., Hamm, C., & Jordan, J. (2011). Veränderungen in Depression, Angst und Vitaler Erschöpfung bei Patienten nach einer ICD-Implantation: Vergleich klinischer Subgruppen. Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiolgie, 22, 174-180. 8. Jordan, J., Titscher, G., & Kirsch, H. (2011). Behandlungsmanual zur Psychotherapie von akuten und posttraumatischen Belastungsstörungen nach ICD- Mehrfachschocks. Schrittmachertherapie und Elektrophysiologie, 22, 189-201. 9. Jordan, J.; Bardé, B. (2011) Psychodynamische Therapie bei Patienten und Patientinnen mit koronarer Herzkrankheit. Psychotherapie im Dialog 12, 1, 19-22 10. Albus, C., Beutel, M. E., Deter, H. C., Fritzsche, K., Hellmich, M., Jordan, J. et al. (2011). A stepwise psychotherapy intervention for reducing risk in coronary artery disease (SPIRR-CAD) - rationale and design of a multicenter, randomized trial in depressed patients with CAD. J.Psychosom.Res., 71, 215222. 11. Boll-Klatt, A. & Jordan, J. (2011). Psychologische und soziale Faktorenbei kardiovaskulären Erkrankungen. In O.Rick & R. Stachow (Eds.), Klinikleitfaden - Medizinische Rehabilitation. (pp. 158-166). München: Urban & Fischer. 101 Kooperationen 102 Kooperationen Kooperationen 103 Kooperationen Heart & Brain Research Group 2011 Prof. Dr. med. Tibo Gerriets Leite 1. Prof. Dr. med. Tibo Gerriets r der Heart&Brain Research Group Experimentelle Studien 1.1. Sekundäre Neuroprotektion Ziel: Raumfordernde Hirninfarkte führen durch eine mechanische Kompression der Mikro- und Makrozirkulation zu sekundären Hirnschäden und vergrößern das Infarktvolumen. Mit dem vorliegenden Projekt sollen ödemprotektive Therapieansätze zur "sekundären" Neuroprotektion evaluiert werden. In Vorstudien wurden mögliche sekundäre ödemprotektive Effekte von Mannitol, RNase und einigen weiteren Substanzen tierexperimentell evaluiert. Ferner wurden Vorstudien zur Quantifizierung der cerebralen Perfusion im Volumen, Mikro- und Nano-CT durchgeführt. Stand: Hauptstudien abgeschlossen, Folgestudien in Planung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Alexander C. Langheinrich (Radiologe), Dr. Clemens Müller (Physiker), Dr. Martin Obert (Neuroradiologe), Nadine Schleicher (Tierärztin), Mesut Yenigün (Neurologe), Sinja Gögel (Doktorandin, FB Medizin) Publikationen: 1. Langheinrich AC, Yeniguen M, Ostendorf A, Marhoffer S, Kampschulte M, Bachmann G, Stolz E, Gerriets T. Evaluation of the Middle Cerebral Artery Occlusion Techniques in the Rat by in-vitro 3Dimensional Micro- and Nano Computed Tomography. BMC Neurol. 2010 May 28;10:36 2. Walberer M, Nedelmann M, Ritschel N, Mueller C, Tschernatsch M, Stolz E, Bachmann G, Blaes F, Gerriets T. Intravenous immunoglobulin reduces infarct volume but not edema formation in acute stroke. Neuroimmunomodulation. 2010;17(2):97-102. 3. Gerriets T, Walberer M, Ritschel N, Tschernatsch M, Mueller C, Bachmann G,Schoenburg M, Kaps M, Nedelmann M. Edema formation in the hyperacute phase of ischemic stroke. Laboratory investigation. J Neurosurg. 2009 Nov;111(5):1036-42. 4. Walberer M, Tschernatsch M, Fischer S, Ritschel N, Volk K, Friedrich C, Bachmann G, Mueller C, Kaps M, Nedelmann M, Blaes F, Preissner KT, Gerriets T. RNase therapy assessed by magnetic resonance imaging reduces cerebral edema and infarction size in acute stroke. Curr Neurovasc Res. 2009 Feb;6(1):12-9. 5. Walberer M, Ritschel N, Nedelmann M, Volk K, Mueller C, Tschernatsch M, Stolz E, Blaes F, Bachmann G, Gerriets T. Aggravation of infarct formation by brain swelling in a large territorial stroke: a target for neuroprotection? J Neurosurg. 2008 Aug;109(2)287-93. 104 Kooperationen 1.2. Therapeutischer Effekt von Ultraschall auf die zerebrale Kollateralversorgung Ziel: Im Rahmen dieser Studie wurde zunächst die Wirkung verschiedener Ultraschallfrequenzen auf Gefäßspannung (Rattengefäße) im Organbad überprüft. Die Erkenntnisse dienten der Weiterentwicklung transkraniellen Ultraschalls als Therapieverfahren bei akuten zerebralen Ischämien. Derzeit erfolgt Umsetzung am tierexperimentellen Modell, wobei auch Ultraschallkontrastmittel zur Verstärkung therapeutischen Ultraschalls ihren Einsatz finden. die des die des Stand: Hauptstudien laufen Projektleitung: Prof. Dr. Max Nedelmann (Neurologe), Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe). Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Alexander C. Langheinrich (Radiologe), Nadine Schleicher (Tierärztin), Mesut Yenigün (Neurologe), Amelia Tomkins (Gastwissenschaftlerin aus Australien) Publikationen: 1. Nedelmann M, Ritschel N, Doenges S, Langheinrich AC, Acker T, Reuter P, Yeniguen M, Pukropski J, Kaps M, Mueller C, Bachmann G, Gerriets T. Combined contrast-enhanced ultrasound and rt-PA treatment is safe and improves impaired microcirculation after reperfusion of middle cerebral artery occlusion. J Cereb Blood Flow Metab. 2010 Oct;30(10):1712-20. 2. Reuter P, Masomi J, Kuntze H, Fischer I, Helling K, Sommer C, Alessandri B, Heimann A, Gerriets T, Marx J, Kempski O, Nedelmann M. Low-frequency therapeutic ultrasound with varied duty cycle: effects on the ischemic brain and the inner ear. Ultrasound Med Biol. 2010 Jul;36(7):1188-95. 1.3. Gas-Mikroembolisation Ziel: Die Pathogenität zerebraler Gasembolien in der Herzchirurgie wurde vergangenes Jahr durch eine klinische Studie belegt (Gerriets T et al. Protecting the brain from gaseous and solid micro-emboli during coronary artery bypass grafting: a randomized controlled trial. Eur Heart J. 2010 Feb;31(3):360-8). Der genaue Schädigungsmechanismus der Gasmikroembolisationen ist jedoch weiterhin unbekannt. In tierexperimentellen Studien sollen nun die Auswirkungen von Gasbläschen (Luft, CO 2, …) definierter Zahl und Größe auf den intakten Gesamtorganismus näher überprüft werden. Der Durchmesser der erzeugten Bläschen wird dabei entsprechend der Größe der routinemäßig beim Einsatz von Herz-Lungenmaschinen auftretenden Gasbläschen gewählt. In der Evaluation liegt das Hauptaugenmerk auf den cerebralen Schäden, die Auswertung erfolgt mittels der Infarktmorphologie (TTC, MRT) sowie histologisch. Stand: Hauptstudien laufen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Max Nedelmann (Neurologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Nadine Schleicher (Tierärztin), Petr Urbanek (Kardiotechniker), Simon Urbanek (Informatiker), Mesut Yenigün (Neurologe) Publikationen: 1. Gerriets T, Walberer M, Nedelmann M, Doenges S, Ritschel N, Bachmann G, Stolz E, Kaps M, Urbanek S, Urbanek P, Schoenburg M. A rat model for cerebral air microembolisation. J Neurosci Methods. 2010 Jun 30;190(1):10-3. 105 Kooperationen 1.4. Venöse Gefäßarchitektur bei experimentellen Sinusthrombosen Ziel: Gefäßneubildungen sind in der Pathophysiologie von Sinusthrombosen von großer Bedeutung, da sie einerseits zur Regeneration der venösen Drainage, andererseits für Gefäßfehlbildungen verantwortlich sind. Im Tierexperiment wurde die Gefäßmikroarchitektur mit Hilfe der Mikro- und Nano-CT-Technik untersucht. Stand: abgeschlossen; Folgestudien in Planung Projektleitung: Prof. Dr. Erwin Stolz (Neurologe), Prof. Dr. Alexander C. Langheinrich (Radiologe), Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe) Weitere Mitarbeiter: Dr. Clemens Müller (Physiker), Nadine Schleicher (Tierärztin), Mesut Yenigün (Neurologe) Publikationen: 1. Stolz E, Yeniguen M, Kreisel M, Kampschulte M, Doenges S, Sedding D, Ritman EL, Gerriets T, Langheinrich AC. Angioarchitectural changes in subacute cerebral venous thrombosis. A synchroton-based micro- and nano-CT study. Neuroimage. 2011 Feb 1;54(3):1881-6. 2. Langheinrich AC, Yeniguen M, Ostendorf A, Marhoffer S, Dierkes C, von Gerlach S, Nedelmann M, Kampschulte M, Bachmann G, Stolz E, Gerriets T. In vitro evaluation of the sinus sagittalis superior thrombosis model in the rat using 3D micro- and nanocomputed tomography. Neuroradiology. 2010 Sep;52(9):815-21. 1.5. Funktion der Faktor VII-aktivierenden Protease nach ischämischem Schlaganfall (Kooperationsprojekt mit dem Biochemischen Instituts des Fachbereichs Medizin der JLU Gießen) Ziel: In der Therapie und Prophylaxe akuter Hirninfarkte finden sowohl Fibrinolyseaktivatoren (z.B. rt-PA, Urokinase, uPA) als auch zahlreiche Gerinnungshemmer (z.B. Aspirin, Heparin, Marcumar) ihren Einsatz. Jedoch können Hirninfarkte bislang nur sehr unzureichend mit Hilfe dieser bekannten Therapieoptionen behandelt bzw. vorgebeugt werden. Der neu entdeckte Hämostasefaktor FSAP (Faktor VII-aktivierende Protease) konnte physiologisch im Blut nachgewiesen werden und spielt im Gerinnungssystem vermutlich eine entscheidende Rolle. Im laufenden Projekt sollen die Mechanismen der pathophysiologischen Prozesse die FSAP betreffend untersucht werden. Die daraus generierten Daten könnten zur Entwicklung neuer Therapieansätze beitragen und die grundsätzliche Rolle der FSAP bei den ablaufenden Pathomechanismen genauer beschreiben. Weiterhin von großem klinischen Interesse ist die Existenz des sogenannten Marburg-I-Polymorphismus. 5-8% aller Europäer sind Träger dieses veränderten FSAP-Gens und haben ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Atherosklerose. Die tierexperimentellen Vorstudien an FSAP-Knockout-Mäusen und ihren Wurfgeschwistern sind derzeit abgeschlossen, die Hauptstudien laufen. Die Evaluation der durch das Nylonfadenmodell erzeugten Hirninfarkte erfolgt mittels MRT-Bildgebung, histologisch sowie hämatologisch und molekularbiologisch. Stand: Vorstudien abgeschlossen, Hauptstudien laufen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Sandip Kanse (Biochemiker), Prof. Dr. Max Nedelmann (Neurologe) Weitere Mitarbeiter: Dr. Clemens Müller (Physiker), Amit Joshi (Biotechnologe), Nadine Schleicher (Tierärztin) 106 Kooperationen 1.6. Etablierung eines Herz-Lungenmaschinenmodells an der Ratte Ziel: Zerebrale Schädigungen wie postoperative Delirien, neurokognitive Langzeitschäden oder territoriale Hirninfarkte stellen auch in der modernen Herzchirurgie ein wesentliches Problem dar. Tierexperimentelle Ansätze können bei der Evaluation innovativer mechanischer und pharmakologischer Neuroprotektionsverfahren helfen. Daher soll ein MRT-gestütztes Rattenmodell zur extrakorporalen Perfusion etabliert werden. Stand: Vorstudien begonnen. Hauptstudie in Planung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe) Weitere Mitarbeiter: Dr. Johannes Blumenstein (Herzchirurg), Dr. Clemens Müller (Physiker), Gunther Erhardt (Kardiotechniker), Nadine Schleicher (Tierärztin), Mesut Yenigün (Neurologe) Publikationen: in Vorbereitung 2. Klinische Studien 2.1. NeuroMed-Studie Ziel: Vergleich perkutaner Interventionen („Herzkatheter") mit Bypass-Operationen hinsichtlich neurologischer und neuropsychologischer Nebenwirkungen und der Lebensqualität bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit. Darüber hinaus wurden gesunde Kontrollen zum Vergleich herangezogen. Stand: abgeschlossen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Gebhard Sammer (Diplompsychologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Prof. Dr. Helge Möllmann (Kardiologe), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) Publikationen: under Review 2.2. MEDEX-Studie Ziel: Vergleich von intraoperativen Mikroembolie-Filtern Dynamic Bubble Trap (DBT) und Embol-X hinsichtlich Neuroprotektion, insbesondere in Bezug auf das neuropsychologische Outcome. Stand: abgeschlossen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Gebhard Sammer (Diplompsychologe) Publikationen: 1. Gerriets T, Schwarz N, Bachmann G, Kaps M, Kloevekorn W, Sammer G, Tschernatsch M, Nottbohm R, Blaes F, Schoenburg Ml. Evaluation of Methods to Predict Early Long-Term Neurobehavioral Outcome After Coronary Artery Bypass Grafting. Am J Cardiol, 2010 Apr;105:10951101. 2. Gerriets T, Schwarz N, Sammer G, Baehr J, Stolz E, Kaps M, Kloevekorn WP, Bachmann G, Schönburg M. Protecting the brain from gaseous and solid micro-emboli during coronary artery bypass grafting: a randomized controlled trial. Eur Heart J 2010 Feb; 31:360-8. 107 Kooperationen 2.3. E.L.M.A.R.-Studie Ziel: Erforschung neuroprotektiver Effekte, insbesondere in Bezug auf das neuropsychologische Outcome, durch die Verwendung von intraoperativen Mikroembolie-Filtern bei Aortenklappenersatz. Stand: Rekrutierung, Datenerhebung zu 50% abgeschlossen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg) Weitere Mitarbeiter:; Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) 2.4. MICAVA-Studie Ziel: Erhebung neurologisch-neuropsychologischen und neuroradiologischen Defizite bei Patienten mit minimalinvasiver Herzklappenoperation im Vergleich zu Patienten mit konventionellem Klappenersatz. Stand: Rekrutierung, Datenerhebung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Prof. Dr. Helge Möllmann (Kardiologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin), Won-Keun Kim (Kardiologe) 2.5. COFAS-Studie Ziel: Explorative Datenerhebung zur subjektiven Selbst- und Fremdeinschätzung von Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen in Bezug auf Kognition, Merkfähigkeit und mentalen Problemen im Alltag; Vergleich mit objektiven neuropsychologischen Messwerten. Stand: Rekrutierung, Datenerhebung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) 2.6. GFAP-Studie Ziel: Erforschung des Biomarkers Glial fibrillary acidic protein (GFAP) bei herzchirurgischen Patienten, Vergleich zum neuropsychologischen und neuroradiologischen Ergebnis sowie zu anderen Biomarkern (Neuronenspezifische Enolase, Protein S100b). GFAP stellt sich laut Vorstudien ZNS-spezifisch dar und vermag z.B. bei Patienten mit akuten Schlaganfallsymptomen zwischen solchen mit akuter Hirnblutung und solchen mit akutem Hirninfarkt unterscheiden. Stand: Datenerhebung Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Markus Schönburg (Herzchirurg), PD Dr. Christian Förch (Neurologe) Weitere Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Thomas Walther (Herzchirurg), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin) 108 Kooperationen 2.7. Psychologie der Tako Tsubo Kardiomyopathie Ziel: Erforschung der Tako Tsubo-Kardiomyopathie hinsichtlich möglicher kausaler psychologischer Mechanismen. Konkret sollen prädisponierende Persönlichkeitsmerkmale identifiziert und Besonderheiten der individuellen Stressreaktion gemessen werden. Stand: Vorstudien laufen Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe), PD Dr. Holger Nef (Kardiologe) Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Prof. Dr. Helge Möllmann (Kardiologe), Dr. Christian Troidl (Biologe), Dr. Nikolaus Bausch-Becker (Psychiater) 2.8. MEDAFI-Studie Ziel: Quantifizierung neuropsychologischer und neurologischer Nebenwirkungen der VorhofflimmerAblation. Stand: abgeschlossen. Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe), Prof. Dr. Heinz F. Pitschner (Kardiologe), Dr. Niko Schwarz (Diplompsychologe) Mitarbeiter: Prof. Dr. Georg Bachmann (Radiologe), Dr. Malte Kuniss (Kardiologe), Dr. Thomas Neumann (Kardiologe) Publikationen: 1. Schwarz N, Kuniss M, Nedelmann M, Kaps M, Bachmann G, Neumann T, Pitschner HF, Gerriets T. Neuropsychological decline after catheter ablation of atrial fibrillation. Heart Rhythm 2010 Dec; 7(12):1761-1767 2.9. PICAS-Studie Ziel: Erforschung von postoperativen Pseudohalluzinationen nach kardiochirurgischen Eingriffen Stand: Vorstudie abgeschlossen, Antrag bei Ethikkommission Projektleitung: Prof. Dr. Tibo Gerriets (Neurologe) Mitarbeiter: Prof. Dr. Thomas Walther (Kardiochirurg), Özgür Dogan (Gefäßchirurg), Sabrina Kastaun (Diplompsychologin), Branca Njezic (Kardiochirurgin) Publikationen: Abstract zum Vortrag eingereicht 109 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH 110 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH 111 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Jahresbericht 2011 der Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Prof. Dr. med. Veselin Mitrovic Geschäftsführer Medizinischer Direktor Dr. med. Heinz Friedrich Pitschner Prof. Dr. med. Veselin Mitrovic Mitarbeiter: Abteilung Klinische Pharmakologie: Fr. Madalina Sandu (Assistenzärztin) Hr. Edis Gasanin (Hospitant) Fr. Annerose Peil (Arzthelferin) Fr. Susann Vogt (Study Nurse) * Abteilung Rheumatologie: Fr. Dr. Ramona König * Fr. Dr. Marta Piechalska * Fr. Christine Kendall (Study Nurse) * Fr. Sandra Steinhauer (Study Nurse) * Abteilung Kardiologie: Fr. Cornelia Kisselbach (Study Nurse) Fr. Heike Wagner (Study Nurse) Dr. Mohammad Shaker (Studienkoordinator) * Fr. Natalie Zaremba (Study Nurse) * Fr. Anett Kirchoff (Study Nurse) * Abteilung Elektrophysiologie: Fr. Gabriele Hellwig-Bahavar (Study Nurse) Fr. Julia Schmitt (Study Nurse) Hr. Andreas Hahn (Statistik) * Abteilung Herzchirurgie: Fr. Camilla Muth (Med. Dokumentationsassistentin) * Dr. Mohammad Shaker (Studienkoordinator) Verwaltung: Fr. Simone Lindsay (Finanzbuchhaltung) * Fr. Christina Reuschling (Sekretariat) Fr. Michaela Baier (Sekretariat) * Teilzeit 112 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Die Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH ist vor zwölf Jahren als Tochtergesellschaft der KerckhoffKlinik GmbH gegründet worden. Seit Gründung des Unternehmens ist Herr Dr. Heinz Friedrich Pitschner alleiniger Geschäftsführer und Herr Professor Dr. Veselin Mitrovic medizinischer Direktor der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat besteht aus fünf Mitgliedern, die vom Gesellschafter ernannt werden. Gegenstand der Forschungsgesellschaft mbH ist die Durchführung von Forschungsprojekten im Auftrag oder in Zusammenarbeit mit der Industrie. Schwerpunkt der Tätigkeiten und wissenschaftliche Zielsetzungen Seit der Gründung des Unternehmens liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten in der Durchführung klinisch orientierter Studien, vorwiegend im Auftrag der im In- und Ausland tätigen Pharmaunternehmen und Gerätehersteller. Zur Durchführung der Forschungsprojekte, sowohl eigener Projekte als auch Projekte der Industrie, bedient sich die Forschungsgesellschaft sowohl ihrer eigenen Einrichtungen als auch der Einrichtungen der Kerckhoff-Klinik. Die eigenen Forschungstätigkeiten sowie Studienaufträge industrieller Dritter werden in sechs Sparten: Klinische Pharmakologie, Kardiologie, Elektrophysiologie, Rheumatologie, Herzchirurgie und Sonstige (hauptsächlich Bearbeitung laborchemischer Fragestellungen) untergliedert (Abb. 1). Voll- und Teilzeit beschäftige Ärzte und Study Nurses der einzelnen Sparten sind der obigen Aufstellung zu entnehmen Im Jahr 2011 wurden insgesamt 160 Studien betreut, von denen 9 im Geschäftsjahr abgebrochen und 35 beendet wurden (Tab. 1). Im Geschäftsjahr wurden zusätzlich 55 neue Forschungsprojekte akquiriert. Insgesamt 115 Studien werden aktiv geführt. Im Vordergrund der wissenschaftlichen Tätigkeit der Forschungsgesellschaft standen im Jahr 2011 wie auch in den vergangenen Jahren Forschungsprojekte im Zusammenhang mit der Funktionsdiagnostik und Therapie der verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen, vorwiegend die Entwicklung neuer pharmakologischer Therapiestrategien zur Behandlung von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und koronarer Herzerkrankung sowie neue antithrombotische Substanzen bei Patienten mit Vorhofflimmern und akutem Koronarsyndrom. Weitere wissenschaftliche Schwerpunkte lagen im Bereich der Herzchirurgie und Rheumatologie. Wissenschaftliche Fragestellungen auf dem Gebiet der Herzschrittmacher- und AICD-Therapie wurden zum Teil in enger Kooperation mit der Herzchirurgie behandelt. Eine Vielzahl von Forschungsprojekten wird fortlaufend in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Abteilungen der Kerckhoff-Klinik durchgeführt. Im Rahmen der Qualitätssicherung werden gegenwärtig mehrere Registerstudien durchgeführt. Publikationen Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten waren Gegenstand mehrerer Publikationen (siehe Anhang) und Vorträge auf nationaler und internationaler Ebene. Die Abbildungen 2 bis 7 dienen zur Illustration der Tätigkeitsfelder. Fortbildungsveranstaltungen Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit organisierte die Forschungsgesellschaft auch im Geschäftsjahr 2011 eine Vielzahl von Fortbildungsveranstaltungen sowohl für die klinisch tätigen Ärzte als auch für die externen niedergelassenen Hausärzte, Kardiologen und Internisten. Das reichliche Fortbildungsangebot ist dem Jahreskalender 2011 zu entnehmen (siehe Anhang). Betreuung von Doktoranden und Medizinstudenten Auch in diesem Jahr war die Betreuung von Doktoranden (Tab. 2) ein Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit, vorwiegend des medizinischen Direktors der Forschungsgesellschaft. Im Fokus der Doktorarbeiten standen klinisch orientierte Themen, die von Medizinstudenten sowie internen und externen Assistenzärzten durchgeführt wurden. Neben der Betreuung von Doktoranden wurde auch ein reichliches Ausbildungsprogramm für die Medizinstudenten der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main in Form des bedside teaching angeboten. Klinisch-pharmakologische Visiten fanden im Zusammenhang mit Hauptvorlesungen zu den Themen Therapie der Herzinsuffizienz, koronare Herzerkrankung und arterielle Hypertonie statt, die vom medizinischen Direktor der Forschungsgesellschaft abgehalten wurden. 113 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Abb. 1: Leistungserträge der einzelnen Sparten Abb. 2: Neue Medikamente zur Therapie der Herzinsuffizienz in Phase II Abb. 3: Wirkmechanismus von A1-AdenosinRezeptoren Abb. 4: Wirkmechanismus von sGC Modulatoren 114 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Abb. 5: Hämodynamische Auswirkungen von AT2– Antagonisten in Kombination mit ACEHemmern bei Herzinsuffizienz Abb. 6: Effekte einer Kombinationstherapie auf peripheren Gefäßwiderstand und Cardiac Index Abb. 7a: neurohumorale Effekte Abb. 7b: neurohumorale Effekte 115 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Publikationen 2011 1. V. Mitrovic, A. Jovanovic, S. Lehinant. Soluble Guanylate Cyclase Modulators in Heart Failure. Curr Heart Fail Rep 2011; 8: 38-44 (DOI 10.1007/ s11897-010-0045-1). 2. A. Rieth, M. Richter, K. Classen, V. Mitrovic, C.W. Hamm, T. Walther. Herztransplantation – update 2011. Hessisches Ärzteblatt 2011; 7: 404-412 (VNR 2760602011078210008). 3. D. Dumitrescu, F. Gerhardt, T. Viethen, H.t.Freyhaus, V. Mitrovic, E. Erdmann, S. Rosenkranz. Pulmonale Hypertonie: Therapieoption für PETN? Herz Supplement Cardiovascular Diseases 2011; 36. Jahrgang, Supplement 1: 56-63. 4. S. Rosenkranz, D. Bonderman, M. Buerke, R. Felgendreher, H. Freyhaus, E. Grünig, F. Haan, C. Hammerstingl, A. Harreuter, W. Hohenforst-Schmidt, I. Kindermann, M. Kindermann, F.X. Kleber, M. Kuckeland, W.M. Kuebler, D. Mertens, V. Mitrovic, C. Opitz, A. Schmeisser, U. Schulz, R. Speich, W. Zeh. J. Weil. Pulmonary hypertension due to left heart disease: Updated Recommendations of the Cologne Consensus Conference 2011. International Journal of Cardiology 2011, 152S: S34-S44. 5. E. Gasanin, W. Patyna, M. Tajdivand, W. Fuchs, V. Mitrovic. Exercise capacity, hemodynamic and neurohormonal effects of candesartan cilexetil as add-on therapy to ACE inhibitors in patients with moderate to severe symptomatic congestive heart failure. Perfusion 2011, 24: 162-170. Doktoranden 2011 1. Kerstin Kappmeier, Justus-Liebig-Universität Gießen - Promotion abgeschlossen 2. Elisa Andres, Justus-Liebig-Universität Gießen - Promotion eingereicht 3. Ivana Dragutinovic, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main - Promotion eingereicht 4. Dirk Russ, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main - Promotion in Arbeit 5. Nirupa Nagarajah, Justus-Liebig-Universität Gießen - Promotion in Arbeit 6. Sandu, Madalina, Kerckhoff-Klinik gGmbH - Promotion in Arbeit 7. Tajdivand, Mitra, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main - Promotion in Arbeit 116 Kerckhoff-Klinik Forschungsgesellschaft mbH Veranstaltungsübersicht 2011 1. Mittwoch, 9. Februar 2011,18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE / HERZCHIRURGIE, Thema: Mitralklappenerkrankungen – Interventionelle und chirurgische Therapieoptionen, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Prof. Dr. T. Walther, Priv.-Doz. Dr. H. Nef 2. Mittwoch, 16. März 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE / HERZCHIRURGIE, Thema: Koronare Herzerkrankung - von interventioneller und chirurgischer Therapie bis zur Sekundärprophylaxe, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Prof. Dr. T. Walther, Priv.-Doz. Dr. H. Möllmann 3. Mittwoch, 6. April 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE / ABTEILUNG REHABILITATION, Thema: ICD und was dann? Nachbetreuung nach ICD Implantation, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Dr. J. Sperzel, Prof. Dr. T. Mengden 4. Mittwoch, 4. Mai 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, ABTEILUNG REHABILITATION, Thema: Therapieresistente Hypertonie – Neue therapeutische Aspekte, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. T. Mengden, Priv.-Doz. Dr. H. Möllmann 5. Mittwoch, 11. Mai 2011, Ganztägig, RHEUMATOLOGIE, Thema: Weltrheumatag - Systemischer Lupus erythematodes, Wissenschaftliche Leitung: Dr. I. H. Tarner 6. Mittwoch, 1. Juni 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE / HERZCHIRURGIE, Thema: Der Patient mit Aortenklappenstenose – wer profitiert von chirurgischer, wer von katheterinterventioneller, wer von konservativer Therapie?, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Prof. Dr. T. Walther, Priv.-Doz. Dr. H. Möllmann 7. Mittwoch, 8. Juni 2011, 16.00 – 21.00 Uhr, RHEUMATOLOGIE, Thema: Frühlingssymposium 2011 „Schwierige Fälle – einfache Lösungen?“,Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. U. Müller-Ladner 8. Samstag, 18. Juni 2011, Ganztägig, KARDIOLOGIE, 10. Herzinsuffizienz-Symposium, Thema: Herzinsuffizienz – neue Therapiekonzepte, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Prof. Dr. V. Mitrovic, Priv.-Doz. Dr. H. Möllmann 9. Samstag, 3. September 2011, 9.00 – 13.00 Uhr, KARDIOLOGIE, Thema: Herzrhythmusstörungen – Neues in der Device-Therapie, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Dr. J. Sperzel 10. Mittwoch, 7. September 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE, Thema: Das Akute Koronarsyndrom – was ändert sich durch die neuen Leitlinien der European Society of Cardiology?, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Prof. Dr. H. Möllmann 11. Mittwoch, 21. September 2011,17.30 – 21.00 Uhr, RHEUMATOLOGIE, Symposium , Thema: Neues aus der Rheumatologie, Wissenschaftliche Leitung: Dr. W. Hermann 12. Mittwoch, 28. September 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE / HERZCHIRURGIE, Thema: Herztransplantation 2011, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hamm, Prof. Dr. T. Walther, Dr. A. Rieth, Dr. M. Richter 13. Mittwoch, 2. November 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE / HERZCHIRURGIE / THORAXCHIRURGIE / RHEUMATOLOGIE / PULMONOLOGIE, Thema: Kerckhoff-Update: Neues aus Kardiologie, Herz- und Thoraxchirurgie, Rheumatologie und Pulmonologie, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. H. Möllmann, Prof. Dr. U. Müller-Ladner, Prof. Dr. A. Ghofrani 14. Mittwoch, 7. Dezember 2011, 18.00 – 20.00 Uhr, KARDIOLOGIE, Thema: Invasive Elektrophysiologie 2011 – Stand der Behandlung von supraventrikulären Arrhythmien, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. T. Neumann, Dr. M. Kuniss 117 118 19 20 18 17 16 15 1 1 1 1 1 14 13 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 11 12 1 10 9 1 1 1 1 1 8 7 6 5 1 1 1 1 1 4 1 1 2 3 1 1 Adme AbBeenbru Neu nt Aktiv det me ch nt Abbott CAESAR DUO-Register AC-052-521 CAP Study AC-055C302 (DUAL) AB06012 - Masitinib ACTAVIS Deutschland GmbH & Co.KG Actelion Pharmaceuticals Deutschland Actelion Pharmaceuticals Ltd. Actelion Pharmaceuticals Ltd. AB Science S.A., Frankreich klin. Pharm RH RH RH RH Kardiologie Abbott Cardiovascular Systems EXCEL, CIP 10-389- Universal Registry 04.02.2011 24.03.2011 09.12.2010 12.11.2008 21.12.2010 30.11.2011 Kardiologie 04.02.2011 /16.10.2 14.12.2010 04.05.2011 04.05.2011 14.12.2010 01.02.2010 03.09.2008 / 7.3.2011 01.05.2004 01.10.2005 01.07.2006 Abbott Cardiovascular Systems RH RH Kardiologie Kardiologie RH RH RH RH RH 15.09.2008 19.04.2011 28.06.2010 EXCEL, CIP 10-389 - Randomized Clinical Trial NGAL-ARCHITECT NGAL and Cystatin for detection of neph- Abbott GmbH & Co.KG Abbott GmbH & Co.KG ScorAS Abbott GmbH & Co.KG ScoRA NGAL-ARCHITECT NGAL and Cystatin for detection of kidney Abbott GmbH & Co.KG AGIL (GER-08-05) Arthrosonographische Daten bei Pat. mit rheumatischen ErAbbott krankungen (Untersuchung der großen Gelenke Abbott Abbott Abbott Immunadsorption in DCM (IA-2006-001) Anti-CCP Basisdoku Psoriasis-Arthritis HUM 05-102 A+Science AB Serum GFAP als prognostischer Marker nach kardiopulmonaler Reanimation klin. KEIN INDUSTRIESPONSORING, Vertragliche Vereinbarung K-Forschungsgesellschaft mit Hrn. Prof. Dr. Gerriets (Neurologie Gießen) Neurologie HC KEIN INDUSTRIESPONSORING, Vertrag K-Forschungsgesellschaft mit Hrn. Weiterer PEA - Einfluss des tiefen hypothermen Kreislaufstillstandes auf Inflammationsparameter der Lunge während und nach Pulmonalis- (Anaesthesie KK und Dr. Scheffler (Uniklinik Gießen) Endarterektomie 18.02.2010 Abtei- Beginn/Vertrags lung -abschluss EPU Defi-Gen-Register Vertragspartner KEIN INDUSTRIESPONSORING, Vertrag K-Forschungsgesellschaft mit Dr. Pitschner als Projektleiter Studie 119 47 48 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 25 1 1 24 26 1 1 23 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 22 21 1 1 1 1 1 1 1 1 klin. Pharm Kardiologie Amgen GmbH Anthera Pharmaceuticals, Inc. AMG 423 (Omecamtiv Mecarbil) Hit Hard Follow up PARACHUTE III Trial APPRAISE-2 EASYCOOL (Irrigated Ablation Catheter) PARACHUTE Trial (Nachfolgestudie zu PILOT-Studie) ORENCIA (Abatacept) ORENCIA (Abatacept) - Teil B BioRENERV BioCOPIG BioEXERCISE BioCOMB BioTASH PLATINUM EVOLVE-Study OMEGA CTEPH-Studie Aurum Silver Flow Registry Group (ASF) HomeCARE II Linox S DX PME PEPCAD III BAY 58-2667 / IMP 14663 (COMPOSE TWO-Studie) Kardiologie Kardiologie BRAHMS GmbH BRAHMS GmbH Bristol-Myers Squibb RH Bristol-Myers Squibb RH Bristol-Myers Squibb (CRO: PPD Germany GmbH & Co.KG) Kardiologie C.R. Bard GmbH EPU CardioKinetix, Inc. Kardiologie CardioKinetix, Inc. Kardiologie Charité Universitätsmedizin Berlin RH BRAHMS GmbH BRAHMS GmbH BRAHMS GmbH Kardiologie Kardiologie Kardiologie Kardiologie Kardiologie Kardiologie Boston Scientific International SA Boston Scientific International Boston Scientific Corporation Bayer Schering Pharma AG Biotronik Biotronik Biotronik Kardiologie klin. Pharm Thoraxchirurgie EPU EPU EPU AstraZeneca GmbH B. Braun BAYER Vital GmbH Kardiologie AstraZeneca GmbH PEGASUS-TIMI 54 ATLANTIC Kardiologie Aptiv Solutions (Switzerland) Ltd. CAIN457F2208 RH HC Aesculap AG STEPHIX-Studie VISTA-16 RH Actelion Pharmaceuticals Ltd. 1 DETECT (AC-052-510) 14.06.2011 01.04.2011 15.12.2011 17.03.2009 09.07.2010 10.08.2009 / 03.06.2008 04.10.2010 14.12.2011 23.11.2011 23.11.2011 05.08.2010 05.08.2010 26.04.2010 11.08.2011 19.10.2009 03.05.2011 29.11.2006 14.05.2008 11.03.2010 24.02.2009 / 31.05.2010 008 22.01.2007 /12.03.2 20.05.2011 04.10.2011 07.12.2010 / 26.04.2011 28.02.2011 16.05.2011 02.03.2009 22.10.2008 120 1 60 1 1 72 1 1 75 1 1 1 1 1 74 73 1 71 70 69 68 66 67 65 64 63 62 61 1 1 1 59 1 1 1 1 57 58 1 1 56 55 1 1 1 1 1 1 1 1 54 53 52 51 50 49 1 1 1 1 1 1 1 klin. RH Endosense SA, CH Essex Essex Pharma GmbH Essex Pharma GmbH EUROIMMUN AG (Institut für Qualitätssicherung) Genexion SA, Schweiz ProFORCE Registry IMPROVE IT P04737, TRA 2°P-TIMI 50 P06129 GO MORE Kardiologie EPU Kardiologie Kardiologie RH RH RH GlaxoSmithKline Guidant Europe/Boston Scientific Guided Delivery Systems, Inc. Herzzentrum Leipzig GmbH Hoffmann-La Roche AG Hoffmann-La Roche AG Hoffmann-La Roche AG PM1111810 (SOLSTICE) MADIT-RIT Accucinch IABP-SHOCK II WA 18695 WA 17044 - WA17044RG WA 17047/U3373G - WA 17047RG Sonstige GlaxoSmithKline Sonstige RH TRA 105325 ITP-Studie 1 IFN-K-001 Serologische Proben klin. Edwards Lifesciences LLC, USA SOURCE XT Registry EPU Edwards Lifesciences LLC, USA Edwards Lifesciences LLC, USA 15.11.2010 18.03.2009 31.08.2009 / 02.11.2010 01.09.2005 22.05.2006 / 30.06.2009 22.05.2006 / 30.06.2009 08.07.2011 09.02.2011 / 28.03.2011 01.10.2009 14.09.2009 01.08.2006 28.09.2007 11.05.2010 08.02.2010 02.05.2008 / 01.06.2006 26.07.2011 18.03.2010 08.06.2010 16.03.2010 / 15.7.2010, HC 5.11.2010 28.05.2010 / HC 01.02.2011, 14.02.2011/1.11.201 Kardiologie 0 TRITON PREVAIL-TA CABANA WiSE-CRT RABBIT CSL Behring GmbH Sonstige Deutsches Rheumaforschungszentrum Berlin RH Duke University, Duke Clinical Research Institute EPU EBR Systems, Inc. EPU In-vitro-DDAVP-Stimulation von Thrombozyten klin. 25.03.2009 29.06.2011 Kardiologie 24.06.2011 RH RH 05.06.07 / 25.07.07 RH 26.01.2011 RH Corthera Inc. (USA) Charité Universitätsmedizin Berlin Charité Universitätsmedizin Berlin Charité Universitätsmedizin Berlin Charité Universitätsmedizin Berlin Chugai Pharma Marketing Ltd. RELAX-AHF Hit Hard Retrospektive Datenanalyse US-IMPERA BIC-8 PREDICT 121 93 94 95 92 91 90 1 1 2 88 89 1 1 1 87 86 85 84 83 82 81 80 1 1 78 79 1 77 76 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Kips Bay Medical, Inc. (USA) Klinikum JWG-Universität FFM eSVS® MESH FFM07-Rtx-Lef (AMARA) Julius Clinical Research B.V. Alecardio ( CURE-AF Study 1 Discovery FREEDOM Coronary Flow Reserve Medtronic - Bakken Research Medtronic GmbH Mount Sinai School of Medicine Medtronic - Bakken Research Medpace, Inc. (USA) Lutonix, Inc. The PERVIDEO I Registry CL002_168 pany Ltd., UK ACCOAST (Protokoll-Nr.: H7T-MC-TADF) Lilly Deutschland GmbH - Eli Lilly and Com- Johnson & Johnson Pharmaceutical Research & Development (J&J PRD) Stresscopin Johnson & Johnson Medical N.V./S.A. Kendle GmbH Morphosys-Studie (MOR103) 1 Cynergy - The CYPHER-NEVO Registry HC JenaValve Technology GmbH JenaValve Trial 02-PS 12.05.2010 / 29.08.2011 25.03.2010 19.05.2010 16.03.2010 22.08.2011 09.11.2010 19.08.2009 / 18.03.2010 01.08.2006 09.03.2010 / 22.09.2011/ 22.06.2011 04.08.2009 / 21.04.10 HC EPU Kardiologie HC RH Kardiologie Kardiologie 03.03.2008 20.02.2006 10.02.2009 01.04.2006 06.03.2008 / Study Agreement: 13.06.2011 / Indemnification Agreement with ChemoCentryx, Inc (Sponsor): 20.06.11 14.05.2010 04.06.2009 / 04.03.2010 26.11.2009 / 01.07.10 / letzte Unklin. terschrift AnschlussPharm. vertrag: 24.01.11 11.03.2010 / 26.07.2011 / Kardiologie 22.08.2011 RH HCI RH Kardiologie klin. INC Research UK Limited RLX030 EPU EPU IKKF GmbH Impulse Dynamics N.V. FIX-CHF-16 GAP-AF-Studie (AFNET-B04-Projekt) klin. FER-CARS-04 (Hauptvertrag + Indemnification Agreement) ICON Kardiologie RH ICON ICON VELVET RUBY-1 / Addendum Prüfarztwechsel 122 118 117 116 115 1 1 114 113 1 1 112 111 110 109 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 107 108 1 106 Regado Biosciences, Inc. Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH RADAR (REG1-CLIN211) Langzeitbeobachtung Etanercept / Methothrexat-Therapie bei juveniler Arthritis No Risk - Roche Diagnostics Ltd. Roche Diagnostics GmbH Quintiles GmbH H9B-MC-BCDP (Anschlussstudie zu H9B-MC-BCDV) Quintiles GmbH (on behalf of Daiichi Sankyo) Quintiles GmbH PPD Germany GmbH & Co.KG PPD Germany GmbH & Co.KG PPD Germany GmbH & Co.KG Quintiles GmbH 1 Kerndokumentation 2011 1 Troponin T high sensitive und NT-proBNP 1 klin. klin. 26.01.2011 26.08.2008 25.03.2011 12.06.2009 / 09.06.2011 25.03.2011 09.07.2009 / 23.11.2009 / 01.01.2010 / 05.07.2010 / 20.05.2008 15.12.2011 02.12.2011 04.05.2011 / 11.10.2011 09.12.2009 05.01.2010 27.12.2010 08.11.2010 01.10.2005 / 14.06.2011 / Datum Amendment: 22.11.2011 17.11.2010 17.11.2010 21.02.2011 18.02.2009 17.02.2010 30.03.2009 / 30.03.2010 Kardiologie 26.07.2010 klin. 07.12.2009 (ersetzt Pharm. Altvertrag No Risk) RH RH Kardiologie RH RH klin. Pharm. Kardiologie RH RH RH Pharmaceutical Research Associates GmbH Kardiologie PPD Germany GmbH & Co.KG Kardiologie Pfizer Pfizer H9B-MC-BCDV ENGAGE-AF TRILOGY WA27788 CT-P10.1 GNE ALT4864g 1 ALX-0081-2.1/09 (Ablynx) (A6141116) SOLID-TIMI 52 105 Eplerenon A6141079 RH H9B-MC-BCDS (Systemic Lupus Erythematosus) 1 A6141116 (REMINDER) 1 RH MK-0663-108-00 Etoricoxib bei ankylosierender Spondylitis Parexel International GmbH Parexel International GmbH RH Parexel International GmbH MK-0663-107-00 Etoricoxib bei rheumatoider Spondylitis klin. RH klin. HC Novartis Nycomed Deutschland GmbH Novartis NeoChord, Inc. CSPP100A2368 (ASTRONAUT-Studie) FP-002-IM (PACE) CSPP100F2301 (ATMOSPHERE) TACT-Studie 104 1 1 1 1 1 102 103 1 101 1 1 100 1 1 1 98 1 1 97 99 1 96 123 1 1 1 1 142 143 1 1 1 141 140 139 138 137 1 1 135 1 1 1 136 1 1 1 1 1 1 1 1 134 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 133 132 131 130 128 129 127 126 125 124 1 1 1 122 123 1 121 120 119 RH RH RH RH RH Roche Pharma AG/Chugai Pharma MarkeRoche Pharma AG/Chugai Pharma Marketing Ltd. / Zusatzvertrag: Chugai Pharma Marketing Ltd. Roche Pharma AG Roche Pharma AG / Chugai Pharma MarSanofi-Aventis Deutschland GmbH MIRAI (ML22985) ML22928 (ICHIBAN) / ML22639 (NIS BRIDGING) Buchprojekt Prof. Müller-Ladner MOBILITY (EFC11072) EPU EPU EPU St. Jude Medical GmbH St. Jude Medical GmbH St. Jude Medical GmbH St. Jude Medical GmbH St. Jude Medical GmbH Stereotaxis (Inc.) Accent ST New Technology Assessment (B100) A27 STAR AF II B102 Accent MRI NTA H56 C53 Trifecta Durability Study EPIC Registry (PM-CLIN-009 und PM-CLIN-010) CGM@MRT-Studie Aortenstent-Register EPU EPU St. Jude Medical GmbH T96 (REACT) Stiftung Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen an der Universität Heidelberg Stiftung Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen an der Universität Heidelberg EPU St. Jude A 16 Confirm AF Kardiologie Kardiologie EPU HC EPU St. Jude T90 AnalyST Register EPU EPU EPU EPU Sorin Group Sorin Group Sorin Group St. Jude Sonstige HC TUTOR-Studie CLEPSYDRA-Studie PARADYM RF SonR (Modell 9770) Amica-Studie (A02) DynaCT/InSpaceEP/iPilot bei Aortenklappenimplantationen Siemens AG Siemens Healthcare Diagnostics Products ProteinS (INNOVANCE® Free PS Ag) GmbH Gadovist 1.0 Radiologie RH Roche Pharma AG/Chugai Pharma Marke- ML22734 Schering AG RH Roche Pharma AG WA19926 25.08.2011 26.02.2009 29.05.2008 01.06.2011 26.10.2011 26.04.2011 14.03.2011 06.12.2010 11.02.2010 07.11.2008 20.11.2008 07.09.2009 08.09.2009 05.11.2010 16.11.2007 15.08.2011 31.08.2010 01.09.2003 18.11.2011 16.12.2008 01.02.2010 31.05.2011 / Zusatzvertrag: 17.05.2011 08.02.2011 23.10.2009 15.10.2009 124 160 55 15 1 158 1 115 1 1 157 159 1 1 156 1 155 1 154 1 1 1 1 1 1 1 1 1 153 152 151 150 149 148 147 1 1 145 146 1 144 35 1 Stiftung Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen an der Universität Heidelberg SYMETIS S.A., Schweiz SYMETIS S.A., Schweiz SYMETIS S.A., Schweiz Terumo The Medicines Company UK, Ltd. ValTech Cardio Ltd., Israel 9 RH RH HC RH klin. Pharm Universitätsklinikum Würzburg RH RH RH RH HC HC HC Kardiologie Kardiologie RH EPU EPU Universitätsklinikum Erlangen 1 Vertex VX-509-101 Vertex Pharmaceuticals Incorporated 0881X1-4463 (AWB Enbrel bei ankylosierender Spondylitis) Wyeth V-Chordal MOOD-HD-Studie ACCOST PREDICT - digitale Ulzera bei Pat. mit system. Sklerodermie Universität zu Köln FasT RA0027 UCB GmbH AS001 (certolizumab pegol in subjects with axial spondylo1 arthritis) UCB GmbH PsA001 (certolizumab pegol ins subjects with psoriatic arthritis UCB GmbH ESOS - Treatment outcome in early diffuse cutaneous systemic sclerosis Univeristy of Manchester SYM-11k-508 Nobori 1 EUROMAX (European Ambulance ACS Angiox Trial) SYM-10j-332 ACURATE-Studie FREEZE Kohorten Studie CCM-HF (vorher FIX-HF-16) Stiftung Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen an der Universität Heidelberg (vorher: Impulse Dynamics) 24.06.2009 29.11.2010 15.03.2011 04.07.2011 03.08.2010 04.05.2009 07.04.2011 23.09.2010 23.09.2010 13.10.2009 10.03.2010 04.11.2010 18.10.2011 01.07.2005 22.01.2010 06.12.2011 17.10.2011