Abstracts 2015

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Sämtliche Abstracts der Jahrestagung
2015 finden Sie auch hier:
www.egms.de/de/meetings/dgpraec2015/
Session 1: Komplikationsmanagement in der Brustchirurgie
Hybrid-Technik bei der Mammaugmentation-Lipofilling vor oder nach Implantateinlage ?
Alexander Aslani
Aslani, Alexander
Cirumed Clinic Marbella, Spanien
Hintergrund:
Die Kombination von Silikon-Implantaten mit Lipofilling ist eine effektive Kombination zur
Optimierung der Resultate bei ästhetischer Mammaugmentation.
Diese Hybrid-Technik erlaubt dem Chirurgen eine individuelle Modellierung und ein natürlicheres
Tastgefühl im Vergleich zu Eingriffen nur mit Implantaten
Die Technik ist bereits bei den amerikanischen Chirurgen sehr beliebt, es gibt aber unterschiedliche
Meinungen bezüglich des optimalen Technik und besonders ob es besser ist die Fetttransplantate vor
oder nach Implantateinlage einzubringen.
Vorteil des Lipofillings vor Implantateinlage ist der hohe erreichbare Anteil intramuskulärer
Transplantation.
Methoden:
Bei 10 Patienten führten wir eine Brustvergrößerung mit Silikon-Implantat mit zusätzlichem
Lipofilling vor Implantateinlage durch. In allen Fällen wurden anatomische Implantate benutzt. Die
Menge an zusätzlich transplantiertem Fett 40-70cc pro Brust.
Transplantation erfolgteintramuskulär sowie subkutan.
Wir führten die Magnetresonanztomographie (MRI) eine Woche nach der Operation durch.
Ergebnisse:
Nahezu die Hälfte des Fettes wurde im Ansatzbereich des M. pectoralis major und der Haut über
dem Rand des Brustbeins. Dieser Teil der Infiltration ist besonders effektiv im Hinblick auf die
Optimierung des ästhetischen Ergebnisses und bei bereits einliegendem Implantat schwierig.Das
verbleibende Fett wurde zwischen dem subkutanen Bereich, auf dem unteren äußeren Quadranten
und dem Mittelteil des Brustmuskels verteilt.
Die erstellten Kerspintomographien belegten einen hohen Anteil an intramuskulär eingebrachtem
Fett, besonders sich anhand der Vorher-Nachherbilder im Dekollteebereich als ästhetisch effektiv
erwies.
Fazit:
Die Kernspinbefunde der Studienpatienten zeigen eine Verteilung um die Implantate die wir bei einer
Infiltration bei bereits einliegender Silikonprothese technisch nicht möglich wäre. Die Befunde
sprechen für eine wesentlich bessere Fettverteilung bei Injektion des Fettes vor Einlage des
Silikonkissens.
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Session 1: Komplikationsmanagement in der Brustchirurgie2
Xiaflex für die Therapie der Kapselfibrose nach Silikonimplantaten: Eine tierexperimentelle in-vivo und
humane ex-vivo Studie
Sebastian Fischer
Fischer, Sebastian (1,2); Diehm, Yannick (1,2); Kiefer, Jurij (2); Hirche, Christoph (2); Kremer, Thomas
(2); Pomahac, Bohdan (1); Kneser, Ulrich (2)
1: Department of Surgery, Division of Plastic Surgery, Brigham and Women’s Hospital, Harvard
Medical School, 75 Francis St, 02115 Boston, Massachusetts; 2: Department of Hand-, Plastic and
Reconstructive Surgery, Burn Trauma Center, BG Trauma Center Ludwigshafen; University of
Heidelberg; Ludwig-Guttmann-Strasse 13, 67071 Ludwigshafen, Germany
Einleitung
Die Kollagenase Xiaflex, ein für die Therapie des Morbus Dupuytren zugelassenes Arzneimittel,
spaltet selektiv Kollagen auf, den Hauptbestandteil der Kapselfibrose. Kapselfibrosen zählen zu den
häufigsten Komplikationen nach Brustaugmentationen durch Silikonimplantate. Ziel dieser Studie
war es, die Anwendbarkeit und Effektivität von Xiaflex-Injektionen zur Therapie der Kapselfibrose zu
untersuchen.
Material und Methoden
Um eine Kapselfibrose zu induzieren, wurden Silikonimplantate in eine submuskuläre Tasche auf
Höhe der Rechten Skapula von 80 Ratten implantiert. Zur optimalen Dosisfindung wurden 20 Kapseln
mit verschiedenen Konzentrationen von Xiaflex in-vitro inkubiert. Anschließend wurde die
entsprechende Konzentration in-vivo injiziert (n=30). Als Kontrolle dienten Kochsalzinjektionen invivo (n=30). Die Auswertung erfolgte mittels Hochfrequenz-Ultraschall und 7-Tesla MRT sowie mittels
Histologie und PCR an den Tagen 10 und 60 nach Injektion. In einem zweiten Teil der Studie wurde
humanes Kapselgewebe und Vollhauttransplantate von der weiblichen Burst mit aufsteigenden
Konzentrationen Xiaflex inkubiert. Mittels Sircol™ Collagen Assay wurde der Kollagengehalt des
Kapselgewebes nach Inkubation quantifiziert und die verbliebene Kapseldicke wurde gemessen. Die
Brusthaut wurde auf Perforationen untersucht.
Ergebnisse
In-vitro zeigte sich eine optimale Konzentration von 0,3 mg/ml Xiaflex. In-vivo wurde eine signifikante
Abnahme der Kapseldicke an Tag 10 und 60 nach Injektion von Xiaflex im Vergleich zur
Kontrollgruppe festgestellt. PCR zeigte einen initialen signifikanten Anstieg pro-fibrotischer und
inflammatorischer Gene welcher jedoch an Tag 60 nicht mehr feststellbar war. Bei 17% der Tiere, die
eine Xiaflex-Injektion erhalten hatten, zeigte sich eine Hautperforation, die das vorzeitige
Versuchsende notwendig machte.
Nach Inkubation von humanem Kapselgewebe war eine dosisabhängige Abnahme des
Kollagengehaltes sowie der Kapseldicke feststellbar. Es wurde keine Perforation der Brusthaut
festgestellt, selbst nach Inkubation mit 6-fach erhöhter Kollagenase-konzentration.
Schlussfolgerung
Diese Studie zeigt die Effektivität der Anwendung von Xiaflex zur nicht-chirurgischen Therapie der
Kapselfibrose. Das Vermeiden von Schäden am umliegenden Gewebe stellt jedoch eine
Herausforderung dar und es bedarf weiterer wissenschaftlicher Bemühungen bezüglich der
optimalen Dosisanpassung an individuelle Kapseldicke und –dichte.
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Session 1: Komplikationsmanagement in der Brustchirurgie
Sekundäre Eingriffe nach Brustwiederherstellung
Janos Hankiss
Hankiss, Janos; Basagic, Asmir; Grätz, Felix; Askarizadeh, Erfan
Klinikum Lippe GmbH, Deutschland
Nach der gelungenen Primäroperation beim Brustaufbau müssen regelmäßig entweder geplante
oder korrigierende Eingriffe durchgeführt werden.
Brustwarze und Brustwarzenhof werden neu gestaltet, Narbenkorrekturen und Volumenanpassung,
ggf. durch Strahlung und Reduktion der gesunden Seite oder durch Lipotransfer der Aufgebauten
Seite vorgenommen.
Die Änderungen des Ernährungszustandes und des Gewichtes führen manchmal zu nicht
voraussehbaren Veränderungen der Körperkontur, wonach aufwändigere Verfahren erforderlich
werden - z.B. Augmentation der mit DIEP-Lappen aufgebauten Seite mittels Implantaten.
Die Autoren stellen Fallbeispiele für alle Arten der in der Klinik durchgeführten kombinierten
Folgeoperationen vor, mit besonderer Betonung der Grenzen und Risiken der Korrektureingriffen.
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Session 1: Komplikationsmanagement in der Brustchirurgie
Darstellung des Komplikationspotenzials und der Langzeitergebnisse nach Brustrekonstruktion mittels
diverser kommerziell-verfügbarer Azellulären Dermalen Matrices (ADM)
Felix J. Paprottka
Paprottka, Felix J.; Atila, Mehmet; Hebebrand, Detlev
Plastische Chirurgie & Handchirurgie, AGAPLESION Diakonieklinikum Rotenburg, Deutschland
Einleitung
Die Azelluläre Dermale Matrix (ADM) wird schon seit einigen Jahren in der Mammachirurgie bei
Brustrekonstruktionen oder ästhetischen Revisionseingriffen eingesetzt. Dabei dienen die ADMs zur
besseren Implantatfixierung, Reduzierung der Kapselfibroserate und Schaffung einer neuen
Unterbrustfalte. Mittlerweile gibt es diverse Anbieter von ADMs aus humanem, porcinen und
bovinen Ausgangsmaterialien. Nur gezielte Follow-up-Untersuchungen ermöglichen eine valide
Einschätzung von Komplikationsraten.
Material & Methoden
Seit 2010 haben wir in unserer Klinik bei 41 Patienten in 52 Fällen eine ADM-Applikation im Rahmen
einer onkologischen Mammarekonstruktion oder eines ästhetischen Revisionseingriffes durchgeführt
(n=52). Es wurden humane ADMs (15x HADM; Epiflex/DIZG), porcine ADMs (21x PADM;
Strattice/LifeCell) und bovine ADMs (16x BADM; Tutomesh/Novomedics) verwendet. Es erfolgte
hierbei eine retrospektive Datenerhebung mit einem durchschnittlichen Follow-up-Intervall von 36
Monaten (Range: 12-54 Monate). Die postoperativen Folgekontrollen zielten dabei auf eine
Detektion von möglichen Komplikationen wie Kapselfibrosen, Einheilung der ADMs, Stützfestigkeit,
ästhetisches Erscheinungsbild etc. ab.
Ergebnisse
In unserer Studie wurde ein erhöhtes Komplikationspotential von 19,2% bei allen Patienten nach
ADM-Applikation festgestellt (HADM: 6,6%, PADM: 14,3%, BADM: 31,3%). Eine mögliche Erklärung
dafür könnte das vorliegende heterogene Patientenklientel und die Verwendung von drei
unterschiedlichen Matrices sein. Ferner war die Kapselkontrakturrate mit 5,7% im Vergleich zu den
Daten in der aktuellen Literatur erhöht. In 3 Patienten trat zudem ein Red Breast Syndrom auf.
Ferner erfolgt die statistische Aufarbeitung anderer Komplikationen. Bei Revisionseingriffen konnte
in Einzelfällen auch eine histologische Aufarbeitung der zuvor eingebrachten ADMs erfolgen.
Zusammenfassung
Die Vorteile der Verwendung von ADMs sind bereits in diversen Publikationen nachgewiesen
worden. Dennoch gibt es nur wenige Daten über die Langzeitfolgen des Einsatzes dieser Matrices.
Die große Vielfalt an verwendeten ADMs von diversen Herstellern über einen Zeitraum von 4 ½
Jahren in unserer Klinik ermöglicht einen weitreichenden Überblick über die Stärken und Schwächen
der einzelnen Matrices. Die Autoren empfehlen primär den Einsatz von HADMs und sekundär von
PADMs. Der Goldstandard im Rahmen einer Brustrekonstruktion bleibt weiterhin der freie
Gewebetransfer.
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Session 1: Komplikationsmanagement in der Brustchirurgie
Muskelsparende Brustrekonstruktion mit Braxon®: Erste frühe Ergebnisse der europäischen
Multicenterstudie
Alexander Gardetto
Gardetto, A. (8);Bozza, F. (1); Cawthorn, S. (2); Raghavan, V. (3); Berna, G. (4); Governa, M. (5);
Kolacinska, A. (6); Masià, J. (7)
1: Padova – IT; 2: Bristol – UK; 3: North Staffordshire – UK; 4: Treviso – IT; 5: Verona – IT; 6: Lodz – PL;
7: Barcelona – ES; 8: Brixen - IT
Eigenschaften: Wir berichten über die ersten frühen Ergebnisse der europäischen Multicenterstudie
für die muskelsparende Brustrekonstruktion mittels der azellulären dermalen Matrix (ADM)
Braxon®für eine komplette Bedeckung der Silikonprothese.
Methoden: Die Studie wurde zwischen April 2014 und April 2015 in acht europäischen Zentren
durchgeführt. 81 Patienten wurden in die Studie mit einem Protokoll eingebracht, das den Richtlinien
der ABS und BAPRAS für die Verwendung von ADM in der Brustchirurgie folgt. Das Braxon® wird
vollständig um die Brustprothese gewickelt und über den M. perctoralismajor subkutan platziert,
ohne den Muskel zu verletzen.
Resultate: In zwei Fällen (2.5%) ist es zu einem Verlust des Implantates und davon in einem Fall
(1.5%)zu einer Nekrose gekommen; Hämatome konnten in zwei Brüste beobachtet werden (2.5%),
Infektionen in drei Fällen (3.7%) und bei fünf Implantaten (6.2%) kam es zu einem Serom. Über einen
mittleren Verlaufszeitraum von 5,6 Monaten berichteten die Patientinnen über keine Schmerzen
undüber keine Verminderung der Bewegung bzw. der Kraft im M. pecotalismajor. Die ästhetischen
Ergebnisse waren bei allen Patienten mit Ausnahme jener zwei Fälle, bei denen es zu einem Verlust
des Implantates gekommen ist, exzellent.
Zusammenfassung: Mit der Verwendung von Braxon®als ADM zur vollständigen Bedeckung der
Brustprothesen konnten sehr gute frühe Ergebnisse erzielt werden, sowohl vom ästhetischen Aspekt
als auch von den geringen postoperativen Komplikationsraten her. Weitere Verlaufskontrollen sind
für Langzeitergebnisse notwendig.
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Session 2: Tumore der Haut
Die Defektrekonstruktion des Skalps und Neurocraniums – eine retrospektive Studie 2004 – 2014
Justus P. Beier
Beier, Justus P.; Steiner, Dominik; Hubertus, Anja; Arkudas, Andreas; Boos, Anja M.; Taeger, Christian
D.; Schmitz, Marweh; Horch, Raymund E.
Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Einleitung
Die Defektdeckung des Skalps ist eine Herausforderung in der Plastischen Chirurgie: sowohl
kosmetische Aspekte dieser sichtbar exponierten Region, als auch insbesondere bei allschichtigen
Defekten der funktionelle Aspekt einer suffizienten Bedeckung der Schädelinhalte müssen
berücksichtigt werden. Es ist daher ein breites Armamentarium zur erfolgreichen Rekonstruktion
erforderlich, das von der Hauttransplantationen über lokoregionäre bis hin zu freien
mikrochirurgischen Lappenplastiken reichen sollte.
Methodik
Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden alle Patienten mit Defektrekonstruktion am Skalp im
Zeitraum 2004-2014 eingeschlossen und u. a. Ätiologie, Größe/Tiefe des Defekts, Art der
Defektrekonstruktion, Major-/Minorkomplikationen und Krankenhausaufenthaltsdauer untersucht.
Bei den lokoregionären Lappen wurde die Zahl der Spalthautgegentransplantationen erfasst, bei
freien Lappen die Wahl der Anschlussgefäße.
Ergebnisse
Von insgesamt 348 Fällen mit Operationen am Skalp wurden 86 Fälle eingeschlossen, bei denen eine
Defektrekonstruktion des Skalps mittels Lappenplastik oder Hauttransplantation erfolgte. In 50 Fällen
erfolgten lokoregionäre Lappenplastiken mit in 48% Spalthautgegentransplantationen. In 18 Fällen
mit allschichtigen Defekten, teilweise inkl. des Neurocraniums, wurden freie Lappenplastiken
durchgeführt. Die übrigen 18 Defektrekonstruktionen erfolgten durch Hauttransplantation.
Die freien Lappen wurden bei 5 Patienten an die A. carotis externa (ACE) angeschlossen, in 13 Fällen
auf Endäste der ACE. Zur präoperativen Diagnostik wurde anfangs stets eine DSA durchgeführt, die
seit 2010 vollständig durch die Computertomographie-Angiographie ersetzt wurde. Es gab keinen
Lappenverlust. Bei 4 freien Lappen war eine jeweils erfolgreiche Revision erforderlich, bei den 50
lokoregionären Lappenplastiken gab es 3 Majorkomplikationen.
Schlussfolgerung
Die lokoregionäre Lappenplastik stellt aus unserer Sicht das wichtigste Verfahren zur Rekonstruktion
von limitierten Skalpdefekten dar. Nach multiplen Voroperationen der Skalpregion, und/oder zuvor
erfolgter Radiatio stellen freie mikrochirurgische Lappenplastiken eine sichere und effektive Lösung
zur Defektrekonstruktion dar. Die präoperative Bildgebung der Anschlusssituation und die
Berücksichtigung der speziellen Geometrie der arteriellen Anastomosierung sind essentiell v.a. für
die bei der Defektrekonstruktion der komplexen Fällen angestrebten niedrigen Revisions- /
Lappenverlustraten.
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Session 2: Tumore der Haut
Ist der freie mikrovaskuläre Lappen zur Weichteilrekonstruktion im Gesicht ein Auslaufmodell ?
Elmar Fritsche
Fritsche, Elmar; Hug, Urs; Winterholer, Dorrit
Klinik für Hand-und Plastische Chirurgie, Schweiz
Grössere Weichteildefekte im Gesicht nach Tumorexcisionen stellen hinsichtlich der kosmetischen
Rekonstruktion sehr hohe Ansprüche an die reconstruktive Chirurgie. Im Zeitalter von
Gesichtstransplantationen stellt sich die Frage, ob die Rekonstruktion von Defekten im Gesicht mit
freien fascio-cutanen Lappen noch eine Berechtigung hat oder ob die Resultate bezüglich
kosmetischer Zufriedenheit so marginal sind, dass diese Art von Rekonstruktion nicht mehr
durchgeführt werden sollte. Wir haben unsere letzten 10 Fälle von Weichteilrekonstruktionen im
Gesicht mit freien mikrovaskulären Lappenplastiken hinsichtlich der Indikationsstellung und den
Resultaten analysiert und möchten darüber berichten.
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Session 2: Tumore der Haut
Plastische Rekonstruktionsverfahren im Gesicht nach Hauttumorresektion – Eine topographische
Analyse
Lissa Masumbuku
Masumbuku, Lissa; Eckhoff, Jörn; Handschin, Alexander
Klinik Dr. Guth, Deutschland
Einleitung:
Die UV-abhängigen Hauttumore (Basalzellkarzinom, malignes Melanom, Plattenepithelkarzinom)
erfordern in zunehmendem Maße nach einer lokalen Tumorresektion im Gesicht eine plastische
Rekonstruktion. Neben den Hauttumoren kann eine Defektdeckung im Gesicht aber auch durch
angeborene Fehlbildungen (z.B. vaskuläre Malformationen) oder Verletzungen erforderlich werden.
Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Analyse der plastischen rekonstruktiven Verfahren nach
Tumorresektion im Gesicht mit Berücksichtigung der topographischen Einteilung.
Patienten und Methoden:
Zwischen 2010 und 2014 wurden insgesamt 138 Patienten mit Gesichtstumoren in die Studie
eingeschlossen. Die Patientendaten wurden hinsichtlich folgender Parameter retrospektiv untersucht
bzw. eingeteilt: Histologische Diagnose, Tumorlokalisation (Stirn, Lidregion, Nase, Wange, Lippen,
Ohr) Die plastisch-chirurgische Behandlung bzw. Defektdeckung wurde in folgende Methoden
eingeteilt: Primäre Naht (Dehnungslappenplastik), Hauttransplantation, lokale Lappenplastik, axialgefäßgestielte Lappenplastik, freie mikrovaskuläre Lappenplastik.
Ergebnisse:
Das mittlere Alter der Patienten lag bei 67 Jahren ( weiblich 64%, männlich 36%). Die operative
Behandlung erfolgte in 34% ambulant und in 66% der Fälle stationär. Die Histologie ergab folgende
Resultate: Basalzellkarzinom n=96 (70%), Plattenepithelkarzinom n=20 (14%), Melanom n=7 (5%),
andere Tumore n=15 (11%). Die plastisch-chirurgische Defektdeckung erfolgte durch
Primärnaht/Dehnungslappenplastik n=43 (31%), Hauttransplantation n=24 (17%), lokale
Lappenplastik n=53 (38%), Axiale gefäßgestielte Lappenplastiken n=18 (14%), freie mikrovaskuläre
Lappenplastik n=1 (1%). Die Komplikationsrate lag insgesamt bei 8% und beinhaltete kleinere
Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, sowie Epidermolysen. Die topograpische Einteilung der
einzelnen Zonen zeigte Unterschiede in der Art und Planung der Defektdeckung, klinische
Fallbeispiele der plastischen Defektdeckung in den jeweiligen Gebieten werden vorgestellt.
Schlussfolgerung:
Der Notwendigkeit einer radikalen Tumorresektion im Gesicht kann der Anspruch des Patienten und
des Plastischen Chirurgen auf ein ästhetisch bestmögliches Resultat gegenüberstehen. Die plastische
Rekonstruktion von Weichteildefekten im Gesichtsbereich kann dabei durch verschiedene
Möglichkeiten erfolgen. Diese reichen von einfachem Primärverschluss bzw. lokaler
Dehnungslappenplastik bis hin zu komplexen Rekonstruktionen.
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Session 2: Tumore der Haut
Das Elastofibroma dorsi – Rarität und Differentialdiagnose bei Brustwandtumoren. Falldarstellungen
und Literaturreview.
Maria Heller
Dr. med. Heller, Maria; Dr. med. Stollwerck, Peter; Dr. med. Krause-Bergmann, Albrecht
Fachklinik Hornheide, Deutschland
Hintergrund: Das Elastofibroma dorsi ist ein gutartiger Weichteiltumor der Thoraxwand. Obwohl im
klinischen Alltag selten zu beobachten wird in der Literatur eine Prävalenz von bis zu 24% angegeben.
Manifestationsort ist die Skapulargion im Bereich des M. latissimus dorsi sowie M. serratus anterior.
Die Ätiologie wird in der Literatur weiterhin kontrovers diskutiert.
Methode: Wir präsentieren 2 Fälle eines Elastofibroma dorsi aus Januar und Februar 2015 im Bezug
auf klinische Aspekte, präoperative Diagnostik, operatives Procedere, histopathologische Ergebnisse
und Outcome im Kontext aktueller Literatur.
Falldarstellungen/Resultate: Die im Januar und Februar 2015 erfassten Patienten stellten sich auf
Grund eines histologisch durch Probeexzision gesicherten Elastofibroma dorsi sowie einer
Schwellung in der Skapularegion vor. Hierbei handelte es sich um 2 Männer im Alter von 61 und 49
Jahren. Die Tumorgrösse betrug MRT-radiologisch 80x43x18 mm sowie 58x18x81 mm.
Histopathologisch zeigte sich ein Elastofibroma dorsi. Bei den untersuchten Patienten kam es
postoperativ in einem Fall zu einem geringen, nicht-punktionswürdigen Serom.
Zusammenfassung: Obwohl es sich beim Elastofibroma dorsi im klinischen Alltag um eine seltene
Entität handelt, sollte, insbesondere bei bilateralem Auftreten eines tumorösen Geschehens der
Skapularegion, dies differentialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden. Auf Grund der zum Teil
erheblichen Größenausdehnung sowie anatomischen Nähe zum komplexen muskulären
Halteapparat des Schulterareals sind eine adäquate Bildgebung sowie eine hieran orientierte
operative Planung von immenser Bedeutung. Postoperative Serome sind auch in der Literatur wie in
unseren Falldarstellungen relevante Komplikationen und sollten zeitnah punktiert werden. Wenn
möglich empfiehlt sich die postoperative Prophylaxe mittels Versorgung mit Kompressionswäsche.
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Session 2: Tumore der Haut
Einflussfaktoren auf die Rezidiventstehung bei Patienten mit aggressiver Fibromatose
Kamran Harati
Harati, Kamran; Jaenisch, Anais; Behr, Björn; Goertz, Ole; Hirsch, Tobias; Kolbenschlag, Jonas;
Kapalschinski, Nicolai; Ring, Andrej; Lehnhardt, Marcus; Daigeler, Adrien
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Deutschland
Fragestellung
Aggressive Fibromatosen sind Tumoren des Weichgewebes, die aufgrund ihres invasiven Wachstums
umliegendes Gewebe infiltrieren und destruieren können. Als besonders problematisch erweist sich
hierbei die ausgeprägte Rezidivneigung dieser Tumoren nach Resektion. Die Radikalität der
chirurgischen Resektion wird hierbei seit Jahren kontrovers diskutiert, da die großen
monozentrischen Verlaufsuntersuchungen widersprüchliche Ergebnisse hervorbrachten.
In der folgenden Studie sollten nun der Einfluss diverser Faktoren auf das Rezidiveren aggressiver
Fibromatosen untersucht werden.
Methoden
Es erfolgte eine retrospektive Analyse an 90 Patienten, die zwischen 1998 und 2014 in unserer Klinik
chirurgisch behandelt wurden. Der mediane Follow-up betrug 6,2 Jahre. Als potenzielle
Prognosefaktoren wurden u.a. Alter, Geschlecht, Tumorlokalisation, -größe, -tiefe, Resektionsstatus,
Trauma, Radiatio, NSAR- und antihormonelle Therapie mittels log-rank-Test untersucht.
Ergebnisse
Das mittlere Alter der Patienten bei Erstdiagnose lag bei 42,1 Jahren. 50% aller Patienten (n=45)
entwickelten während der Nachbeobachtungszeit ein Lokalrezidiv. Im Rahmen der chirurgischen
Entfernung des Primärtumors erfolgte bei 50 Patienten (68,0%) eine R0-Resektion, bei 28 Patienten
(25,0%) eine R1- und bei 12 Patienten (7,0%) eine R2-Resektion. Das rezidivfreie Überleben nach 5
Jahren (5-JRÜ) war bei den R0-resezierten Patienten mit 68,8% (95%-Konfidenzintervall (KI): 53,579,9) signifikant höher als bei den R1/R2-resezierten Patienten mit 34,1% (95%-KI: 19,9-48,9)
(p=0,001). Tumoren, die an den Extremitäten lokalisiert waren (n=51), waren mit einem rezidivfreien
5-JRÜ von 40,0% (95%-KI: 25,9-53,8) tendenziell aggressiver als Tumoren, die an der Rumpfwand
(n=18), im Kopf-Hals-Bereich (n=7) oder intraabdominal (n=14) lokalisiert waren (5-JÜR: 68,0%; 95%KI: 50,4-80,4; p=0,074). Die weiteren untersuchten Faktoren, insbesondere die adjuvante Radiatio
und die chirurgischen Sicherheitsabstände im Gesunden, waren mit keiner signifikanten Änderung
des rezidivfreien Überlebens vergesellschaftet.
Schlussfolgerung
Die Erlangung einer R0-Situation nach Primäreingriff ist mit einer deutlich besseren Prognose
assoziiert und sollte angestrebt werden. Ob nun die R0-Resektion selbst als beeinflussbarer Faktor
die Prognose entscheidet oder es vielmehr die unkomplizierten Umstände sind, die eine R0Resektion erlauben, kann retrospektiv jedoch nicht abschließend geklärt werden.
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Session 2: Tumore der Haut
Prinzipien und Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung von Hauttumoren im Gesicht
Sebastian Haack
Haack, Sebastian
Marienhospital Stuttgart, Deutschland
Derzeit werden ca. 180000 Neuerkrankungen an Basaliomen in Deutschland beschrieben. Dabei gilt
die chirurgische Therapie für viele Haut-Tumor Entitäten als Standardtherapie. Die Resektion des
Tumors hinterlässt zum Teil erhebliche Defekte. Die Rekonstruktion muss unter ästhetischen und
funktionellen Aspekten durchgeführt werden. Somit stellt die Plastische Chirurgie das optimale
Fachgebiet zur Behandlung dieses Patientenguts dar.
Die chirurgische Behandlung gliedert sich grundsätzlich in zwei Bereiche. Zunächst muss eine
suffiziente Tumorresektion erfolgen. Dabei scheint die Technik der 3-D Histologie die geringsten
Lokalrezidivraten bei der Resektion der häufigsten Hauttumoren auf zu weisen (Breuninger et al).
Durch diese Technik kann eine Randschnittdiagnostik ohne diagnostische Lücken erreicht werden.
Der zweite Abschnitt der Behandlung umfasst die Defektdeckung/Rekonstruktion.
Die funktionelle Wiederherstellung (z.B. Lidschluß, Mundöffnung, usw.) ist eine zentrale Aufgabe und
stellt gleichzeitig eine große Herausforderung für den Chirurgen dar.
Zur Erzielung eines natürlichen und unauffälligen Ergebnisses müssen verschiedene Prinzipien
berücksichtigt werden. Die Platzierung der Narben in die Hautspannungslinien und auf die Grenzen
von ästhetischenEinheiten lässt Narben unauffälliger erscheinen. Studien haben gezeigt, dass das
Gesicht in Einheiten wahrgenommen wird. Häufig ist daher sogar die Vergrösserung des Defektes auf
die entsprechende Einheit und deren anschliessende komplette Rekonstruktion das beste Konzept
zur Erzielung eines optisch unauffälligen Ergebnisses. Der Ausgleich von Volumen und
Konturdefiziten muß ebenso Beachtung finden wie die Textur des zum Einsatz kommenden Gewebes
und die Platzierung des Hebedefektes.
Die vielen ästhetischen Einheiten, die unterschiedlichen Gewebe mit delikaten funktionellen
Aufgaben sowie die psychische Belastung des Patienten stellen daher eine große Herausforderung
für den behandelnden Chirurgen dar.
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Session 3: Nervale Regeneration
Regeneration peripherer Nervenläsionen durch repetitive intravenöse Applikation von adipogenen
Stammzellen
Claas-Tido Peck
C.-T. Peck, M. Becker, V. Bucan, D. Schröder, K. Reimers, S. Michael, P.M. Vogt, C. Radtke
Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover,
Hannover, Deutschland, [email protected]
Einleitung Peripheren Nervenverletzungen sind nach wie vor in ihrer Therapiemöglichkeit limitiert.
Trotz sofortiger chirurgischer Intervention ist die Regeneration häufig eingeschränkt und geht oft mit
einer Nervendegeneration einher, wodurch es zum Verlust von sensorischer und motorischer
Funktionen kommen kann. Die Transplantation von Zellen stellt einen neuen möglichen
Therapieansatz da. Mesenchymale Stromazellen aus Fett (ASCs) sind sehr vielversprechend, da sie zu
Phänotypen von Glia- oder neuronalen Stammzellen differenziert werden können. Die positive
Wirkung auf die Regeneration konnte bereits für die direkte intraneurale und einmalige intravenöse
Applikation nach peripherer Nervenläsion demonstriert werden. In diesem Experiment untersuchen
wir den Einfluss der repetitiven intravenösen Gabe von ASCs auf die Regenerationsrate des Nervens.
Methoden Bei allen Ratten wurde unter Narkose der N. ischiadicus mittels eines standardisierten
Vorgehens gequetscht, wodurch es zu einer Nervenläsion mit einhergehenden motorischen Defiziten
im Bereich des rechten hinteren Laufes kam. Bei den Ratten für die systemische Gabe der Zellen
wurde zusätzlich eine Splenektomie durchgeführt. Für die anschließende intravenösen Injektionen
und die lokale Zellapplikation wurden jeweils 1 x 106 Zellen in NaCl verwendet. Als Kontrolle diente
die Gabe von NaCl. Die verwendeten ASCs wurden aus Leistenfett von adulten Ratten gewonnen.
Neben wöchentlichen Lauftests, zur Erfassung der motorischen Regeneration, wurden nach 3 bzw. 12
Wochen die entnommen Nerven auf Ihre Histologie hin untersucht.
Ergebnisse In der repetitiv behandelten Gruppe wurde eine deutlich höhere Remyelinisierung im
Vergleich zur Kontrolle und singulären Injektion nachgewiesen. Zudem war die motorische
Regeneration bei den intravenös therapierten Tieren stark erhöht. Final lag die Dichte der Axone bei
der mit ASC behandelten Gruppen nahe dem ursprünglichen Zustand.
Fazit Die repetitive venöse Zellapplikation führt zu einer signifikant erhöhten axonalen Regeneration
und Remyelinisierung. Sie scheint für Behandlungen von größeren Nervenverletzungen geeignet zu
sein, da die positive Stimulanz auf die Nervenregenration nicht nur einmalig, sondern über einen
definierten Zeitraum erfolgt. Zudem ist das erneute Öffnen des Wundsitus nicht erforderlich.
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Session 3: Nervale Regeneration
Das 3D-Neuron-Schwannzell-Cosphäroid – Ein validiertes in vitro Modell der peripheren
Nervenregeneration
Daniel Kraus
Kraus, Daniel; Stark, G. Björn; Penna, Vincenzo
Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Deutschland
Einleitung:
Um in vivo Versuche bei der Erforschung der peripheren Nervenregeneration auf ein Mindestmaß
reduzieren zu können, sind geeignete in vitro Modelle wünschenswert. Aktuell verwendeten
zweidimensionalen (2D) Modellen mangelt es an den vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten
dreidimensionaler (3D) Gewebe. Wir konnten ein 3D sphäroidales Cokulturmodell etablieren,
welches aus NG108-15- (NG) und Schwannzellen (SZ) besteht. Um dieses Modell zu validieren, wurde
die sphräroidale Cokultur mit einer sphäroidalen Cokultur aus Hinterstrangganglienzellen (DRG) und
SZ verglichen und es wurde untersucht ob sich das Modell unter Stimulation und Inhibition
physiologisch verhält.
Methoden:
SZ wurden aus Nervi ischiadici neonataler Ratten gewonnen; als neuronale Zellen wurden NG (eine
Hybridzelllinie aus Maus Neuroblastom und Ratten Gliomzellen) und DRG verwendet. NG und DRG
wurden mit PKH26 in vivo angefärbt und SZ mit CFDA-SE. NG-SZ- und DRG-SZ-Cosphäroide wurden
im hängenden Tropfen hergestellt und in eine Kollagenmatrix eingebettet. Zur Stimulation wurde
Beta-NGF genutzt und proBDNF zur Inhibition. Die Länge der Aussprossungen und die Durchmesser
der Sphäroide wurden mit einem Axioplan Mikroskop (Zeiss) und der Axiovision Software (Zeiss)
gemessen.
Ergebnisse:
NG-SZ- und DRG-SZ-Cosphäroide zeigten vergleichbare mittlere Aussprossungslängen über 10 Tage
und auch eine vergleichbare Morphologie der Aussprossungen über die ersten 5 Tage in Kultur.
Während sich bei den NG-SZ-Cosphäroiden mehrere Aussprossungen mit Umscheidung ausbildeten,
wuchs bei den Cosphäroiden mit DRGs je nur eine dünne Aussprossung aus. NG-SZ- Cosphäroide
unter Stimulation zeigten signifikant längere Aussprossungen über 10 Tage hinweg. Das
Längenwachstum konnte durch proBDNF für 5 Tage in Kultur signifikant gehemmt werden.
Zusammenfassung:
Das 3D Sprouting Assay aus NG-SZ-Cosphäroiden zeigt ein ähnliches Aussprossungsverhalten
verglichen mit primären Zellen in sphäroidaler Cokultur mit SZ. Es kann außerdem stimuliert und
gehemmt werden. Das Modell ist somit ein leicht modifizier- und auswertbares 3D in vitro Modell
der peripheren Nervenregeneration und soll in Zukunft sowohl als Vorversuchsmodell für klinisch
orientierte Forschung dienen, als auch ein 3D-Modell für Grundlagenforschung zur Regeneration des
peripheren Nervensystems sein.
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Session 3: Nervale Regeneration
Tissue Engineering und die Wechselwirkung von Gliazellen mit Neuronen (Neuro-Teratokarzinom 2) in
einem Co-Kulturmodell
Detlev Schröder
Schröder, D. (1); Bicker G. (2), Baumgärtner W. (3), Reimers K. (1), Vogt P.M. (1), Radtke C. (1)
1: Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
2: Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Tierökologie und Zellbiologie, Hannover
3: Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Pathologie, Hannover
Die Entwicklung wirksamer Behandlungsmethoden für Nervendefekte ist von erheblichem
medizinischen Interesse. Die Transplantation von myelinbildenden Zellen in Nervenschädigungen
können funktionelle Ergebnisse in experimentellen Modellen signifikant verbessern. Es wurde
gezeigt, dass intrinsische Reparatur durch Zelltransplantation in Kombination mit einer ideal
strukturierten Mikroumgebung unterstützt werden kann. In Hinblick auf Tissue Engineering, haben
wir vor kurzem eine simple und innovative künstliche Nervenleitstruktur entwickelt. Um die
Ergebnisse weiter zu optimieren, haben wir die in vitro Charakteristika und die Interaktion von
caninen olfaktorischen Nervenhüllzellen (OECs) und caninen Schwann Zellen (SCs) in Co-Kultur mit
menschlichen Neuro-Teratokarzinom 2 Neuronen (NT2) untersucht.
Gliazellen wurden unter Standardbedingungen (37°C, 5% CO2) mit DMEM/F12 (10%FCS, 1% P/S)
kultiviert. NT2 wurden unter mechanischem und chemischem Einfluss dazu induziert, zu beta-IIITubulin exprimierende Neuronen auszudifferenzieren.
Ein Co-Kultursystem von NT2s mit OECs oder SCs wurde etabliert und die Neuron/Gliazell-Interaktion
wurde mittels Zeitraffer-Analyse untersucht. Zeitrafferaufnahmen wurden fotografisch über einem
Zeitraum von 16 Stunden dokumentiert.
Weiterhin wurde die Quantität von Wachstumsfaktoren (CNTF, BDNF, NGF und FGF) in OECs und SCs
bestimmt, nebst zusätzlicher Charakterisierung durch Immunhistochemie. Zusammengefasst, sind
hochgereinigte Gliazellen (OECs und SCs) in Co-Kultur mit differenzierten Neuronen in einer
geeigneten Mikroumgebung nicht nur lebensfähig, sondern können in einer Langzeitkultur über
einen Zeitraum von bis zu 8 Wochen gehalten werden. Die Co-Kultur von Neuronen und Gliazellen
kombiniert mit einer nervenleitenden Struktur kann die Regeneration weiter verbessern als zelluläre
Leitungen allein.
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Session 3: Nervale Regeneration
Effects of selective Nerve Transfers on the Mammalian Motor Unit
Konstantin Bergmeister
Bergmeister, Konstantin (1,2); Aman, Martin (1); Manzano-Szalai, Krisztina (1); Riedl, Otto (1,3);
Salminger, Stefan (1,3); Unger, Ewald (4); Aszmann, Oskar C. (1,3)
1: Christian Doppler Laboratory for Restoration of Extremity Function, Division of Plastic &
Reconstructive Surgery, Department of Surgery, Medical University of Vienna, Austria; 2: Division of
Biomedical Research, Medical University of Vienna, Austria; 3: Department of Biomedical Engineering
and Physics, University of Vienna, Austria; 4: Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Medical
University of Vienna, Vienna, Austria
Introduction:
Selective nerve transfers (SNTs) have been used extensively for the past decade to treat slow nerve
regeneration, neuroma pain and improve prosthetic control. SNTs change the motor unit extensively
by connecting motor neurons to new functional targets. Good outcomes have been reported but
little is known of the structural and functional effects. This experimental study investigates the
effects of SNTs using a high capacity donor nerve on the different motor unit levels.
Methods:
In Sprague Dawley rats the ulnar nerve (UN) was selectively transferred to the long head of the
biceps after neurotomy of the biceps motor branch. After 3, 6 or 12 weeks (each N=15), muscle
force, weight and motor unit number estimation (MUNE) were analyzed and both biceps processed
for muscle fiber typing. Motor neurons were labeled with Fluoro-Ruby in additional animals with or
without SNT (N=17).
Results:
All SNTs were functional and no dropouts occurred. Muscle force, muscle weight and MUNE
increased progressively from 3 to 6 to 12 weeks. At 12 weeks muscle force was 88%, muscle weight
97,5% and MUNE 116,8%, all compared to contralateral control. Retrograde labeling showed 172,3%
motor neurons compared to control (p= 0.006; t test). 18,75% of the UN’s motor neurons innervated
the muscle after 12 week. Muscle fiber populations changed entirely, showing fiber type numbers
prevalent in muscles innervated by the ulnar nerve.
Conclusion:
This study shows the course of reinnervation and good functional outcome after a SNT using a high
capacity donor nerve. The different motor unit composition led to impressive changes on all levels,
most interestingly to functional and structural hyperinnervation of the muscle by the ulnar nerve.
These analyses give cellular insights on the good clinical regeneration of SNTs and possible
improvements for future applications.
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Session 3: Nervale Regeneration
Implantation of mesenchymal stem cells for structural regeneration of the nervous system: repair
shop or pharmacy?
Christine Radtke
Radtke, Christine; Vogt, Peter
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
A number of important advances have been made using transplanted cells to provide therapeutic
and reparative effects e.g. in experimental models of spinal cord injury (SCI), stroke or peripheral
nerve injury. These studies have focused on transplanting cells to confer neuroprotection, stimulate
regeneration, increase structural repair, enhance neovascularization and replace lost cells. Direct
implantation and intravenous infusion of stromal stem cells derived from adipose tissue (ASCs) has
been demonstrated to produce beneficial in clinical studies regarding various diseases. Several
groups have demonstrated improvement in regeneration after application of ASCs for regeneration,
but mechanisms are not fully clear. Challenges to develop clinical approaches include selecting the
appropriate cell type and delivery method for the appropriate disease. Moreover, the differentiation
state of the stem cells in the injury site for optimal therapy also needs to be established. Even
though, the differentiated state of the stem cells could aid regeneration, as specialized cells might
possess molecular programs that direct the cells in their regenerative functions, it has been shown
that likewise a differentiation of the stem cells accelerate post-transplant cell death. ASCs are a
highly heterogenic cell population containing subpopulations of stem cells and committed progenitor cells and results vary from laboratory to laboratory as their properties also depend on patient’s
age, body mass index and the harvesting site. Additionally, ASCs show high variability regarding the
expression levels of characteristic cell surface markers and cell size and amount of differentiated cells
after induction. Although there are numerous advantages, they have also been shown to secrete
tumor-inducing factors. Thus, many safety issues has to be resolved for the use of ASCs in clinical
settings including appropriate validation of cell types, characterization and optimization of procedures should enable ASCs to be efficient in cell therapy applications.
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Session 4: Lidchirurgie
Das Midfacelift – Eine vielseitig einsetzbare Technik in Ästhetik und Rekonstruktion
Nina Schwaiger
Schwaiger, Nina; Richter, Dirk
Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland
Einleitung:
Das Midfacelift hat sich in den letzten Jahren in der ästhetischen Chirurgie als Standardoperation zur
Verjüngung des Mittelgesichts etabliert. Aber auch im Bereich der rekonstruktiven Chirurgie vor
allem zur Korrektur von Unterlidfehlpositionen nach Exophthalmus, gewinnt das Midfacelift
zunehmend an Bedeutung.
Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der vielseitigen Einsetzbarkeit des Midfacelifts abseits der
ästhetischen Indikationen.
Methoden:
Anhand eines Reviews der aktuellen Literatur sowie der Analyse der eigenen OP-Indikationen und
Einsatzgebiete des Midfacelifts, wurden die unterschiedlichen Möglichkeiten miteinander verglichen
und dargestellt.
Ergebnisse:
Das Midfacelift hat sich nicht nur im Bereich der ästhetischen Chirurgie als gut und sinnvoll bewährt,
sondern hat auch im Bereich der rekonstruktiven Gesichtschirurgie einen wichtigen Stellenwert
eingenommen. Vor allem im Patientengut mit endokriner Orbitopathie sowie Facialisparesen, ist der
Einsatz des Midfacelifts als rekonstruktive Option nicht mehr wegzudenken.
Schlussfolgerung:
Für rekonstruktive Maßnahmen im Gesicht, vor allem im Bereich des Unterlids sollte das Midfacelift
als mögliche Option berücksichtigt und eingesetzt werden.
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Session 6: Implantatsicherheit
Kontrastmittel-Sonografie zur eindeutigen Darstellung rupturierter Brustimplantate ex vivo
Britta Kühlmann
Kühlmann, Britta (1); Ernst-Michael, Jung (2); Prantl, Lukas (1)
1: Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,
Universitätsklinikum Regensburg/Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg, Deutschland; 2:
Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
Die Diagnostik rupturierter Brustimplantate kann in der Klinik äußerst schwierig sein, selbst durch
Ultraschall oder MRT durch einen erfahrenen Radiologen. Klinisch können Schmerzen oder eine
Kapselfibrose Hinweise auf ein defektes Implantat bieten. Jedoch erscheinen viele der -bei Verdacht
auf Vorliegen einer Ruptur- explantierten Implantate makroskopisch intakt.
In dieser Studie wurden erstmals explantierte Brustimplantate mittels Kontrastmittel (SonoVue®) im
Ultraschall auf mikroskopisch kleinste Risse untersucht, um der Frage nachzugehen, ob
Oberflächenstrukturen sowie rein mikroskopisch-sichtbare Fissuren mittels KontrastmittelSonografie detektiert werden können zur Ermöglichung einer verbesserten und eindeutigen
Darstellung. Darüber hinaus könnte dieses Verfahren zur Klärung formalrechtlicher Fragen sowie aus
medicolegalen Gründen hilfreich sein sowie mögliche Sollbruchstellen bestimmter Implantattypen
aufzeigen. Dieser Fragestellung wurde in der aktuellen Literatur bisher nicht nachgegangen.
Mehrere Implantate unterschiedlicher Materialien, welche bei Verdacht auf Ruptur explantiert
wurden, wurden mittels Kontrastmittel-Sonografie mit CHI (Contrast Harmonic Imaging) daraufhin
untersucht, ob eine Darstellung der Oberfläche sowie der Penetration von KM-Microbubbles
möglichst artefaktfrei gelingt. Dafür wurden alle Implantate anhand eines standardisierten Protokolls
gescannt, indem sie in ein Behältnis gelegt wurden, welches mit je 1l NaCl (0,9%, Fa. Braun,
Deutschland) sowie 2,4ml Kontrastmittel (SonoVue®, Fa. Bracco, Italien) gefüllt war. Nach 1stündiger Einwirkzeit wurde das gesamte Implantat mit einer Matrixsonde (15MHz) bei niedriger
Energie <20% mittels verschiedener Bildmodi geschallt. Als Vergleichsgruppe dienten
unterschiedliche ungenutzte Rein-Implantate.
Diese Studie stellt eine vollkommen neuartige Idee dar, explantierte Brustimplantate bei Verdacht
auf Implantatruptur eindeutig sonografisch ex vivo mittels KM-Bildgebung darzustellen. Diese Form
der Untersuchung kann als sinnvolle Ergänzung dienen, um anhand der somit erfassten objektiven
Parameter die klinische Diagnostik bei liegenden Brustprothesen in vivo zukünftig zu verbessern.
Darüberhinaus könnte diese KM-Sonografie als hilfreiche Zusatzuntersuchung bei Rechtsstreitfragen
dienen. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um einen einheitlichen Standard in der
Diagnostik herzuleiten und Implantate in vivo eindeutig zu beurteilen.
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Session 6: Implantatsicherheit
Silikonimplantate mit glatter Oberfläche induzieren dünnere, jedoch dichtere Kapselfibrosen
gegenüber texturierten Silikonimplantaten: Eine experimentelle Studie
Yannick Diehm
Diehm, Yannick (1,2); Kiefer, Jurij (2); Reichenberger, Matthias A. (3); Hirche, Christoph (2); Kremer,
Thomas (2); Kneser, Ulrich (2); Pomahac, Bohdan (1); Fischer, Sebastian (1,2)
1: Department of Surgery, Division of Plastic Surgery, Brigham and Women’s Hospital, Harvard
Medical School, 75 Francis St, 02115 Boston, Massachusetts; 2: Department of Hand-, Plastic and
Reconstructive Surgery, Burn Trauma Center, BG Trauma Center Ludwigshafen; University of
Heidelberg; Ludwig-Guttmann-Strasse 13, 67071 Ludwigshafen, Germany; 3: Ethianum
Hintergrund:
Kapselfibrosebildung ist die häufigste Komplikation nach Implantat-basierter Brustrekonstruktion
oder Augmentation. Diese Studie untersuchte den Einfluss der Implantatoberfläche auf die
Kapselfibrosebildung im Tiermodell.
Material und Methoden:
Wir implantierten Miniatur-Implantate in 24 Ratten; jeweils 12 Tiere erhielten Silikonimplantate mit
glatter bzw. texturierter Oberfläche. Nach 60 und 120 Tagen wurde das Kapselgewebe mittels 7-Tesla
MRT und Hochfrequenz-Ultraschall (HF-US) in-vivo analysiert. Die Dicke der Kapsel wurde mittels
Histologie und die Kollagendichte mittels Picro Sirius Red Färbung gemessen, die Expression von profibrotischen und pro-inflammatorischen Genen (Kollagen 1-4, TGF β1, TGFβ3, Smad3, IL4, IL10, IL13,
CD68) wurde durch qRT-PCR bestimmt.
Ergebnisse:
Histologie und HF-US zeigten an Tag 60, dass texturierte Implantate signifikant dickere
Kapselfibrosen induzierten (p<0,05). An Tag 120 konnte dieser Unterschied zwischen glatten und
texturierten Implantaten nicht festgestellt werden (p=0,56). Die Kapseldicke reduzierte sich innerhalb
des Beobachtungszeitraumes in beiden Versuchsgruppen signifikant (p<0,05). Diese Beobachtung
wurde durch die MRT-Bildgebung unterstützt. Die Kollagenfasern der Kapselgewebeproben der
glatten Implantatgruppe waren an Tag 60 signifikant dichter angeordnet, verglichen mit den Proben
texturierter Implantate (p<0,05). Jedoch wurde an Tag 120 kein Unterschied beobachtet (p=0,67).
Texturierte Implantate führten zu einer Überexpression von Kollagen 1 und CD68. Es zeigten sich
keine signifikanten Unterschiede in der Expression anderer Gene.
Schlussfolgerung:
Silikonimplantate mit texturierter Oberfläche führten zu zeitweise dickerer, jedoch weniger dichten
Kapselfibrosebildung im Vergleich zu Implantaten mit glatter Oberfläche. 7-Tesla MRT und HR-US
sind zur nicht-invasiven in-vivo Beurteilung der Kapselfibrose im Tiermodell geeignet.
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Session 7: Rekonstruktion im Senium
Brustverkleinerungen bei Patientinnen im Senium – Komplikationen und Patientenzufriedenheit
David Braig
Braig, David; Eisenhardt, Steffen U.; Stark, G. Björn; Penna, Vincenzo
Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
Einleitung: Patientinnen mit Mammahypertrophie leiden häufig an Nackensteife, Schmerzen der
Halswirbelsäule, Schnürfurchen durch den BH und Hautproblemen in der Unterbrustfalte. Aufgrund
der Altersveränderung unserer Gesellschaft und des hohen Maßes an Aktivität älterer Frauen werden
Brustverkleinerungen zunehmend an älteren Patientinnen durchgeführt. Die vorliegende Studie
untersucht retrospektiv die mit einer Brustverkleinerung im Senium einhergehende Morbidität und
Patientenzufriedenheit im Vergleich zu einer jüngeren Kontrollgruppe.
Patienten und Methoden: Die Akten aller Patientinnen ab dem 60. Lebensjahr wurden hinsichtlich
Vorerkrankungen, Operationstechnik, Resektionsgewicht und Komplikationen ausgewertet. Die
Patientenzufriedenheit wurde mit einem validierten Fragebogen (CSQ-8, Gesamtpunktzahl max. 32)
erfasst. Die Ergebnisse wurden mit einer jüngeren Kontrollgruppe (< 35 Jahre) verglichen.
Ergebnisse: In jede Gruppe wurden 25 konsekutiv operierte Patientinnen eingeschlossen. Das
Durchschnittsalter in der alten Gruppe betrug 65,4 Jahre (60 – 82 Jahre) und in der jungen Gruppe
23,4 Jahre (16 – 32 Jahre). Ältere Frauen besaßen signifikant mehr Vorerkrankungen als junge Frauen
(35 vs. 9; p<0,05). Techniken mit T-Schnitt (modifiziert nach Höhler) und vertikalem Schnitt
(modifiziert nach Lejour) unterschieden sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen. Das
durchschnittliche Gesamtresektionsgewicht lag bei alten Frauen etwas höher als bei jungen Frauen
(1828 g vs. 1541 g; p=0,34). 8 junge und 11 alte Patientinnen entwickelten kleinere Komplikationen
(p=0,56). In der jungen Gruppe kam es darüber hinaus zu zwei schwerwiegenden Komplikationen.
Die Patientenzufriedenheit war bei den älteren Patientinnen mit einem CSQ-8 Score von 30,3
signifikant größer als bei jungen Patientinnen (CSQ-8: 27,3, p<0.05).
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Durchführung einer
Mammareduktion auch bei älteren Patientinnen trotz der Vielzahl an Vorerkrankung zuverlässig
durchgeführt werden kann und zu einer hohen Patientenzufriedenheit führt.
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Session 7: Rekonstruktion im Senium
Kosten-Nutzen-Analyse freier Lappenplastiken bei schwer vorerkrankten Patienten über 70 Jahre
Sonja Kästner
Kästner, Sonja; Kricheldorff, Julian; Schulz, Alexandra; Fuchs, Paul; Demir, Erhan
Kliniken der Stadt Köln, Merheim, Deutschland
Hinsichtlich des demographischen Wandels in den westlichen Ländern spielt die Vermeidung von
Pflegebedürftigkeit bei der Versorgung von schwer vorerkrankten Patienten mit tiefreichenden
Defekten sowohl individuell als auch volkswirtschaftlich eine entscheidende Rolle. Insbesondere an
Extremitäten kann durch eine Defektdeckung mittels freier Lappenplastiken oftmals die drohende
Amputation und damit einhergehende Hilfsbedürftigkeit verhindert werden. Selbst bei Patienten mit
fortgeschrittener pAVK konnte die Überlegenheit der mikrochirurgischen Rekonstruktion bezüglich
der postoperativen Lebensqualität aufgezeigt werden. Exakte Daten zu Komplikationen, Liegedauer
und Outcome von älteren, als ASA 3 und höher eingestuften Patienten fehlen jedoch. Zudem ist
unklar, wie sich im geltenden DRG System die oft komplexe Versorgung dieser Patienten und der
erhöhte perioperative Aufwand abbildet.
Unsere Studie gibt einen Überblick über die aufgetretenen Komplikationen und die Liegedauer der
als mindestens ASA 3 eingestuften Patienten über 70 Jahre, welche zwischen November 2013 und
April 2015 in unserer Klinik zur Defektversorgung eine freie Lappenplastik erhielten. Es handelt sich
um die retrospektive Analyse einer prospektiven Datenbank. Anhand mehrerer Beispiele wird
anschließend der erzielte Erlös dem fiktiven Erlös im Falle einer Amputation sowie einer
Spalthautdeckung mit Vakuumverband-Therapie gegenüber gestellt.
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Session 7: Rekonstruktion im Senium
Retrospektive Analyse freier Lappenplastiken bei geriatrischen Patienten über 80 Jahren im Hinblick
auf Outcome und Komplikationen
Matthias Wähmann
Wähmann, Matthias; Rahimi, Melodie; Harhaus, Leila; Kremer, Thomas; Kneser, Ulrich
Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG – Klinik
Ludwigshafen, Klinik für Plastische und Handchirurgie der Universität Heidelberg
Einleitung: Der freie Gewebetransfer zur Deckung von Weichteildefekten ist ein Standardverfahren in
der plastischen Chirurgie. Der demographische Wandel mit Anstieg der Lebenserwartung und
Morbidität führt zu einer erhöhten Prävalenz lappenpflichtiger Weichteildefekte bei Patienten über
80 Jahre.
In dieser retrospektiven klinischen Studie wurde untersucht, inwieweit ein hohes Patientenalter die
Komplikationsraten und das rekonstruktive Ergebnis beeinflusst.
Material und Methoden: Im Zeitraum von Januar 2008 bis April 2015 wurden Daten von Patienten im
Alter von 80 Jahren und älter ausgewertet, welche an unserer Klinik eine freie Lappenplastik erhalten
haben (Gruppe 1). Als Vergleichsgruppe diente ein Patientenkollektiv mit freier Lappenplastik im
Alter von 65 bis 79 Jahren (Gruppe 2). Beide Gruppen wurden u.a. hinsichtlich Operationsindikation,
Vorerkrankungen, Lappentechnik, Komplikationen, Lappenverlustrate Intensivstationsaufenthalt
sowie gesamte Klinikverweildauer verglichen.
Ergebnis: Insgesamt wurden 188 freie Lappenplastiken durchgeführt. Davon waren 21 (11,2 %)
Patienten mindestens 80 Jahre alt (Gruppe 1). Die häufigsten OP-Indikationen waren
Weichteildefekte nach Frakturen (36,2%) und Tumorresektionen (22,3%). Am häufigsten wurden
Anterolateral Thigh (ALT) Lappenplastiken durchgeführt (Gruppe 1; 42,9 %, Gruppe 2 38,9%).
In Gruppe 1 hatten 90,5% der Patienten mindestens eine relevante Vorerkrankung (Gruppe 2 82,6
%). 33,3% der Patienten in Gruppe 1 boten eine chirurgische Komplikation m Vergleich zu 44,9% in
der Gruppe 2. Systemische Komplikationen traten in Gruppe 1 bei 33,3% und in Gruppe 2 bei
(24,6%). Die Lappenverlustraten waren im Vergleich zu dem Gesamtkollektiv an Patienten mit freien
Lappenplastiken erhöht (Gruppe 1: 4,8%, Gruppe 2: 7,2 %; p< 0.05) Die Patienten aus Gruppe 1
wurden deutlich häufiger (90,5%) postoperativ intensivmedizinisch überwacht als Patienten in
Gruppe 2 (72,5%). Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer war in der Gruppe ab 80
Jahren mit 46,4 ± 21,5 Tagen kürzer als in der Vergleichsgruppe mit 49,4 ± 31,4 Tagen. Die
Mortalitätsrate war insgesamt niedrig und lag in Gruppe 1 bei 0%; in Gruppe 2 ist postoperativ ein
Patient verstorben (0,56%).
Schlussfolgerung: Der freie Gewebetransfer stellt bei Patienten auch im hohen Alter bei bekannten
Komorbiditäten eine zuverlässige chirurgische Therapieoption ohne erhöhtes Komplikationsrisiko im
Vergleich zu einer jüngeren Altersgruppe dar.
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Session 7: Rekonstruktion im Senium
Reconstructive Microsurgery in Elderly Patients –
Are We Extending the Limits?
Holger Klein
Klein, Holger; Fuchs, Nina; Schweizer, Riccardo; Calcagni, Maurizio; Huber, Gerhard; Giovanoli, Pietro;
Plock, Jan
UniversitätsSpital Zürich, Schweiz
First world’s population is an aging society. Health care systems have to face the consequences of
this demographic change by applying current concepts of medical treatment onto a broadened age
spectrum. While microsurgical procedures were initially believed to be only feasible in patients of
younger age related to the long operation time, preexistent comorbidities with reduced organ
reserves and decreased compliance of the senile patient, it has become evident during the last
decades, that these procedures have their merit even in patients at an advanced age. We
retrospectively investigated the role of microsurgical procedures in a senile patient cohort with a
minimum age of 78 years. Concerned medical files were reviewed for patients’ characteristics,
procedure specific details, flap survival and postoperative surgical and medical complications.
Potential influence of age, operation time and ASA classification on the outcomes (flap survival,
mortality, medical and surgical complications) was investigated.
Median age was 81 ± 6 years (78 – 96). Most defects were located on the head due to radical tumor
resections. Mean operation time was 384 ± 139 min (170 – 645). Median length of hospital stay was
17 ± 8 days (8 – 49). Most patients were classified ASA class II (56%) with an overall mean ASA score
of 2.48 ± 0.77. Patients’ age and ASA group were not correlated. Mortality rate was 4%. Overall flap
survival rate was 88.9%. Postoperative surgical complications were observed in 40.7%, while 70.4%
showed one or more medical complication. Higher ASA classes tended to show more postoperative
complications. Neither age, nor operating time, nor ASA status showed statistical significant
influence on flap survival or the occurrence of postoperative medical or surgical complications.
Microsurgical free tissue transfer is a growingly demanded treatment concept in our aging
population. Despite a somewhat reduced flap survival rate, free flap transfer is a feasible therapeutic
option even for patients at an advanced age. Occurrence of complications can be diminished by
adequate patient selection and thorough perioperative care.
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Session 7: Rekonstruktion im Senium
Rekonstructive method for difficult and small defects of the lower extremities with a free interosseus
posterior flap
Dorrit Winterholer
Winterholer, Dorrit; Hug, Urs; Fritsche, Elmar
Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Schweiz
Introduction
This ist the publication of a reconstructive method for difficult and small defects of the lower
extremities with a free interosseus posterior flap for 6 patients.
Methods
The retrospective study included 6 patients, showing the advantages and limits of this flap and its
low donor side morbidity compared to other flaps. The special anatomy und technique of flap
harvesting ist showed.
Results
6 Patients with soft tissue defect oft the ankel, prätibial, foot and achilles tendon area.
We had no flap loss. All flaps showed a thin, pliabel skintexture, with high patient acceptance,
regarded functional outcome and aesthetic results.
Conclusions
The overall result showed a valuabel option for the management of small and difficult tissue defects
of the lower extremities, due to its anatomical reliability, soft and pliable tissue, its low donorside
morbidity and high patient acceptance
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Session 7: Rekonstruktion im Senium
DEFEKTDECKUNGEN AM CAPILLITIUM: Therapieoptionen und perioperatives Management
Ole Goertz
Goertz, Ole; von der Lohe, Leon; Kolbenschlag, Jonas; Hirsch, Tobias; Ring, Andrej; Behr, Björn;
Lehnhardt, Marcus; Daigeler, Adrien
Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Deutschland
HINTERGRUND: Das Weichgewebe am Kopf weist nur eine geringe Dehnbar- und Verschieblichkeit
auf und ist verhältnismäßig dünn. Hinzu kommt eine starke Exponiertheit, was den ästhetischen
Aspekt im vergleich zu anderen Körperregionen mehr in den Vordergrund rücken lässt. Technisch ist
die postoperative Lagerung problematisch, da auf Grund der verhältnismäßig kleinen Auflagefläche
die Weichteildeckung einem starken Druck standhalten muss, der die Perfusion kompromittiert.
PATIENTEN: Ursachen der präsentierten Defekte sind Plattenepithelkarzinome, Sarkome,
Meningeome und unterschiedliche Traumata. Die Deckung erfolgte durch konservative Maßnahmen,
Hautverpflanzungen mit und ohne Dermisersatz, lokale Lappenplastiken bis hin zu einfachen und
kombinierten freien Lappenplastiken.
ERGEBNISSE: Vor Herausforderungen stellt neben dem intra- insbesondere das postoperative
Management der Patienten. Besonders nach neurochirurgischen Eingriffen aber auch bei
tumorbedingten großen Ausdehnungen ist die Compliance der Patienten häufig herabgesetzt, so
dass die Betreuung einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt. Neben Halofixateuren sind
teilweise Nachbeatmungen und spezielle Lagerungen – sitzend oder auf dem Bauch - notwendig.
Gerade bei sehr ausgedehnten Defekten, die eine Doppellappenplastik erzwingen, erfordern die
Anastomosen auf Grund stark unterschiedlicher Lumendurchmesser eine differenzierte
Herangehensweise, die die Auswahl der Anschlussgefäße mit einschließt.
ZUSAMMENFASSUNG: Ein gutes perioperatives und interdisziplinäres Management erlaubt die
Versorgung auch ausgedehnter Defekte des Capillitium und ermöglicht damit häufig eine kurative
oder zumindest adäquate palliative Versorgung. Anhand von Beispielen werden verschiedene
Deckungsvarianten dargestellt und kritisch diskutiert.
Session 8: Chirurgie unter extremen Bedingungen
Die definitive Versorgung von Schuss- und Explosionsverletzungen - Möglichkeiten der WeichgewebeRekonstruktion
Jasmin Gaab
Gaab, Jasmin (1,2); Willy, Christian (2); Vogt, Peter Maria (1)
1: Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland; 2: Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Deutschland
Einleitung:
Ballistische Traumata weisen eine besondere Biomechanik und Kinetik auf und führen zu
ausgedehnten thermomechanischen Kombinationsverletzungen. Zunächst sind grundsätzlich akut
lebensbedrohliche Verletzungen wie der Spannungspneumothorax und hämodynamisch relevante
Blutungen auszuschließen bzw. zu behandeln. Hinsichtlich der Extremitätenverletzungen sind neben
der Destruktion des Hautmantels und knöcherner Strukturen häufig auch Verletzungen von Gefäßen,
Nerven und muskulotendinösen Einheiten zu finden. Darüber hinaus erschwert das Vorliegen von vor
allem in Krisengebieten teils multiresistenten Keimen die Therapie. Das rekonstruktive Vorgehen
erfordert daher interdisziplinäre Kompetenzen, der plastische Chirurg ist hierbei vor allem
hinsichtlich der Weichgewebe-Rekonstruktion gefordert.
Material und Methoden:
Case Reports und Literaturrecherche (PUBMED, Jahre 1986-2015, Keywords: blast injuries, military
wound, war wound, gunshot wound, war extremity injuries).
Ergebnisse:
Schuss- und Explosionsverletzungen zeichnen sich neben Ihrer Komplexität durch ihre Eigenschaft
einer „developing wound“ aus. Sie entwickeln sich hinsichtlich ihrer Ausdehnung erst über mehrere
Tage. Um die Defektgröße so gering wie möglich zu halten und eine bestmögliche Funktion zu
erreichen, empfiehlt sich initial ein marginales Debridement mit temporärem Wundverschluss, z. B.
durch Vakuumversiegelung, und engmaschiger Reevaluierung. Der Infektvermeidung bzw. -sanierung
kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Bei Vorliegen eines sauberen, vitalen Wundgrundes
ohne weitere Gewebenekrosen schließt sich als nächster Schritt die Weichgewebe-Rekonstruktion
gemäß den Algorithmen der plastisch-rekonstruktiven Leiter an. Geschlossene, gut durchblutete,
infektfreie Haut- und Weichteilverhältnisse bieten optimale Bedingungen für die Rekonstruktion
knöcherner und Leitungsstrukturen, sofern die primäre Rekonstruktion direkt initial nicht möglich
oder sinnvoll erschien.
Schlussfolgerung:
Die chirurgische Versorgung ballistischer Wunden bedarf aufgrund des komplexen
Verletzungsmusters einer besonderen Expertise. Im Bereich der Extremitäten steht die
Weichgewebe-Rekonstruktion mit tragfähigem Gewebe als Voraussetzung für die InfektBeherrschung sowie für die schrittweise Wiederherstellung von Leitungs- und knöchernen Strukturen
im Vordergrund und ist somit eine wesentliche Komponente zum Erhalt der betroffenen Extremität
und ihrer Funktion.
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Session 8: Chirurgie unter extremen Bedingungen
Mass Casualties und Triage in N’Djamena/Tschad
Christian Heck
Heck, C.
Chirurgischer Berater Médecins Sans Frontières/Aerzte ohne Grenzen e.V.
Am 15. Juni 2015 wurde N’Djamena, die Hauptstadt des Tschads, von 2 Selbstmordanschlagen
erschüttert. Es gab 33 Todesopfer und mehr als 100 Verletzte. Die internationale humanitäre
Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ unterstützte in der Folgezeit die erstversorgenden
Krankenhäuser mit Materialspenden, Training und chirurgischer Beratung vor Ort. Ziel war die
Sicherstellung einer adäquaten Versorgung und die Unterstützung bei der Entwicklung von
Katastrophenplänen. Das Krankenhaus Hôpital de l’Amitié Tchad-Chine (HATC) nahm in den ersten
Stunden nach den Anschlägen 63 Verletzte auf, davon starben 16 kurz nach Aufnahme bzw. wurden
tot eingeliefert. Weitere 6 Patienten verstarben in den folgenden 48 Stunden. In den ersten 8
Stunden nach den Anschlägen konnten durch die Chirurgen des Krankenhauses lediglich 3
Notfalleingriffe durchgeführt werden. Die gemeinsame Auswertung der Ereignisse konnte folgende
Probleme bei der Notfallversorgung identifiziert: Fehlende Standardisierung bei der Sichtung und das
Fehlen von spezifischem Trauma-Training für das Personal der Notaufnahme, Mangel an
chirurgischen Kapazitäten und sterilem Material sowie mangelnde Verfügbarkeit von Blutkonserven.
Die Situation im HATC kann als beispielhaft für andere Krankenhäuser in den urbanen Zentren der
Region angesehen werden. Maßnahmen zur Verbesserung der regionalen, medizinischen
Reaktionsfähigkeit bei der Bewältigung eines Massenanfalles von Verletzten sind notwendig. Hierzu
zählen auch kontextspezifische Ausbildungsprogramme zur Traumaversorgung und zur Sichtung von
Verletzten.
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Session 9: Verbrennung I - Forschung und neue Therapien
Vakuumverbände zur Behandlung von großflächigen Verbrennungswunden - erste Erfahrungen mit
Applikationstechnik, Flüssigkeitsmanagement und Ergebnissen.
Sebastian Fischer
Fischer, Sebastian (1,2); Wall, Jennifer (1); Pomahac, Bohdan (1); Riviello, Robert (3); Halvorson, Eric
G. (1)
1: Division of Plastic Surgery, Brigham and Women’s Hospital, Harvard Medical School, 75 Francis St,
02115 Boston, Massachusetts; 2: Department of Hand, Plastic and Reconstructive Surgery, Burn
Trauma Center, BG Trauma Center Ludwigshafen; Research Group “Trauma meets Burns”; University
of Heidelberg; Ludwig-Guttmann-Strasse 13, 67071 Ludwigshafen, Germany; 3: Division of Trauma,
Burns, and Surgical Critical Care, Brigham and Women’s Hospital, Harvard Medical School, 75 Francis
St, 02115 Boston, Massachusetts
Hintergrund:
Extra-große VAC (vacuum assisted closure) –Verbände haben nicht nur das potential die
Wundheilung zu verbessern sondern gerade bei großflächigen Verbrennungen (≥ 15%
Körperoberfläche (KOF)) das Flüssigkeitsmanagement in einem geschlossenen System zu optimieren.
Wir berichten über unsere ersten Erfahrungen mit Extra großen VAC-Verbänden (XL-VAC) auf der
Verbrennungsintensivstation.
Methoden:
Wir untersuchten Patienten die im Zeitraum von 2012 bis 2014 mit XL-VAC therapiert wurden. Nach
Exzision/Transplantation wurden die Empfänger- und Entnahmestellen der Hauttransplantate mit
einem VAC-Verband abgedeckt. Die Wundgröße, VAC-Verbandsgröße, das Volumen des abgesaugten
Sekretes, der Graft-Take, Wundinfektionen, die Verweildauer sowie die Komplikationen wurden
dokumentiert. Zusätzlich wurde die durchschnittliche Menge Wundsekret pro % bedeckter KOF pro
Tag berechnet.
Ergebnisse:
Zwölf Patienten mit Verbrennungswunden zwischen 15-60% KOF (Median: 30%) wurden mit XL-VAC
(VAC-Verbandsgröße zwischen 17-44% der KOF) behandelt. Der mittlere Graft-take betrug 97%. Es
traten keine Wundinfektionen auf. Die Verweildauer von zwei Patienten mit Verbrennungen ≥50%
KOF konnte im Vergleich zur Durchschnittsverweildauer der American Burn Association (ABA) bei
gleicher verbrannter KOF reduziert werden. Die Menge an abgesaugtem Sekret erreichte an Tag 1
nach Transplantation ihr Maximum, gefolgt von einer stetigen Abnahme bis zur Entfernung des
Verbandmaterials. Das mittlere Sekretvolumen während der ersten 5 Tage betrug 101±66 ml pro %
bedeckter KOF pro Tag. 2 Patienten entwickelten ein akutes Nierenversagen.
Schlussfolgerung:
XL-VAC ist für die Therapie großflächiger Verbrennungswunden geeignet. VAC-Verbände scheinen
das Anwachsen der Transplantate zu verbessern und das Risiko von Wundinfektionen sowie die
Verweildauer zu reduzieren. Das Messen des Flüssigkeitsverlustes in einem geschlossenen System
kann die Volumensubstitution verbessern.
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Session 9: Verbrennung I - Forschung und neue Therapien
Minimal-invasive Therapieverfahren und Konzepte zur Sekundärbehandlung von schweren
Handverbrennungen: perkutane Adhäsiolyse, INTEGRA ™ Flowable Wundmatrix, autologer
Lipotransfer und Medical Needling
Christoph Hirche
Hirche, Christoph; Senghaas, Annika; Fischer, Sebastian; Harhaus, Leila; Kremer, Thomas; Kneser,
Ulrich
BG Klinik Ludwigshafen, Universität Heidelberg, Deutschland
Einführung
Die langfristige Handfunktion nach schweren Verbrennungen wird maßgeblich beeinflusst von
Strängen und narbigen Verklebungen der verletzten Haut mit den unmittelbar darunter liegenden
funktionellen Strukturen. Pathologisches Korrelat ist ein (Teil-)Verlust der Dermis und/oder Subkutis.
Neben klassischen invasiv-chirurgischen Verfahren zur sekundären Rekonstruktion können minimalinvasive Techniken an der Hand angewendet werden, die bei ausgereizter konservativer Therapie in
Verbindung mit einer perkutanen Adhäsiolyse gezielt die verletzten bzw. verlorengegangen
Strukturen ersetzen und so die Handfunktion gezielt verbessern können.
Patienten und Methoden
In einer prospektiven Untersuchung wurde die Applikation der pastösen Wundmatrix INTEGRA ™
Flowable Wundmatrix (IFWM) zum Aufbau einer Neodermis mit Gleitschicht in Kombination mit
einer perkutaner Nadelteno- und –adhäsiolyse nach Verbrennungen des Dorsums der Hand evaluiert.
Bei führendem Verlust der Subkutis an der Hand erfolgte alternativ im Rahmen des minimalinvasiven Therapiekonzepts autologer Lipotransfer zum Aufbau nach perkutaner Nadelteno- und –
adhäsiolyse. Bei fehlenden Verklebungen mit den funktionellen Strukturen und ausreichend intakter
Dermisschicht wurde bei Narbenplatten Medical Needling durchgeführt. Die Therapien werden in ein
Behandlungskonzept überführt und dargestellt.
Ergebnisse
Es traten keinerlei Komplikationen im Rahmen der Behandlung mit IFWM, autologem Lipotransfer
oder Medical Needling auf. Zwischen 2013 und 2015 wurde die Therapie mit IFWM an 9 Händen (6
Patienten), autologem Lipotransfer an 5 Händen (6 Patienten) und Medical Needling bei 10 Händen
(7 Patienten) durchgeführt. Für die IFWM Injektion zeigte sich nach 6 Monaten eine Verbesserung
der ROM der Langfinger von 30,6 °. Der DASH-Score verbesserte sich um 9 Punkte von 31 auf 40. Der
Vancouver Scar Scale (VSS) verbesserte sich um 2 von 14 Punkten.
Diskussion
Der gezielte Ersatz von Dermis und/oder Subkutis in Verbindung mit einer perkutanen Adhäsiolyse
kann die Handfunktion nach Ausreizung der konservativen Therapie verbessern. Das Risiko der (Re)Narbenbildung wird durch den minimal-invasiven Charakter reduziert. Die sequentielle oder
parallele Kombination aller drei Verfahren ist ideal geeignet, um die thermisch geschädigten
Strukturen an der Hand gezielt zu ersetzen bzw. durch Needling anzuregen.
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Session 9: Verbrennung I - Forschung und neue Therapien
Laser-Mikro-Perforation - Eine schmerzfreie Alternative zum Medical Needling?
Michael Thomas Hiller
Hiller, Michael Thomas; Reimers, Kerstin; Claas Tido, Peck; Sarah, Strauß; Vogt, Peter Maria
MHH, Deutschland
Fragestellung:
Die Behandlung hypertropher Narben z.B. nach Verbrennungsverletzungen ist weiterhin eine große
Herausforderung für den plastischen Chirurgen. Mittlerweile ist das Medical Needling zur KollagenInduktions-Therapie eine etablierte und nachgewiesenermaßen erfolgreiche Behandlungsoption,
welche jedoch aufgrund der Schmerzhaftigkeit eine Vollnarkose erfordert.
Gibt es eine schmerzfreie oder zumindest schmerzarme Alternative zum Medical Needling, welche
ohne Narkose durchgeführt werden kann und ein gleichwertiges oder überlegenes Ergebnis zur Folge
hat?
Material und Methoden
Die Untersuchung erfolgte sowohl am Tiermodell ( jeweils 15 Sprague-Dawley Ratten) im Vergleich
Lasermikroperforation vs. Needling, als auch an wachen Probanden im Gesicht perioral.
Als Nadelroller wurde die 3mm Version verwendet, zur Laser-Mikro-Perforation kam ein
fraktionierter, Dioden-gepumpter Erbium-YAG-Laser zur Anwendung.
Die Effektivität der Kollagen-Induktion zur Umwandlung von Kollagen-III, welches insbesondere in
hypertrophen Narben vorhanden ist, in Kollagen-I der gesunden Haut wurde nach Behandlung der
Tiere 3 und 6 Wochen später mittels Hydroxyprolinassay beurteilt. Die Histologische Aufarbeitung zur
Bestimmung der Eindringtiefe erfolgte anhand von Paraffinschnitten.
Die Schmerzhaftigkeit wurde durch die Anwendung des Lasers im Gesicht von 5 Probandinnen nach
Applikation eines Lokalanästhetikum-haltigen Gels untersucht.
Ergebnisse
Bei der Anwendung im Gesicht der Probandinnen zeigte sich eine gute Toleranz ohne stärkere
Schmerzen. Auf der VAS wurde ein Wert von durchschnittlich 2/10 angegeben. Alle Probandinnen
hatten eine kurze Down-Zeit und konnten bereits am Folgetag ihrer Arbeit nachgehen. Es kam
lediglich zu einer leichten Hautrötung über 24 bis 48 Stunden. Infektionen traten nicht auf. Die
histologischen Untersuchungen der Rattenhaut, ergab für die Laserbehandlung eine maximale
Eindringtiefe von 1500µm im Vergleich zu 2700µm beim Nadelroller.
Schlussfolgerung
Die Laser-Mikroperforation ist eine schmerzarme Anwendung und kann selbst im Gesicht ohne
Narkose durchgeführt werden. Aktuell stellt sie jedoch durch die im Vergleich zum Medical-Needling
geringere Eindringtiefe, keine Alternative zur Behandlung hypertropher Narben dar. Eine
Weiterentwicklung mit Perforation bis in tief dermale Schichten zur verstärkten Induktion der
Kollagenumwandlung könnte hier jedoch das Medical-Needling als Goldstandard ablösen.
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Session 9: Verbrennung I - Forschung und neue Therapien
Porcine Xenografts vs. kryokonservierte Allografts zum temporären Hautersatz bei Verbrennungen –
Evaluation der klinischen Wirksamkeit und Kosten
Marc Busche
Busche, Marc; Rennekampff, Hans-Oliver; Pallua, Norbert
Uniklinik RWTH Aachen, Deutschland
Humane Allografts und porcine Xenografts werden als biologische Wundauflagen seit vielen Jahren
routinemäßig in der temporären Wundbehandlung von Verbrennungen verwendet.
Die Sichtung der relevanten Literatur zu diesem Thema ergab, dass Allografts und porcine Xenografts
vergleichbare positive Eigenschaften als temporärer Hautersatz auf die Wundheilung bei
Verbrennungen und chronischen Wunden haben. Beide können zu einer verkürzten Abheilungszeit
im Vergleich zu konventionellen Verbandmaterialien führen und haben antibakterielle Eigenschaften.
Das Risiko einer Krankheitsübertragung erscheint bei beiden biologischen Wundauflagen
vernachlässigbar, ist aber bisher nur für Allografts nachgewiesen worden. Beide biologische
Wundauflagen haben das gleiche Anwendungsspektrum: 2a° Verbrennungen, als temporäre
Wundauflage für nekrektomierte 2b° und 3° Verbrennungen vor definitiver Deckung mit Spalthaut,
als Overlay zum Schutz transplantierter Spalthaut, für Spalthautentnahmegebiete, zur
Konditionierung chronischer Wunden (Decubitalulcera, diabetische und venöse Ulcera), sowie bei
nicht-thermalen Hautschäden (mechanische Traumen, TEN).
Bei der Anwendung als Wundauflage für 2a° Verbrennungen, für Spalthautentnahmegebiete und als
temporärer Hautersatz bei nicht-thermalen Hautschäden (TEN) stehen die biologischen
Wundauflagen in direkter Konkurrenz zu den biosynthetischen Verbandmaterialien wie Biobrane®
und Suprathel®.
Während in der Literatur für diese Anwendungsgebiete direkte Vergleiche dieser Produkte fehlen
und damit ein Vorteil einer Wundauflage gegenüber einer anderen nicht nachgewiesen ist, bestehen
teilweise erhebliche Unterschiede in den Kosten der Produkte von fast 1 Euro pro cm2. Gleichzeitig
hat im Jahr 2015 im DRG-System eine Aufwertung von biologischen Wundauflagen gegenüber
biosynthetischen Wundauflagen stattgefunden.
Zusammenfassend können bei vergleichbarer Wirkung und Sicherheit biologischer Wundauflagen die
Verfügbarkeit und Kosten der verschiedenen Produkte zur Entscheidungsfindung für die Verwendung
von Allografts oder porcinen Xenografts herangezogen werden.
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Session 9: Verbrennung I - Forschung und neue Therapien
Das enzymatische Wunddebridement tiefer Verbrennungswunden an Hand, Gesicht und Fuß im
Vergleich zum chirurgischen Debridement – Darstellung der Ergebnisse einer vergleichenden
prospektiven Studie und unserer Lernkurve
Alexandra Schulz
Schulz, Alexandra; Demir, Erhan; Fuchs, Paul Christian; Rothermundt, Irene; Schiefer, Jennifer; Perbix,
Walter
Plastische Chirurgie, Klinikum Köln Merheim, Deutschland
Einleitung: Bis heute ist das chirurgische Debridement der Goldstandard in der Therapie tiefgradiger
dermaler Wunden brandverletzter Patienten. Dieses Verfahren ist jedoch limitiert durch seine
begrenzte Präzision, wodurch es häufig zur Schädigung von vitalem Gewebe und filigraner
anatomischer Strukturen kommt. Besonders an exponierten und funktionell relevanten
Körperarealen wie Hand, Gesicht und Fuß beklagen Verbrennungspatienten nach Therapieabschluss
häufig schwerwiegende funktionale und ästhetische Defizite. Nach ersten positiven Erfahrungen mit
dem enzymatischen Debridement an der brandverletzten Hand verfolgten wir das Ziel, das
enzymatische Debridement im Rahmen einer prospektiven Studie mit dem konventionellen
chirurgischen Therapieregime (SOC) hinsichtlich Heilungsverlauf, Patientenzufriedenheit,
kosmetischem und funktionalem Outcome der Narben objektiv zu vergleichen.
Methoden: Wir schließen Patienten mit 2b bis 3. gradigen Hand- und Gesichtsverbrennungen in
unsere zwei-armige, prospektive, unizentrische Studie ein. Die Nekrektomie wird in der
Versuchsgruppe enzymatisch mit NexoBrid™ durchgeführt. Die Kontrollgruppe wird nach dem SOC
gemäß den SOPs unserer Klinik versorgt.
Resultate: Nach Abschluss einer Lernkurve legten wir anhand unserer Erfahrung ein modifiziertes
Therapieregime zum enzymatischen Debridement mit NexoBrid™ für unsere Patienten fest. Wir
konnten bisher 20 Patienten mit Hand-, 5 Patienten mit Gesichts- und 4 Patienten mit
Fußverbrennungen komplikationslos behandeln und mit dem SOC vergleichen. Eine
Nachnekrektomie war in zwei Fällen nötig. Alle Patienten konnten bedside debridiert werden.
Drittgradige Wunden deckten wir mittels sheet graft, 2b gradige Wunden heilten spontan. Die
Präzision der Beurteilung der Verbrennungstiefe zeigte sich nach enzymatischem Debridement
überlegen. Langzeitergebnisse von funktionalem und kosmetischem Outcome waren vergleichbar.
Patienten nach enzymatischen Debridement konnten früher aus dem Krankenhaus entlassen
werden, begannen früher mit Physiotherapie und zeigten eine höhere Patientenzufriedenheit
gegenüber dem SOC.
Schlussfolgerung: Nach Durchlaufen einer initialen Lernkurve konnten wir ein vollständiges
enzymatisches Wunddebridement durchschnittlich früher mit langfristig höherer
Patientenzufriedenheit und geringerem Ressourceneinsatz erzielen, als dies mittels SOC möglich war.
Beide Verfahren waren vergleichbar hinsichtlich Heilungsverlauf, funktionalem und kosmetischen
Outcome.
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Session 11: Evidenzbasierte Handchirurgie
Patienten gesteuerte Schmerztherapie durch axillären Plexuskatheter nach operativer Behandlung der
Daumensattelgelenksarthrose.
Jörn Redeker
Parlak, Mustafa Samil; Weber, Matthias; Redeker, Jörn
Helios Klinikum Duisburg, Deutschland
Einleitung:
Die kontinuierliche Plexuskatheteranalgesie (PKA) ist ein etabliertes Verfahren, daß insbesondere bei
handchirurgischen Operationen mit vermehrten postoperativen Schmerzen zur Anwendung kommt.
Untersucht wurde nun die Wirksamkeit anhand der postoperativen Schmerzangaben der Patienten.
Material und Methoden
Nachuntersucht wurden anhand der Krankenakten 65 Patienten (59 weiblich, 6 männlich), die mit
der Diagnose einer Rhizarthrose zur peri- und postoperativen Analgesie eine PKA erhielten.
Stadienverteilung nach Eaton&Littler : 9 x Stadium II, 31 x Stadium III und 12 x Stadium IV.
In 57 Fällen erfolgte eine Resektionsarthrosplastik (RSA) nach Weilby, 6 x eine arthroskopische RSA
und je einmal eine RSA nach Epping und eine Endoprothese (Ivory).
Die durchschnittliche Dauer des stationären Aufenthalts betrug 3,3 Tage.
Die Analgesie erfolgte initial mit 20 ml Mepivacain 1% und 20 ml Ropivacain 0,5% und wurde dann
mit einer Dosis von 6 ml/h 0,2% Ropivacain fortgesetzt.
Neben der kontinuierlichen Medikamentenabgabe durch die Pumpe erfolgte die Bolusabgabe durch
den Patienten bei Bedarf bis zu 2 ml max. je ½ h. Je nach Schmerzen wurde die kontinuierliche
Medikamentenabgabe eingestellt und eine alleinige Bolusgabe betrieben. Entlassung und Entfernung
des Katheters erfolgten nach erfolgreichem Auslassversuch.
Die Erhebung der Schmerzen erfolgte anhand der Visuellen Analog Skala (VAS) zum einen 3 x täglich
durch die Stationspflege, zum anderen durch ein ärztliches Schmerzteam der Anästhesie.
Ergebniss:
Die durchschnittlichen Schmerzangaben nach Befragen durch die Anästhesie an den ersten 3
postoperativen Tagen wurde mit 0,8; 1,3 und 0,9; angegeben. Der durchschnittliche Tageswert bei
Befragung durch die Stationspflege fiel mit 3,4; 2,8 und 2,4 um den Faktor 2-3 höher aus.
Diskussion:
Die Anwendung der PKA zur postoperativen Schmerzbehandlung ist in der Handchirurgie ein häufig
angewandtes Verfahren. Noch zu wenige Erkenntnisse liegen über die optimale Analgetika
Zusammenstellung, die Dosierungen und die optimale Abgabeform vor.
Unsere Nachuntersuchung der erhobenen Schmerzprofile zeigt jetzt, daß gemessen an der Abfrage
der Anästhesie, das o.g. Verfahren sehr erfolgreich ist, wohingegen die von der Pflege erhoben Daten
ein im Vergleich recht hohes Schmerzprofil abzeichnen. Diskutiert werden die möglichen Ursachen
der diskrepanten Schmerzaussagen der Patienten gegenüber den unterschiedlichen Berufsgruppen
und die möglichen Konsequenzen hieraus.
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Session 11: Evidenzbasierte Handchirurgie
Plattenlage und klinisches Ergebnis bei Ulnaverkürzungsosteotomien
Kai Megerle
Megerle, Kai (1); Hellmich, Suse (2); Germann, Günter (3); Sauerbier, Michael (4)
1: Technische Universität München, Deutschland; 2: Evangelisches Krankenhaus Göttingen; 3:
Ethianum Heidelberg; 4: BG Unfallklinik Frankfurt
Die Verkürzungsosteomie der Elle ist ein bewährtes Verfahren zur Therapie des ideopathischen UlnaImpaktionssyndroms. Die vorliegende Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Plattenlage
und klinischem Ergebnis nach Ulnaverkürzungsosteotomie.
40 Patienten (17 Frauen, 23 Männer, Durchschnittsalter 47 Jahre) wurden durchschnittlich 36
Monate nach Verkürzungsosteomie der Elle nachuntersucht. Neben den üblichen klinischen
Parametern wurden vor allem Plattenlage, Komplikationen und Folgeeingriffe erfasst. Die Entfernung
der Osteosyntheseplatte war bei dorsaler Plattenlage häufiger (8 von 24) notwendig als bei ulnarer
oder palmarer Lage (4 von 16), der Unterschied war statistisch jedoch nicht signifikant. Im
postoperativen Verlauf traten vier Pseudarthrosen, eine sekundäre Arthrose des distalen
Radioulnargelenks sowie eine Irritation des R. dorsalis N. ulnaris auf, die weitere Sekundäreingriffe
notwendig machten. Auch für diese Eingriffe zeigte sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang
mit der Plattenlage. Trotz fehlender statistischer Signifikanz empfehlen wir eine ulnare oder palmare
Plattenlage aufgrund der potentiell besseren Weichteilbedeckung.
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Session 11: Evidenzbasierte Handchirurgie
Innovative Strategien zur Funktionsrekonstruktion an der oberen Extremität bei
Halsrückenmarkschädigung (Tetraplegie)
Andreas Gohritz
Gohritz, Andreas
Schweizer Paraplegikerzentrum Nottwil, Schweiz
Eine hohe Querschnittslähmung kann jeden von uns plötzlich aus dem Leben reissen. Die
chirurgische Wiederherstellung der Ellenbogen- und Handgelenkstreckung sowie einer kontrollierten
Greifform kann Autonomie, Mobilität und Selbstwertgefühl in ca. 70% verbessern.
Dieser Beitrag stellt innovative Konzepte zur Rekonstruktion der Arm-und Hand-Funktion dar, die
unsere Gruppe in insgesamt 16 Studien während der letzten 5 Jahre erarbeitet hat.
Ergebnisse:
1. Kombinierte einzeitige Verfahren: Im Gegensatz zur traditionellen Trennung von Beuger- und
Streckerphasen verbessert die einzeitige Kombination von insgesamt 5-7 Einzeleingriffen (sog.
Alphabet-Operation) die aktive Finger- und Daumenbeugung, passive Finger- und Daumenstreckung
und intrinsische Funktion der Mm. lumbricales in einem Schritt. Greifkraft und -funktion waren
größer, Patientenzufriedenheit höher und Reha-Zeiten kürzer als in der Vergleichsgruppe.
2. Sofortige Nachbeübung: Die aktive und passive Nachbehandlung beginnt am 1. postoperativen
Tag, dies motiviert die Patienten sehr und vermeidet Adhäsionen und Bewegungsdefizite.
3. Stabile Seit-zu-Seit-Naht: Sofortige geschützte Bewegung wird möglich aufgrund besonders
stabiler Seit-zu-Seit-Sehnennähte, die eine grössere Reissfestigkeit und bessere Gleiteigenschaften
haben als die Pulvertaft-Verflechtung.
4. Nerven-Transfers: Transfers von verzichtbaren Axonen des N. axillaris, N. musculocutaneus und N.
radialis von oberhalb der Rückenmarkschädigung können die Nachbehandlung im Vergleich zur
Muskelumlagerung verkürzen, aktive anstatt passive Funktionen ermöglichen und neue Perspektiven
eröffnen für Patienten, die nicht von klassischen Verfahren profitieren können (z. B. Patienten ohne
steuerbare Muskeln an Unterarm und Hand)
5. Besondere Patientengruppen: Zuverlässig gute Ergebnisse konnten auch bei nicht-traumatischer
Tetraplegie, Patienten über 60 Jahren sowie bei Rekonstruktion mehr als 10 Jahre nach der
Rückenmarkverletzung erreicht werden.
Zusammenfassend ist die chirurgische Funktionsverbesserung an Arm und Hand bei Tetraplegikern
ist eine innovative und sehr effektive Form der Handchirurgie, deren Bekanntheits- und Nutzgrad
aber leider gering ist. Die vorgestellten neuen Ansätzen können helfen, die Gebrauchsfähigkeit von
Arm und Hand bei diesen extrem eingeschränkten Patienten zuverlässig zu verbessern, sind aber
auch für andere Patienten (z. B. nach peripheren Nervenverletzungen) nutzbringend.
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Session 11: Evidenzbasierte Handchirurgie
Etablierung einer Komplex Stationären Rehabilitation der Hand an einer Berufsgenossenschaftlichen
Universitätsklinik
Christoph Sachs
Sachs, Christoph; Lehnhardt, Marcus; Daigeler, Adrien
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
Die Konzeptionierung und Etablierung einer Komplex Stationären Rehabilitation nach den Vorgaben
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung wird erörtert. Ein besonderer Schwerpunkt wird
hierbei darauf gelegt, wie der Weg von der Idee bis zur Rehabilitation der ersten Patienten begangen
wird und welche Hürden hierbei zu überwinden sind. Da die Einrichtung einer
Rehabilitationseinrichtung auch an einer Klinik mit primär akutmedizinischen Schwerpunkt lukrativ
ist und die Versorgung vom Unfall bis zur Wiedereingliederung nicht nur für den Versicherungsträger
sondern vor allem auch für den Patienten Vorteile bietet, werden Konzepte, infrastrukturelle
Voraussetzungen , Therapiestandards und Personalbedarfsplanung im Detail besprochen.
Für eine Kapazität von zunächst fünf Rehabilitanden wurde eine jährliche Gesamttherapiezeit von
6130 Stunden errechnet. Aufgrund der Möglichkeit von Gruppentherapien erfordert diese Menge an
Rehabilitanden einen Stellenschlüssel von 1,2 Physiotherapeuten, 0,5 Sporttherapeuten, 0,9
Physikalischen Therapeuten und 1,25 Ergotherapeuten. Je eine halbe Arzt und Sekretärinnenstelle
wurde für die Betreuung der Rehabilitanden geschaffen. Um die Abgrenzung der
Berufsgenossenschaftlichen Stationären Weiterbehandung zu gewährleisten mussten Kooperationen
mit der Schmerztherapie und dem Psychologischen Dienst geschaffen werden, welche durch eine
wöchentliche interdisziplinäre Visite routinemäßig und darüberhinaus in Abhängigkeit des
individuellen Bedarfes erfolgt und den Tagessatz von ca. 400 Euro rechtfertigt.
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Session 11: Evidenzbasierte Handchirurgie
Die mikrostrukturierte Nervenleitschiene Neuromaix: Präklinische und klinische Ergebnisse mit einem
neuen Konzept zur Überbrückung peripherer Nervendefekte
Ahmet Bozkurt
Bozkurt, Ahmet (1,2); van Neerven, Sabien (1); Claeys, Kristl G (3,4,5); Sudhoff, Angela (6); Schrading,
Simone (7); Brook, Gary A (4,5); Schulz, Jörg B (3,5,6); Böcker, Arne (1); Weis, Joachim (4,5); Pallua,
Norbert (1)
1: Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen; 2: Klinik
für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Rekonstruktive Mikrochirurgie und Periphere
Nervenchirurgie (ZEMPEN), Agaplesion Markus Krankenhaus Frankfurt; 3: Neurologische Klinik,
Uniklinik RWTH Aachen; 4: Institut für Neuropathologie, Uniklinik RWTH Aachen; 5: JARA Translational Brain Medicine; 6: Clinical Trial Center Aachen (CTC-A), Uniklinik RWTH Aachen; 7: Klinik
für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik RWTH Aachen
Einleitung: Periphere Nervendefekte stellen eine Herausforderung in der Rekonstruktiven Chirurgie
dar. Nach über 12 Jahren Entwicklungsarbeit stellen wir im Folgenden abschließende präklinische
und klinische Ergebnisse mit unserer Nervenleitschiene "Neuromaix" vor.
Methoden: 1) präklinische Studie: Am N. ischiadicus Modell der Ratte (Defektstrecke: 2cm) haben wir
über einen Zeitraum von 12 Wochen Neuomaix mit dem kommerziell erhältlichen Nervenröhrchen
Neuragen (NeuraGen®) in-vivo verglichen; die autologe Nerventransplantation diente als Kontrolle.
Untersuchungsmethoden beinhalteten u.a. histomorphometrische und funktionelle Untersuchungen
(Elektrophysiologie, retrograde Tracingstudien etc). 2) Klinische Anwendung: Die klinische Erprobung
erfolgte am modifizierten N. suralis-Nervenbiopsie-Modell. Nach Genehmigung durch die BfArM und
die Ethikkommission wurde NeuroMaix bei n=20 Patienten nach einer Nervenbiopsie (2cm) (bei
Patienten mit unklarer Polyneuropathie) implantiert. Anschließend erfolgte die sofortige
Rekonstruktion des entstandenen Nervendefektes mit Neuromaix. Nachuntersuchungen erfolgten im
intraindividuellen Vergleich präoperativ sowie bis zu 18 Monaten unter Verwendung multimodaler
Untersuchungstechniken: Nozizeption, statische/dynamische 2-Punkte-Diskrimination, SemmesWeinstein Test, Thermozeption,Stimmgabeltest sowie Ultraschalluntersuchungen.
Ergebnisse: Die präklinischen Untersuchungen ergaben strukturell und funktionell eine erfolgreiche
Überbrückung des Nervendefektes durch Neuromaix. Histologisch konnte ein gerichtetes axonales
Wachstum mit myelinisierten Axonen und charakteristischen Ranvier’schen Schnürringen
nachgewiesen werden. Das klinische N. suralis Nervenbiopsiemodell stellte sich als klinisch sicheres
Modell zur Implantation dar. Es zeigte sich bei allen Patienten eine regerechte Wundheilung.
Sonographische und klinische Untersuchungen zeigten das Voranschreiten des Hoffmann-Tinel
Zeichen von proximal nach distal bis zur Reinnervation des initial asensiblen Areals an der
Fußaußenkante (Versorgungsgebiet N. suralis).
Schlussfolgerungen: Präklinische und klinisch zeigte sich eine hohe Biokompatibilität der
biodegradierbaren Nervenleitschiene. Klinisch zeigte sich eine sichere Anwendung mit einer
regelrechten Wundheilung. Sowohl präklinisch als auch klinisch konnte eine effiziente und gerichtete
Nervenregeneration zur Überbrückung von überkritischen Nervendefekten ohne Zusatz von Zellen
oder Wachstumsfaktoren nachgewiesen werden.
Session 11: Evidenzbasierte Handchirurgie
Selektive Gelenkdenervation zur Therapie chronischer Schmerzen an oberer und unterer Extremitäten
Andreas Gohritz
Gohritz, Andreas
Unispital Basel / Schweizer Paraplegikerzentrum Nottwil, Schweiz
Chronische Schmerzen entstehen häufig infolge von Arthrose. Eine wirksame, jedoch wenig
beachtete Therapie bei diesen Beschwerden ist die gezielte Durchtrennung der Gelenknerven. Die
Erstbeschreibung dieser Efferenzen geht vor allem auf anatomische Studien des Münchner
Anatomen Nikolaus Rüdinger (1832-1896) zurück, die chirurgische Anwendung auf die Arbeiten von
Albrecht Wilhelm und Lee Dellon.
Basierend auf einer exakten Untersuchung und Patientenauswahl kann durch eine relativ einfach zu
reproduzierbare Operation wirksam und risikoarm eine Schmerzreduktion erreicht und invasivere
Eingriffe (z. B. Gelenkersatz oder Arthodese) vermieden werden. Basis der Diagnostik ist neben der
genauen Anamnese und Untersuchung - mit Ausschluss fortbestehender muskulo-skelettaler
Ursachen - die Probeblockade mit Lokalanästhesie, die mindestens eine Schmerzreduktion von 50%
oder von 5 Punkten auf der visuellen Analogskala führte.
Eine aktuelle Literaturübersicht und unsere eigenen Erfahrungen zeigen, dass sich die positiven
Ergebnisse in mehr als 80% an der oberen Extremität (v. a. Handgelenk) auch die bisher weniger
berücksichtigte untere Extremität übertragen lassen. Langzeitstudien geben eine relativ lange
Wirkdauer von teilweise über 10 Jahren an. Das Verfahren wird anhand klinischer Beispiele von
Denervationen an Schulter, Ellbogen, CMC 1-, Knie-, Sprunggelenk demonstriert. In allen Fällen
konnte durch einen begrenzten Eingriff eine Schmerzreduktion um mehr als 50 % auf der VAS und ein
grosser Funktionsgewinn erreicht werden konnte.
Die selektive Gelenkdenervation bietet eine zuverlässige, risikoarme, minimal-invasive und meist
ambulante Therapieoption ohne notwendige Rehabilitationszeit für Patienten mit
Gelenkbeschwerden der oberen und unteren Extremität. Alle sonstigen Therapien bleiben bei
unzureichender Beschwerdebesserung für später erhalten.
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Session 11_2: Brustrekonstruktion: Welches ist die bessere Technik?
Brustrekonstruktion nach hautsparender Mastektomie bei Mammakarzinom - eine Analyse von 50
Fällen
Christoph Zimmermann
Zimmermann, Christoph (1,2); Riml, Stefan (1,2); Knauer, Michael (2); Grünert, Jörg (1,2)
1: Klinik für Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Kantonsspital St.Gallen; 2:
Brustzentrum St.Gallen, Fachbereich Senologische Chirurgie, Kantonsspital St.Gallen
Einleitung: Die Durchführung hautsparender Mastektomien mit dem Ziel einer Sofortrekonstruktion
der Brust durch ADM-unterstützten Implantataufbau oder durch Eigengewebe sind etablierte
Verfahren. Durch Zunahme genetischer Untersuchungen (BRCA1/2) gewinnt auch die
prophylaktische Mastektomie zunehmend an Bedeutung. Aufgrund der mit hautsparenden
Mastektomieverfahren assoziierten bekannt hohen Komplikationsraten erscheint die Erfassung
risikoreduzierender Faktoren besonders wichtig.
Methodik: Mit Hilfe standardisierter Protokolle wurden u.a. Risikofaktoren, operativ-technische
Aspekte, Mastektomieausmaß, Drainageliegedauer, Erfahrungsgrad des Operateurs, sowie
eingetretene Komplikationen erfasst und ausgewertet. Die Mastektomien erfolgten durch die
Senologen, die Rekonstruktion durch die Plastischen Chirurgen.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 15 Monaten wurden 37 Patientinnen mit Mammakarzinom im Alter von
26 bis 72 Jahren (mittleres Alter 48 Jahre) operiert. Hierbei wurden 50 onkologisch- oder
prophylaktisch indizierte skin-sparing oder nipple-sparing Mastektomien mit einzeitigem (84%) und
zweizeitigem (16%) Brustaufbau durchgeführt. Silikonimplantate/ADM wurden in 70%, Eigengewebe
zu 30% eingesetzt. Wir konnten eine Rate revisionsbedürftiger Komplikationen in 28% erheben.
Darunter fanden sich Hautnekrosen zu 14%, Infektionen zu 2%, Wunddehiszenzen zu 2%,
punktionswürdige Serome zu 2%, Nachblutungen zu 2%. Rekonstruktionsversagen zeigten sich nach
Implantataufbau zu 6%,bei Eigengewebe zu 4%. Der durchschnittliche Klinikaufenthalt bei
Implantataufbau betrug 5,8 Tage, bei Eigengewebsaufbau 9,33 Tage.
Diskussion: Die aktuellen Empfehlungen hinsichtlich perioperativer Regime zur Prophylaxe bzw.
Behandlung von Komplikationen nach hautsparenden Mastektomieverfahren mit sich anschließender
Brustrekonstruktion stützen sich vielfach auf Expertenmeinungen. Dabei werden vor allem
Komplikationsraten erfasst, wie sie auch die vorliegende Studie verfolgt. Eine gezielte Aufarbeitung
risikoreduzierender Faktoren steht demgegenüber noch aus.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass neben patientenassoziierten
Risikofaktoren (u.a. Nikotin, hoher BMI) weitere Faktoren hinzukommen, die zu einer erhöhten
Komplikationsrate führen. Zu nennen sind operativ-technische Aspekte, der Erfahrungsgrad des
Operateurs und die Drainageliegedauer. Um diese Fragestellung konkret zu adressieren, werden an
unserer Klinik sämtliche Parameter ab sofort prospektiv erfasst.
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Session 11_2: Brustrekonstruktion: Welches ist die bessere Technik?
Implantat, Eigengewebe oder Eigenfett – Welche Auswirkung hat die Art der Brustrekonstruktion
nach Mamma-CA auf die Lebensqualität?
Marc Englbrecht
Englbrecht, Marc (1,2); Bosse, Philipp (3); Brebant, Vanessa (1,2); Heine, Norbert (1,2); Lukas, Prantl
(1,2)
1: Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland; 2: Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg; 3:
Ludwig-Maximilians-Universität München
Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland und ist für 29%
der Neuerkrankungen verantwortlich. Der Verlust oder die Entstellung der Brust – auch als Symbol
für Weiblichkeit, Attraktivität und Mutterschaft – erinnert durch die veränderte Körperwahrnehmung
oft schmerzvoll an den Krebs. Eine Brustrekonstruktion kann entscheidend dazu beitragen, die
Erkrankung zur verarbeiten und das ursprüngliche Körperbewusstsein wiederherzustellen.
Untersucht wurden 60 Patientinnen, die sich im Zeitraum von 2005 bis 2011 einer
Brustrekonstruktion nach Mammakarzinom unterzogen haben. Dabei wurde zwischen verschiedenen
Rekonstruktionsarten wie Implantat oder Expander, Eigengewebe mit DIEAP-, TMG- oder PAP-Flap
und Lipofilling unterschieden. Die Patienten wurden mittels Breast-Q zu unterschiedlichen
Dimensionen der allgemeinen und spezifischen Zufriedenheit mit der Brust befragt.
Die Ergebnisse wurden mittels Q-Score, dem validierten Auswertungstool des Breast-Q ausgewertet
und mittels Mann-Whitney-U-Test und Kruskal-Wallis-Tests analysiert. Bei der Untersuchung konnten
keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Brust, Zufriedenheit mit dem
Ergebnis, dem psychologischen und physiologischen Wohlbefinden, sowie dem sexuellen
Wohlbefinden und der Zufriedenheit mit der Betreuung festgestellt werden. Die Zufriedenheit der
Patienten ist von multiplen Komponenten abhängig. Wichtig ist eine ganzheitliche Betreuung und
Fürsorge im Brustzentrum. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, optimale Beratung und
umfassende Aufklärung mit psycho-onkologischer Betreuung kann unter Gewährleistung maximaler
onkologischer Sicherheit ein optimales Ergebnis für unsere Patientinnen erzielt werden.
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Session 11_2: Brustrekonstruktion: Welches ist die bessere Technik?
Kombination autologe Brustrekonstruktion mit DIEAP Lappen plus vaskulärer Lymphknotentransfer
bei sekundärem Lymphödem nach Mammakarzinom: Vielversprechender oder falscher Ansatz?
Katrin Seidenstücker
Seidenstücker, Katrin; Zeltzer, Assaf; Hamdi, Moustapha
University Hospital Brussel, Belgien, Belgien
Einleitung:
In letzter Zeit mehren sich die Publikationen die berichten, dass neue, mikrochirurgischrekonstruktive Verfahren das sekundäre Lymphödem effektiv behandeln. Die operative Technik des
vaskulären Lymphknotentransfers (VLNT) wurde 2006 von Corinne Becker beschrieben. Anfängliche
Skepsis diesem Verfahren gegenüber, da kein lymphatischer Anschluss erfolgt, beruhigt sich, als neue
Erkenntnisse über das große Potential des Lymphsystems zur Eigenregeneration bekannt wurden.
2011 erschienen Publikationen die zeigten, dass im Tiermodel nach dem Lymphknotentransfer
eindeutig sich die Lymphgefäße spontan ausbildeten und mit der Umgebung verbanden.
(Lahteenvuo, Honkonen).
Wenn man nun jedoch den Lymphknoten zusammen mit seinem Abflussgebiet, dass für den
Lymphknoten des SCIP(superficial circumflex iliac perforator)-Leistenlappens nun mal die Bauchwand
ist, transferiert, warum sollte der Lymphknoten zusätzlich den Arm drainieren, wo er zuvor auch
nicht das Bein drainierte?
Material und Methoden:
Seit 2007 wird von dem Seniorautor der vaskuläre Lymphknotentransfer mit der
Brusteigengewebsrekonstruktion mit DIEP (Deep inferior epigastric perforator) Lappen kombiniert
durchgeführt. Im Langzeit – follow up beobachteten wir, das Schwellungen im Thoraxwand- und
Brustbereich sich verbessert haben, die Armzirkumferenzen jedoch unverändert blieben. Mittels ICG
(indocyanin grün) Lymphographie reevaluieren wir die o.g. Patienten nun, um die
Lymphabflussdirektion der transplantierten Lymphknoten darzustellen.
Ergebnisse:
Bis dato spekulativ, aufgrund unserer klinischen Beobachtung, haben wir die Verfahrensweise
geändert und führen nun beide Operationen nicht mehr in Kombination durch. Zudem wird der
Lymphknotenlappen möglichst weit kranial in der Achsel in Direktion zum Arm fixiert.
Diskussion:
Der mikrochirurgische Lymphknotentransfer ist ein vielversprechender, operativer Ansatz zur
Therapie eines chronischen Lymphödems. Handelt es sich um ein sekundäres Lymphödem nach der
Therapie eines Mammakarzinoms schien die Kombination des Lymphknotentransfers mit der
autologen Brustrekonstruktion eine elegante Variante zu sein. Unsere Ergebnisse lassen uns jedoch
diese Kombination kritisch hinterfragen und wir änderten unseren Ansatz auf ein zweizeitiges
Verfahren.
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Session 11_2: Brustrekonstruktion: Welches ist die bessere Technik?
Schwere Decollementverletzungen von Unterarm und Hand mit Hautverlust: Meshen der
abgelederten Vollhaut zur Gewinnung von Deckungsfläche
Christian Weinand
Weinand, Christian; Perbix, Walter; Fuchs, Paul-Christian
Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Schwerstbrandverletztenzentrum,
Köln-Merheim
Arbeitsbedingte Decollementverletzungen von Unterarm und Hand sind selten geworden dank
ausgeklügelter Arbeitssicherheitssysteme der Arbeitsgeräte. Jedoch kommen schwere
Ablederungsverletzungen an oberen Extremitäten auch außerhalb der Arbeitswelt vor. Öfter ist die
abgelederte Haut nach Säuberung noch als Vollhauttransplantat zu verwenden, jedoch kann auch bei
Aufnahme des Patienten die abgelederte Haut sehr stark zerstört sein. Wir berichten von 2 Fällen, in
denen bei solchen Verlusten die abgelederte Haut zur Kompensation des Verlustes erfolgreich als
Meshgraft verwendet wurde.
2 männliche Patienten im Alter von 63 und 38 Jahren wurden an zwei verschiedenen Tagen in
unsere Notfallambulanz eingeliefert. Der 63 jährige Patient hatte in suizidaler Absicht versucht sich
beide Arme durch Überfahren von einem Zug abzutrennen, und wurde mit schweren
Decollementverletzungen von rechtem Unterarm und beiden Händen eingeliefert. Der zweite Patient
war am Bahnsteig gestürzt und vom anfahrenden Zug mitgeschleift worden. Bei ihm zeigte sich bei
Einlieferung eine schwere Decollementverletzung des rechten Unterarmes und der Hand. Beide
hatten zusätzlich knöcherne Verletzungen i.S. von Amputationsverletzungen der Kleinfinger und
Frakturen von Mittelhandknochen der verletzten Hände. Der 63 jährige Patient wurde mit
Antihypertensiva und Antidepressiva therapiert, Allergien bestanden bei beiden Patienten nicht.
Sonstige Verletzungen lagen nicht vor.
Bei beiden Patienten wurde sofort eine Operation eingeleitet. Unter Cefuroxim Single Shot und in
Oberarmblutleere wurde bei beiden Patienten die abgelederte Haut an den noch haftenden Stellen
abgetrennt, stark zerstörte Anteile entfernt und die verbleibende Haut gesäubert, entfettet und mit
einem Mesher 1:3 gemesht. Nach Debridement, Stumpfbildung der Kleinfinger und Osteosynthese
der Frakturen wurde die gemeshte Vollhaut auf den abgelederten Unterarm circulär aufgelegt und
mit Hautklammern befestigt. Soweit möglich wurden ebenso der Handrücken und die Handfläche mit
Thenar gedeckt. Weitere nicht gedeckte Anteile wurden mit Spalthaut vom lateralen Oberschenkel
1:3 gemesht gedeckt. Die Meshgrafts wurden mit perforierter Silicon-beschichteter Folie und danach
mit einem Vakuumverband versorgt. Nach 5 Tagen wurde der Vakuumverband gewechselt. Bei
beiden Patienten zeigte sich die gemeshte Vollhaut über 90% angewachsen. Verbleibende größere
Restdefekte wurden mit freien ALTP Lappenplastiken gedeckt.
Eine Verwertung von abgelederter Haut als entfettetes Vollhauttransplantat ist bereits bekannt. Bei
Verlusten von Hautanteilen kann die abgelederte Haut entfettet als Meshgraft unter
Vakuumtherapie zur akuten Defektdeckung verwendet werden.
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Session 12: FGM
Chirurgische Rekonstruktion der Klitoris nach genitaler Mutilation (FGM)
Thomas Gohla
Gohla, Thomas
Praxisklinik für Plastische Chirurgie, Deutschland
Zusammenfassung: 150 Millionen Frauen sind weltweit von genitaler Mutilation betroffen.
Vorgestellt wird eine einfache, verlässliche und reproduzierbare chirurgische Technik zur
Wiederherstellung der Klitoris, die von Pierre Foldes, einem französischen Urologen zuerst
beschrieben wurde.
Chirurgische Technik
Der Eingriff kann ambulant in Allgemeinnarkose erfolgen. In Steinschnittlage wird zuerst ein 3cm
langer Längsschnitt über dem os pubis durchgeführt; Anschliessend Exzision des Na-bengewebes in
die Tiefe entlang des Korpus bis zum genu clitoridis. Anschliessend kommt die Schlüsselstelle des
Eingriffs mit Aufsuchen des Ligamentum suspensorium und Abtren-nen an der Anhaftungsstelle am
os pubis. Danach gelingt die mühelose Mobilisation mit Entfernung des vernarbten Gewebes unter
Schonung des dorsalen Gefäß-Nervenbündels. Nach vollständiger Mobilisation wird der Musculus
bulbocavernosus aufgesucht. Nun erfolgt die Fixation des befreiten Korpus der Klitoris mit je einer
Naht an den Muskel.Wir verwenden hierfür einen geflochtenen Faden der Stärke 4-0.
Anschliessend werden die Muskelbäuche mit einander vernäht um ein Zurückgleiten der Kli-toris zu
vermeiden . Weiteres Narbengewebe kann nun entfernt werden. Die Neo-glans wird ebenfalls mit
einem Faden an den Korpus und zusätzlich an die Haut . Es wird als wichtig erachtet, dass die
Neoglans mindestens eine Projektion von 5 mm aufweist. Dies geschieht um eine stattfindende
Verminderung der Projektion in den ersten Wochen zu kompensieren. Die subpubische Hautinzision
wird ebenfalls mit resorbierbaren Fäden verschlossen. Postoperativ lässt man die Neoglans sekundär
verheilen, was in der Regel 2 Wochen dauert.
Schlussfolgerung
Bei Berücksichtigung der folgenden Schlüsselpunkte erreicht man in der grossen Mehrzahl der Fälle
gute bis sehr gute Ergebnisse:
• Befreiung der unvernarbten Strukturen und Durchtrennung des Ligamentum suspensorium
• Dissektion in der Tiefe bis auf dos os pubis unter Schonung des Gefäß-Nervenbündels
• Resektion von schmerzhaften unsensiblen Narbengewebe
Die hier beschriebene Klitorisplastik, vor 25 Jahren das erste Mal beschirieben, ist eine wie-terhin
recht unbekannte Technik. Sie ist eine einfache, reproduzierbare und verlässliche Tec-hnik, die von
jedem, mit dem plastisch-chirurgischen Grundprinzipien vertauten, Chirurgen erlernt werden kann
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Session 12: FGM
Ist die Radiofrequenz in der Intimchirurgie von Vorteil gegenüber dem Skalpel?
Juliane Bodo
Bodo, Juliane
Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Deutschland
Wir führen in unserer Praxis zwischen 50-70 Labioplastiken pro Jahr durch. In den letzten 2 Jahr
haben wir in über der Hälfte der Fälle die Resektion mit dem Radiofrequenz-Skalpel mit unserer
eigenen Schnittführung durchgeführt.
Die Nachuntersuchung zeigt eine deutliche Reduktion der postoperativen Schmerzen und
Schwellungen bei der Radiofrequenz, die Komplikationsrate bzgl. Wundheilungsstörungen und
Nachblutungen war jedoch fast identisch.
Wir möchten unser Operationsverfahren vorstellen und zwei Verfahren hinsichtlich
Patientenzufriedenheit, Ergebnis und Komplikationen miteinander vergleichen.
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Session 14: Berufspolitik 2 - ist etwas faul in unserem Fach?
Akademische Befähigung oder Karriereinstrument? Die medizinische Habilitation in Deutschland
Heiko Sorg
PD Dr. med. Sorg, Heiko (1); Grieswald, Christoph (2); Dr. med. Reinke, Julia M. (2); PD Dr. med.
Tilkorn, Daniel J. (1); PD Dr. med. Hauser, Jörg (2); Prof. Dr. med. Vogt, Peter M. (1)
1: Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Alfried Krupp
Krankenhaus Essen, Essen; 2: Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,
Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
Einleitung
Begrenzte Ressourcen und sich wandelnde Berufsaussichten für den akademischen medizinischen
Nachwuchs sowie die geänderten Gesellschafts- und Bildungsstrukturen stellen den akademischen
Qualifikationsnachweis der medizinischen Habilitation immer mehr in Frage. Die im Vergleich zu
anderen Fachgruppen hohe Anzahl Habilitierter in der Medizin wird zunehmend kritisch hinterfragt.
Daher haben wir eine Umfrage zum aktuellen Meinungsbild und Stellenwert der medizinischen
Habilitation durchgeführt.
Material und Methoden
Die Untersuchung wurde als online Umfrage durchgeführt. Datengrundlage bildete ein
anonymisierter, EDV-gerechter online-Fragebogen mit unterschiedlichen Items. Der allgemeine Teil
des Fragebogens enthielt soziodemographische und berufsbiographische Merkmale. Der spezielle
Teil diente der Erfassung subjektiver Einschätzungen bzgl. Habilitationsvoraussetzungen, Stellenwert
der Habilitation, Karrierewege sowie potentielle Reformwünsche der Befragten an die Habilitation.
Ergebnisse
An der Umfrage nahmen 630 Habilitierte teil. Durchschnittlich haben die Befragten mit 27a
approbiert, mit 28a promoviert und mit 38a habilitiert. Trotz hoher Arbeitszeiten pro Woche (89%
>50h/Woche) sind 71% der Befragten mit ihrer Arbeitssituation zufrieden bis sehr zufrieden. Der
Stellenwert einer medizinischen Habilitation wird von mehr als zwei Dritteln der Habilitierten als
hoch eingeschätzt und war bei 70% für ein berufliches Vorankommen sogar notwendig. Die Chancen
nach erfolgreicher Habilitation einen Lehrstuhl zu bekommen, werden jedoch nur niedrig oder
mittelmäßig eingestuft (68%). Nichtsdestotrotz würden 93% erneut habilitieren, 86% die Habilitation
anderen Fachkollegen empfehlen und 75% empfinden die Habilitation als zeitgemäß. Knapp 80%
geben an, dass die medizinische Habilitation nicht abgeschafft werden sollte, verlangen jedoch
Reformwünsche, wie eine bundeseinheitliche Habilitationsordnung, weniger Abhängigkeit von
Ordinarien, mehr Transparenz, Arbeitsentlastung sowie finanzielle Förderung.
Schlussfolgerung
Die Habilitation hat weiterhin einen hohen Stellenwert im Fachgebiet der Medizin und deren
Abschaffung wird mehrheitlich nicht erwünscht Obwohl die Chancen auf einen Lehrstuhl nur gering
eingeschätzt werden, scheint die Habilitation dennoch für die erfolgreiche Karriere und den
beruflichen Aufstieg notwendig. Die Reformwünsche, insbesondere die Rahmenbedingungen des
Habilitationsverfahrens an sich, erscheinen verbesserungsbedürftig.
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Session 15: FFFF
Wann Fett, wann Filler zur Faltenbehandlung
Ziah Taufig
Taufig, Ziah
Praxisklinik, Deutschland
Wann Fett, wann Filler zur Faltenbehandlung ?
Der genetisch vorbestimmte Alterungsprozeß findet im biologischem Organismus gleichmäßig in
allen Geweben statt. Gerade bei der Haut macht dieser Prozeß sich besonders sichtbar.
Zweifellos nimmt die Haut als größtes Organ des menschlichen Körpers eine Sonderstellung ein :
einerseits ist der Alterungsprozess an der Haut einfach zu diagnostizieren, da diese Entwicklung
sichtbar wird . Dementsprechend ist die therapeutische Beeinflussung durch die Zugänglichkeit
erleichtert. Die Tatsache, dass die Haut einen Teilaspekt eines sehr komplexen Bioorganismus
darstellt und mit diesen auf für uns noch unbekannten Wegen kommuniziert, ist unabdingbar für
Effektivität und Sicherheit einer Behandlung und ist das Argument für die Feststellung, dass es hier
um Medizin und nicht um Kosmetik handelt.
Die stetig wachsende Nachfrage nach einer medizinischen Behandlung der Milderung der
Alterserscheinung der Haut führte seit etwa Mitte des letzten Jahrhunderts zur
Behandlungsmethoden, die heute eine sehr breites Feld der ästhetischen Medizin darstellen.
Vom Markt und von der Nachfrage angetrieben wurden die sogenannten minimal-invasiven
Verfahren , insbesondere die Filler entwickelt, die bei Falten und Volumenmangel im Gesichtsbereich
eingesetzt werden.
Auch im Bereich des autologen Fett-Transfers machte die Entwicklung nicht halt.
Mit Zunahme der Kenntnisse über die Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit von Fettzellen
wurden die Methoden für Lipotransfer in den letzten Jahren verfeinert.
Im Laufe der Entwicklung entstanden zunehmend Kollektor-Systeme, die eine komplett geschlossene
Übertragung von abgesaugtem Fett in die Empfängerareale ermöglichten sowie die Verfeinerung der
Entnahme und Applikationskanülen.
Einen weiteren großen Fortschritt erbrachten die stetigen Entwicklungen der Verfeinerung der
Entnahme- und Applikationskanülen für die Lipotransfer-Methode.
Hierdurch ist es möglich die sichtbaren Alterserscheinungen wie Falten und Volumendefizite der
Gesichtshaut mit autologem Gewebe gezielt anzugehen.
Die modernen Filler werden seit Jahren erfolgreich für die oben genannten Indikationen eingesetzt.
Die Frage „ wann Filler, wann Fett?“ stellt sich seit den Fortschritten der Lipotransfer-Erfolgen immer
öfter.
Die Vor- und Nachteile beider Methoden bei der Behandlung der Alterserscheinung der Haut im
Gesichtsbereich werden an Hand klinischer Beispiele dargestellt.
Dr.Taufig
Köln
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Session 15: FFFF
2D und 3D-MRT Analyse der Altersveränderungen des periorbitalen Fettkörpers
Vincenzo Penna
Penna, Vincenzo; Braig, David; Altmeyer, Emily; Stark, G Björn
Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
Einleitung:
Die periorbitalen Altersveränderungen sind ausgeprägt und stellen eine Herausforderung an den
ästhethischen Chirurgen dar. Neben Fett-resezierenden / Fett-umverteilenden Techniken werden
zunehmend auch Lipofilling Techniken angewandt. Die vorliegende Studie beschreibt durch MRT
Datenanalyse die Altersveränderungen des periorbitalen Fettkörpers.
Patienten und Methodik:
Kraniale MRT Aufnahmen von 105 Patienten der Altersgruppe 20-35 und 105 Patienten der
Altersgruppe 65-80 wurden hinsichtlich folgender Parameter analysiert: Fläche des gesamten
intraorbitalen Fettkörpers, Flächen ober- und unterhalb des N. opticus, Bulbusfläche und Ausmaß der
ocularen Protrusion. Darüberhinaus wurde 3D Messungen des Fettkörpers und des Bulbus bei
sitzenden und liegenden Probanden durchgeführt.
Ergebnisse:
Sowohl die 2D als auch die 3D Analysen bestätigen eine Zunahme des intraorbitalen Fettkörpers im
Alter (p<0.001). Interessanterweise bleibt das Volumen oberhalb des N. opticus konstant,
infraoptisch kommt es jedoch zu einer signifikanten Zunahme des Fettkörpers (p<0.001). Das
Bulbusvolumen verändert sich im Alter nicht. Die oculare Protrusion nimmt im Alter zu (p<0.001).
Schlussfolgerung:
Unsere Daten beschreiben erstmalig durch 2D/3D MRT Analyse die Volumenveränderung des
intraorbitalen Fettkörpers. Hierdurch kann den operativen Techniken der Fettkörperresektion bzw. –
redistribution im Rahmen von Unterlidblepharoplastiken eine wissenschaftliche Basis gegeben
werden.
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Session 16: Update Senologie
"The Angelina effect": Medieneinfluss und öffentliche Meinung zum Thema Brustrekonstruktion
David Benjamin Lumenta
Lebo, Patricia; Quehenberger, Franz; Kamolz, Lars-Peter; Lumenta, David Benjamin
Medizinische Universität Graz, Österreich
Hintergrund
Die 2013 prophylaktisch bei der BRCA-1 Trägerin Angelina Jolie durchgeführte beidseitge
Mastektomie generierte ein weltweites Medienecho. Bei einer vorher und nachher durchgeführten
Umfrage wurde erstmalig der Einfluss auf die öffentliche Meinung bei Brustrekonstruktionen
prospektiv gemessen.
Methode
Insgesamt 2000 Frauen zwischen 18-65 Jahren wurden in Kooperation mit dem österreichischen
Gallupinstitut jeweils vor (März 2013, 1. Umfrage) und nach (Juni 2013, 2. Umfrage) Angelina Jolie’s
Medienauftritt hinsichtlich brustrekonstruktiven Eingriffen nach einer Brustkrebserkrankung online
befragt und mittels Propensity Score Methode und logistischer Regression ausgewertet.
Ergebnisse
In der 2. Umfrage gaben signifikant mehr Frauen an, dass ein rekonstruktiver Brusteingriff nach einer
Brustkrebs-assoziierten Mastektomie möglich ist und auch im Rahmen eines einzeitigen Vorgehens
durchgeführt werden kann. Ein Fünftel der Frauen (n=205) der 2. Umfrage gab an, sich aufgrund der
Berichterstattung intensiver mit dem Thema Brustkrebs auseinandergesetzt zu haben. Auf die Frage
der Art der Gewebsrekonstruktion wurde bei einem Prozentsatz der Teilnehmerinnen der 2. Umfrage
Eigengewebe (66,2%) gegenüber Silikonimplantaten (8,2%) bevorzugt, wobei 25,6% keine Präferenz
angaben. Keine der Stratifikationsvariablen hatte einen Einfluss auf das Antwortverhalten.
Zusammenfassung
In dieser prospektiven Studie konnte erstmalig ein Medieneffekt zu Therapieoptionen bei Brustkrebs
und damit messbarer Einfluss auf die öffentliche Meinung nachgewiesen werden. Dieser Effekt kann
zukünftig genutzt werden, um Gesundheitsthemen gezielter anzusprechen und das öffentliche
Bewusstsein für bestimmte medizinische Sachverhalte zu verbessern.
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Session 18: Tradition vs. Evidenz
Evaluation des Monitorings freier Muskellappenplastiken zur Unterschenkelrekonstruktion durch die
implantierbare Cook-Dopplersonde verglichen mit konventionellen Methoden
Steffen Eisenhardt
Schmidt, Yvonne; Groß, Ruth; Bannasch, Holger; Stark, Björn; Eisenhardt, Steffen
Uniklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
Der Einsatz der implantierbaren Cook-Dopplersonde ermöglicht eine direkte Perfusionskontrolle von
freien Lappenplastiken durch Messung des venösen Rückflusses über die Stielgefäße. In der
vorliegenden Studie haben wir die Cook-Sonde hinsichtlich der Detektion vaskulärer Probleme und
insbesondere bezüglich der erfolgreichen Revision von Lappenplastiken mit der
Durchblutungskontrolle über Monitorinseln verglichen.
Wir analysierten retrospektiv alle freien Muskellappenplastiken die zwischen 2000 und 2013 zur
Unterschenkelrekonstruktion in unserer Klinik durchgeführt wurden. Es wurden die Art des
Lappenmonitorings und die erfolgreiche Detektion von Durchblutungsproblemen untersucht. Dies
wurde mit der Anzahl an Revisionen und Lappenverlusten korreliert. Zur Evaluation der
Monitoringmethode wurden die „flap failure reduction rate“ (Effektivität) und die „revision success
rate“ (Effizienz) verwendet.
In dem Untersuchungszeitraum wurden 110 freie Muskellappenplastiken zur
Unterschenkelrekonstruktion durchgeführt. Davon wurden 41 Lappenplastiken über Monitorinseln
kontrolliert. Von diesen waren neun revisionspflichtig bei einer falsch-positiven Indikationsstellung.
Somit konnten von 8 tatsächlich durchblutungskompromittierten, revidierten Lappenplastiken 5
gerettet werden bei drei Lappenverlusten.
69 Lappenplastiken wurden durch eine Cook-Dopplersonde kontrolliert. Von diesen waren 13
revisionspflichtig bei einem falsch positiven Signal. Ein weiterer Lappen mit falsch positivem Signal
zeigte klinisch eine eindeutig gute Perfusion, so dass auf eine Revision verzichtet wurde. Bei zwei
Lappen zeigte sich ein Signalverlust aufgrund einer Dislokation der Sonde vom Gefäß. Somit bestand
bei 10 der revidierten Lappen eine Durchblutungsstörung. Acht konnten durch die Revision gerettet
werden. Ein Lappen wurde bei falsch-negativem Signal verloren. Dies ergibt eine Rettungsrate der
revidierten Lappen von 80% in der Cook-Sonden Gruppe und von 62,5% in der konventionellen
Gruppe. Die „revision success rate“ beträgt somit bei Monitoring durch die Cook-Sonde 72,7%
verglichen mit 55,6% bei konventionellem Monitoring. Die „flap failure reduction rate“, also der
Anteil der Lappen in der konventionellen Gruppe, die durch die Cook-Sonde zusätzlich hätte gerettet
werden können, beträgt 2,9% Prozent.
Die Cook-Sonde zeigt Vorteile im Vergleich zur Durchblutungskontrolle über eine Monitorinsel. Dies
ist evtl. auf eine frühere Detektion der vaskulären Probleme zurückzuführen.
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Session 19: Science Slam
Der Einsatz von Smartphone Applikationen in der Verbrennungsmedizin
David Lumenta
Smolle, Christian (1); Wurzer, Paul (1,2); Parvizi, Daryousch (1); Lumenta, David Benjamin (1);
Giretzlehner, Michael (3); Branski, Ludwik (1,2); Finnerty, Celeste (2); Herndon, David (2); Tuca,
Alexandru (1); Rappl, Thomas (1); Kamolz, Lars-Peter (1)
1: Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie,
Medizinische Universität Graz, Österreich; 2: Shriners Hospitals for Children, University of Texas
Medical Branch Galvaston, USA; 3: Forschungsabteilung für Medizininformatik, RISC Software GmbH,
Johannes Kepler Universität Linz, Österreich
Einleitung:
Smartphone Applikationen (Apps) werden immer beliebter und kommen daher auch immer häufiger
in der Medizin zum Einsatz. Das Ziel dieser Arbeit war es die Verfügbarkeit von Apps, die sich mit dem
Thema „Verbrennungen“ befassen, zu evaluieren. Hauptaugenmerk wurde hierbei auf Bestimmung
der verbrannten Körperoberfläche (VKOF) und die Berechnung des Flüssigkeitsbedarfes gelegt.
Methoden:
Sowohl im Google Play Store und in Apple App Store wurde eine Suche mit den Suchbegriffen „burn“,
„burns“, „thermal“ und „Verbrennung“ durchgeführt. Alle Apps, die sich mit der Thematik
„Verbrennungen“ befassten, wurde in die weitere Analyse inkludiert. Die Recherche wurde vom 25.
Februar bis zum 1. März 2014 durchgeführt. Die in die Evaluierung inkludierten Apps wurden
schließlich an einem standardisierten Patienten (20 Jahre, 175cm, 75kg, männlich, 18% VKOF IIb-III°)
getestet und miteinander verglichen.
Ergebnisse:
Grundsätzlich konnten vier Arten von Apps gefunden werden: Berechnungs-Apps, InformationsApps, Bücher/Zeitschriften und Spiele. Im Google Play Store konnten 31 mit Verbrennungen
assoziierte Apps gefunden werden. 20 davon waren Berechnungs-Apps (8 erlaubten die Schätzung
der VKOF, 9 die Berechnung der Flüssigkeitssubstitution). Im App Store von Apple konnten in der
Kategorie Medizin 39 Apps gefunden werden, die im Zusammenhang mit Verbrennungen standen. 21
waren Berechnungs-Apps (19 für die Schätzung der VKOF, 17 für die Berechnung der
Flüssigkeitsersatzes).
Diskussion und Ausblick:
Unsere Arbeit konnte klar zeigen, dass es in den beiden gängigsten App-Stores viele Apps zum Thema
„Verbrennungen“ gibt. Speziell für die Abschätzung der VKOF und Berechnung der
Flüssigkeitssubstitution konnten einige Apps gefunden werden, wobei die frei verfügbaren Apps
(gratis Apps) hier vergleichbare Ergebnisse zu den zu kostenpflichtigen Apps lieferten.
Zur genaueren Beurteilung dieser Berechnungs-Apps in Bezug auf Genauigkeit sollten in Zukunft aber
noch unbedingt weitere Studien durchgeführt werden.
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Session 19: Science Slam
Comparison of the effect of negative pressure wound therapy with different antiseptic dressings on
Gr+ and Gr- bacteria in experimental in-vitro wounds
Johannes Matiasek
Matiasek, Johannes (1); Domig, Konrad (2); Assadian, Ojan (3)
1: Wilhelminenspital der Stadt Wien, Österreich; 2: BOKU - Universität für Bodenkultur Wien,
Österreich; 3: University of Huddersfield, UK
Negative pressure wound therapy (NPWT) has established successfully as a treatment strategy to
support wound healing in a number of clinical indications. However, systematic research
investigating the bacterial kinetics on wounds is lacking and just a few studies are available
comparing the microbiological difference of antiseptic dressings or rinsing solutions in combination
with NPWT. The aim of this study was to investigate the antimicrobial effect of different antiseptic
options (dressing or rinsing solution) in combination with negative pressure wound therapy on
standardized experimental porcine wounds colonized with Gr+ or Gr- bacteria (Staphylococcus
aureus or Escherichia coli).
Wounds were treated with a NPWT system capable to instill liquid solutions (V.A.C. UltaTM), and
negative pressure was applied in combination with antiseptic dressings (silver, polyhexanide) or
intermitted instillation of a wound irrigation solution (octenidine). The device was operated at 125
mm Hg sub-atmospheric pressure. In the silver and polyhexanide group continuous negative pressure
was applied, whereas in the octenidine group automated intermittent instillation for about 3 minutes
every 240 minutes were performed. Bacterial load per gram tissue were measured before
intervention and after 24 or 48 hours, respectively.
In this artificial wound model a significant reduced bacterial growth compared to traditional NPWT
was observed after 48 hours, when silver dressings or instillation with octenidine were used.
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Session 19: Science Slam
Langzeitergebnisse nach Ulnakopfresektion – Profitieren Patienten langfristig von der Darrach
Operation?
J. Frederick Hernekamp
Hernekamp, J. Frederick; Yary, Pouyan; Bigdeli, Amir K.; Hirche, Christoph; Bickert, Berthold; Kremer,
Thomas; Kneser, Ulrich
BG Unfallklinik Ludwigshafen, Deutschland
Hintergrund: Die Ulnakopfresektion nach Darrach ist eine etablierte operative Therapie der
fortgeschrittenen DRUG-Arthrose. Der Darrach-Operation wird eine deutliche Schmerzreduktion bei
gut erhaltener Handgelenksbeweglichkeit zugeschrieben. Langzeitergebnisse nach Ulnakopfresektion
sind selten und die Ergebnisse variieren sehr stark.
Methodik: Patienten, die in unserer Klinik zwischen 2001 und 2012 eine Ulnakopfresektion erhalten
haben wurden im Rahmen dieser retrospektiven Analyse identifiziert und zur Nachuntersuchung
eingeladen. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug im Mittel 56 Monate (24-155 Monate). Neben
der Grobkraft und dem aktiven Bewegungsausmaß wurden DASH, PRWE (Patient Rated Wrist
Evaluation Score) VAS (visuelle Analog Skala), die Gesamtzufriedenheit und Röntgenkontrollen des
betroffenen Handgelenken und Unterarmes erhoben.
Ergebnisse: 30 Handgelenke konnten nachuntersucht werden. In 20 Fällen handelte es sich um eine
posttraumatische DRUG-Arthrose (Gruppe „T“), in 10 Fällen um eine chronische Arthrose ohne
erinnerliches Trauma (Gruppe „A“). In 14 (47%) Fällen war die dominante Hand betroffen (A: 40%, T:
50%), bei drei Patienten wurden beide Handgelenke sequenziell operiert. Es zeigte sich ein
Bewegungsausmaß Extension/Flexion (A: 38° (35,7% der Gegenseite), T: 75° (67,1%)),
Radial/Ulnarabduktion (A: 16,5° (31,7%), T: 39,5° (66,6%)), und Pro-/Suppination (A: 159° (97,2%),
T:143,5° (88,7%)). Der VAS prä- und postoperativ in A: 5,6 bzw. 1,4 und in T: 6,8 bzw. 2,8. Der DASHWert betrug im Mittel in A: 27,5 und in T: 25, der PRWE in A: 45,6 und in T: 42,4. 26 (A:80%, T: 90%)
Patienten waren insgesamt zufrieden mit dem funktionellen Ergebnis und würden die Operation
wieder durchführen lassen.
Zusammenfassung: Die Resektion der distalen Ulna führt in Patienten mit fortgeschrittener Arthrose
zu stabiler langfristiger Schmerzreduktion und zufriedenstellenden funktionellen Ergebnissen. Diese
Operation kann weiterhin als Alternative zu anderen Rettungsoperationen oder einer
Ulnakopfprothese eingesetzt werden.
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Session 19: Science Slam
Profunda Artery Perforator Flap (PAP-Flap) – The ideal Flap of the Future!
Dalia Sattler
Sattler, Dalia (1); Sattler, Thorsten (2)
1: Chang Gung Memorial Hospital, Taipei, Taiwan; 2: Praxisklinik Pöseldorf, Hamburg, Deutschland
Background:
The widespread use of perforator flaps has allowed the transfer of large amounts of soft tissue for
the purpose of reconstruction or defect coverage with reduced donor site morbidity. We present an
option, which uses available tissue from either the medial or the posterior thigh based on profunda
femoris perforators. We illustrate the versatile use of various posterior thigh flap designs including
breast, head and neck, and extremity reconstructions.
Overview of the Anatomy:
The anatomy of the profunda femoris artery and its perforators is very reliable and does not require
routine preoperative imaging. Several perforators are routinely encountered which can be detected
with a hand held doppler device making it possible to perform chimeric flaps that are suitable for
three dimensional reconstructions. Because of these features, this flap can be raised with relative
speed, making it ideal for raising double flaps for bilateral breast reconstruction or large defect
coverage. An elliptical skin paddle design measuring up to 28 x 9cm is possible when designed
vertically in the medial thigh and up to 27 x 7cm with horizontal design 1cm inferior to the gluteal
crease. The flap has good pedicle length and is approximately 7 to 13cm long.
Results:
13 flaps were performed in total. The reliable vascular anatomy, size of perforators and pedicle
length allowed the reconstruction of various types of defects. All flaps performed were successful.
Donor sites were all closed primarily and were well tolerated.
Conclusions:
The PAP-Flap is an excellent choice for reconstructive purposes, either primarily or when other
routine options are not available.
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Session 19: Science Slam
Current methods and trends for assessment of burned body surface and burn depth.
Alexandru Tuca
Tuca, Alexandru (1); Pimiskern, Matthias (2); Parvizi, Daryousch (1); Wurzer, Paul (1,3); Kamolz, LarsPeter (1)
1: Division of Plastic, Aesthetic and Reconstructive Surgery, Medical University of Graz, Dpt. of
Surgery, Graz, Austria; 2: Medical University of Vienna, Vienna, Austria; 3: University of Texas
Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Department of Surgery, Galveston, USA
Background
The evaluation of burned body surface and the degree of the burn is an essential step in the
treatment of severely burned patients. Fluid resuscitation, surgical treatment as well as further burn
treatment are based on these criteria. Thus, a precise determination of total body surface area
(TBSA) affected by burns and burn depth is necessary.
Objective
The aim of this study was to show current methods and trends in evaluating total body TBSA and
burn depth.
Material and Methods
700 international experts were contacted via email and asked to join a online survey, which was
available for 20 months. The survey contained following sections: “General Information, Assessment
of %TBSA and Burn Depth, Acceptable difference between %TBSA estimation and reality”.
Results
101 experts from 5 continents and 34 different countries took part in our special designed survey.
51% voted that in small burns (< 20% TBSA) a tolerance between ±0-2% difference between
estimation and reality is acceptable. In major burns (> 50% TBSA) 45% claimed that ±2-5% error is
acceptable, ±5-10% was accepted by 27%. For assessment of %TBSA and burn depth, 58% of the
experts participating the survey stated using subjective methods and 36% objective methods.
Conclusions
As the results indicate, objectifiable methods for %TBSA and burn depth evaluation are tools mainly
used in the scientific field and have not yet been established in clinical routine.
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Session 19: Science Slam
Rekonstruktion großer Haut-Weichteildefekte nach dorsal instrumentierter Wirbelsäulen-Operation Eine Herausforderung
Marilena Götz
Werdin, Frank; Pfau, Matthias; Becker, Frederic; Götz, Marilena; Scheffel, Juliane
Diakonie Klinikum Stuttgart, Deutschland
Tiefe mehrschichtige Haut-Weichteildefekte in der Mittellinie über der Wirbelsäule stellen eine
besondere Herausforderung in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie dar. Meist sind multimorbide
Patienten mit bei postoperativen Wundheilungsstörungen nach dorsal instrumentierter
Wirbelsäulen-Operationen betroffen. Hier liegt meist nach zahlreichen Folgeeingriffen großflächig
und langstreckig Osteosynthesematerial frei. Erschwerend kommen häufig große Exkavation entlang
der Wirbelsäulenkrümmung hinzu. So ist neben einer suffizienten Deckung des meist infizierten
Metalls ein auffüllen dieser Hohlräume Ziel der rekonstruktiven Chirurgie.
Das Portfolio der Techniken des Plastischen Chirurgen zur Deckung dieser Defekte reicht von
konventionellen Techniken wie Advancement und Z-Plastiken, gestielten Muskellappenplastiken,
perforatorgestielten fasziocutanen Lappen bis hin zum mikrochirurgischen Veneninterponat zur
Verlängerung des Aktionsradius von Muskellappenplastiken.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Wirbelsäulenzentrum an unserer Klinik, welches
traditionell ein hohes Patientenaufkommen zu versorgen hat, konnten wir zahlreiche Erfahrungen
mit derartigen Defekten sammeln. Der Vortrag arbeitet an Hand von Fallbeispielen die Problematik
und Fallstricke unserer Patienten heraus und legt anschaulich unser Behandlungskonzept dar.
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Session 19: Science Slam
Der Einsatz früher postoperativer transkutaner Elektrostimulation zur Atrophieprophylaxe und
Reinnervationsschulung in derNachsorge von peripheren Nervrekonstruktionen
Jennifer Ernst
Ernst J. (2); Vujaklija I.(2), Farina D.(2), Felmerer G.(1)
1: Universitätsklinikum Göttingen; 2: University Medical Center Göttingen
Einleitung: Ellenbogenflexion und Schulterabduktion sind durch autologen Nervtransfer und freie
funktionelle Muskeltransfers mit guten funktionellen Ergebnissen (M3+) rekonstruierbar.
Unabhängig vom Rekonstruktionsverfahren ist vor allem die lange Distanz ursächlich für ein
unbefriedigendes funktionelles Ergebnis der Hand. Bei einer Wachstumsgeschwindigkeit von
1mm/Tag erreicht der Nerv den Muskel in einem atrophierten Zustand. Die Dennervationszeitder
motorischen Endplatte ist oft zu lang.Ein positiver Effekt von direkter Nervstimulationauf dieaxonale
Regeneration im PNS wurde beschrieben. In einem Fallbeispiel folgen unsere Erfahrungen im Einsatz
von transkutaner Elektrostimulation (ES)auf die funktionellen Ergebnisse nach autologen
Nervtransplantaten. Methode20-jähriger Patient;13.06.13: subtotale,axilläre Amputation Arm re.,
scharfeDurchtrennung des Plexus brachialis. 19.06.13: Rekonstruktion (reversedinterposition: Nn.
suralis/intercostobrachialis, Transplantatlänge 7-10cm). 21.06.13: isometrische, transkutane
ES(StiwellMed4) zur Schonung der epineuralen Naht,tgl. 2x20 Minuten; ab 10. Tag tetanisch.
Impulsbreite 50ms , 50-65mA, trapezförmige Impulsform.Klinische Untersuchung, (BMRC) , EMG,
NLG (konventionell) in 3- 6 monatigen Abständen, zusätzlich high-quality biosignalamplifier EMG.
Selbsterstellter Dokumentationsbogen sensorische und motorische Reinnervation zur tägl. SelbstDokumentation, 3x Wo. Ergo-und Physiotherapie.Ergebnis46 Tage nach Rekonstruktion(Bioamplifier
EMG): Signale entsprechend einerReinnervationsstrecke=63mm.Konventionelle EMG-Ableitungen
18.02.14: Ellenbogenflexion M3+. 17.03.15:Ellenbogen, Handgelenk sensorische,motorische
Reinnervation M4-5/S3-4; Flexion DIV M4, D II/V M2; Fingerspreizung, Daumenabduktion
M0Diskussion Das tägliche Training mit einem transkutanen portablen ES-Gerät eignet sich für den
Heimgebrauch, verkürzt effektiv die Dennervationszeit und beugt einer Muskelatrophie vor.
Vergleichbare Effekte sind nach Neurolyse und bei komplexen Polytraumata bis zur elektiven
Nervenrekonstruktion beobachtet wurden. Entsprechend des Dennervationszustandes des Muskels
kann Stromstärke, Impulsbreite/-form individuell angepasst werden.Eine Beschleunigung der
motorischen Reinnervation durch direkte Nervenstimulation wurde in molekularbiologisch bereits
gezeigt (Gordon et al 2009). Veränderungen durch transkutane ES müssen sollten in weiteren
Studien untersucht werden.
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Session 19: Science Slam
Von der Wunde zur Narbe…und dann?
Guido Sinram
Sinram, Guido (1); Lange, Bettina (2); Wollborn, Stefan (1)
1: Deutscher Bundesverband für Narbentherapie e.V., Deutschland; 2: Kinderchirurgische Klinik,
Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
Einleitung:
Nach der Abheilung traumatischer oder chronischer Wunden entstehen häufig Narben. Je größer und
tiefer die Verletzung, desto größer das Narbenareal. Dieses kann sich im weiteren Verlauf verändern
und zu funktionellen sowie ästhetischen Beeinträchtigungen führen. Die Narbentherapie setzt sich
aus mehreren Bausteinen zusammen, in ihrer Durchführung sind verschiedene Fachbereiche
beteiligt. Die Orthopädietechnik ist dabei ein unverzichtbarer Partner.
Material und Methoden:
Die Kompressionstherapie stellt ein wichtigen Baustein der Narbentherapie dar. Die
Kompressionskleidung ist aktuell der Standard bei der konservativen Behandlung hypertropher
Narben. Durch den medizinisch wirksamen Druck auf das Narbengewebe wird ein übermäßiger und
ungeordneter Bindegewebsumbau verhindert. Das Narbengewebe wird dadurch weicher und
elastischer, die Narbendicke verringert sich und der Juckreiz lässt nach. Die Wirkung der
Kompressionskleidung ist jedoch nicht überall gleich intensiv anwendbar. An konkaven oder ovalen
Körperstellen kann der Kompressionsdruck nicht komplett übertragen werden. Hier werden
Ausgleichspolster zwingend benötigt, die aus Silikon gefertigt werden. Silikon ist in der
Narbentherapie für sich alleine ein weiterer wichtiger und effektiver Partner. Kombiniert mit
maßgefertigten, innovativen Pelotten kann von einer optimalen Versorgung gesprochen werden.
Ergebnis:
Die Möglichkeiten der konservativen Narbentherapie sind leider noch nicht in allen medizinischen
Bereichen ausreichend bekannt. Eine fachübergreifende, gemeinsame Betreuung der Patienten ist
jedoch zwingend notwendig. Die Orthopädietechnik mit ihren Fachversorgern ist ein wichtiger
Bestandteil der komplexen Narbentherapie. Kompression und Silikon müssen zu den Standards für
alle Patienten mit Narben gehören.
Schlussfolgerung:
Nach einer Wunde kommt oft die Narbe. Diese kann für den Patienten ein großes funktionelles und
kosmetisches Problem darstellen. Eine fachübergreifende, professionelle und innovative
Narbentherapie muss zukünftig angestrebt werden, um dem Patienten eine optimale Versorgung
bieten zu können.
Session 19: Science Slam
Onkoplastische Rekonstruktion mit Fibula pro Tibia nach Resektion eines Marjolin-Ulcus am
Unterschenkel – eine Fallvorstellung
Martin Lam
Steege, Wiebke; Jiga, Lucian; Lam, Martin; Buissink, Jakob; Steinstraesser, Lars
Universitätsklinik für Plastische Chirurgie, Evangelisches Krankenhaus, European Medical School der
Carl-von-Ossietzky Universität, Oldenburg, Deutschland
Einleitung: Kombinierte, lokale Lappenplastiken aus Muskel- und Knochenanteilen sind ein gängiges
Verfahren zur Rekonstruktion bei komplexen Defekten an der unteren Extremität. Anhand einer
Fallvorstellung soll der Verlauf und das postoperativ funktionelle Ergebnis dargestellt werden.
Patienten und Methoden: Nach Resektion eines Marjolins Ulcus am Unterschenkel resultierte ein
knöcherner Defekt von 13 cm Länge und 2/3 des Umfangs des Tibiaschaftes. Der Weichteildefekt
erstreckte sich über das proximale und mittlere Drittel des linken Unterschenkels mit einem
Durchmesser von ca. 30x22 cm. Zur Rekonstruktion wurde eine gefäßgestielte Fibula
Knochenlappenplastik (Fibula pro Tibia), eine mediale und laterale M. gastrocnemicus Lappenplastik
sowie eine mediale M. soleus Lappenplastik verwendet.
Ergebnisse: Insgesamt konnte ein kompletter Defektverschluß erreicht werden. Das funktionelle
Langzeitergebnis war nicht zufriedenstellend, da eine Vollbelastung des Unterschenkels nach sechs
Monaten schmerzbedingt nicht möglich war. Im CT des Unterschenkels zeigte sich eine
unzureichende Kallusbildung im Bereich des Knochentransplantates. Um eine Vollbelastung und eine
daraus resultierende Kallusbildung zu forcieren, wurde zur Schmerzlinderung eine
Kniegelenkdenervation nach Dellon erfolgreich durchgeführt. Zur Förderung einer weiteren
Kallusbildung wurde eine ultraschallgestützte Stoßwellentherapie eingeleitet.
Diskussionen: Bei komplexen Defekten am Unterschenkel ist die freie Transplantation kombinierter
Knochen und Weichteiltransplantate ein wesentliches Standbein für einen funktionellen und
ästhetischen Extremitätenerhalt. Im Falle unseres Patienten haben wir uns aufgrund der
verschiedenen Komorbiditäten wie Adipositas, Diabetes mellitus und Nikotinabusus für lokale Lösung
entschieden. Die lokale Fibula pro Tibia Lappenplastik zur Knochenrekonstruktion und die gestielte
Gastrocnemicus bzw. Soleuslappenplastik bieten im Vergleich zum freien mikrochirurgischen
Gewebetransfer eine wertvolle Möglichkeit zur Weichteilwiederherstellung des
proximalen/mittleren Drittel des Unterschenkels bei entsprechenden co-Morbiditäten.
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Session 19: Science Slam
Achilles-Sehnen-Rekonstruktion mit vaskularisierter Faszie lata
Anna Vasilyeva
Vasilyeva, Anna (1); Schintler, Michael (1); Kamolz, Lars (1); Parvizi, Daryousch (1); Winter, Raimund
(1); Lebo, Patricia (1); Bürger, Heinz (1,2)
1: Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive
Chirurgie, Graz, Österreich; 2: Privatklinik Maria Hilf, Klagenfurt, Österreich
Eine Achilles-Sehnen-Rekonstruktion mittels vaskularisierter Faszie lata stellt eine innovative und
erfolgversprechende Behandlungsmethode besonders bei Patienten nach unbefriedigenden
standardisierten Sehnen-Plastiken dar. Die ersten Ergebnisse waren zufriedenstellend, weitere
klinische Anwendungen werden für eine detaillierte Analyse und Vergleich mit anderen
Spenderarealen benötigt.
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Session 19: Science Slam
Unsere Indikationsstellung zu Transplantaten vs. Lokalen Lappenplastiken zur Defektdeckung im
Bereich der Nase
Jens Neumann
Neumann, Jens; Haack, Sebastian; Fischer, Helmut; Gubisch, Wolfgang
Marienhospital Stuttgart, Deutschland
Defekte im Bereich der Nase können unterschiedliche Ursachen haben. Die meisten Defekte ergeben
sich allerdings aus der Exzision von Hauttumoren, wie Basalzellkarzinomen oder
Plattenepithelkarzinomen. Ziel bei der Defektdeckung ist es, ein möglichst hohes ästhetisches und
unauffälliges Ergebnis zu erreichen.
Zur Deckung gibt es verschiedenste operative Möglichkeiten wie Transplantate, lokale
Lappenplastiken –von der Nase oder aus der Umgebung- sowie Stirnlappenplastiken. Welches
operative Verfahren Anwendung findet, ist abhängig von der Lokalisation, Größe und Tiefe des
Defektes.
So sind für lokale Lappenplastiken, welche in der Regel die unauffälligsten Ergebnisse bringen, die
Größe sowie die Lokalisation die limitierenden Faktoren.
Ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidungsfindung des Rekonstruktionsverfahrens stellt die Tiefe
des Defektes – mit oder ohne Knorpelbeteiligung – dar.
Überschreitet der Defekt die ästhetischen Untereinheiten der Nase, beispielsweise ein Defekt im
Bereich des Nasenabhangs, der auf den Nasenflügel übergeht, so kann mit einer lokalen
Lappenplastik im einzeitigen Vorgehen der Nasenflügelsulcus nicht adäquat rekonstruiert werden.
Jeder Teildefekt muss separat betrachtet und gedeckt werden, sodass im Ergebnis die Grenzen der
ästhetischen Untereinheiten als unverändert wahrgenommen werden.
Anhand von Fallbeispielen soll unser Konzept und die damit verbundenen, präoperativen
Überlegungen dargestellt werden.
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Session 19: Science Slam
Akutversorgung von Hundebissverletzungen im Gesicht
Dominik Boliglowa
Boliglowa, Dominik; Groeger, Andreas; Pierson, Thomas; Menke, Henrik
Plastische Chirurgie, Sana Klinikum Offenbach, Deutschland
Die Bissverletzungen im Gesicht gehören zu den plastisch-chirurgischen Notfällen. Das
Verletzungsmuster ist sehr unterschiedlich und kann von klaffenden singulären bis zu multiplen
Wunden mit Durchtrennung der tiefer liegenden Strukturen reichen. Häufig werden die Haut- und
Weichteilfragmente abgebissen, sodass eine Lappenplastik erforderlich ist.
In den letzten 15 Monaten haben wir in unserer Klinik 7 Hundebissverletzungen primär chirurgisch
behandelt. Bei ausgedehnten Weichteildefekten an Unter- und Oberlippen erfolgte in 3 Fällen eine
sofortige Lappendeckung. In jeden Fall wurde eine Restitutio ad Integrum erreicht. Infektionen und
funktionelle Störungen haben wir bisher nicht beobachtet. Bei leichter, jedoch störender
Narbeneinziehung, wurde in zwei Fällen ein sekundäres Lipofilling geplant.
Trotz bakterieller Kontamination der Bisswunden (am häufigsten durch Pasteurella Canis) gibt es in
der Literatur den zunehmenden Konsens, dass die Bisswunden im Gesicht primär verschlossen
werden sollten. Bei besonders ausgeprägten Befunden wäre ein temporärer Ausfall der motorischen
und protektiven Lippenfunktion auch nicht vertretbar. Aufgrund der guten Vaskularisation im Gesicht
ist eine sparsame Exzision zur Infektionsprophylaxe ausreichend. Die Infektionsrate hängt stark vom
Zeitpunkt der Primärversorgung ab. Als antibiotische Prophylaxe wird am häufigsten Amoxicillin mit
Clavulansäure empfohlen.
Die Primärversorgung der Hundebissverletzungen stellt eine wichtige und dankbare Therapie dar.
Durch die richtige Wahl der Lappenplastiken und exakten mehrschichtigen Rekonstruktion der
anatomischen Strukturen werden den Patienten die funktionellen Einschränkungen und das ganze
Leben stigmatisierende Narben erspart.
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Session 19: Science Slam
Transformation of Face Transplants: Volumetric and Morphologic Graft Changes Resemble Aging
after Facial Allotransplantation
Maximilian Kueckelhaus
Kueckelhaus, Maximilian (1,2); Turk, Marvee (1); Fischer, Sebastian (1,3); Kumamaru, Kanako (4); Wo,
Luccie (1); Bueno, Ericka M (1); Lian, Christine (5); De Girolami, Umberto (6); Murphy, George F (5);
Hirsch, Tobias (2); Rybicki, Frank J (1); Pomahac, B
1: Department of Surgery, Division of Plastic Surgery, Brigham and Women's Hospital, Harvard
Medical School, Boston, MA, United States of America; 2: Department of Plastic Surgery, BG
University Hospital Bergmannsheil, Ruhr University Bochum, Bochum, Germany; 3: Department of
Plastic Surgery, BG University Hospital Ludwigshafen, Heidelberg University, Ludwigshafen, Germany;
4: Department of Radiology, Brigham and Women's Hospital, Harvard Medical School, Boston, MA,
United States of America; 5: Department of Pathology, Division of Dermatopathology, Brigham and
Women's Hospital, Harvard Medical School, Boston, MA, United States of America; 6: Department of
Pathology, Division of Neuropathology, Brigham and Women's Hospital, Harvard Medical School,
Boston, MA, United States of America
Background: Facial allotransplantation restores normal anatomy to severely disfigured faces.
Although the 28 operations performed worldwide have yielded promising short-term results, longterm outcomes data remain scarce. Three full face transplant recipients were followed for 40
months. Severe changes in volume and composition of the facial allografts were noted.
Methods: All patients provided written informed consent to participate in the clinical trial for face
transplantation (ClinicalTrials.gov, NCT01281267). Data from computed tomography performed 6, 18
and 36 months after transplantation were processed to separate the allograft and recipient tissues.
Allograft tissues were further separated into bone, fat and non-fat soft tissues. Maximum Intensity
Projection (MIP) images were used to assess soft tissue thickness. Skin and muscle biopsies obtained
at protocol time points underwent diagnostic evaluation.
Results: All three facial allografts sustained significant volume loss (mean: 19.55%) between 6 and 36
months post-transplant, to an extent that depended on the tissue components. Bone and non-fat
soft tissue volumes decreased significantly over time (17.22% between months 6-18 and 25.56%
between months 6-36, respectively), while fat did not. MIP images revealed morphometric changes
in soft tissues. Histological evaluations showed atrophy of muscle fibers, but no significant decreases
in epidermal thickness.
Discussion: Volumetric and morphometric changes in facial allografts have not been previously
reported. The transformation of facial allografts in this study resembles aging through volume loss,
but differs substantially from regular aging. There is no epidermal thinning or atrophy of fat
compartments, but rather loss of bone and non-fat soft tissue. These findings may have far reaching
implications for post-transplant treatments aimed at counteracting muscle and bone atrophy.
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Session 19: Science Slam
OPTIMIZING FUNCTIONAL AND AESTHETIC OUTCOMES IN POST-BURN HEAD AND NECK
RECONSTRUCTION
Paul Heidekrueger
Heidekrueger, Paul; Broer, P. Niclas; Ninkovic, Milomir
Klinikum Bogenhausen - Städt. Klinikum München, Deutschland
BACKGROUND
Optimizing functional and aesthetic outcomes in post burn head and neck reconstruction remains a
surgical challenge. Recurrent contractures, impaired range of motion and disfigurement due to
disruption of the aesthetic subunits of the face can result in poor patient satisfaction and ultimately
contribute to social isolation of the patient. In an effort to improve the quality of life of these
patients, this study evaluates different surgical approaches with an emphasis on tissue expansion of
free and regional flaps.
METHODS
Regional and free flap reconstruction was performed in 20 patients (26 flaps) with severe post burn
head and neck contractures. In order to minimize donor site morbidity and obtain large amounts of
thin, pliable tissue, pre-expansion was performed in all patients treated with loco-regional flap
reconstructions (12/12), and 62 % (8/14) of patients with free flap reconstructions. Algorithms
regarding pre- and intra-operative decision-making are discussed, and complications between the
techniques as well as long-term (mean follow-up 3 yrs) results analyzed.
RESULTS
Complications, including tissue expander infection with need for removal or exchange, partial or full
flap loss, were evaluated and occurred in 25 % (3/12) of patients with loco-regional- and 36 % (5/14)
of patients receiving free-flap reconstructions. Secondary revision surgery was necessary in 33 %
(4/12) of loco regional flaps and 93 % (13/14) of free flaps.
CONCLUSIONS
Both loco-regional-, as well as distant tissue transfers have their role in post-burn head and neck
reconstruction, while pre-expansion remains an invaluable tool. Paying attention to the presented
principles and keeping the importance of aesthetic facial subunits in mind, range of motion,
aesthetics and patient satisfaction were improved long-term in all our patients, while minimizing
donor site morbidity.
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Session 19: Science Slam
Langzeitergebnisse von Dressilk® zur Behandlung von Spalthautentnahmestellen -Hautfarbe,
Hautfeuchtigkeit, Hautelastizität, Durchblutung und Narbenerscheinungsbild im Vergleich zu
Biobrane® und Polymem®
Jennifer Schiefer
Schiefer, Jennifer; Demir, Erhan; Rothermundt, Irene; Fuchs, Paul Christian; Schulz, Alexandra
Krankenhaus Köln Merheim, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Handchirurgie Schwerbrandverletzenzentrum- Universität Witten/Herdecke, Deutschland
Hintergrund:
Mit Wunden und deren Behandlung werden wir nach wie vor im Alltag häufig konfrontiert. Für die
Behandlung von oberflächlichen Defekten gibt es eine Vielzahl von synthetischen und biologischen
Wundauflagen, die eine geringe Narbenbildung und schnelle Wundheilung versprechen.
Das biologische Dressilk® zeigte gute Ergebnisse in der Heilung von Spalthautentnahmestellen.
Langzeitergebnisse zur Narbenbildung und Auswirkungen auf das tägliche Leben sind bisher noch
nicht untersucht worden.
Material und Methoden:
Im Rahmen einer Studie zum Vergleich der Wundheilung von Spalthautentnahmestellen wurde bei
Patienten am Oberschenkel Spalthaut mit der Dicke 0,2 mm entnommen und die Entnahmestellen
(n=36) jeweils mit Dressilk®, Biobrane® und Polymem® behandelt.
Genau diese Studienareale wurde nun 12-24 Monate später auf die Durchblutung
(Wärmebildkamera, O2C), Hautfarbe (Mexameter©), Feuchtigkeitsdiffusion (Tewameter©),
Hautelastizität (Cutometer©) und Narbenerscheinungsbild (Vancover Scar Scale; SF36)
nachuntersucht.
Ergebnisse:
Trotz der geringen Dicke, der entnommenen Spalthaut waren bei allen Patienten diskrete, aber
dennoch sichtbare Narben verblieben.
Im Mexameter© zeigte sich bei allen Entnahmestellen im Vergleich zur Gegenseite weniger Melanin.
Das Tewameter© zeigte im Seitenvergleich eine geringere Hautfeuchtigkeit nach Behandlung mit
Dressilk® und Polymem® wobei die mit Biobrane® behandelten Areale im Vergleich zur Gegenseite
die geringste Hautfeuchtigkeit aufwiesen.
Die maximale Extension der Haut entsprach nach Behandlung mit Dressilk® der Gegenseite, wobei
die maximale Extension der Haut nach Behandlung durch Polymem® und Biobrane® leicht reduziert
war. Die Elastizität der Haut wies ebenfalls nach Behandlung durch Dressilk® einen annähernd
gleichen Wert wie die gesunde Gegenseite auf, wobei hier die Behandlung durch Biobrane®
trendmäßig die geringste Elastizität aufwies.
Schlussfolgerung:
Interessanter Weise gab es zwischen den untersuchten Wundauflagen im Langzeitverlauf
untereinander und im Vergleich zur Gegenseite keine signifikanten Unterschiede bezüglich des
Narbenerscheinungsbildes, der Hautfeuchtigkeitsdiffusion, Hautfarbe und der Hautelastizität.
Allerdings waren die mit Dressilk® behandelten Areale der gesunden Gegenseite am ähnlichsten.
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Session 19: Science Slam
Streptokokken induziertes toxisches Schock-Syndrom, eine interdisziplinäre Herausforderung
Eva Weidenbach
Weidenbach, Eva (1); Sproedt, Julia (2); Jandali, Abdul Rahman (3); Jung, Florian (4)
1: Kantonsspital Winterthur, Schweiz; 2: Kantonsspital Winterthur, Schweiz; 3: Kantonsspital
Winterthur, Schweiz; 4: Kantonsspital Winterthur, Schweiz
Einleitung
Das Streptokokken induzierte toxische Schock-Syndrom (STSS),hat generell ein schlechtes
Outcome.Oft entwickelt sich aus einer harmlosen Erkrankung/Verletzung in wenigen Stunden ein
lebensbedrohlicher AZ,der bei ausbleibender,interdisziplinär durchgeführter Therapie zum Tode
führt.
Material
Wir berichten über 3.männliche Patienten im 41-76 Lebensjahr,die in unserer Klinik im Zeitraum von
2012-14 behandelt wurden.Die Zuweisung in unser interdisziplinäres Zentrum erfolgte zur weiteren
Therapie bei Verdacht auf nekrotisierender Fasziitis.Die Diagnostik beinhaltete
Laborparameter,Ultraschall,CT und Histologie.Die Patienten waren alle in einem immunkompetenten
Zustand.Die antibiotische Therapie wurde im Verlauf an die infektiologischen Parameter
angepasst.Alle OPs wurden unter Leitung unseres chirurgischen Teams durchgeführt.
Ergebnisse
Alle mussten wegen des kritischen AZ intubiert auf die interdisziplinäre Intensivstation(IPS)
aufgenommen werden.Die Verweildauer auf der IPS betrug im Schnitt 20d,die allgemeine
Hospitalisation 57d.Die Besserung des AZ bei allen trat sichtbar nach rascher empirischer
Antibotikagabe und aggressiv operativer Intervention ein.Bei zwei Patienten erfolgte bei unklarem
Infektfokus die Durchführung einer CT,wobei sich bei einem hierdurch ein Peritonsillarabszess
zeigte.Dieser erlitt den fulminanatesten Verlauf mit erheblicher Weichteilzerstörung mit
resultierender Teilamputation beider unterer Extremitäten (Pirogoff-Amputation und Defektdeckung
mit freien Gracilis-Lappen).Bei dem anderen Patienten war im Verlauf die Eintrittspforte am
Handrücken auszumachen.Der 3. Patient erlitt zuvor eine 1,5cm messende Schnittverletzung der
Hand durch eine Blechplatte, hier imponierte bereits 24h posttraumatisch ein nekrotisierender
Weichteilinfekt mit septischem AZ. Wir führten im Schnitt 7 OPs mit Débridement an den jeweiligen
Extremitäten durch.Unter multizentrischer,intensiver und engmaschiger konservativer als auch
chirurgischer Therapie konnten alle Patienten in gutem AZ entlassen werden.
Schlussfolgerung
Aufgrund rar in der Literatur beschriebener Berichte gibt es in der Behandlung der STSS wenig
evidenzbasierte Richtlinien.Die lebensbedrohlich erkrankten Patienten haben nur eine Chance zu
Überleben,durch eine rasch eingeleitete,interdisziplinäre Zusammenarbeit,bestehend aus einem
erfahrenen Team aus plastischen Chirurgen,Infektiologen und Intensivmedizinern,gemeinsam mit
Ernährungsberatern,Psychiatern,Physio-/Ergotherapeuten.
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Session 19: Science Slam
Ein seltener Fall von toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN) mit einer unerwarteten Dengue-VirusInfektion
Gerrit Grieb
Grieb, Gerrit (1); Dunda, Sebastian (1); Fuchs, Paul (2); Pallua, Norbert (1)
1: Uniklinik RWTH Aachen, Deutschland; 2: Kliniken der Stadt Köln, Köln-Merheim
Einleitung:
Die toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) ist ein vital bedrohliches Krankheitsbild bei dem die
betroffenen Patienten häufig große Wundflächen entwickeln. Aus diesem Grund werden diese
Patienten häufig auf Verbrennungsintensivstationen behandelt.
Kasuistik:
In dieser Kasuistik berichten wir von einer Patientin mit einer TEN, die mit unklarem Fieber auf
unserer Verbrennungsintensivstation behandelt worden ist.
Ergebnis:
Neben einer bereits bekannten Infektion mit HIV, konnte im Verlauf eine unerwartete Infektion mit
dem Dengue-Virus als Ursache des unklaren Fiebers ermittelt werden. Die Dengue-Virus-Infektion
ließ sich mit konservativen Maßnahmen erfolgreich therapieren. Die großflächigen Wunden der TEN
kamen unter aseptischen Verbänden regelrecht zur Abheilung.
Diskussion:
Wir möchten unterstreichen, dass auch Teams von Verbrennungszentren stets damit rechnen
müssen auf extrem seltene und unerwartete Krankheitsbilder zu stoßen und diese zu therapieren,
wie in diesem Fall eine unerwartete tropische Virusinfektion. Diese Tatsache betont die Wichtigkeit
der engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fachkliniken in einem
Verbrennungszentrum.
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Session 19: Science Slam
„Dragon Tail” – ein neues Amphibien-Modell zur Untersuchung regenerativer Prozesse
Jörn W. Kuhbier
Kuhbier, Jörn W.; Liebsch, Christina; Strauß, Sarah; Radtke, Christine; Vogt, Peter M.; Reimers, Kerstin
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
Einleitung
Der mexikanische Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist bekannt für seine außergewöhnlichen
Heilungsfähigkeiten. So ist das Tier in der Lage, auch nach ausgedehnten Wunden am Schwanz
narbenfrei zu heilen und verlorene Gliedmaßen vollständig regenerieren zu können.
Um Versuchstiere nicht unnötig zu belasten, soll jedoch vermieden werden, größere Teile des
Schwanzes oder der Gliedmaßen zu verletzen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung
einer Methodik, um schnell regenerierende Wunden am Schwanz des Axolotls zu erzeugen.
Material und Methodik
Für die Versuche wurden adulte Axolotl vor Beginn durch Tauchbadnarkose narkotisiert, die
chirurgische Narkosetiefe wurde durch Ausbleiben des Kiemenschlags und Umdrehreflexes
verifiziert. Die Schwimmsäume im Schwanzbereich wurden durch ca. 7 mm lange und 4 mm tiefe
Wunden eingekerbt. Die Dokumentation der Heilung erfolgte durch digitale Fotografie.
Nach 3 Stunden bis 14 Tagen wurde das Regenerationsgewebe in einer neuerlichen Narkose
entnommen und zu gleichen Teilen für Transkriptomanalysen und die histologische Auswertung
entnommen.
Ergebnisse
Der über die gesamte Länge des Axolotls verlaufende Schwimmsaum ist auf Höhe des Schwanzes ca.
1 cm breit und stellt ein wenig durchblutetes Gewebe aus Eptithel- und Bindegewebe dar. Die beiden
operativen Eingriffe wurden von allen Tieren gut und schmerzfrei überstanden. Nach drei Tagen
zeigte sich makroskopisch der Beginn der Wundheilung, die nach 12 Stunden abgeschlossen war.
In dem entnommenen Regenerationsgewebe konnten histologisch Zellreichtum und vermehrte
Teilungsaktivität nachgewiesen werden, wobei auffiel, dass weder Basallaminae noch Melanozyten
vorhanden waren.
In den quantitaiven PCR-Untersuchungen konnte die Expression von an Wundheilungsprozessen
beteiligten Genen nachgewiesen werden, welche sich in der immunhistologischen Auswertung
bestätigten.
Schlussfolgerung
Es konnte eine experimentelle Strategie zur Herstellung auch großer Wundoberflächen ohne stärkere
Belastung der Tiere etabliert werden. Mittels der vorgestellten Methodik kann genug Material für
zell- und molekularbiologische Untersuchungen der regenerativen Prozesse gewonnen werden.
Wenngleich eine vollständige Übertragung auf den Menschen utopisch erscheint, so lassen sich doch
womöglich Teilschritte der biologischen Kaskade für die Verbesserung insbesondere schlecht
heilender Wunden übertragen.
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Session 20: Ästhetische Brustchirurgie: Glaubensfrage oder Evidenz?
Secondary Augmentation - when consider PU-Implants
Thomas Gohla
Gohla, Thomas
Praxisklinik für Plastische Chirurgie, Deutschland
Einführung.:
Brustvergrößerung mit texturierten Silikongel Implantaten nehmen in den Statistiken der
ästhetischen Eingriffe einen herausragenden Platz ein. Die Revisionsrate ist jedoch nicht unerheblich.
Der Autor verwendet sowohl bei der primären Augmentation und Augmenta-tionsmastopexie als
auch bei Revisionseingriffen seit über 4 Jahren ausschliesslich polyurethanbeschichtete Silikongel
Implantate. Indiesem Zeitraum wurden bisher ca 1000 PU-Implantate verwendet. Die Verwendung
von Implantaten mit Polyurethanbeschichtung ist eine bedenkenswerte Alternative aufgrund der
niedrigen Rate der Kapselkontraktur mit dadurch stabilen und dauerhaften Ergebnissen.
Methode:
Ziel dieses Vortrags ist es, die Erfahrungen des Autors mit PU-beschichteten Implantaten bei
komplexen Revisionsoperationen und Augmentationsmastopexien darzustellen sowie weit
verbreitete Vorurteile zu relativieren. Vorgestellt werden die häufigsten Indikationen für
Revisionseingriffe wie Kapselfibrose, Bottoming out, Waterfall-Deformität, Implantatrotation und
Dislokation etc. Anhand von Beispielen werden die jeweiligen Lösungsversuche zur Verbesserung des
Ergebnisses aufgezeigt.
Vor- und Nachteile ihrer Verwendung werden ebenso analysiert wie Komplikationen, Zwischenfälle,
Entwicklungen und Resultate. Desgleichen werden taktische Einzelheiten der chirurgischen Technik
aufgezeigt, wie die Wahl der Größe und vorherige Anzeichnung des Prothesenbettes.
Ergebnisse:
Die postoperativen Ergebnisse sind, sowohl unmittelbar danach als auch langfristig, hoch
zufriedenstellend, mit schneller Genesung und niedrigen Komplikationsindizes
Schlussfolgerung:
Die Verwendung von Brustimplantaten aus kohäsivem Silikon-Gel und einer Außenhaut aus
Polyurethanschaum ist trotz anfänglicher größerer Schwierigkeit in der Handhabung eine
ausgezeichnete Indikation für die primäre und sekundäre Brustvergrößerung, Rekonstruktion,
Augmentationsmastopexie und Sekundäroperation.
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Session 21: Eigenfett - Klinische Anwendung (Leitlinien)
Fettembolie bei Liposuktion – wie groß ist das Risiko wirklich?
Mehran Dadras
Dadras, Mehran; Corterier, Cord; Ghods, Mojtaba
Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Deutschland
Es wird der Fall einer 47 jährigen Patientin vorgestellt, die während einer Liposuktion der Arme im
Rahmen einer Oberarmstraffung plötzlich kreislaufinstabil, hochgradig katecholaminpflichtig und
hypoxisch wurde. Anästhesiologisch wurde bei sinkendem exspiratorischem pCO2 die
Verdachtsdiagnose einer Fettgewebsembolie gestellt und die Operation abgebrochen, um die
Patientin zu stabilisieren. Erst deutlich später wurde nach CT-radiologischem Ausschluss eines
embolischen Geschehens die korrekte Diagnose eines anaphylaktischen Schocks gestellt, sodass
entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden konnten. Um der Frage nachzugehen, wie hoch das
Risiko einer Fettembolie als Komplikation der Liposuktion bei heutigen Methoden ist, wird
diesbezüglich eine Zusammenfassung der themenbezogenen Literatur vorgestellt.
Ergebnis: Die Fettembolie stellt eine ernste Komplikation der Liposuktion mit einer Letalität von ca.
15% dar. Die Inzidenz der klinisch manifesten Fettembolie ist jedoch niedrig und zeigt zudem eine
Abhängigkeit von Dauer und Ausdehnung des Eingriffes, allein die Thromboembolie als
Differentialdiagnose stellt eine deutlich häufigere Komplikation dar.
Dementsprechend sollten je nach Klinik wahrscheinlichere Differentialdiagnosen ausgeschlossen
werden, bevor die Arbeitsdiagnose Fettembolie angenommen wird, um eine Verzögerung der
notwendigen Behandlung zu vermeiden.
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Session 21: Eigenfett - Klinische Anwendung (Leitlinien)
Mamma Karzinom Rezidiv nach Lipofilling
Mazen Hagouan
Hagouan, Mazen; Richrath, Philipp; Otte, Max; Abu Ghazleh, Alina; Munder, Beatrix; Andree,
Christoph
SANA Kliniken Düsseldorf, Deutschland
Einleitung/Zielsetzung:
Lipofilling hat sich aufgrund der einfachen Handhabung, der geringen Hebemorbidität und guter
ästhetischer Ergebnisse in den letzten Jahren insbesondere in der Brustchirurgie zu einem etablierten
Verfahren entwickelt.
Hierbei ist die fragliche Interaktion von Stammzellen auf das Transplantationsgebiet mit potentiellen
vorhanden Tumorzellen nach wie vor nicht endgültig dargestellt.
Material & Methoden:
Wir haben retroperspektiv 100 Lipofilling Prozeduren an 100 Patientinnen nach Brustkrebs in Bezug
auf ein etwaig stattgefundenes Rezidiv mittels modifizierten Breast Q Bogen befragt und die Daten in
Hinsicht auf verschiedene Faktoren mit 100 Mamma Karzinom Patientinnen ohne Lipofilling
verglichen. Der Zeitraum umfasst die Jahre 2009 bis 2013. Insgesamt sind 195 Prozeduren an 143
Patientinnen durchgeführt worden. Bei allen Patientinnen wurde im Vorfeld eine Mastektomie mit
einer anschließenden Brustrekonstruktion durch Eigengewebe (DIEP Lappen) durchgeführt.
Das Lipofilling diente in der Regel zur Formkorrektur des Rekonstruktionsergebnisses und umfasst
min. 10ml und max. 250ml an Fetttransplantat.
Die Vergleichsfaktoren der Patientengruppen beziehen sich auf TNM Klassifikation des primär
Tumors, auf durchgeführte Chemo und Radiatio, auf den Hormonrezeptorstatus, sowie Alter und
Komorbidität der Patientinnen . Des Weiteren wird nach Invasiv ductalen Karzinom sowie DCIS
unterschieden.
Ergebnisse:
Von insgesamt 143 angeschriebenen Lipofilling Patientinnen konnten 100 Bögen ausgewertet
werden. Entsprechend der Tumorklassifikation wurde eine Kontrollgruppe unserer DIEP
Pantientinnen ohne Lipofilling ausgewertet. Bei beiden Gruppen kam es zu unterschiedlichen
Ergebnissen bezüglich eines aufgetretenen Rezidivs. Wobei dieses bei den Lipofillingpatientinnen bei
7 Ereignissen lag und in der Kontrollgruppe bei 11.
Zusammenfassung:
Es scheint, dass das Lipofilling in unseren Patientinnengruppen keine negativen Auswirkungen auf ein
Rezidivereigniss hat. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass alle Patientinnen bereits primär
mastektomiert waren, und somit sowieso ein geringes Risiko bestehen sollte. Interessant ist dieses
auch in Bezug auf die Fragestellung der Brustrekonstruktion durch ein solides Fetttransplantat
(Lappenrekonstruktion) oder flüssige Emulsion (Lipofilling)
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Session 21: Eigenfett - Klinische Anwendung (Leitlinien)
Megagrafting der Glutealregion-die infiltrierten Schichten in bildgebender Diagnostik
Alexander Aslani
Aslani, Alexander
Cirumed Clinic Marbella, Spanien
Hintergrund:
Der Gesäßbereich hat hervorragende Voraussetzungen für den EigenfetttransferDer hohe Anteil an Muskelgewebe stellt ein sehr gut perfundiertes Empfängerbett da und erklärt die
hervorragenden Erfolgsraten des Fetttransfers in der Gesässregion.
Ziel unserer Studie war es mittels bildgebender Diagnostik zu dokumentieren wie sich die
transplantierten Volumina beim Megagrafting des Gesässes (Brazilian butt lift) zwischen Muskel und
Subkutanfett verteilt.
Methoden:
In einer prospektiven Studie führten wir Lipotransferenz mit großen Volumen (Megagrafting) bei 10
Patienten durch. Die injizierten Mengen lagen zwischen 600cc und 1000cc in jede Gesäßseite.
Alle Eingriffe wurden vom selben Operateur durchgeführt.
Magnetresonanztomographie (MRI) wurde vor der Operation und eine Woche nach der Operation
durchgeführt.
Basierend darauf wurde ermittelt wie sich die Volumenverteilung des transplantierten Fettes
zwischen den Kompartimenten
Ergebnisse:
Auf dem MRI basierend, ist ein Prozentsatz von 60% des intramuskulär injiziertem Fett erreichbar.
Der prozentuale Anteil bleibt konstant unabhängig von der Menge des injizierten Fettes. Die
restlichen 40% verteilten sich auf das subkutane Fettgewebe
Fazit:
Ein hoher Prozentsatz an intramuskulärer Injektion der Fetttransplantate scheint wesentlich zum
Erfolg der Lipotransferenz zum Gesäß beizutragen. Die Überprüfung durch die MRT-Untersuchung ist
hilfreich um eine bessere Platzierung des Fettes und eine erhöhte Überlebensrate zu erreichen.
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Session 21: Eigenfett - Klinische Anwendung (Leitlinien)
Tiefe säulenartige Intramuskuläre Volumenaugmentation des Gesäßes mit PRP angereichertem
Fettgewebe
Falk Z. Dagtekin
Dagtekin, Falk Z.
Praxisklinik Isartal, Deutschland
Ästhetische Formveränderungen des Pos und damit auch Volumenaugmentation des weiblichen Pos
werden auch in Nordeuropa immer mehr gewünscht.
Zwischen 2013 und 2014 unterzogen sich bei uns 52 Frauen mit einem mittleren Alter von ca. 40
Jahren einer gürtelförmigen oder silhouettierend verschmälernden Liposuktion mit anschließendem
Volumenaufbau des Gesäßes mit Eigenfett.
Das Fett wurde steril mit maximal 0,35-0,4 bar Unterdruck gewonnen. Die verwendeten Entnahme
Kanülen hatten eine Dicke von 2,5-3,5 mm, die stumpfen „Einbringungskanülen“ nie einen kleineren.
Das Fett wurde mindestens 30 Minuten ohne Vakuum stehengelassen, dann von Öl und Wasser
getrennt, nicht zentrifugiert, mit Antibiotika und PRP (thrombozytenreiches Plasma) versetzt. Die
Menge des eingebrachten Fettes reichte von 630 cc bis 1270 cc pro Patient (Durchschnitt 865 cc).
Das Fettgewebe wurde dann zu 70-80 % säulenförmig unter, in oder zwischen die Glutealmuskulatur
eingebracht. Nur 20-30 % der Menge wurde subkutan platziert.
50 Patienten wurden einzeitig, 2 zweizeitig augmentiert.
Es gab nur eine oberflächliche Infektion, die konservativ behandelt wurde.
Standard waren Antibiose für eine Woche, Patientenaufklärung zur Infektüberwachung, spezielle
Kompressionskleidung und ein Sitz- und Rückenliegeverbot für 2-3 Wochen.
Die optischen Veränderungen sind teilweise sehr deutlich, die Patientenzufriedenheit ist
mehrheitlich als ausgezeichnet zu bezeichnen.
3 Patientinnen beklagten postoperativ zunächst größere Probleme mit der Außenwahrnehmung, so
dass der Aufklärung und der Indikationsstellung eine besondere Bedeutung beigemessen werden
sollte. 28 Patientinnen wünschen sich noch mehr Volumen, 22 waren mit dem erreichten Volumen
zufrieden, 2 wünschten weniger.
Die take Rate des Fettes schien klinisch etwas höher in dieser MIT PRP transplantiertem Clientel zu
sein. Auch war die Infektrate geringer als bis 2012 (ohne PRP und AB)
Dies führen wir aber eher auf die Lernkurve beim Operateur und das veränderte
Nachbehandlungsschema zurück.
Zusammenfassend schafft die Methode eine teilweise frappierende Formveränderung bei relativ
geringen Komplikationsraten. Die Formveränderung muss in unseren Breitengraden allerdings
genauestens besprochen werden.
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Session 21: Eigenfett - Klinische Anwendung (Leitlinien)
Der Paraskapularlappen und Lipofilling/-suction zur Gesichtrekonstruktion des Parry-RombergSyndroms
Roland Hoffmeister
Hoffmeister, Dr. Roland; Scholten, Dr. Moritz; Küntscher, Prof. Dr. Markus
Evangelische Elisabeth Klinik Berlin, Deutschland
*HINTERGRUND:* Das Parry-Romberg-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die mit einer einseitigen
langsam voranschreitenden schmerzlosen Atrophie des Gesichtes einhergeht. Haut, subkutanes
Gewebe, Muskeln und sogar Knochen können atrophieren. Es handelt sich hierbei um eine
sporadisch auftretende, idiopathische Erkrankung, die vorwiegend bei Kindern und im jungen
Erwachsenenalter auftritt. Bevorzugt ist das weibliche Geschlecht betroffen. Nach 7-9 Jahren kommt
die Hemiatrophie unter Verbleib der Gesichtsdeformitäten zum Stillstand. Nach diesem Zeitraum
besteht häufig der Bedarf einer kosmetischen Korrektur, da psychologische und soziale Probleme bei
den typisch einseitig eingefallenen Gesichtszügen auftreten.
*PATIENT UND METHODE:* In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen Fallbericht einer 22jährigen Patientin, die sich nach dem Stillstand der Erkrankung und nach mehrfach durchgeführten
lokalen Fettinjektionen einige Jahre zuvor ohne zufriedenstellendes Ergebnis in unsere Behandlung
begab. Bei einer moderaten, aber sehr auffälligen einseitigen fazialen Atrophie ohne knöchernde
Beteiligung stellten wir die Indikation zu einer freien adipokutanen Lappenplastik. Es erfolgte eine
freie Paraskapularlappenplastik unter mikrovaskulären Anschluss an die Temporalgefäße der
betroffenen Gesichtshälfte. In den Nachkontrollen zeigte sich eine sehr gute Lappeneinheilung und
mit leichter Überkorrektur des Weichteildefektes der betroffenen Gesichtshälfte. Drei Monate später
erfolgte die operative Anpassung mittels Lappenausdünnung durch Liposuction in typischer BeaulyTechnik am Jochbogen und präaurikulär. Das gewonnene Fett wurde zur Kontur- und
Gesichtssymmetrieoptimierung mittels Lipofilling im Bereich der Nasolabialfalte und infraorbital
injiziert. Im weiteren Verlauf wurden die Gesichtskonturen noch durch das Tragen der
Gesichtskompressionsmaske stabilisiert.
*ERGEBNISSE:* Im Ergebnis zeigt sich ein symmetrisches Gesichtsprofil mit einer hohen
Patientenzufriedenheit in der Nachkontrolle.
*SCHLUSSFOLGERUNG:* Die freie Paraskapularlappenplastik ist ein sicheres und effektives
operatives Verfahren mit geringer Morbidität für das moderate bis fortgeschrittene Parry-RombergSyndrom. Der Paraskapularlappen stellt hierfür ein ideales Volumen mit ausreichender Pedikellänge
dar. Zur Optimierung der Gesichtssymmetrie empfehlen wir eine Lappenausdünnung und lokale
Fettinjektionen sowie die Anpassung einer speziellen Gesichtskompressionsmaske.
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Session 22: Rekonstruktive Tumorchirurgie und palliative Plastische Chirurgie
Knapp oder Weit? Welcher Sicherheitsabstand sollte bei Weichgewebssarkomen erzielt werden
Ole Goertz
O. Goertz (1); A. Daigeler (1), A. Lahmer, K. Harati (1), M. Ebeling (1), H.U. Steinau, M. Lehnhardt (1)
1: BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte,
Handchirurgiezentrum, Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumoren, Ruhr-Universität
Bochum
Fragestellung: Insbesonders an den Extremitäten ist ein weiter Resektionsabstand oft nur unter
Resektion funktioneller Strukturen oder Amputationen erzielbar, weshalb die Beantwortung der
Frage nach dem notwendigen Sicherheitsabstand von herausragender Bedeutung für die Betroffenen
ist.
Methode: Von 1994 bis 2007 wurden etwa 600 Patienten mit unterschiedlichen Sarkom-Entitäten
(Liposarkome, NOS, Leiomyo-, Rhabdomyo- und Dermatofibrosarkome in der eigenen Klinik operiert
und die Daten in einer prospektiven Datenbank gespeichert. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug
im Median knapp 50 Monate. Analysiert wurden bekannte prognostische Faktoren sowie
insbesondere der Resektionsabstand. Dieser wurde innerhalb der R0-Gruppe in drei Untergruppen
unterteilt: unter 1mm, 1-10mm und über 10mm. Zusätzlich erfolgte eine intensive
Literaturrecherche, um die eigenen Ergebnisse global einordnen und kritisch hinterfragen zu können.
Ergebnisse:
Die unterschiedlichen Resektionsabstände innerhalb der R0-Gruppe zeigten keine signifikanten
Unterschiede bezüglich Rezidivneigung, Metastasierung und Überleben. Entscheidende Faktoren
waren vielmehr die Tumorgröße und Lokalisation sowie das Grading und Geschlecht.
Schlussfolgerung: Für die Lokalrezidiv-, Metastasierungs- und Überlebenswahrscheinlichkeit bei
Patienten mit Weichteilsarkomen ist die R0-Resektion der entscheidende Faktor. Weite
Resektionsabstände bringen keinen Vorteil für das Gesamtüberleben, verschlechtern aber die
Funktion. Die Tendenz zu geringen Sicherheitsabständen und damit weniger mutilierenden Eingriffen
scheint auch in der Literatur durch Daten immer stärker belegt, auch wenn es hierzu keine prospektiv
randomisierten Studien gibt.
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Session 22: Rekonstruktive Tumorchirurgie und palliative Plastische Chirurgie
Der M. pronator quadratus - eine Möglichkeit der enoralen Defektdeckung
Alexander Papp
Papp, Alexander (1,2); Prantl, Lukas (1,2)
1: Universitätsklinik Regensburg, Deutschland; 2: Caritas Krankenhaus St. Josef, Regensburg
Patienten und Methode:
In fünf Fällen wurde der M. pronator quadratus als Free-Flap zur Sanierung von enoralen
Weichteildefekten angewendet. Die Erfolge waren überzeugend. Der Muskel kann dem bestehenden
Defekt optimal angepasst werden und durch seine ausgezeichnete Vaskularisierung rasch
einwachsen. Die Epithelisierung der Lappenoberfläche geschieht kürzester Zeit.
Operative Technik:
Über den klassischen Zugang entlang der M. flexor carpi radialis am volaren, distalen Unterarm, wie
bei der palmaren Plattenosteosynthese wird auf den M. pronator Quadrats zugegangen. Als
lappenvesorgendes Gefäß kommen prinzipiell drei Gefäße in Frage. Bei unseren Patienten wurde in
vier Fällen die Art.radialis und einmal die Art. interossea vol. verwendet. Auch die Art. ulnaris ist als
Alternative verfügbar. Der Muskel wird nun unter Schonung einer der genannten Arterien und deren
Begleitvenen von radial, oder ulnar beginnend vom Knochen gelöst. Gelangt man zum septum
interosseum, so ist im Fall der Verwendung der Art. Interossea vol. Vorsicht geboten, da es bei der
weiteren Präparation des Muskels leicht möglich ist die relativ kleinen Muskelgefässe am Abgang des
dorsalen Astes der Art. interossea zu verletzen. Bei Nutzung der Art. ulnaris oder -radialis kann die
Art. Interossea vor dem Abgang unterbunden werden. Nach vollkommener Lösung des Muskels wird
nun das jeweilig gewählte Gefäßbündel schrittweise nach cranial freigelegt. Je nach notwendiger
Stiellänge kann der Lappen nun entnommen werden. Der Hebedefekt kann spannungsfrei
verschlossen werden.
Bei der Einpassung in den Defekt kann der Muskel exakt auf Größe des Defektes getrimmt werden,
ohne die Durchblutung zu gefährden. Über eine kleine Inzision am Hals wird sodann die Art. u. V.
facialis oder die Art. thyroidea sup. mit einer adäquaten Halsvene zur Anastomosierung dargestellt.
Jetzt wird der Gefäßstiel des Muskels über einen stumpf gebildeten Kanal vor dem Kinnwinkel an das
vorbereitete Empfängergefäß geführt, sodass die Anastomose durchgeführt werden kann.
Ergebnis:
In den beschriebenen Fällen wurden jeweils Plattenepithelkarzinome im Gesunden reseziert und
waren aufgrund der Defektgrösse für einen primären Verschluss nicht mehr geeignet. In allen 5
Fällen haben wir den M. pronator quadratus zur Rekonstruktion verwendet und konnten eine
primäre Wundheilung erzielen. Innerhalb von 6 Wochen wurde der Muskel von enoralem Epithel
überzogen, und war somit voll belastbar.
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Session 22: Rekonstruktive Tumorchirurgie und palliative Plastische Chirurgie
Rekonstruktion des Schlundes nach Tumorexzision mittels freier ALT Lappenplastik als Alternative zum
freien A. radialis Lappen
Jochen von Freyhold-Hünecken
von Freyhold-Hünecken, Jochen; Crnogorac, Vladan; Elsner, Jörg
Asklepios Klinikum Harburg, Deutschland
Die klassische Rekonstruktion des Schlundes erfolgt in den meisten Fällen mittels freiem A. radialis
Lappen.
Wir berichten über vier Patienten mittels ausführlicher Fotodokumentation, bei denen wir eine
Schlundrekonstruktion (Defektstrecken zwischen 14-22cm), mittels freier ALT-Lappenplastik bei
primären und sekundären Rekonstruktionen nach radikaler Tumorexzision erfolgreich durchgeführt
haben.
Besonders bei der Schlundrekonstruktion sehen wir den ALT Lappen aufgrund seiner vorteilhaften
morphologischen Beschaffenheit und dem geringen Hebedefekt bei schlanken Patienten als eine sehr
gute Alternative zu den klassisch eingesetzten freien Radialislappen an.
Wir haben daher mit unseren Kollegen der HNO Abteilung am Hause den ALT Lappen als neuen
Standard für diese Eingriffe an unserer Klinik etabliert.
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Session 22: Rekonstruktive Tumorchirurgie und palliative Plastische Chirurgie
Das sekundäre Angiosarkom der Brust: Eine mikrochirurgische Herausforderung
Johannes Tobias Thiel
Thiel, Johannes Tobias (1); Schirmer, Steffen (1); Heitmann, Christoph (2); Fansa, Hisham (2); Frerichs,
Onno (1)
1: Klinikum Bielefeld, Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Ästhetische Chirurgie Handchirurgie; 2: Heitmann & Fansa, Gemeinschaftspraxis für Plastisch Ästhetische Chirurgie
Einleitung / Zielsetzung: Angiosarkome sind seltene, sehr aggressiv wachsende Tumore des
vaskulären Endothels mit äußerst schlechter Überlebensprognose für den Patienten. Ein
zunehmendes Problem stellen Angiosarkome der Brust(-wand) nach Radiotherapie dar. Zunehmend
wird das Auftreten von sekundären Angiosarkomen der Brust nach Brustkrebstherapie beobachtet,
da die brusterhaltende Therapie (BET) und Radiatio bei Mammakarzinomen in den letzten Jahren an
Bedeutung gewonnen hat. Mit der vorliegenden Arbeit werden auf Grundlage der aktuellen Literatur
und der Erfahrung der Autoren die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten dargestellt. Ein
besonderer Schwerpunkt ist hierbei die mikrochirurgische Rekonstruktion. Anhand aktueller
Fallbeispiele sollen das perioperative Setting, die mikrochirurgische Rekonstruktion und die
postoperativen Verläufe aufgezeigt und diskutiert werden.
Methodik: Von 2010 bis 2015 behandelten wir 3 Patientinnen mit sekundärem Angiosarkom nach
Bestrahlung bei primärem Mamma-Karzinom. Die untersuchten Parameter umfassten Demographie,
Histologie, Onkologie, den chirurgischen Verlauf sowie das klinische und subjektive
Patientenoutcome. Das Follow-up betrug 59, 18 und 6 Monate. Chirurgisch erfolgte jeweils die En-
bloc R0-Resektion und die primäre bzw. sekundäre Rekonstruktion der betroffenen Brust bzw.
Thoraxwand mittels freier, mikrovaskulärer autologer Lappenplastik.
Ergebnisse: Alle behandelten Patientinnen waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung noch am
Leben. Chirurgische Komplikationen umfassten Hämatombildung, Wundheilungsstörungen und
Lappenteilnekrosen. Alle drei Patienten waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung tumorfrei und
gaben eine gute Lebensqualität an.
Zusammenfassung: Angiosarkome der Brust nach Bestrahlung sind selten und benötigen eine
interdisziplinäre Therapie. Neben der kontrovers diskutierten onkologischen Behandlung ist die
radikale chirurgische Exzision und Defektdeckung bzw. Wiederherstellung der Brust(-wand) die Basis
der Therapie und für die Lebensqualität und das Überleben der Patientinnen entscheidend. Das
ausgedehnte, diffuse Wachstum des Angiosarkoms und seine hohe Rezidivrate stellen dabei
bezüglich Operationsplanung, Resektion und mikrochirurgischer Rekonstruktion eine besondere
Herausforderung an den Plastischen Chirurgen dar.
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Session 22: Rekonstruktive Tumorchirurgie und palliative Plastische Chirurgie
Identification of a blood-borne miRNA signature of synovial sarcoma
Alba Fricke
Fricke, A (1); Ullrich, PV (1); Heinz, J (2); Pfeifer, D (2); Scholber, J (3); Herget, GW (4); Hauschild, O
(4); Bronsert, P (5,6); Stark, GB (1); Bannasch, H (1); Braig, D (1); Eisenhardt, SU (1)
1: Department of Plastic and Hand Surgery, University Medical Center Freiburg, Germany; 2:
Department of Hematology, Oncology and Stem Cell Transplantation, University Medical Center
Freiburg, Germany; 3: Department of Radiation Oncology, University Medical Center Freiburg,
Germany; 4: Department of Orthopaedics and Traumatology, University Medical Center Freiburg,
Germany; 5: Institute for Surgical Pathology, University Medical Center Freiburg, Germany; 6:
Tumorbank Comprehensive Cancer Center Freiburg, Germany
Background: Synovial sarcomas account for approximately 10% of all soft-tissue tumors and occur
most frequently in young adults. A specific translocation in this sarcoma induces fusion of the SYT
gene on chromosome 18 to the SSX genes on chromosome X, leading to proliferation of the tumor
cells. The need for non-invasive biomarkers indicating recurrence and activity of this disease has
sparked research into short non-coding RNA known as microRNA (miRNA).
Patients and Methods: Blood samples of patients with active synovial sarcoma and of synovial
sarcoma patients in complete remission as well as of healthy donors and patients with active
leiomyosarcoma were collected. Whole blood RNA was extracted and samples of patients with active
synovial sarcoma and of healthy donors were analyzed using an Affymetrix GeneChip miRNA Array v.
4.0. qRT-PCR was carried out to confirm a panel of miRNAs which where differentially expressed in
the miRNA array. This miRNA-panel was further evaluated in patients with synovial sarcoma in
complete remission and patients with active leiomyosarcoma.
Results: Unsupervised hierarchical clustering of the miRNA arrays separated patients with active
synovial sarcoma from healthy controls. A panel of seven miRNAs (miR-99a-5p, miR-146b-5p, miR148b-3p, miR-195-5p, miR-223-3p, miR-500b-3p and miR-505-3p) was further validated by qRT-PCR
to be significantly upregulated in synovial sarcoma patients. qRT-PCR also showed a significant
upregulation of these miRNAs in patients with active synovial sarcoma compared to patients with
synovial sarcoma in complete remission. Moreover, five of the analyzed miRNAs (miR-146b-5p, miR148b-3p, miR-223-3p, miR-500b-3p and miR-505-3p) were shown to be significantly upregulated in
synovial sarcoma patients compared to leiomyosarcoma patients.
Conclusion: Our results have identified a specific whole blood miRNA signature that may serve as an
independent biomarker for the diagnosis of local recurrence or distant metastasis of synovial
sarcoma, even distinguishing synovial sarcoma from other sarcoma subtypes such as
leiomyosarcoma, thus potentially serving as a specific biomarker for synovial sarcoma.
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Session 22: Rekonstruktive Tumorchirurgie und palliative Plastische Chirurgie
Defektdeckung nach Unterkiefer-, Mundboden- und Zungen-⅔-Resektion mit teil-deepithelialisierter
ALTP-Lappenplastik bei suprainfiziertem PEC pT4
Christian Weinand
Weinand, Christian; Dittes, Carsten; Würfel, Frauke; Aria, Airin
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen, Neubrandenburg, Abteilung
Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Neubrandenburg
Die ALTP Lappenplastik findet Einsatz in der Deckung von großflächigen Defekten. Der Einsatz in der
MKG zur Defektdeckung nach Unterkieferresektionen ist seltener. Wir präsentieren den Fall eines
Patienten mit suprainfiziertem, metastasierendem Plattenepithelkarzinom von
Unterkiefer/Mundboden und Zunge beidseits mit pathologischer Unterkieferfraktur links mit
Defektdeckung durch einen freien, teil-deepithelialisierten ALTP Lappen.
Ein 56-jähriger Patient wurde uns wegen eines ausgedehnten tumorösen Prozessesim Cavum oris /
Mundboden, am Unterkiefer und im Spatium buccale zugewiesen. Staging ergab: MR des Halses eine
Überschreitung der Mittellinie ventral, Infiltration der Zungenmuskulatur und des Unterkiefers links
und rechts paramedian mit Ausdehnung in die Unterlippe sowie im subkutanen Fettgewebe am Kinn.
Multiple nekrotische Lymphknoten zervikal links, Level IB und II wurden beschrieben. Das Dental-CT
bestätigte eine ausgedehnte Osteolyse des Unterkiefers mit linksseitiger pathologischer Fraktur und
Dislokation. CT Thorax/Oberbauch, Sonographie Abdomen sowie Ganzkörper-MRT waren bis auf
Steatosis hepatis, älterer Fraktur BWK 12 unauffällig, kein Hinweis auf Fernmetastasen. Onkologische
Konferenz empfahl chirurgische Sanierung mit anschließender Bestrahlung.
Es erfolgte nach Portimplantation und PEG-Anlage eine supraomohyoidale Neck dissection rechts,
radikale Neck dissection links, Zungen-2/3-Resektion, Mundbodentotalresektion,
Unterkieferkontinuitätsresektion regio 46 bis Ramus links, Haut Kinn/Hals/Wange bds., Entfernung
Restbezahnung. Die Defektdeckung erfolgte mit freiem ALTP Lappen von links (28x14cm) End-zu-Seit
auf A. car. externa rechts und End-zu-Seit auf V. jug. externa rechts. Der Lappen wurde als
Unterkiefer anmodelliert durch Falten und Zusammennaht auf seiner Längsachse, der
Restkieferwinkel schützend eingenäht und danach der Lappen an Zungengrund und Hals adaptiert.
Der kutane Anteil der Unterlippe wurde auf den entsprechend deepithelialisierten Anteil des Lappens
adaptiert. Eine Rekoplatte wurde zunächst aufgrund möglicher Gefäßkompression nicht verwendet.
Der histopathologische Befund ergab eine R0-Resektion, der Lappen heilte komplikationslos ein. Am
11. postoperativen Tag war eine verbale Verständigung mit Sprechkanüle mit Einschränkung möglich.
Die motorische und mimische Funktion des verbliebenen Mundes waren ausreichend gut. Ein
Unterkieferaufbau mit freier Fibulaplastik ist bei Rezidivfreiheit nach Radio(chemo)-Therapie geplant.
Obwohl der ALTP-Lappen nicht oft in der MKG Chirurgie verwendet wird, bildet er durch seine große
Fläche und langen Stiel gute primäre Möglichkeiten der Defektdeckung nach komplexen Resektionen
im Kiefer-Gesichtsbereich und der Mundhöhle.
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Session 23: Die Therapie der chronischen Wunde
Nekrotisierende Fasziitis – Häufiger als man denkt? Update und Fallberichte.
Beate Blank
Blank, Beate; Günter, Christina; Jaehn, Tobias; Reichert, Bert
Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Klinikum Nürnberg Süd, Deutschland
Einleitung
Die Nekrotisierende Fasziitis (NF) ist eine der wenigen potentiell letal verlaufenden Infektionen in der
plastischen Chirurgie. Dabei haben wir aufgrund unserer hohen Fallzahl den Eindruck, dass sie mit
einer deutlich höheren Inzidenz als beschrieben auftritt. Nur ein konsequentes chirurgisches
Vorgehen kann bei der NF zur Heilung führen. Wir möchten sie anhand ausgewählter Fallbeispiele
und im Spiegel der Literatur ins Bewusstsein rücken.
Übersicht
Die NK ist als lebensbedrohliche Maximalform einer Weichteilinfektion zu verstehen, die sich auf
Faszien und Muskelgewebe ausbreitet. Der aggressive Verlauf lässt sich auf die Endotoxin bildende
Eigenschaft der Erreger zurückführen. Die NF präsentiert sich recht unspezifisch durch lokalen
Druckschmerz, Rötung, Schwellung, Hautnekrosen, Ulzerationen, Blasenbildung bis hin zur Gangrän.
Klinik und Laborparameter einer Infektion sind die einzigen Hinweise auf die NK. Die endgültige
Diagnose kann nur intraoperativ sicher gestellt werden. Ein radikales chirurgisches Debridement,
ergänzt durch eine erregerspezifische i.v. Antibiose, gilt als unerlässliche Maßnahme zur Behandlung
der NF. Komplikationen sind: Erregerstreuung, Sepsis, Nieren- und Multiorganversagen,
Extremitätenverlust und die Letalität von 20- 82%.
Falldarstellungen
Wir behandelten seit April 2004 insgesamt 50 Patienten mit der Diagnose NF, ausgewählte
Falldarstellungen sollen folgendes verdeutlichen:
1. Häufig sind Bagatellverletzungen Ausgang der NF, unabhängig vom Alter, typischerweise bei
Immungeschwächten.
2. Unklare Befunde einer Weichteilinfektion müssen engmaschig überwacht und im Hinblick auf die
NF reevaluiert werden.
3. Zögerliches Verhalten führt zu einer immer schwerer zu kontrollierenden Ausbreitung der NF.
4. Extensive Weichteildefekte können die Behandlung auf einer Schwerbrandverletzten
Intensivstation nötig machen.
5. Eine plastisch-chirurgische Rekonstruktion kann bis hin zur mikrochirurgischen Versorgung
indiziert sein.
Fazit
In Übereinstimmung mit unserer Erfahrung zeigt die Analyse der Literatur, dass sowohl Diagnose als
auch Behandlung der NF maßgeblich operativ erfolgen. Es lässt sich aufgrund der hohen
beschriebenen Letalität vermuten, dass diese Grundsätze in einem hohen Anteil der Fälle nicht
berücksichtigt werden. Anhand unserer Falldarstellungen soll gezeigt werden, dass der fulminante
Verlauf einer NK durch konsequentes Vorgehen abwehrbar ist.
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Session 23: Die Therapie der chronischen Wunde
V. A. C. VeraFlow™ Therapie bei komplexen, kolonialisierten Weichteildefekten – Ein Baustein der
erfolgreichen Rekonstruktion akuter und chronischer Wunden
Julia Wolf
Wolf, Julia; Rahimi, Melodie; Hirche, Christoph; Harhaus, Leila; Kremer, Thomas; Kneser, Ulrich
BG Unfallklinik Ludwigshafen, Deutschland
Hintergrund:
Komplexe Wunden werden seit fast zwei Jahrzehnten mit Unterdruck-Wundtherapie-Systemen
(NPWT) behandelt. Die konventionelle NPWT stößt jedoch bei Verlust der Gewebebettintegrität,
aber auch bei ausgeprägter Keimbesiedelung an ihre Grenzen, ein optimales Milieu zu halten und die
Wunden ausreichend für eine Defektrekonstruktion zu konditionieren. Mit der Zusatzoption der
Instillation bei der NPWT ist es auch innerhalb der Verbandsanliegezeit möglich, die Wunde
regelmäßig zu spülen, mechanisch zu reinigen und ggf. sogar topisch zu behandeln, um damit ein
optimales Wundmilieu aufrecht zu erhalten. Diese Studie soll die Vorteile, Indikationen aber auch
Limitationen der Instillationstherapie bei komplexen Wunden darstellen.
Patienten und Methoden:
In einer prospektiven, Beobachtungsstudie wurden 30 Patienten mit komplexen Wunden mit V. A. C.
VeraFlow™ Therapie behandelt. Primäre Endpunkte waren der Extremitätenerhalt bzw. die
erfolgreiche rekonstruktive Deckung mit Wundverkleinerung oder –Verschluss sowie der bakterielle
Kontaminationsverlauf. Instilliert wurde mit NaCl-Lösung. Neben der Patientendaten und
Wundcharakteristika wurden der Abstrichverlauf (Anzahl Erreger, Kolonisationsdichte etc.) erfasst
sowie die Wunddokumentation durchgeführt.
Ergebnisse:
Es wurden keinerlei prozedurenspezifische Komplikationen detektiert. Die Patienten präsentierten
chronische (n=13) oder akute Wunden (<6 Wochen, n=17). Diese hatten eine mittlere Größe von 181
cm2 (6-1600) und eine durchschnittliche Tiefe von 3,4cm. Die Lokalisation war an der unteren (n=19)
oder oberen (n=2) Extremität, oder am Körperstamm (n=9). 18/30 Patienten zeigten mit mindestens
2 Begleiterkrankungen, 8/30 mit einem langjährigen Nikotinabusus ein erhöhtes Risikoprofil.
Durchschnittlich 591d (chronische Wunden) vs. 34d (akute) vergingen zwischen Defektentstehung
und Beginn der Instillationsvakuumtherapie. Es erfolgten durchschnittlich 13 Tage Therapie (6-32),
und 2 Systemwechsel (1-6) mit einem Klinikaufenthalt von 51 Tagen (18-89). Ein Verfahrenswechsel
von klassischer NPWT auf VeraFlow™ erfolgte bei 15/30 Patienten; der initiale Einsatz von
VeraFlow™ bei allen anderen. Bei 23/30 zeigte sich unter der Spülvakuumtherapie eine deutliche
Anregung der Granulationsgewebeförderung im Vergleich zur Vorbehandlung. Eine Reduktion der
Keimanzahl konnte in 20 Fällen nachgewiesen werden, sterile Ergebnisse bei zuvor positivem
Abstrich bei 4 Patienten. Die endgültige Defektrekonstruktion erfolgte per Sekundärnaht (n=4),
Spalthauttransplantation (n=9), lokaler Lappenplastik (n=4) bzw. freiem Gewebetransfer mit
mikrochirurgischem Anschluss (n=10). Von insgesamt 30 eingeschlossenen Patienten konnte bei 27
das rekonstruktive Ziel erreicht werden; in 22/22 Fällen der Extremitätenerhalt. Die übrigen 3
Patienten wurden nach frustraner Therapie schließlich einer offenen, ambulanten Wundtherapie
ohne primären Wundverschluss zugeführt.
Schlussfolgerung:
Die Erweiterung der NPWT um einen intermittierenden Spülmodus ermöglicht eine optimierte
Wundkonditionierung durch Wiederherstellung der Wundbett-Integrität, Granulation und
bakterieller Wunddekontamination. Die Therapie kann sinnvoll in das Behandlungskonzept der
rekonstruktiven Leiter eingebettet werden, stellt jedoch keinen Ersatz für eine wundangepasste
chirurgische Sanierung und Defektdeckung dar und kann einer konventionellen NPWT vorgeschaltet
sein oder in der Eskalationsstufe folgen. Selbst schwierige Lokalisationen wie sakral/gluteal oder die
Anwendung bei vollmobilen Patienten stellen nach ausreichend Anwendererfahrung keine
Limitationen dar. Als Limitation der Studie ist die begrenzte Vergleichbarkeit von Wunden zu
erwähnen.
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Session 23: Die Therapie der chronischen Wunde
Subläsionales Lipofilling zur Verbesserung der Wundheilung: Zwischenergebnisse einer prospektivrandomisierten Studie
Oliver C. Thamm
Thamm, Oliver C.; Dekker, Clara; Zinser, Max J.; Fuchs, Paul C.
Krankenhaus Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Deutschland
Einleitung: Bei der autologen Fett-Transplantation, besser bekannt als Lipofilling, wurden
regenerative Effekte auf die Haut beobachtet. Die Anwesenheit von mesenchymalen Stammzellen
wird u. a. für diese Effekte verantwortlich gemacht. Bislang gibt es keine hohe Evidenz über den
Nutzen des Lipofillings in der Wundheilung.
Material und Methoden: Im Rahmen einer prospektiv-randomisierten Studie untersuchen wir den
Einfluss von subläsionalem Lipofilling auf die Heilung chronischer Unterschenkel-Ulcera. Die Studie ist
offen, zweiarmig und unizentrisch.
Eingeschlossen werden Patienten mit mindestens 6 Wochen bestehendem Ulcus cruris.
Möglichkeiten zur Verbesserung der peripheren Gewebeperfusion wurden ausgeschlossen. Nach
Debridement des Ulcus erfolgt eine Transplantation von aufbereitetem Lipoaspirat vom Abdomen in
die Wundränder und unter die Wunde. Die Kontrollgruppe erhält eine Unterspritzung der Wunde mit
NaCl 0,9%ig in gleicher Weise. Die Wundabdeckung erfolgt mit einer PolyurethanschaumWundauflage (Biatain®, Coloplast GmbH), die im Abstand von 3 und 4 Tagen gewechselt wird. In
regelmäßigen Abständen werden Wundbeurteilungen mit Bestimmung der Wundgröße, sowie eine
digitale Fotodokumentation durchgeführt. Der Beobachtungszeitraum beträgt 2 Monate. Es werden
die Ergebnisse von 18 Patienten präsentiert.
Ergebnisse: Von den 18 Patienten wurden 9 der Lipofilling- und 7 der Kontrollgruppe randomisiert
zugeteilt, zwei Patienten mussten nachträglich exkludiert werden. Die Wundfläche betrug nach 21
Tagen 82 ± 25% der Ausgangsfläche in der Lipofilling-Gruppe und 112 ± 25% in der Kontrollgruppe (p
< 0,05), nach 2 Monaten 48 ± 43% und 56 ± 57% respektive. Es gab zwei Lipofilling non- bzw. slowresponder.
Schlussfolgerung: Das subläsionale Lipofilling kann die Heilung chronischer Unterschenkel-Ulcera
günstig beeinflussen. In den Ergebnissen zeichnet sich ein positiver Trend ab. Die Anzahl der bislang
untersuchten Patienten ist jedoch noch nicht ausreichend, um die Hypothese zu beweisen.
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Session 23: Die Therapie der chronischen Wunde
Albumin reduziert die antimikrobielle Potenz silberhaltiger Wundauflagen gegenüber Staph. aureus
Nicolai Kapalschinski
Kapalschinski, Nicolai (1); Harati, Kamran (1); Kolbenschlag, Jonas (1); Goertz, Ole (1); Behr, Björn (1);
Daigeler, Adrien (1); Lehnhardt, Marcus (1); Seipp, Hans Martin (2); Hirsch, Tobias (1)
1: Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland; 2:
Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen, Deutschland
Hintergrund: Die Wundinfektion ist eine gefürchtete und häufige Komplikation in der
Wundbehandlung. Aufgrund der bekannten antiseptischen Wirkung von Silber werden silberhaltige
Wundauflagen im klinischen Alltag zur Therapie und Prävention routinemäßig eingesetzt. Obwohl
Exsudate akuter und chronischer Wunden hohe Eiweißkonzentrationen aufweisen ist der Einfluss von
Albumin auf die dekontaminierende Aktivität der Auflagen bisher kaum untersucht.
Material und Methoden:
Diese Studie untersuchte die antiseptische Potenz von silberhaltigen
Wundauflagen (Mepilex Ag ®, Urgotül Silver ®, Acticoat Flex 3 ®, Urgocell Silver ®, Acticoat Silcryst ®)
gegenüber Staphylococcus aureus nach 2- minütiger Inkubation (Eluationszeit 1h) mit verschiedenen
Konzentrationen Albumin (0%-3%). Anschließend wurde zur Beurteilung der Wirkbeeinflussung eine
quantitative Suspensionsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse:
Es zeigte sich, dass bereits geringe Konzentrationen Albumin eine hochsignifikante (0,3%
Albumin; p<0,001) Reduktion der antibakteriellen Aktivität gegenüber Staph. aureus verursachte.
Quantitativ reduzierte Albumin den antimikrobiellen Effekt aller eingeschlossenen Wundauflagen um
mehr als 3 log10 Stufen (>1.000fach).
Diskussion: Diese Studie zeigt, dass Albumin einen hoch signifikanten Wirkungsverlust der
untersuchten silberhaltigen Wundauflagen in vitro verursacht. Die Tragweite der Reduktion der
antimikrobiellen Potenz ist hierbei nicht von dem verwendeten Produkt abhängig. Die Ergebnisse
lassen darauf schließen, dass insbesondere bei stark sezernierenden Wunden mit einem relevanten
Wirkungsverlust der silberhaltigen Wundauflagen zu rechnen ist.
Fazit: Trotz des experimentellen Charakters der dargestellten in vitro Studie lässt sich für die klinische
Anwendung folgern, dass eine adäquate Wundreinigung und Reduktion der Albuminlast zur
Gewährleistung der dekontaminierenden Potenz vor Applikation der Wundauflagen erforderlich ist.
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Session 23: Die Therapie der chronischen Wunde
SDF1 induziertes Homing von adipose derived stem cells (ASC) in der Wundheilung
Alexandra Lipensky
Lipensky, Alexandra (1,2); Dr. Koenen, Paola (2,3); PD Dr. Thamm, Oliver C. (1); Prof. Dr. Fuchs, Paul
(1); Prof. Dr. Bouillon, Bertil (3); Prof. Dr. Neugebauer, Edmund (2); Prof. Dr. Stürmer, Ewa K. (2)
1: Klinik für Plastische Chirurgie, Wiederherstellungschirurgie und Handchirurgie,
Schwerbrandverletztenzentrum, Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln,
Deutschland; 2: Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Universität Witten/Herdecke, Köln,
Deutschland; 3: Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Klinikum KölnMerheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland
Fragestellung
Die Prävalenz chronischer Wunden nimmt stetig zu. Einer der pathophysiologischen Mechanismen ist
das gestörte Homing von Stammzellen zur Wunde. In diesem Projekt sollten der SDF1/CXCR4Pathway, für den in hämatopoetischen Progenitorzellen bereits ein migratorischer Einfluss
nachgewiesen wurde, sowie der neuere SDF1/CXCR7-Pathway in ASC fokussiert werden.
Methodik
Humane ASC wurden in vitro mit Wundsekret akuter (AWF) und chronischer (CWF) Wunden
inkubiert. Mittels Transwell-Migrationsassay und qRT-PCR wurden die ASC-Migration sowie die
Expression verschiedener migrationsstimulierender und –hemmender Faktoren analysiert. Die
Experimente wurden außerdem nach Präinkubation mit den Rezeptorantagonisten für CXCR4 und
CXCR7 durchgeführt. Mittels ELISA wurde SDF1 sowohl in verschiedenen AWF- und CWF-Proben als
auch im ASC-Überstand quantifiziert. Um interindividuelle Unterschiede zu analysieren, wurden die
Versuche mit ASC von sieben humanen Donoren durchgeführt.
Ergebnisse
Die ASC zeigten immunzytochemisch eine Expression der Oberflächenmarker CD73, CD90, und
CD105 bei Negativität für CD45 und konnten in Adipozyten differenziert werden. Während in AWF
eine durchschnittliche SDF1-Konzentration von 73.5 pg/ml nachgewiesen werden konnte, war die
SDF-Konzentration in allen CWF-Proben unterhalb der Nachweisgrenze. Im ASC-Überstand war SDF1
nach AWF-Inkubation signifikant erhöht, in CWF hingegen signifikant erniedrigt (AWF: 129.7 pg/ml;
CWF: 30 pg/ml; ctrl: 95.5 pg/ml). Die Migration von ASC war durch AWF verglichen mit der Kontrolle
signifikant erhöht, dieser Effekt wurde vom CXCR4- und CXCR7-Antagonisten gemindert. CWF hatte
keinen migrationsinduzierenden Effekt auf ASC und die Rezeptorantagonisten hatten keinen Effekt.
Unterschiede in der basalen und AWF-induzierten Migrationskapazität konnten für die
verschiedenen Donoren gezeigt werden. CXCR4, CXCR7 und SDF1 wurden in ASC nach AWFInkubation signifikant höher exprimiert, während die Expression von TIMP3 vermindert war. Die
CXCR4/CXCR7-Antagonisten schwächten diesen Effekt ab.
Schlussfolgerung
In-vitro ist die ASC-Migration im chronischen Wundmilieu vermindert. Eine gestörte SDF1/CXCR4-,
sowie SDF1/CXCR7-vermittelte Stammzellmigration scheint dabei eine wesentliche Rolle zu spielen
und könnte so zumindest teilweise die verzögerte Heilung chronischer Wunden erklären. Außerdem
konnte eine Donorspezifität der ASC-Migration in Abhängigkeit von individuellen
Erkrankungen/Faktoren gezeigt werden.
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Session 24: Angiogenese
Botulinumtoxin A beeinflusst die Reepithelisierung und Neo-Angiogenese im Wundheilungsmodell
Maike Keck
Keck, Maike; Kober, Johanna; Buchberger, Elisabeth; Gugerell, Alfred
Medizinische Universität Wien, Österreich
Einführung: Das Ziel dieser Studie war, die Wirkung von Botulinumtoxin A (BoNT) auf Zellen, welche
eine Bedeutung im Rahmen der Wundheilung haben in vitro zu bewerten. Daher wurden primäre
menschliche Keratinozyten und Endothelzellen mit unterschiedlichen Konzentrationen von BoNT
behandelt und deren Proliferation, Migration und angiogenes Verhalten getestet.
Material und Methoden: Humane Keratinozyten und Endothelzellen wurden mit unterschiedlichen
BoNT Konzentrationen inkubiert: 1 IU / ml, 10 IU / ml und 20 IU / ml. Migration und Proliferation der
beiden Zelltypen sowie das angiogene Potential von Endothelzellen wurden in vitro beobachtet.
Ergebnisse: BoNT 20 IU / ml zeigte einen negativen Einfluss auf die Proliferation und Migration der
Keratinozyten, nicht jedoch auf Endothelzellen.
Die Exposition niedriger BoNT- Konzentrationen führte zu einem vermehrten Sprouting der
Endothelzellen, also zu einer verbesserten Neo-Angiogenese.
Schlussfolgerung: Wir konnten einen konzentrationsabhängigen Einfluss von BoTN auf
Endothelzellen und Keratinozyten feststellen, wobei niedrige Konzentrationen die Angiogenese
fördern und hohe Konzentrationen die Migration und Proliferation einschränken.
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Session 24: Angiogenese
GDF11 stimuliert vaskulogenese-relevante Zellantworten von endothelialen Progenitorzellen
Günter Finkenzeller
Finkenzeller, Günter; Strassburg, Sandra; Stark, G. Björn
Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinik Freiburg, Deutschland
Einleitung:
Die Neovaskularisation spielt eine bedeutende Rolle beim Überleben von Implantaten und stellt
daher ein wichtiges Forschungsgebiet im Bereich der Gewebeersatzforschung dar.
In Tiermodellen konnte gezeigt werden, dass die Implantation von endothelialen Progenitorzellen
aus Nabelschnurblut (cbEPCs) zur Ausbildung eines komplexen, funktionellen Blutgefäßssystems in
den Implantaten führt, während EPCs aus adultem Peripherblut (pbEPCs) in diesem Modell nur ein
relativ geringes vaskulogenes Potenzial zeigten, was möglicherweise durch eine altersbedingte
Dysfunktion dieser Zellen erklärt werden kann. Growth differentiation factor 11 (GDF11) wurde vor
kurzem als Verjüngungsfaktor identifiziert, der altersbedingte Fehlfunktionen von MuskelStammzellen und neuronale Stammzellen revertieren kann. In dieser Studie sollte daher untersucht
werden, ob über GDF11-Gabe angiogenese- und vaskulogenese-relevante Zellfunktionen von pbEPCs
stimuliert werden können.
Methoden:
EPCs wurden aus adultem Peripherblut über eine Dichtegradientenzentrifugation isoliert. Die
Stimulierung der EPCs erfolgte für unterschiedliche Zeiten mit rekombinanten GDF11 (40ng/ml). Die
Effekte von GDF11 auf EPCs wurden analysiert in Bezug auf Proliferation, Apoptose, Migration,
Seneszenz und Smad2/Smad3-Phosphorylierung. Zur Bestimmung des vaskulogenen Potenzials von
GDF11 wurden 3D-Sphäroid-Sproutingassays durchgeführt. Die Expressionsanalyse der
unterschiedlichen TGF- Rezeptoren erfolgte über immunhistologische Färbungen.
Ergebnisse:
Immunhistologisch konnte die Expression der TGF- Typ-I- Rezeptoren ALK-4 und ALK-5 in pbEPCs
nachgewiesen werden, während ALK-7 nicht exprimiert wird. Die Stimulierung von pbEPCs mit GDF11
führte zu einer Zunahme in der Phosphorylierung von Smad2/Smad3 und damit zu einer Aktivierung
dieses Signaltransduktionsweges. Des weiteren induzierte GDF11 die Migration der pbEPCs und die
Gefäßaussprossung von pbEPC-Sphäroiden. Im Gegensatz hierzu hatte GDF11 einen inhibierenden
Effekt auf die Seneszenz der pbEPCs. Andere Zellparameter wie Proliferation und Apoptose wurden
von GDF11 nicht beeinflusst.
Diskussion:
Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass GDF11 einige vaskulogene-relevante Wachstumsparameter
stimuliert und daher möglicherweise eine therapeutische Option darstellen könnte mit dem Ziel das
vaskulogene Potenzial von pbEPCs zu verbessern.
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Session 24: Angiogenese
Aktivierung von Angiogenese über autologe Hypoxie Prä-konditionierte Produkte (HypPP)
Philipp Moog
Moog, Cand. med. Philipp (1); Bauer, Dr. Anna- Theresa (1); Kuekrek, Dr. med. Haydar (1); Hopfner,
Ursula (1,3); Broer, Dr. med. Niclas (2); Isenburg, Dr. med. Sarah (2); Dornseifer, Dr. med. Ulf (2);
Ninkovic, Prof. Dr. med. Milomir (2); Machens, Prof. D
1: Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie, Klinikum Rechts der Isar , Technische Universität
München, D-81675 München; 2: Abteilung für Plastische, Hand, und Wiederherstellungs- und
Verbrennungschirurgie, Klinikum Bogenhausen, D-81925 München; 3: Center for Applied New
Technologies in Engineering for Regenerative Medicine (Canter), München
Chronisch ischämische Gewebe haben eine limitierte Fähigkeit adaptive Angiogenese zu induzieren,
obwohl diese Fähigkeit in anderen Geweben desselben Patienten erhalten ist. Um dieses Problem
kausal zu behandeln, entwickeln wir Strategien, die es ermöglichen, von Zellen aus dem gesunden
Gewebe produzierte autologe angiogene Faktoren in das chronisch ischämische Gewebe zu
transplantieren.
Ziel der aktuellen Arbeit war es, zu analysieren, ob periphere Blutzellen (PBZ) unter
Wundbedingungen (mittels Hypoxie, physiologische Temperatur) auch außerhalb des Körpers
angiogene Faktoren produzieren und diese sich aus dem Plasma gewinnen lassen.
Hierfür wurde peripheres Blut gesunder Spender unter Normoxie und Hypoxie (3%) kultiviert und die
gebildeten und ins Plasma diffundierenden Faktoren mittels ELISA auf die Konzentration angiogener
Faktoren (VEGF, Angiogenin, Thrombospondin-1) untersucht und die Effektivität auf in vitro
Angiogenese Assays (Tube-Formation Assay, Directional Migration Assay, Microvessel Sprouting
Assay) analysiert.
Wir konnten zeigen, dass Hypoxie-Präkonditionierung, unter 37˚C, die Expression der pro-angiogenen
Faktoren VEGF, Angiogenin relativ zur normoxischen Baseline signifikant beeinflußt (p<0,05).
Während der anti- angiogene Faktor Thrombospondin-1 durch die Hypoxie Präkonditionierung
vermindert produziert wurde. Durch die Hypoxie- Präkonditionierung wird das angiogene Potential
von PBZ optimiert, was mit einer höheren Effektivität in den in vitro Angiogenese Assays korreliert.
Wir zeigen hier eine Methode mit der das Angiogenesepotential autologen Blutplasmas oder
Blutserums erhöht werden kann. Mit diesen Hypoxisch-Präkonditionierten Blut-Produkten (HypPP)
kann ein personalisierter bioaktiver Wundverband hergestellt werden, der Gefäßbildung anregt.
Erste klinische Beobachtungen scheinen diese Ergebnisse zu bestätigen. Die Methodik eignet sich
möglicherweise auch für eine unterstützende angiogene Therapie im Rahmen von chirurgischen
Eingriffen, wie z.B. freiem Gewebetransfer und Fett-Grafts.
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Session 24: Angiogenese
Transplantation eines bioartifiziellen Knochenersatzes in einen critical size Femurdefekt im
Bestrahlungsmodell der Ratte
Andreas Arkudas
Arkudas, Andreas (1); Rottensteiner, Ulrike (1); Bertram, Ulf (1); Lingens, Lara (1); Fischer, Laura (1);
Bührer, Gregor (1); Beier, Justus P. (1); Fey, Tobias (2); Stumpf, Martin (2); Greil, Peter (2); Distel,
Luitpold (3); Fietkau, Rainer (3); Körner, C
1: Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg; 2: Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Glas und Keramik),
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; 3: Strahlenklinik, Universitätsklinikum Erlangen,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; 4: Lehrstuhl Werkstoffkunde und Technologie
der Metalle, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Einleitung
Bei Knochentumoren stellt die Bestrahlung des Knochens oft eine (neo-)adjuvante Standardtherapie
dar. Neben dem hierdurch gewünschten Effekt auf den Tumor hat dies allerdings auch Auswirkungen
auf die Knochenheilung für die spätere Rekonstruktion. Ziel dieser Studie war nach Etablierung eines
Bestrahlungsprotokolls für einen critical size Femurdefekt in der Ratte die Untersuchung der
Auswirkungen der Bestrahlung auf die Transplantation eines mittels Tissue Engineering hergestellten
Knochenkonstruktes.
Methodik
Es wurden insgesamt 105 Ratten in die Studie eingeschlossen und in 3 Gruppen aufgeteilt. In Gruppe
A und B erfolgte die Implantation einer porösen Titankammer gefüllt mit einer Hydroxyapatit
(HA)/Fibrin Matrix in der Leiste der Ratte. In Gruppe A wurden zudem mesenchymale Stammzellen
(MSCs) und bone morphogenetic protein 2 (BMP2) im Fibrin immobilisiert. Nach 6 Wochen
Prävaskularisation erfolgte die Transplantation der Knochenkonstrukte in einen critical size
Femurdefekt, welcher bei der Hälfte der Tiere zuvor entsprechend des Bestrahlungsprotokolls
bestrahlt wurde. In Gruppe C wurden leere Titankammern in bestrahlte sowie unbestrahlte
Femurdefekte als Kontrolle implantiert. Die Explantation erfolgte 10 Tage bzw. 12 Wochen nach der
Transplantation mit nachfolgender Auswertung mittels Mikro-CT sowie histologischen und
molekularbiologischen Methoden.
Ergebnisse
In Gruppe A konnte eine Knochenbildung in allen Konstrukten nachgewiesen werden. 12 Wochen
nach Transplantation zeigte sich durch die Bestrahlung eine signifikant verminderte Knochenbildung
im Vergleich zu der unbestrahlten Gruppe. In Gruppe B konnte in keinem Konstrukt eine
Knochenbildung gezeigt werden. 10 Tage nach der Transplantation zeigte sich in den bestrahlten
Femurdefekten eine signifikant verminderte Vaskularisation sowie eine geringere Überlebensrate der
MSCs im Vergleich zu den unbestrahlten Defekten, welche nach 12 Wochen nicht mehr
nachgewiesen werden konnte. In Gruppe C zeigte sich in keiner Gruppe eine knöcherne
Überbrückung der Leerdefekte.
Schlussfolgerung
In dieser Studie konnte der Effekt der Bestrahlung auf gesunde Knochendefekte nachgewiesen
werden. Die verminderte Vaskularisation der Defekte zeigte zum einen Auswirkungen auf das initiale
Überleben der MSCs sowie im Langzeitverlauf auch auf die Knochenbildung in den transplantierten
unbestrahlten Knochenkonstrukten, welches die Notwendigkeit einer adäquanten Vaskularisation
der Transplantate verdeutlicht.
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Session 24: Angiogenese
Hydrogen sulfide promotes microvascular thrombolysis through an alteration of thrombus stability
Eberhard Grambow
Grambow, Eberhard (1,2); Leppin, Christian (2); Frank, Marcus (3); Klar, Ernst (1); Vollmar, Brigitte (2)
1: Department of General, Thoracic, Vascular and Transplantation Surgery, University of Rostock; 2:
Institute for Experimental Surgery, University of Rostock; 3: Electron Microscopy Centre, University
of Rostock
Background:
The volatile transmitter hydrogen sulfide (H2S) is known for its various functions in vascular biology.
This study evaluates the effect of the H2S-donor GYY4137 (GYY) on thrombus stability and
microvascular thrombolysis.
Material and methods:
Human whole blood served for all in vitro studies and was analysed in a resting state, after
stimulation with thrombin-receptor activating peptide (TRAP) and after incubation with 10mM or
30mM GYY or its vehicle DMSO following TRAP-activation, respectively. As a marker for thrombus
stability, platelet-leukocyte aggregation was assessed using flow cytometry after staining of human
whole blood with FITC- or PE-coupled antibodies against CD62P and CD45 respectively. Further more,
morphology and quantity of platelet-leukocyte aggregation were studied by means of scanning
electron microscopy. Therefore, platelets were stained for CD62P followed by gold labeling.
In vivo, the dorsal skinfold chamber preparation was performed in C57Bl6/J mice to study light/dye
induced thrombus formation in arterioles and venules using intravital fluorescence microscopy.
Thrombolysis was assessed 10h and 22h after thrombus induction and intraperitoneal treatment
with GYY, DMSO or intravenous injection of recombinant tissue plasminogen activator (rtPA).
Means±SEM. One way- or repeated measurements ANOVA respectively, followed by appropriate
post-hoc comparison tests.
Results:
Flow cytometry revealed an increase of CD62P/CD45 positive aggregates after TRAP stimulation of
human whole blood witch was significantly reduced by pre-incubation with 30mM GYY (TRAP:
100±0% p<0.05 vs 30mM GYY following TRAP: 51±4%). Preliminary data gained by scanning electron
microscopy additionally showed a reduced platelet-leukocyte aggregation after pre-incubation with
GYY compared to TRAP stimulation alone. Further on, morphological signs of platelet activation were
found markedly reduced upon treatment with GYY.
In mice, both GYY or rtPA significantly accelerated arteriolar thrombolysis compared to DMSO at 10h
(GYY: 80±13%; rtPA: 76±12% each p<0.05 vs DMSO: 5±11%) and 22h (GYY: 85±11%; rtPA: 78±14%
each p<0.05 vs DMSO: 4±18%). In venules, rtPA but not GYY significantly facilitated thrombolysis
compared to DMSO after 10h (rtPA: 84±7% p<0.05 vs DMSO: 43±12%) and 22h (rtPA: 80±10% p<0.05
vs DMSO: 39±13%).
Conclusion:
GYY impairs thrombus stability by reducing platelet-leukocyte aggregation, thereby facilitating
endogenous thrombolysis in arterioles.
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Session 24: Angiogenese
Stammzellen aus Fettgewebe verbessern die Angiogenese und Osteogenese in der Typ-2 diabetischen
Knochenregeneration
Christoph Wallner
Wallner, Christoph; Abraham, Stephanie; Wagner, Maximilian; Harati, Kamran; Zöllner, Hannah;
Lehnhardt, Marcus; Behr, Björn
Bergmannsheil Bochum, Deutschland
Einleitung: Die Knochenheilung stellt meist einen verlässlichen Prozess dar. Dennoch kann diese
durch systemische Erkrankungen massiv beeinflusst sein. In bisherigen Arbeiten konnten wir eine
reduzierte Osteogenese und Neovaskularisierung im Diabetes Typ 2 Mausmodell nachweisen.
Zusätzlich waren Marker wie PCNA für Proliferation, RUNX-2 für osteogene Differenzierung und
Osteocalcin für Knochenbildung im diabetischen Knochen signifikant reduziert.
In dieser Studie zielten wir auf eine Knochenheilungsverbesserung im diabetischen Zustand durch die
lokale Applikation von Stammzellen aus Fettgewebe (ASCs, adipose derived stem cells) ab. Die große
Verfügbarkeit im Fettgewebe und die einfache Gewinnung der ASCs stellen einzigartige Vorteile
dieser Stammzellentität dar.
Methoden: Ein zuvor beschriebenes unikortikales Tibiadefektmodell in der diabetischen Maus
(Leprdb-/-) wurde verwendet. ASCs wurden zuvor geerntet, mit einem GFP-Vektor transfiziert und
isogen in den tibialen Defekt eingebracht (50.000 Zellen/Defekt in DMEM). Die Kontrollgruppe wurde
mit DMEM behandelt. Immunhistochemisch wurden Proteine spezifisch für Angiogenese,
Zellproliferation, Zelldifferenzierung und Knochenformation in der frühen (3 Tage) und späten (7
Tage) Knochenheilungsphase analysiert. Anilin-Blau- und TRAP-Färbungen wurden zur Evaluation der
Knochenregneration und des Knochenremodelings herangezogen.
Resultate: In unserem Modell konnte eine gute Viabilität und Proliferation der markierten ASCs
gezeigt werden. Histomorphometrisch zeigte sich in der Anilinblau-Färbung eine signifikant
vermehrte Knochenregeneration in stammzellbehandelten diabetischen Tieren im Vergleich zur
Kontrollgruppe an Tag 7 und erreichte das hohe Knochenregenerationsniveaus von Wildtypmäusen.
Darüberhinaus verbesserten lokal applizierte ASCs die Angiogenese und osteogene Differenzierung
signifikant. Das Knochenremodeling war in der Behandlungsgruppe (ASCs) im Vergleich zu den
Kontrollgruppen ebenfalls signifikant hochreguliert.
Diskussion: Die lokale Applikation von ASCs bei diabetes-assozierten Knochenregenerationstörungen
zeigt eine signifikante Verbesserung der Knochenregeneration, welche Wildtypmäusen gleichkommt.
Sowohl die eingeschränkte Angiogenese, als auch die eingeschränkte Osteogenese konnten durch die
Applikation von ASCs in diabetischen Mäusen verbessert werden. Aufgrund der hohen
translationalen Möglichkeiten dieses Projekts werden weitere Studien zum Heranführen in die
klinische Praxis folgen.
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Session 25: Handchirurgie bei älteren Patienten
Vergleich von X-fuse Arthrodesen gegenüber herkömmlichen Arthrodesen mit Kirschnerdraht und
Cerclage bei Heberden-Arthrose
Manuela Micheel
Micheel, Dr. med. Manuela; Schlegel, Cand. med. Sina; Schaller, Prof. Dr. med. Hans-Eberhard;
Fuchsberger, Dr. med. univ. Thomas
Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie BG Klinik Tübingen
Hintergrund: Die Heberden-Arthrose ist ein häufig auftretendes Erkrankungsbild in der
Handchirurgie, welches für Patienten mit Schmerzen und funktioneller Einschränkung einhergeht.
Führt eine konventionelle Behandlung zu keiner deutlichen Verbesserung der Schmerzhaftigkeit bzw.
Funktionalität am betroffenen Finger, ist eine chirurgische Therapie im Sinne einer Arthrodese
indiziert.
Patienten und Methoden: Es konnten im Zeitraum von 2009 bis 2015 je 25 Patienten mit HeberdenArthrose, die eine Arthrodese des Fingerendgelenkes mittels K-Draht und Cerclage bzw. eine X-fuse
Artrodese erhielten, in die Studie eingeschlossen werden.
Die insgesamt 50 Patienten wurden u.a. bezüglich Hand-und Fingerkraft mittels Dynamometer und
Pinge Gauge, DASH-Score, Schmerzen vor und nach Operation mittels Visueller Analogskala,
Zufriedenheit mit der durchgeführten Operation, OP-Zeiten, Konsolidierung der durchgeführten
Arthrodese sowie der Fingerbeweglichkeit nachuntersucht und die Ergebnisse miteinander
verglichen. Ausschlusskriterien waren eine vorausgegangene Fraktur am betroffenen Finger und
Rheuma in der Anamnese.
Ergebnisse und Schlussfolgerung:
Die erhobenen Parameter der Patientengruppe, die mittels K-Draht und Cerclage therapiert wurden,
erbrachten im Vergleich zu der mittels X-fuse behandelten Patientengruppe keine signifikanten
Unterschiede.
Ein Vorteil eines der Verfahren gegenüber dem anderen ist somit bezüglich der erhobenen
Parameter nicht gegeben.
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Session 25: Handchirurgie bei älteren Patienten
Besonderheiten der Behandlung einer Radialisparese im Alter.
Michael Thomas Hiller
Hiller, Michael Thomas; Vogt, Peter Maria
MHH, Deutschland
Fragestellung:
Aufgrund der häufig spontanen Remission einer Radialisparese nach Humerusschaftfraktur innerhalb
von 6 Monaten wird hier in den meisten Fällen ein konservativ, abwartendes Vorgehen empfohlen.
Aufgrund der Besonderheiten im Alter führt dies jedoch häufig zu langwierigen Verläufen mit
Gelenkseinsteifung und Verlust der Selbständigkeit. Sollte daher ein alternatives Behandlungsregime
bei Patienten über 70 Jahren erfolgen?
Ergebnisse:
Die Radialis-Ersatzplastik ermöglicht es insbesondere den älteren Patienten durch eine einzeitige OP
unmittelbar nach Diagnosestellung einer Radialisparese, schnellsmöglich eine akzeptable
Handfunktion zu erlangen. Hierdurch können Gelenkseinsteifungen verhindert werden und die Hand
kann weiterhin im Alltag adäquat zur Verrichtung täglicher Aufgaben eingesetzt werden. Hierdurch
ist eine Rückkehr in die häusliche Umgebung zeitnahe möglich und eine Hospitalisierung mit der
Gefahr nosokomialer Infektionen und Immobilisation kann vermieden werden. Komplikationen
treten hierbei selten auf.
Schlussfolgerung:
Die operative Radialis-Ersatzplastik ( z.B. nach Merle d’Aubigné ) hat gerade für ältere Patienten eine
schnelle Wiedererlangung der Selbständigkeit zur Folge und verhindert eine Hospitalisierung. Als
einfache operative Behandlung bei Radialisparesen ist dieser Eingriff besonders im Alter schon direkt
nach dem Trauma und nicht nur bei ausbleibender Spontanheilung erst im Verlauf angezeigt.
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Session 25: Handchirurgie bei älteren Patienten
Vergleich der Abduktor Pollicis Longus Resektions-Suspensionsarthroplastiken nach Lundborg und
Sirotakova
Vincenzo Penna
Penna, Vincenzo; Grill, Barbara; Stark, G Björn; Zajonc, Horst
Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
Einleitung:
Neben einer Vielzahl an Operationstechniken zur Behandlung der Rhizarthrose, zählen die
Operationstechniken nach Lundborg und Sirotakova zu den Resektions-Suspensionstechniken, die
einen APL-Sehnenanteil verwenden. Diese beiden Techniken wurden in einer randomisiertprospektiven Studie verglichen.
Patienten und Methodik:
Im Zeitraum 2009-2011 wurden 36 Patienten mit 38 erkrankten Daumensattelgelenken in die Studie
eingeschlossen. Zusätzlich zur Dokumentation der perioperativen Daten (OP-Zeit, Komplikationen)
erfolgte präoperativ, drei und neun Monate postoperativ erfolgte die Untersuchung hinsichtlich
Bewegungsausmaß, Kraft und Schmerz. Darüberhinaus wurden prä- und postoperative
Röntgenaufnahmen durchgeführt und der DASH-Fragebogen erhoben.
Ergebnisse:
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 63,7 Jahre (43-85 Jahre). Der präoperative
Beschwerdezeitraum betrug 5,11 Jahre. Bei beiden Methoden verzeichneten wir über die Zeit eine
deutliche Verbesserung der messbaren Parameter. In beiden Gruppen kam es postoperativ
gleichermaßen zu einer signifikanten Schmerzreduktion. Auch der subjektive Zugewinn an
Lebensqualität, gemessen mit dem DASH-Fragebogen, wurde mit beiden Methoden im selben Maße
erreicht. Auch bezüglich der Kraft konnte ein signifikanter Unterschied nicht festgestellt werden.
Tendenziell zeigte sich eine schnelle Regenerationszeit sowie eine hohe Kraftentfaltung in der
Gruppe nach Sirotakova und eine bessere Daumenbeweglichkeit in der Lundborg Gruppe.
Schlussfolgerung:
Beide Operationstechniken führen zu einer Besserung der Rhizarthrosensymptomatik. Statistisch
signifikante Unterschiede lassen sich nicht nachweisen.
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Session 25: Handchirurgie bei älteren Patienten
Therapie der Instabilität des Daumensattelgelenks – arthroskopische Synovektomie und Shrinking des
palmo-ulnaren Kapselbandapparats (mit) Korrekturosteotomie
Johanna Wirth
Wirth, Johanna; Baur, Eva-Maria
Praxis für Plastische Chirurgie und Handchirurgie Dr. Eva-Maria Baur und Dr. Gaby Fromberg,
Deutschland
Die Rhizarthrose stellt eine häufige und funktionell teilweise stark beeinträchtigende Erkrankung dar,
an der vorrangig Frauen ab dem 45. Lebensjahr erkranken. Als dafür verantwortlicher Faktor wurde
u.a. neben hormonellen Einflüssen auch eine (dadurch bedingte?) Instabilität diskutiert. Diese ist mit
einem vermehrten Auftreten der Rhizarthrose assoziiert. Kann im Umkehrschluss ein stabileres
Gelenk die Entwicklung der Arthrose verhindern oder hinauszögern?
Bei beschwerdehafter Instabilität des Daumensattelgelenks ohne (oder minimale) Arthrosezeichen
bieten wir als operative Therapie eine Arthroskopie mit Synovektomie und Shrinking des KapselBand-Apparates an, evtl. gefolgt von einer Korrekturosteotomie der MHK-I-Basis. Wir berichten über
unsere Ergebnisse einer retrospektiven Untersuchung. Zwischen 2009 und 2014 führten wir bei 13
Frauen (n=13) im Alter von 21 bis 37 Jahren (Mittel = 29 J.) mit klinisch symptomatischer Instabilität
des Daumensattelgelenks und fehlenden radiologischen Anzeichen einer Arthrose (max. Grad I nach
Eaton and Littler 1985) die arthroskopische Synovektomie und Shrinking des palmo-ulnaren
Bandapparats durch, mit postoperativer Ruhigstellung von 4-6 Wochen. Bei 5 Patientinnen (n=5)
erfolgte zusätzlich eine Korrekturosteotomie der Basis des 1. Mittelhandknochens.
Zur Beurteilung wurden der Bewegungsumfang (Abduktion und Adduktion in 2 Ebenen), Kraft bei
Faustschluss und Spitzgriff und „Kapandji Oppositions Score“ herangezogen, sowie subjektive Scores
wie Schmerzskala (VAS), Zufriedenheit nach der Operation und „QuickDASH Score“ bzw. „PRWE“
erfasst. Zusätzlich wurde bei allen Teilnehmerinnen der „modifizierte Beighton Score“ für
Hypermobilität und ein radiologisches Kriterium (Achsabweichung des MHK I/Os trapezium Zentrum)
evaluiert.
Wir können die arthroskopische Synovektomie und Shrinking des palmo-ulnaren Kapselbandapparats
mit evtl. Korrekturosteotomie bei Patienten mit klinisch symptomatischer Instabilität des
Daumensattelgelenks empfehlen. Möglicherweise kann dies neben der aktuellen
Beschwerdebesserung einen positiven Einfluss auf die Entstehung arthrotischer Veränderungen
haben.
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Session 26: AG Transsex
Erfahrungsbericht der gestielten DIEP Lappenplastik zum Penoidaufbau bei Transsexualismus
Moritz Scholten
Scholten, Moritz; Hoffmeister, Roland; Küntscher, Markus
Ev. Elisabeth Klinik Berlin, Deutschland
Die freie Radialisplastik hat sich in der Transsexuellenchirurgie beim Penoidaufbau als Goldstandard
etabliert. Der Hebedefekt am Unterarm wird teilweise als stigmatisierend von den Patienten
wahrgenommen.
Weiterhin beklagen vor allem sehr schlanke Patienten mit wenig Unterhautfettgewebe das fehlende
Volumen des Penoids. Die gestielte DIEP Lappenplastik bietet eine mögliche Alternative, um
Patienten eine weitere Behandlungsmöglichkeit ohne Hebedefekt an einer Extremität anzubieten.
In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um zwei Fallberichte eines 26- jährigen und 47- jährigen
Patienten. Bei beiden Patienten wurde nach Hysterektomie und Kolpektomie ein Penoidaufbau durch
eine gestielte DIEP-Lappenplastik mit einer bereits im Vorfeld präformierten Harnröhre durchgeführt.
Die Präformierung erfolgte vertikal paraumbilikal.
Es kam bei beiden Eingriffen zu keinem Verlust der Lappenplastik. Eine
Harnröhrenanastomosenkomplikation erforderte eine Anpassung unseres Verfahrens.
Wir konnten zeigen, dass die gestielte DIEP Lappenplastik eine weitere Alternative zur Penoidbildung
darstellt, ohne einen Hebedefekt an einer Extremität zu verursachen.
Diese Alternative bietet eine weniger offensichtliche und damit einen weniger stigmatisierenden
Hebedefekt. Im Vergleich lassen sich Penoide gerade bei Patienten mit geringem subkutanem
Fettgewebe mit deutlich besserem Volumen konstruieren. Dagegen ist dieses Verfahren bei
Patienten mit leichtem Übergewicht und demensprechendem Unterhautfettgewebe nicht zu
empfehlen.
Ob das Einbringen der Penisprothese durch das vergrößerte Eigenvolumen des Penoids erschwert
wird, bleibt abzuwarten. Sollte es zu einem erschwerten Einbringen der Prothese kommen, könnte
dieses Problem durch eine vorangegangene Liposuction einfach behoben werden.
Bei sehr schlanken Patienten mit geringem, subkutanem Fettgewebe und dem Wunsch eines
Penoidaufbau ohne Hebedefekt an einer Extremität, sollte die gestielte DIEP Lappenplastik als
Möglichkeit weiter verfolgt werden und einem ausgewählten Patientenkollektiv als Variante
vorgestellt und angeboten werden.
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Session 27: Update Nasenchirurgie
Ästhetische Nasenchirurgie bei älteren Patienten
Jacqueline Eichhorn-Sens
Eichhorn-Sens, Jacqueline
Praxis Dr. Eichhorn-Sens, Deutschland
Das Durchschnittsalter bei der primären Rhinoplastik liegt um das 30. Lebensjahr. Patienten um die
Fünfzig mit ästhetischen Korrekturwünschen, die sich bereits vor Jahrzehnten einer ästhetischen
Nasenoperation unterzogen haben, stellen den Operateur vor besondere Probleme:
- Ungünstiges Operations- und Langzeitergebnis – ästhetischer Anspruch
- Psychisches Trauma nach der ersten Operation, das dazu beitrug, die Zweitoperation um Jahrzehnte
hinauszuschieben
- Erhöhtes perioperatives Risiko durch mögliche Nebenerkrankungen
- Verlängerte Rekonvaleszenz nach der Narkose.
- Altersbedingte Veränderungen des Gesichtes mit Auswirkung auf die Nase, z.B. Formänderung der
Maxilla mit Störung des Verhältnisses der Basis der Nasenflügel und der Columella, senile Elastose,
dünne Haut, schwache Abstützung der Nasenspitze mit zunehmender Funktionsstörung.
Gerade Revisionsoperationen erfordern bei diesen Patienten daher besondere Maßnahmen zur
Stabilisierung der Nasenspitze und Formung der Nasenflügel und der Basis der Nase unter Beachtung
der Hautproblematik. Diese Punkte müssen vor eine Revisionsoperation genau analysiert und mit
den Patienten besprochen werden. Im Vortrag werden die Besonderheiten in Analyse und Operation
bei diesem Patientengut herausgearbeitet sowie Lösungsansätze an Beispielen dargestellt.
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Session 27: Update Nasenchirurgie
Funktionell-ästhetische Septorhinoplastik bei Rhonchopathie und OSAS
Burkhard Mootz
Mootz, Burkhard
Praxis, Deutschland
Obstruktive schlafmedizinische Erkrankungen werden durch Einengungen auf Weichgaumen-,
Zungengrund-, Hypopharynx- und Larynxebene sowie auch durch eine funktionell eingeschränkte
Nasenatmung hervorgerufen. Eine behinderte Nasenatmung führt zu vermehrter Mundatmung, die
das Schnarchen (Rhonchopathie) und die Entstehung einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA)
begünstigt.
Bei der Therapie der OSA sollten chirurgische Maßnahmen niemals die Therapie der ersten Wahl
sein. Jedoch gibt es für begründete Fälle eine Reihe von minimal-invasiven und invasiven
Operationstechniken auf den verschiedenen Obstruktionsebenen. Auch kann im Rahmen der MultiLevel-Chirurgie (MLS) die chirurgische Erfolgsrate der schlafmedizinischen Weichgewebschirurgie
deutlich verbessert werden.
Dazu gehören auch rhinochirurgische Eingriffe bei funktionell eingeschränkter Nasenatmung, die bei
anatomischen Hindernissen wie einer ausgeprägten Nasenseptumdeviation, einer Hyperplasie der
unteren Nasenmuscheln, bei einer Polyposis nasi oder eines inspiratorischen Nasenflügelkollapses,
bei einer sog. „Spannungsnase“ oder einer hängenden Nasenspitze sowie bei Schief- und Sattelnasen
durchgeführt werden.
Die operative Beseitigung einer relevanten nasalen Obstruktion hat in der Schlafmedizin ihre
Berechtigung zur weiteren Verbesserung der chirurgischen Erfolgsrate im Rahmen der Multi-LevelChirurgie und zur Optimierung der nasalen Ventilationstherapie (nCPAP).
Dahingegen führt eine isolierte Nasenoperation in der Regel nicht zu einer ausreichenden Absenkung
des AHI und ist damit nicht in der Lage, eine OSA effektiv zu behandeln.
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Session 27: Update Nasenchirurgie
Neue Techniken zur knöchernen Refixierung der Septumoberkante am Os Nasale
Jens Neumann
Neumann, Jens; Haack, Sebastian; Gubisch, Wolfgang
Marienhospital Stuttgart, Deutschland
Im Rahmen von funktionellen, sowie ästhetischen Nasenkorrekturen kommt es bis weilen zu einer
geplanten oder akzidentellen Ablösung der Septumoberkante von der knöchernen Fixierung. So wird
sie beispielsweise immer gelöst, sowie eine Septumkorrektur auf extrakorporale Weise durchgeführt
wird. Auch bei endonasalen Septumkorrekturen kann es dazu kommen, dass das Septum im Verlauf
der Operation einer Rhinoseptumplastik gelöst wird oder abreißt.
Um dauerhaft eine gerade Nasenachse mit einem median stehenden Nasenseptum, sowie einem
gleichmäßigen Nasenrücken zu erhalten, ist eine stabile Verbindung zwischen Septumoberkante und
Os Nasale äußerst wichtig und macht eine knöcherne Refixierung obligat. Eine effiziente Refixierung
ist auf Grund der anatomischen Gegebenheiten technisch schwierig. Durch die Entwicklung zweier
neuer Techniken kann dieses Problem vereinfacht werden.
Anhand von Kurzvideos sollen hier die beiden neuen Methoden der Refixierung vorgestellt werden.
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Session 27: Update Nasenchirurgie
Die Anwendung von free Diced Cartilage (fDC) in der ästhetischen Nasenchirurgie
Christian Kreutzer
Kreutzer, Christian; Haack, Sebastian; Gubisch, Wolfgang
Marienhospital Stuttgart, Deutschland
Unregelmäßigkeiten am Nasenrücken sind ein immer wiederkehrendes Problem nach
Höckerabtragung bei der ästhetischen Rhinoplastik. Die Problematik stellt sich in sekundären Fällen
häufig noch komplexer dar, da die ursprüngliche Anatomie regelmäßig zerstört ist. Freie, solide
Knorpeltransplantate waren lange Zeit Therapie der Wahl. Autologe oder allogene Faszie wurde in
den 90er Jahren häufig verwendet. In der letzten Decade kamen fein zerkleinerte Knorpelstückchen,
die in Faszie eingewickelt wurden, zur Nasenrückenaugmentation, auf.
In dieser Studie präsentieren wir unsere Technik des Free Diced Cartilage (fDC), bei der wir extrem
fein zerkleinerte Knorpelstücke herstellen, die wir als eine Art Füll- oder Spachtelmasse frei
platzieren und damit Unregelmäßigkeiten füllen können. Wir sehen darin eine Möglichkeit des
Feinschliffs um den Nasenrücken aber auch Nasenspitze und beispielsweise weiche Dreiecke
abzudecken bzw. formen zu können. Septum- Ohr oder Rippenknorpel kommen hierfür zur
Anwendung.
Anhand einiger Falldarstellungen werden Technik der Knorpelbearbeitung, der Applikation und die
postoperativen Ergebnisse dargestellt.
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Session 28: Fetttransplantation / Zellbiologie /CAL - Wo sicher, wo indiziert?
Zellassistierte Eigenfetttransplantation: Eine systematische Literaturübersicht und kritische
Bewertung der Evidenzlage
Florian Lampert
Lampert, Florian (1); Soraya, Grabin (1); Gerd, Antes (2); Motschall, Edith (3); Sabine, Buroh (4); Stark,
G. Björn (1)
1: Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg; 2: Deutsches Cochrane
Zentrum, Universitätsklinikum Freiburg; 3: Institut für Medizinische Biometrie und Statistik,
Universitätsklinikum Freiburg; 4: Bibliothek Chirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
Einleitung/Zielsetzung:
Aufgrund Ihrer einfachen Zugänglichkeit und biologischen Vielseitigkeit besitzen mesenchymale
Stammzellen aus Fettgewebe (ADSCs) vielversprechende Eigenschaften hinsichtlich vielfältiger
klinischer Anwendungen. So wurde zur Verbesserung der klinischen Ergebnisse der autologen
Fetttransplantation der sogenannte „Zell-assistierte Lipotransfer" (CAL), entwickelt, bei welchem
Fettgewebe vor der autologen Transplantation mit ADSCs angereichert wird. Wie bei vielen
neuartigen „Stammzelltherapien" zu beobachten, nehmen Vermarktung und klinische Anwendung
dieses Verfahrens weltweit trotz der unklaren klinischen Evidenzlage bezüglich Sicherheit und
Effizienz ständig zu.
Material & Methoden:
Es wurde eine umfassende Literaturrecherche in Kooperation mit dem Deutschen Cochrane Zentrum
durchgeführt. Acht der wichtigsten medizinischen Datenbanken wurden systematisch durchsucht.
Die aufgefundenen Publikationen wurden von zwei unabhängigen Untersuchern gesichtet und nach
objektiven Kriterien bewertet.
Ergebnisse:
Es wurden 3161 Publikationen aufgefunden, von denen nach Screening von Titel und Abstract sowie
nachfolgender Volltextuntersuchung 78 als relevant bewertet wurden. 13 Publikationen
repräsentierten klinische Studien, von denen nur drei die Evidenzgrad II bzw. III-Kriterien erfüllten.
Sämtliche Studien beschrieben eine Gesamtanzahl von 286 CAL-Eingriffen. Die längste
Nachbeobachtungszeit betrug 42 Monate; es konnte keine onkologische Sicherheit nachgewiesen
werden.
Zusammenfassung:
Es konnte kein Beweis einer generellen Überlegenheit von CAL gegenüber der konventionellen
autologen Fetttransplantation festgestellt werden; Sicherheitsaspekte wurden allenfalls
unangemessen behandelt.
Am Beispiel des CAL wurde gezeigt, dass vor der Einführung neuer, stammzellbasierter
Therapiekonzepte die Gewinnung hochwertiger klinischer Evidenz unabdingbar ist.
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Session 28: Fetttransplantation / Zellbiologie /CAL - Wo sicher, wo indiziert?
The Influence of Ultrasound Assisted Liposuction on the Regenerative Potential of Adipose Derived
Stem Cells
Dominik Duscher
Duscher, Dominik (1); Atashroo, David (2); Maan, Zeshaan (2); Luan, Anna (2); Barrera, Janos (2);
Whittam, Alexander (2); Hu, Michael (2); Walmsley, Graham (2); Pollhammer, Michael (1); Schmidt,
Manfred (1); Huemer, Georg (1); Longaker, Michael (2); Gurtn
1: Johannes Kepler Universität Linz, Österreich; 2: Stanford University, CA, USA
INTRODUCTION:
Human adipose derived stem cells (ASCs) have gained recent interest for their therapeutic potential
in regenerative medicine. Even though liposuction is the primary method of obtaining ASCs, little is
known about its effects on ASC regenerative abilities. Ultrasound assisted liposuction (UAL) can
facilitate the process of lipoaspiration by increasing the speed and safety of the fat harvest. However,
a paucity of evidence exists regarding its impact on the regenerative capacity of harvested ASCs. In
this study, we evaluate the regenerative abilities of ASCs harvested with a third generation UAL
device versus the industry standard suction assisted lipoaspiration (SAL) and ASCs isolated from
excised fat.
METHODS:
Fat samples were obtained from elective surgery patients via UAL or SAL and abdominoplasty. The
tissue was processed for enzymatic isolation of the stromal vascular fraction (SVF). The SVF was then
sorted using Fluorescent Assisted Cell Sorting (FACS) based on an established progenitor surface
marker profile (CD34+CD31-CD45-) and live/dead gating, to obtain viable ASCs. An MTT assay was
performed on cultured ASCs to compare their proliferation potential. The multlineage differentiation
capacity of the ASCs was then assessed by the induction of adipogenic and osteogenic differentiation
and subsequent Oil Red O, Alkaline Phosphatase and Alizarin Red staining. Additionally, qRT-PCR
expression analysis of key adipogenic and osteogenic genes was performed at culture day 0, 7, and
14. Finally, the regenerative potential of the ASCs was compared in and in vivo wound healing model.
RESULTS:
UAL and SAL lipoaspirates demonstrated a reduced viable ASC yield on FACS compared to excisional
fat, however equivalent proliferative potential on MTT assay (*p > .05). There was no significant
difference in adipogenic or osteogenic differentiation capacity (*p > .05). Likewise, qRT-PCR showed
similar expression of multiple osteogenic and adipogenic genes in all ASC groups (*p > .05). Wound
healing was significantly improved in all cell therapy groups compared to the control group (*p .05).
This could further be confirmed on a histological level by an equally significant enhancement of
neovascularization in the cell therapy groups.
CONCLUSION:
UAL represents a successful method for obtaining ASCs for regenerative medicine. Cells harvested
with this alternative approach to liposuction are suitable for potential therapeutic and tissue
engineering applications.
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Session 28: Fetttransplantation / Zellbiologie /CAL - Wo sicher, wo indiziert?
Cell-assisted Lipotransfer: Die Rolle adipogener Stammzellen bei autologen Fetttransplantationen;
eine Übersichtsarbeit
Yannick Diehm
Diehm, Yannick (1); Pomahac, Bohdan (2); Kneser, Ulrich (1); Eriksson, Elof (2); Nuutila, Kristo (2);
Fischer, Sebastian (1,2)
1: Department of Hand-, Plastic and Reconstructive Surgery, Burn Trauma Center, BG Trauma Center
Ludwigshafen; University of Heidelberg; Ludwig-Guttmann-Strasse 13, 67071 Ludwigshafen,
Germany; 2: Department of Surgery, Division of Plastic Surgery, Brigham and Women’s Hospital,
Harvard Medical School, 75 Francis St, 02115 Boston, Massachusetts
Hintergrund:
Autologe Fetttransplantation ist eine an Bedeutung gewinnende Therapieoption für Weichteildefekte
sowohl in ästhetischer als auch rekonstruktiver Chirurgie. Obwohl gute Kurzzeitergebnisse erzielt
werden konnten, limitieren unvorhersehbare Überlebensraten des transplantierten Fettgewebes die
klinische Anwendbarkeit dieser Methode. Cell-assisted Lipotransfer (CAL), das Anreichern von
Fetttransplantaten mit adipogenen Stammzellen, könnte dazu beitragen, dass Lipotransfer in Zukunft
zu verlässlicheren Ergebnissen führt.
Diese Übersichtsarbeit bietet Hintergrundinformationen über adipogene Stammzellen und fasst die
Ergebnisse verschiedener Studien über CAL zusammen.
Material und Methoden:
Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Medline Plus und
Cochrane Library durchgeführt. Eingeschlossen wurden sämtliche Studien, Übersichtsarbeiten,
Anwendungsbeobachtungen und Fallbeispiele die sich mit CAL befassten.
Ergebnisse:
CAL erwies sich in tierexperimentellen Studien als effektive Methode, den postoperativen Verlust an
transplantiertem Fettgewebe zu reduzieren. Darüber hinaus führte die Addition von adipogenen
Stammzellen zu gesteigerter Neovaskularisation und verbesserten Qualität der Transplantate.
In klinischen Studien zeichnet sich ein positiver Trend mit guten ästhetischen Ergebnissen und hoher
Therapeuten- und Patientenzufriedenheit ab. Es mangelt jedoch an kontrolliert randomisierten
Studien, die CAL mit konventionellem Lipotransfer vergleichen, um eine eindeutige Aussage über die
Effektivität von CAL treffen zu können.
Schlussfolgerung:
Cell-assisted Lipotransfer zeigte in tierexperimentellen Studien großes Potential das Überleben und
die Qualität von transplantiertem autologem Fettgewebe zu verbessern. In klinischen Studien ist
jedoch lediglich ein positiver Trend erkennbar, der weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen
bedarf. Weiterhin müssen die Mechanismen, mit denen regenerative Zellfraktionen auf das
Transplantatüberleben einwirken und die damit zusammenhängenden potentiellen Gefahren auf
umliegendes Gewebe besser ergründet werden.
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Session 28: Fetttransplantation / Zellbiologie /CAL - Wo sicher, wo indiziert?
Lipofilling zur angiogenetischen Modulation von Nabengewebe- Perioperative Analyse der
Perfusionsdynamik von Narbengewebe nach Lipofilling durch Laser Speckle Contrast Analysis (LASCA)
Imaging
Anne Limbourg
Limbourg, Anne; Ipaktchi, Ramin; Vogt, Peter M.
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
Hintergrund:
Hautverletzungen können ein erhebliches Narbenbild herbeiführen, mit der Folge einer lebenslangen
Beeinträchtigung der Funktionalität und Ästhetik1, 2. Dabei spielen Veränderungen der prinzipiellen
Kollagen Architektur mit einer zellulären Dysbalance sowie eine dysorganisierte Vaskularisierung eine
entscheidende Rolle.
Lipofilling wirkt sich auf unterschiedlichen Ebenen positiv auf das Narbenbild aus. Eine Verminderung
von Kontrakturen, Narbenadhärenzen und Vulnerabilität wurden neben strukturellen,
ausgleichenden Effekten beschrieben. Die Rolle von Lipofilling auf die Gefäßregeneration und
funktionelle Neovaskularisierung von Narbengewebe ist jedoch unklar. Unsere Hypothese war, dass
Lipofilling sich auf molekularer und struktureller Ebene positiv auf eine funktionelle Vaskularisierung
von Narben auswirkt. Um zunächst die Dynamik vaskulärer Regenerationsprozesse von
Narbengewebe in der Haut zu untersuchen, haben wir den Effekt von Lipofilling auf die Perfusion von
Narbengewebe untersucht.
Methode: Die Perfusion von Narbengewebe bei Patienten mit ästhetisch und funktionell
beeinträchtigenden Narben wurde durch Laser Speckle Contrast Analysis (LASCA) Imaging,
(Perimed®, Schweden) gemessen. Dabei wurden sequentielle Perfusionsstudien präoperativ in
kurzen Abständen postoperativ (Tag 1, 3, 7, 14) und langfristig (21. Tage, 3 Monate) durchgeführt
und analysiert.
Ergebnisse: Unsere präliminären Untersuchungen zeigen eine signifikant höhere Perfusion des
Narbengewebes in Vergleich zur umgebenden gesunden Haut und zu den Baseline Perfusionswerten
der Patienten. Nach Narbenkorrektur durch Lipofilling zeigt sich im kurzfristigen Zeitfenster eine
verminderte Perfusion des Narbengewebes, die sich jedoch im Verlauf und langfristig wieder dem
Ausgangsniveau angleicht.
Conclusio: Eine Koordinierung von mikrovaskulären Regenrationsprozessen durch autologes
Fettgeweben könnte einen prominenten Effekt in der therapeutischen Anwendung von Lipofilling
bedeuten. Ein möglicher Mechanismus könnte die Induktion einer physiologischen Vaskularisiserung
und Perfusion sein. In diesem Zusammenhang könnte Lipofilling als unterstützende perioperative
Maßnahme in größerem Umfang, wie z. B. auch bei freiem Gewebetransfer zum Einsatz kommen.
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Session 28: Fetttransplantation / Zellbiologie /CAL - Wo sicher, wo indiziert?
Klinische Anwendungen von Vorläuferzellen aus dem Fettgewebe mit Plättchenreichem Plasma. Ein
neuartiges Isolationsverfahren.
Lukas Prantl
Prantl, Lukas; Brebant, Vanessa; Heine, Norbert; Kühlmann, Britta; Felthaus, Oliver
Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Univesität
Regensburg, Deutschland
Sowohl die Anwendung von Stammzellen aus dem Fettgewebe (Adipose-derived Stem Cells, ASCs) als
auch von Thrombozyten reichem Plasma (Platelet –rich Plasma, PRP) stellen vielversprechende
Verfahren zur Regeneration von Gewebe dar. Während PRP als Quelle für Wachstumsfaktoren und
Zytokinen bekannt ist, zeichnen sich die ASCs besonders durch ihre multipotente Differenzierung und
ihre immunmodoluatorischen Eigenschaften aus. Die klinische Anwendung von ASCs ist bisher durch
die noch nicht praktikablen Isolationsverfahren limitiert. Wir stellen hier eine neuartige Methode für
die gleichzeitige Isolierung von ASCs aus dem Lipoaspirat und die Produktion von PRP aus Vollblut
vor. Die Vorteile unseres Verfahrens sind die Kombination von ASCs und PRP in einem geschlossenen
System, die schnelle und leichte Isolierung und die hohe Reproduzierbarkeit durch die
Automatisierung. Fallbeispiele für erfolgreiche erste klinische Anwendungen zur
Geweberegeneration werden gezeigt.
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Session 29: Funktionelle Rekonstruktion im Extremitätenbereich - Mehr als nur Defektdeckung
Haut-Weichteil-Defekte der Ellenbogenregion - im Spannungsfeld zwischen Funktionalität und
Weichteildeckung
Amir Farhang Gharagozlou
Dr. med. Gharagozlou, Amir Farhang; PD Dr. med. Ring, Andrej; Prof. Dr. med. Lehnhardt, Marcus;
Prof. Dr. med. Daigeler, Adrien
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Deutschland
Hintergrund:
Neben den primär traumatisch-bedingten Substanzdefekten des Weichteilmantels in der
Ellenbogenregion dominieren sekundäre posttraumatische, postoperative und post-infektiöse
Weichteildefekte. Auf Grund der mechanischen Belastung im Ellenbogenbereich bedarf es einer
Rekonstruktion mit belastungsfähigem und zugleich nicht zu auftragendem Gewebe.
Methode:
Wir stellen grundsätzliche und alternative Operationstechniken anhand klinischer Fallbeispiele vor
und geben Entscheidungskriterien für die Auswahl der einzelnen Verfahren abhängig von
Defektlokalisation und -größe.
Resultate:
Ein primärer oder sekundärer Wundverschluss sollte spannungsfrei erfolgen um Wundrandnekrosen
zu vermeiden. Voll-/ Spalthauttransplantation können in beliebiger Größe durchgeführt werden,
sofern keine funktionelle Strukturen exponiert sind. Kleinere Defekte mit Exposition von
funktionellen Strukturen können mittels Verschiebe-Schwenklappen sicher verschlossen werden. Als
lokale Perforator-Lappen haben sich der laterale/ mediale Oberarmlappen bewährt um Defekte bis
zu einer Größe von ca. 15 x 5 cm zu versorgen. Bei unzureichendem lokalen Hautweichteilmantel mit
oder ohne Notwendigkeit einer motorischen Ersatzplastik kann eine gestielte Latissimus dorsi Lappenplastik mit der bekannten Hebedefektmorbidität erfolgen. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit
der Defektdeckung mittels freiem Gewebetransfer. Mit Ausnahme der Hauttransplantation kann bei
allen Verfahren (Lappenplastiken) eine Perfusionsverbesserung sowie eine Defektdeckung mit
widerstandsfähigem und zugleich elastischem Gewebe erreicht werden. Individuelle Parameter
(Allgemeinzustand, Compliance) sowie relevante Kriterien der Empfänger- und Spenderregion
(Durchblutungssituation und Gefäßstatus, erwartete Bewegungsausmaße, Morbidität der
Spenderregion, Weichteilüberschuss am Oberarm) müssen berücksichtigt werden.
Zusammenfassung:
Oberflächliche Defekte werden mit Spalthaut gedeckt, tiefe kleine mit einem distal gestielten
lateralen oder proximal gestielten erweiterten lateralen Oberarmlappen. Bei diesem muss allerdings
gelegentlich der Hebedefekt mit Spalthaut gegentransplantiert werden. Ästhetisch bessere
Ergebnisse bei gleicher Sicherheit werden mit dem medialen Oberarm Propeller Lappen erreicht.
Größere Defekte werden vorzugsweise mit freier, fasziokutaner Lappenplastik gedeckt. Ist eine
motorische Rekonstruktion der Ellenbogenstreckung erforderlich erfolgt die innervierte M. latissimus
dorsi Transposition.
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Session 29: Funktionelle Rekonstruktion im Extremitätenbereich - Mehr als nur Defektdeckung
Bionische Extremitätenrekonstruktion führt zu deutlicher Reduktion von Deafferenzierungsschmerzen
nach Avulsionsverletzungen des Plexus brachialis
Laura Hruby
Hruby, Laura; Sturma, Agnes; Salminger, Stefan; Aszmann, Oskar C.
CD Labor für Wiederherstellung von Extremitätenfunktion, Österreich
Avulsionsverletzungen des Plexus brachialis stellen eine der schwerwiegendsten Nervenverletzungen
dar und führen neben den offensichtlichen senso-motorischen Funktionsdefiziten oftmals zu
unerträglichen Deafferenzierungsschmerzen. Diese sind medikamentös schwer behandelbar und
stellen eine große Herausforderung im Rahmen der individuellen, medizinischen Behandlung des
betroffenen Patienten dar.
Etablierte Methoden im Rahmen der funktionellen Rekonstruktion können eine teilweise
Wiederherstellung der Extremitätenfunktion bewirken. Bei Avulsionsverletzungen des Truncus
inferior ist jedoch sowohl die Schmerzbelastung am intensivsten als auch die zu erwartende
Handfunktion mehr als mangelhaft.
Wir berichten über 5 Patienten mit inveterierten, globalen Plexopathien, die in den Jahren 2010 bis
2014 einer komplexen, prothetischen Versorgung zugeführt wurden. An der betroffenen Extremität
wurden multiple selektive Nerventransfers oft gemeinsam mit funktionellen
Muskeltransplantationen durchgeführt, um myoelektrische Signale für die Steuerung einer Prothese
bereitzustellen. Nach intensivem Rehabilitationstraining wurde die funktionslose Hand elektiv
amputiert und durch eine funktionelle Prothese ersetzt.
Die Patienten wurden prä-operativ (vor Nerventransfer), während des Rehabilitationstrainings und
nach Amputation sowie erfolgter prothetischer Versorgung evaluiert. Die Schmerzerfassung erfolgte
mittels Visual Analogue Scale (VAS). Zusätzlich wurde die prä- als auch postinterventionelle
Medikamenteneinnahme dokumentiert sowie die Lebensqualität und der allgemeine
Gesundheitszustand in regelmäßigen Abständen erhoben (Fragebogen SF-36).
Bei allen eingeschlossenen Patienten konnte eine deutliche Schmerzreduktion im Vergleich zur präoperativen Situation erzielt werden. Die Medikamenteneinnahme wurde bei allen Patienten stark
reduziert, sobald die Prothese Einzug in den Alltag gefunden hatte. Lebensqualität, subjektiv
empfundener Gesundheitszustand, und psychische Rollenfunktionen verbesserten sich eindrucksvoll.
Die kognitive und funktionelle Reintegration der Gliedmaße in das Körperbild des Patienten führte
bei allen bisher behandelten Patienten zu einer deutlichen Schmerzreduktion sowie verbesserten
Lebensqualität. Bei manchen Patienten konnte durch den Funktionsgewinn auch ein Wiedereinstieg
in einen Beruf ermöglicht werden, was zusätzlich mit einem sozialen und wirtschaftlichen Benefit
einherging.
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Session 29: Funktionelle Rekonstruktion im Extremitätenbereich - Mehr als nur Defektdeckung
Grenzindikationen in der Rekonstruktion der unteren Extremität – Ein interdisziplinärer
therapeutischer Algorithmus
Thomas Kremer
Kremer, Thomas; Hirche, Christoph; Harhaus, Leila; Hernekmap, Frederick; Gazyakan, Emre; Kneser,
Ulrich
BG Klinik Ludwigshafen, Deutschland
Hintergrund: Die mikrochirurgische Extremitätenrekonstruktion ist als Standardverfahren etabliert.
Aufgrund der zunehmenden technischen Sicherheit werden die potentiell möglichen Indikationen
zunehmend ausgeweitet. Daraus ergibt sich im individuellen Fall immer wieder die Frage, welche
rekonstruktiven Verfahren sinnvoll angeboten werden können, um einen funktionellen
Extremitätenerhalt zu erreichen.
Methoden: In den Jahren 2010-2014 wurden an der BG-Klinik Ludwigshafen 887 freie
Lappenplastiken zur unteren Extremität durchgeführt. Komplexe Rekonstruktionen im Sinne von
kombinierten, chimären oder sequentiellen Lappenplastiken, interdisziplinären Rekonstruktionen bei
Patienten mit pAVK oder Rekonstruktionen kombinierter Knochen-/Weichteildefekte erfolgten bei
etwa 20 % der Patienten. Anhand dieses Patientengutes wird unser therapeutischer Algorithmus
dargestellt, der bei der meist interdisziplinären Entscheidungsfindung hilfreich sein kann, aber auch
therapeutische Grenzen aufzeigt.
Ergebnisse: Ein funktioneller Extremitätenerhalt war auch in diesem komplexen Patientengut in der
Regel möglich, die Rate an mikrochirurgischen Lappenverlusten (5,2 %) war im Vergleich zum
gesamten Patientenkollektiv mit Defekten der unteren Extremität allerdings erhöht. Bei 8 Patienten
musste im Verlauf trotz erfolgreicher mikrochirurgischer Transplantation, bei ausbleibender
knöcherner Heilung (n=5) oder bei persisitierender Infektion (n=3) eine sekundäre Amputation
durchgeführt werden. Die Analyse dieser nicht erfolgreichen Rekonstruktionen zeigt Grenzen des
Extremitätenerhalts durch mikrochirurgische Verfahren auf, die unsere Beratungsstrategie und das
therapeutische Vorgehen beeinflussen.
Diskussion: Ein funktioneller Extremitätenerhalt ist auch in komplexen klinischen Situationen
möglich. Eine individualisierte Patienten-orientierte Beratung ist allerdings nur durch eine
interdisziplinäre Entscheidungsfindung zusammen mit dem Betroffenen möglich. Regelhaft
eingebundene Disziplinen sind die Unfall- und Septische Chirurgie, Radiologie inklusive
interventioneller Verfahren, Gefäßchirurgie aber auch technische Orthopädie zur Planung und
Abklärung von Majoramputationen. Dieser interdisziplinäre Kontext lässt sich am ehesten im
Rahmen von strukturierten Extremitätenboards analog zu onkologischen Tumorboards herstellen.
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Session 29: Funktionelle Rekonstruktion im Extremitätenbereich - Mehr als nur Defektdeckung
Der composite anterolateral thigh Lappen (ALT) mit vaskularisierter Faszia lata zur Rekonstruktion
von allschichtigen Achillessehnendefekten
Martin C. Lam
Lam, Martin C.; Jandali, Zaher; Jiga, Lucian; Steinstraesser, Lars
Universitätsklinik für Plastische Chirurgie - Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und
Handchirurgie - Evangelisches Krankenhaus, European Medical School der Carl-von-Ossietzky
Universität Oldenburg
Einführung: Die Rekonstruktion kombinierter Defekte bestehend aus Sehnengewebe und
Weichteilen stellt eine plastisch-chirurgische Herausforderung dar. Ist die Defektlokalisation zudem
im Bereich des distalen Unterschenkels bzw. Fußes mit nur wenigen Optionen lokaler
Lappenplastiken lokalisiert, so kommen hier oftmals freie Lappenplastiken zum Einsatz. Als
Composite Flap kann mit dem Lappen ein vaskularisiertes Faszia lata Segment mitgehoben und zur
Achillessehnenrekonstruktuon eingesetzt werden.
Patienten und Methoden: In der vorliegenden Studie möchten wir unsere Ergebnisse und
Rekonstruktionstechnik von 15 Patienten mit Achillessehen- und Hautweichteildefekten vorstellen.
Im Beobachtungszeitraum von 2011-2015 wurden 15 Patienten im Alter von 59,8 ± 7,7 Jahren mit
einer solchen Composite-Lappenplastik zur Achillessehnen- und Weichteilrekonstruktion behandelt.
Dabei war die Ätiologie der Defekte bei 7 Patienten posttraumatisch und bei 8 Patienten
postoperativ durch Wundheilungsstörung bzw. Wundinfektion. Die Achillessehen fehlten auf einer
durchschnittlichen Länge von 12,3 ± 3,7 cm. Die Lappengröße rangierte zwischen 19,3 ± 3,0 cm Länge
und 7,5 ± 1,5 cm Breite. Der Faszia lata-Anteil war durchschnittlich 131,8 ± 24,5 cm² groß.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Operationszeit betrug 334 ± 47 min; Das durchschnittliche
Nachbeobachtungsintervall betrug 11,4 ± 3,6 Monate; Der Gesamtkrankenhausaufenthalt betrug im
Durchschnitt 12,3 ± 3,7 Tage. Die Lappenplastiken überlebten zu 100 %. Die proximale SehnenFixierung erfolgte über eine 2-0 Fiber-Wire® Naht, distal wurden 6 Faszia lata-Sehnen (40%) mit
Mersilene® 1-0 eingenäht, 9 (60%) wurden mit Mitek®-Knochenankern fixiert.
Diskussion: Im Vergleich mit anderen ist diese Form der Rekonstruktion mit vaskularisierter Faszia
lata eine gute Option zur Rekonstruktion von kombinierten Achillessehen-Weichteildefekten.
Besonders die einfache Hebung, großen Gefäße und der lange Gefäßstiel sind bei dieser
Lappenplastik von Vorteil.
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Session 30: Berufspolitik - Recht
Wie sich das Marketing dieser Branche in den letzten 10 Jahren veränderte
Marc Däumler
Däumler, Marc
excognito, Deutschland
Vor 10 Jahren gab es noch kein Facebook. Gute Pressearbeit war vor 10 eine Erfolgsgarantie.
Arztbewertunbgsportale gab es nicht und eine Internetseite musste anderen Kriterien und
Ansprüchen genügen als heute.
Was hat sich für den Arzt in den letzten 10 Jahren im Marketing geändert?
Ein Überblick mit aktuellen Empfehlungen.
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Session 30: Berufspolitik - Recht
Der Plastische Chirurg in Niederlassung- gestern und heute
Ziah Taufig
Taufig, Ziah; Demir, Erhan
Praxisklinik, Deutschland
Das ärztliche Handeln verbindet immer Gemeinschaftsorientierung und Selbstorientierung. Ein
wichtiger Scheideweg entsteht an der Kreuzung in der eine sehr grundlegende Entscheidung
zwischen einer Niederlassung oder einer Karriere im Krankenhaus als Plastischer Chirurg getroffen
werden muss.
Die Ansprüche und Ideale der jungen plastisch-chirurgischen Kollegen aber auch die Wünsche
unserer Patienten haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die rechtlichen und
finanziellen Rahmenbedingungen für Ärzte waren in den letzten 20 Jahren ebenfalls gravierenden
einschneidenden Umwälzungen ausgesetzt.
Welche Entwicklungen sind in der Planung und im Management einer erfolgreichen Niederlassung
als Plastischer Chirurg zu beachten und welchen Fragestellungen und Herausforderungen werden wir
uns in Zukunft vermehrt stellen müssen ?
Diese Aspekte und Überlegungen sollen in einem Übersichtsvortrag der einen Beobachtungszeitraum
von 20 Jahren umfasst ausgearbeitet werden.
Einen weiteres, für unser Fach sehr spezielles Problem, besteht in der sehr hohen Spezialisierung
einzelner plastisch-chirurgischer Fachklinika aufgrund organisatorischer und personeller Engpässe.
Dieser Umstand führt dazu, dass bisweilen zunehmend nur Teilabschnitte der Weiterbildung in
speziellen Zentren angeboten werden können. Diese erschwerte Perspektive führt bisweilen zu
einem Nadelöhr in dem individuellen Ausbildungsstrang und bietet den Nährboden für Konfliktherde.
Das zunehmende, zum Teil durch Massen- und Sozialmedien getriggerte, Gesundheitsbewußtsein in
der Bevölkerung bringt neue Impulse für unser Fach mit sich. Ästhetische Behandlungen zeigen seit
Jahren einen ungebrochenen Boom und dies könnte eventuell auch in einer positiven
Wettbewerbsentwicklung für niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser münden.
In weiteren Aspekten ist der steigende Trend zur Selbständigkeit als Plastischer- und Ästhetischer
Chirurg allerdings durch neue teilweise völlig virtuelle Jahrmärkte für Patienten und Ärzte mit einer
Überfülle von überwiegend ästhetischen Angeboten mit unterschiedlicher Stufen der Seriosität zu
verzeichnen. Diese neuen aber auch riskanten Herausforderungen revolutionierten die Tätigkeit des
niedergelassen Facharztes unsere Disziplin.
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Session 31: Verbrennung II - Interdisziplinäre Behandlung von Brandverletzten
Multicenter-basierte Behandlung von Gesichtsverbrennungen mit temporärem, epidermalem
Hautersatz aus Hyaluronsäure.
Peter Stollwerck
Stollwerck P.L. (1), Cecic A. (2), Livaoglu M. (2), Yildirim R. (2), Hartmann B. (3), Türkyilmaz S.(2)
1 Fachklinik Hornheide, Plastische Chirurgie, Münster
2 Faribi Hospital at Karadeniz Teknik Üniversitesi, Burns Unit, Trabzon, Turkei
3 Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie
Einleitung:
Thermische Verletzungen kommen häufig in der Kopf-Hals-Region vor und können bei Er-wachsenen
bis zu 9% und bei Kindern bis zu 20% der Körperoberfläche betreffen. Die Ver-letzungen gehen in der
Regel mit starken Schmerzen einher. Insbesondere Gesichtverbren-nungen haben weitreichende
physische und psychische Auswirkungen auf die Patienten und sind leider häufig mit entstellender
Narbenbildung assoziiert. Die Applikation von hydrolytisch-resorbierbaren Wundauflagen aus
veresterter, reiner Hyaluronsäure (Hyalosafe ®,Anika Therapeutics S.r.l., Italy) beugt Infektionen vor,
reduziert Schmerzen und sichert eine feuchte Wundbehandlung bis zur vollständigen ReEpithelialiserung.
Methoden:
Zwischen 2013 und 2015 wurden in drei Zentren (Farabi Hospi-tal, Karadeniz Teknik Üniversitesi
(KTÜ), Trazon,Turkey), Fachklinik Hornheide (FKH in Münster, Germany) und Unfallkrankenhaus
Berlin (UKB in Berlin, Germany) Patienten mit zweitgradigen Gesichtsverbrennungen für eine
Behandlung mit Hylosafe® rekrutiert.
Die Effektivität der Behandlung wurde anhand der Kriterien Schmerzempfinden und Zeitpunkt der
vollständigen Re-Epitheialisierung untersucht.
Ergebnisse:
In den drei Zentren (KTÜ, FKH, UKB) wurden bisher 12 Patienten (10 Männer, 2 Frauen) mit einem
Durchschnittsalter von 20,8 Jahren (Range 1 bis 60 Jahre) mit Gesichtsverbrennungen Grad 2
behandelt. Dabei entstanden die Verletzungen in Folge von Flammeneinwirkung bei 8 in durch
Verbrühung in 4 Fällen. Bei allen Patienten konnte eine sofortige Schmerzreduktion nach Applikation
von Hyalosafe® beobachtet werden. Zusätzliche Verbandwechsel waren nicht erforderlich, da bei
allen Patienten eine einmalige Applikation bis zur Abheilung der Wunden ausreichte. Die
Regeneration der Epidermis verlief ohne Komplikationen im Durchschnitt innerhalb von 8,1 Tagen
(Median 7 Tage), insbesondere Infektionen wurden nicht beobachtet. Um die bisherigen Ergebnisse
zu bestätigen, werden bis zur Präsentation der Daten im Oktober weitere Patienten eingeschlossen
werden.
Schlussfolgerung:
Hyalosafe ® ist ein für die Behandlung von zweitgradigen thermischen Verletzungen zuge-lassener
neuartiger, durchsichtiger epidermaler Hautersatz mit dem Vorteil einer Schmerzre-duktion,
Infektprophylaxe und beschleunigter Re-Epithelialisierung mit einer einzigen Appli-kation dieses
epidermalen Hautersatzes.
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Session 31: Verbrennung II - Interdisziplinäre Behandlung von Brandverletzten
Einfluss perioperativer Katecholamintherapie auf das Outcome der chirurgischen
Verbrennungsbehandlung: eine Singlecenter-Analyse
Heiko Sorg
PD Dr. med. Sorg, Heiko (1); Loewié, Henning (2); Schwab, Christian G. G. (3,4); Dr. med. Reinke, Julia
M. (2); Prof. Dr. med. Adams, Hans Anton (5); Prof. Dr. med. Vogt, Peter M. (2)
1: Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Alfried Krupp
Krankenhaus, Essen; 2: Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische
Hochschule Hannover, Hannover; 3: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
(DZNE), Witten; 4: Department für Pflegewissenschaft, Fakultät für Gesundheit, Universität
Witten/Herdecke, Witten; 5: Interdisziplinäre Notfall- und Katastrophenmedizin, Medizinische
Hochschule Hannover, Hannover
Hintergrund
Verbrennungsverletzungen gehen mit nachhaltig negativen Auswirkungen auf den Organismus
einher. Hier stehen zunächst die Stabilisierung der Vitalfunktionen sowie die chirurgische Versorgung
der Verbrennungswunden im Vordergrund. Bei kreislaufinstabilen Patienten kann dies auch die
Kreislaufunterstützung mit Katecholaminen notwendig machen. Zusätzlich stellt die frühe Abtragung
des Verbrennungseschars einen erheblichen Benefit dar. Die vasokonstriktive Wirkung einer
perioperativen Katecholamingabe könnte jedoch sowohl präoperativ, durch Verstärkung des
Nachtiefens, als auch postoperativ, durch eine schlechte oder ausbleibende Gefäßversorgung der
Hauttransplantate, zu deutlich schlechteren Ergebnissen in der Verbrennungsbehandlung führen.
Methodik
Es erfolgte die retrospektive Analyse von Patientendaten in einem 4-Jahreszeitraum. Neben
allgemeinen Patientendaten (Geschlecht, Alter, Verbrennungsfläche (VKOF), -grad, ABSI) wurden
spezielle Daten wie die Art, der Zeitpunkt und die Dauer der Katecholamintherapie und Zeitpunkte
der Nekrektomie erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Poisson Regressions-Analyse.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 207 Patienten (36,7 % weiblich) in die Studie eingeschlossen. Die Patienten waren
im Mittel 53,0 ± 20,7 Jahre alt und hatten einen mittleren ABSI von 6,1±2,3. Die mittlere VKOF betrug
17,7±14,9 %. Die Verbrennungspatienten wurden im Mittel 2,2 ± 1,6 mal operiert (Spannweite 1 - 9).
Vor der ersten Operation erhielten insgesamt 25,1 % eine Katecholamintherapie (Noradrenalin 21,3
%; Dobutamin 13,5 %). Nach dem ersten chirurgischen Eingriff erhielten 19,3 % eine Noradrenalinund 10,6 % eine Dobutamin-Gabe. Die Regressionsanalyse zeigte keinen signifikanten Einfluss der
perioperativen Katecholamingabe auf die Anzahl der Operationen (weder Noradrenalin noch
Dobutamin). Jedoch zeigte die statistische Auswertung eine potenzielle Wechselwirkung der VKOF
und der präoperativen Noradrenalin-Gabe auf die Anzahl der chirurgischen Eingriffe. Die VKOF und
der ABSI beeinflussen die Anzahl der Operationen statistisch signifikant (p < 0,001).
Diskussion
In dem vorgestellten Kollektiv und der vorhandenen Datenlage zeichnet sich ab, dass die Anzahl der
Operationen nicht maßgeblich durch eine Katecholamintherapie beeinflusst wird.
Verbrennungsspezifische Parameter, wie insbesondere die VKOF und der ABSI, haben einen größeren
Einfluss auf die chirurgische Therapie als die perioperative Katecholamintherapie.
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Session 31: Verbrennung II - Interdisziplinäre Behandlung von Brandverletzten
Adipose cell derived regenerative therapy (ACRT) – Anwendung des freien Eigenfettgewebetransfers
in der Narbentherapie
Delia Letizia Hoppe
Hoppe, DL (1); Harmsen, M (2); Spiekman, M (2); Lotter, O (3); Ghods, M (1); Schaller, H-E (3)
1: Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie, Handchirurgie, Ernst von
Bergmann Klinikum Potsdam, Deutschland; 2: Institut für Pathologie und Medizinische Biologie,
Universitätsklinikum Groningen, Niederlande; 3: Klinik für Hand-,Plastische-,Rekonstruktive und
Verbrennungschirurgie, BG Unfallklinik Tübingen, Deutschland
Die regenerativen Eigenschaften der autologen Fettzellentransplantation sind
in der Behandlung vorgeschädigter atropher Hautreale und Narben Gegenstand aktueller
Untersuchungen (Klinger, Vinci et al. 2014, Li-Tsang, Feng et al. 2015). Vorläufige Ergebnisse einer
europäischen Multicenter-Studie (Niederlande, Deutschland) bzgl. Regeneration der Haut und
Rekonstruktion der Subkutis durch freien Eigenfettgewebetransfer (ACRT = adipose cell derived
therapy) bei symptomatischen Narben und posttraumatischen Volumendefekte werden hierzu
vorgestellt. Um den zellulären und klinischen Effekt des Fetttransplantates auf das Narbengewebe
näher zu erschließen, wurden seit Juni 2014 wurde bisher 17 Patienten (6 Verbrennungen, 11
postoperativ) durchschnittlich mit 2-4 Prozeduren behandelt. Die klinischen Aspekte des erzielten
Remodellingeffektes der Haut wurden via Fragebogen (POSAS und VAS-Scale) und
Fotodokumentation erfasst. Bei Gelenksübergreifenden Narbenarealen wurde die Zunahme der
dermalen Verschieblichkeit mittels der Neutral-Null-Methode festgestellt. Eine Steigerung der
Bewegungsgrade konnte nach Abschluss der Narbenbehandlung (Follow-up mind. 3 Monate) erreicht
werden. Ebenfalls veränderten sich die Konsistenz, das Kolorit und die Gewebestruktur des
Narbenareals. Letzteres konnte anhand histologischer Untersuchungen der intraoperativ gewonnen
Hautbiopsien bestätigt werden. Mehr 82% der Patienten berichten über eine deutliche Verbesserung
der Druck –und Bewegungsschmerzen. Zusammenfassend sollen die vielseitigen Therapieaspekte des
freien Eigenfettgewebetransfers zur Korrektur von Narben und posttraumatischer Volumendefekte
an Stamm und Extremitäten dargestellt und eine erhöhte Patientensicherheit in Form einer SOP
(Standard Operating Procedure) erzielt werden.
Klinger, M., V. Vinci, F. Klinger, A. Lisa and L. Maione (2014). "Fat Grafting for Thermal Injury: Current
State and Future Directions." J Burn Care Res.
Li-Tsang, C. W., B. Feng, L. Huang, X. Liu, B. Shu, Y. T. Chan and K. K. Cheung (2015). "A histological
study on the effect of pressure therapy on the activities of myofibroblasts and keratinocytes in
hypertrophic scar tissues after burn." Burns.
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Session 31: Verbrennung II - Interdisziplinäre Behandlung von Brandverletzten
Medical Needling zur Therapie von Verbrennungsnarben bei Kindern
Thomas Witte
Witte, Thomas (1); Mannil, Lijo (1); Zeitter, Simon (2); Homann, Heinz-Herbert (1)
1: BGU Duisburg, Klinik für Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Zentrum für
Schwerbrandverletzte; 2: BGU Duisburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Einleitung: Medical Needling (Perkutane Kollageninduktion) wird seit etwa 20 Jahren erfolgreich zur
Therapie von Narben und Falten eingesetzt. 2010 erschien erstmals eine Arbeit zur Therapie von
Verbrennungsnarben durch Medical Needling. Das Verfahren findet seitdem zunehmend Gebrauch
und zeigt gute Ergebnisse. Die Narben werden weicher, feiner, gleichmäßiger, elastischer und
widerstandsfähiger. Bei Kindern gilt es, aufgrund der speziellen Narbenphysiologie die Indikation
kritisch zu prüfen.
Methoden: Über die Hälfte (55%) unserer Needling-Patienten sind Kinder und Jugendliche <18 Jahre.
Bisher wurden in unserer Klinik 18 Kinder mit Verbrennungsnarben durch Medical Needling
behandelt, zum Teil mehrfach bis zu 5 mal. Das Durchschnittsalter lag bei 13,8 Jahren. Genutzt
wurden Nadelroller mit einer Nadellänge von 2 mm. Postoperativ wurde für 4 Wochen ein
hochdosiertes Vitamin A/ C-Öl aufgetragen. Die Narbenqualität wurde jeweils präoperativ und 8
Wochen postoperativ durch den „Patient and Observer Scar Assessment Scale“ ( POSAS) erfaßt.
Zusätzlich erfolgte eine Fotodokumentation.
Ergebnisse: Sowohl die Patienten, als auch die Eltern beschrieben das Narbenbild postoperativ als
gebessert. Gemessen am POSAS konnten Verbesserungen der Narbenqualität um etwa 20% nach
einem Needling, 30% nach 2 Needlings und bis zu 75% nach 5 Needlings dokumentiert werden. Die
Ergebnisse decken sich dabei mit den Ergebnissen der Erwachsenengruppe (18-70 Jahre). In 2 Fällen
wurde eine lokalisierte Narbenhypertrophie als Komplikation beobachtet, die jeweils durch
mehrfache Kortisoninfiltrationen behandelt wurde.
Diskussion: Medical Needling ist eine einfache und effektive Methode zur Behandlung großflächiger
Verbrennungsnarben. Alle Patienten zeigen sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Indikation
muss bei Kindern trotzdem kritisch gestellt, zumal hinter dem Therapiewunsch auch häufig
unterdrückte Schuldgefühle der Eltern verborgen sind.
Die Ursache der als Komplikation beobachteten Narbenhypertrophie ist unklar. Kinder neigen zu
einer vermehrten Bindegewebsbildung, dies kann eine Narbenhypertrophie begünstigen. In der
Abwägung von Effektivität und Risiko stellt Medical Needling trotzdem unsere Methode der Wahl zur
Behandlung von großflächigen Verbrennungsnarben bei Erwachsenen und Kindern dar.
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Session 31: Verbrennung II - Interdisziplinäre Behandlung von Brandverletzten
Transkulturelle Adaptation und Validierung einer deutschen Version des „Burn Specific Health ScaleB“-Instruments
Leila Harhaus
Harhaus, Leila; Ripper, Sabine; Magdanz, Janina; Struckmann, Victoria; Hirche, Christoph; Kneser,
Ulrich
BG Unfallklinik Ludwigshafen, Deutschland
Einleitung: Während unmittelbar nach einer Verbrennung die erforderliche akutmedizinische
Versorgung für den Patienten zentral ist, verschiebt sich der Fokus in der weiteren Behandlung
vermehrt auf die Rehabilitation. Untersuchungen zur Evaluation der Effektivität von solchen
Rehabilitationsinterventionen benötigen eine standardisierte Erfassung von relevanten Parametern
mit reliablen und validen Messinstrumenten. Der im englischen Sprachraum bereits etablierte
verbrennungsspezifische Fragebogen, „Burn Specific Health Scale-B“(BSHS-B) ist am besten für die
Erfassung von Funktionsfähigkeit und Lebensqualität geeignet. Da bisher keine validierte deutsche
Version dieses Erhebungsinstruments existiert, ist es das Ziel dieser Studie, eine deutsche Version zu
erstellen, zu validieren und somit für den deutschsprachigen Raum zur Verfügung zu stellen.
Material und Methoden: Die Methodik der transkulturellen Adaptation von Fragebögen besteht aus
6 essentiellen Schritten: (1) Übersetzung des Instruments aus der Originalsprache in die Zielsprache
durch zwei unabhängige bilinguale Übersetzer, (2) Synthese der übersetzten Versionen, (3) Analyse
der synthetisierten Version durch ein Expertenkommittee (Experten für die Methodik des
Testverfahrens und Experten des fachlichen Inhaltes), (4) Instrumentenevaluation durch
Zielpopulation, (5) Rückübersetzung in Originalsprache durch zwei weitere Übersetzer, (6)
Pilotstudie.
Die Validierung des Instruments erfolgt am Patientenkollektiv mit Verbrennungsverletzungen der
letzten 3 Jahre (ca. 350 Pat./Jahr) an der BGU Ludwigshafen anhand folgender bereits validierter
Testverfahren:„Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand“(DASH), „Gesundheitsbezogene
Lebensqualität“(SF-36), „Hospital Anxiety and Depression Scale” (HADS).
Ergebnis: Als Ergebnis stellen wir den neuen, in deutscher Sprache adaptierten und validierten BurnSpecific-Health-Scale-B Fragebogen vor.
Diskussion: Der Fragebogen „Burn Specific Health Scale-B“ (BSHS) wird im englischsprachigen Raum
durch seine exzellenten psychometrischen Eigenschaften und seine gute Reliabilität und Validität
weitreichend angewandt. Mit der Entwicklung der deutschsprachigen Version des BSHS-B können
nun auch im deutschsprachigen Raum Untersuchungen zur sozialen und beruflichen Teilhabe von
Verbrennungspatienten zielgenau erfolgen, auch um diese Ergebnisse in den Zusammenhang mit der
Versorgungsqualität zu stellen.
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Session 31: Verbrennung II - Interdisziplinäre Behandlung von Brandverletzten
Early results on regenerative effects of erythropoietin in patients with burn and scald injures: “EPO in
Burns”
Christina Irene Günter
Günter, Christina Irene (1); Dornseifer, Ulf (2); Ilg, Felicitas (1); Grieb, Gerrid (3); Pallua, Norbert (3);
Mailänder, Peter (4); Ninkovic, Milomir (2); Kestel, Anita (5); Siemers, Frank (5); Steen, Michael (6);
Thamm, Oliver (7); Schaller, H.E. (8); Ry
1: Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Deutschland; 2: Klinik für Plastische,
Rekonstruktive, Hand und Verbrennungschirurgie Klinikum Bogenhausen Englschalkingerstr. 77
81925 München; 3: Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie
Universitätsklinikum der RWTH Aachen Pauwelsstr. 30 52074 Aachen; 4: Sektion für Plastische
Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160 23538
Lübeck; 5: Klinik für Plastische- und Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, BG-Kliniken
Bergmannstrost Merseburger Straße 165 06112 Halle; 6: Priv.Doz. Dr. med. M. Steen Residenzstr. 37
D-04356 Leipzig; 7: Klinik für Plastische Chirurgie, Rekonstruktive- und Handchirurgie,
Schwerstverbranntenzentrum Krankenhaus Köln-Merheim / Universität Witten-Herdecke
Ostmerheimer Str. 200 51109 Köln; 8: Klinik Plastische, Hand-, Rekonstruktive und
Verbrennungschirurgie, BG-Unfallklinik Tübingen an der Eberhard-Karls-Universität; 9: Klinik für
Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie - Zentrum für Schwerbrandverletzte - Klinikum Offenbach
Starkenburgring 66, 63069 Offenbach; 10: Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer
Chirurgie Unfallkrankenhaus Berlin Warener Str. 7 12683 Berlin; 11: Klinik für Plastische und
Handchirurgie der Universität Heidelberg BG - Unfallklinik, Ludwigshafen Ludwig-Guttmann-Str. 13
D, 67071 Ludwigshafen; 12: Institute of Physiology University of Luebeck Ratzeburger Allee 160 D 23538 Luebeck; 13: Institut für Zelltechniken und angewandte Stammzellbiologie am
Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum der Universität Leipzig; 14: Koordinierungszentrum für
Klinische Studien Medizinische Fakultät Universitätsklinikum Heinrich-Heine-Universität
Wissenschaftliche Leitung: Herr Dr. J. Grebe Moorenstrasse 5, 40225 Düsseldorf; 15: Institut für
Medizinische Statistik und Epidemiologie Klinikum rechts der Isar der TU München Ismaninger Str. 22
81675 München; 16: Münchner Studienzentrum Klinikum rechts der Isar Technische Universität
München Ismaningerstr. 22 81675 München
Introduction:
Large 3° and deep 2° thermal injuries are life threatening and wound surfaces need quick coverage.
Initially, it was assumed that EPO was only a hormone affecting erythropoiesis, it has now been
demonstrated in pre-clinical studies, that EPO plays a key role in its reaction to acute and chronic
tissue damage. To address the clinical need for regenerative tools after thermal injury we stared to
examine the effects of systemic EPO application in severely burned patients.
Methods:
This trial was conducted as a randomized, controlled, double-blinded multicenter trial in German
burn care centres, 84 patients were included. Primary efficiency endpoint was the complete reepithelialisation of a defined split skin graft donor area. Secondary efficiency endpoints were:
Time until complete wound healing of type 2a SDW and skin graft, cellular and
molecular regenerative effects in SGDS and type 2a SDW, Endothelial Progenitor Cell
(EPC) recruitment, [EPO] receptor upregulation, protein expression, organ dysfunction
parameters (SOFA score), safety data, gender differences, quality of life, etc.
Results:
15 of the study patients developed 33 SAE`s, 8 SURs and 214 AE. 4 patients died due to septic
complications. We could not detect a statistical significant difference between the two groups within
regard of the primary endpoint. More detailed analysis revealed a tendency for a faster onset of
complete reepithelialisation compared to the control group and differences between the two groups
within the SOFA score.
Conclusion:
The differences within the SOFA score might reflect the tissue and organ protective effects of EPO.
The faster onset of complete reepithelialisation is previously described in animal models. However,
these findings and hypothesis need further investigation.
Funded by the BMBF: 01 KG 0703.
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Session 32: Update Handgelenk in Kooperation mit der DGH
DRU-Gelenkstabilität und Schmerzlinderung nach arthroskopisch assistierter transossärer
Diskusrefixation akuter und chronischer TFCC-Rupturen
Robert Kemper
Kemper, Robert; Baur, Eva Maria
Praxis Dres. Baur und Fromberg, Deutschland
Der trianguläre fibrocartilaginöse Komplex (TFCC) stabilisiert das distale radio-ulnar Gelenk (DRUG)
und verteilt die einwirkende Last auf das ulnocarpale Gelenk. Eine Läsion des Diskus führt häufig zu
therapierefraktären ulnarseitigen Handgelenksschmerzen und kann je nach Läsionstyp mit einer
Instabilität im DRUG einhergehen. Diese Instabilität kann durch einen fovealen Abriss des radio-
ulnaren Bandkomplexes an der Basis des Processus styloideus ulnae bedingt sein. In der carpalen
Ansicht während der Arthroskopie kann die Diagnose der fovealen Diskusruptur durch den Hook-Test
gesichert werden (1,4). In den letzten Jahren hat sich hierbei eine (arthroskopisch assistierte)
transossäre Diskusrefixation etabiliert (2,3).
Wir haben bei 58 Patienten im Zeitraum 2007 bis Januar 2014 eine modifizierte arthroskopisch assistierte transossäre Diskusrefixation durchgeführt. Hierbei tätigten wir in inside-out/ outside-in
Technik die transossäre Reinsertion auf dem Boden des 6. Strecksehnenfachs. Derartig therapierten
wir nicht nur akute (<3-6 Monate) sondern auch chronische TFCC-Läsionen (bis zu 72 Monaten posttraumatisch). 40 der o. g. Patienten (19 Männer und 21 Frauen) konnten wir mittels modifizierten
Mayo-Wrist, DASH Scores und VAS-Score nachuntersuchen und klinisch auf Stabilität, Kraft und
Bewegungsumfang (ROM) testen. Der postoperative Zeitraum bis zur Untersuchung beträgt
mindestens 12 Monate. Unabhängig von chronischer oder akuter TFCC-Ruptur zeigten die Patienten
in dieser Untersuchung eine gute Stabilität im DRUG. Lediglich 2 Patienten hatten im BallottementTest nur einen Anschlagspunkt. Zudem stellen sich in den retrospektiven Befragungen zufrieden
stellende bis sehr gute Bewertungsergebnisse im Vergleich zur präoperativen Situation dar. Während
die postope-rative Umwendbewegung im Seitenvergleich praktisch kaum verändert bleibt, ist der
ROM in Handgelenksextension/-flexion nachweislich alteriert. Auch in Bezug auf die Griffstärke lässt
sich ein Kraftverlust objektivieren. Als postoperative Komplikation traten ein CRPS und ein
prolongiertes Schmerzsyndrom auf.
In Hinblick auf Patientenzufriedenheit, Gelenkstabilität und Schmerzreduktion stellt die
arthroskopisch assistierte transossäre Diskusrefixation eine gute operative Therapieoption in der
Behandlung von akuten und chronischen traumatischen TFCC-Läsionen dar.
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Session 32: Update Handgelenk in Kooperation mit der DGH
Vaskularisierte osteokartilaginäre Transplantate aus dem lateralen Femurkondylus und ihre
Anwendung am Handgelenk.
Anna Vasilyeva
Schintler, Michael (1); Vasilyeva, Anna (1); Kamolz, Lars (1); Parvizi, Daryousch (1); Winter, Raimund
(1); Lebo, Patricia (1); Bürger, Heinz (1,2)
1: Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive
Chirurgie, Graz, Österreich; 2: Privatklinik Maria Hilf, Klagenfurt, Österreich
Die vaskularisierten osteokartilaginären Transplantate aus dem lateralen Femurkondylus stellen eine
wertvolle Alternative für Rekonstruktionen am Handgelenk dar. Dabei wird jedes modellierte
Composite-Transplantat an den Defekt am Handgelenk unter Berücksichtigung der
handgelenkbildenden Oberfläche angepasst und der relativ kurze und stark ausgebildete Gefäßstiel
des Composite-Transplantates erreicht problemlos die naheliegenden Anschlußgefäße.
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Session 32: Update Handgelenk in Kooperation mit der DGH
Die „Sandwich-Osteosynthese“ bei distaler Radiusfraktur. Indikation und OP-Technik
Oliver Doebler
Doebler, Oliver
Vivantes Auguste Viktoria Klinikum Berlin, Deutschland
Einleitung
Die distale Radiusfraktur ist mit einer Häufigkeit von 10–25 % aller Frakturen der häufigste
Knochenbruch des menschlichen Skeletts. Mit der winkelstabilen Plattenosteosynthese, die sich als
Goldstandard der operativen Therapie entwickelt hat, ist die anatomische Rekonstruktion von
Frakturen ohne und mit Gelenkbeteiligung sowie eine frühfunktionelle Nachbehandlung und
Rehabilitation möglich. Bei ausgeprägter dorsaler Trümmerzone lassen sich die Fragmente jedoch
nicht immer durch die alleinige palmare winkelstabile Plattenosteosynthese retinieren.
Material und Methoden
Anhand des eigenen Patientengutes erfolgte die retrospektive Untersuchung zur Indikation der
palmaren und dorsalen Osteosynthese („Sandwich-Osteosynthese“). Maßgeblicher Faktor zur
Indikation ist dabei die präoperativ durchgeführe CT des betroffenen Handgelenkes. Das Alter und zu
erwartende Knochenqualität zeigte sich als zweitrangig.
Des Weiteren erfolgte die Analyse und Standardisierung der OP-Technik in unserem Hause bei der
zunächst die Grobreposition der Fraktur erfolgt. Im folgenden wird zunächst die palmare Platte
eingebracht und alle Schaftschrauben besetzt. Danach erfolgt die Feinreposition der Fraktur an der
Platte mit Setzten der distalen winkelstabilen Schrauben und zur Abstützung und Retention des
Repositionsergebnisses die dorsale Plattenosteosynthese.
Fazit
Mit der „Sandwich-Osteosynthese“ bei distaler Radiusfraktur mit ausgeprägter dorsaler
Trümmerzone lassen sich auch hoch instabile Frakturen gut rekonstruieren und das Ergebnis
dauerhaft halten.
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Session 32: Update Handgelenk in Kooperation mit der DGH
Alternative oder Spiel mit dem Feuer: Radiofrequenz-Ablation karpaler Osteoid-Osteome.
Timm Oliver Engelhardt
Engelhardt, Timm Oliver; Al Ghamdi, Hisham; Schubert, Cornelius; Hagen, Christine Sophie; Frick,
Anreas; Giunta, Riccardo E.
Handchirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie; Klinikum der Universität München, Deutschland
Einleitung:
Die Radiofrequenz-Ablation (RFA) ist ein etabliertes Verfahren zur thermischen Destruktion mitunter
auch intraossärer Tumore. An der Hand konkurriert RFA mit der invasiveren offenen TumorExstirpation ggf. in Kombination mit Auffüllung des Defektes durch autologe Spongiosa. Die Angaben
in der Literatur zur RFA karpaler Osteoid-Osteome sind spärlich.
Methode:
Die aktuellen Angaben aus der Literatur und das eigene Patientengut 2011-2015 nach
konventioneller chirurgischer Therapie und auswärtiger RFA von Osteoid-Osteomen werden
präsentiert. Unsere klinisch-retrospektive Arbeit ist zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung noch
nicht abgeschlossen.
Ergebnisse:
Neben zufriedenstellenden Langzeitergebnissen ohne kurzfristige Lokalrezidive wurden nach RFA
moderate Lokalreaktionen bis hin zu deckungspflichtiger Brandverletzung beobachtet, die in einem
Fall mit einer A. ulnaris Perforator Propeller-Lappenplastik versorgt wurde. Die Datenlage in der
aktuellen Literatur zur RFA von Osteoid-Osteomen an der Hand ist dünn. Die enge anatomische
Lagebeziehung karpaler Osteoid-Osteome zu den essentiellen Strukturen (Stammnerven, Gefäßen,
Beuge- und Strecksehnen) birgt jedoch die Gefahr operationspflichtiger thermischer
Kollateralschäden mit funktionell unbefriedigenden Ergebnissen.
Schlussfolgerung:
Die RFA ist zumindest effektiv im Hinblick auf die Destruktion intraossärer Osteoid-Osteome. Das
hohe Risiko von thermischen Begleitschäden essentieller Strukturen erfordert unseres Erachtens
jedoch eine strenge Patienten-Selektion und sollte sich als Alternative beim gesunden Patienten an
der oberen Extremität außerhalb der anatomischen Gefahrenzone Handgelenk auf längere
Röhrenknochen wie den Humerus oder proximale Ulna bzw. Radius beschränken.
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Session 33: Mikrozirkulation1
Das Ohr der haarlosen Maus als Mikrozirkulationsmodell
Leon von der Lohe
von der Lohe, Leon; Lehnhardt, Prof. Dr. Marcus; Goertz, PD Dr. Ole
Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
Einleitung:
Wundheilung ist ein dynamischer Prozess mit komplexen zellulären und extrazellulären
Interaktionen. Die Heilung wird von den vorherrschenden physiologischen, biochemischen sowie
morphologischen Gegebenheiten beeinflusst. Die pathophysiologischen Zusammenhänge und
Differenzen unterschiedlicher Noxen und Traumata sind bisher wenig bekannt. Ziel war es daher
unterschiedliche Modelle auf gleicher Basis zu entwickeln, die auf dem Boden intravitaler
Untersuchungen insbesondere Vergleiche der Mikrozirkulation, Leukozyten-Endothelzell-Interaktion,
Angiogenese und Epithelialisierung zulassen. Hiermit sollen Unterschiede aber auch
Gemeinsamkeiten in der Pathophysiologie unterschiedlicher Traumata herausgearbeitet werden.
Methodik:
Insgesamt wurden Modelle am Ohr der haarlosen Maus entwickelt oder modifiziert, die die Analyse
der Pathophysiologie nach Verbrennungen, Erfrierungen, Laugen- und Säureverätzungen,
Strahlenschäden, Wunden mit Substanzdefekten sowie Ischämien erlauben. Die Untersuchung
mikrozirkulatorischer Parameter, der Leukozyten-Endothelzell-Interaktion und der Angiogenese
erfolgte per intravitaler Fluoreszenzmikroskopie; die Epithelialisierung konnte per
Auflichtmikroskopie bei tangential einfallender Zusatzbeleuchtung zuverlässig planimetrisch ermittelt
werden.
Ergebnisse:
Alle entwickelten Modelle haben minimalinvasiven Charakter. Es sind keine den Organismus der
Maus über die zugefügte Schädigung hinaus wesentlich beeinflussende Manipulationen erforderlich;
die Veränderung der Parameter kann allein auf das Trauma zurückgeführt werden. Die Belastung der
Tiere ist minimal und beschränkt sich auf die Inhalationsnarkose, das eigentliche Trauma wird von
den Mäusen ignoriert. Das Modell ist sehr kostengünstig. Die Modelle zeigten sich sehr sensibel
bezüglich der pathophysiologischen Veränderungen und zeigten sowohl Parallelen als auch
wesentliche Unterschiede in der Pathophysiologie der unterschiedlichen Schädigungsarten auf.
Schlussfolgerung:
Bis heute sind viele Fragen bezüglich der Schädigungsmechanismen und der anschließenden
Wundheilung unklar und die Therapien beschränken sich häufig auf symptomatische
Medikamentengaben und Antisepsis. Die vorgestellten Modelle erlauben die direkte Visualisierung
der Pathophysiologie nach unterschiedlichen Traumata und nach Gabe unterschiedlicher Substanzen
und qualifizieren für erste Schritte bei der Entwicklung möglicher Therapien.
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Session 33: Mikrozirkulation
Kontraktilitätsmessungen und immunhistochemische Validierung zur Beurteilung der Vitalität
extrakorporal perfundierter Muskellappenplastiken im Schweinemodell
Christian Dirk Taeger
Taeger, Christian Dirk (1); Präbst, Konstantin (2); Friedrich, Oliver (3); Buchholz, Rainer (2); Drechsler,
Caroline (1); Dragu, Adrian (4); Horch, Raymund E. (1)
1: Plastisch- und Handchirurgische Klinik Erlangen, Friedrich-Alexander Universität ErlangenNürnberg; 2: Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg;
3: Lehrstuhl Medizinische Biotechnologie, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg; 4:
Klinikum St. Georg gGmbH, Klinik für Plastische und Handchirurgie mit
Schwerbrandverletztenzentrum Leipzig
Einleitung
Entgegen der Kaltlagerung von Organen und Amputaten besteht bei der autologen
Gewebetransplantation in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie bislang kein effizientes Konzept zur
Verminderung von Gewebeschäden während der Ischämiephase. Entsprechend der Literatur scheint
eine kontinuierliche Perfusion einer klassischen Feuchtlagerung hinsichtlich der Vitalitätserhaltung
überlegen zu sein. Allerdings mangelt es an methodischen Verfahren, um die unterschiedlichen
Konservierungsprotokolle hinsichtlich ihrer Effektivität und Sicherheit vergleichbar überprüfen zu
können, weshalb die extrakorporale Perfusion von Lappenplastiken im klinischen Alltag keine
wirkliche Rolle spielt. Material und Methoden
Anhand des Musculus rectus abdominis (Schwein) wurde ein Perfusionsmodell entwickelt, das es
erlaubt, durch kontaktlose elektrische Muskelstimulation im Elektrolytbad die generierten
Muskelkontraktionen während einer laufenden Perfusion aufzunehmen. Bei 5 Schweinen wurde
jeweils der eine Muskel kontinuierlich mittels kristalloider Lösung über 6 Stunden perfundiert, der
kontralaterale nicht perfundierte Muskel diente als Kontrolle. Zur Methodenevaluierung wurde eine
immunhistochemische Färbung gegen Annexin 5 als Marker für Apoptose etabliert.
Ergebnisse
Sowohl hinsichtlich der Kontraktilitätsmessungen wie auch der immunhistochemischen Ergebnisse ist
die extrakorporale Perfusion der klassischen Feuchtlagerung statistisch signifikant hoch überlegen.
Durch die kontinuierliche Perfusion zeigte sich nach 6 Stunden ein ausgeprägtes Gewebeödem, das
allerdings bezogen auf den Fortschritt der Apoptose offenbar keinen wesentlichen Einfluss auf die
Vitalität Gewebes zu haben scheint.
Diskussion
Es konnte gezeigt werden, dass die Kontraktilitätsmessung ein valides Verfahren zur Beurteilung der
Vitalität von Muskellappenplastiken ist. Entgegen histologischer Methoden bietet die
Kontraktilitätsmessung ein deutliches Mehr an Sicherheit bei der Verfahrensbeurteilung, da das
Gewebe als globale Funktionseinheit betrachtet wird und nicht singuläre Marker beurteilt werden.
Mit dem gezeigten Modell ist es durch künftige Studien möglich, Parameter der extrakorporalen
Perfusion – wie beispielsweise Perfusat, Temperatur und Sauerstoff – selektiv zu variieren und ihren
Stellenwert bei der Entstehung Ischämie-bedingter Gewebeschäden besser zu verstehen und ggf.
somit in Zukunft die Konservierung von autologen Gewebetransplantaten während der
Ischämiephase zu optimieren.
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Session 33: Mikrozirkulation
Ist das Perfusionsmonitoring mit einer Geräte-integrierten Analyse-Software ausreichend um einen
Lappenverlust mit Kontrastmittelultraschall (CEUS) zu detektieren?
Sebastian Geis
Geis, Sebastian; Klein, Silvan; Dolderer, Juergen; Jung, Ernst-Michael; Lamby, Philipp; Prantl, Lukas
Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
Der Fortschritt in der Tumorchirurgie und der Trauma Versorgung hat den Bedarf an freien und
lokalen Lappenplastiken stark ansteigen lassen. Trotz technischer Innovationen ist die
Komplikationsrate derartiger Eingriffe in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben. Aus
diesem Grund ist die Etablierung eines zuverlässigen Messsystems weiterhin von großem Interesse in
der Rekonstruktiven Chirurgie. In vorangegangen Experimenten konnte bereits die Sensitivität von
CEUS zur postoperativen Lappenperfusionskontrolle bestätigt werden. Zur quantitativen Auswertung
der Lappenperfusion waren jedoch immer eine Datenextraktion und eine externe Verarbeitung der
Video-files nötig.
Ziel dieser Studie war es, Perfusionsveränderungen nach freier und lokaler Lappendeckung mit Hilfe
einer speziellen Geräte-integrierten Software zu quantifizieren ohne eine vorherige Extraktion und
Verarbeitung der Daten zu benötigen.
Von 2012 bis 2014 wurden 64 Patienten nach Lappentransplantation (33 free flaps, 31 local flaps)
untersucht. Die Lappen-Perfusion wurde qualitativ und semi-quantitativ mit Hilfe einer Geräteintegrierten Zeit-Intensität Kurvenanalyse analysiert. Die Auswertung erfolgte schichtabhängig (1cm
Intervalle) bis zu einer maximalen Eindringtiefe von 4 cm. Die Perfusionswerte time to PEAK (TtoPk)
(Zeitintervall bis zur max. Kontrastmittelanflutung) werden in Sekunden (s) und Area under the curve
(Area) (regionales Blutvolumen) in relativen Einheiten (rU) angegeben.
51 Fällen (79,7%) zeigten keine Auffälligkeiten und heilten ad primam. 12 Patienten zeigten minor
complications wie eine partielle Lappennekrose (17,2%) oder ein Lappenhämatom (1,6%). Ein
kompletter Lappenverlust wurde nur bei 1 Patient (1,6%) beobachtet. Der Perfusionsparameter Area
zeigte signifikant niedrigere Perfusionswerte in den 13 Patienten mit postoperativen Komplikationen.
Grenzwerte einer suffizienten Lappendurchblutung konnten auf Werte über 200 rU festgelegt
werden. Im Gegensatz dazu zeigte der Perfusionsparameter TtoPk keinerlei signifikanten
Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.
CEUS mit integrierter Perfusionssoftware ist eine zuverlässige Methode zur postoperativen
Lappenperfusionskontrolle. Die Geräte-integrierte Perfusionssoftware ermöglicht eine schnelle
Datenerhebung ohne vorherige Datenextraktion und externe Berechnung und trägt dazu bei, das
objektive Perfusionsmonitoring mit CEUS weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen.
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Session 33: Mikrozirkulation
SUBNORMOTHERMIC MACHINE PERFUSION WITH HEMOGLOBIN-BASED OXYGEN CARRIERS FOR
TISSUE PRESERVATION IN VASCULARIZED COMPOSITE ALLOTRANSPLANTATION
Riccardo Schweizer
Schweizer, Riccardo (1,2,3); Oksuz, Sinan (2,3,4); Komatsu, Chiaki (2,3); Gorantla, Vijay S. (2,3);
Fontes, Paulo (3,5)
1: Department of Plastic Surgery and Hand Surgery, UniversityHospital Zurich, University Zurich,
Switzerland; 2: Department of Plastic Surgery, University of Pittsburgh Medical Center, Pittsburgh,
USA; 3: McGowan Institute for Regenerative Medicine, University of Pittsburgh, USA; 4: Department
of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery, Gulhane Military Medical Academy, Turkey; 5:
Department of Surgery, Thomas E. Starzl Transplantation Institute, University of Pittsburgh Medical
Center, Pittsburgh, USA
Background: Vascularized composite allotransplantation such as hand/face transplantation is a
clinical reality. Ischemia-reperfusion injuries (IRI) of vertical rectus abdominis muscle (VRAM)
allografts were assessed in a preclinical large animal model comparing cold static preservation (CSP)
with machine perfusion (MP) using a new cell-free hemoglobin-based oxygen carrier (HBOC) solution.
Methods: Pig VRAM allografts were procured and transplanted heterotopically (cervical) to recipients
after 14h cold ischemia time (CIT). Controls (n=4) underwent CSP, the study group (n=4) underwent
MP/HBOC (21°C). The MP perfusate was assessed for arterial blood gases (pH, pO2, pCO2, BE, HCO3,
lactate). Both groups had their allografts weighted before/after preservation. All recipients received
triple-immunosuppression (Tacrolimus/MPA/Prednisone) for 7d. Initial clinical and histopathological
analysis was conducted. Subsequent studies included transcriptomics, proteomics and
metabolomics.
Results: MP allografts were perfused at low pressures (55 mmHg), low flows (20-80 ml/min) and full
oxygenation (FiO2=60% @ 400ml/min) over 14h. The allografts perfused well and showed no signs of
tissue edema or weight gain after MP. Lactate levels were kept under 4 after 14h of MP. The pH was
kept within physiologic range without the use of NaHCO3 infusions during MP. There were no signs
of tissue damage over 14h of MP in H&E and TUNEL stainings. There was a significantly lower amount
of muscle fiber disruption and necrosis in the MP group compared to CSP flaps after transplantation.
TUNEL staining showed a lower amount of apoptotic bodies in the MP group. Myoglobin blood levels
were significantly higher at day 1 in the CSP group.
Conclusion: MP/HBOC provides effective oxygenation for VRAM allografts over an extended period
(14h) with no signs of endothelial cell damage/tissue edema. MP minimizes IRI when compared to
CSP. Myoglobin release and histopathological damage were more pronounced after CSP.
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Session 33: Mikrozirkulation5
Steigerung kutaner Mikrozirkulationsparameter der ALT-Hebestelle durch Remote Ischemic
Conditioning (RIC) unter Berücksichtigung der konditionierten Gewebemasse als Einflussgröße auf den
Effekt des RIC.
Jonas Kolbenschlag
Kolbenschlag, Jonas; Sogorski, Alexander; Harati, Kamran; Daigeler, Adrien; Wiebalck, Albrecht;
Lehnhardt, Marcus; Kapalschinski, Nicolai; Goertz, Ole
BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
Durch Ischämie und Re-Perfusionsschaden verursachte Nekrosen von transplantiertem Gewebe
stellen eine bedeutende Herausforderung in der rekonstruktiven Mikrochirurgie dar. Es besteht
folglich die Notwendigkeit zur Erforschung und Etablierung verlässlicher Methoden zur Verbesserung
der Mikrozirkulation in gefährdeten Geweben.
Mehrere experimentelle und klinische Studien konnten positive Effekte ischämischer
Konditionierungsverfahren, aktuell insbesondere des Remote Ischemic Conditioning (RIC), auf die
Mikrozirkulation beim Menschen belegen. Jedoch existieren kaum Studien, die sich genauer mit
entscheidenden Einflussgrößen, wie z.B. der konditionierte Gewebemasse, oder der zur
Konditionierung gewählten Extremität selbst, auf den Effekt des RIC beim Menschen befassen.
In einer randomisierten klinischen Studie an 40 gesunden Probanden untersuchten wir den Einfluss
der konditionierten Gewebemasse beim RIC. Alle Studienteilnehmer wurden einem RIC-Protokoll aus
drei Zyklen von jeweils 5 minütiger Ischämie gefolgt von 10 minütiger Re-Perfusion unterzogen. Die
Induktion der Ischämie erfolgte mittels chirurgischer Blutsperren je nach Studiengruppe entweder an
Arm, oder Bein (Massenverhältnis Arm:Bein = 1:3; Manschettendrücke: Arm=250 mmHg,
Bein=300mmHg). Der zirkulationsfördernde Effekt des RIC wurde mittels kombinierter WeißlichtGewebespektrometrie und Laserdoppler an der ALT-Hebestelle anhand von Blutfluss (BF),
postkapillärer Sauerstoffsättigung (StO2) und relativem Hämoglobingehalt (rHb) kontinuierlich
erfasst. Die Konditionierung begann nach einer 10 minütigen Baseline-Aufzeichnung.
In beiden Gruppen zeigten alle drei Parameter signifikante Anstiege gegenüber Baseline (BF: 95,1%
(p<0,001) und 27,9% (p=0,002); StO2: 8,4% (p=0,0045) und 9,4% (p<0,001); rHb: 9,4% (p<0,001) und
5,9% (p<0,001)). Im Vergleich der beiden Gruppen untereinander zeigte sich in der Arm-Gruppe ab
der 11. Minute ein signifikant höherer BF (p=0,009 nach 11 min; p=0,009 nach 45 min).
Unsere Untersuchung zeigt, dass die Applikation eines RIC-Protokolls an der oberen, wie auch an der
unteren Extremität in der Lage ist die Mikrozirkulation an der ALT-Hebestelle signifikant zu steigern.
Hierbei scheint die Konditionierung der oberen Extremität zur Steigerung des kutanen BF das
überlegene Verfahren zu sein. Die konditionierte Gewebemasse scheint hingegen keinen
wesentlichen Einfluss auf den Effekt des RIC, im Sinne einer Dosis-Wirkungs-Beziehung, zu haben.
Dies könnte Anzeichen für eine stärkere Beteiligung neuronaler Einflussfaktoren auf Auslösung und
Vermittlung des RIC-Effekts sein.
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Session 33: Mikrozirkulation
Lokale Hitzepräkonditionierung zur Verhinderung von Ischämie-assoziierten Wundheilungsstörungen
bei der Mammareduktionsplastik: Eine klinische Pilotstudie
Daniel Schmauß
Schmauß, Daniel (1); Finck, Tom (1); Egana, Tomás (1); Machens, Hans-Günther (1); Harder, Yves (1,2)
1: Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Klinikum rechts der Isar, Deutschland; 2: Klinik für
Plastische Chirurgie, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Ospedale Regionale di Lugano, Ente
Ospedaliero Cantonale, Lugano, Switzerland
Einleitung: Die erfolgreiche Durchführung von großflächigen Gewebedissektionen und
Lappentransfers hängt primär von der ausreichenden Durchblutung des Lappengewebes ab.
Besonders gefährdet sind dabei die pedikelfernen, randomisiert durchbluteten Gewebeareale. Je
nach Eingriff führt diese unzureichende Gewebedurchblutung zu einer Wundheilungsstörungsrate
von bis zu 39%. Das surgical delay (SD), d.h. die schrittweise Umschneidung des zu transferierenden
Lappens, kann diese Ischämie-induzierten Komplikationen verringern. Die nicht-invasive
Gewebepräkonditionierung (PK: Anbringen eines supraphysiologischen Gewebestresses) hat sich in
experimentellen Studien als ebenso wirksam wie das SD erwiesen. Die PK führt zu einer
Aufrechterhaltung der Mikrozirkulation und/oder einer Erhöhung der Ischämietoleranz. Ziel dieser
Studie ist es, die Wirksamkeit der lokalen Hitze-PK bei Mammareduktionen zu untersuchen.
Methodik: In diese prospektive, randomisierte Studie wurden bis dato 25 Patientinnen mit
Mammareduktionsplastik (MRP: einseitige Hitzepräkonditionierung) eingeschlossen. Die Hitze wurde
~17 Stunden präoperativ lokal auf je eine Brust angebracht, unter Verwendung einer auf 43°C
erwärmten, formbaren Wasserdurchlaufmanschette. Diese wurde für drei Zyklen à 30 Minuten, je
unterbrochen von einer 30-minütigen Abkühlphase bei Raumtemperatur, angelegt. Die jeweils
andere Brust der Patientin diente als Kontrolle. Parameter wie Gewebeperfusion (Laser Doppler),
Wundheilungsstörungsrate, Drainagemenge, Wundschmerzen, Expression der Hitzeschockproteine
(HSP) in ELISA und Immunhistochemie, sowie Dauer der Wundheilung wurden untersucht.
Resultate: Die lokale Hitze-PK zeigte im Vergleich zur unbehandelten Gegenseite eine geringere
Wundheilungsstörungsrate mit rascherer Wundheilung. Die Patientinnen klagten über weniger
Wundschmerz an der präkonditionierten Brust. Trotz einer lokalen Hyperperfusion der Haut nach
lokaler Hitze-PK waren die Drainagemengen in beiden Gruppen vergleichbar. Die lokale Hitze-PK war
mit einer signifikanten Induktion von HSP-70 assoziiert (p<0.05).
Schlussfolgerung: Die lokale Hitze-PK der Haut bietet eine einfache, nicht-invasive, wirksame und
kosteneffiziente Methode, um Ischämie-assoziierte Komplikationen an der Haut zu verhindern. Die
gewebeprotektiven Effekte werden dabei am ehesten durch eine Erhöhung der Ischämietoleranz
vermittelt. Die lokale Hitze-PK kann somit in Zukunft eine Alternative zum invasiven und zeitlich
aufwendigen SD darstellen.
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Session 34: Sind Biofilme behandelbar?
Postoperative in-vivo Infektdiagnostik mittels implantierbarer, gekapselter Mikrosensoren
Jörg Sorg
PD Dr. med. Hauser, Jörg (1); PD Dr. med. Ring, Andrej (2); Dr. Weltin, Andreas (3); Prof. Dr. Urban,
Gerald (3); PD Dr. med. Sorg, Heiko (1)
1: Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Alfried Krupp
Krankenhaus, Essen; 2: Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, HandchirurgieZentrum, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum; 3: Institut für
Mikrosystemtechnik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg
Einleitung
Die häufigste Komplikation beim Einsatz von Implantatmaterialien stellt nach wie vor die Infektion
dar. Hier können insbesondere smoldering-Infektionen zu erheblichen Patientenbeschwerden
führen, da sie klinisch inapparent verlaufen und radiologisch nicht verifizierbar sind. Ein frühzeitiges
Erkennen dieser Infektionen könnte zu einer signifikanten Reduktion der Komplikationsrate führen.
Ziel der hier vorliegenden Studie war es einen neuen implantierbaren Mikrosensor im Rahmen eines
bakteriellen Infektes im Wundgebiet zu entwickeln und zu untersuchen.
Material und Methoden
Im Modell der Rückenhautkammer an haarlosen Mäusen erfolgte die Implantation von
Mikrosensoren (Länge 500μm, Höhe 150μm), welche in der Lage sind die Glucose-, Sauerstoff- und
Laktatkonzentration zu quantifizieren. Nach Implantation der Mikrosensoren erfolgte die Inokulation
eines human-pathogenen Staph. aureus-Stammes (V8189-94). Über einen Beobachtungszeitraum
von 3d wurden die o.g. Parameter quantifiziert. Eine nicht-inokulierte Gruppe diente als Kontrolle.
Ergebnisse
Für alle Parameter wurde zu jedem Zeitpunkt ein selektives Signal in vivo gemessen. Die bakterielle
Infektion konnte sowohl makroskopisch als auch histologisch bestätigt werden. Die
Sauerstoffsättigung sowie die Glukosekonzentration reduzierten sich über den Versuchszeitraum im
Vergleich zur Kontrollgruppe bei initial gleichwertigen Messergebnissen. Bei der Messung der
Laktatkonzentration hingegen wurde ein deutlicher Anstieg der Messwerte in der infizierten Gruppe
über den Untersuchungszeitraum festgestellt. Die Kalibration der explantierten Sensoren zeigte, dass
die Sensoren voll funktionsfähig blieben und über den kompletten relevanten Messbereich linear
waren.
Diskussion
Die im Rahmen dieses Pilotprojektes ermittelten Ergebnisse belegen die volle Funktionsfähigkeit des
verwendeten implantierbaren Mikrosensors. Zudem konnte gezeigt werden, dass eine gezielt
gesetzte Infektion zu messbaren Veränderungen des Wundmilieus führt und daher als Infektassoziiert gewertet werden kann. Die Implantation der Mikrosensoren könnte daher zur
Überwachung von smoldering-Infektionen bei implantierten Fremdmaterialien eingesetzt werden
und so zu einem standardisierten Infekt-Monitoring und konsekutiver Reduktion der
Komplikationsrate führen.
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Session 34: Sind Biofilme behandelbar?
Management von periprothetischen Infektionen bei Brustimplantaten - retrospektive Datenanalyse
Inesa Sukhova
Sukhova, Inesa; Alotaibi, Hind; Machens, Hans-Günther; Schantz, Jan Thorsten
Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie,
München, Deutschland
Hintergrund: Mit 55 160 Prozeduren im Jahr 2013 gehören Brustaugmentationen weiterhin zu den
häufigsten ästhetischen Eingriffen in Deutschland. Dabei kommt es in 1-2 % der Fälle zu
Implantatinfektionen. In der Literatur gibt es derzeit keine einheitlichen Empfehlungen zum
Management und Therapie dieser Komplikation. Wir untersuchten retrospektiv die Fälle der letzten
11 Jahre und führten eine Reevaluation unseres Therapie-Algorithmus durch.
Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse der Operationen zum Implantateinsatz bzw.
Implantatwechsel sowie der darunter aufgetretenen Implantatinfektionen im Zeitraum von 01/200402/2015. Aufgrund dieser Daten sowie einer umfassenden Literaturrecherche erstellten wir ein
integriertes Schema zur Prävention und Behandlung der Implantatinfektionen.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 01/2004-02/2015 führten wir insgesamt 347 Operationen zum
Implantateinsatz/Wechsel durch und operierten dabei 513 Brüste. In diesem Zeitraum behandelten
wir 26 Patienten mit Implantatinfekten, wobei bei 8 Patienten die Implantate bei uns und bei 18
auswärts eingesetzt wurden. Die meisten Infekte traten einseitig auf. Von diesen 26 Patienten
erfolgte die Implantation bei 20 Patienten aus ästhetischer und bei 6 aus rekonstruktiver Indikation.
Die Infekte traten zwischen 14 Tagen und 9 Jahren postoperativ auf. Lediglich bei 9 Patienten
erfolgte nach Explantation ein erneuter Implantateinsatz, bei den restlichen 17 erfolgten entweder
keine Reaugmentation bzw. Rekonstruktion oder es wurden andere autologe Verfahren verwendet.
Die Implantathöhle wurde am häufigsten wiederholt (2x) mit Octenisept gespült und mit NaCl oder
Ringer nachgespült. Bei der Mehrzahl der Patienten war lediglich nur 1 Debridement bis zum
Abklingen des Infektes notwendig. Im Verlauf trat nur bei einer Patientin ein Rezidivinfekt auf. Am
häufigsten wurden in den mikrobiologischen Abstrichen Staphylococcus epidermidis und
Staphylococcus aureus festgestellt. Zur Reduktion der Infektionen kann im Regelfall die perioperative
Antibiotikaprophylaxe bis zu 24 Stunden empfohlen werden.
Schlussfolgerung: Bei freiliegendem Implantat oder schweren Infekten empfehlen wir einen
Implantatausbau begleitet von einer intravenösen Breitband-Antibiose gegen Staphylokokken, die
häufigsten Erreger bei Infekten im Brustbereich, durchzuführen. Dabei ist häufig bereits ein
Debridement ausreichend, um eine Infektfreiheit zu erzielen.
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Session 34: Sind Biofilme behandelbar?3
Bakterielle Biofilme auf Polyurethan beschichteten Implantaten mit Kapselfibrose – Erste Ergebnisse
Ulrich Rieger
Rieger, Ulrich (1); Djedovic, Gabriel (1); Bozkurt, Ahmet (1); Trampuz, Andrej (2)
1: AGAPLESION Markus Krankenhaus, Klinik für Plastische & Ästhetische, Wiederherstellungs- und
Handchirurgie, Deutschland; 2: Zentrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Berlin, Deutschland
EINLEITUNG: Es besteht eine statistisch hochsignifikante Korrelation zwischen dem Vorhandensein
von Biofilmen und dem Grad der Kapselfibrose nach Baker, d.h. je schwerer die Kapselfibrose, desto
höher die Wahrscheinlichkeit, dass ein Brustimplantat mit Biofilmen besiedelt ist. Biofilme werden
als Ursache einer sog. Low-Grade Infektion gesehen, die als Trigger einer konsekutiven Kapselfibrose
fungiert. Polyurethan-beschichtete Implantate werden von der Industrie beworben, weil diese mit
einer erniedrigten Kapselfibroserate assoziiert sein sollen.
ZIEL: Ziel dieser Arbeit war es Polyurethan-beschichtete Implantate, die explantiert werden mussten,
im Hinblick auf Biofilme mittels der sog. Sonikationsdiagnostik zu untersuchen.
PATIENTEN UND METHODEN: Alle explantierten Polyurethan-beschichteten Brustimplantate von
Patientinnen nach ästhetischen und rekonstruktiven Implantationsindikationen von 2010 bis 2014
wurden prospektiv analysiert. Die Implantate wurden in Ringerlösung bei 40kHz für 5 Minuten
sonifiziert, die resultierende Sonikationsflüssigkeit kultiviert und die Bakterienspezies identifiziert
und quantifiziert. Demographische Patientendaten, Grad der Kapselfibrose nach Baker und
Implantatcharakteristika wurden analysiert.
ERGEBNISSE: Insgesamt wurden 10 Polyurethan-beschichtete Brustimplantate von 8 Patientinnen
eingeschlossen. Sechs Implantate wurden zur Brustrekonstruktion verwendet, vier aus ästhetischer
Indikation. Die mittlere Verweildauer der Implantate lag bei 27 (median 12) Monaten. Bei 4 von 10
Implantaten gelang ein Keim- und Biofilmnachweis. Vier Implantate wurden aufgrund einer
Kapselfibrose Grad Baker III/ IV explantiert, bei 6 Implantaten bestand eine Revisionsindikation
aufgrund von Dislokation oder Wunsch nach Symmetrisierung. Bei 6 von 10 Implantatrevisionen war
bereits mindestens eine Revisionsoperation im Vorfeld vorgenommen worden, bei einem bereits 3 ,
bei 2 Implantaten jeweils 2 Revisions-OPs. Bei vier Implantaten konnten Biofilme nachgewiesen
werden, dabei wurden Propionibacterium acnes (2 Implantate) und coagulase-negative
Staphylokokken (2 Implantate) isoliert.
SCHLUSSFOLGERUNG: Polyurethan beschichtete Implantate werden durch bakterielle Biofilme
kolonisiert. Aus diesem kleinen Datensatz kann keine Aussage getroffen werden, ob die
Kapselfibroserate mit der Biofilmbildung korreliert. Die relativ kurze Implantatverweildauer lässt
auch bei Polyurethan-Implantaten zumindest einzelne frühe Re-Kapselfibrosen erwarten.
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Session 34: Sind Biofilme behandelbar?
Entwicklung eines neuen Mausmodells zur Untersuchung der posttraumatischen Osteomyelitis
Johannes Maximilian Wagner
Wagner, Johannes Maximilian; Zöllner, Hannah; Wallner, Christoph; Ismer, Britta; Harati, Kamran;
Behr, Björn; Lehnhardt, Marcus
BG Bergmannsheil Bochum, Deutschland
Hintergrund
Die posttraumatische Osteomyelitis ist eine der schwersten und häufigsten Komplikationen nach
offenen Frakturverletzungen. Die klinische Therapie dieser Infektion besteht meist aus suffizientem
Debridement und in der antibiotischen Nachbehandlung des Knochens.
Bei der Pathogenese der Osteomyelitis finden sich Hinweise dafür, dass eine gesteigerte
Osteoklastogenese und eine verminderte Osteogenese eine Verschiebung der Homöostase zwischen
Knochenresorption und Neubildung bewirken. Die genauen Prozesse hierbei sind jedoch bisher noch
nicht ausreichend verstanden.
Daher war es Ziel dieser Studie insbesondere die inflammatorischen und osteoregenerativen
Prozesse im Zusammenhang mit der posttraumatischen Osteomyelitis zu untersuchen.
Hierfür entwarfen wir ein Mausmodell, bei welchem wir nach Generierung einer kontrollierten
Osteomyelitis eine suffiziente Therapie anwendeten, um so den postinfektiösen Verlauf der
Knochenregeneration beurteilen zu können.
Methoden
Bei 12-Wochen alten C57BL6-Mäusen wurde ein unikortikaler Defekt der Tibia mit S. aureus infiziert
und 2 Wochen nach Inokulation debridiert und 1 bis 2 Wochen antibiotisch nachbehandelt. Ein Teil
der Tiere wurde nach der Infektion mit S. aureus nur antibiotisch behandelt um den Stellenwert des
Debridements in der Osteomyelitis-Therapie zu untersuchen. Um die Effektivität der Therapie zu
kontrollieren wurden von den Knochen jeweils Abstriche entnommen und GRAM-Färbungen, sowie
eine qRT-PCR zum Nachweis von S. aureus durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Bildung von
neuem Knochen mit Kontrolltieren verglichen.
Ergebnisse
In allen drei Methoden zum Nachweis von S. aureus konnte eine drastische Reduktion der
Bakterienanzahl nachgewiesen werden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die Bildung von
neuem Knochen bei den postinfektiösen Versuchstieren, im Vergleich zur Kontrolle signifikant
vermindert war.
Diskussion
Wir haben mit dieser Studie ein neues Mausmodell entwickelt, welches die klinische Situation einer
posttraumatischen Osteomyelitis widerspiegelt. Die Wahl der Maus als Studienobjekt bietet
insbesondere den Vorteil, dass sie einfach und kostengünstig zu halten ist und darüber hinaus viele
Methoden zur molekularbiologischen Untersuchung kommerziell erhältlich sind und bereits viele
genetische Knock-out Modelle existieren. Dies erlaubt uns insbesondere die Mechanismen der
Pathogenese der Osteomyelitis mit der einhergehenden verminderten Knochenregeneration näher
zu untersuchen.
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Session 35: Behandlung des chronischen Lymphödems
Freie Lymphknotentransplantation zur Behandlung des chronischen Lymphödems – Kritische
Bewertung nach 4 Jahren
Daniel Müller
Priv.-Doz. Dr. med. Müller, Daniel (1); Dr. med. Kwak, Min-Seok (1); Priv.-Doz. Dr. med. Eder,
Maximilian (1); Priv.-Doz. Dr. med. Schantz, Jan-Thorsten (1); Prof. Dr. med. Harder, Yves (2); Prof. Dr.
med. Kovacs, Laszlo (1); Prof. Dr. med. Machens, Hans1: Klinikum rechts der Isar der TU München, Deutschland; 2: Ospedale Regionale di Lugano; Sede
Italiano (OIL)
Einleitung: Die Behandlung des chronischen Lymphödems stellt nach wie vor eine große
Herausforderung dar. Chirurgische Maßnahmen haben sich bisher nicht als Standard durchgesetzt.
Die von Corinne Becker eingeführte mikrochirurgische Lymphknotentransplantation gewinnt nun
zunehmend an Popularität. Dies ist bedingt durch ihr großes Indikationsspektrum bei geringer
Invasivität. Nach 4 Jahren möchten wir die Methode kritisch bewerten.
Material und Methoden: 54 Patienten mit chronischem Lymphödem des Armes (n=23), des Beines
(n=36), oder des Kopfes (n=1) wurden seit März 2011 mit 60 freien Lymphknotentransplantationen
operiert. Die prä- und postoperative Erfassung beinhaltete die Umfangmessung (Perimetrie) und
Fotografie. Volumetrische (3D-Oberflächenscan) und funktionelle, klinische Untersuchungen wurden
zusätzlich durchgeführt. Bei 6 Patienten wurde im zeitlichen Intervall zur weiteren Volumenreduktion
eine Liposuction durchgeführt.
Ergebnisse: Die Abnahme des Ödemvolumens betrug nach zwei Jahren bei den Beinen 19,6%. Zu den
Armen konnte diesbezüglich wegen methodischer Probleme keine Aussage getroffen werden. Die
Krankheitssymptome veränderten sich wie folgt: nahezu alle Patienten gaben frühpostoperativ eine
subjektive Verbesserung an. Schmerzen waren bei 57% reduziert oder nicht mehr vorhanden. Die
Wetterfühligkeit verringerte sich oder verschwand bei 73%. Das Spannungsgefühl besserte sich bei
75%. 50% gaben eine bessere Beweglichkeit der Extremität an. Hinsichtlich der konservativen
Therapie konnten 38% mit dem Wickeln nachts aufhören, 25% reduzierten die Kompressionsklasse
ihrer Strümpfe und 13% tragen keinen Strumpf mehr. Die Frequenz der Lymphdrainage reduzierte
sich bei 38%. Es traten 7 revisionsbedürftige Komplikationen auf.
Schlussfolgerung: Die mikrovaskuläre Lymphknotentransplantation ist eine gut reproduzierbare
Methode mit geringer Morbidität. Nicht alle Patienten erzielen eine Reduktion des
Lymphödemvolumens, verbessern sich aber bei anderen Symptomen des Lymphödems. Die
Patientenzufriedenheit ist daher hoch. Die Methode kann direkt mit dem DIEP zur
Brustrekonstruktion kombiniert werden, wie auch zu einer weiteren Volumenreduktion mit einer
Liposuction. Welche Patienten durch Selektion oder Verfahrenskombinationen bessere Resultate
erzielen können, muss bei der immer noch kleinen Patientenzahl durch vergleichende
Multizenterstudien erforscht werden. Die rein konservativen Behandlungsparadigmen sollten
überdacht werden.
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Session 35: Behandlung des chronischen Lymphödems
Langzeitergebnisse der Liposuktion beim Lipödem
Mehran Dadras
Dadras, Mehran (1); Peter, Mallinger (2); Corterier, Cord (1); Thedodosiadi, Sotiria (1); Ghods,
Mojtaba (1)
1: Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Deutschland; 2: Klinikum Klagenfurt am Wörthersee,
Österreich
Hintergrund: Das Lipödem ist eine Erkrankung, die sich durch eine schmerzhafte, symmetrische
Zunahme des subkutanen Fettgewebes und der interstitiellen Flüssigkeit in der oberen und unteren
Extremität auszeichnet und in späteren Stadien zu einem sekundären Lymphödem mit Fibrose des
betroffenen Gewebes führt. Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) stellt die
Standardbehandlung dar, nach Einführung der Tumeszenztechnik konnte auch die Liposuktion als
chirurgische Behandlungsmethode Einsatz finden. Ziel der Studie war die Evaluierung der
Langzeitergebnisse der Liposuktion, auch in Hinblick auf die Frage, ob sie zu einer Reduktion der
konservativen Therapie beitragen kann.
Methoden und Materialien: 25 Patienten, die im Zeitraum Juli 2010 bis Juli 2013 72 Absaugungen
erhielten, wurden 2013 mit einem Fragebogen mit standardisierten Fragen nachuntersucht, 2015
erfolgte eine erneute Nachuntersuchung. Beschwerden wurden mittels Visueller Analogskala erfasst,
Häufigkeit von Lymphdrainage und Dauer des Tragens von Kompressionswäsche vor und nach
chirurgischer Behandlung wurden erfragt und mittels eines Scores zusammengefasst.
Ergebnisse: Das Patientenalter reichte von 23 bis 64 Jahren mit einem Mittel von 45 Jahren. Die
Patienten erhielten 1 bis 7 Absaugungen, im Schnitt waren dies 3. Mittlere Operationszeit waren 116
Minuten, die Menge an entferntem Fettgewebe belief sich im Schnitt auf 3106ml.
Die Patienten zeigten eine signifikante Reduktion von spontanem Schmerz,
Berührungsempfindlichkeit, Druckgefühl, Hämatomneigung, kosmetischer Einschränkung und
allgemeiner Einschränkung der Lebensqualität (p<0.001). Unter Ausschluss von 3 Patienten, die
präoperativ keine volle KPE erhielten, konnte die Intensität der benötigten KPE im Rest der Patienten
signifikant reduziert werden (p<0,027). Diese Therapieerfolge hielten auch bis zum zweiten
Erhebungszeitpunkt von im Schnitt 3 Jahren nach Abschluss der Behandlung an.
Diskussion: Die Liposuktion ist eine effektive Behandlungsmethode des Lipödems und trägt zu einer
langzeitigen, enormen Linderung der Lipödem-assoziierten Beschwerden und Reduktion der
benötigten konservativen Therapie bei.
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Session 35: Behandlung des chronischen Lymphödems
Die wasserstrahl-assistierte Liposuktion zur Behandlung des Lipödems
Jens Diedrichson
Diedrichson, Jens; Scholz, Till; Wolter, Andreas; Arens-Landwehr, Andreas; Liebau, Jutta
Florence-Nightingale-Krankenhaus, Deutschland
Einleitung
Das Lipödem ist eine symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes mit begleitendem Ödem.
Es war bisher lediglich mit konservativen Behandlungsmaßnahmen (komplexe physikalische
Entlastungstherapie, KPE) therapierbar, wodurch eine Reduktion des Ödems und damit eine
Reduktion der spannungsbedingten Beschwerden erzielt werden konnte. Ergänzend kann durch eine
chirurgische Therapie mittels wasserstrahl-assistierter Liposuktion (WAL) die pathogenetisch
entscheidende Fettvermehrung langfristig reduziert, oder gar beseitigt werden.
Material und Methoden
Im Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2014 wurden 87 Lipödem-Patienten mittels WAL behandelt. 28
Patienten konnten bislang in die Studie eingeschlossen werden. Das Durchschnittsalter lag bei 40,04
Jahren, der durchschnittliche BMI bei 31,7. Es wurden insgesamt 167 Liposuktionen durchgeführt.
Die durchschnittliche Anzahl der Operationen pro Patient betrug 1,92. Der
Nachuntersuchungszeitraum nach letztmalig durchgeführter Operation betrug mindestens sechs
Monate. Es wurde eine retrospektive Analyse mittels verschicktem Fragebogen durchgeführt. Hierbei
wurden die Parameter „Rückgang des Druckschmerz“, „Rückgang der Ödemneigung“, „Rückgang der
Hämatomneigung“, „Reduktion der Kleidergröße“, „Häufigkeit der Lymphdrainage“, „Verbesserung
der Lebensqualität“ und „Tragen des Kompressionsmieders“ erhoben.
Ergebnisse
Im Durchschnitt wurden 4081ml Fett pro Sitzung entfernt. Bei sechs von 28 Patienten (21,4%)
wurden auch die Arme behandelt. Die Schmerzen konnten von präoperativ 7,59 auf der VAS auf 1,96
reduziert werden (p<0,001), die Ödemneigung konnte von 7,71 auf 2,82 (p<0,001) reduziert werden,
die Hämatomneigung wurde von 6,75 auf 3,07 reduziert. Die Kleidergröße wurde in der Mehrzahl um
mindestens eine Größe reduziert, die Häufigkeit der Lymphdrainage wurde ebenfalls gesenkt. Das
Mieder musste postoperativ nicht mehr so häufig getragen werden. Insgesamt wurde die
Lebensqualität signifikant von 2,82 auf 8,57 (p<0,001) gesteigert.
Schlussfolgerung
Durch die wasserstrahl-assistierte Liposuktion kann eine deutliche Besserung der Beschwerden in
allen Qualitäten erzielt werden. Insbesondere wurden der Schmerz und die Ödemneigung signifikant
reduziert. Hierdurch konnte eine signifikante Zunahme der Lebensqualität für die Patienten erreicht
werden. Die Kombination der chirurgischen Therapie mit den konservativen Behandlungen stellt eine
sinnvolle und sichere Ergänzung der Behandlungsmöglichkeiten dar.
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Session 36: Nicht operative Ästhetische Chirurgie - Welche Therapie ist wirkungsvoll?
Topische Externa zur Prävention und Therapie hypertropher Narben und Keloide.
Yannick Diehm
Diehm, Yannick (1); Fischer, Sebastian (1); Ernst, Helge Roland (2); Drücke, Daniel (3); Lehnhardt,
Marcus (2); Daigeler, Adrien (2)
1: Klinik- für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG
Klinik Ludwigshafen, Klinik für Plastische und Handchirurgie der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg; 2: Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum,
Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumoren, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil,
Bochum; 3: Abteilung für Plastische Chirurgie, Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Hintergrund:
Die Prävention und Therapie von hypertrophen Narben und Keloiden stellt eine besondere
Herausforderung für den plastischen Chirurgen dar. Topische Externa sind aufgrund ihrer einfachen,
nicht invasiven und schmerzfreien Anwendung eine attraktive Therapieoption. Von Seiten der
Patienten kommt dabei regelmäßig die Frage nach der Wirksamkeit topischer Externa auf, deren
Klärung Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist.
Material und Methoden:
Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Medline Plus,
Oldmedline und Cochrane Library durchgeführt. Eingeschlossen und gegenübergestellt wurden
sämtliche randomisierten kontrollierten Studien, Meta-analysen, systematische Übersichtsarbeiten,
Anwendungsbeobachtungen und Fallbeispiele aus der deutschen und englischen Literatur, die sich
mit im deutschsprachigen Raum zugelassenen Narbentopika befassen.
Ergebnisse:
Es konnten 14 topische Externa identifiziert werden. Es existieren jedoch wenige Daten bezüglich
ihrer Wirksamkeit im Vergleich untereinander, mit anderen Therapieoptionen oder unbehandelten
Kontrollen. Lediglich zu sechs Präparaten existierten Studien mit hohem Evidenzgrad. Contractubex
zeigt dabei in der Prävention pathologischer Narben die besten Ergebnisse.
Schlussfolgerung:
Obwohl bei aktueller Datenlage Contractubex präventive Wirkung zeigt und empfohlen werden kann,
sind weitere Studien notwendig, um die Evidenzlage zu stärken und vor allem auch die
therapeutische Wirksamkeit topischer Externa zu belegen.
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Session 36: Nicht operative Ästhetische Chirurgie - Welche Therapie ist wirkungsvoll?
Komplikationen bei der OP-Dermabrasion in einer 21-Fallserie mit Typ-III-IV Haut in Bevölkerung des
Nahen Ostens.
Ahmad Rabie
Rabie, Ahmad (1); El DANAF, Ahmed (2)
1: National Research centre, Ägypten 1; 2: Matarya Teaching hospital 2
Hintergrund: Je tiefer die dermale Ablation ist, desto höher das Risiko von Nebenwirkungen und
Komplikationen. Die chirurgische Dermabrasion kann selten das effektivste Rüstzeug für die Zeit nach
Behandlung von Aknenarben nicht stellen.
Ziel der Arbeit: Die bescheidene Zahlenstudie beabsichtigt, Komplikationen bei chirurgischer
Dermabrasion in Nahen Osten bei Haut Patienten zu demonstrieren.
Patienten und Methoden: 21 Erwachsene (im Alter zwischen 18 und 42 Jahren alt) wurden von 2011
bis 2015 im Privat Dermabrasions Gesundheitssektor unter Vollnarkose für die Behandlung von alten
Post-Akne-Narben (n = 11), hyperpigmentierten Hautflecken oder Bereichen (n = 5) und alten nach
Verbrennung (n = 3) oder posttraumatische (n = 2) Narben. Die Patientenhaut gehörte entweder zum
Typ III oder IV.
Ergebnisse: Unzufriedenheit wurde in 7 Fällen vermerkt und die Revision des Verfahrens war einige
Monate später bei einem Patienten und zwei Mal bei einem anderen durchgeführt, sowohl für die
weitere Verbesserung der tiefen post-Akne-Narben. Hypo-Pigmentierung der operierten Haut
entwickelten sich in 2 Patienten aus 3 Post-Verbrennungs Fällen und blieben für mehr als ein Jahr.
Milia, die in einem Fall erschien, war eindeutig im Zusammenhang mit Sonneneinstrahlung und
reagierte auf oberflächliche Dermabrasion unter örtlicher Betäubung. Dermabrasion für Patienten,
die über dunkle Haut Flecken oder Bereiche klagten waren nicht erfolgreich in 2 von 6 Fällen.
Fazit: Komplikationen nach chirurgischen Dermabrasion für Hauttyp III und IV sind nicht zu ernst oder
zu häufig, seine Indikation zu begrenzen. Während chirurgische Dermabrasion die meisten Patienten
zufrieden stellen kann, wenn sie über tiefe Post Akne-Narben klagen, kann es anhaltende
Hypopigmentation in post-Brandnarben auslösen.
Schlüsselworte: Dermabrasion, Akne, Haut Pits, Narben
Session 36: Nicht operative Ästhetische Chirurgie - Welche Therapie ist wirkungsvoll?
Die attraktive Lippe – eine photomorphometrische Analyse
Vincenzo Penna
Penna, Vincenzo; Fricke, Alba; Stark, G Björn
Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
Einleitung:
Es gibt eine Vielzahl an Aussagen dazu, was eine männliche oder weibliche Lippe attraktiv macht – im
wesentlichen handelt es sich hierbei jedoch meist um sogenannte expert opinions. Die vorliegende
Studie wurde durchgeführt, um durch wissenschaftliche Ansätze die geschlechtsabhängigen
Merkmale der Lippenattraktivität zu analysieren.
Patienten and Methodik:
Standardisierte Fotoaufnahmen von 176 Patienten (88w, 88m) wurden von 250 Personen über eine
Internet Präsentation anhand einer Likert Skala hinsichtlich Attraktivität beurteilt. Die beiden
Extremgruppen (sehr attraktiv, sehr unattraktiv) wurden einer photomorphometrischen Messung
bestimmter anatomischer Landmarken unterzogen.
Ergebnisse:
Es zeigte sich, dass die attraktiven weiblichen (p<0.001) und männlichen (p<0.05) Lippen ein
signifikant längeres Prolabium aufwiesen. Auch die Höhe des Oberlippenrots war signifkant erhöht
(w= p<0.005, m= p<0.05). Der nasolabiale Winkel war ebenfalls signifikant kleiner als bei
unattraktiven Lippen (p<0.001). Der mentolabiale Winkel war bei attraktiven weiblichen Lippen
signifikant weiter (p<0.05). Die Höhe des unteren Lippenrots war bei attraktiven Frauen signifikant
höher als bei attraktiven Männern (p<0.05).
Schlussfolgerung:
Die vorliegende Studie konnte erstmals Parameter der Attraktivität der weiblichen unhd männlichen
Oberlippe nachweisen. Diese Parameter können eine hilfreiche Grundlage für die Beratung von
Patienten sein und eine Entscheidungshilfe für die Durchführung perioraler Prozeduren.
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Session 36: Nicht operative Ästhetische Chirurgie - Welche Therapie ist wirkungsvoll?
Chirurgische Lippenaugmentation bei invertiertem Lippenrot
Falk Z. Dagtekin
Dagtekin, Falk Z.
Praxisklinik Isartal, Deutschland
Ein ansprechendes Lippenvolumen und ihre Form spielen besonders in einem weiblichen Gesicht
eine der Hauptrollen, wenn es um Attraktivität geht. Die Unterspritzungsmaterialienindustrie boomt
seit Jahren. Einige Stigmata wie z.B. eine lange Oberlippe oder ein schmales invertiertes Lippenrot
lassen sich aber konservativ nicht zufriedenstellend korrigieren.
Unter den operativen Möglichkeiten nehmen die direkten (ab 1976 entwickelt) oder indirekten
Lippen Lifts (ab 1971) den größten Teil ein.
Stetig und neuerdings wieder vermehrt im Focus sind V-Y Lippenplastiken (LP).
Eine doppelte V-Y LP zur Volumenvergrößerung der Lippen wurden zuerst von Delerm et al. 1975
beschrieben. Aiache etablierte seine Technik 1991 als V-Y in W Form. Ho entwickelte dies mit 3
großen V-Y LP weiter (1994), Haworth ähnlich 2004.
Eine Erweiterung dazu wurde von uns in 2013 und 2014 an 22 Patienten vorgenommen.
Der besseren Gleichmäßigkeit wegen, wurden nun fünf (5) teilweise verschieden große Mukosa V-Y
LP in Ober- oder Unterlippe platziert, die nur noch durch eine dünne Schleimhautbrücke an der
Lippenrot/Lippenweißgrenze versorgt werden, um maximales Volumen von enoral in den sichtbaren
Lippenbereich zu verlagern. Die kranialen Enden der geschnittenen V’s reichten dabei entweder bis
zur Grenze nasser zu feuchter Schleimhaut oder sogar bis an die LR/LW Grenze.
Die Ergebnisse sind nach Anfangsschwierigkeiten als sehr ansprechend zu bezeichnen und wirken
natürlich.
Wir beschreiben das Patientengut, zeigen die Technik, intra- und postoperative Bilder, weisen auf
Schwierigkeiten hin und nennen Komplikationen.
Zusammenfassend lässt sich bei enger Indikationsstellung eine sehr gute Verbesserung der
Ausgangslage erreichen; sowohl subjektiv als auch objektiv. Für einige Lippenformen ist ein solcher
Eingriff in unseren Augen die einzige Möglichkeit das sichtbare Lippenrot auf natürliche Art und
Weise zu verbreitern.
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Session 37: Science Slam II
Beurteilung des postoperativen Schwellungsverlaufes, mit Fokus auf Volumenänderung und
Morphologie, nach Handgelenksarthroskopie mittels Photogrammetrie
Christian Wolter
Wolter, Christian; Metz, Philip; Leitsch, Sebastian; Volkmer, Elias; Guinta, Riccardo
Klinik für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, Ludwig-MaximiliansUniversität München, München, Deutschland
Einleitung: Nach operativen Eingriffen im Bereich des Handgelenkes kann es zu Entzündung,
Bewegungseinschränkung, Schmerz und Schwellung kommen. Besonders bei Schwellungen gibt es
derzeit kein einheitliches Konzept zur Objektivierung. Bisher war der subjektive Eindruck und ggf.
einzelne Umfangsmessung Grundlagen der Therapieentscheidung. Ziel der vorliegenden Studie war
es zum ersten Mal den Schwellungsverlauf, in Bezug auf Volumenänderung und Morphologie,
untersucherunabhängig engmaschig zu kontrollieren und zu objektivieren.
Methoden: Für diese Studie benutzten wir den Handscanner Sense 3D®, der erstmalig im Rahmen
einer medizinischen Anwendung zum Einsatz kam. 10 Patienten, bei denen die Indikation zur
diagnostischen Handgelenksarthroskopie gestellt wurde, wurde das Volumen der oberen Extremität
prä- und folgend postoperativ an Tag 1, 5 und 10 dreidimensional erfasst. Bei den diagnostischen
Arthroskopien erfolgten maximal als Interventionen die Knorpelglättung oder Synovialektomie. An
den Untersuchungstagen wurde die obere Extremität durch Photogrammetrie erfasst und das
Volumen bestimmt. Die postoperative Therapie umfasst bei allen Patienten für 3 Tage
antiphlogistische Therapie durch NSAR und die Wicklung des Handgelenkes.
Ergebnisse: Es zeigte sich ein wie zu erwartender abnehmender Schwellungsverlauf an den
postoperativen Tagen 1, und 5. Bei keinem der Patienten zeigte sich über den 10. postoperativen Tag
hinaus ein signifikanter Unterschied in Bezug auf das Volumen im Vergleich zum präoperativen
Volumen. Aus morphologischer Sicht zeichnete sich das Maximum der Schwellung auf der dorsalen
Seite des Handgelenkes ab.
Zusammenfassung: Die Studie hat gezeigt, dass die dreidimensional Oberflächenbestimmung und
damit die Bestimmung des Volumens bei einer Schwellung im klinischen Alltag einfach
durchzuführen und auch über einen längeren Zeitraum unproblematisch ist. Durch die
photogrammetrische Erfassung des Schwellungszustandes kann die Beurteilung der oberen
Extremität objektiv erfolgen und archiviert werden. Zusätzlich ist diese Methode daher sehr gut
geeignet unterschiedliche Therapiekonzepte, insbesondere in Bezug auf postoperative Therapie wie
Hochlagerung, Kühlung und medikamentöse Behandlung, zu untersuchen.
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Session 37: Science Slam II
Mittelfristiges Outcome bei nicht frischen SL-Bandrekonstruktionen: Three-Ligament-Tenodesis (3LT)
und dorsale Kapsulodese im Vergleich
Anna-Theresa Linseisen
Linseisen, Anna-Theresa; Lukas. Dr., Bernhard; Deglmann. Dr., Claus J.
Zentrum für Hand- und Ellenbogenchirurgie, Mikrochirurgie und Plastische Chirurgie Schön Klinik
München Harlaching
Einleitung:
Die verspätete Diagnosestellung von SL-Bandverletzungen stellt ein häufiges Problem dar, weshalb
diese oftmals unbehandelt zu einer radiokarpalen Arthrose führen (SLAC wrist). Bei der Versorgung
nicht frischer SL-Läsionen kamen in unserer Klinik mehrere Operationsverfahren zur Anwendung.
Darunter die dorsale Kapsulodese (mit Lig. Intercarpale dorsale), sowie die „modifizierte Brunelli“
Technik (Three-Ligament Tenodesis: 3LT). Ziel unserer Studie war die Untersuchung des
mittelfristigen funktionellen Outcomes dieser beiden offenen Techniken.
Methodik:
Bei 88 Patienten (18-78 Jahre) wurden in den letzten 5 Jahren bei akuten und nicht frischen SL Band
Läsionen in unserem Zentrum Eingriffe durchgeführt, darunter n=18 3LTs. Frische SL-Läsionen und
sekundäre Rettungseingriffe, sowie arthroskopische SL-Kapsulopexien wurden exkludiert. Das
Outcome wurde anhand von DASH, Schmerzskala (VAS) und Mayo Wrist Score retrospektiv beurteilt.
Zudem wurde der SL-Spalt, sowie der SL-Winkel prä-und postoperativ radiologisch ermittelt.
Ergebnisse:
Die noch andauernde Nachuntersuchung erfolgte im Mittel 27.8 Monate post-OP. Signifikante
Unterschiede ergaben sich bislang beim DASH-Score zwischen der 3LT Technik (13,2) und dorsaler
Kapsulodese (41,4). Ebenso signifikant unterschieden sich die Ergebnisse hinsichtlich Schmerz,
Bewegungsumfang und Griffstärke im Mayo Wrist Score (Mittlere Punktwerte: 3LT: 91, DC: 65).
Radiologisch konnte der SL – Winkel mit allen Techniken um durchschnittlich 13° verringert werden,
ebenso wie eine Reduktion des SL-Spalts um durchschnittlich 3,3 mm.
Zusammenfassung:
Bei den bisherigen Untersuchungen kristallisierte sich eine deutliche und teils signifikante
Überlegenheit der 3LT im Vergleich zur dorsalen Kapsulodese bei nicht frischen SL-Läsionen heraus.
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Session 37: Science Slam II
Entgrenzung der plastischen Chirurgie im Spiegel der Zeit
Tobias R. Mett
Mett, Tobias R.; Boyce, Maria K.; Vogt, Peter M.
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland; Klinik für Plastische, ästhestische, Hand und
Wiederherstellungschirurgie
Einleitung:
Die Entgrenzung in der Medizin ist zunehmender Gegenstand ethischer als auch ökonomischer
Überlegungen.
Die Anfänge der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie reichen bis zu den ersten medizinischen
Aufzeichnungen 1200 v. Chr. zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts in Berlin wurde durch Jaques
Joseph, nicht ganz widerstandslos eine neue, nicht immer medizinisch begründete aber vertretbare
plastische und rekonstruktive Chirurgie etabliert. Die damals gestellten Indikationen waren meist auf
rein wiederherstellende und funktionell orientierte Eingriffe beschränkt.
Abseits von Krankheit, werden Erscheinungen des Alters und deren Therapien heutzutage in die
Notwendigkeit verschoben. Dies bringt den plastischen Chirurgen in eine posthippokratische
Situation in der er nicht nur heilt sondern optimiert. Es stellt sich somit die Frage, inwieweit die
Plastische Chirurgie von dem Phänomen der Entgrenzung betroffen oder ursächlich ist.
Diskurs:
Anhand der Entwicklung der Plastischen Chirurgie von Tradition bis Innovation zeigen wir die
zunehmende Entgrenzung im philosophischen, medizinischen und sozioökonomischen Spiegel der
Zeit.
Von Da Vincis goldenem Schnitt über mathematische Formeln und Computersimulationen werden
die Grenzen der Ideallinien stets neu definiert. Die immer älter werdende Gesellschaft sowie
multimorbide Patienten sprengen medizinische Grenzen, die im plastisch chirurgischen Handeln
sowohl bei rekonstruktiven als auch ästhetischen Therapien neu definiert werden müssen. Form,
Funktion und Ästhetik sind entscheidende Kriterien, die bis ins hohe Alter erhalten bleiben sollen. Als
Produkt der Pornoindustrie werden die intimsten Grenzen, abseits von wissenschaftlichen
Erkenntnissen, verschoben und Behandlungen wie G-Spot enhancement und anal bleeching etabliert.
Neue Behandlungsoptionen durch tissue engineering und biokompatible Implantate erweitern das
Spektrum der Möglichkeiten enorm.
Schlussfolgerung:
Anhand der geschichtlichen und soziokulturellen Entwicklungen der Plastischen Chirurgie im 20. und
21. Jahrhundert lässt sich die Erweiterung der Indikationen und des öffentlichen Bildes darstellen.
Hinzu kommt die zunehmende Entgrenzung der Medien, welche die Grenzen in der Plastischen und
vor allem Ästhetischen Chirurgie weiter distalisiert. Die Frage wo die endgültige Grenze liegt, bleibt
allerdings offen und wird immer wieder neu definiert bzw. neu definiert werden müssen.
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Session 37: Science Slam II
3D Druck und Skill-Lab für komplexe Operationen in der Handchirurgie
Marcel Urresti-Gundlach
Urresti-Gundlach, Marcel; Leitsch, Sebastian; Koban, Konstantin; Metz, Philip; Volkmer, Elias; Giunta,
Riccardo E.
LMu, Deutschland
Einleitung
Das 3D Drucken ist eine Technologie, die in letzter Zeit wesentlich zugänglicher gemacht wurde und
deren Möglichkeiten in der Medizin noch nicht völlig ausgeschöpft sind. Ziel der Arbeit ist eine
Machbarkeitsanalyse eines Skill-Lab für chirurgische Planungen komplexer Frakturen des Scaphiod
und des Radius. Durch die präoperative Simulation und Planung kann die Operationszeit verkürzt und
damit die Ergebnisse beeinflusst werden. Didaktische Vorteile sind denkbar da Lernende anhand von
vergrößerten Modellen, die Komplexität der Intervention leichter nachvollziehen können.
Material und Methodik
Es werden Aufnahmen eines CT/ MRT des zu operierenden Patienten in eine 3D Datei mit OsiriX®
umgewandelt. Zunächst werden Fehler mit Rhinoceros 5.0® und Body-Sculpture® ausgebessert. Die
endgültige Druckplanung wird mit Cura® realisiert und dem Drucker (Modell Ultimaker 2®)
bereitgestellt. Die Drucktemperatur und Geschwindigkeit, sowie die Wanddicke müssen individuell
dem Modell angepasst werden. Für das Skill-Lab werden alle Fragmente der Fraktur zweimal
gedruckt. Der erste Druck wird vergrößert und dient dem didaktischen Ansatz. Fragestellungen und
Lösungsvorschläge werden hiermit erörtert. Der zweite Druck wird in reeller Größe gedruckt und
dient der Planung. Die benötigten Platten werden hier präoperativ ausgesucht und direkt an das
Modell angepasst. Wie in der Operation wird die Platte an das Modell angeschraubt, sodass die
Schraubenlänge hier schon abschätzbar ist. Zuletzt wird das Material sterilisiert und für die
Intervention bereitgestellt.
Ergebnisse & Diskussion
Der zeitliche Aufwand des Drucks ist noch zu hoch. Ein Faktor dafür ist die benötigte Anzahl der
Programme. Deshalb ist die Entwicklung eines Programmes, welches alle Arbeitsschritte vereint,
wünschenswert. Das Skill-Lab wurde seitens der Lernenden positiv bewertet. Die Operation konnte
durch Modelle didaktisch sehr gut dargestellt und auf Fragen bzw. Lösungen besser eingegangen
werden. Durch die präoperative Wahl und Modellierung des Materials konnte die Operation mit
Zeitersparnis durchgeführt werden.
Schlussfolgerung
Abschließend kann man sagen, dass der 3D Druck für die operative Planung vielfältig einsetzbar ist.
Der zeitliche Aufwand muss minimiert werden um einen Vorteil im Klinikalltag zu bieten. Das 3D-SkillLab ist eine Innovation und sowohl die didaktische Facette als auch die operativen Ergebnisse sind
vielversprechend, weshalb weitere Studien wünschenswert wären.
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Session 37: Science Slam II
Tätowierungen: Getting inked - oder doch lieber Abziehbildchen?!
Thorsten Sattler
Sattler, Thorsten (1); Sattler, Dalia (2)
1: Praxisklinik Pöseldorf, Hamburg, Deutschland; 2: Chang Gung Memorial Hospital, Taipei, Taiwan
Es wird ein umfassender Überblick über das Thema Tätowierungen gegeben. Geschichtlicher
Hintergrund, Klassifikationen, psychische Aspekte, Prävalenz, Motivation und medizinische Probleme
werden diskutiert.
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Session 37: Science Slam II
Piercings: Ein Überblick - von Nasenpflock bis Intimpiercing
Thorsten Sattler
Sattler, Thorsten (1); Sattler, Dalia (2)
1: Praxisklinik Pöseldorf, Hamburg, Deutschland; 2: Chang Gung Memorial Hospital, Taipei, Taiwan
Es wird ein umfassender Überblick über das Thema Piercings gegeben. Geschichtlicher Hintergrund,
Klassifikationen, psychische Aspekte, Prävalenz, Motivation und medizinische Probleme werden
diskutiert.
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Session 37: Science Slam II
Plastische Chirurgie interdisziplinär – Wunschdenken und Realität
Gunnar Hübner
Hübner G, Hohlschneider P, Schuster F, Rahmanian-Schwarz A
HELIOS Klinikum Wuppertal GmbH
Universität Witten/Herdecke
Klinik für Plastische und Handchirurgie,
Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Einleitung
Die Plastische Chirurgie bietet ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, die oftmals
andere Fachrichtungen tangieren. Auch sind in der Behandlung von Patienten mit komplexen
Wunden mehrere Fachrichtungen involviert. Dies fordert ein interdisziplinäres Vorgehen zur
optimalen Patientenversorgung. Zwar sind viele Konstrukte zum interdisziplinären Handeln
vorhanden, in der Umsetzung zeigen sich jedoch Schwierigkeiten
Methodik
Anhand von 5 Fällen werden Schwierigkeiten mit der Umsetzung der interdisziplinären
Zusammenarbeit aufgezeigt. Dabei werden die Fälle auf Fragen nach Behandlungsmanagement,
Kostenabrechnung, Hauspolitik und Zuweisermangement untersucht.
Ergebnisse
In allen Fällen sehen wir Optimierungspotential in der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Insbesondere bei kleineren Kliniken zeigen sich Konfliktpotentiale in der gemeinsamen
Patientenarbeit. Es sollte sich dabei jede Klinik über sein Konzept zur Zusammenarbeit mit anderen
Kliniken bewusst sein.
Schlussfolgerung
Trotz aller Bemühungen und Konzepte zur interdisziplinären Zusammenarbeit finden sich immer
wieder Konfliktpotentiale im Behandlungsmanagement, der Kostenabrechung und der Akzeptanz der
Plastischen Chirurgie in der Patientenversorgung. Nach unserer Meinung kann nur konsequentes und
beharrliches Vorgehen auf Dauer zum Erfolg führen.
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Session 37: Science Slam II
Die Rolle der Plastischen Chirurgie in der interdisziplinären chirurgischen Sarkomtherapie – eine
retrospektive Studie 2004 – 2014
Justus P. Beier
Beier, Justus P. (1); Brodbeck, Rebekka (1); Sterzinger, Sebastian (1); Arkudas, Andreas (1); Schmitz,
Marweh (1); Vassos, Nikolaos (2); Hohenberger, Werner (2); Horch, Raymund E. (1)
1: Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg,Deutschland; 2: Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Einleitung
In der interdisziplinären chirurgische Sarkomtherapie stellt die Zusammenarbeit des resezierenden
und des plastisch-rekonstruktivem Chirurgen eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche
Therapiestrategie dar. In dieser retrospektiven Studie sollen die hiermit verbundenen Spezifika in der
Behandlung aller Sarkompatienten der vergangenen 10 Jahre im Comprehensive Cancer Center
analysiert und die Rolle der Plastischen Chirurgie u. a. bzgl. der Lebensqualität (LQ) untersucht
werden.
Methodik
Durch Krankenaktenanalyse wurden u. a. die Tumorentität, Lokalisation, neoadjuvante/adjuvante
Therapien und die Form der interdisziplinären chirurgischen Behandlung inkl.
Majorkomplikationsraten erfasst und u. a. die Korrelationen zwischen Komplikationsraten und
spezifischen Therapieverfahren ermittelt. Mit einem spezifischen Fragebogen mit 88 Items wird eine
Evaluation der LQ der Sarkompatienten durchgeführt.
Ergebnisse
Es konnten 295 Patienten mit eindeutigem histopathologischem Befund eingeschlossen werden. Bei
ca. 40% der Patienten erfolgte eine plastisch-chirurgische Defektrekonstruktion: 34 Patienten
erhielten eine freie Lappenplastik, die übrigen eine lokoregionäre Lappenplastik oder
Spalthauttransplantation. Die Wahrscheinlichkeit für eine lokoregionäre oder freie Lappenplastik
zeigte sich hierbei abhängig von der einzelnen Sarkomsubgruppe (n. WHO 2013). Sowohl bei der
primären Hautnaht, als auch bei lokoregionären und freien Lappen zeigte sich eine Tendenz zu
erhöhten Majorkomplikationsraten nach neoadjuvanter Radiatio. Während diese bei lokoregionären
Lappen über den gesamten Zeitraum konstant blieb, nahm einerseits die Häufigkeit einer
Verwendung freier Lappen im Verlauf signifikant zu, während die Komplikationsrate signifikant sank.
Durch die plastisch-rekonstruktiven Maßnahmen konnte bei einer Vielzahl der Patienten eine
zufriedenstellende Lebensqualität, auch bei aufwändiger Rekonstruktion mittels freier
Lappenplastiken erzielt werden.
Schlussfolgerung
Plastisch-chirurgische Defektrekonstruktione stellen in der Sarkomchirurgie stellen einen
elementaren Bestandteil für die Lebensqualität der betroffenen Patienten unter Wahrung der
erforderlichen onkochirurgischen Radikalität dar. Insbesondere nach neoadjuvanter Radiatio ist zwar
mit einer u. U. leicht erhöhten Komplikationsrate zu rechnen, allerdings stellen hierbei dennoch vor
allem die freien mikrochirurgischen Lappentransplantationen in der Regel ein effektives und sicheres
Verfahren dar.
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Session 37: Science Slam II
Therapie der Sternumosteomyelitis: wirtschaftliche Überlegungen
Annika Arsalan-Werner
Arsalan-Werner, Annika (1); Freytag, Linda (1); Moll, Dr. med. Wibke (1); Wölfle, Dr. med. Olaf (2);
Sauerbier, Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael (1)
1: BG Unfallklinik Frankfurt, Deutschland; 2: Kliniken des MTK Krankenhaus Bad Soden
Sternumosteomyelitis ist eine schwerwiegende Komplikation nach partieller oder totaler
Sternotomie mit einer Inzidenz zwischen 0,8-8% und einer Letalität zwischen 10-80%. Es ist eine
interdisziplinäre Herausforderung für die Herzchirurgie, Plastischer Chirurgie und Kardiologie, die
multimorbiden Patienten optimal zu betreuen. Singh et al. zufolge kostet die Therapie eines
Patienten, der eine Sternumosteomyelitis entwickelt, 2.8 mal soviel wie die Therapie eines Patienten,
der einen unkomplizierten Verlauf hat. Unseres Wissens nach gibt es bislang keine Studie, die die
genauen Kosten der Therapie der Sternumosteomyelitis analysiert und den Erlösen gegenüberstellt.
Wir führten eine retrospektive Analyse der Therapie-Kosten nach Kostenarten und Kostenstellen und
anschließend eine Gegenüberstellung mit den erwirtschafteten Erträgen bei den in den Jahren 2008
bis 2011 behandelten Patienten mit sekundärer Sternumosteomyelitis durch. Bei den Kostenarten
wurden unter anderem die Personalkosten, Sachkosten und Kosten für Infrastruktur berücksichtigt.
Im Bereich der Kostenstellen wurden Intensivstation, Normalstation, OP-Bereich,
Labor/Mikrobiologie, Radiologie und Basiskosten berechnet.
Von 2008 bis 2011 wurden durch uns 33 Patienten mit Sternumosteomyelitis nach Sternotomie
behandelt. 26 Patienten erhielten eine gestielte Pektoralis-Lappenplastik, bei den restlichen
Patienten erfolgten andere lokale oder freie Lappenplastiken. Der durchschnittliche
Krankenhausaufenthalt betrug 25 Tage, zwei Patienten verstarben während des stationären
Aufenthaltes. Die durchschnittlichen Kosten pro Patient betrugen 22.155,92 Euro. Die größten
Kostenstellen waren die Behandlung auf der Intensivstation mit 9.527,50 Euro und die Behandlung
auf Normalstation mit 5.535,24 Euro sowie der Behandlung im OP-Bereich mit 3.167,17 Euro.
Pro Patient ergab sich ein DRG-Entgelt von durchschnittlich 22.615,93 Euro pro Patient. Nach
Verrechnung der Zusatzentgelte wie Hämodialyse oder hochaufwendig Pflege ergab sich ein Gewinn
von 544,74 Euro pro Patient.
Die Kosten der Therapie der sekundären Sternumosteomyelis werden durch das pauschalisierte DRGSystem sehr knapp gedeckt. Eine optimale interdisziplinäre Zusammenarbeit verbunden mit
frühzeitiger Einbindung der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie und damit eine Verkürzung der
Liegedauer kann eine Möglichkeit zur Reduktion der Kosten sein, von der auch die Patienten durch
einen verkürzten stationären Aufenthalt profitieren.
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Session 37: Science Slam II
Erfahrung mit dem multidirektional winkelstabilen Rekonstruktionssystem „RECOS“ zur
Ellenverkürzungsosteotomie
Gunnar Hübner
Hübner G, Kozina G, Busch A, Holschneider P, Rahmanian-Schwarz A
HELIOS Klinikum Wuppertal GmbH
Universität Witten/Herdecke
Klinik für Plastische und Handchirurgie,
Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Einleitung
Ulnarseitige Handgelenksschmerzen können aufgrund einer angeborenen oder posttraumatisch
erworbenen Ulnar-Plus-Variante auftreten. Die therapie der Wahl ist die operative Versorgung
mittels Ellenverkürzungsosteotomie. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dem
multidirektionalen winkelstabilen Rekonstruktionssystem „RECOS“ , das in unserer Klinik eingesetzt
wird.
Methodik
Wir untersuchten 12 Ellenverkürzungen, die in den Jahren 2011-2014 mit dem „RECOS“ durchgeführt
wurden, klinisch und radiologisch nach. Bei 7 Patienten zeigt sich ein posttraumatisches UlnarImpaction-Syndrom, bei 5 Patienten aufgrund eines degenerativen. Der Nachuntersuchungszeitraum
betrug im Mittel 20 (+/- 12) Monate. Ausgewertet wurden Schmerzen (VAS), Ellenvorschub prä/postoperativ, betroffene Seite, Bewegungsumfang und Knochenkonsolidierung
Ergebnisse
In allen Fällen konnte eine Schmerzreduktion sowie eine verbesserte Beweglichkeit gezeigt werden.
Ebenso zeigten alle Osteotomien eine knöcherne Heilung auf. Die Ellenverkürzung betrug im Mittel 5
(+/- 2)mm. Alle Operationen verliefen komplikationsfrei
Schlussfolgerung
Die indizierte Ulnaverkürzung bietet mithilfe des multidirektional winkelstabilen
Rekonstruktionssystem „RECOS“ eine einfache und sichere Operationsmethode
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Session 37: Science Slam II
iDASH – neue Möglichkeiten der klinischen Forschung durch einen online-score
Kai Megerle
Megerle, Kai; Schmauß, Daniel; Machens, Hans-Günther
Technische Universität München, Deutschland
iDASH ist eine online-Version des bekannten DASH-scores, die wir erstmals vor 10 Jahren vorgestellt
und seitdem mehrfach überarbeitet haben. Durch flächendeckende Verbreitung des Internets und
geübteren Umgang mit den neuen Medien auch bei älteren Patienten besteht mittlerweile eine
interessante Alternative zur klassischen Papierversion. Der Vortrag fasst unsere Erfahrungen
zusammen und demonstriert die aktuelle Version, die mit verbesserter Benutzeroberfläche nun auch
auf mobilen Endgeräten nutzbar ist.
50 aufeinanderfolgenden, zu einer Operation einbestellten Patienten (Durchschnittsalter 47 Jahre, 26
Frauen, 24 Männer) wurden im Jahr 2014 persönliche Login-Daten zur Verfügung gestellt. Im
gleichen Zeitraum gaben 13% der Patienten an, über keinen Internetzugang zu verfügen. Neben dem
Basisscore wurde online auch das Modul Sport/Musikinstrumente abgefragt, außerdem verschiedene
Fragen zur Benutzerfreundlichkeit. Schwierigkeiten beim Registrieren auf der Webseite wurden
automatisch protokolliert, ebenso die Zeit, die zum vollständigen Ausfüllen notwendig war.
Alle Patienten konnten den Fragebogen komplett ausfüllen, die Zeitdauer betrug dabei
durchschnittlich 5,2 Minuten. Mit einer Ausnahme fanden alle Probanden die Webseite sehr leicht zu
benutzen. Der durchschnittliche DASH score betrug bei einem breiten Spektrum verschiedener
präoperativer Diagnosen 23 Punkte und war dabei im Einzelfall mit Erfahrungswerten der klassischen
Papierbögen vergleichbar. Die Weiterverarbeitung der erhobenen Daten war problemlos.
In der derzeitigen Version 3.1 ist der iDASH-score nun breit einsetzbar und wird zunächst im Rahmen
weiterer Kooperationen erprobt. Er eröffnet nicht nur hinsichtlich der klinischen Nachuntersuchung
von Patienten (automatische Erinnerung, regelmäßiges Ausfüllen ohne Besuch der Sprechstunde,
fehlerfreie Berechnung) neue Möglichkeiten. Der Vortag zeigt auch neue Aspekte bei der
elektronischen Verarbeitung etwa durch Gewichtung einzelner Fragen oder gezielter Analyse
bestimmter Tätigkeitsfelder auf.
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Session 37: Science Slam II
Wiederherstellung des neuralen Gleitgewebes beim Sulcus – ulnaris Syndrom
Franz Lassner
Lassner, Franz; Becker, Michael
Plastische Chirurgie im Pauwelshaus, Deutschland
Beim fortgeschrittenen Sulcus nervi ulnaris Syndrom finden sich intraoperativ typischerweise
ausgedehnte Vernarbungen, die eine interfaszikuläre Neurolyse erforderlich machen. Wird der Nerv
in situ belassen, ohne daß Maßnahmen gegen eine erneute Verklebung getroffen werden, ist die
Rezidivrate hoch.
Im Zeitraum von 6/11 bis 2/15 haben wir an 107 Patienten rekonstruktive Eingriffe bei Läsionen des
N. ulnaris im Sulcus N. ulnaris vorgenommen. Eine Vorverlagerung wurde in 9 Fällen, eine einfache
Dekompression in 50 Fällen durchgeführt. Bei diesen Patienten war in 40 Fällen eine zusätzliche
mikrochirurgische Neurolyse erforderlich, in 31 Fällen mit Rekonstruktion des Gleitgewebes durch
einen Faszienlappen, in 9 Fällen ohne diese Maßnahme. Bei einer weiteren Gruppe von 48 Patienten
wurde ein kombinierter Eingriff bestehend aus subperiostaler Osteotomie am Epicondylus,
mikrochirurgischer Neurolyse und Rekonstruktion des neuralen Gleitgewebes durch einen
Faszienlappen durchgeführt. In dieser Gruppe fanden sich postoperativ die besten Resultate in Bezug
auf funktionelle Erholung und Rezidivrate.
Mit der beschriebenen Methode von subperiostaler Teil – Osteotomie des Epicondylus und
Rekonstruktion des neuralen Gleitgewebes durch einen gefäßgestielten Faszienlappen kann der N.
ulnaris nach intraneuraler Neurolyse in situ belassen werden, ohne daß ein erhöhtes Risiko eines
Rezidivs besteht.
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Session 37: Science Slam II
Der freie suralis medialis Lappen zur Rekonstruktion der Fuß und Sprunggelenksregion
Zaher Jandali
Dr. Jandali, Zaher (1); Pd. Dr. Jiga, Lucian (1); Aganloo, Marc (1); Lam, Martin (1); Dr. Müller, Klaus (2);
Prof. Dr. Steinstraesser, Lars (1)
1: Universitätsklinik für Plastische Chirurgie - Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und
Handchirurgie - Evangelisches Krankenhaus - European Medical School der Carl-von-Ossietzky
Universität Oldenburg; 2: Abteilung für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie - Asklepios Klinik
Wandsbek
Einführung: Ein im Gegensatz zu anderen Ländern in Deutschland noch nicht weit verbreiteter
Perforatorlappen ist der freie Arteria suralis-medialis Perforatorlappen (medial sural artery
perforator flap – MSAPF). Das fasciocutane Areal dieses Lappens liegt über dem medialen Bauch des
M. Gastrocnemnius und entspricht dem Hautareal des gestielten, myokutanen
Gastrocnemiuslappens. Ziel des Vortrags ist die vorstellung dieser vielseitigen Lappenplastik zur
Rekonstruktion der Fuß und Sprunggelenksregion.
Material und Methoden: Im Beobachtungszeitraum (2012-2015) wurden 22 Patienten mit
Defektdeckungen mit Hilfe eines freien suralis medialis Lappen zur Rekonstruktion von Defekten im
Bereich der Sprunggelenks und Fußregion gedeckt.
Die Ätiologie der Defekte waren post-traumatisch 5/22 (23%), ischämisch (pAVK und Diabetisches
Fußsyndrom) 16/22 (73%) oder entstanden aus einer Kombination von Trauma und vorbestehender
Durchblutungsstörung 1/22 (4%). Alle verwendeten Lappen wurden fasziocutan und ipsilateral
gehoben.
Resultate: Die durchschnittliche Operationszeit betrug 293 min (245-384 min), mitsamt einer
Lappenhebezeit im Mittel von 139 min (103-195 min). Die Lappengröße variierte zwischen 6 bis 21
cm in der Länge und 4 bis 9 cm in der Breite und einer durchschnittlichen Oberfläche von 62 cm2 (24189 cm2). Bei 14 von 22 Patienten (64%) konnte die Lappenentnahmestelle primär verschlossen
werden, bei 8 von 22 Patienten (36%) erfolgte der Wundverschluss durch ein gemeshtes
Spalthauttransplantat. Alle Lappenplastiken überlebten. Es traten zwei Komplikationen (9%) auf. Eine
venöse Thrombose der Anastomose die erfolgreich revidiert werden konnte und eine
Lappenteilnekrose (1 cm des Lappenrandes) die über konservative Maßnahmen folgenlos abheilte.
Diskussion: Der In Deutschland noch nicht weit verbreitete, freie A. suralis-medialis-Lappen ist eine
gute Alternative zum A. radialis-Lappen mit wesentlichen Vorteilen in Bezug auf den Hebedefekt.
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Session 37: Science Slam II
Komplexe Defektrekonstruktion im kleinen Becken nach Rektumextirpation und BeckenexenterationVielseitigkeit des posterior thigh-Lappens
Andreas Kehrer
Dr. Kehrer, Andreas; Dr. Lamby, Philipp; PD Dr. Dolderer, Jürgen; Prof. Dr. Prantl, Lukas
Hochschulzentrum für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,
Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg
Einleitung
Die Plastische Chirurgie sieht sich immer häufiger mit intrapelvinen Weichteildefekten
nachradikalenRektumexstirpationenund Beckenexenterationenim Beckenausgangsbereich
konfrontiert. Bislang galt der VRAM-Lappen zur Defektrekonstruktion als Goldstandard. Moderne
laparoskopisch assistierte-perineale Resektionsverfahren gewinnen gegenüber der klassischen
abdomino-perinealenRektumresektion zunehmend an Bedeutung und verzichten auf eine
Laparotomie. In einer retrospektiven Studie beschreiben wir eine Serie von posteriorthigh-Lappen,
die zur Weichteilplombierung für tiefe intrapelvine Defekte verwendet wurden.
Methoden
Alle Lappenrekonstruktionen wurden im Zeitraum 4/2013 bis 4/2015 an der Universitätsklinik
Regensburg durchgeführt. Die Operationstechnik wird beschrieben.
Ergebnisse
Zwölf posteriorthigh-Lappen wurden bei zehn Patienten zur Rekonstruktion von Defekten im kleinen
Becken verwendet. In allen Fällen wurde eine komplette Okklusion des Totraumvolumens durch die
posteriorthigh Lappen erzielt. Bei zwei Patienten erfolgte simultan eine Rekonstruktion
derVaginahinterwand.Die häufigsten Komplikationen umfassten Abszessbildungen und
Wundheilungsstörungen.
Diskussion
Eine adäquate Weichgewebsplombierung kann die Inzidenz an Wundheilungsstörungen und
Abszessbildungen im kleinen Becken signifikant senken. Der posteriorthigh-Lappen stellt für diese
Indikationeine vielseitigeOption mit geringerInvasivitätdar und eignet sich besonders für
PatientennachlaparoskopischerRektumexstirpation.
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Session 37: Science Slam II
Freier Gewebetransfer bei palliativen Patienten in Zeiten der DRG Budgetierung: Lebensqualität
versus Ökonomie
sabine Michaela Scheld
Scheld, Dr. Sabine Michaela; Sosur, Dr. Gülbin; Monschizada, Dr. Walli; Cedidi, Prof. Dr. Can
Klinikum Bremen Mitte, Deutschland
Einleitung:
Palliative Operationen können erheblich zur Steigerung der Lebensqualität bei Patienten mit
infauster Prognose beitragen. Neben der Nutzen-Risiko-Entscheidung spielt in der heutigen Zeit
zunehmend auch die Kosten-Nutzen-Balance eine wichtige Rolle.
Nach Resektion von exazerbierenden Tumoren reicht zur Defektdeckung häufig eine lokale
Lappenplastik nicht mehr aus. In palliativen Situationen ist die Entscheidungsfindung hinsichtlich der
Defektversorgung häufig erschwert. Der Behandlungsumfang und die Krankenhausverweildauer sind
für den Patienten in einer Palliativsituation von entscheidender Bedeutung. Neben medizinischen
und ethisch-moralischen Erwägungen ist die Kostenerlössituation für das behandelte Krankenhaus
inzwischen ebenfalls von Bedeutung.
Material/Methoden:
Exemplarisch wurden 5 palliative Fallbeispiele mit Defektdeckung mit freiem Gewebetransfer nach
funktionellen Ergebnissen, Krankenhausverweildauer und Kostenerlössituation analysiert.
Ergebnis /Diskussion:
Ein vollständiger Defektverschluss wurde in allen Fällen mithilfe eines freien myokutanen
Gewebetransfers erreicht. Alle Patienten waren mit dem funktionellen Ergebnis bei deutlicher
Verbesserung der Lebensqualität zufrieden. Die Krankenhausverweildauer variierte erheblich und
war auch von den Komorbiditäten des jeweiligen Patienten abhänig, so dass sich der erhöhte Umfang
der Behandlung häufig nicht abbildete.
Schlussfolgerung:
Neben der individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung hinsichtlich rekonstruktiver Eingriffe bei palliativen
Patienten sind lang andauernde Klinikaufenthalte und der erheblich größere operative Umfang zu
berücksichtigen. Die Miteinbeziehung des Patienten bei der Entscheidungsfindung ist essentiell. Trotz
ökonomisch häufig unattraktiver Gesamtsituation sollte immer der Mensch im Zentrum ärztlicher
Entscheidungen und Handelns stehen.
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Session 37: Science Slam II
Chirurgische Therapie ausgedehnter Desmoidtumore
Michael Becker
Becker, Michael; Lassner, Franz
Plastische Chirurgie im Pauwelshaus, Deutschland
In unserer Klinik wurden im Laufe der letzten 10 Jahre etwa 1000 Patienten mit peripheren
Nervenläsionen behandelt. Das Gros der Patienten leidet an einer geburts- traumatischen Läsion des
Plexus brachialis oder posttraumatisch nach Unfällen. Eine Untergruppe des Patientenkollektivs (ca.
4%) stellen die Tumorpatienten, und hierunter wiederum diese mit Desmoidbefall dar. Hierbei
handelt es sich um eine aggressive Fibromatose, die sich an Muskelfaszien bildet und sich im
Weichgewebe ausbreitet. Innerhalb des oben genannten Zeitraumes wurden acht Patienten mit
ausgedehnten Desmoidtumoren der oberen Extremität operiert. In allen Fällen lag ein multilokulärer
Befall mit Ummauerung der neurovaskulären Strukturen vor. Die Tumorlokalisation erstreckte sich
von axillär über infraklavikulär bis supraklavikulär. Ausgangsort in vier von sieben Fällen waren die
tendomuskulären Übergänge der Schulterblattmuskulatur, dominant am Korakoid. Von hieraus
erstreckten sich die Tumormassen nach proximal und distal. Da die Desmoide
kompartmentübergeifend wachsen droht nach Befall der oberen Thoraxapertur und der paraspinalen
Plexusanteile auch das Einwachsen in den Wirbelkanal.
Der operative Ansatz beinhaltet trotz der erheblichen Ausdehnung eine klinisch möglichst
vollständige Entfernung der Tumormassen. Aufgrund der Ummauerung der neurovaskulären
Strukturen wurden die Tumore segmental reseziert, die Nerven jeweils schrittweise aus dem Tumor
gelöst. Zur Optimierung der retroklavikulären Übersicht war in der Regel eine Klavikulaosteotomie
erforderlich. Einzelne, gezielte Läsionen der motorischen Schulternerven waren mitunter nicht
vermeidbar, klinisch besteht hier allerdings eingeschränkte Relevanz aufgrund des häufigen
Mitbefalls der betroffenen Muskulatur.
Trotz mitunter massivem Tumorbefall ließ sich mit der ausgedehnten Tumorresektion im
Weichgewebe in vier Fällen über einen Zeitraum von drei Jahren und mehr eine Tumorfreiheit
erreichen. In den Fällen mit Tumoreinbruch in den Knochen konnte ein rezidivfreier Verlauf nicht
erreicht werden.
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Session 37: Science Slam II
Inhalative Sedierung mit AnaConDa® bei Schwerbrandverletzten
Lijo Mannil
Mannil, Lijo; Witte, Thomas; Martin, Wolfgang; Räder, Martin; Homann, Heinz-Herbert
BG Unfallklinik Duisburg, Deutschland
Einleitung
In der intensivmedizinischen Betreuung schwerbrandverletzter Patienten kann die Langzeitsedierung
der Patienten problematisch sein. Häufig sind im Rahmen des intensivmedizinischen Aufenthaltes
multiple operative Schritte und schmerzhafte Verbandwechsel notwendig bevor der Patient
extubiert werden kann. Neben der Tachyphylaxie ist die zum Teil sehr lange Weaningphase nach
Langzeitsedierung problematisch und mit Risiken für den Patienten behaftet. Der Einsatz der
inhalativen Sedierung mit der AnaConDa® kann hier eine potentielle Alternative darstellen.
Patienten und Methoden
Retrospektiv wurden die Daten von 22 Schwerbrandverletzten im Zeitraum von 01/2012 bis 09/2014
analysiert , die mindestens eine 2b- gradige Verbrennung ab einem Verbrennungsausmaß von > 25%
VKOF erlitten haben.
14 Patienten wurden intravenös mittels Ketanest, Midazolam und Fentanyl ( Gruppe A) sediert, 8
erhielten Isofluran zur inhalativen Sedierung ( Gruppe B ). Die Weaning- Phase wurde anhand der
Intensivdokumentation ausgewertet.
Ergebnisse
Das Gesamtkollektiv hatte einen gemittelten Abbreviated Burn Severity Index > 8.
Das durchschnittliche Alter des zu 60 % weiblichen Patientenkollektivs betrug bei Aufnahme 51
Jahre.
Bis zum 10. Tag nach Beginn der Weaning-Phase erfolgte im Schnitt die Extubation in Gruppe A und
innerhalb des 1. Tages in Gruppe B. Bei der Gruppe A dauerte im Median die Weaningphase 10 Tage
an und in Gruppe B 6h. Die Gesamtliegedauer auf der Intensivstation betrug durchschnittlich 65 Tage
in der Gruppe A, und für die Gruppe B durchschnittlich 44 Tage.
Schlussfolgerungen
Die inhalative Sedierung schwerbrandverletzter Patienten stellt eine sichere und effektive Alternative
zur herkömmlichen intravenösen Sedation dar. Die Behandlung führte zu einem beschleunigten
Weaning und erhöhter Compliance bei Mobilisation. Trotz des Off-Label Use auf Intensivstationen,
bietet die inhalative Sedierung mittels AnaConDa® dank systematischer Untersuchungen zu Aufwachund Extubationszeiten, zur Bedeutung von Metabolitenakumulation und zur Langzeitsedierung, eine
wichtige Grundlage als Sedierungsalternative.
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Session 37: Science Slam II
Curt Theodor Schimmelbusch (1860-1895) – ein vergessener Wegbereiter der chirurgischen Asepsis,
Wiederherstellungschirurgie und Anästhesie
Andreas Gohritz
Gohritz, Andreas
Unispital Basel / Schweizer Paraplegikerzentrum Nottwil, Schweiz
Einleitung: Der Name des deutschen Chirugen Curt Schimmelbusch ist weithin in Vergessenheit
geraten, obwohl die Wirkungen seines Werkes bis heute in unserem chirurgischen Alltag zu
beobachten sind. Seine Beiträge zur Plastischen Chirurgie werden in der Literatur kaum erwähnt.
Material und Methoden: Dieser Beitrag erinnert an die Persönlichkeit Schimmelbuschs, der trotz
seines jungen Alters zahlreiche wichtige Ideen zur chirurguischen Bakteriologie, Pathologie, Asepsis,
Anästhesie und Wiederherstellungschirurgie einführte.
Ergebnisse: Schimmelbusch war zunächst Assistent des Anatomen Karl Joseph Eberth (1835-1926),
mit dem er bereits als Student für die damalige Zeit bahnbrechende Studien zur Blutgerinnung
veröffentlichte. 1889 trat er in die Charité unter Leitzung Ernst von Bergmanns (1836-1907) ein und
leitete dort das Forschungslabor und die Poliklinik, habilitierte sich 1892 und verstarb 1895 mit nur
35 Jahren unter unklaren Umständen.Schimmelbuschs "Handbuch der aseptischen
Wundbehandlung" beruhte weitgehend auf eigenen Untersuchungen, faßte das damalige Wissen
über mechanische Sterilisation zusammen und etablierte die Dampfsterilisation chirurgischer
Instrumente, sterile Kittel im Operationssaal und weißer Kleidung von Ärzten und Pflegepersonal.
Ebenso unter dem Aspekt der Hygiene entwickelte Schimmelbusch eine nach ihm benannte Maske
zur Chloroform- oder Äther-Narkose, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland verwendet
wurde. Schimmelbusch veröffentlichte zu vielen chirurgischen Krankheitsbildern, z. B. zur Ätiologie
der Furunkulose, Noma, zum Cystadenom der Brust und der Rekonstruktion von Trachealdefekten.
Seine wichtigsten Ideen in der Plastischen Chirurgie betreffen neue Verfahren zur osteokutanen
Nasenrekonstruktion, z. B. mittels medialem Vorschub von Skalplappen um große Stirndefekte zu
decken oder Methoden zur Sattelnasenkorrektur. 1892 beschrieb er als erster einen axial gestielten
temporo-parietalen Lappen zur Wangenrekonstruktion, die später von Lexer und Joseph, die seinen
ersten Fall gesehen hatten, vor allem im Ersten Weltkrieg häufig verwendet wurde.
Schlussfolgerung: Curt Schimmelbusch war ein höchst vielseitiger und innovativer Wissenschaftler
und Chirurg, der fundamentale Beiträge zum fast gesamten Spektrum der Chirurgie leistete. Obwohl
sein Werk aufgrund seines frühen Todes unvollendet blieb, ist es einer Erinnerung wert, weil es unser
tägliches Handeln bis heute beeinflußt.
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Session 39: Regenerative Medizin
Patienten-spezifisch hergestellte Knochenersatzmaterialien aus Polycaprolacton – Klinische
Erfahrungen
Thilo Schenck
Schenck, Thilo (1); van Griensven, Martijn (2); Cotofana, Sebastian (3); Machens, Hans-Günther (1);
Schantz, Jan-Thorsten (1)
1: Klinik für Plastische Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München,
Deutschland; 2: Klinik für Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität
München, Deutschland; 3: Institut für Anatomie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität,
Salzburg, Österreich
Einleitung:
Knochendefekte sind ein häufiges klinisches Problem und können zu dauerhaften
Funktionseinschränkungen führen. Bisherige chirurgische Ansätze sind meist sehr aufwendig, bergen
Risiken und haben den Nachteil der beschränkten Verfügbarkeit autologer Knochentransplantate.
Hieraus ergibt sich der klinische Bedarf neuer Therapieoptionen. Die vorgestellte Fallserie
demonstriert die heutigen Möglichkeiten des Knochen-Tissue-Engineerings mit Polycaprolacton zur
Versorgung von Knochendefekten verschiedener Genese.
Material und Methoden:
Patienten-spezifische PCL-TCP-Implantate (n = 7) wurden für Knochendefekte der
Mittelhandknochen (2), der Schädeldecke (4) und der Tibia (1) durch ein 3D-Druckverfahren
hergestellt. Je nach Anforderungen der Defekte wurden die Scaffolds durch Applikation von
Wachstumsfaktoren, Knochenmark oder Periostlappenplastiken bioaktiviert oder durch Titanstäbe
mechanisch verstärkt. Verlaufskontrollen erfolgten über mindestens zwölf Monate durch klinische
Untersuchungen, Computertomographie und SECTRA-3D-Darstellung.
Ergebnisse:
Es traten keine intra- und postoperativen Komplikationen auf. Die Wunden waren stets reizfrei und
es zeigten sich keine klinisch bemerkbaren Entzündungs- oder Fremdkörperreaktionen. Die klinische
Nachuntersuchung nach zwölf Monaten zeigte bei sechs von sieben Patienten einen funktionell
zufriedenstellenden Knochenersatz. Bei der radiologischen Nachuntersuchung fanden sich bei fünf
von sieben Patienten Zeichen der knöchernen Konsolidierung der Materialien.
Schlussfolgerung:
PCL-TCP-Implantate können mit zunehmender klinischer Erfahrung als sichere regenerative
Behandlungsoption für verschiedenste Knochendefekte herangezogen werden. Diese Arbeit zeigt
den Plattformcharakter von PCL-TCP-Implantaten, der sich durch die Möglichkeit zur biologischen
und mechanischen Anpassung an die individuelle Defektsituation ergibt.
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Session 39: Regenerative Medizin
Behandlung von hypertrophen Narben mit Mikronadeln
Min-Seok Kwak
Kwak, Min-Seok (1); Rosado Balmayor, Elizabeth (1); Yeo, David Chenloong (2); Xu, Chenjie (2);
Machens, Hans-Günther (1); Schantz, Jan-Thorsten (1,2)
1: Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Deutschland; 2: Nanyang Technological
University, Singapur
Einleitung: Hypertrophe Narben und insbesondere Keloide stellen nach wie vor ein signifikantes
klinisches Problem dar. Aktuelle Behandlungsansätze mit Bestrahlung, silikonbasierten Auflagen oder
Steroidinjektionen haben entweder deutliche Nebenwirkungen oder sind nur insuffizient wirksam.
Vor diesem Hintergrund haben wir ein neues Konzept der hypertrophen Narbenbehandlung mit
Mikronadeln entwickelt. Basierend auf umfassenden präklinischen Studien erfolgt hier die erste
klinische Anwendung des Konzeptes.
Material und Methoden: Bei 2 Patienten mit hypertrophen Narben nach plastisch-chirurgischen
Standard-Eingriffen erfolgt nach ausführlicher Aufklärung die Applikation der Mikronadeln. Diese
werden auf den Narbenbereich mit Tegaderm-Pflastern fixiert.
Es erfolgt eine kontinuierliche Behandlung für mindestens 6 Wochen. Nach Rückgang der
Entzündungszeichen wurde der Narbenbereich exzidiert und histologisch untersucht.
Ergebnisse: Es zeigt sich eine zunehmende Reduktion der lokalen Entzündungszeichen im Sinne einer
Abblassung der Narbe. In den histologischen Schnitten finden sich deutlich weniger inflammatorische
Zellen im Vergleich zur unbehandelten Narbe. Die Patienten klagten weder über Schmerzen noch
über schlechten Tragekomfort. Alltägliche Arbeiten konnten währen der Behandlung problemlos
durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: Die Behandlung von hypertrophen Narben mit Hilfe von Mikronadeln ist eine
einfache und risikoarme Technik und bietet eine sehr gute Alternative zu den bisher existierenden
konservativen Behandlungsformen. Die Behandlung kann nach kurzer Anleitung durch den Patienten
selbst durchgeführt werden. In dieser ersten klinischen Anwendung des Konzeptes zeigt sich eine
deutliche Reduktion der chronischen Entzündungszeichen. Allerdings ist eine weitere Evaluation des
Konzeptes bei Keloiden und in einem größeren Patientenkollektiv notwendig.
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Session 40: Perfusionsanalyse und perioperatives Management bei mikrochirurgischen
Lappenplastiken
Laser-Speckle-Contrast-Analysis Imaging (LASCA) zum
Perfusionsmonitoring von freien Lappenplastiken
Anne Limbourg
Limbourg, Anne, Vogt, Peter M., Radtke, Christine
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
Die Perfusion freier Lappenplastiken ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Transplantation des
Gewebes. Neben der klinischen Beurteilung erlauben Doppler-Untersuchungen die Untersuchung des
arteriellen oder venösen Blutflusses über die Anastomosen, geben jedoch keinen Hinweis über die
Perfusion im distalen Lappengewebe. Laser SpeckleContrast Analysis (LASCA) Perfusionsimaging ist
eine nicht-invasiven Technologie zur Perfusionsanalyse von Geweben, die ein serielles
Perfusionsmonitoring erlaubt. Wir haben die Perfusion in einer Serie freier Lappenplastiken
(Anterior lateral Thigh (ALT) und Musculus-LatissimusDorsi (MLD) über die Zeit und im Vergleich zu
gesundem, nicht-perfundiertenGeweben und Lappenplastiken mit kompliziertem Verlauf analysiert.
Methoden: Laser-Speckle-Contrast-Analysis Imaging (LASCA)wurde zum Perfusionsmonitoringeiner
Serie freier Lappenplastiken (ALT und MLD) eingesetzt. Postoperativ wurden serielle
Perfusionsmessungen im Vergleich zur basalen Hautperfusion durchgeführt.
Ergebnisse: Perfusionsanalysen von unkomplizierten ALT und MLD-Lappenplastiken zeigten homogen
relative Perfusionswerte im Bereich des Perfusionsspektrums von normalem Kontrollgewebe,
während bei Lappenplastiken mit Thrombosen der Anastomose eine signifikante Minderperfusion
unmittelbar nachweisbar war.
Im Fall einer ALT Lappenplastik mit komplikationsreichem Verlauf wurde LASCA Perfusionsanalysen
spezifisch zur Differenzierung zwischen vitalem (perfundiertem) und avitalem Gewebe eingesetzt
und in die Entscheidung zur Revisions-Planung integriert.
Conclusio:LASCA Perfusionsimaging erlaubt eine präzise Evaluierung der Gewebeperfusion und kann
zur zusätzlichen Beurteilung der Perfusion und Vitalität von Gewebe eingesetzt werden.
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Session 40: Perfusionsanalyse und perioperatives Management bei mikrochirurgischen
Lappenplastiken
Die Laser-assistierte Indocyaningrün-Angiographie und kombinierte Laser-Doppler
Gewebespektrometrie zur intraoperativen Beurteilung der Gewebeperfusion bei freien DIEP- / msTRAM-Lappenplastiken – eine prospektive Studie
Ingo Ludolph
Ludolph, Ingo; Horch, Raymund E.; Arkudas, Andreas; Beier, Justus P.
Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Einleitung
Während durch klinische und experimentelle Studien die Perfusion von abdominellen
Lappenplastiken bei DIEP-Lappenplastiken zur autologen Brustrekonstruktion sehr gut untersucht ist,
stehen für die intraoperative Beurteilung der Lappendurchblutung nur wenig objektive
Untersuchungsmethoden zur Verfügung. In dieser prospektiven Studie erfolgte die intraoperative
Beurteilung der Lappendurchblutung mithilfe von Laser-assistierter Angiographie mit Indocyaningrün
[ICG] und kombinierter Laser-Doppler Gewebespektrometrie.
Methodik
Zwischen 02/2014 und 04/2015 konnten insgesamt 33 freie DIEP-/msTRAM-Lappenplastiken
eingeschlossen werden. Intraoperativ erfolgte neben der klinischen Beurteilung der
Gewebeperfusion die Laser-assistierte Gewebeangiographie mit ICG und die Messung der
Sauerstoffsättigung und des relativen Hämoglobin (Hb-) Gehaltes mittels kombinierter Laser-Doppler
Gewebespektrometrie. Die Daten wurden hinsichtlich des Einflusses auf das Lappendesign,
postoperative Komplikationen und die klinische Beurteilung der Gewebeperfusion ausgewertet.
Ergebnisse
Die Lappenüberlebensrate betrug 100%. Als einzige postoperative Komplikation war eine
erfolgreiche Revision aufgrund eines Lappenhämatoms erforderlich. In 2 Fällen erfolgte die definitive
Entscheidung zur Verwendung des Lappengewebes ausschließlich gemäß Einschätzung der
Angiographie und entgegen der klinischen Einschätzung und der Laser-Doppler
Gewebespektrometrie. Die exakte Bestimmung der sicher perfundierten Lappenanteile erfolgte
regelhaft anhand des angiographischen Perfusionsmusters. Zwischen Angiographie und LaserDoppler Gewebespektrometrie zeigte sich im Großteil der Fälle eine Korrelation bzgl. der
Gewebeperfusion, der Sauerstoffsättigung und des relativen Hb-Gehalts.
Schlussfolgerung
In der intraoperativen Beurteilung der Gewebeperfusion von freien DIEP- /msTRAM-Lappenplastiken
ist die mit Indocyaningrün ein nützliches Tool in der Entscheidungsfindung bei klinisch nicht sicher
beurteilbarer Gewebeperfusion in den Randzonen von DIEP/ms-TRAM-Lappen und damit zur
konkreten Festlegung der suffizient perfundierten Lappenanteile. Sie liefert ein Echtzeitbild der
Lappenperfusion und weist eine hohe Sensitivität bezüglich der Detektion arteriell
minderperfundierter Lappenareale auf. Die Laser-assistierte Angiographie zeigte sich gegenüber der
Laser-Doppler Gewebespektrometrie als überlegen hinsichtlich exakter topographischer Zuordnung
der perfundierten Areale.
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Session 40: Perfusionsanalyse und perioperatives Management bei mikrochirurgischen
Lappenplastiken
Überblick und Vorstellung eines Behandlungskonzeptes zur postoperativen Therapie und Mobilisation
nach freier Lappentransplantation an der unteren Extremität
Michael Cerny
Cerny, Michael; Schantz, Jan Thorsten; Erne, Holger; Machens, Hans-Günther; Schenck, Thilo
Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Klinkum rechts der Isar, Deutschland
Einleitung:
Freie Lappentransplantationen zur Deckung von Defekten der unteren Extremität sind mit einer
erhöhten Komplikationsrate behaftet. Die Mobilisation und der resultierende hydrostatische Druck
stellen eine besondere Belastung für die Lappen dar. Im Allgemeinen wird dieser Belastung durch
eine langsam gesteigerte hydrostatische Belastung des Beines unter Wickelung begegnet. Für diese
postoperativen Regime, zumeist als „Lappentraining“ bezeichnet, gibt es keinen wissenschaftlichen
Konsens aus dem ein Behandlungsstandard abgeleitet werden könnte. Ziel dieser Arbeit war es,
einen Überblick über aktuell verwendete Regime zu erhalten.
Material und Methoden:
Es wurde eine Umfrage an mehreren großen Kliniken für Plastische Chirurgie in Deutschland,
Österreich und der Schweiz durchgeführt, welche Erfahrung mit freien Lappentransplantationen an
der unteren Extremität haben. Die Fragen beinhalteten die postoperative
Antikoagulationsbehandlung, ab wann mit der vertikalen Belastung der Extremität begonnen werden
kann und wie diese gesteigert wird, ob zwischen verschiedenen Lappenarten unterschieden wird, ob
es ein schriftliches postoperatives Therapieregime gibt und ob es im Zuge der Mobilisierung oder des
„Lappentrainings“ zu Komplikationen kam.
Resultate:
Schriftliche Behandlungsregime werden nur selten eingesetzt und es zeigten sich recht
unterschiedliche Therapieregime. Beginn des Lappentrainings ist vorwiegend zwischen dem 3. und
dem 7. postoperativen Tag und es wird mit einer Dauer von 15 bis 30 Minuten begonnen. Die
Steigerungsintervalle waren ebenfalls uneinheitlich. Die Spannbreite zur Vollbelastung der Extremität
reichte vom 5. postoperativen Tag bis hin zur 3. postoperativen Woche. Eine
Antikoagulationsbehandlung wird meist nur im Sinne einer Thromboseprophylaxe verwendet.
Komplikationen wurden von mehreren Kliniken auf den direkten Einsatz postoperativer
Mobilisierung zurückgeführt.
Diskussion:
Postoperative Behandlungskonzepte mit elastischer Wickelung und anschließender Mobilisation
werden von vielen Behandelnden als wichtig für die Verringerung von Ödemen und dem Schutz vor
plötzlicher Volumenbelastung der Anastomosen gesehen. Wir stellen ein Behandlungsregime vor,
welches eine Mittelung der angewandten Regime darstellt. Wir empfehlen dieses nicht als Standard
sondern vielmehr als Orientierungshilfe für ein möglichst individuell an den Patienten orientiertes
Regime.
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Session 40: Perfusionsanalyse und perioperatives Management bei mikrochirurgischen
Lappenplastiken
Remote Ischemic Conditioning (RIC) zur nicht-invasiven Perfusionsverbesserung bei freien und
gestielten Lappenplastiken
Jonas Kolbenschlag
Kolbenschlag, Jonas (1); Sogorski, Alexander (1); Harati, Kamran (1); Daigeler, Adrien (1); Fischer,
Sebastian (2); Lehnhardt, Marcus (1); Kapalschinski, Nicolai (1); Goertz, Ole (1)
1: BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland; 2: BG-Unfallklinik Ludwigshafen,
Klinik für Plastische Chirurgie
Trotz großer Fortschritte in der rekonstruktiven (Mikro-)Chirurgie stellt der Untergang von
Lappengewebe aufgrund von Ischämie und Re-Perfusionschäden immer noch ein großes Problem
dar. Perioperative Verfahren zur Perfusionsoptimierung finden bislang klinisch nur selten Anwendung
da sie häufig aufwändig oder invasiv sind bzw. ihre Wirkung auf Lappenplastiken nicht gezeigt
werden konnte.
Zahlreiche Studienergebnisse belegen, dass ischämische Konditionierungsverfahren, wie das Remote
Ischemic Conditioning (RIC), eine Möglichkeit zur einfachen und sicheren Verbesserung der
Mikrozirkulation im menschlichen Organismus darstellen. In dieser Studie vergleichen wir den
Einfluss eines RIC-Protokolls, aus 3 Zyklen 5 minütiger Ischämie des Arms und 10 minütiger
Reperfusion auf die kutane Mikrozirkulation freier und gestielter Lappentransplantate. Die Patienten
werden an den post-operativen Tagen 1, 5 und 12 untersucht. Die kutane Mikrozirkulation wird
direkt auf dem Lappentransplantat und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Empfängerstelle mittels
kombinierter Weißlichtgewebespektrometrie und Laserdoppler erfasst. Nach einer 20 minütigen
Ruheaufzeichnung der Zirkulationsparameter (BloodFlow = BF, postkapillärer Sauerstoffsättigung =
StO2, relativer Hämoglobingehalt = rHb) erfolgt die Konditionierung mittels chirurgischer Blutsperre
am Oberarm der Patienten.
Zum jetzigen Zeitpunkt liegen Daten von 7 Studienpatienten mit freiem Lappentransfer vor. Es zeigt
sich im Anschluss an die Konditionierung ein mittlerer Anstieg des BF von 3,4% vs. 0,6%; 9,4% vs.
15,9%; 10,7% vs.28,9%(Transplantat vs. Kontrolle an Tag 1;5;12). Die StO2-Werte stiegen um 13,6%
vs. -2,1%; 7,0% vs. 10,7%; 9,7% vs. 7,7%. Die Messung des rHb zeigt kaum Veränderungen gegenüber
den gemessenen Ruhewerten: -1,5% vs. -3,9%; / 0,6% vs. 3,3%; 0,4% vs. 5,9%. Die von uns gemessen
Veränderungen zeigen, dass freie Lappen verglichen mit nicht operiertem Gewebe, ausgenommen
des ersten post-operativen Tages, weniger stark von der Konditionierung profitieren. Dies könnte die
These einer primär neuronalen Vermittlung des RIC-Phänomens weiter stützen. Mit zunehmender
Fallzahl und in Zusammenschau mit den Daten der gestielten Lappen erwarten wir belastbare
Ergebnisse zur kritischen Diskussion der gefunden Unterschiede.
Diese Studie dient dem tieferen Verständnis der Funktionsweise von RIC. Zudem stellt sie eine
Grundlage zur Evaluation der Einsatzmöglichkeiten von RIC im plastisch-chirurgischen
Behandlungsabläufen dar.
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Session 40: Perfusionsanalyse und perioperatives Management bei mikrochirurgischen
Lappenplastiken
Einfluss von Komorbiditäten auf die Mikroperfusion freier Lappen zur unteren Extremität während des
Lappentrainings
Jonas Kolbenschlag
Kolbenschlag, Jonas (1); Bredenbröker, Pascal (1); Lehnhardt, Marcus (1); Daigeler, Adrien (1);
Fischer, Sebastian (2); Harati, Kamran (1); Ring, Andrej (1); Goertz, Ole (1)
1: BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland; 2: BG-Unfallklinik Ludwigshafen,
Klinik für Plastische Chirurgie
Das “Dangling” oder Lappentraining um einen freien Lappen an die veränderten Verhältnisse an der
unteren Extremität zu gewöhnen wird von den moisten Kliniken routinemäßig betrieben. Trotzdem
ist bisher wenig über die Perfusionsveränderungen die sich hierbei im Lappen ergeben bekannt.
Gewebesauerstoffsättigung (StO2) and Hämoglobingehalt (THI) von 39 freien Lappen zur unteren
Extremität wurde während des Lappentrainings an den post-operativen Tagen 6-9 (POD) gemessen.
Die maximale Entsättigung während des herabhängens und nach erneuter Hochlagerung sowie der
maximale Anstieg des THI wurden bestimmt.
Alle gemessen Parameter zeigten signifikante Änderungen während des Herabhängens.
(Entsättigung: 0.23±10.7% vs. -4.66±12.6%, p=0.001 für POD 6 vs. 7; Entsättigung nach hochlagerung:
-11.1±7.4% vs. -14.5±7.8%, p=0.001 für POD 6 vs.9; THI Anstieg während herabhängen: 3.4 ±1.6 AU
to 4.2 ±1.8 AU, p=0.008, Zeit zum THI Plateau: 1.7 ±1.2 min vs. 2.5 ±1.7 min, p=0.004 für POD 6 vs. 7).
Alter, Geschlecht und Rauchen zeigten keinen Einfluss auf die genannten Parameter. Patienten ohne
Diabetes zeigten einen signifikant stärkeren Anstieg des Ausgangs-Sto2, während dieser bei
diabetischen Patienten ausblieb (p=0.009 vs. 0.11). Sowohl diabetische Patienten als auch solche mit
Hypertonus zeigten einen niedrigeren Anstieg des THI am ersten Tag des Trainings (p=0.056;
p=0.009) und signifikant niedrigere Ausgangswerte am letzten (0.046 for both).
Die Dauer des herabhängens scheint den stärksten Einfluss auf die Mikrozirkulation während des
Lappentrainings zu haben. Jedoch können Vorerkrankungen potentiell mit den adaptiven Prozessen
interferieren.
Ein früherer Start des Lappentrainings sollte in den moisten Patienten mit hoher Sicherheit möglich
sein. Besondere Vorsicht sollte hier jedoch insbesondere bei Patienten mit Diabetes bzw.
Bluthochdruck gelten.
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Session 41: Facialisparese
Besonderheiten der Therapie der Fazialisparese im Senium
Jan R. Thiele
Jan R. Thiele, Holger Bannasch, G. Björn Stark, Steffen U. Eisenhardt
Klinik für Plastische und Handchirurgie
Universitätsklinikum Freiburg
Die Rekonstruktion bei Patienten mit Fazialisparese beinhaltet eine Vielzahl therapeutischer
Optionen, die in ihrer Kombination individuell auf die Leiden und Bedürfnisse des Patienten
angepasst werden müssen. Einige aufwendige Verfahren wie der Cross-­­face Nerventransfer oder
der freie Muskeltransfer zur dynamischen Mundwinkelreanimation erzielen erst nach einer
Latenzzeit einen Nutzen. Daher stehen häufig beim älteren oder multimorbiden Patienten anderer
Therapieoptionen im Vordergrund.
In einer retrospektiven Studie wurden 133 Patienten mit Fazialisparese eingeschlossen, die in der Zeit
von Januar 2006 bis Januar 2015 in unserer Klinik operiert wurden. Dabei wurden die chirurgischen
Maßnahmen, Komplikationen und postoperativen Ergebnisse der Patienten im Senium (>70 Jahre;
n=13) mit denen jüngerer Patienten (≤ 70 Jahre; n=120) verglichen.
In der Gruppe jüngerer Patienten wurden bevorzugt dynamische Mundwinkelrekonstruktionen durch
einen freien funktionellen Gracilis Transfer durchgeführt wohingegen im Senium statische Verfahren
und lokale Muskeltranspositionen bevorzugt wurden. Letztere beiden Verfahren fanden auch im
jüngeren Patientenklientel bei multimorbiden Patienten oder Patienten mit maligner
Grunderkrankung Anwendung. Dabei war bei zwei Patienten mit statischer Zügelung eine Revision
der Zügelung bei Insuffizienz bzw. Infekt erforderlich. Zum Ausgleich der senilen Ptose waren auch
bei Lidkorrekturen im älteren Patientenklientel häufig zusätzlich zur Kanthoplastik stabilisierende
Maßnahmen z.B. durch Verstärkung der Unterlidkante durch Faszienstreifen notwendig.
Zur chirurgischen Therapie der Fazialisparese bedarf es einer hoch individualisierten Beratung. Im
Senium stehen Therapieoptionen mit promptem Erfolg im Vordergrund. Der vorangeschrittenen
Alterung geschuldet, können die Ptose des Mundwinkels und des Unterlids durch statische
Zügelungsverfahren mit einer großen Patientenzufriedenheit adressiert werden. Trotz des
verhältnismäßig geringen Aufwands im Vergleich zu anderen operativen Verfahren muss der Patient
über die höhere Komplikationsrate im Senium aufgeklärt werden.
Session 41: Facialisparese
Präzisierung der motorischen Axon-Kapazität des N. facialis - anatomisch-histologische Studie
Andreas Kehrer
Dr. Kehrer, Andreas; Bauer, Robert; Dr. Klein, Silvan; PD Dr. Dolderer, Jürgen; Prof. Dr. Prantl, Lukas
Zentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Uniklinikum Regensburg
Einleitung
Die freie funktionelle Muskeltransplantation hat sich zur Reanimation der betroffenen Gesichtshälfte
bei Fazialisparesepatienten erfolgreich etabliert. Zur adäquaten Innvervation des Zielmuskels sollte
ein Spendernervenast mit einer möglichst hohen Anzahl an Axonen gewählt werden. Uneinigkeit
besteht über der Frage, welcher Fazialis-Ast die meisten motorischen Axone bereitstellt.
Methoden
An frischen, unfixierten Humanpräparaten wurden Nervenbiopsien der motorischen Äste der
Fazialisnerven sowie der Masseternerven beidseits gewonnen. Nach histologischer Aufbereitung
wurde eine Nervenmophometrie mit einer validierten, computergestützten semi-automatischen
Quantifizierung der motorischen Axone aus jedem Nervenquerschnitt durchgeführt. Die
Nervenastverläufe wurden fotodokumentiert und anhand der Davis-Klassifikation anatomisch
eingeordnet.
Ergebnisse
Die einzelnen Äste des N. fazialis- sowie des N. massetericus wurden axonal quantifiziert. Das
anatomische Verteilungsmuster des N. faszialis zeigte sich sehr variabel. Die nominelle
Motoaxonkapazität der einzelner Äste ergab deutliche Unterschiede untereinander sowie im
Vergeich zum N. massetericus.
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Session 41: Facialisparese
Wieviel Muskel ist genug? - Bestimmung des idealen Lappengewichtes bei freiem funktionellen
Muskeltransfer zur fazialen Reanimation
David Braig
David Braig, Holger Bannasch, G. Björn Stark, Steffen U. Eisenhardt
Klinik für Plastische und Handchirurgie
Universitätsklinikum Freiburg
Zur Rekonstruktion der Mundwinkelmotilität bei Fazialisparese gilt das zweizeitige Vorgehen mit
Crossface Nerve Graft (CFNG) und freiem funktionellem Muskeltransfer noch als “criterionstandard”.
Eine einzeitige Alternative ist der Anschluss des Muskels an den N. massetericus,
einem motorischen Endast aus dem N. trigeminus. Der Masseteranschluss führt in der Regel zu
einer stärkeren Kontraktion des Muskels und zur schnelleren Wiederherstellung der Funktion.
Die Masse des transferierten Muskelsegmentes ist entscheidend um eine symmetrische
Mundwinkelexkursion zu erreichen. Bei zu kleinem Muskel resultiert eine insuffiziente
Kontraktion, bei zu großem Muskelvolumen ist häufig eine sekundäre Lappenausdünnung bei
großem Restvolumen notwendig.
In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir 18 Patienten die eines der beiden Verfahren
(n=6 CFNG, n=12 N. massetericus) zur Mundwinkelreanimation erhalten hatten und bei denen
die Muskelgewichte des Gracilissegmentes dokumentiert waren. Als funktioneller Parameter
wurde die Verkürzung des Abstandes vom Tragus zur oralen Kommissur als Maß der
Muskelkontraktion gemessen. Die Notwendigkeit einer Lappenausdünnung bei großem
Restvolumen des Muskels wurde in Abhängigkeit der transferierten Muskelmasse und des
verwendeten Verfahrens untersucht.
Das mittlere Muskelgewicht betrug in der CFNG Gruppe 33,5 g (20 g – 50 g) und in der N.
massetericus Gruppe 31,4 g (20 g – 43 g); p=0.66. Es konnte mit beiden Verfahren eine
suffiziente Mundwinkelexkursion beim Lachen erzielt werden. Die Kontraktion der N.
massetericus innervierten Muskeln und damit die Mundwinkelexkursion war größer als die der
CFNG-innervierten Muskeln. Nach CFNG Koaptation war lediglich bei einem Patienten eine
Muskelausdünnung erforderlich bei einem Muskelgewicht von 50 g. Bei 50% (n=6) der N.
massetericus innervierten Muskeln wurde im Verlauf eine Volumenreduktion indiziert. Bei einem
Muskelgewicht von < 25 g (n=4) war in keinem Fall eine weitere Ausdünnung notwendig.
Zusammenfassend ist der Anschluss an den N. massetericus eine einzeitige Alternative die in
der Regel zu einer stärkeren Kontraktion des Muskels und damit zur größeren
Mundwinkelexkursion führt. Das transferierte Muskelsegmente sollte hier kleiner als bei einem
CFNG Anschluss gewählt werden. Aus unserer Sicht scheint eine Muskelmasse von 20-25g
ideal beim Anschluss des Muskles an den N. massetericus. Bei einem CFNG können
Muskelgewichte bis zu 45g toleriert werden.
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Session 41: Facialisparese
Reanimatiom bei Facialisparese ,Techniken ,Spätergebnisse
Michael Greulich
Greulich, Michael
Marienhospital ,Stuttgart, Deutschland
Es wird über die Erfahrungen der Jahre 1990 bis 2015 berichtet .In dieser Zeit wurden 150 Patienten
operiert. TECHNIKEN:1.Knorpelanker .Der von Eduard Schmid entwickelte Knorpelanker wurde
regelmässig sowohl bei Zügelplastiken als auch bei freien Muskeltransplantaten eingesetzt.Ein
Knorpelstreifen von 6cm Länge und 4mm Breite wird in der Anthelixfalte entnommen und durch eine
Incision im Nasenboden vor der Nasolabialfalte eingelagert.Sowohl freie Muskeltransplante als auch
Zügelplastiken können zur präzisen Ansteuerung der Nasolabialfalte daran fixiert werden
.2.Zügelplastik. Wir verwenden Sehnenschlingen aus Plantaris longus und/oder Zehenstreckern teis
als statische Zügel teils als dynamische Zügel zur Übertragung der Bewegung des musculus
temporalis auf die mimische Muskulatur .3. Freie mikrovaskuläre Muskeltransplantate: Es wurde
stets der musculus gracilis eingesetzt animiert durch ein cross-face -Nerventransplantat.
ERGEBNISSE: Grosser Wert wurde auf die Korrektur der statischen Asymmetrie gelegt .Deshalb
wurde die Kombination von Zügelplastik und freiem Muskeltransplantat immer dann durchgeführt
,wenn ln Ruhe bereits eine ausgeprägte statische Asymmetrie bestand bis zu einer oberen
Atersgrenze von 60 Jahren . Die Qualität der emotionalen Koppelung ist schwer vorauszusagen Eine
spontane symmetrische Mimik kann am ehesten durch freie Muskeltransplantate erreicht werden
.Aber auch bei alleiniger Zügelplastik wird nicht selten eine gute emotionale Koppelung erreicht .
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Session 42: Postbariatische Körperformung
Relevanz der Vorbereitung bei der Postbariatrischen Plastischen Chirurgie Ein Fallbericht.
Claudia Ocampo
Ocampo, Claudia
Dr. Ocampo, Franziskushospital Aachen
Durch die internationale Zunahme der Adipositas und der durchgeführten bariatrischen Operationen
steigt den Bedarf an körperformenden Eingriffen. Komplexe plastisch-straffende Operationen nach
massivem Gewichtsverlust, werden oft mit hohen Komplikationsraten in Verbindung gebracht. Dies
ergibt sich unter anderem aus den relativ langen Operationszeiten und den großen Wundflächen bei
Patienten mit häufig gleichzeitig vorliegender weiterer Erkrankungen.
Material und Methoden:
Anhand eines klinischen Falls, werden die Probleme der Postbariatrische Chirurgie dargestellt und
Lösungsmöglichkeiten diskutiert.
Schlussfolgerung:
Die komplexe plastisch-straffende Operationen nach massivem Gewichtsverlust, bedürfen einer
umfassenden Vorbereitung. In Abhängigkeit der Komorbidität sollen weitere Fachdisziplinen und
Experten hinzugezogen werden. Erfolgreiche Vorbereitung führt zur Verminderung der
Komplikationen und erhöht die Patientensicherheit.
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Session 42: Postbariatische Körperformung
Die wasserstrahlassistierte Oberarm- und Oberschenkelstraffung - Optimierung der traditionellen
Vorgehensweise
Till Scholz
Scholz, Till; Diedrichson, Jens; Arens-Landwehr, Andreas; Liebau, Jutta
Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Deutschland
Einleitung
Seit der Erstbeschreibung durch Thorek 1930 haben sich sowohl die Operationstechniken der
Oberarm-, aber auch die der Oberschenkelstraffung ständig weiterentwickelt und verfeinert, um zum
einen die Komplikationsrate zu senken, aber auch um die Ergebnisse zu optimieren. Wir berichten
über unsere Erfahrungen mit der wasserstrahlassistierten Liposuktion als Kombinationsverfahren mit
der Oberarm- und Oberschenkelstraffung.
Material und Methoden
Wir präsentieren unsere wasserstrahlassistierte Operationstechnik der Oberarm- und
Oberschenkelstraffung, die ausschließlich über eine Längsspindel ausgeführt wird und damit auf eine
Aufhängung am Pecten ossis pubis und die L- und T- Schnitttechnik verzichtet. Es wurden die
operativen Eingriffe mit dieser Methode aus dem Jahre 2013 und 2014 (n=70) retrospektiv bezüglich
Operationszeit, Komplikationen und Notwendigkeit von Korrekturoperationen ausgewertet. Wir
demonstrieren technische Details zur Planung und Durchführung der Operationsmethode.
Ergebnisse
Die durchschnittliche Operationszeit der Oberarmstraffung (n=23) lag bei 71 min., die der
Oberschenkelstraffung (n=47) bei 78 min. Es ergaben sich keine Major Komplikationen (Revision,
Nachblutung, Serom, Thrombose, Lymphödem, Infektion, Parästhesien, Nekrosen). Als Minor
Komplikationen konnten ausschließlich Nahtdehiszenzen ermittelt werden, die jedoch konservativ
behandelt werden konnten. Alle Patienten tolerierten die wasserstrahlassistierte Operationstechnik
bei hoher ästhetischer Zufriedenheit sehr gut. Auf die Verwendung von Wunddrainagen und auf eine
Immobilisation konnte in allen Fällen verzichtet werden.
Schlussfolgerung
Die wasserstrahlassistierte Oberarm- und Oberschenkelstraffung stellt eine sichere, effektive,
zeitsparende und schonende Operationstechnik dar und ermöglicht eine ästhetische und funktionelle
Verbesserung und damit eine deutliche Steigerung der Lebensqualität der Patienten.
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Session 42: Postbariatische Körperformung
Die Lipo-Oberschenkelstraffung – Operationstechnik und retrospektive Analyse des eigenen
Patientenguts im Hinblick auf Patientenzufriedenheit, Komplikationen und Outcome
Mona Akuamoa-Boateng
Akuamoa-Boateng, Dr. med. Mona; Schwaiger, Dr. med. Nina; Richter, Dr. med. Dirk Frank
Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland
Hintergrund und Ziel:
Die Oberschenkelstraffung kann aufgrund der anatomischen Gegebenheiten und vertikaler
Resektionstechnik zu Komplikationen mit langwierigem Heilungsverlauf und bleibenden
funktionellen Einbußen führen. Zur Reduktion häufiger Risiken und Optimierung der
Operationsergebnisse wenden wir eine modifizierte Operationstechnik mit simultaner Liposuktion an
und haben die Ergebnisse von fünf Jahren unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet.
Material und Methode:
Anhand des eigenen Patientenguts der letzten fünf Jahre wurde die Operationstechnik der
kombinierten Liposuktion und Oberschenkelstraffung retrospektiv analysiert. Bei der
Zusammenstellung der Ergebnisse fanden insbesondere Komplikationen und Patientenzufriedenheit
sowie alternative Verfahren Berücksichtigung.
Ergebnisse:
Die Oberschenkelstraffung mit gleichzeitiger Liposuktion gehört zu den gut planbaren
Straffungsoperationen. Das angewendete Konzept reduziert die Komplikationsrate insbesondere des
Lymphapparates und lässt eine schnelle Mobilisierung und restitutio der Patienten zu.
Schlussfolgerung:
Die Lipo-Oberschenkelstraffung gehört zu den gut planbaren und durchführbaren
Straffungsoperationen mit geringer Komplikationsrate und hoher Patientenzufriedenheit. Sie wird in
unserer Abteilung als Operationstechnik der Wahl durchgeführt.
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Session 42: Postbariatische Körperformung
Alternativen der ästhetischen Gesäßformung
Volker Rippmann
Rippmann Volker; Deter Sophia; Roessing Chrsitian
Praxiskliniken für Plastische Chirurgie Berlin und Köln
Mit dem Wunsch einer Formveränderung in der Gesäßregion kommen immer mehr Patienten in
unsere Praxis. Nicht zuletzt ist das Gesäß aufgrund von aktuellen Medientrends sowie deutlich
steigenden Operationszahlen in Südamerika ein neues, innovatives Operationsareal in der
Ästhetischen Chirurgie.
Derzeit besteht bei einer dauerhaften Gesäßveränderung die Wahl zwischen einem Eigenfetttransfer,
Implantaten sowie der Kombination aus beiden Techniken. Unterspritzungen mit permanenten
Fillersubstanzen haben sich in Deutschland nicht bewährt.
Um eine möglichst effiziente Formung der Gesäßregion zu erreichen wird das Eigenfett gezielt im
Bereich der Hüften, des Bauches und unterhalb des Gesäßes abgesaugt.Das entnommene Eigenfett
wir nach entsprechender Aufbereitung in volumendefizitäre Areale eingebracht. Alternativ dazu
können Gesäßimplantate von der Medianlinie des Gesäßes über kleinste Schnitte in die
Glutealmuskultur eingebracht und vergrößern und formen so langfristig die Gesäßregion.
Wir erläutern unsere OP-Verfahren und erörtern die Unterschiede der unterschiedlichen Methoden
im Hinblick auf Indikation, Operation, Risiken und Outcome.
Aufgrund der erhöhten Nachfrage führen wir zunehmend Eigenfetttransfers im Bereich des Gesäßes
durch, die Verwendung von Glutealimplantaten ist etwas geringer. Langfristig zeigen sich die
postoperativen Ergebnisse als stabil, die Patienten äußern eine hohe Zufriedenheit durch eine
Kombination aus Liposuktion und Eigenfetttransfer. Eine signifikante Formveränderung ist bei beiden
Verfahren direkt postoperativ festzustellen.
Bei geeigneten anatomischen Voraussetzungen ist der Gesäßformung mit Eigenfett der Vorzug zu
geben. Langfristig muss sich zeigen, ob der aktuelle Trend entsprechend anhält.
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Session 42: Postbariatische Körperformung
Bauchdeckensensibilität und Lebensqualität nach Abdominoplastik: 1-Jahres-Follow-up Ergebnisse
Gülbin Sosur
Sosur, Gülbin; Zadeh, Kianoush; Cedidi, C. Can; Mirastschijski, Ursula
Klinikum Bremen Mitte, Deutschland
Einleitung: Die Abdominoplastik dient zur Straffung des Abdomens insbesondere bei
postbariatrischen Patienten. Jährlich werden in Deutschland ca. 8500 Eingriffe durchgeführt. Über
postoperative Folgeerscheinungen wie Sensibilitätsstörungen gibt es kaum Daten. Ziel der Studie war
es, das post-op Outcome nach Abdominoplastik zu bestimmen.
Material und Methoden: Seit Oktober 2013 wurden 34 Patienten im Rahmen der prospektiven
Abdominoplastik-Studie untersucht. Die Sensibilität der Bauchdecke wurde direkt präoperativ sowie
postoperativ nach einer Woche, 6 Wochen, 6 Monaten und 1 Jahr mithilfe des Monofilamenttests
nach Semmes-Weinstein festgehalten. Die Monofilamente sind von A(fein) bis T(grob)
gekennzeichnet. Es wurden insgesamt 12 paarige Punkte gemessen: epigastrisch, supra- und
infraumbilical, ober- und unterhalb der Narbe, sowie suprapubisch. Die Sensibilität wird somit in 3
Zonen zzgl. der Zone ober- und unterhalb der Narbe nach der Zonen-Klassifikation nach Cedidi
eingeteilt. Die Lebensqualität und Patientenzufriedenheit wird mittels Fragebögen (SF 36) prä- und
postoperativ analysiert.
Ergebnis: Hinsichtlich der Bauchdeckensensibilität konnte die Patientenkohorte in 2 Gruppen
unterteilt werden. In der einen Gruppe blieb die Sensibilität der Bauchdecke prä- wie postoperativ
nahezu unverändert. Die zweite Gruppe zeigt postoperativ eine deutliche Reduzierung der
Sensibilität, die sich innerhalb von einem Jahr wieder normalisierte. Bezüglich der
Patientenzufriedenheit und Lebensqualität zeigt sich eine deutliche Besserung postoperativ.
Schlussfolgerung und Diskussion: Operativ bedingte Sensibilitätsstörungen an der Bauchdecke
können Komplikationen wie z.B. unbewusste Verbrennungen hervorrufen. Eine umfassende
präoperative Aufklärung ist daher von äußerster Wichtigkeit, um Patienten über das Risiko von
Verletzungen durch die herabgesetzte Sensibilität und über die Reversibilität der Situation zu
informieren.
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Session 42: Postbariatische Körperformung
Bodycontouring – Was ist Evidence-Based ?
Nina Schwaiger
Schwaiger, Nina; Berendes, Sebastian; Velasco, Fernando; Richter, Dirk
Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland
Einleitung:
Straffungsoperationen nach Gewichtsverlust zählen heutzutage zu Routineeingriffen an plastischchirurgischen Abteilungen.
Viele dieser Eingriffe werden nach Standards durchgeführt, doch was davon ist Evidenz-basiert?
Wird Leitlinien und Evidenz-konform gearbeitet?
Methoden:
Anhand eines Reviews der Literatur der letzten Jahre sowie der Analyse des eigenen Patientenguts
und der im Hause durchgeführten Straffungsoperationen , wurden die unterschiedlichen Techniken
der Straffungsoperationen zum Bodycontouring, hinsichtlich ihrer Evidenz miteinander verglichen
und dargestellt.
Ergebnisse:
Eine Evidenz-Level-II Studie belegt, dass Raucher höhere Raten an Wundheilungsstörungen und
Infektionen entwickeln. Eine weitere Evidenz Level II Studie, belegt, dass ein BMI von über 30 und ein
Resektionsgewicht von über 1500 Gramm, sowie vorangegangene bariatrische Operationen, das
Risiko für thrombembolische Ereignisse erhöhen.
Eine Evidenz-Level I Studie zur Seromprävention bei Straffungsoperationen wurde an unserer
Abteilung durchgeführt.
Eine Evidenz Level II Studie zeigt, dass perioperative Hypothermie, mit einem erhöten Risiko für
Serome, Blutverlust und den Bedarf and Bluttransfusionen einhergeht
Beim Vergleich der Lipoabdominoplastik mit limitierter Unterminierung zu einer StandardAbdominoplastik hinsichtlich der Perfusion des abdominellen Lappens, ergab sich in einer Evidenz
Level 3 Studie, kein signifikanter Unterschied.
Die Analyse der im Hause durchgeführten Operationen und deren Ergebnisse, zeigt ähnliche
Resultate auf, aus denen ein evidenz-basierter Standard zur Durchführung von Straffungsoperationen
entwickelt wurde.
Schlussfolgerung:
Die aktuelle Datenlage seitens evidenz-basierter Bodycontouring Eingriffe ist hilfreich für die
Etablierung eines eigenen Standards, sodaß diese Eingriffe sicher und komplikationsarm, evidenzkonform durchgeführt werden können.
Dennoch sollten weitere Analysen zur Verbesserung der Patientensicherheit und der
Operationsergebnisse folgen.
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Session 43: Science Slam III
Zweizeitige autologe Brustrekonstruktion mit der DIEP Lappenplastik - Das IDEAL Concept
Maximilian Otte
Otte, Maximilian; Fertsch, Sonia; Hagouan, Mazen; Richrath, Philip; Munder, Beatrix; Richrath, Philip;
Abu-Gahazaleh, Alina; Andree, Christoph
SANA Kliniken Düsseldorf, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Einleitung
Durch die steigende Rate an Haut- und Nipple-Sparing Mastektomien ( NSM /SSM) nimmt die
Nachfrage nach implantat-basierter und autologer Brust-rekonstruktion zu. Entscheidend sind die
Auswahl des geeigneten Verfahrens sowie das richtige Timing der Brustrekonstruktion.
Material und Methoden
Unsere plastisch chirurgische Abteilung ist Teil eines interdisziplinären Brustzentrums und auf
autologe Brustrekonstruktion spezialisiert. In den letzten 10 Jahren haben wir über 1400 autologe
Brustrekonstruktionen durchgeführt. Wir bieten Patienten mit BRCA 1/2 Mutation, DCIS oder nach
BET mit schlechtem ästhetischem Outcome eine einzeitige Brustrekonstruktion bestehend aus
Mastektomie und DIEP Lappenplastik an. In der Mehrzahl der Fälle empfehlen wir eine zweizeitige
Rekonstruktion basierend auf Mastektomie ( NSM oder SSM) mit Implantat oder Expandereinlage,
Radiatio und im Abstand von 6 Monaten die Rekonstruktion mit autologer Lappenplastik an (IDEAL
Konzept). Bei jugendlichen , nicht ptotischen Brüsten wie z.B. nach prophilaktischer Mastektomie bei
BRCA 1/2 ist auch eine einzeitige Brustrekonstruktion mit DIEP Lappenplastik möglich. Wir
präsentieren einen Algorithmus zum Timing der autologen Brustrekonstruktion abhängig von
Tumorstatus, Notwendigkeit von Radiatio und Brustform.
Schlussfolgerung
Die ideale Brustrekonstruktion besteht aus einem individualisierten Behandlungskonzept . Mit dem
präsentierten Algorithmus ist ein zielgerichtetes Timing der autologen Brustrekonstruktion möglich.
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Session 43: Science Slam III
Verlauf der A. labialis superior et inferior – Auswirkungen für eine sichere Augmentation der Oberund Unterlippe
Sebastian Cotofana
Cotofana, Priv.-Doz.Dr.Sebastian (1); Pretterklieber, Dr.Bettina (2); Lucius, Dr.Runhild (3); Frank,
Konstantin (1); Haas, Maximilian (1); Schenck, Priv.-Doz.Dr.Dr.Thilo (4); Gleiser, Dr.Corinna (5);
Weyers, Dr.Imke (6); Wedel, Prof.Dr.Thilo (3); Pretterk
1: Institute of Anatomy, Paracelsus Medical University Salzburg & Nuremberg, Salzburg, Austria; 2:
Center of Anatomy and Cell Biology, Department of Applied Anatomy, Medical University of Vienna,
Vienna, Austria; 3: Institute of Anatomy, Christian-Albrechts-University of Kiel, Kiel, Germany; 4:
Department of Plastic Surgery and Hand Surgery, University Hospital rechts der Isar, Technische
Universität München, Germany; 5: Institute of Anatomy, Department of Clinical Anatomy and Cell
Analysis, University of Tübingen, Tübingen, Germany; 6: Institute of Anatomy, University of Lübeck,
Lübeck, Germany
Einführung: Injektionen mit Hyaluronsäure-basierten Fillern erfreuen sich zunehmender Beliebtheit,
welche auf ein wachsendes Interesse am äußeren Erscheinungsbild zurückzuführen ist.
Komplikationen wie eine Ober- oder Unterlippen Nekrose können aus direkten Verletzungen,
Kompressionen oder Embolisierungen der A. labialis superior und A. labialis inferior resultieren. Um
diese nachteiligen Auswirkungen zu vermeiden, bedarf es eines detaillierten Wissens um die
Topographie der A. labialis superior und A. labialis inferior. Jedoch gibt es bis zum heutigen Zeitpunkt
keine detaillierte Beschreibung über den Verlauf der Arterien in der Ober- und Unterlippe.
Material und Methoden: Formalin fixierte Präparate wurden an fünf verschiedenen anatomischen
Zentren nach einem standardisierten und zentralen Protokoll untersucht. Jede Ober- und Unterlippe
wurde 1 cm medial des Mundwinkels (paramediane Position, 4 Einschnitte) sowie in der Medianlinie
(mediane Position, 2 Einschnitte) eingeschnitten. Die Position der A. labialis superior und A. labialis
inferior wurde somit an 6 Positionen untersucht.
Ergebnisse: 118 Präparate (55,9% Frauen) wurden im Rahmen dieser Studie untersucht. Am
häufigsten wurde die A. labialis superior, wie auch die A. labialis inferior in der Submukosa gefunden.
In insgesamt 15,3% der Fälle konnte ein intramuskulärer Verlauf festgestellt werden Ober- und
Unterlippe zusammen), wobei die obere/untere Medianposition eine höhere Frequenz in Relation
hatte: 18,6%/22,9 intramuskulär. In 1,7% der Fälle wurde die A. labialis superior und in 0,8% die A.
labialis inferior subkutan vorgefunden.
Schlussfolgerung: Basierend auf den erhobenen Daten ist die sicherste Position für die Anwendung
von hyauloronbasierten Fillern in der Ober- und Unterlippe subkutan in der Paramedianebene. Tiefe
Injektionen in die Lippen sollten daher mit Vorsicht ausgeführt werden, um etwaige vaskuläre
Komplikationen zu verhindern.
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Session 43: Science Slam III
Korrektur frustraner, netzunterstützter Implantatrekonstruktionen mit DIEP-Lappen. Eine
retrospektive Studie von 2014
Alina Abu Ghazaleh
Abu Ghazaleh, Alina; Hagouan, Mazen; Otte, Maximilian; Richrath, Philipp; Stambera, Peter; Munder,
Beatrix; Andree, Christoph
Sana Kliniken Düsseldorf, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Die Anzahl von Brustrekonstruktionen nach Mammakarzinom durch netzverstärkte Implantate
insbesondere nach SSM und NSM hat in den letzten Jahren zugenommen. Es erfolgt eine grobe
Einteilung der verwendeten Netze in synthetische und biologische Netze. Die synthetischen Netze
unterscheiden sich in ihrer Resorptionsrate. Die biologischen Netze können unterteilt werden in sog
ADM (azelluläre dermale Matrices) und von Seide abgeleitete resorbierbare Netze. Häufig stellen sich
in unserer Sprechstunde Patienten mit persistierenden Problemen nach netzunterstützter
Implantatrekonstruktion vor. Diese umfassen Kapselfibrosen, Mastopathien, Implantatdislokationen
und Wundheilungsstörungen, wodurch Revisionseingriffe mit Entfernung der Implantate und
ausgedehnte Kapsulotomien notwendig sind.
Material und Methoden
Von 2005 bis 04/2015 führten wir in unserem Brustzentrum über 1700 autologe
Brustrekonstruktionen mittels freien Lappen durch. Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden
alle Patientinnen erfasst, bei denen zwischen dem 01.01.2014 und 31.12.2014 im Rahmen einer
sekundären autologen Brustrekonstruktion Implantate mit anamnestisch bekannter
Netzunterstützung entfernt werden mussten.
Ergebnisse
Im Untersuchungszeitraum sind bei 192 durchgeführten, autologen Brustrekonstruktionen bei 106
Patientinnen Implantate explantiert worden. Hiervon ist bei 29 Patientinnen eine Netzunterstützung
anamnestisch bekannt gewesen. Bei 11 Patientinnen war es erforderlich, bereits vor der autologen
Rekonstruktion ein Implantat mit Netz zu entfernen. Alle resezierten Kapselfibrosen und Netze
zeigten in der histo-pathologischen Beurteilung ausgeprägte Kapselfibrosen, Fremdkörperreaktionen
und chronische Entzündungen.
Zusammenfassung
Die implantatbasierte, netzunterstütze Brustrekonstruktion ist ein empfohlenes Verfahren mit
zunehmender Beliebtheit. Es kann zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, welche zur
Explantation der Implantate und Netze führen können. Hierdurch wird der bereits bestehende hohe
Leidensdruck der Patientinnen nach Mastektomie verlängert. Es zeigt sich dass die DIEPLappenplastik ein geeignetes Verfahren zur Korrektur einer frustranen, implantatbasierten
Brustrekonstruktion ist. Vor einem Implantatwechsel sind somit die Patientinnen in jedem Fall über
Möglichkeiten einer autologen Brustrekonstruktion aufzuklären. Langzeitergebnisse nach
netzunterstützter Implantatrekonstruktion werden in den kommenden Jahren zeigen wie hoch die
Komplikationen sind.
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Session 43: Science Slam III
A Multiple Regression Analysis of Postoperative Complications After Body-Contouring Surgery: a
Retrospective Analysis of 205 Patients
Alexandru Tuca
Tuca, Alexandru (1); Parvizi, Daryousch (1); Friedl, Herwig (2); Wurzer, Paul (1,3); Kamolz, Lars-Peter
(1); Lebo, Patricia (1); Rappl, Thomas (1); Wiedner, Maria (1); Kuess, Kalliope (1); Grohmann, Martin
(1); Koch, Horst (1)
1: Division of Plastic, Aesthetic and Reconstructive Surgery, Medical University of Graz, Dpt. of
Surgery, Graz, Austria; 2: Institute of Statistics, Graz University of Technology, Graz, Austria; 3:
University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Department of Surgery,
Galveston, USA
BACKGROUND:
As bariatric surgery becomes ever more popular, so does body-contouring surgery to eliminate
excess skin after radical weight loss. To date, the literature has described a number of risk factors
affecting the postoperative outcome. Our study aimed to define those factors more closely, focusing
on abdominoplasty ("tummy tuck") patients who suffered intra- and postoperative complications.
METHODS:
The study collective included 205 patients over 5 years (2001-2006) who underwent dermolipectomy
at our department. The mean follow-up was 5.94 years. Every abdominoplasty was performed under
general anesthesia with intraoperative one-dose antibiotic. The analysis included a complete review
of all medical records. Statistical analysis was performed with the R-2.5.0 Software for Windows.
RESULTS:
The overall rate for major complications that required operative revision and/or antibiotics was 10.2
%, including 2.9 % cases of infections. Forty-one percent had minor complications, such as seromas,
hematomas, wound healing problems, and wound dehiscences. The logistic regression models
demonstrated that smoking combined with the age, a BMI higher than 30 kg/m2, and the amount of
removed tissue (measured in g) lead to significantly more wound healing problems in nearly all age
groups. The probability of infections correlated with later drain removal.
CONCLUSIONS:
Regardless of the amount of tissue removed, no main risk factor for complications could be
identified. A complication-free course and good outcome can be best achieved with careful patient
selection and preoperative planning.
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Session 43: Science Slam III
Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Messung des Volumens der Extremitäten durch
Photogrammetrie im Vergleich zur standardmäßigen manuellen Messung
Philip Metz
Metz, Philip; Perko, Philipp; Kappler, Felix; Wolter, Christian; Leitsch, Sebastian; Giunta, Riccardo
Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie der Ludwig Maximilians Universität
München
Einleitung: Die reproduzierbare Messung des Volumens der Extremitäten stellt derzeit besonders in
der Lymphchirurgie eine Herausforderung dar. Die bisherigen Messmethoden mit
Wasserverdrängung, Impedanz und Messung durch Maßband und folgender nähernder Berechnung
sind nach wissenschaftlichem Standard schwierig reproduzierbar und ungenau. Die 3D Volumetrie
durch Photogrammetrie könnte hier eine zuverlässige, stabile und genaue Alternative sein.
Methoden: Wir erfassten das Volumen von oberen und unteren Extremitäten jeweils
photogrammetrisch durch das Sense3D Imaging System und durch die manuelle Messung mit
anschließender Zylinder-Berechnung, die den heutigen Standard darstellt. Das Volumen jeder
Extremität wurde repetitiv von jeweils 3 Untersuchern 3 mal durch Photogrammetrie und 3 mal
manuell bestimmt.
Ergebnisse: Bei den Volumenmessungen durch Photogrammetrie
zeigten sich weder in den wiederholten Messungen eines Untersuchers, noch im Vergleich der
Untersucher untereinander, signifikanten Unterschiede. Dies traf jeweils nicht für die manuelle
Messung zu.
Schlussfolgerung: Die durch den Oberflächenscanner erhobenen Daten zeigen eine hohe
Reproduzierbarkeit zwischen den Untersuchern und eine geringe Variabilität bei dem einzelnen
Untersucher, als bei dem bisherigen Standardverfahren.
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Session 43: Science Slam III
Rezidivierende Kapselfibrose bei eineiigen Zwillingen nach ästhetischer Mammaaugmentatation Fallbericht
Inesa Sukhova
Sukhova, Inesa (1); R. Balmayor, Elizabeth (1,2); Poh, Su Ping Patrina (3); Hutmacher, Dietmar (1,4);
Machens, Hans-Günther (1); Schantz, Jan Thorsten (1)
1: Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie,
München, Deutschland; 2: Institute for Advanced Study, Technische Universität München,
Deutschland; 3: Experimentelle Plastische Chirurgie, Technische Universität München, Deutschland;
4: Institute of Health and Biomedical Innovation, Queensland University of Technology
Hintergrund: Die Triggerfaktoren für die Entstehung der höhergradigen Kapselkontraktur sind bis
heute nicht abschließend geklärt. Insbesondere der genetische Aspekt wurde bisher in der Literatur
nur wenig beleuchtet. Wir möchten in diesem Zusammenhang über einen einzigartigen Fall einer
zeitgleich aufgetretenen, rezidivierenden Kapselfibrose nach Mammaaugmentation bei eineiigen
Zwillingsschwestern berichten.
Methoden: Die Vorgeschichte der beiden Patientinnen wurde retrospektiv für den Zeitraum von
1998 bis 2011 sowie der Verlauf ab 2012 bis 2015 prospektiv erfasst und fotodokumentiert.
Desweiteren wurden 2012 und 2014 im Rahmen der Kapsulektomie mikrobiologische Abstriche
sowie Gewebeproben der beidseitigen Kapselfbrose von der Vorder- und Rückseite entnommen und
in der Hämatoxylin-Eosin- und Masson-Trichrom-Färbung auf morphologische sowie quantitative
Unterschiede in der Kapseldicke untersucht.
Ergebnisse: Bei beiden Patientinnen wurde erstmals 1998 eine ästhetische Mammaaugmentation
durchgeführt, bei der einen Patientin (Pat. 1) mit Hydrogel-gefüllten, bei der anderen Patientin (Pat.
2) mit Sojaöl-gefüllten Implantaten. Bei beiden Patientinnen erfolgte daraufhin im Verlauf ein 3maliger Wechsel der Brustimplantate: bei Patientin 1 erstmals aufgrund eines Implantatspätinfektes
und bei Patientin 2 aufgrund der Bedenklichkeit der Sojaöl-gefüllten Implantate. Bei beiden
Patientinnen erfolgte daraufhin ein Wechsel auf Silikongelimplantate. Im weiteren Verlauf
entwickelten beide Patientinnen sowohl 2012 als auch 2014 eine beidseitige höhergradige
Kapselfibrose, sodass weitere Implantatwechsel notwendig wurden. Bei Pat. 2 zeigte sich ferner 2012
eine beidseitige Implantatruptur. Die mikrobiologischen Abstrichergebnisse von 2012 und 2014
waren negativ und die Heilung verlief bei beiden Patientinnen regelrecht. Im Vergleich zwischen
2012 und 2014 nahm allerdings die klinische Manifestation der Kapselkontraktur bei beiden
Patientinnen zu. Bei Pat. 1 bestätigte sich diese Tendenz auch in der Histologie. Bei Pat. 2 waren, am
ehesten bedingt durch die Implantatruptur, 2012 histologisch dickere Kapseln feststellbar als 2014.
Schlussfolgerung: Obwohl aus einer Stichprobe von 2 Patienten keine statistisch signifikanten
Aussagen getroffen werden können, bestärkt dieser Fall die aktuell noch wenigen Hinweise aus der
Literatur, dass die genetische Komponente bei der Entstehung der Kapselkontraktur eine Rolle spielt
und weiterer Erforschung bedarf.
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Session 43: Science Slam III
Komplikationsraten bei DIEP und MS-2TRAM Lappenplastiken zur autologen Brustrekonstruktion Ergebnisse und Algorithmus zur erfolgreichen Lappenselektion
Maximilian Otte
Otte, Maximilian; Hagouan, Mazen; Richrath, Philip; Stambera, Peter; Abu-Ghazaleh, Alina; Munder,
Beatrix; Andree, Christoph
SANA Kliniken Düsseldorf, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Einleitung
Die autologe Brustrekonstruktion gewinnt zunehmend an Bedeutung insbesondere vor dem
Hintergrund der erhöhten Raten an prophylaktischen Mastektomien bei BRCA 1-3 Mutationen.
Bezüglich der Indikation und Komplikationsrate zwischen freien DIEP und TRAM Lappenplastiken zur
autologen Brustrekonstruktion existieren heterogene Daten.
Material und Methoden
Alle Patientinnen die zwischen Januar 2010 und Januar 2014 eine autologe Brustrekonstruktion
mittels freier DIEP oder MS-2-TRAM Lappenplastik erhielten, wurden in die Studie eingeschlossen.
Die Wahl der Lappenplastik zwischen DIEP und MS-2-TRAM erfolgte standardisiert durch einen
Algorithmus mit präoperativer Angio CT, intraoperative Lappenperfusionskontrolle und
Dopplerdetektion. Die Auswertung berücksichtigte Teilnekrosen (<20%), partielle (>20%) und
komplette Lappenverluste sowie operative Anastomosenrevisionen.
Ergebnisse
Es wurden bei 700 Patienten insgesamt 828 freie Lappenplastiken zur Brustrekonstruktion
durchgeführt (726 DIEP und 102 MS-2-TRAM). Bei 119 Patientinnen erfolgte eine bilaterale
Rekonstruktion (93 Doppel DIEPs, 20 DIEP und MS-2-TRAMS sowie 6 Doppel MS-2 TRAMS).Die totale
Lappenverlustrate betrug insgesamt 0,85% (0,69% DIEP, 1,96% MS-2 TRAM). Randnekrosen(<20%)
zeigten sich bei 2,54%(DIEP 2,34, MS-2-TRAM 3,9%), Teilverluste (>20%) bei 0,72%(DIEP 0,69% MS-2TRAM 0,98%). Die Rate der Anastomosenrevisionen zeigte sich mit insgesamt 0,48% gering, war
jedoch in der Gruppe der MS-2-TRAM Lappen leicht erhöht (1,96%). Es zeigte sich keine signifikant
erhöhte Komplikationsrate in einer der Gruppen.
Schlussfolgerung
Durch die Anwendung des vorgestellten Algorithmus ist die Brustrekonstruktion mit freier DIEP
Lappenplastik eine sichere Therapieoption wenn sie hochfrequent in einem mikrochirurgischen
Zentrum erfolgt. Die Lappenverlust- und Komplikationsrate im Vergleich zu MS-2-Tram ist nicht
erhöht. Die Entscheidung zur Selektion der geeigneten Lappenplastik sollte anhand des vorgestellten
Algorithmus erfolgen um ein sicheres reproduzierbares Ergebnis zu erzielen.
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Session 43: Science Slam III
Volumetric 3D Surface Imaging im intraoperativen Einsatz: Validierung des mobilen Scanners Sense™
(3D Systems Inc.) und Echtzeitdatenanalyse mit direktem Feedback an den Operateur
Sebastian Leitsch
Leitsch, Sebastian; Härtnagl, Felix; Metz, Philip; Koban, Konstantin; Titze, Virginia; Giunta, Riccardo
Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Ludwig-Maximilians
Universität München, -München
Einleitung
Die 3-dimensionale Erfassung von Körperoberfläche und Kontur mit Hilfe von photogrammetrischen
Scanner-Systemen ist ein etabliertes Verfahren in der Plastischen Chirurgie. Es bietet diverse
Einsatzmöglichkeiten bei formverändernden Eingriffen, etwa Mamma-Augmentationen,
Liposuktionen oder dem Gewebetransfer bei Lappenplastiken. Dabei wird aus einer Vielzahl von
Fotografien ein 3D-Modell der Körperoberfläche berechnet (Photogrammetrie), welches eine präzise
Längen- und Volumenbestimmung erlaubt. Viele Kamerasysteme, wie etwa das stationäre Vectra™
System der Firma Canfield®, sind jedoch durch ihre Größe und mangelnde Mobilität für den
intraoperativen Einsatz ungeeignet. Mit dieser Arbeit überprüfen wir diesbezüglich die
Anwendbarkeit des Sense™ 3D Kamerasystems (3D Systems Inc.) als intraoperatives Hilfswerkzeug.
Material - Methode / Patienten
In dieser Arbeit benutzten wir den Sense™ 3D Scanner (3D Systems Inc.) und das Vectra™ 3D System
der Firma Canfield als zusätzliche Referenz. Zur objektiven Evaluierung wurden Volumendifferenzen,
Unterschiede in typischen Distanzen, sowie Oberflächenabweichung (Root Mean Square; RMS) der
generierten 3D Modelle berechnet und verglichen. Änderungen der Messgrößen wurden bei
Lageänderungen des Patienten analysiert und in Bezug gesetzt. Dabei wurden 50 Patientinnen mit
formverändernden Eingriffen der Brust, sowie 25 operative Eingriffe im Gesicht in die Studie
eingeschlossen. Zur Auswertung diente die Software MIRROR® (Canfield Inc.) sowie Geomagic®
Studio.
Diskussion, Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Der Sense™ 3D Scanner liefert, unter den richtigen Konditionen, hochwertige 3D-Modelle, welche
qualitativ ebenbürtig zu stationären Kamerasystemen (Vectra™) sind. Schlechte Lichtverhältnisse und
eine zu lange Akquisitionszeit stellen wichtige Störfaktoren dar. Der Vergleich mit dem Vectra™
System zeigte eine durchschnittliche mittlere Oberflächenabweichung (surface-to-surface deviation)
von 1,1mm und einen mittleren RMS von 2,54 mm. Unterschiede in den berechneten Brustvolumina
waren nicht signifikant, sodass die bisherigen Ergebnisse in Zusammenschau eine für interoperative
Anwendung ausreichende Genauigkeit liefern.
Die Ergebnisse zeigen das Potential mobiler Scanner Systeme in den verschiedenen
Anwendungsszenarien. Der Mangel an einfach zu bedienender Software stellt jedoch derweilen eine
Hürde für die zeitnahe Datenevaluation dar, sodass bis dato noch kein effektiver Workflow etabliert
werden konnte.
Session 43: Science Slam III
Rekonstruktion des „buried“ Penis in Kombination mit der abdominellen Fettschürzenresektion
Frank Masberg
Masberg, Dr. Frank; Mett, Dr. Roland
Helios Kliniken Schwerin, Deutschland
Abdominelle Fettschürzen führen bei übergewichtigen Männern nicht selten auch zur Problematik
eines sogenannten vergrabenen (buried) Penis. Hierunter wird das Verschwinden des Penisschaftes
unter die vorverlagerte Haut des präpubischen Fettkörpers verstanden. Beeinträchtigt sind damit
Miktion, persönlichen Hygiene und Sexualleben. Die Folge sind chronische Entzündungen,
Vernarbungen und postentzündliche Harnröhrenstrikturen. Damit besteht eine
Behandlungsnotwendigkeit, welche in Kombination mit der Fettschürzenresektion durchgeführt
werden kann. Vorgestellt werden Befundkonstellation, OP-Methode und Empfehlungen zur
erfolgreichen Therapie des buried Penis.
Gezeigt werden die Ergebnisse unter Berücksichtigung von gewählter Schnittführung, erreichtem
Resektionsgewicht, Art des verwendeten Hauttransplantates, gesamter Behandlungsdauer und
wiedererlangter Funktion.
Durch die gleichzeitige Korrektur des vergrabenen Penis im Rahmen einer Bauchdeckenstraffung
bzw. Fettschürzenresektion kann eine zusätzliche Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen
erreicht werden. Berücksichtigt werden muß dabei eine verlängerte OP-Zeit als auch eine verzögerte
Einheilung der Hauttransplantate am Penisschaft.
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Session 43: Science Slam III
Defektrekonstruktionen und Narbenkorrekturen der Penisschafthaut
Roberto Spierer
Spierer, Roberto
Vivantes Auguste Viktoria Klinikum, Deutschland
Die Penisschafthaut stellt besondere funktionelle Anforderungen.
Bei Defektrekonstruktionen müssen diese besonders berücksichtigt werden.
Wir stellen Defektrekonstruktionen und Narbenkorrekturen nach Infekten, autoerotischen
Manipulationen, Augmentationsversuchen und unbefriedigenden Zirkumzisionsergebnissen vor. Zur
Anwendung kamen Präputiumlappenplastiken, randomisierte Lappenplastiken, verschieden Formen
von Z-Plastiken und Voll- und Spalthauttransplantationen.
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Session 43: Science Slam III
Nahttechnik Abdominoplastik
Mehrnoosh Akhavanpoor
Akhavanpoor, Mehrnoosh; Cetegen, Cenk; Valinos, Isabel; Noah, Ernst Magnus
Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel, Deutschland
Hintergrund:
Angesichts der ansteigendenden Zahl der Fettleibigkeit in unserer heutigen Gesellschaft, nimmt die
Zahl der Straffungsoperation, wie z.B. Abdominoplastik stetig an.
Man beobachtet, dass die betroffenen Patienten Ihren Narben große Beachtung schenken, da diese
die „einzigen“ sichtbaren Hinweise auf die durchgeführte Operation sind.
Daher ist es umso wichtiger für uns Chirurgen die Narben so „unsichtbar“ wie nötig zu halten.
Methoden:
Wir führten alle Untersuchungen an 20 weibliche Patientinnen durch. Alle erhielten eine
Abdominoplastik. Hierbei erfolgte eine subcutan-fortlaufende sowie eine intracutan-fortlaufende
Naht mit Vicryl coated 3.0 mit erfassen der Scapa-Faszie. Die Patientinnen wurden 1 Tag postoperationem, 1 Woche post-operationem sowie 3 Monate post-operationem zur klinischen
Beurteilung einbestellt und untersucht. In allen Fällen wurde die Narbe mit Steri-Strips intra-operativ
verbunden und diese für einen Zeitraum von 3 Wochen belassen. Alle Patientinnen wurde mit einem
Kopmressionsmieder für einen Zeitraum von 6 Wochen versorgt und mussten in dieser Zeit
körperliche Anstrengung meiden.
Ergebnisse::
In einem Fall kam es zu einer Rötung der Narbe. In 19 Fällen zeigten sich weder
Wundheilungsstörungen, noch Infektion noch verbreitete Narben.
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Session 43: Science Slam III
Lipo-Oberarmstraffung - Erfahrungen der kombinierten Liposuktion - Resektionsverfahren im eigenen
Patientengut der letzten 5 Jahre
Michael Wagner
Wagner, Michael; Schwaiger, Nina; Richter, Dirk F.
Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland
Fragestellung:
Was hat sich durch die Kombination von Liposuktion und Resektion in Bezug auf Steuerbarkeit,
Operationsdauer, Komplikationen und Outcome geändert? Wie verhalten sich die Ergebnisse zum
konventionellen ausschließlichen Resektions-Verfahren?
Methoden:
Die Studie umfasst eine retrospektive Analyse des eigenen Patientengutes der letzten fünf Jahre, die
sich nach massiver Gewichtsabnahme Straffungsoperationen zur Form- und Funktionsverbesserung
unterzogen haben. Analysiert wurden die Schnittführung/Narbenpositionierung, Operationstechnik,
Operationsdauer, stationäre Aufenthaltsdauer, Komplikationsrate, Patientenzufriedenheit, sowie die
postoperativen Kurz (< 3 Monate)- und Langzeitergebnisse ( >1 Jahr) der Armsilhouette und des
Narbenbildes.
Ergebnisse:
In der Analyse des eigenen Patientengutes zeigen sich bei dem kombinierten Liposuctions Resektionsverfahren im Vergleich zur konventionellen alleinigen Resektions-Oberarmstraffung
unauffälligere Narbenbilder, niedrigere Komplikationsraten, sowie eine höhere
Patientenzufriedenheit In Bezug auf Operationszeiten und Patientenverweildauer waren die
Ergebnisse vergleichbar. Die Kurz- und Langzeitergebnisse des Narbenbildes beschreiben die
Patienten beim kombinierten Verfahren als weniger störend, in Bezug auf die Bodycontour zeigen
sich vergleichbare Ergebnisse. Es traten weniger Schnürringe/Überresektionen auf.
Schlussfolgerung:
In unserer Abteilung haben sich die Eingriffszahlen zu Gunsten des kombinierten Liposuktions Resektionsverfahren auf Grund besserer Steuerbarkeit, niedrigeren Morbidität und höherer
Patientenzufriedenheit verschoben. Nur in Ausnahmefällen führen wir das alleinige
Resektionsverfahren ohne kombinierte Liposuktion durch.
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Session 43: Science Slam III
Grenzen zwischen kosmetischer und medizinischer Indikation der Liposuktion beim Lipödem – eine
leitlinienorientierte Behandlung
Tobias Heuft
Heuft, Tobias; Schwaiger, Nina; Richter, Dirk F.
Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland
Hintergrund und Ziel:
Das Lipödem ist eine Erkrankung, welche außerhalb der Plastischen Chirurgie, Phlebologie und
Dermatologie weitgehend unbekannt ist und somit oft einer gezielten Diagnose entgeht. Bei einer
Prävalenz von 15% der weiblichen Bevölkerung besteht jedoch ein nicht unerhebliches Krankengut.
Neben der kombinierten physikalische Entstauungstherapie besteht die Möglichkeit einer
Liposuktion in wet-technique zur Reduktion des pathologisch veränderten Fettgewebes. Diese
Therapie ist aber zum aktuellen Zeitpunkt noch keine anerkannte Kassenleistung und somit einem
Großteil der Patientinnen nicht zugänglich. Neben einer Überarbeitung der Leitlinie der Gesellschaft
für Phlebologie zum Lipödem, welche sich der Problematik annimmt, besteht aktuell eine Prüfung
des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Nutzen-Risikoabwägung des Operationsverfahren
Liposuktion beim Krankheitsbild des Lipödems.
Ziel dieser Arbeit ist es eine Hilfestellung zu bieten um eine kosmetische von einer beim Lipödem
medizinisch indizierten Liposuktion abzugrenzen und somit einen weiteren Beitrag zu leisten die
Liposuktion als anerkannte Kassenleistung durchzusetzen.
Methoden und Material:
Es erfolgte eine aktuelle Pubmed-Literaturrecherche sowie eine Evaluation des eigenen
Patientengutes.
Ergebnisse:
In unserem Patientengut sowie in der aktuellen Literatur zeigt sich die Liposuktion beim Lipödem als
die Therapie der Wahl um eine dauerhafte Beschwerdebesserung zu erreichen. Diesbezüglich erfolgt
aktuell auch eine Überarbeitung der Leitlinie der Gesellschaft für Phlebologie.
Schlussfolgerung:
Erst eine Verminderung der pathologischen Fettpolster kann zu einer langfristigen und dauerhaften
Linderung der Beschwerden führen. Nach aktueller Studienlage ist hier die Liposuktion in wettechnique Mittel der Wahl, um gezielt eine Reduktion dieser schmerzhaften,
bewegungseinschränkenden Fettpolster zu erreichen. Es hat sich gezeigt, dass durch adäquat
durchgeführte Liposuktion - im Rahmen einer standardisierten Behandlung - eine dauerhafte
Reduktion der kombinierten physikalischen Therapie bis hin zu einem völligen Verzicht erreicht
werden kann. Hierdurch lässt sich neben einer deutlichen, subjektiven Steigerung der Lebensqualität
außerdem eine Senkung der Gesamtbehandlungskosten erreichen.
Somit besteht unserer Ansicht nach durchaus eine medizinische Indikation eine Liposuktion beim
Krankheitsbild des Lipödems durchzuführen und auch die Notwendigkeit diese als Kassenleistung zu
decken.
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Session 43: Science Slam III
Spätes Hämatom nach Silikon-Implantat Brust-Augmentation, Case report
Sotiria Theodosiadi
Theodosiadi, Sotiria; Ghods, Mojtaba
Ernst von Bergmann Klinikum, Germany
Im Langzeitverlauf spontan aufgetretene Hämatomformationen nach implantatbasierter
Brustaugmentation werden vereinzelt in der Literatur beschrieben. Eine 21-jährige Patientin stellte
sich 2 Jahre postoperativ mit erstgradiger Kapselfibrose und einseitiger schmerzhafter Schwellung
anamnestisch unklarer Genese vor. Der Verdacht einer traumatischen Ursache wurde verneint; die
Eigenanmnese war bezüglich Nebendiagnosen und Medikamenteneinnahme ebenso frei.
Nach ineffektiver konservativer Therapie bestätigte die Ultraschall - und MRT Diagnostik eine
periprothetische Raumforderung, wobei eine chirurgische Exploration durchgeführt wurde. Hierbei
konnte eine Hämatomformation ohne Keimbesiedlung festgestellt werden. Zudem fand sich eine
Läsion auf dem Pectoralis-minor-Kapselanteil. Es fand eine Kapsulotomie mit Implantatwechsel statt.
Erweiterte Gerinnungsdiagnostik sowie postoperative MRT-Kontrolle ergaben keinen weiteren
Aufschluss hinsichtlich der Kausalität. Die pathologisch-anatomische Begutachtung wies hyalinisierte
Kapselanteile mit leichter rezidivierender und fibrinöser Entzündung nach. Bei der
elektronenmikroskopischen Untersuchung wurde keine Implantatbeschädigung festgestellt.
Nach der vorhandenen Literatur werden die einseitigen spontanen Brustschwellungen nach
ästhetischen Brustaugmentationen in der überwiegenden Mehrheit der Fällen von Hämatomen
hervorgerufen. Friktion zwischen Prothese und Kapsel scheint die wahrscheinlichste Ursache von
Kapsel-Arterien-Erosion zu sein; inflammatorische Reaktionen mit Mikroverletzungen spielen
womöglich dabei eine Rolle.
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Session 44: Rekonstruktive Urogenitalchirurgie
Erste erfolgreiche Penis Transplantation
Alexander Zühlke
Zühlke, Alexander; Graewe, Frank; Van der Merwe, Andre
Tygerberg Hospital, Kapstadt, Südafrika
Auf Grund von Komplikationen nach ritueller Zirkumzision kommt es in Südafrika jährlich zu
zahlreichen Penis Amputationen. Die herkömmlichen Verfahren zur Rekonstruktion ermöglichen
zwar einen Ersatz, jedoch ist dieser sowohl funktionell als auch ästhetisch eher suboptimal. Composit
Tissue Allotransplantationen erzielen weitaus bessere Ergebnisse der Rekonstruktion komplexer
Strukturen, jedoch sind diese zur Zeit noch auf die experimentelle Arena beschränkt.
Im Rahmen einer Projektstudie haben wir in einem multidisziplinären Team im Dezember 2014 die
weltweit erste erfolgreiche Penis Transplantation durchgeführt. Der 21 jährige Patient erlitt drei
Jahre zuvor eine Penis Amputation nach ritueller Beschneidung und nachfolgender Gangrän. Als
psychologisch und physisch geeignet eingestuft mit einem niedrigem Risiko Profil wurde er über zwei
Jahre über die möglichen Vor- und Nachteile der Operation beraten.
Dem hirntoten Multiorganspender wurde der Penis nach Darstellung der neuro-vaskulären
Strukturen entnommen. Das Transplantat wurde mit Custodiol Lösung durchspült und die kalte
Ischämiezeit betrug 13 Stunden. Die dorsalen Penisnerven wurden an die entsprechenden
Empfänger Nerven coaptiert und die Arteria dorsalis penis und die Vena dorsalis penis profunda
wurden mit der Arteria und Vena epigastrica inferior anastomosiert.
Die Immunsuppression wurde mit Antithymozytenglobulin und Methylprednisolon zur Einleitung
sowie mit Tacrolimus, Mycophenolate Mofetil und Prednison zur Erhaltung durchgeführt. Die Penis
Rehabilitation wurde mit Tadalafil unterstützt.
Drei Monate postoperativ sind die Nebenwirkungen der Immunsuppression geringfügig. Der Patient
berichtet über befriedigenden Geschlechtsverkehr mit Orgasmus und Ejakulation. Psychologisch hat
er das Transplantat als sein eigenes angenommen.
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Session 44: Rekonstruktive Urogenitalchirurgie
Penis-Vergrösserung mit dem Elist-Silikon-Implantat oder einem permanenten Füller (PMMAMikrosphären)
Gottfried Lemperle
Lemperle, Gottfried; Elist, James J.; Casavantes, Luis
DGPRAEC
Ein Grossteil der Männer wünscht sich einen grösseren Penis. Ein kleiner Teil geht dafür jedes Risiko
(Paraffin, Silikon-Öl, Alloderm, Fett-Injektionen, etc.) ein. Zwei Verfahren können nach etwa 10
Jahren Entwicklung empfohlen werden: die einmalige subkutane Insertion einer 3/4 Röhre aus
Weichsilikon nach Elist, und die stufenweise Augmentation des Penis mit einem permanenten Füller
nach Casavantes.
Elist hat der FDA und EU inzwischen eine retrospektive Studie mit 400 Patienten vorgestellt, von
denen 92 % die Operation nocheinmal machen liessen. Eine ernste Komplikation war die ImplantatEntfernung wegen Biofilm-Infektionen bei1.9 % der Männer.
Casavantes hat eine retrospektive Studie an 700 Männern mit einer ähnlichen Zufriedenheits-Rate
vorgelegt, In 2-3 Sutzungen wurden ihnen 20 bis 100 cc einer preiswerten brasilianischen PMMAMikrosphären-Suspension in die Buck´s Faszie injiziert. Die häufigsten Komplikationen waren
Unebenheiten und Knotenbildungen, jedoch kein einziges Fremdkörper-Granulom bisher.
Der Autor hat an beiden Entwicklungen mitgewirkt und stellt die beiden Möglichkeiten anhand von
Op-Fotos und Statistiken gegenüber: die Elist-Methode ist sehr effektiv, die Casvantes-Methode sehr
sicher.
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Session 44: Rekonstruktive Urogenitalchirurgie
Genitale Rekonstruktion des Buried penis bei Adipositas
Ursula Mirastschijski
Mirastschijski, Ursula; Isbir, Devrim; Cedidi, Can
Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Klinikum Bremen-Mitte, Deutschland
Einleitung: Weltweit sind 1,7 Milliarden Menschen adipös mit einer Prävalenz von 24% der
Erwachsenen in Deutschland. Überhängende Hautfalten sowohl bei morbider Adipositas als auch
nach Gewichtsabnahme können unter anderem zu Einschränkungen der Beweglichkeit, zu
Infektionen und zu einer Reduktion der Lebensqualität führen. Wenig bekannt ist, dass zu einer
penilen Retraktion bei Hautweichteilüberschuss im Bereich des Mons pubis kommen kann, die auch
bekannt ist unter „versteckter Penis“, „hidden penis“ oder „buried penis“. Diese Erkrankung wird
häufig als Phimose falsch diagnostiziert mit Verschlechterung des Zustandes nach Zirkumzision.
Patienten klagen über Miktionsprobleme im Stehen, Hautmazeration und hygienische
Beeinträchtigung. Die Behandlung des Buried penis stellt eine Herausforderung der Plastischrekonstruktiven bariatrischen und postbariatrischen Chirurgie dar.
Methoden: In dieser retrospektiven Studie werden Patienten der Klinik für Plastische, Rekonstruktive
und Ästhetische Chirurgie und die operative Vorgehensweise modifiziert nach Alter vorgestellt.
Resultate: Die Plastisch-Chirurgische Rekonstruktion des Buried penis umfasst zum einen die penile
Eversion mit Penisverlängerung, peniler Fixerung durch Ankernähte modifiziert nach Alter zur
Prophylaxe eines Rezidivs sowie die Resektion überschüssiger Hautweichteile mit Mons pubis
Straffung. Postoperativ ist eine Kompressionstherapie ggf. mit Lymphdrainage sinnvoll. Die
Diagnostik, das operative Vorgehen und die postoperative Therapie werden vorgestellt.
Schlussfolgerung: In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Urologie trägt die PlastischChirurgische Intervention zur Weichteilrekonstruktion bei Patienten mit Buried penis maßgeblich zur
Wiederherstellung der Funktionalität und Lebensqualität bei.
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Session 45: Komplikationsmanagement bei Brustkonstruktion
Die SIEV als Rettungsanker bei thrombosierten freien DIEP-Lappenplastiken bei der
Brustrekonstruktion
Gunnar Hübner
Hübner G, Michel M, Bednarek M, Arafkas M, Rahmanian-Schwarz A
HELIOS Klinikum Wuppertal GmbH
Universität Witten/Herdecke
Klinik für Plastische und Handchirurgie,
Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Einleitung
Trotz hoher Erfolgsraten bei der Brustrekonstruktion mit freier DIEP-Lappenplastik ist eine der
häufigsten Risiken der Lappenverlust aufgrund venöser Thromben. Auch bei frühzeitiger Revision ist
die Gefahr des Lappenuntergangs hoch, da Thrombektomien im Kapillargebiet nicht möglich sind.
Werdenintraoperativ der SIEV-Gefäße präpariert, können diese innerhalb der ersten 72 Stunden
nach Lappenanschluss zur venösen Drainage des DIEP verwendet werden.
Methodik
Wir konnten im Zeitraum von 2011-2015 bei 5 Patienten im Rahmen der Brustrekonstruktion mittels
freiem DIEP Lappen die SIEV Gefäße intraoperativ darstellen und im Revisionseingriff bei venös
gestauter Lappenplastik an axilläre Begleitvenen anastomisiert werden. Dazu wurden die primär
geklippten SIEV-Gefäße mit Heparinlösung gespült, bis sich ein suffizienter venöser Rückfluss zeigte.
Ergebnisse
In allen 5 Fällen konnte durch die anastomisierten SIEV-Gefäße eine suffiziente venöse Drainage
erreicht werden. Bei 4 Fällen heilte die Lappenplastik komplikationslos ein. In einem Fall kam es
trotzdem zum Lappenverlust. Alle revedierten DIEP-Lappenplastiken zeigten im Vergleich zu den
nicht revedierten DIEP-Lappen eine härtere Lappenkonsisitenz auf.
Schlussfolgerung
SIEV-Gefäße bei freien DIEP-Lappenplastiken können bei akuter venöser Stauung des Lappens auch
nach 72 Stunden zur venösen Drainage verwendet werden. Dazu sollten die SIEV Gefäße beim
primären Heben der Lappenplastik dargestellt werden.
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Session 45: Komplikationsmanagement bei Brustkonstruktion
Gefühlte Lebensqualität? Sensibilitäts-Vergleich nach hautsparender vs. mod. radikaler Mastektomie
und DIEAP-Rekonstruktion
Norbert Heine
Heine, Norbert; Brebant, Vanessa; Kühlmann, Britta; Prantl, Lukas
Caritas-KH St. Josef, Deutschland
Einleitung:
Während in den USA zuletzt eine Zunahme der Implantat-Rekonstruktionen zu verzeichnen war,
nahm vor allem in Europa die autologe Rekonstruktion nach Brustkrebs in den letzten Jahren
unaufhaltsam zu. Als Goldstandard hat sich die Wiederherstellung mit dem freien UnterbauchPerforatorlappen (DIEAP-Flap) durchgesetzt.
Ein wesentlicher Nachteil des Verfahrens ist die häufig nach modifiziert radikaler Mastektomie
erforderliche, große Hautinsel des freien Unterbauchlappens, deren weitgehende oder vollständige
Gefühllosigkeit von vielen Patientinnen als störend empfunden wird.
Im Zuge moderner Techniken der hautsparenden Mastektomie lässt sich oft ein Großteil des
Hautmantels über der Brust nach Sofortrekonstruktion erhalten, ohne ein Sicherheitsrisiko für die
Patientin einzugehen.
In dieser Studie sollen die Vorteile dieser Technik für die Lebensqualität und Sensibilität der Haut
verglichen werden mit der Eigengewebs-Rekonstruktion nach konservativer Mastektomie.
Patienten und Methoden:
Verglichen werden zehn Patientinnen mit DIEAP-Rekonstruktion nach konservativer Mastektomie mit
großer Hautspindel, denen zehn Patientinnen nach hautsparender Mastektomie unter alleiniger
Mitnahme des Mamillen-Areolen-Komplexes gegenübergestellt werden.
Untersucht wird vor allem die Sensibilität der Haut mit Semmes-Weinstein-Monofilamenten an 9
standardisierten Punkten; daneben werden Erhebungen zu Lebensqualität und biometrische Daten
ausgewertet.
Ergebnisse:
Die beiden Patientengruppen werden nach Lebensalter, BMI, Größe der Rekonstruktion, Zeitintervall
seit der Operation und onkologischem Status verglichen.
Bei der Sensibilitäts-Untersuchung zeigt der Hautmantel in der Peripherie bei der Gruppe der
hautsparend operierten Patientinnen eine deutlich höhere Sensibilität gegenüber den Frauen nach
vollständiger Mastektomie; die Zone der Areola weist ebenfalls eine verbesserte Sensibilität auf als
bei der Vergleichsgruppe. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der Lebensqualitäts-Untersuchung
wieder.
Schlussfolgerung:
Die Kombination von hautsparender Mastektomie und Sofortrekonstruktion durch freien PerforatorLappen führt zu einer deutlich verbesserten Sensibilität im Bereich der rekonstruierten Brust bei
gleichzeitig verbesserter, rekonstruktionsbedingter Lebensqualität der Patientinnen.
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Session 45: Komplikationsmanagement bei Brustkonstruktion
Hebedefektmorbidität nach 142 FCI-Lappenplastiken zur Brustrekonstruktion
Victoria Struckmann
Struckmann, Victoria (1,2); Peek, Alberto (1); Wingenbach, Oliver (1); Harhaus, Leila (2); Kneser,
Ulrich (2); Holle, Giesbert (1)
1: Gemeinschaftspraxis Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main; 2: Klinik für Hand-, Plastische
und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der
Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
Einleitung
Die Relevanz der Hebedefektmorbidität nach fascio-cutaner infraglutealer (FCI)-Lappenplastik zur
Brustrekonstruktion wird kontrovers diskutiert. Diese Studie untersucht die Ergebnisse von 142 FCILappenplastiken zur Brustrekonstruktion, mit Fokus auf die Hebedefektmorbidität.
Patienten und Methoden
Es wurden alle Patientinnen eingeschlossen, die zwischen 2008 und 2013 eine FCI-Lappenplastik zur
Brustrekonstruktion erhalten haben. Die Hebedefektmorbidität wurde mittels Lower Extremity
Functional Scale evaluiert. Der Semmes-Weinstein Monofilament Test erfasste die postoperative
Sensibilität der Entnahmestelle. Mit der Vancouver Scar Scale (VSS) wurde die infragluteale
Narbenqualität dokumentiert.
Ergebnisse
108 (76%) der 142 Patientinnen waren zur Studienteilnahme bereit. Das mittlere Follow-Up betrug
40,2 (12-58) Monate, das mittlere Alter lag bei 45,4±9,17 (23-69) Jahren. Die Lappenverlustrate
betrug 0,9% (n=1). In der Lower Extremity Functional Scale betrug der Mittelwert 68,02±15,77 (1580) Punkte, entsprechend einem LEFS-Score von 84,96±20,04 (18,75-100). Postoperative
Wundheilungsstörungen traten infragluteal bei 8,3% (n=9) auf. Bei 5,6% (n=6) kam es zur
Serombildung. Der Einladung zur Nachuntersuchung folgten 47 (43,5%) Patientinnen. Die Narben im
Bereich der rekonstruierten Mamma wurden in 80,8% mit 1 (n=16) oder 2 (n=22) Punkten in der VSS
bewertet. Die Narben der infraglutealen Spenderregion in 89,4% mit 2 (n=17) oder 3 (n=25) Punkten.
Der Semmes-Weinstein Monofilament-Test zeigte bei 46,8% (n=22) eine erhaltene postoperative
Schutzsensibilität der Hebestelle, 14,9% (n=7) konnten die Filamentberührung ab einem Druck von
300g diskriminieren.
Nur 2 Patientinnen haben aus ästhetischen Gründen eine angleichende Straffung der
Gesäßgegenseite durchführen lassen.
Schlussfolgerung
Die FCI-Lappenplastik zur Brustrekonstruktion stellt eine sichere Op-Technik mit geringer
Lappenverlustrate dar. Hiermit lässt sich eine hohe Patientenzufriedenheit und eine schnelle
postoperative Mobilisation erreichen. Eine ausführliche Aufklärung und Befragung der Patientinnen
im Hinblick auf Alltags- und Freizeitaktivitäten, die aufgrund des infraglutealen Spenderareals
(temporär) beeinträchtigt sein könnten, ist essentiell.
Für eine bessere Vergleichbarkeit mit den Hebedefektmorbiditäten anderer Techniken (z.B. DIEP,
TMG) ist eine konsequente Erhebung von objektivierbaren Daten erforderlich.
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Session 47: Weiterbildung
Implementierung eines mikrochirurgischen Trainingslabors im Alltag eines Städtischen Krankenhauses
Leonard Walle
Walle, Leonard; Frerichs, Onno; Fansa, Hisham
Plastische Chirurgie Klinikum Bielefeld Mitte, Deutschland
Einleitung:
Mit zunehmender Gewichtung der Ökonomisierung im Medizin- und Krankenhausbereich erfährt die
chirurgische Weiterbildung und insbesondere die mikrochirurgische Lehre eine zu geringe
Gewichtung. Eine fundierte und strukturierte Lehre in der Mikrochirurgie ist jedoch essentiell und
das regelmäßige Training ermöglicht qualitative und quantitative Fortschritte. In dieser Studie
berichten wir von der Implementierung und den Ergebnissen eines mikrochirurgischen
Trainingslabors (MTL) im Alltag einer Krankenhausabteilung für Plastische Chirurgie.
Material und Probanden:
8 Ärzte (4 AA, 4 OA) konnten in diese Studie eingeschlossen werden. Der Beobachtungszeitraum
betrug 13 Monate (Juli 2012 - Juli 2013). An einem lebenden Labortier (Wistar Ratte) wurden in
Analgosedierung (gewichtsadaptiert mit Azepromazin, Ketamin und Metedomidin) standardisierte
Eingriffe operiert: Mikrochirurgische Gefäßanastomosen der A. und V. femoralis und Koaptationen
des N. ischiadicus. Die Zusage, Überwachung und Betreuung für dieses Vorgehen erfolgten durch das
Landesamt (LANUV) sowie einem Tierschutzbeauftragten der Universität Bielefeld. Unter anderem
wurden folgende Parameter zur Selbsteinschätzung auf einer numerischen Rating-Skala von den
operierenden Ärzten erhoben: allgemeine Geschicklichkeit, räumliches Vorstellungsvermögen,
operativer Fluss, Durchgängigkeit der Anastomosen und zusammenfassende Beurteilung. Bei jeder
zweiten Operation wurde der Fragebogen ausgefüllt. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS®
und eine statistische Signifikanz wurde ab 0,05 festgelegt.
Ergebnisse:
Wir konnten das MTL in den plastisch chirurgischen Alltag eines Städtischen Krankenhauses
erfolgreich integrieren und den Arzt für diesen Zeitraum freistellen. 51 Ratten (mindestens 6 pro
Arzt) wurden in dem oben genannten Zeitraum operiert und 24 Bögen (3 je Arzt) wurden ausgefüllt
und evaluiert. Es zeigten sich bei allen Parametern signifikante Verbesserungen.
Schlussfolgerung:
Die Integration eines mikrochirurgischen Trainingslabors im klinischen Alltag ist eine personelle,
logistische und finanzielle Herausforderung. Sind die Rahmenbedingungen geschaffen, ist eine
strukturierte und qualitativ hochwertige Ausbildung möglich. Der Erfolg ist an den erhobenen
Parametern messbar; die mikrochirurgischen „skills“ haben sich verbessert. Das MTL und die Studie
werden fortgesetzt. Zur Objektivierbarkeit der Ergebnisse ist eine verblindete Evaluation (ggf. durch
Videoanalyse) geplant.
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Session 47: Weiterbildung
Microsurgeons do better – Taktiles Training verhindert den altersabhängige Verschlechterung der
Sensibilität der Hand
Daniel Schmauß
Schmauß, Daniel (1); Megerle, Kai (1); Weinzierl, Andrea (1); Agua, Kariem (1); Cerny, Michael (1);
Lohmeyer, Jörn (2); Machens, Hans-Günther (1); Erne, Holger (1)
1: Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Klinikum rechts der Isar, München Deutschland;
2: Klinik für Plastische Chirurgie, Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg gemeinnützige GmbH,
Hamburg Deutschland
Einleitung: In einer vorhergehenden Studie haben wir gezeigt, dass die Sensibilität der Hand
altersabhängig ist, mit den besten Ergebnissen bei Probanden in der dritten Lebensdekade und einer
konsekutiven Verschlechterung mit zunehmendem Alter. Es ist jedoch nicht klar, ob regelmäßiges
taktiles Training diese altersabhängige Sensibilitätsverschlechterung der Hand verhindern kann.
Methoden: Bei der DGPRÄC-Tagung 2014 haben wir die Sensibilität der Hand bei 125
Kongressteilnehmern, welche mikrochirurgische Operationen durchführen und dadurch
regelmäßiges taktiles Training erfahren, untersucht. Wir haben statische und dynamische 2-PunkteDiskriminations-Tests (2PD) am radialseitigen Zeigefingernerven (N3) und am ulnarseitigen
Kleinfingernerven (N10) durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit einem Kollektiv, welches aus 154
Probanden ohne spezifisches taktiles Training bestand, verglichen.
Resultate: Es zeigten sich niedrigere statische und dynamische 2PD Werte für N3 und N10 in der
Mikrochirurgie-Kohorte. Ab der fünften Lebensdekade hatte die Mikrochirurgie-Kohorte eine
signifikant bessere Sensibilität der Hand im Vergleich zur Kontroll-Kohorte.
Schlussfolgerung: Regelmäßiges, über einen langen Zeitraum andauerndes taktiles Training kann die
altersabhängige Verschlechterung der Sensibilität der Hand verhindern.
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Session 47: Weiterbildung
Ästhetische Weiterbildung in einem Versorgungskrankenhaus – ist das möglich?
Maria Boyce
Boyce, Maria; Ipaktchi, Ramin; Vogt, Peter
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
Die Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie dauert in Deutschland 6
Jahre. Mit Einführung des Common trunks hat sich die Zeit, welche in der reinen Weiterbildung für
Plastische und Ästhetische Chirurgie verbracht wird, nochmals um 2 Jahre verkürzt.
Hinzu kommen der steigende Druck der Ökonomisierung der Krankenhäuser und dünne
Personaldecken. Diese Punkte machen die Weiterbildung im ästhetischen Bereich zu einer stetigen
Herausforderung.
In einer Umfrage von 2013 (Momeni et al. Annals of Plastis surgery) gaben 90% der Befragten (80 von
112) an eine weiterführende Ausbildung in ästhetisch plastischer Chirurgie zu brauchen. Als Faktoren
für die fehlende Weiterbildung wurden unter anderem ein unzureichendes Curriculum sowie zu
geringe Fallzahlen in ästhetischen Bereichen angegeben.
Somit stellt sich die Frage, ob eine Weiterbildung im ästhetischen Bereich in einem
Versorgungskrankenhaus überhaupt möglich ist.
An unserer Klinik wurde vor einem Jahr ein kompetenzbasiertes Weiterbildungscurriculum als Pilot
gestartet. Hier soll der Fokus von einer rein zeitbasierten Weiterbildung hin zu erworbenen
Kompetenzen gelenkt werden. Wichtig sind nicht nur die Durchführung des Eingriffes allein, sondern
auch der Erwerb generischer Fertigkeiten wie Gewebe-handling und operative Planung.
Trotz des Fokus der Klinik als supramaximal Versorgungskrankenhaus kann eine beständige Zahl
Eingriffe vorgewiesen werden, welche sich auch im ästhetischen Bereich findet. Dazu gehören nicht
nur Eingriffe wie Abdominoplastiken, Liposuktionen und Mammaeingriffe. Ein wesentlicher
Bestandteil bildet auch die Komplikationschirurgie. Patienten nach häufig im Ausland durchgeführten
Schönheitsoperationen stellen sich bei unzureichender Nachsorge und Komplikationen vor. Auch
diese bilden für den Weiterbildungsassistenten eine essentielle Lernerfahrung.
Interpersonelle Skills sind ebenfalls ein Bereich der nicht unterschätzt werden sollte und in der
Weiterbildung nicht oft genug trainiert werden kann.
Anhand des Beispiels unserer Klinik möchten wir die Möglichkeiten der Weiterbildung in ästhetisch
plastischer Chirurgie aufzeigen. Durch die Einführung eines kompetenzbasierten
Weiterbildungsprogrammes kann eine übersichtlichere und bessere Dokumentation des ästhetischen
Bereiches erreicht werden. Die erleichtert sowohl den Weiterbildnern als auch den Assistenten das
gezielte Training in diesem Bereich mit seinen vielfältigen Aspekten und Herausforderungen.
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Session 47: Weiterbildung
Ist die Fingerreplantation als Weiterbildungseingriff geeignet?
Dimitra Kotsougiani
Kotsougiani, Dimitra; Ringwald, Felicitas; Hundepool, Caroline; Neubrech, Florian; Bickert, Berthold;
Hirche, Christoph; Kneser, Ulrich
Klinik für Hand, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie -Schwerbrandverletztenzentrum-, BG Klinik
Ludwigshafen, Klinik für Plastische Chirurgie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Fragestellung: Die Replantation von Fingern stellt höchste Anforderungen an mikrochirurgische und
osteosynthetische Fertigkeiten. Ziel dieser Studie war es mit Hilfe einer Kohortenstudie zu
analysieren, ob Fingerreplantationen einen geeigneten Weiterbildungseingriff darstellen.
Methodik: Im Zeitraum von 2007-2014 wurden 79 Patienten mit einer oder mehrfachen
Fingerreplantationen in eine retrospektive Kohortenstudie eingeschlossen: Operation durch
Facharzt(Kohorte 1), Operation durch Arzt in Weiterbildung(Kohorte 2). Erhoben wurden
demographische Patientendaten zur Ermittlung der Verteilung der Patienten innerhalb beider
Kohorten sowie das Behandlungsergebnis (Komplikation, Revision und Fingerverlust). Die Statistik
erfolgte mittels univariater und multivariater Regressionsanalyse mit p <0.05 als signifikant.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 49 Replantationen von Kohorte 2 und 44 Replantationen von Kohorte
1 durchgeführt. Die demographischen Daten der Patienten sowie spezifischer Charakteristika zeigten
eine homogene Verteilung zwischen beiden Kohorten.
Die Analyse der Behandlungsergebnisse mit Hilfe der univariaten Analyse zeigte keine signifikanten
Unterschiede zwischen Kohorte 1 und 2 bezogen auf postoperative Komplikationen (27 vs. 29;
p=0.724), Notwendigkeit einer Revision (21 vs. 24; p=0.904) und Fingerverluste (17 vs. 16; p=0.547).
Ein geringe Anzahl venöser Anastomosen (n≤1) war mit einem erhöhten Risiko für postoperative
Komplikationen (p=0.001) assoziiert. Eine erhöhte Revisionsrate korrelierte mit proximaler
Amputationshöhe (Stadium 4/5 nach Tamai) (p=0.002), Anastomose von nur 1 Vene (p=0.002) und
Vorkommen intraoperativer Abnormalitäten (p=0.030). Steigende Fingerverlustraten wurden bei
venösen Anastomosen (n≤1) (P=0.007) und proximaler Amputationshöhe (p=0.041) beobachtet.
Nach Einschluss aller Variablen, welche univariat das Behandlungsergebnis beeinflusst hatten, in ein
multivariates Regressionsmodell, konnten weiterhin keine Unterschiede bezogen auf die Anzahl
postoperativer Komplikationen (p=0.979), Revisionen (p=0.920) und Fingerverluste (p=0.511)
zwischen beiden Kohorten festgestellt werden.
Schlussfolgerung:
Fingerreplantationen stellen unter standardisierten Bedingungen in einem großen
mikrochirurgischen Zentrum einen geeigneten Weiterbildungsengriff mit vergleichbaren
Komplikationsraten dar. Die Zahl venöser Anastomosen sowie die Amputationshöhe beeinflussen
unabhängig vom Facharztstatus des Operateurs das Behandlungsergebnis.
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Session 47: Weiterbildung
Einsatz von frischer humaner Haut zum Erlernen von chirurgischen Fertigkeiten: Entwicklung eines
Curriculums für Medizinstudenten
Jens Rothenberger
Rothenberger, Jens; Tschumi, Christian; Jafari, Morteza; Constantinescu, Mihai; Shafighi, Maziar
Universität Bern, Schweiz
Hintergrund: Das Erlernen von chirurgischen Fertigkeiten ist von großer Bedeutung für
Medizinstudenten um den zukünftigen Herausforderungen des Arbeitsalltags stand zu halten. Die
chirurgische Lehre ist jedoch beeinflusst von Effizienz-, Produktivitäts-, finanziellen und ethischen
Zwängen, was das Erlernen für Medizinstudenten unmöglich machen kann. Aus diesem Grund haben
wir einen neuen Ansatz entwickelt, der ein strukturiertes Erlernen von chirurgischen Fertigkeiten an
zu verwerfender Haut von post-bariatrischen Patienten ermöglicht. Methodik: Wir führten eine
Umfrage innerhalb 186 Medizinstudenten im letzten Jahr des Medizinstudiums durch um die
Notwendigkeit eines Curriculums für Hauttransplantationen zu klären. 15 Medizinstudenten wurden
in das neu entwickelte Curriculum eingeschlossen, das einen theoretischen Unterricht, die Teilnahme
im Operationssaal und die Teilnahme an einem praktischen Kurs beinhaltet. Folgende Prozeduren
wurden theoretisch und praktisch gelehrt: 1) Entnahme von Vollhaut, 2) Entnahme von Spalthaut mit
dem Humby- Knife und dem Dermatom, 3) Herstellen von Spalthaut mittels Mesher, 4)
Defektdeckung durch Einnaht von Vollhaut, 5) Defektdeckung durch Anbringen von Spalthaut mittels
Klammergerät. Vor und nach der Teilnahme am praktischen Kurs wurden die chirurgischen
Fertigkeiten anhand von 12 Kriterien mit dem OSATS (Objective Structured Assessment of Technical
Skills) bewertet. Im Anschluss an das Curriculum führten die Medizinstudenten eine Selbstevaluation
durch. Ergebnisse: Die Umfrage zeigte eine Notwendigkeit für ein Curriculum zum Erlernen von
chirurgischen Fertigkeiten in der Hauttransplantation. Nach Kursteilnahme konnten alle
Medizinstudenten ihre chirurgischen Fertigkeiten in allen 12 Kriterien signifikant verbesssern
(kumulative Werte vor und nach Kursteilnahme: 31.25 ± 5.01 vs. 45.38 ± 3.55). Die Selbstevaluation
zeigte positive Ergebnisse.Zusammenfassung: Unser Curriculum kann Medizinstudenten helfen,
Fertigkeiten und Selbstvertrauen für Hauttransplantationen zu erlernen und hiermit für
Herausforderungen im chirurgischen Alltag vor zu bereiten.
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Session 47: Weiterbildung
Universitäre Forschung in der Plastischen Chirurgie: Eine retrospektive Analyse im 5-Jahres-Intervall
Seyed Arash Alawi
Alawi, Seyed Arash; Laßek, Anne-Kathrin; Alharbi, Ziyad; Bohr, Stefan; Pallua, Norbert
Klinik für Plastische Chirurgie, Hand - und Verbrennungschirurgie Universitätsklinikum RWTH Aachen,
Deutschland
Hintergrund: Nach der von A.v.Humboldt im 18.Jahrhundert etablierten Universitätstruktur nimmt
Forschung eine zentrale Rolle jedweder akademischer Aktivität ein. Bezogen auf das Fachgebiet der
Plastischen Chirurgie schliesst letztere die Grundlagenforschung mit klinischer Fragestellung sowie
die kritische Beurteilung neuartiger und Standardtherapien mit ein, eine sozioökonomische
Evaluation mit eingeschlossen. Reziprok bestimmt hier eine definierte Forschungsaktivität jedoch
auch signifikant ein ärztlich-akademisches Handeln etwa hinsichtlich der Zuführung öffentlicher
Mittel und akdemischer Karriere. Hieraus begründet sich aus Ansicht der Autoren die dringliche
Notwendigkeit einer kontinuierlichen Evaluation fach-spezifischer akademischer Aktivitäten im
nationalen Vergleich.
Zielsetzung: Unser Studiendesign zielt auf eine nachvollziehbare qualitative Gewichtung der
Forschungsaktivität universitärer Kliniken mit eigenständigem Lehrstuhl für Plastische Chirurgie auf
nationaler Ebene. Neben einer Verteilung der Publikationen in die Unterbereiche der Plastischen
Chirurgie erfolgte eine Analyse über Parameter der Quantität (Publikationsanzahl) und der Qualität
(Impact Factor).
Methoden: Der Analyse-Zeitraum umfasste gelistete (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed) Publikationen
entsprechender Kliniken für Plastische Chirurgie im Zeitraum von 01/2010 bis 12/2014. Eine
Publikationszuweisung erfolgt primär über den aktuellen Klinikumsdirektor mit gesonderter Wertung
bei Wechsel der ärztlichen Leitung. Für eine Impact-Factor (IF) Gewichtung galt der spezifische 5Jahres Durchschnittswert des Journals als massgebend. Eine erweiterte Unterteilung in gesonderte
Forschungsbereiche erfolgt wie folgt: Zellbiologie/Tissue Engineering, Rekonstruktion, Hand,
Verbrennung, Ästhetik, Tumor, Reviews). Eine deskriptive statistische Analyse erfolgte zur Verteilung
der Publikationen zu oben genannten Zuordnungen, sowie die Berechnung der Konfidenzintervalle
(p<0.05) für die jährliche kumulative Summe des Impact-Factors (IS).
Ergebnisse: Für den Zeitraum von 01/2010 bis 12/2014 wurden insgesamt n=942 Publikationen
evaluiert mit folgender gesonderter Zuordnung: 43 % Reviews (n=405), 20 % Zellbiologie/Tissue
Engineering (n=185), 10 % Rekonstruktion (n=92) und 27 % andere (n=260). Ein Ranking nach
Publikationsanzahl war wie folgt: MH Hannover n=178 (Jährlich x =̅ 36, (x=) ̃ 34), Universität Erlangen
n=115 (Jährlich x =̅ 23, (x=) ̃ 23), Bergmannsheil Bochum n=90 (x =̅ 18, (x=) ̃ 19/ Jahr). Es ergab sich ein
jährlicher Gesamtdurchschnitt der Anzahl an Publikationen von: 14± 5 (p<0,05). Die jährliche,
kumulative Summe des Impact-Factors (IS) betrug im Gesamtdurchschnitt 30.07± 10.44 (p<0.05);
gesonderter IS: 1.MH Hannover x =̅ 74.66, (x=) ̃ 62.22, 2.UK Erlangen x =̅ 53.24, (x=) ̃ 50.84, 3.UK RWTH
Aachen x =̅ 46.12, (x=) ̃ 44.67. Der gesamt-durchschnittliche Impact-Factor per Publikation: 2.07± 0.29
(p<0.05); gesondert: 1.UK RWTH Aachen x =̅ 2.76, (x=) 2̃ .79; 2.UK Erlangen x =̅ 2.34, (x=) 2̃ .46; 3.MH
Hannover x =̅ 2.08, (x=) 2̃ .05. In Journals mit ausschliesslich plastisch-chirurgischem Fachhintergrund
wurde zu 37% publiziert.
Fazit: Eine objektivierbare vergleichende Analyse von Forschungsaktivität an deutschen Hochschulen
sollte unserer Ansicht nach zentralisiert, regelmäßig aktualisiert und öffentlich zugänglich sein. Hier
ist neben der fachlichen Einordnung des Forschungsengagements auch eine Beurteilung des
jeweiligen universitären Forschungsschwerpunktes sinnvoll. Weiterführend sollte mittelfristig dann
auch eine entsprechende Datenerhebung auf europäischer und internationaler Ebene erfolgen.
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Session 47: Weiterbildung
Vorteil durch Eigenständigkeit? Analyse der Publikationsleistung der universitären Plastischen
Chirurgie in verschiedenen Organisationsstrukturen.
Cornelius Schubert
Dr. med. Schubert, Cornelius; Dr. med. Leitsch, Sebastian; Härtnagl, Felix; Dr. med. Haas, Elisabeth;
Prof. Dr. med. Giunta, Riccardo
Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie des Klinikums der Ludwig-Maximilians
Universität München (LMU), Deutschland
Einleitung:
Trotz der Anerkennung als eigenständiges Fachgebiet ist die Plastische Chirurgie in der deutschen
Universitätsmedizin noch unzureichend i.R. unabhängiger Kliniken verankert. Ziel dieser Arbeit war
es, die Publikationsleistung der deutschen akademischen Plastischen Chirurgie zu untersuchen und
einen Vergleich zwischen eigenständigen Kliniken und untergeordneten Organisationsstrukturen zu
ziehen.
Material & Methodik:
Mittels Webseiten-Analyse wurden Organisationsstrukturen sowie personelle Ausstattung an
Universitätsklinika ermittelt. Via Pubmed-Analyse wurde die Publikationsleistung (Publikationsanzahl,
kumulativer Impactfaktor, Impactfaktor/Publikation, Publikationen/Arzt, Publikationen/Klinik) im
Zeitraum von 2009 bis 2013 eruiert. Die Verteilung von kumulativem Impactfaktor und
Publikationsanzahl auf die verschiedenen Fachzeitschriften sowie die Entwicklung des Impactfaktors
wurde in einer Journal-Analyse untersucht.
Ergebnisse:
An den 35 Universitätsklinika existierten 12 eigenständige Kliniken für Plastische Chirurgie und 8
untergeordnete Organisationsstrukturen. An 15 Universitätsklinika gab es keine plastisch-
chirurgischen Organisationsstrukturen. Der Personalschlüssel unterschied sich deutlich zwischen
eigenständigen Kliniken (3,6 OberärztInnen/Einheit) und untergeordneten Organisationsstrukturen
(1,1 OberärztInnen/Einheit). Der Großteil der Publikationen (89,0%) und kumulativen
Impactfaktorpunkte (91,2%) sowie die meisten Publikationen/Arzt (54 Publikationen/Jahr) und pro
Klinik (61 Publikationen/Jahr) waren an den eigenständigen Kliniken zu finden. Nur hier gab es TopPublikationen mit einem Impactfaktor > 5. Es zeichnete sich ein allgemeiner Negativtrend bzgl.
Publikationszahl (-13,4%) und kumulativen Impactfaktorpunkten (-28,9%) ab. 58,4% aller
Publikationen verteilten sich auf die Top-10 Zeitschriften, wovon ein Großteil (60% der Publikationen,
79,7% des kumulativen Impactfaktors) auf englischsprachige Fachzeitschriften entfiel. Der
Impactfaktor der Top-10 Fachzeitschriften entwickelte sich im Untersuchungszeitraum positiv
(+13,5%).
Zusammenfassung:
Eigenständige Kliniken für Plastische Chirurgie sind im Gegensatz zu untergeordneten
Organisationsstrukturen die zentralen Leistungsträger innerhalb der akademischen Plastischen
Chirurgie, welche im Allgemeinen bzgl. der Publikationsleistung rückläufige Tendenzen zeigt. Die Art
der Organisationsstruktur hat somit entscheidenden Einfluss auf die wissenschaftliche
Leistungsfähigkeit.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Orbital exenteration. Reconstructive options of the empty orbit – a review of 7 cases and a suggested
treatment algorithm
Inja Bogdan Alleman
Bogdan Allemann, Inja (1); Kuttenberger, Johannes (2); Winterholer, Dorrit (1); Fritsche, Elmar (1)
1: Klinik für Hand und plastische Chirurgie, Kantonsspital Luzern, Schweiz; 2: Klinik für Mund, Kiefer,
Gesichtschirurgie, Kantonsspital Luzern, Schweiz
Introduction
Skin cancers of the head and neck region are daily business for plastic surgeons and usually the
treatment is straightforward. Rarely, such cancers, when neglected or recurring can require extended
surgical procedures, such as orbital exenteration. The removal of soft tissue and eventually bone of
the orbit is an extreme and disfiguring operative procedure, resulting in a serious deformity and
posing a challenge for surgical reconstruction.
Material and methods
We retrospectively reviewed all cases of orbital exenteration at our institution from 2001 to 2015
(n=7) with regards to patient demographics, tumor characteristics, reconstructive methods and
complications. We further compared local reconstructive measures with free tissue transfer in terms
of complication rates and created a suggestion for a treatment algorithm.
Results
7 patients, 3 female, 4 male, received an orbital exenteration. Mean age at time of orbital
exenteration was 65.8 years (range 39 to 81). Main causative tumors were melanoma (n=4), followed
by basal cell carcinoma (n=2) and one adnexal tumor. Of the melanoma, 3 were conjunctival
melanomas, one was a melanoma of the skin, originally localized on the lid. Both basal cell
carcinomas were recurring tumors. Reconstructive surgical methods used were local transposition
flaps in 3 cases (2 temporalis, temporalis + pericranium), free flaps in 4 cases (2 lateral arm, 1 radial
forearm, 1 anterolateral tigh). Split skin grafting was performed in 1 case, which had to be
reconstructed with a free flap due to non-conservatively treatable local infection. Of the local and
free flaps performed, there were no flap failures or major complications recorded.
Conclusion
Treatment of neglected or recurring skin cancers of the head and neck region with orbital
exenteration is a disfiguring procedure resulting in a considerable soft tissue defect. Reconstruction
with free flaps does not show increased complication rates when compared to local transposition
flaps and seems to be a safe surgical method to reconstruct and fill the empty orbit and allow for
satisfactory prosthetic rehabilitation. Our proposed treatment algorithm is the reconstruction with
local flaps in case of orbital exenteration without removal of bone. If an extended exenteration with
bone removal is required, or if the patient has previously been irradiated, we suggest the
reconstruction with a microvascular free flap.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Verwendung von plastisch-rekonstruktiven Operationstechniken zur Defektdeckung von
ausgedehnten Schädelbasisdefekten
Felix J. Paprottka
Paprottka, Felix J. (1); Krezdorn, Nicco (2); Ipaktchi, Ramin (2); Vogt, Peter (2)
1: Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, AGAPLESION Diakonieklinikum Rotenburg,
Deutschland; 2: Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische
Hochschule Hannover
Einführung
Ausgedehnte Schädelbasisdefekte stellen den behandelnden Arzt vor große Herausforderungen. Um
eine nachhaltige Wiederherstellung von Funktion und Ästhetik in diesem sensiblen Bereich zu
erreichen, müssen die betroffenen Pat. oft eine Vielzahl an langwierigen Operationen über sich
ergehen lassen. Schädelbasisdefekte entstehen hauptsächlich als Folge von umfangreicher
Tumorresektion oder iatrogenen Prozessen. Zur Defektdeckung kommen freie Lappenplastiken zum
Einsatz – hierbei ist ein hohes Maß an mikrochirurgischer Erfahrung essentiell.
Material und Methoden
Von 2008 bis 2014 wurden 10 Pat. mit ausgeprägten Schädelbasisdefekten in unserer Klinik von
einem erfahrenden Operateur chirurgisch therapiert (n = 10). Es erfolgte eine interdisziplinäre
Patientenversorgung. 5 Pat. wurden mit Latissimus-dorsi- (LD), 2 Pat. mit LD plus Skapula-, 2 Pat. mit
Rectus-Abdominis- und 1 Pat. mit einer Omentum-Lappenplastik versorgt. Das durchschnittliche p.o.
Follow-up-Intervall betrug 2,3 Jahre (Range: 0,5-4,5). Die ausgedehnten Schädelbasisdefekte
entstanden in 9 Fällen nach Tumordebulking und in 1 Fall bei Z.n. Kraniektomie nach Hirnblutung.
Ergebnisse
In allen Fällen konnte eine abschließende chirurgische Behandlung der vorliegenden
Schädelbasisdefekten durch die Verwendung von freien Lappenplastiken herbeigeführt werden –
durchschnittliche Operationsdauer: 5:44 h (Range: 4:45 – 7:52 h) für LD-Flap (n=5). Es war kein
Lappenverlust p.o. zu verzeichnen. Primäres Zielkriterium sind Lebensqualität und Überlebensrate
der versorgten Pat. - keiner der Pat. verstarb während des angegebenen Follow-up-Intervalls. Trotz
des multimorbiden Patientenklientels kam es postoperativ nur zu einer geringen Anzahl an
Komplikationen. Des Weiteren erfolgt eine detaillierte Beschreibung der einzelnen angewandten
Operationstechniken.
Zusammenfassung
Plastisch-chirurgischen Defektdeckungen von ausgedehnten Schädelbasisdefekten stellen eine
effiziente und effektive Behandlungsoption dar. Mit angepassten freien Lappenplastiken können
komplexe Haut- und Weichteildefekte an der Schädelbasis erfolgreich versorgt werden. Das
Wiedererlangen von Lebensqualität seitens der betroffenen Pat. hat dabei oberste Priorität. Die
Erfolgsrate der chirurgischen Versorgung muss anhand jedes einzelnen Patientenfalls beurteilt
werden. Ein interdisziplinäres Vorgehen sollte im Sinne der bestmöglichen Patientenversorgung
angestrebt werden.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Die Rekonstruktion des Skalps: Wer, wie, was?
Heiko Sorg
PD Dr. med. Tilkorn, Daniel J.; PD Dr. med. Sorg, Heiko; PD Dr. med. Hauser, Jörg
Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie,
Handchirurgie, Essen
Einleitung
Der Kopf und das Gesicht zählen zu den Regionen mit dem höchsten Anspruch der ästhetischen und
funktionellen Rekonstruktion. Für den Wundverschluss des Skalps existieren daher vielfältige
Möglichkeiten. Die Auswahl des rekonstruktiven Verfahrens setzt jedoch die Beachtung diverser
Faktoren, wie die lokale Defektsituation, die Grund- und Nebenerkrankungen, die
Patientencompliance sowie -wünsche und eine notwendige Nachbehandlung voraus. Zur
Erleichterung einer Therapieentscheidung stehen zusätzlich viele Algorithmen zur Verfügung.
Material und Methoden
Dieser Vortrag soll einen Überblick über die Möglichkeiten in der Rekonstruktion von Skalpdefekten
mit speziellem Fokus auf Patienten-spezifische Grundvoraussetzungen, den Ort und die Entstehung
des Defektes sowie ästhetischer Aspekte geben. Zudem werden in der Literatur beschriebene
Algorithmen der Skalp-Rekonstruktion vorgestellt. Anhand des eigenen Patientenguts wird
dargestellt, welche Optionen der Skalprekonstruktion bestehen und wie die Entscheidung zur
entsprechenden Versorgung getroffen wurde und wie vielfältig die einzelnen Faktoren diese
Entscheidung beeinflusst haben.
Ergebnisse
Anhand von fünf Patientenbeispielen wird dargestellt, dass die Skalprekonstruktion eine individuelle
Behandlung erfordert, welche sowohl die Defekt-assoziierten Voraussetzungen (z.B. Lokalisation,
Radiatio, Knochendefekt, Spenderregion), aber insbesondere die Patienten-relevanten Parameter
(Alter, Geschlecht, Behaarung, Begleiterkrankungen) und die etwaige Nachbehandlung
berücksichtigen muss. Hier werden die eigenen Fälle, auch im Hinblick auf vorgestellte Algorithmen,
kritisch diskutiert.
Diskussion
Die Herausforderung bei der Rekonstruktion des Skalps besteht in der höchst individuellen
Versorgung des Patienten. So können in einigen Fällen selbst einfache rekonstruktive Maßnahmen,
wie die Spalthaut-Transplantation, die ideale Rekonstruktionsmöglichkeit darstellt. Hingegen kann
bei anderen Defektsituationen (wie z.B. postradiogenen oder infektbedingten Traumen) ein freier
Gewebetransfer unvermeidbar sein und die einzige erfolgreiche Maßnahme zur Defektdeckung
darstellen. Ein Algorithmus für die Skalprekonstruktion kann aus unserer Sicht als Leitstruktur
hilfreich sein, jedoch ist er in vielen Fällen nicht möglich oder sinnvoll einsetzbar, da die Entscheidung
zur jeweiligen Versorgung individuell angepasst und entsprechend umgesetzt werden sollte.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Funktionelle Ergebnisse der Gesichtstransplantation
Sebastian Fischer
Fischer, Sebastian (1,2); Kueckelhaus, Maximilian (1,3); Bueno, Ericka (1); Pomahac, Bohdan (1)
1: Department of Surgery, Division of Plastic Surgery, Brigham and Women’s Hospital, Harvard
Medical School, 75 Francis St, 02115 Boston, Massachusetts; 2: Department of Hand-, Plastic and
Reconstructive Surgery, Burn Trauma Center, BG Trauma Center Ludwigshafen; University of
Heidelberg; Ludwig-Guttmann-Strasse 13, 67071 Ludwigshafen, Germany; 3: Department of Plastic
and Reconstructive Surgery, Burn Centre, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr University
Bochum, Germany
Einleitung:
In dieser Studie präsentieren wir eine Übersicht über funktionelle Beeinträchtigungen vor bzw.
Verbesserungen nach Gesichtstransplantationen (GT).
Methoden:
Im Zeitraum von 2009 bis 2014 wurden sechs GT in unserer Einrichtung durchgeführt. Um die
funktionellen Ergebnisse zu beurteilen, wurden alle Krankenakten begutachtet und die Patienten
körperlich untersucht. Als Prüfgröße dienten die Fähigkeiten zu riechen, atmen, essen, sprechen,
grimassieren und die sensible Gesichtsempfindung vor und nach GT. Die Ergebnisse wurden sowohl
mittels Foto- und Videodokumentation, als auch mit CT-gestützter Messung der Atemwege
dokumentiert.
Ergebnisse:
Vor GT wiesen alle Patienten Einschränkungen in der Fähigkeit zu atmen, essen, sprechen,
grimassieren und im Gefühlsempfinden auf. Zwei von sechs Patienten waren aufgrund des Fehlens
der Nasengänge in ihrem Riechvermögen eingeschränkt. Zwei Patienten waren auf ein Tracheostoma
und ein Patient auf ein Gastrostoma angewiesen. Nach Gesichtstransplantation und einem
durchschnittlichen Follow-Up von 3,5 Jahren wurden signifikante Verbesserungen in allen Prüfgrößen
festgestellt. Fortschreitende Reinnervation der Gesichtshaut und der Muskeln ermöglichte bzw.
verbesserte die Fähigkeit zu essen, das Sprechvermögen, das Grimassieren und die sensible
Gefühlsempfindung. Signifikante Zunahme des oberen Atemwegvolumens und die Rekonstruktion
der Nasengänge führten zu Besserungen der Prüfgrößen Atmung und Geruchsinn. Kein Patient war
nach GT auf Tracheo- oder Gastrostoma angewiesen.
Schlussfolgerung:
Diese Studie demonstriert die Effektivität von Gesichtstransplantationen in der Verbesserung der
Gesichtsfunktionen und damit der Lebensqualität.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Pleomorphic Clinical Presentation of Acute Rejection in Face Transplantation
Maximilian Kückelhaus
Kückelhaus, Maximilian (1,2); Wo, Luccie (1); Fischer, Sebastian (1,3); Aycart, Mario (1); Alhefzi,
Muayyad (1); Hirsch, Tobias (2); Bueno, Ericka (1); Pomahac, Bohdan (1)
1: Brigham and Women's Hospital, Harvard Medical School, USA; 2: Department of Plastic Surgery,
BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr University Bochum, Bochum, Germany; 3: Department of
Plastic Surgery, BG University Hospital Ludwigshafen, Heidelberg University, Ludwigshafen, Germany
Introduction: Face transplantation aims to restore severely disfigured patients in a one-step
procedure. The most common complication after face transplantation is acute rejection, and it is
even more common than in solid organ transplantation. The skin on the facial allograft is evaluated
to diagnose and therefore treat acute cellular rejection rapidly. However, rejection can present in
more than one fashion and this complicates differentiation of rejection from other mostly dermatitic
skin conditions. This challenge is particularly evident in hospitals with limited experience in the
diagnosis of acute rejection of facial allografts.
Methods: We analyzed our experience with acute rejection episodes in seven face transplant
recipients (6 months – 6 years post op). All acute rejection episodes that displayed Banff grade II
rejection or higher after histopathological evaluation were taken into account.
Results: We found pleomorphic clinical presentation of acute rejection in our patients. During acute
rejection episodes in the early post-transplant period, all patients displayed pronounced erythema
and some edema. Over a longer follow up (>4 years, n=4), however, we observed acute rejection
episodes associated with less erythema and no edema. There was one episode of late grade III acute
rejection with erythema mostly present at the suture lines.
Discussion: We demonstrate a transition in presentation of acute rejection from strong
erythematous efflorescences towards mostly more discrete changes with time after facial
transplantation. It remains to be elucidated whether different expression patterns of acute rejection
are associated with different responses to standard rescue therapies.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Makroskopischer Verlauf der Vena facialis im Gesichtsbereich - Implikationen für rekonstruktive und
ästhetische Eingriffe
Thilo Schenck
Schenck, Thilo (1); Cotofana, Sebastian (2)
1: Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen
Universität München; 2: Institut für Anatomie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität,
Salzburg
Hintergrund:
Genaue anatomische Kenntnisse der Gefäßverläufe sind unabdingbar für erfolgreiche Eingriffe im
Gesicht. Die Arteria und Vena facialis sind häufige Anschlussgefäße für Lappenplastiken im Gesicht.
Kenntnisse ihrer Verläufe sind für minimal-invasive ästhetische Prozeduren von hoher Relevanz. Der
Verlauf der A. facialis ist in zahlreichen Arbeiten untersucht und beschrieben worden. Hinsichtlich der
V. facialis ist die Datenlage nur gering.
Material und Methoden:
Der Verlauf der V. facialis und ihr Bezug zu angrenzenden Strukturen wurde beidseits an 34
unfixierten und 8 formalin-fixierten Kopfpräparaten untersucht.
Ergebnisse:
Die A. und V. facialis überkreuzten in allen Fällen gemeinsam die Mandibula am Vorderrand des
Musculus masseter. Während die Arterie in das Spatium buccale eintritt und nach anterior-superior
in Richtung Mundwinkel verläuft, tritt die Vene in eine Venenscheide ein, in der sie ohne weitere
Begleitstrukturen nach kranial verläuft. Die Venenscheide steht nach lateral in kontinuierlicher
Verbindung mit der Faszia parotideo-masseterica. Auf Höhe des Os zygomaticum verbindet sich die
Venenfaszie mit dem breitbasigen ossären Ansatz des M. zygomaticus major. Die V. facialis
unterkreuzt diesen Muskel in allen untersuchten Fällen in allen untersuchten Fällen.
Diskussion:
Die V. facialis wird häufig als gemeinsam mit der A. facialis verlaufend dargestellt. In dieser Arbeit
wurde an 42 Kopfpräparaten beidseits gezeigt, dass die Vene in allen Fällen am Vorderrand des M.
masseter und damit immer lateral des Foramen infraorbitale verläuft. Es wurde kein gemeinsamer
Verlauf von Arterie und Vene gefunden. Diese Arbeit stellt erstmals detailliert den Verlauf der V.
facialis dar. Hierbei wurde eine eigene Venenscheide identifiziert, der eine mechanisch-rheologische
Funktion zukommen könnte. Die Arterie tritt den großen Bewegungsamplituden bei Mundöffnung
durch einen geschlängelten Verlauf entgegen. Die Vene scheint durch den dorsalen Verlauf und die
Aufhängung in der Venenscheide vor diesen Bewegungen geschützt zu sein.
Die vorliegende anatomische Beschreibung soll bei der operativen Darstellung der Gefäße helfen und
bei der Angabe von sogenannten „Danger Zones“ für die Applikation von Filler-Materialien
berücksichtigt werden.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Face Reconstruction with Microsurgical and Craniofacial Techniques
Lars H. Evers
Lars H. Evers1,2,3 ; Fu-Chan Wei 2; Eric Arnaud 3 ; Uwe von Fritschen 1
1 Department of Plastic Surgery, Behring Hospital, Academic Hospital of Charite University Medicine,
Berlin, Germany; 2 Division of Microsurgery, Department of Plastic and Reconstructive Surgery,
Chang Gung Memorial Hospital, Taipei, Taiwan; 3 National Reference Center for Craniofacial Surgery,
Hospital Necker Enfants Malades, Paris, France
BACKGROUND:
Large, composite defects in the craniofacial region are still an enormous reconstructive challenge.
The fusion of soft and hard tissue especially in the face as a delicate anatomical region requires a
multitude of different techniques and refinements. Deficiencies of both the facial skeleton and the
overlying soft tissue must be addressed to achieve the optimal reconstructive functional and
aesthetic result. Several novel techniques evolved over the past decades based on advances in
craniofacial and microsurgery. These two disciplines begun to overlap more frequently, and the
techniques of one have been used to advance the other. In the current study, the authors present
their personal experiences and aim to describe the available options for free tissue transfer to the
face as well as highly advanced craniofacial techniques to correct congenital, posttraumatic and
oncologic defects.
METHODS:
Here we present our combined institutional experience with 85 patients over a period of 2 years who
underwent facial reconstruction including microsurgical soft and hard tissue reconstructions as well
as complex craniofacial reconstructions. The follow-up was at least 6 month. Furthermore a review of
microsurgical and craniofacial reconstructive options of aesthetic units within the craniofacial region
was undertaken with attention directed toward surgeon preference.
RESULTS:
The anatomical areas analyzed included scalp, calvaria, forehead, frontal sinus, nose, maxilla and
midface, periorbita, mandible, lip, and tongue. Although certain flaps such as the anterolateral thigh
flap (ALT) were used in multiple reconstructive sites, each anatomical location possesses a unique
array of flaps to maximize outcomes. The overall free flap survival rate was 98.2%. Major
complications (revisions, major hematoma, infections) occurred in 9.3 %, minor complications
(wound dehiscence etc.) occurred in 13.7%. The underlying defects included oncologic cases,
posttraumatic defects as well as congenital deformities. Some of the patients had previous facial
skeletal correction using craniofacial techniques. The age at operation ranged from 3 to 78 years. The
most common applied flaps were anterolateral thigh flap (ALT), free fibula flap +/- skin paddle and in
some cases with soleus muscle as an osteomyocutaneous peroneal artery-based composite (OPAC)
flap. Furthermore we used parascapular flaps, radial and ulnar forearm flaps, sural artery perforator
flaps and gracilis muscle free flaps.
CONCLUSIONS:
Craniofacial surgery, like plastic surgery, has made tremendous advancements in the past decades.
With innovations in technology, flap design, and training, microsurgery has become safer, faster, and
more common than in previous decades. Reconstructive microsurgery allows the surgeon to be
creative in his approach, and free tissue transfer has become a mainstay of modern craniofacial
reconstruction. Correction of facial contour in complex craniofacial defects is possible using
microsurgical techniques. These free flaps "camouflage" the underlying skeletal deformity that
persists sometimes despite traditional skeletal reconstruction while restoring symmetrical facial
contour. We recommend the “marriage” of both skeletal and microsurgical soft-tissue
reconstructions to achieve the optimal functional and aesthetic result for craniofacial contouring in
these challenging patients.
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Session 48: Rekonstruktive: Gesicht und Kopf
Face Reconstruction with Microsurgical and Craniofacial Techniques
Lars H. Evers
Lars H. Evers1,2,3 ; Fu-Chan Wei 2; Eric Arnaud 3 ; Uwe von Fritschen 1
1 Department of Plastic Surgery, Behring Hospital, Academic Hospital of Charite University Medicine,
Berlin, Germany; 2 Division of Microsurgery, Department of Plastic and Reconstructive Surgery,
Chang Gung Memorial Hospital, Taipei, Taiwan; 3 National Reference Center for Craniofacial Surgery,
Hospital Necker Enfants Malades, Paris, France
BACKGROUND:
Large, composite defects in the craniofacial region are still an enormous reconstructive challenge.
The fusion of soft and hard tissue especially in the face as a delicate anatomical region requires a
multitude of different techniques and refinements. Deficiencies of both the facial skeleton and the
overlying soft tissue must be addressed to achieve the optimal reconstructive functional and
aesthetic result. Several novel techniques evolved over the past decades based on advances in
craniofacial and microsurgery. These two disciplines begun to overlap more frequently, and the
techniques of one have been used to advance the other. In the current study, the authors present
their personal experiences and aim to describe the available options for free tissue transfer to the
face as well as highly advanced craniofacial techniques to correct congenital, posttraumatic and
oncologic defects.
METHODS:
Here we present our combined institutional experience with 85 patients over a period of 2 years who
underwent facial reconstruction including microsurgical soft and hard tissue reconstructions as well
as complex craniofacial reconstructions. The follow-up was at least 6 month. Furthermore a review of
microsurgical and craniofacial reconstructive options of aesthetic units within the craniofacial region
was undertaken with attention directed toward surgeon preference.
RESULTS:
The anatomical areas analyzed included scalp, calvaria, forehead, frontal sinus, nose, maxilla and
midface, periorbita, mandible, lip, and tongue. Although certain flaps such as the anterolateral thigh
flap (ALT) were used in multiple reconstructive sites, each anatomical location possesses a unique
array of flaps to maximize outcomes. The overall free flap survival rate was 98.2%. Major
complications (revisions, major hematoma, infections) occurred in 9.3 %, minor complications
(wound dehiscence etc.) occurred in 13.7%. The underlying defects included oncologic cases,
posttraumatic defects as well as congenital deformities. Some of the patients had previous facial
skeletal correction using craniofacial techniques. The age at operation ranged from 3 to 78 years. The
most common applied flaps were anterolateral thigh flap (ALT), free fibula flap +/- skin paddle and in
some cases with soleus muscle as an osteomyocutaneous peroneal artery-based composite (OPAC)
flap. Furthermore we used parascapular flaps, radial and ulnar forearm flaps, sural artery perforator
flaps and gracilis muscle free flaps.
CONCLUSIONS:
Craniofacial surgery, like plastic surgery, has made tremendous advancements in the past decades.
With innovations in technology, flap design, and training, microsurgery has become safer, faster, and
more common than in previous decades. Reconstructive microsurgery allows the surgeon to be
creative in his approach, and free tissue transfer has become a mainstay of modern craniofacial
reconstruction. Correction of facial contour in complex craniofacial defects is possible using
microsurgical techniques. These free flaps "camouflage" the underlying skeletal deformity that
persists sometimes despite traditional skeletal reconstruction while restoring symmetrical facial
contour. We recommend the “marriage” of both skeletal and microsurgical soft-tissue
reconstructions to achieve the optimal functional and aesthetic result for craniofacial contouring in
these challenging patients.
Session 49: Infektionen in der Hand und im Unterarm in Kooperation mit der DGH
Wie “harmlos” ist Wasser? - Fallvorstellung einer Hochdruck-Injektionsverletzung mit Wasser
Alexander Björn Stuflesser
Stuflesser, Alexander Björn; Schopp, Brigitte; Schulz, Tino; Remmel, Eugenia
AMEOS Klinikum St. Josef Bremerhaven, Deutschland
Abstract:
Es gibt einen generellen Konsensus, dass Hochdruck-Injektionsverletzungen mit toxischen
Substanzen (Fett, Farbe, Benzin, usw.) chirurgisch revidiert und debridiert werden müssen. Die
selteneren Injektionsverletzungen mit Wasser, ohne toxische Wirkung, werden als weniger gefährlich
eingestuft und werden oftmals konservativ behandelt. Wir diskutieren einen Fall eines
asymptomatischen Patienten nach Wasser-Hochdruck-Injektionsverletzungen. Er zeigte ein
beginnendes Kompartment-Syndrom, eine Sehnenteilruptur und eine beginnende
Weichteilinfektion. Der Patient wurde operativ in einem kurzen stationärem Aufenthalt versorgt und
zeigte nach kurzer Zeit ein gutes funktionelles Outcome.
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Session 50: Thoraxwand: Trichterbrust und Rekonstruktion
Simultaneous surgical correction of cardiac diseases and severe chest wall deformities
Eva Maria Delmo Walter
Delmo Walter, Eva Maria (1); Stamm, Christof (1); Bernd, Hartmann (2); Ekkernkamp, Axel (2);
Hetzer, Roland (1)
1: Deutsches Herzzentrum Berlin, Deutschland; 2: Unfallkrankenhaus Berlin
Objective: Patients with congenital fibrous tissue abnormalities may present with severe chest wall
deformities with concomitant cardiac diseases necessitating surgery. This report analyses the
outcome of simultaneous performance of cardiac surgery and reconstruction of chest wall
deformities.
Patients: Between 1993 and 2013, 17 patients (median age 24.3, range 2-64, years) presented with
heart diseases of whom 13 (76.4%) had aortic root and valve abnormalities which warrant surgery.
Twelve patients had Marfan syndrome. Fifteen patients had severe pectus excavatum while 2 had
pectus carinatum. All patients underwent perioperative echocardiography, cardiac computerized
tomography and pulmonary function tests. Approach was midline sternotomy using cardiopulmonary
bypass, under normothermia/moderate systemic hypothermia to treat the specific cardiac disease.
Single-stage chest wall reconstruction for pectus excavatum and carinatum was performed. Ravitch
technique was employed from 1993 until 1998 in 3 patients. It consisted of excision of all deformed
cartilages from the perichondrium, division of the xiphoid and intercostal bundles from the sternum
and transverse sternal osteotomy. The sternum was displaced anteriorly and held into position by
using wires or with a Rehbein splint. Since 2000, Robiczek's repair technique was individually applied
based on the extent of the deformity. Proximal and distal (to remove the xiphoid) horizontal
sternotomy with subepichondrial resection of appropriate segments of the rib cartilages around the
rim of the funnel was performed. Three to four double layer strips of meshgrafts placed under the
sternum were sutured to the lateral rib stumps under moderate tension.
Results: No postoperative morbidity nor mortality occured. During a median follow-up of 9.3 (range
1.4-21.3) years, there was a significant improvement in cardiac function and hemodynamic status.
Chest wall stability was maintained and cosmetic outcome of reconstruction was satisfactory,
without residual chest wall depression. Freedom from reoperation is 100%. However, lung function,
assessed by inspiratory vital capacity and forced expiratory volume was decreased until 6 months
postoperatively which may be due to extensive scarring of the anterior chest wall. Survival rate is
94.4%.
Conclusion: Simultaneous cardiac surgery and chest wall reconstruction of chest wall deformities can
be performed without adverse events and with highly satisfactory long-term outcome.
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Session 50: Thoraxwand: Trichterbrust und Rekonstruktion
Die Sternumosteomyelitis – eine interdisziplinäre Herausforderung oder nur Altlast der Herzchirurgie ?
Ergebnisse einer Single-Center Studie mit 192 Patienten
Erhan Demir
Demir, Erhan (1); Ribitsch, Benedikt (1); Weinand, Christian (2); Schulz, Alexandra (1); Seyhan, Harun
(1); Fuchs, Paul Christian (1)
1: Kliniken der Stadt Köln, Klinikum der Universität Witten/Herdecke, Köln-Merheim, Deutschland; 2:
Abteilung für Plastische Chirurgie, Dietrich Bonhoeffer Klinik, Neubrandenburg
Einleitung:Die Sternumosteomyelitis,multifaktorielle Folge einer Non-Union nach Sternotomie,kann
in einer gefürchteten Mediastinitis enden.In einer retrospektiven Single-Center-Studie mit n=192
Patienten sollten anhand der Ergebnisse Maßnahmen zur Prävention,stadiengerechten Therapie und
Nachsorge getroffen werden.
Methodik:n=124 m/n=68 w Pat. mit einem mittleren Alter von 68J wurden mir einer Wundgröße von
105cm2 nach folgenden Index-OPs vorgestellt:n=137 ACVB,n=20 AKE/MKE,n=26 ACVB+MKE/AKE,n=7
sonstige. Neben den demograph. Daten,Behandlungsverläufen sollen mögliche Prädilektionsfaktoren
für eine Komplikation,Therapie-Algorithmen und das Outcome dargestellt werden.
Resultate:Der Zeitraum zwischen der Index-OP und dem Auftreten einer Wundheilungsstörung lag
bei 15,7d mit einer Latenzperiode in der Überweisung von 77d.Ein positives Outcome nach
frühzeitiger Überweisung konnte als Einfluss auf die Liegezeit,Revisionsrate oder Operationen nicht
erwiesen werden.N=46 Pat. waren bei Aufnahme septisch und n=97 Pat. wurden intensivpflichtig.Die
Gesamtliegedauer betrug im Mittel 43,6d mit 39,26d bei Pat. ohne multiresistente Keime und 51,74d
bei Pat. mit multires. Keimen (p< 0.05).Eine Anzahl von n=31 Pat. mit einer mittleren Wundgröße von
122cm2 verstarben,in n=19 Fällen wurde ein multires. Keim im Biopsat gefunden und n=25 Pat.
waren bei der Übernahme septisch.Aus der Gruppe von n=161 erfolgreich therapierten Pat. waren
n=21 Pat. septisch bei Aufnahme.Die Defektsanierung begann in n=181 Fällen mit einem
Débridement, einer VAC-Therapie,gefolgt von einer flächenabhängigen Deckung u.a. mit n=129
Pectoralis-L. (n=26 unilat., n=103 bilat.), n=19 Rectus-L., n=15 LD-L. und einem Omentum.Pat. mit
multires. Keimen mussten signifikant häufiger vor einer erfolgreichen Defektdeckung débridiert
werden (p< 0.02) als Patienten ohne Problemkeime.In n=73 Fällen wurden Wundheilungsstörungen
nach durchschnittl. 16,4d beobachtet und revidiert.
Schlußfolgerungen:In der bisher größten Single-Center-Studie zur Sternumosteomyelitis wurden
komplikationsreiche Verläufe mit zahlreichen OPs und eine relativ hohen Letalitätsrate
beobachtet.Der Algorithmus zur Defektsanierung konnte erfolgreich bei n=161 Pat. angewandt
werden.Eine frühzeitige Vorstellung ist im Hinblick auf die Prävention von Problemkeimen mit
septischen Komplikationen sowie das radikale Debridement ein positiver Therapiefaktor.Ein Befall
mit multiresistenten Keimen korreliert erwartungsgemäß mit schlechterem Outcome.
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Session 50: Thoraxwand: Trichterbrust und Rekonstruktion
5 Jahre Defektrekonstruktion bei Sternumosteomyelitis mit freien Lappenplastiken mit zervikalem
Gefäßanschluss nach kardiochirurgischen Eingriffen
Sotiria Theodosiadi
Theodosiadi, Sotiria; Mario, Avelina I.; Dadras, Mehran; Ghods, Mojtaba
Ernst von Bergmann Klinikum, Germany
Einleitung:
Die Defektrekonstruktion bei sternalen Osteomyelitiden nach kardiochirurgischen Interventionen
stellt trotz der verschiedenen rekonstruktiven Optionen eine Herausforderung für die
Wiederherstellungschirurgie dar. Wir berichten über unsere Erfahrungen und Ergebnisse der
Sternaldefekt-Rekonstruktion mittels freien Lappenplastiken mit zervikalem Gefäßanschluss, unseren
Therapiestandards und dem hieraus entwickelten Algorithmus.
Material und Methoden:
Eine retrospektive Analyse der vorhandenen Daten aus Patientenakten, Operationsberichten, und
Intensiv Station Akten wurde durchgeführt. Zwischen 2010 und 2014 wurden in unserer Abteilung
insgesamt 28 Patienten mit Sternaldefekten mittels 35 freien Lappen Rekonstruktionen in 29
Operationen behandelt. Bei 6 Patienten wurde eine Doppellappenprozedur gewählt. Das mittlere
Alter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 68,2 Jahren (50-82 J.).
Ergebnisse:
Alle Patienten wurden mit ASA III oder IV eingestuft. Die mittlere Krankenhaus Verweildauer betrug
47 Tage, mit einer durchschnittlichen Verweildauer auf der Intensiv Station von 4 Tagen. 4 Patienten
verstarben, 3 Lappen wurden revidiert, in 3 Fällen kam es zu einem Lappenverlust. 19 Antero-Lateral
Thigh, 6 Latissimus Dorsi, 8 Gracilis und 2 Rektus abdominis Lappen wurden mikrochirurgisch an die
zervikalen Gefäße angeschlossen. Die mittlere Operationsdauer betrug 398 Minuten. 8 Patienten
benötigten komplementäre Eingriffe, um die Rekonstruktion abzuschließen. Alle Patienten wurden
ausschließlich durch Plastische Chirurgen operiert.
Schlussfolgerung:
Freie Lappen können auch bei schwerstkranken Patienten eine sichere therapeutische Option
darstellen. Die Rekonstruktion von Sternaldefekten mittels freien Lappenplastiken ist eine
Herausforderung, bei der multidisziplinarische Vorgehensweise und langjährige mikrochirurgische
Erfahrung unerlässlich sind. Die freie Lappenrekonstruktion mit zervikalem Anschluss ohne
zusätzliche Gefäßinterponate konnte in unserer Abteilung etabliert werden und stellt eine
Möglichkeit zur dauerhaften und zufriedenstellenden Rekonstruktion bei Patienten mit Sternaldefekt
dar.
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Session 51: Defektrekonstruktion
Freie Lappenplastiken nach Sarkomresektion - Funktionelle Ergebnisse, Lebensqualität und Überleben
Daria Pakosch-Nowak
Pakosch-Nowak, Daria (1); Goertz, Ole (1); Steinau, Hans-Ulrich (2); Daigeler, Adrien (1);
Kapalschinski, Nicolai (1); Lehnhardt, Marcus (1); Harati, Kamran (1); Kolbenschlag, Jonas (1)
1: BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland; 2: Universitätsklinikum Essen
Sarkome sind seltene nicht-epitheliale Tumore, die einen Anteil von 1% an allen malignen
Neubildungen haben und hauptsächlich an den Extremitäten lokalisiert sind. Dem
Behandlungskonzept liegt eine multimodale Therapie zugrunde. Die Extremitäten-erhaltende
Chirurgie unter dem Einsatz eines mikrovaskulären Transplantates zur Defektdeckung nach
Tumorresektion ist hier eine chirurgische Möglichkeit. Ziel dieser Arbeit war es, retrospektiv das
Überleben und die Rezidivfreiheit sowie prospektiv die Lebensqualität und Extremitätenfunktion der
betroffenen Patienten zu erheben.
In diese Studie wurden Patienten, die ein mikrovaskuläres Gewebetransplantat zur Defektdeckung
nach Sarkom-Resektion im Zeitraum von 2001 bis 2013 eingeschlossen. Retrospektiv wurde neben
Patienten- und Tumor-spezifische Daten das disease-free survival und die Überlebenszeit erhoben. In
dem prospektiven Teil wurde mittels der Evaluationssysteme TESS und SF-36 die Lebensqualität und
Extremitätenfunktion ermittelt.
Insgesamt konnten 78 Patienten, die ein mikrovaskuläres Transplantat zur Defektdeckung nach
Sarkom-Resektion erhalten haben, identifiziert werden. Retrospektiv wurden hier Patientenspezifische Daten wie Alter, Geschlecht und Komorbidität sowie Tumor-bezogenen wie
beispielsweise Grading, Tumorlokalisation und Metastasierung erhoben. Für die Beurteilung der
Extremitätenfunktion wurde das speziell für Sarkom-Patienten entwickelte Evaluationssystem TESS
genutzt, zur Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurde das Verfahren SF-36
verwendet.
Die Extremitäten-erhaltende Chirurgie mit nachfolgender Defektdeckung mittels mikrovaskulärem
Transplantat ist eine Behandlungsmöglichkeit bei den selten auftretenden Sarkom-Erkrankungen. In
unserer Studie haben ca. 58% der Patienten die 5-Jahres-Überlebensgrenze überschritten, das
disease-free survival lag für diesen Zeitraum bei ca. 53%. Es zeigte sich eine annähernd gleiche
Extremitätenfunktion im Verfahren TESS unserer Patienten mit anderen Patientenkollektiven, die
einen Primärverschluss nach Sarkom-Resektion erhalten haben. In der Beurteilung der
Lebensqualität mittels SF-36 zeigte sich ein nicht-signifikanter niedrigerer Wert für die körperliche
Gesundheit im Vergleich zur Krebs-erkrankten Normstichprobe. Im Bereich der psychischen
Gesundheit ist der Wert vergleichend zur Krebs-erkrankten Normstichprobe signifikant erhöht.
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Session 51: Defektrekonstruktion
Extremitäten-Rekonstruktion mit dem freien mikrovaskulären M. gracilis-Lappen
Annika Arsalan-Werner
Arsalan-Werner, Annika; PD Dr. med. Mehling, Isabella; Dr. med. Moll, Wibke; Prof. Dr. med. Dr.
med. habil Sauerbier, Michael
BG Unfallklinik Frankfurt, Deutschland
Die freie, mikrovaskulär anastomosierte Transplantation eines M. gracilis ist ein bewährtes plastischchirurgisches Verfahren zur funktionellen Wiederherstellung und Weichteildeckung und wird seit Mai
2013 an unserer Institution durchgeführt. Ziel der Studie war es, unsere Ergebnisse hinsichtlich der
Praktikabilität, Variabilität und Verlässlichkeit des freien M. gracilis-Lappens bei ExtremitätenRekonstruktion zu evaluieren.
Im Zeitraum von Mai 2013 bis April 2015 erfolgten bei 25 Patienten eine Defektdeckung der
Extremitäten durch freie M. Gracilis-Lappenplastik. Bei vier Patienten bestand ein Weichteildefekt an
der oberen Extremität und bei 21 Patienten an der unteren Extremität. Es erfolgte eine retrospektive
Analyse des dokumentierten stationären und poststationären Verlaufs hinsichtlich der Praktikabilität,
der Liegedauer, und der aufgetretenen Komplikationen nach mikrovaskulärer GracilisTransplantation durch.
Operationen erfolgten bei 18 Männern und 7 Frauen ausschließlich nach durch Traumata
entstandenen Weichteilproblematiken. Bei allen Patienten konnte die Extremität erhalten werden. In
fünf Fällen wurde durch die Kollegen der Unfallchirurgie eine Versorgung der Fraktur oder eine
Modifikation der Osteosynthese vorgenommen. Das postoperative Lappen-Monitoring erfolgte bei
allen Patienten durch klinische Kontrollen und bei 24 Patienten durch einen implantierten CookDoppler. Bei einem Patienten kam es nach einer subtotalen Major-Amputation zum Verlust der
Lappenplastik durch arteriellem Verschluss des Lappengefäßes, der Defekt wurde im Verlauf mit
einem freien M. Latissimus dorsi-Lappen gedeckt. In vier Fällen trat ein revisionspflichtiges Hämatom
unter dem Lappen auf. Im Bereich der Hebestelle musste ein Patient wegen eines Seroms revidiert
worden. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt nach der Lappenplastik in unserer Abteilung
betrug 35 Tage.
Der freie, mikrovaskulär anastomosierte M. Gracilis-Lappen ist zuverlässig in der Rekonstruktion von
posttraumatischen Weichgewebedefekten der Extremitäten. Die interdiziplinäre Versorgung von
Frakturen durch die Kollegen der Unfallchirurgie ist im Rahmen des operativen Eingriffes parallel zur
Hebung des Lappens möglich. Dies ermöglicht eine einzeitige Osteosynthese mit Defektdeckung
durch freie Lappenplastik bei moderaten Defektgrößen und den Erhalt der Extremität.
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Session 51: Defektrekonstruktion
Weichteil-Sarkome am Fuß: anatomische Rekonstruktion und multidirektionale Stabilisierung mit
freier M. gracilis Lappenplastik
Timm Oliver Engelhardt
Engelhardt, Timm Oliver; Schubert, Cornelius; Al Ghamdi, Hisham; Frick, Andreas; Giunta, Ricardo E.
Handchirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, Deutschland
Einleitung:
Therapie der Wahl von Weichteil-Sarkomen ist bei geeigneten Patienten das gliedmaßen-erhaltende
Vorgehen. Schlüsselrolle hat die geforderte chirurgische R0-Resektion. 5-Jahres -Überlebensraten
sind heute in spezialisierten Zentren vielversprechend
Problemstellung:
Hierdurch gewinnen Extremitäten-Funktion mit Lebensqualität und damit auch die sekundäre
Defektdeckung mit anatomischer, autologer Rekonstruktion an Bedeutung. Anatomische
Rekonstruktion und Wahl der Lappenplastik können das funktionelle und ästhetische Ergebnis
entscheidend beeinflussen.
Ziel der Arbeit:
Die Arbeit befasst sich mit Anwendungsmöglichkeiten der mikrovaskulären M. gracilis Lappenplastik
zur Defektdeckung und anatomischen Rekonstruktion nach gliedmaßen-erhaltender WeichteilSarkom-Resektion am Fuß.
Material und Methode:
Im Zeitraum 2012-2015, mittlerer Beobachtungzeitraum 444 Tage (98-820), wurde bei 11 Patienten
(weiblich N=6), Durchschnittsalter 49 Jahre (23-76) nach gliedmaßen-erhaltender Tumor-Resektion
(Leiomyosarkom N=4, Myxofibrosarkom N=2, Klarzell-Sarkom N=1, Granularzelltumor N=1,
pleomorphes Sarkom N=1, Synovial Sarkom N=2) am Fuß die anatomische Rekonstruktion durch
mikrovaskuläre Defektdeckung mit Wiederherstellung der vertikalen und transversalen Stabilität
(multidirektional) mit der M. gracilis Lappenplastik durchgeführt.
Ergebnisse:
Bei N=11 wurde eine erfolgreiche Defekt-Deckung ohne operationspflichtige
Wundheilungsstörungen (adjuvante Radiatio N=7) erzielt. Ergänzend erfolgte die anatomische
Rekonstruktion der folgenden aus onkologischen Gründen resezierten anatomischen Strukturen
unter Verwendung der M. gracilils Sehne: Retinaculum extensorum N=1, Beuge-/Strecksehne N=6,
Streckerhaube N=2, Sehnen-Reinsertion N=1, Lig. collaterale Grundgelenk N=4, Lig. metatarsale
transversum profundum N=1, Lig. metacarpale transversum profundum N=1. Im
Beobachtungszeitraum ergaben sich keine Hinweise auf Lokalrezidive oder metastatische
Ausbreitung.
Schlussfolgerung:
Neben Defektdeckung unter Berücksichtigung von Sensibilität bzw. Weichteil-Stabilität, TotraumObliteration und Prophylaxe strahleninduzierter Wundheilungsstörungen soll das Ziel auch
Rekonstruktion multidirektionaler Stabilität und komplexer Biomechanik/-kinetik am Fuß sein. Die M.
gracilis Lappenplastik ist unsere erste Wahl zur anatomischen Rekonstruktion nach gliedmaßenerhaltender Sarkom Resektion in Arealen wo epikritische Sensibilität untergeordnet ist.
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Session 51: Defektrekonstruktion
Die vielseitige SCIP Lappenplastik: Von der einfachen Defektdeckung bis zum kombinierten GefäßWeichteilersatz
Zaher Jandali
Dr. Jandali, Zaher (1); Pd. Dr. Jiga, Lucian (1); Lam, Martin (1); Dr. Müller, Klaus (2); Prof. Dr.
Steinstraesser, Lars (1)
1: Universitätsklinik für Plastische Chirurgie Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und
Handchirurgie - Evangelisches Krankenhaus European Medical School der Carl-von-Ossietzky
Universität Oldenburg; 2: Abteilung für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie - Asklepios Klinik
Wandsbek
Einführung: Unterschiedliche Defekte im Bereich der Extremitäten stellen unterschiedliche
Ansprüche an die zu verwende Lappenplastik. Dabei spielen Defektgröße, Konfiguration, Dicke sowie
weitere Begleitverletzungen von Sehnen, Gefäßen oder Knochen eine wesentliche Rolle. Die Eignung
einer Lappenplastik für einen Defekt bedingt nicht zwangsläufig die Eignung für einen anderen
Defekt. Eine aus unseren Augen besonders vielseitig einsetzbare Lappenplastik ist der freie SCIP
superficial circumflex iliac artery perforator flap (SCIP) Lappenplastik. Ziel ist Darstellung der Vor-und
Nachteile dieser vielseitigen Lappenplastik.
Patienten und Methoden:. Zwischen 2012 bis 2015 erfolgte bei 26 Patienten eine Defektdeckung im
Bereich der oberen und unteren Extremitäten über eine SCIP-Lappenplastik. Im Mittel betrug das
Patientenalter 54 Jahre (30-73 Jahre) bei einem durchschnittlichen BMI von 29 kg/m2. Die Ätiologie
der Defekte waren post-traumatisch 9/26 (35%), ischämisch (pAVK und Diabetisches Fußsyndrom)
7/26 (27%), infektiös 6/26 (23%) und kombiniert mit zugrundeliegender Durchblutungsstörung bei
Infektion 2/26 (8%) und Trauma bei 2/26 (8%).
Ergebnisse: Die durchschnittliche Operationszeit betrug 318 min (245-540 min), mitsamt einer
Lappenhebezeit im Mittel von 113 min (85-130 min). Die Lappengröße variierte zwischen 3 bis 38 cm
in der Länge und 2 bis 16 cm in der Breite und einer durchschnittlichen Oberfläche von 114 cm2 (6456 cm2). Bei einem Patienten (4%) kam es zu einer vollständigen Lappennekrose bei initial
unbekanntem Raynaud-Syndrom. Alle weiteren Lappen (96%) heilten komplikationslos ein. Die
durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 18 Tage.
Diskussion: Der SCIP Lappen ist eine vielseitige und sichere Lappenplastik zur
Extremitätenrekonstruktion. Zur Veranschaulichung und Diskussion der Vielseitigkeit wurden
exemplarisch vier Patienten mit unterschiedlichen Defekten aus dem Kollektiv für den Vortrag
ausgewählt.
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Session 51: Defektrekonstruktion
"Propeller" Perforator Lappenplastiken zur Defektdeckung komplexer Hautweichteildefekte am
distalen Unterschenkel und Fuß
Lucian Jiga
Jiga, Lucian; Jandali, Zaher; Lam, Martin; Steege, Wiebke; Steinstraesser, Lars
Universitätsklinik für Plastische Chirurgie, Evangelisches Krankenhaus, European Medical School der
Carl-von-Ossietzky Universität, Oldenburg, Deutschland
Einleitung: Die Rekonstruktion komplexer Haut-Weichteildefekte im Bereich des distalen
Unterschenkels und Fußes stellt nach wie vor eine plastisch-chirurgische Herausforderung dar. In
diesem begründet sich die regelhafte Anwendung freier Lappen zur optimalen Deckung von Defekten
in diesem Areal. Aufgrund neuerer anatomischer Erkenntnisse in Bezug auf die spezielle
Gebedurchblutung mit dem Perforator- und Perforasomkonzept kommen heutzutage PropellerPerforator-Lappenplastiken zum Einsatz.
Hier möchten wir unsere Ergebnisse der Defektdeckung für den distalen Unterschenkel und
Fußbereich über lokale Perforator-Lappenplastiken präsentieren.
Patienten und Methoden: Zwischen 2007-2015 wurden 49 Patienten im Alter von 31 bis 72 Jahren
mit einer Propeller-Perforator-Lappenplastik zum distalen Unterschenkel und Fuß behandelt. Die
Ätiologie der Defekte war posttraumatisch (n=26), ischämisch (n=17), Wundheilungsstörungen (n=4)
und diabetischen Fußsyndroms (n=2). Die Lokalisation war im Kalkaneus Bereich (n=19), der
Sprunggelenksregion (n=20), Malleolus medialis (n=9) oder Vorfußbereich (n=1). Die Lappengröße
rangierte zwischen 4 x 7 cm und 10 x42 cm.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Operationszeit betrug 112 min. Das durchschnittliche
Nachbeobachtungsintervall betrug 12 Monate. Der Gesamtkrankenhausaufenthalt betrug im
Durchschnitt 11 Tage. Die Lappenplastiken überlebten zu 87,7% (6 vollständige Lappenverluste). 43
von 49 Patienten sind durch die durchgeführte Rekonstuktion wieder gehfähig.
Diskussionen: Lokale Perforator Lappenplastiken, zur Wiederherstellung von komplexen
Hautweichteildefekten am distalen Unterschenkel und Fuß stellen eine gute Alternative zu den freien
Lappenplastiken dar. Besonders im vorgestellten Patientenkollektiv mit hohem Alter, multi-morbide,
vorliegender pAVK und z.T. vorliegenden Kontraindikationen für einen freien Gewebetransfer können
die lokalen Propeller-Perforator-Lappenplastiken als suffiziente Alternative oder als letzter Versuch
zum Extremitätenerhalt herangezogen werden.
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Session 52: Innovative zellbasierte Therapieverfahren - Grundlage oder reif für die klinische
Anwendung?
Einfluss der Überexpression des Transkriptionsfaktors Hif-1α auf mesenchymale Stammzellen
Florian Lampert
Lampert, Florian; Kütscher, Christian; Stark, G. Björn; Finkenzeller, Günter
Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinik Freiburg, Deutschland
Einleitung:
Die suffiziente Neovaskularisation und Blutversorgung spielen eine essentielle Rolle in Prozessen der
Knochenbildung und Frakturheilung.
Der Transkriptionsfaktor Hif-1α besitzt eine herausragende Funktion bei der Kopplung von
Knochenregeneration und Angiogenese. Im hypoxischen Milieu akkumuliert Hif-1α und nimmt auf
die Expression Hypoxie-abhängiger Gene Einfluss, die unter anderem die Neovaskularisation
stimulieren. Neben der Gefäßneubildung stellen mesenchymale Stammzellen (MSCs) einen wichtigen
Faktor für eine adäquate Knochenbildung dar, ihre Fähigkeit zur Migration und osteoblastischen
Differenzierung sind essentiell für die Aufrechterhaltung des Stützgewebes und für die
Knochenneubildung. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob eine Überexpression von Hif-1α in
MSCs osteogen-relevante Zelleigenschaften wie z.B. Proliferation, Migration, Invasion, Apoptose und
Seneszenz positiv beeinflusst.
Methoden:
MSCs wurden aus humaner Spongiosa isoliert. Die Überexpression von Hif-1α wurde durch
Transduktion der MSCs mit einem Adenovirus erzielt. Die Konzentration des Hif-1α-Proteins in
infizierten MSCs wurde im Rahmen eines ELISAs quantifiziert. Die Effekte von Hif-1α auf die MSCs
wurden analysiert in Bezug auf Proliferation, Apoptose, Seneszenz, Migration und Invasion.
Ergebnisse:
Die Konzentration des Hif-1α-Proteins konnte durch adenovirale Transduktion um ein Vielfaches
gesteigert werden. Der zeitliche Verlauf der Proteinexpression wies zunächst einen Anstieg bis zum
5.-7. Tag auf, danach sank diese wieder auf ein niedrigeres Niveau herab. Infizierte Zellen wiesen eine
verringerte Apoptoserate auf. Zusätzlich induzierte die Überexpression von Hif-1α die Migration der
MSCs. Im Gegensatz dazu führte die Infektion zu einer Reduktion der Proliferation.
Die Zellparameter Seneszenz und Invasion blieben unbeeinflusst.
Diskussion:
Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass die Infektion der MSCs mittels Hif-1α-Adenoviren erfolgreich
eine Überexpression des Transkriptionsfaktors herbeiführt. Die hohe Konzentration von Hif-1α
nimmt vorwiegend vorteilhaften Einfluss auf wichtige Zelleigenschaften, sodass dieses Verfahren für
die Förderung der Knochenregeneration und zur Gestaltung knöcherner Ersatzgewebe im Rahmen
des Tissue Engineerings nützlich sein könnte.
Session 52: Innovative zellbasierte Therapieverfahren - Grundlage oder reif für die klinische
Anwendung?
Nachweis eines potentiellen und expandierbaren induzierbare pluripotente Stammzellen (IPS)
Reservoirs der adulten Haut durch genetische Reporteranalysen von Oct4+ Zellen
Anne Limbourg
Limbourg, Anne; Vogt, Peter M.
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
Hintergrund:
Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) entstehen durch die künstliche Reprogrammierung von
nicht-pluripotenten somatischen Zellen, durch die Expression der Transkriptionsfaktoren Oct-4, Klf-4,
Sox-2 and c-Myc. Dabei stellt Oct4 (Pouf5f1) einen kritischen Regulator der Pluripotenz sowohl in
embryonale Stammzellen, als auch in iPS dar.
Oct4-Expression von Zellen markiert dabei somatische Stammzellpopulationen mit inhärentem
Multipotenzpotential, die potentiell zu iPS reprogrammierbar sind.
Die Analyse der Oct4 Expression in Geweben ist jedoch erschwert durch die Existenz von Oct4
Pseudogenen oder nicht mit Pluripotenz assoziierten Isoformen.
Methoden und Ergebnisse:
Die systematische Analyse einer transgenen EGFP-Reportermaus zeigte nicht nur Testes sondern
auch Haut als mögliches Reservoir für Oct4(+) Zellen in postnatalen Mäusen. Während die Prävalenz
der EGFP(+) Zellen in Testes mit zunehmendem Alter abnimmt, expandiert die Haut-residenten
EGFP(+) Population in einem zyklisch auftretendem zeitlichen Muster. Dabei entspricht die Hautresidente EGFP(+) Population dem Pool epidermaler Stammzellen, die sich in der Stammzellnische
des Haarfollikels befinden und die prinzipiell alle 4 Reprogrammierungsfaktoren auf niedrigem
Niveau exprimieren.
Interessanter Weise konnte durch Hautverletzung oder traumatische Haarentfernung eine robuste
Expansion des EGFP (+) epidermalen Zellpools induziert werden. Die Zellexpansion ließ sich nicht nur
lokal, sondern ebenfalls in weit entfernten unverletzten Hautarealen nachweisen, was auf einen
systemisch wirksamen Mechanismus schließen lässt.
Conclusio:
Die epitheliale Stammzellnische des Haarfollikels beherbergt einen expandierbaren Pool an Oct4+
Stammzellen, die potentiell für regenerative Therapieansätze im Rahmen von therapeutischem
Zelltranfer oder zur forcierten Reprogrammierung einsetzbar sind.
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Session 52: Innovative zellbasierte Therapieverfahren - Grundlage oder reif für die klinische
Anwendung?
Tissue Engineering von Fettgewebekonstrukten - Volumenstabilität, Gewebeentwicklung und
Vaskularisierung in vivo
Petra Bauer-Kreisel
Wittmann, Katharina (1); Storck, Katharina (2); Regn, Sybille (2); Wiese, Hinrich (3); Maier, Gerhard
(3); Blunk, Torsten (1); Bauer-Kreisel, Petra (1)
1: Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand, Plastische und Wiederherstellungschirurgie.
Universitätsklinikum Würzburg; 2: Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der
Isar, Technische Universität München; 3: Polymaterials AG, Kaufbeuren
In der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie besteht ein ständig wachsender Bedarf an
geeigneten Transplantaten, um Weichteildefekte erfolgreich behandeln zu können. Das Tissue
Engineering zielt dabei auf die Entwicklung neuer Ansätze zur Bereitstellung von biologisch
äquivalentem und klinisch einsetzbarem Gewebeersatz. Mangelnde Volumenstabilität und
unzureichende Blutgefäßversorgung stellen jedoch bis dato auch bei durch Tissue Engineering
hergestelltem Fettgewebe zentrale Limitierungen dar. Für die erfolgreiche Substitution von
Weichteildefekten ist es daher essenziell, Gewebekonstrukte mit ausreichender Volumenstabilität
sowie einer adäquaten Blutversorgung bereitzustellen, die das Überleben und die Entwicklung des
neugebildeten Gewebes mit dem Ziel einer vollständigen Geweberegeneration gewährleisten.
Ziel des vorgestellten Projektes war daher die Entwicklung vaskularisierter Fettgewebekonstrukte mit
integriertem Blutgefäß, die in vivo eine hohe Volumenstabilität aufweisen.
Durch die Kombination von volumenstabilen Kompositkonstrukten aus Polyurethan-(PU-) Schaum
und Fibringel, die mit mesenchymalen Stammzellen aus dem Fettgewebe (ASC) besiedelt wurden,
und einer verbesserten vaskulären Versorgung durch Integration eines Gefäßstiels bei der
Implantation konnte im Mausmodell eine profunde Fettgewebeentwicklung mit guter
Vaskularisierung in den Implantaten erzielt werden (Implantation subkutan in der Leiste der Tiere,
Versuchsdauer 12 Wochen, histologische und immunhistochemische Auswertung und
histomorphometrische Quantifizierung von Fettzellen und Blutgefäßen, Whole-Mount-Staining). Eine
adipogene Vorkultivierung der zellbesiedelten Konstrukte in vitro führte zu einer Verbesserung der
Fettgewebeentwicklung in vivo. Die Volumenstabilität dieser Implanate wurde über den
Versuchszeitraum von 12 Wochen nachgewiesen. Durch die alternative Verwendung der stromalvaskulären Zellfraktion aus dem Fettgewebe als neue, vielversprechende Zellquelle konnte die
Fettgewebeentwicklung und die Vaskularisierung auch ohne Vorkultivierung der Konstrukte in vivo
weiter entscheidend verbessert werden. Mit diesem Konzept aus volumenstabilem Scaffold,
geeigneter Zellquelle und integriertem Blutgefäß wird ein vielversprechender Ansatz zur Generierung
von volumenstabilen, vaskularisierten Fettgewebekonstrukten in vivo vorgestellt.
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Session 52: Innovative zellbasierte Therapieverfahren - Grundlage oder reif für die klinische
Anwendung?
Dreidimensionale myogene Differenzierung mesenchymaler Stammzellen für das Muskel Tissue
Engineering – der HGF / IGF-Signalweg
Justus Beier
Witt, Ramona; Beier, Justus P.; Weigang, Annika; Cai, Aijia; Boos, Anja M.; Arkudas, Andreas; Horch,
Raymund E.
Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Einleitung
Das Tissue Engineering von Skelettmuskelgewebe zielt darauf ab eines Tages den mit etablierten
Muskellappen einhergehenden Hebedefekt vermeiden und ein exakt den Anforderungen
entsprechendes Muskelgewebstransplantat zu kreieren.
Primäre Ratten-Myoblasten (Mb) in Kombination mit mesenchymalen Stammzellen bieten optimale
Voraussetzungen für die Züchtung von neuem Muskelgewebe. „Hepatocyte growth factor“ (HGF)
und „insulin-like growth factor“ (IGF-1) spielen eine entscheidende Schlüsselrolle in der Regeneration
von Muskelgewebe, wobei HGF die Aktivierung von Satellitenzellen und IGF-1 die Migration und
Fusion zu Myotuben anregt. Diese Studie analysiert den Einfluss unterschiedlicher Konzentrationen
von HGF und IGF-1, sowie die IGF-1 Signalkaskade in 2- und 3-D Zellkulturmodellen.
Material und Methoden
MSCs in Ko-Kultur mit Mb wurden mit 10 ng/ml HGF und IGF-1 sowie der Kombination beider über
einen Zeitraum von 24h, 48h, 7, 14 und 28 Tagen stimuliert. Die Expression myogener Marker wurde
mittels qPCR, Immunzytochemie und FACS-Analyse untersucht. Zusätzlich wurden Proteine der IGFSignalkaskade anhand qPCR und Western Blot analysiert.
Des Weiteren wurden unterschiedliche Fibrinkonzentrationen in einem Fibringel und einem FibrinCollagen-I-Gel getestet und mittels qPCR und immunzytochemischer Auszählung ausgewertet.
Ergebnisse
Unter der Stimulation mit HGF und IGF-1 konnte eine frühe Expression von MEF2, MHC und
Skelettmuskelaktin gezeigt werden. Dies konnte auf Proteinebene mittels FACS-Analyse und
Immunzytochemie bestätigt werden. Mittels qPCR wurde eine starke Korrelation der IGFBindeproteine 4 und 5 mit den zuvor erwähnten myogenen Markern festgestellt und auch im
Western Blot konnte ein deutliches Signal nachgewiesen werden. Eine Stimulation über 7 Tage zeigte
die Bildung von Myotuben. Fibrin-Collagen-I-Gele erwiesen sich als optimales Trägermaterial zur
dreidimensionalen myogenen Differenzierung.
Diskussion
Eine frühe Stimulation mit HGF und IGF-1 steigerte die Expression unterschiedlicher myogener
Marker, wobei einige eine deutliche Korrelation mit IGF-Bindeproteinen zeigten. Diese könnten
womöglich als potente Wachstumsfaktoren fungieren, was noch weiterer Untersuchungen bedarf.
Diese Erkenntnisse stellen einen aussichtsreichen neuen Schritt zum Tissue Engineering von
Skelettmuskelgewebe dar.
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Session 52: Innovative zellbasierte Therapieverfahren - Grundlage oder reif für die klinische
Anwendung?
Untersuchungen der Zielgene der miR-126 sowie ihrer Auswirkung auf die Migration der humanen
Osteoblasten
Filip Simunovic
Simunovic, Filip; Schmidt, Yvonne; Nabar, Nikita; Stark, G. Björn; Finkenzeller, Günter
Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
Einführung: Adäquate Vaskularisation ist essenziell für Knochenentwicklung, Frakturheilung und die
Tissue Engineering-Ansätze. Wir benutzen die Kokultur zwischen den primären humanen
Osteoblasten (hOBs) und den Endothelzellen (HUVECs), um die vielfältigen Interaktionen zwischen
diesen Zelltypen zu untersuchen. Im Rahmen dieser Arbeit haben wir uns insbesondere für die
Funktion von microRNAs interessiert.
Methoden und Ergebnisse: Mittels miRNA MicroArray wurde miR-126 als ein potenziell wichtiges
Faktor identifiziert, da diese nach Kokultur in den hOBs hochgradig überexprimiert war. Um die
Zielgene der miR-126 zu identifizieren führten wir mRNA MicroArray Experimente nach Über- und
Unterexpression der miR-126. Nachdem die Ausschlusskriterien (fold-change 1,2 und p<0,05)
bestimmt wurden, gelang es uns, eine Liste von 19 Kandidat-Zielgenen zu entwerfen, welche
anschließend mittels RT-qPCR nach miR-126 Über- und Unterexpression in den hOBs verifiziert
wurden. Dabei zeigte sich, dass das calmodulin regulated spectrin-associated protein 1 (CAMSAP1)
durch die miR-126 negativ reguliert wird. 3’UTR Region von CAMSAP1 mRNA wurde im LuciferaseExperiment signifikant gehemmt, wodurch eine direkte Interaktion von miR-126 und CAMSAP1
sugeriert wird. Zusätzlich konnten wir in weiteren Versuchen zeigen, dass das Platelet-derived
growth factor receptor alpha (PDGFR-a) mRNA und Protein von der miR-126 reguliert wird. In
Zellmigrationsversuchen zeigte es sich, dass die Migration von hOBs von der miR-126 gehemmt wird,
bzw. nach der miR-126 Runterregulation gesteigert wird.
Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die osteoblastäre miR-126 die Expression von
CAMSAP1 und PDGFR-a, sowie das Migrationsverhalten von hOBs, negativ reguliert. Zwischen
CAMSAP1 mRNA und miR-126 besteht eine direkte Interaktion. Diese Ergebnisse können zur
Optimierung der Tissue-Engineering Ansätze beitragen.
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Session 52: Innovative zellbasierte Therapieverfahren - Grundlage oder reif für die klinische
Anwendung?
Die Inhibition von GDF8 (Myostatin) rettet diabetes-assoziierte Knochenheilungsstörungen
Christoph Wallner
Wallner, Christoph; Abraham, Stephanie; Wagner, Maximilian; Harati, Kamran; Zöllner, Hannah;
Lehnhardt, Marcus; Behr, Björn
BG Bergmannsheil Bochum, Deutschland
Einleitung: Knochengewebe zeichnet sich durch eine sehr gute Heilungskapazität aus. Trotzdem
verursachen Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus massive Knochenregenerationsstörungen. Die
epidemiologische Komponente dieser metabolischen Erkrankung verbunden mit der bisher
schlechten Versorgung diabetes-assoziierter Knochenheilungsstörungen fordert die Erforschung
adäquater Therapiemethoden. In bisherigen Studien konnten wir eine signifikante Beeinträchtigung
der Knochenneubildung als auch der dafür notwendigen Gefäßneubildung zeigen. Neuste Studien
zeigen ein für den Muskelkatabolismus bekanntes Protein GDF8 (Myostatin) am
Knochenmetabolismus maßgeblich beteiligt.
Ziel dieser Studie ist es, die Rolle des GDF8 in der diabetischen Knochenregeneration zu erforschen
und mithilfe von Inhibitoren das kompromittierte Regenerationspotential im Knochen
wiederherzustellen.
Methoden: Ein bereits beschriebenes tibiales Knochendefektmodell wurde an diabetischen (Leprdb/-) und Wildtyp-Mäusen angewandt. Entnommenes unverletztes Knochenmaterial wurde zur
Genexpressionsanalyse für GDF8 herangezogen. Im zweiten Teil der Studie wurde der GDF8-Inhibitor
Follistatin auf Kollagenschwämme (Helistat®) in tibiale Knochendefekte diabetischer Mäuse
eingebracht. Histologisch, immunhistochemisch und mittels QRT-PCR wurden Angiogenese,
Osteogenese, Differenzierung und Proliferation in der frühen und späten Knochenregeneration
analysiert.
Resultate: Im unverletzten diabetischen Knochen zeigte sich eine zehnfach erhöhte Expression des
GDF8. Daran anschließend wies die Applikation des GDF8-Inhibitors Follistatin histomorphometrisch
eine signifikant verbesserte Knochenregeneration im Vergleich zur Kontrollgruppe auf, welche an die
physiologische Knochenregeneration des Wildtyps heranreichte. Immunhistochemisch zeigten
therapierte Tiere eine signifikant erhöhte Proliferation, Angiogenese und osteogene Differenzierung
im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese Ergebnisse konnten auf Proteinebene bestätigt werden.
Schlussfolgerung: GDF8, das vornehmlich im Rahmen von Muskelerkrankungen untersucht wurde,
scheint im Knochenmetabolismus eine wesentliche Rolle zu spielen. Beim Diabetes mellitus zeigt sich
im unverletzten Knochen eine Hochregulierung dieses katabolen Proteins. Die Antagonisierung von
GDF8 im diabetischen Tiermodell führte zu einer vollständigen Wiederherstellung der
eingeschränkten Knochenregeneration und könnte eine vielversprechende therapeutische Option
darstellen.
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Session 53: Stoßwellentherapie - Einsatz in der plastischen Chirurgie
Zielortferne ischämische Gewebekonditionierung versus Extrakorporale Stoßwellentherapie –
Vergleich der Effekte auf die Mikrozirkulation der Haut
Robert Krämer
Krämer, Robert (1); Kisch, Tobias (1); Kabbani, Mohammad (2); Forstmeier, Vinzent (3); Mailänder,
Peter (1); Stang, Felix (1)
1: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Plastische und Handchirurgie; 2:
Medizinische Hochschule Hannover, Gastroenterologie; 3: Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Allgemein-,
Visceral- und Thoraxchirurgie
Hintergrund: Sowohl zielortferne ischämische Gewebekonditionierung (remote ischemic
preconditioning/ RIPC) als auch extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) spielen eine wichtige
Rolle in der experimentellen und klinischen Anwendung zur Beeinflussung der Mikrozirkulation der
Haut. Obwohl vorangegangene Studien darlegen konnten, dass sowohl RIPC als auch ESWT die
kutane Mikrozirkulation positiv beeinflussen und sogar zu einer Verbesserung der Ischämietoleranz
von Organgewebe führen können, fehlten bis dato Studien, welche die frühen, kutanen
mikrozirkulatorischen Veränderungen der beiden Methoden quantifizierten und gegenüberstellten,
was nun Ziel dieser Studie war.
Methoden: In einer prospektiven, chimären Cross-over-Studie an 57 Individuen wurden die frühen
Effekte von RIPC und ESWT auf die quantitativen Parameter der kutanen Mikrozirkulation mittels
kombinierter Laser-Doppler und Spektrophotometrie kontinuierlich erhoben und gegenübergestellt.
Resultate: Die kutane Gewebesauerstoffsättigung erhöhte sich sowohl durch RIPC als auch durch
ESWT signifikant um 29% gegenüber der Ausgangsmessung. Der kutane kapilläre Blutfluss stieg durch
RIPC um 90% gegenüber 18% durch ESWT an. Der kutane postkapillare Füllungsdruck fiel statistisch
signfikant in der zweiten Reperfusionsphase um 16% gegenüber der Ausgangsmessung mit einer
Reduktion um 12% in der ESWT-Gruppe.
Schlussfolgerung: Zielortferne ischämische Gewebekonditionierung (RIPC) und extrakorporale
Stoßwellentherapie beeinflussen signifikant im Bereich der Haut die Gewebesauerstoffsättigung, den
kapillaren Blutfluss sowie den kapillarvenösen Abstrom. Somit könnten Maßnahmen wie die
ischämische Gewebekonditionierung und die extrakorporale Stoßwellentherapie nicht nur alleinig,
sondern insbesondere in Kombination eine supportive Option zur Verbesserung der
Weichteilmikrozirkulation darstellen, was Inhalt weiterer Untersuchung verbleibt.
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Session 53: Stoßwellentherapie - Einsatz in der plastischen Chirurgie
Fraktioniert repetitive ESWT verbessert die kutane Mikrozirkulation
Tobias Kisch
Kisch, Dr. Tobias (1); Sorg, PD Dr. Heiko (2); Forstmeier, Dr. Vinzent (3); Knobloch, Prof. Dr. Karsten
(4); Mailänder, Prof. Dr. Peter (1); Krämer, PD Dr. Robert (1)
1: Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck; 2: Plastische, Rekonstruktive
und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Alfried Krupp Krankenhaus, Essen; 3: Allgemein-, Viszeralund Thoraxchirurgie, Bundeswehrkrankenhaus, Ulm; 4: Sportpraxis Prof. Knobloch, Hannover
_Einleitung_
Die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) wird seit einiger Zeit in verschiedenen Fachbereichen
erfolgreich angewandt. In der Plastischen Chirurgie konnte eine beschleunigte Wundheilung und ein
verbessertes Überleben schlecht perfundierter Lappenplastiken nachgewiesen werden. Die genauen
Wirkmechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Zudem stellt sich die Frage, ob es
Vorteile bei der Applikation höherer Energie und der fraktionierten Behandlung gibt. Deshalb haben
wir den Einfluss von fraktioniert repetitiver hoch-energetischer Stoßwellenbehandlung im Tiermodell
analysiert.
_Hypothese_
Fraktioniert repetitive hoch-energetische ESWT beeinflusst die kutane Mikrozirkulation.
_Methoden_
Zweiunddreißig Sprague Dawley Ratten wurden in zwei Gruppen randomisiert. Unter Vollnarkose
wurde Gruppe 1 alle 10 Minuten mit fraktioniert repetitiver hoch-energetischer ESWT behandelt,
während Gruppe 2 eine Placebobehandlung erhielt. Die Applikation erfolgte am Hinterlauf der Ratte.
Die Messung der Mikrozirkulation erfolgte kontinuierlich mit Hilfe eines kombinierten Laser-Dopplerund Photospektrometrie-Geräts.
_Ergebnisse_
In Gruppe 1 konnte eine signifikante Zunahme der kutanen Sauerstoffsättigung eine Minute nach der
ersten Applikation nachgewiesen werden. Eine signifikante Erhöhung wurde zusätzlich nach der
zweiten Applikation gemessen, wobei der Effekt anschließend bis zum Ende der Messung (80
Minuten) anhielt. Die dritte Anwendung steigerte diesen Effekt noch weiter. Der kapilläre Blutfluss
zeigte nach der ersten Applikation zwar nur eine insignifikante Steigerung. Die zweite und dritte
Stoßwellenanwendung ließ ihn jedoch hochsignifikant ansteigen und verlängerte den Effekt um
zwanzig Minuten. Die Plazebogruppe zeigte keine statistisch relevanten Veränderungen.
_Diskussion_
Die fraktioniert repetitive Stoßwellenbehandlung (frESWT) steigert und verlängert Effekte in der
kutanen Hämodynamik. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die frESWT Vorteile gegenüber der
einfachen Anwendung in der Behandlung von Weichteilverletzungen haben kann.
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Session 53: Stoßwellentherapie - Einsatz in der plastischen Chirurgie
State of Shock Stoßwellentherapiein der Handchirurgie
Andreas Jokuszies
Jokuszies A, Knobloch K, Vogt PM
Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule
Hannover
Einleitung:
Zahlreiche tierexperimentelle und klinische Studien belegen die Wirksamkeit der extrakorporalen
Stoßwellentherapie (ESWT) in der Behandlung von Pseudarthrosen.
Die Frakturheilung ist das Ergebnis eines multifaktoriellen Prozesses auf zellulärer und molekularer
Ebene und kann als Rekapitulation morphogenetischer Prozesse der Knochendifferenzierung
angesehen werden. Hierbei spielen neben proinflammatorischenZytokinen, der TGF--Superfamilie
und den Metalloproteinaseninsbesondere VEGF und Angiopoietin 1 und 2 eine bedeutsame Rolle.
Die ESWT stimuliert über Mikrofrakturierung die Neoangiogenese und Osteoblastenaktivierung
sowie -proliferation im Knochen und trägt so zur Osteogenese bei.
Material und Methoden:
Vor diesem Hintergrund präsentieren wir im Rahmen einer Medline-basierten Metaanalyse den
aktuellen Stand zur Stoßwellentherapie in der Handchirurgie und geben einen Ausblick auf ihr breites
Anwendungsspektrum,basierend auf tierexperimentellenErgebnissenund klinischen Studien zur
Wirkweise auf zellulärer Ebene.
Ergebnisse:
Die erste publizierte Studie zur extrakorporalen Stoßwellentherapie in der
Pseudarthrosenbehandlungstammt von Schleberger und Senge aus dem Jahre 1992. Seither sind nur
vier klinische Studien mit einem Evidenzgrad Ib – IIa erschienen, die einen positiven Effekt der ESWT
auf die Ausheilungsrate von Pseudarthrosender unteren und oberen Extremität beschreiben.
Belege zur Wirksamkeit der ESWT in der Handchirurgie existieren insbesondere für die
Kahnbeinpseudarthrose, den M. Dupuytren und die Epicondylitislateralishumeri.
Zahlreiche tierexperimentelle Studien belegen zudem die Wirkung der ESWT auf die
Neoangiogenese, Wundheilung, sowie Osteoinduktion und beschreiben sogar eine antibakterielle
Wirkung.
Schlussfolgerung:
Die ESWT stellt eine sichere und effektive Behandlungsoption in der Therapie von Pseudarthrosen
dar. Evidenzbasierte und prospektive Studien zur ESWT an der Hand und oberen Extremität
existieren bislang nur begrenzt. Die ESWT bietet ein breites Anwendungsspektrum für zukünftige
klinische und tierexperimentelle Untersuchungen, insbesondere der Behandlung des Frühstadiums
der Lunatummalazie, Arthrosen der Fingergelenke, des M. Dupuytren und der
Kahnbeinpseudarthrose.
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Session 53: Stoßwellentherapie - Einsatz in der plastischen Chirurgie
Beschleunigte Wundheilung von IIa° thermischen Läsionen und Hautentnahmestellen durch
extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT)
Christian Ottomann
Ottomann C., Hartmann B.
Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin
Einleitung:
Ausgehend von der Beobachtung, das die extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) bei septischen
Pseudoarthrosen neben der knöchernen Konsolidierung in vielen Fällen auch eine besonders rasche
Abheilung von Hautläsionen bewirkt sowie durch die von der Arbeitsgruppe um Piza-Katzer im
Tierversuch beobachtete schnellere Reepithelisierung nach ESWT bei zweitgradiger Verbrennung
wurde im Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie des Unfall-krankenhauses
Berlin in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zentrum für extrakorporale Stoßwellentherapie
Berlin der Einfluss der ESWT auf die Wundheilungsdauer von IIa° thermischen Läsionen und
Hautentnahmestellen im Rahmen der Hauttransplantation untersucht.
Material und Methoden:
Stosswellen sind kurze druckstarke Schallpulse und gekennzeichnet durch ein Schallwellengemisch
mit breitem Frequenzspektrum. Die extrakorporalen Stosswellen wurden mit 100 Impulsen/cm2 und
einer Energieflußdichte von 1mJ/mm2 appliziert. Durchgeführt wurde eine prospektive
randomisierte klinische Studie mit einer Fallzahl von 100 Patienten, davon 50 Patienten innerhalb der
Kontrollgruppe ohne ESWT. Hauptzielkriterium war die Zeit bis zur vollständigen Reepithelisierung,
sekundäres Zielkriterium war das Auftreten unerwünschter Ereignisse. Die Anwendung der
Stosswelle erfolgte einmalig innerhalb 24 Stunden post Trauma.
Ergebnisse:
In der mit der extrakorporalen Stosswelle behandelten Patientengruppe zeigte sich bezüglich der
Spenderareale eine um 3,08 Tage signifikant verkürzte Reepithelisierungsdauer gegenüber der
Kontrollgruppe. Bei den mit ESWT behandelten IIa° Verbrennungen resultierte ebenfalls eine
signifikant verkürzte Reepithelsierungsdauer von 2,48 Tagen gegenüber der Kontrollgruppe bei einer
statistsich gleichverteilten homogenen Studienpopulation.
Schlussfolgerung:
Durch die extrakorporale Stosswellentherapie steht eine neue Behandlungsoption im Rahmen der
Therapie zweitgradiger thermischer Läsionen zur Verfügung. Ebenso führt sie bei der Anwendung auf
Spenderareale zu einer signifikant verkürzten Abheilungsdauer der Hautentnahmestellen durch eine
beschleunigte Reepithelisierung.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Autologe Brustrekonstruktion mit Gewebe von der Oberschenkelinnenseite
Hisham Fansa
Fansa, Hisham; Vollbach, Felix; Heitmann, Christoph
Gemeinschaftspraxis Prof. Heitmann & Prof. Fansa, Deutschland
Lappenplastiken von der Oberschenkelinnenseite (TMG, TUG, PAP) sind mittlerweile ein etabliertes
und sicheres Standardverfahren zur autologen Brustrekonstruktion für Patientinnen mit kleinen und
mittelgroßen Brüsten.
Im eigenen Patientengut wurden 135 Lappenplastiken bei 109 Patientinnen (mittleres Alter 46 jahre)
auf Grund von Mammakarzinomen, genetischer Prädisposition, Kapselfibrosen und Asymmetrien
operiert. Die querverlaufend auf der Oberschenkelinnenseite liegende Hautinsel wird von
Perforansgefäßen aus dem M. gracilis und aus der A. profunda femoris sicher versorgt. Als
Anschlussgefäße thorakal dienten die Vasa mammaria interna und deren intercostale
Perforatorgefäße (IMAP) (37%).
132 Lappenplastiken heilten primär (98%). 90 Rekonstruktionen erfolgten bei Mammakarzinom, 26
bei Patientinnen mit genetischer Prädisposition, 10 bei Kapselfibrosen, 9 bei Brustasymmetrien. Der
durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 18 Monate. Das mittlere Lappengewicht
betrug 234g. Die OP-Zeit bei einer einseitigen Rekonstruktion betrug 201, bei einer beidseitigen
Rekonstruktion 341 Minuten. Die mittlere Verweildauer betrug 6,4 Tage.
Bei 12 Patientinnen beobachteten wir Wundheilungsstörungen im Hebeareal, die in 3 Fällen revidiert
wurden. Bei 6 Patientinnen bestanden Serome am Oberschenkel, die nach Punktion heilten.
Sensibilitätsstörungen bestanden an den dorsomedialen Oberschenkeln, wurden aber nicht als
störend empfunden. Korrekturbedürftige Asymmetrien der Beine bei einseitiger Lappenhebung
bestanden nicht.
Durch die konstante Gefäßanatomie und die Möglichkeit in 2 Teams zu operieren, da die
Patientinnen intraoperativ nicht umgelagert werden müssen, bieten die Lappenplastiken der
Oberschenkelinnenseite ein sicheres und schnelles Verfahren der autologen Brustrekonstruktion,
wenn kleine und mittelgroße Lappenvolumina benötigt werden. Durch den rippenschonenden
Anschluss der Plastiken an intercostale Perforatorgefäße ist eine geringe Patientenbelastung und
eine schnelle Rekonvaleszenz möglich.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Die vertikale Mammareduktionsplastik mit zentralem Pedikel. Erfahrung nach 299 konsekutiv
operierte Patientinnen (598 Mammae)
Yves Brühlman
Brühlmann Yves, Yves
ZPC, Schweiz
Die vertikale Mammareduktionsplastik wurde zuerst von Lassus 1970 und dann von Lejour 1990
popularisiert. Mehrere Autoren haben die Technik angepasst und die vertikale Narbe mit bewährten
Drüsen/Fettgewebsreduktionstechniken kombiniert. Eine interessante Lösung ist die
Zusammensetzung einer vertikalen Narbe mit einem zentralen Pedikel.
Diese retrospektive Studie zeigt die Erfahrung nach 298 bilateral konsekutiv operierten Patientinnen
(598 Mammae) von 1995 bis 2015. Die durchschnittliche Resektion pro Seite betrug 335 g mit einem
durchschnittlichen Patientenalter von 33.1 Jahren. Es fanden sich Komplikationen wie Infektionen
(1.3%) , Wundheilungstörungen (5.2%) oder hypertrophe Narben (3.9%).
Die Technik ist folgende:
Deepidermisierung der Haut mit abgestanzter Mamille im klassischen Schlüssellochdesign, dann wird
die Haut vom Drüsen/Fettgewebe medial und lateral abgetrennt. Anschließend erfolgt die Reduktion
lateral und medial. Man hat dadurch eine gute Kontrolle der Brustform und der
Mamillendurchblutung. Der kaudale deepidermisierte Hautanteil wird anschliessend abgetrennt und
an der Faszie an der neu zu definierenden Submammärfalte fixiert. Der Hautverschluss erfolgt
periareolär und im Bereich der vertikalen Narbe wobei die letzen Zentimeter mittels
Tabaksbeutelnaht verschlossen werden.
Nach meiner Ansicht ist die Mammareduktionsplastik mit vertikaler Narbe und zentralem Pedikel
eine ideale Lösung für die moderate Mammahyperplasie oder bei Symmastie. Mit dieser Technik hat
man eine gute Kontrolle der Brustform und der Narbenentwicklung und ein gutes lang anhaltendes
Ergebnis ohne Drop out oder Defizit im unteren Pol, wie häufig bei der Technik nach Lejour.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Mammareduktion nach Ribeiro bei Gigantomastie – Review von 190 Reduktionsplastiken
Andreas Wolter
Wolter, Dr. Andreas; Scholz, Dr. Till; Diedrichson, Dr. Jens; Arens-Landwehr, Dr. Andreas; Liebau,
Prof. Dr. Jutta
Kaiserswerther Diakonie - Florence-Nightingale-Krankenhaus, 40489 Düsseldorf, Deutschland
Einleitung:
Patientinnen mit Gigantomastie leiden auf Grund der extremen Brustgröße in besonderem Maße an
den typischen Beschwerden wie Nacken- und Rückenschmerzen, Wirbelsäulenfehlhaltung sowie
einschnürenden BH-Trägern. Die Ribeiro-Technik stellt eine sehr gut etablierte Standardtechnik zur
Mammareduktionsplastik dar. Ziel der Studie war eine retrospektive Analyse von Patientinnen mit
Gigantomastie hinsichtlich der Komplikations- und Korrekturhäufigkeit sowie der
Patientenzufriedenheit.
Patientinnen und Methode:
Im Zeitraum von 01/2009 – 12/2014 erfolgten 992 Mammareduktionen bei 505 Patientinnen. 190
Mammareduktionen (19,1 %) bei 114 Patientinnen (22,5 %) erfüllten das Einschlusskriterium der
Gigantomastie (Resektionsgewicht >1000 g). In allen Fällen wurde die Technik nach Ribeiro mit
medioapikaler Mamillenstielung und Bildung eines inferioren dermoglandulären Lappens angewandt.
Es erfolgte eine retrospektive Untersuchung bezüglich Komplikationen und der Notwendigkeit von
Korrekturoperationen. Zusätzlich wurde die Patientenzufriedenheit im Rahmen der
Verlaufsuntersuchungen evaluiert.
Ergebnisse:
Das Resektionsgewicht lag im Mittel bei 1373,8 (1000-2472) Gramm, die OP-Dauer im Mittel bei
125,9 (69-230) Minuten, das Alter im Mittel bei 42,8 (17-71) Jahren, die Verweildauer im Mittel bei
4,6 (2-10) Tagen, der BMI im Mittel bei 29,0 (19-39,7) kg/m2, der Mamillen-Jugulum-Abstand lag im
Mittel bei 34,7 (27-47) cm, die BH-Größe reichte von 80D – 110K. In drei Fällen (1,6 %) wurden die
Brustwarzen frei transplantiert. In zwei Fällen (1,1 %) zeigte sich eine postoperative Nachblutung.
Sechs Fälle (3,2 %) zeigten eine komplette, ein Fall (0,1 %) eine partielle MAK-Nekrose. Dog-earKorrekturen waren in 34 Fällen (17,9 %) notwendig. Alle Patientinnen zeigten eine deutliche
Symptomverbesserung und Beschwerdefreiheit sowie eine hohe Zufriedenheit mit dem ästhetischen
Ergebnis.
Zusammenfassung:
Die Ribeiro-Technik stellt eine gut etablierte vielseitig einsetzbare Standardtechnik dar, die
reproduzierbare Ergebnisse hoher Qualität liefert. Bei Patientinnen mit Gigantomastie bietet dieses
Verfahren eine ebenso verlässliche wie komplikationsarme Möglichkeit zur Mammareduktion. Die
Patientinnen zeigen insgesamt eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der klinischen
Beschwerdesymptomatik bei hoher Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Der Einsatz der modifizierten Clavien-Dindo-Klassifikation im Rahmen der Mammareduktionsplastik.
Raimund Winter
Winter, Raimund (1); Haug, Isabella (1); Lebo, Patricia (1); Grohmann, Martin (1); Parvici, Daryousch
(1); Cambioso, Janos (1); Tuca, Alexandru (1); Rienmüller, Theresa (2); Stephan, Spendel (1); Kamolz,
Lars-Peter (1)
1: Medizinische Universität Graz, Österreich; 2: UMIT (Private Universität für
Gesundheitswissenschaften Medizinische Informatik und Technik)
Hintergrund
In zahlreichen Studien wurden die Risikofaktoren und Komplikationen der Mammareduktionsplastik
erhoben. Die Komplikationsraten in der Literatur variieren von 4 bis 54%.
Ein Grund für diese großen Unterschiede, scheint das Fehlen einer einheitlichen Klassifikation zu sein.
Das Ziel dieser Studie war es, die Komplikationsrate nach der modifizierten Clavien-DindoKlassifikation zu erheben und Risikofaktoren zu erfassen.
Clavien-Dindo-Klassifikation:
Grad I: Jede Abweichung vom normalen postoperativen Verlauf ohne Notwendigkeit
pharmakologischer Behandlung, chirurgischer, radiologischer oder endoskopischer Intervention.
Ausnahme: Analgetika, Antipyretika, Antiemetika, Diuretika, Elektrolyten sowie Blutegel.
Grad II: Komplikationen, die eine pharmakologische Behandlung, Bluttransfusionen oder eine
parenterale Ernährung benötigen.
Grad III: Komplikationen, die eine chirurgische, endoskopische oder radiologische Intervention
erforderlich machen (Untergruppe: Grad IIIa in Lokalanästhesie bzw. Grad IIIb in
Allgemeinanästhesie).
Grad IV: Lebensbedrohliche Komplikationen, welche eine intensivmedizinische Behandlung
erfordern.
Grad V: Tod des Patienten.
Patienten und Methode
Eine retrospektive Datenanalyse von Patientinnen zwischen dem 18. und 90. Lebensjahr, welche sich
von 2005 bis 2015 einer Reduktionsplastik unterzogen, wurde durchgeführt.
Ausgeschlossen wurden Patientinnen, welche Brustkrebs, Voroperationen an der Brust, jegliche Form
von Immunschwäche, Einnahme von immunsupprimierenden Medikamenten oder eine einseitige
Reduktionsplastik in der Anamnese aufwiesen.
Zusätzlich wurden Risikofaktoren und intra- und postoperative Messungen, wie Reduktionsgewicht
und Drainagevolumen erfasst und mit dem Auftreten von postoperativen Komplikationen in
Verbindung gesetzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
In die Studie konnten 800 Patientinnen inkludiert werden. Die Gesamtkomplikationsrate lag bei
63.8%. 41,6% der Patientinnen hatten eine Grad I , 7,4% eine Grad II, 5,5% eine Grad IIIa und 9,3%
eine Grad IIIB Komplikation. Es traten keine Grad IV oder V Komplikationen auf.
Basierend auf unseren Daten lässt sich sagen, dass die Mammareduktionsplastik grundsätzlich eine
sichere Operation darstellt, die jedoch häufig mit Komplikationen einhergehen kann. Wir erachten
den Einsatz der Clavien-Dindo-Klassifikation zur genauen Analyse der Komplikationsrate als sinnvoll,
da sie eine standardisierte und somit vergleichbare Erfassung der Komplikationen erlaubt.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Anwendung der tragbaren Kinect Kamera für die drei-dimensionale Brustuntersuchung
Helga Henseler
Henseler, Helga (1); Vogt, Peter Maria (1); Rosenhahn, Bodo (2)
1: Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung für Plastische Chirurgie Deutschland; 2: Leibniz
Universität, Abteilung für Computerwissenschaften, Hannover
Einleitung:
Das Ziel der Studie war die Untersuchung klinischer Anwendungsmöglichkeiten der tragbaren Kinect
Kamera im Alltag.
Methode:
Die Kinect Kamera wurde validiert und für drei-dimensionale Fotoaufnahmen von Patientinnen
benutzt. Farb- und Tiefenschärfebilder wurden gemäß üblicher Standards für die
Krankenhausphotographie aufgenommen und mit Matlab® Software verarbeitet. Aufnahmen mit
verschiedenen Arm und Körperpositionen wurden durchgeführt. Mehrere Beispiele klinischer Fälle
wurden untersucht, lineare Messungen und Volumenmessungen wurden erhoben. Zur
Untersuchungsgruppe gehörten Patientinnen vor und nach Einlage von Brustimplantaten,
Brustreduktion, brusterhaltender Therapie, Brustrekonstruktion und Mamillenrekonstruktion.
Aspekte der Patienteninformation, der Aufklärung, des Datenschutzes und rechtliche Aspekte
werden discutiert.
Ergebnisse:
Drei-dimensionale Bilder prä- und postoperativ und ihre drei-dimensionale Verarbeitung werden
vorgestellt. Textur und Drahtgitterbilder werden mit Möglichkeiten der Vermessung erläutert.
Bildaufnahmezeiten waren kurz, eine Kalibrierung war nicht notwendig, eine besondere
Hintergrunddarstellung nicht gefordert. Normale Standards der Krankenhausphotographie waren
ausreichend für die Bildaufnahmen. Durch besonders programmierte Visualisierungshilfen des
Programmes konnten reproduzierbare und klinisch zufriedenstellende Aufnahmen auch durch
wechselnde Untersucher im klinischen Alltag erzielt werden. Die Fehlergrenze der Vermessungen
bewegte sich innerhalb von 10% im Vergleich zu Volumen und linearen Messungen. Wenngleich die
Genauigkeit der Bildschärfe bislang noch nicht mit herkömmlicher Photographie vergleichbar ist,
reichte diese für klinische Zwecke der Bildbeurteilung und Vermessung aus.
Schlußfolgerung:
Die tragbare und preiswerte Kinect Kamera für drei-dimensionale Bildaufnahmen ist für den
klinischen Einsatz im Krankenhausalltag geeignet. Drei-dimensionale Bildaufnahmen werden die
jetzige zweidimensionale Aufnahmetechnik zukünftig ersetzen. Eine stetige Fortentwicklung des
Systems ist zu erwarten.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Mammareduktion bei Minderjährigen. Ergebnisse und Patientenzufriedenheit.
Naja-Norina Pluto
Pluto, Naja-Norina; Liebau, Jutta
Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf, Deutschland
Einleitung
Die Brustverkleinerung ist ein zielführendes plastisch-chirurgisches Verfahren bei erwachsenen
Patientinnen, die unter Kopf-, Hals- oder Rückenschmerzen und Intertrigo leiden. Jedoch gibt es auch
junge Patientinnen mit einer symptomatischen Makromastie. Neben den körperlichen Beschwerden
ist für die Jugendlichen der psychische und soziale Leidensdruck mindestens genauso bedeutend. Mit
diesem Review präsentieren wir unsere Erfahrungen mit weiblichen, minderjährigen Patienten, bei
denen eine Mammareduktionsplastik aufgrund einer Makromastie vorgenommen wurde.
Material und Methoden
Wir untersuchten retrospektiv 23 Patientinnen, bei denen zwischen den Jahren 2007 und 2014 eine
Mammareduktionsplastik (modifizierte Ribeiro-Technik) durchgeführt wurde. Die präoperativen
Indikationen sowie die Daten der Brust-Vermessungen wurden anhand der postoperativen Daten
reevaluiert. Ferner wurde die Patientenzufriedenheit anhand des Breast-Q Fragebogens postoperativ
ermittelt.
Ergebnisse
Zwischen 2007 und 2014 behandelten wir 23 weibliche Teenager mit einer Makromastie. Das
Durchschnittsalter lag bei 16,6 Jahren (im Bereich von 13 bis 17 Jahren). Der durchschnittliche BMI
lag bei 23,2 kg/m2, keine Jugendliche war übergewichtig (BMI > 30 kg/m2). Das Resektionsgewicht
pro Seite betrug im Durchschnitt 608,3g. Die Patientinnen wurden im Mittel nach 2,8 Jahren (min. 3
Monate bis 7,8 Jahren) nachuntersucht. Es kam zu keinen schwerwiegenden Komplikationen. Die
Patientenzufriedenheit und Lebensqualität war hoch; alle Patientinnen würden dieses Verfahren an
gleichbetroffene Jugendliche mit einer Makromastie weiterempfehlen.
Schlussfolgerung
Die Mammareduktionsplastik kann bei minderjährigen Patientinnen sicher und ohne gravierende
Komplikationen vorgenommen werden. Sie führt zu einer hohen Patientenzufriedenheit und
beseitigt langfristig psychische und physische Stressfaktoren. Daher sollte die Brustreduktion bei
gewissenhaft selektierten Patientinnen bereits zu einem frühen Zeitpunkt berücksichtigt werden.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Die Komplexe Wiederherstellung des MAK
Janos Hankiss
Hankiss, Janos; Pollmann, Esra
Klinikum Lippe GmbH, Deutschland
Die Wiederherstellung der Brustwarze und des Brustwarzenhofes ist meistens die letzte aber
wichtige und anspruchsvolle Aufgabe beim Brustaufbau.
Die Brustwarze wird mittels eines lokalen Lappens (z.B. Skate- flap) geformt. Zur Nachahnung des
Brutwarzenhofes wird meistens ein Hauttransplantat vom Unterbauch, Oberlider oder seltener von
der Genitalregion eingesetzt.
Die Autoren stellen die Erfahrungen mit den unterschiedlichen Techniken vor.
Dabei wird besonders auf die Einzelheiten der Technik der Brustwarzen-Bildung zur Vermeidung des
Höhenverlustes und auf die unterschiedlichen Methoden der Farbabstimmung des Brustwarzenhofes
fokussiert.
Die Tätowierung des MAK wurde früher auch von plastischen Chirurgen unternommen. Heutzutage
stehen entsprechend ausgebildete medizinisch zertifizierte Fachkräfte zur verfügung.
Es werden klinische Beispiele vorgeführt die unterschiedlichen Verfahren (Tätowierung oder "Dauer
make up") und die Ergebnisse vorzustellen.
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Session 54: Varia Brustchirurgie
Vorhersage der durchschnittlichen Volumenveränderung bei Lagewechsel
Philip Metz
Metz, Philip; Kappler, Felix; Perko, Philipp; Wolter, Christian; Leitsch, Sebastian; Giunta, Riccardo
Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie der Ludwig-Maximilians-Universität
München
Einleitung: Die Operationsplanung ist ein wesentlicher Schritt für ein erfolgreiches postoperatives
Ergebnis. Hierbei stellen Lagerungswechsel vom Stehen zum Liegen eine besondere Herausforderung
dar. Insbesondere hierdurch entstehende Volumenänderungen können die intraoperative
Umsetzung der präoperativen Planung erschweren.
Methoden: Wir erfassten den Thoraxbereich von 50 Patienten durch unser Sense3D Imaging System.
Dies geschah jeweils im Stehen und im Liegen und folgend wurde die Volumenänderung registriert.
Zusätzlich wurde die Genauigkeit der Volumenmessung mit der Sense3D durch Vergleich der Daten
im Liegen mit CT-Datensätzen der ebenso liegenden Patienten validiert. Diese Volumenänderung
wurde mit dem BMI der Probanden korreliert.
Ergebnisse: Die Volumenmessung des Oberkörpers durch die photogrammetrische Messung, zeigte
eine signifikante Übereinstimmung mit den Daten aus der computertomographischen Messung.
Zusätzlich zeigte sich eine gleichbleibende prozentuale Volumenveränderung bei Korrelation mit dem
BMI beim Übergang vom Stehen zum Liegen.
Schlussfolgerung: Die durch den Oberflächenscanner erhobenen Daten zeigen eine hohe
Genauigkeit. Die Korrelation der Volumenänderung mit dem BMI kann eine Vorhersage dieser bei
Lagewechsel ermöglichen. Weitere Studien sind jedoch nötig um auch verschiedene morphologische
Besonderheiten in diese Vorhersage einbeziehen zu können.
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Session 55: Poster
„Late-Onset Radialisparese“ – Erkennen & Behandeln
Michael Thomas Hiller
Hiller, Dr. Michael Thomas; Vogt, Prof. Dr. Peter Maria
MHH, Deutschland
Einleitung:
Aufgrund der anatomischen Nähe des N. radialis zum Humerusschaft treten Nervenschädigungen
insbesondere bei Frakturen des mittleren und distalen Humerusdrittels mit 2% bis 18% gehäuft auf.
Jedoch liegt die Ursache nur in 5% dieser Fälle in einer kompletten Durchtrennung (Neurotmesis)
oder Nerveninterposition zwischen den Fragmenten, was zu einer irreversiblen Schädigung führen
und eine operative Therapie erforderlich machen würde.
Eine Regeneration findet bei Vorliegen einer Neurapraxie oder Axonotmesis meist spontan statt.
Dies trifft jedoch für die Late-Onset-Radialisparese nicht zu. Hier ist es möglich, dass der Nerv initial
nach dem Trauma nicht geschädigt wurde. Im weiteren Verlauf kann es hierbei jedoch zu einer
zunehmend ausgeprägten und ohne Operation auch irreversiblen Nervenschädigung kommen.
Methodik:
Es erfolgte eine Literaturmetaanalyse bezüglich verzögert auftretender Radialisparese nach lange
zurückliegender Humerusschaftfraktur.
Ergebnis:
In der Literatur ist ein solches spätes Auftreten bis zu mehreren Jahren nach der eigentlichen Fraktur
beschrieben. In keinem der beschriebenen Fälle einer Late-Onset-Parese kam es zu einer spontanen
Erholung aufgrund progredienter Schädigung des Nerven. Hier lagen folgende Ursachen vor:
1.) Nerv im Knochenkallus eingeschlossen.
2.) Nerv über den Knochenkallus gedehnt
3.) Abgekippte Fraktur mit verlängerter Wegstrecke für den Nerv.
4.) Zunehmende Dislokation der Fraktur mit progredienter Einklemmung des
Nerven.
Nach operativer Behandlung war eine Remission jedoch möglich.
Schlußfolgerung:
Wird eine Late-Onset-Radialisparese ab ca. 7 Wochen oder mehr nach einem Trauma oder einer
Manipulation am Knochen festgestellt, sollte immer eine zeitnahe operative Exploration angestrebt
werden.
Zeigt sich hierbei eine Durchtrennung oder Interposition des Nerven zwischen Knochen, Kallus oder
unter Osteosynthesematerial, sollte direkt eine nervale Rekonstruktion versucht werden – entweder
durch direkte Nervennaht, Nerveninterposition (z.B. N. suralis) oder die Neurotisation –, da eine
anatomische Muskelreinnervation in der Regel die besten Ergebnisse erbringt. Sollte eine
Reinnervation der gelähmten Muskulatur nicht möglich sein, 12-18 Monate nach dem Ausfall der
Radialisfunktion, kommt eine motorische Ersatzoperation durch Sehnentransfer in Frage.
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Session 55: Poster
Plastische Rekonstruktionsverfahren im Gesicht nach Hauttumorresektion – Eine topographische
Analyse
Lissa Masumbuku
Masumbuku, Lissa; Eckhoff, Dr. Jörn; Handschin, Dr. Alexander
Klinik Dr. Guth, Deutschland
*Einleitung*:
Die UV-abhängigen Hauttumore (Basalzellkarzinom, malignes Melanom, Plattenepithelkarzinom)
erfordern in zunehmendem Maße nach einer lokalen Tumorresektion im Gesicht eine plastische
Rekonstruktion. Neben den Hauttumoren kann eine Defektdeckung im Gesicht aber auch durch
angeborene Fehlbildungen oder Verletzungen erforderlich werden. Ziel dieser retrospektiven Studie
ist die Analyse der plastischen rekonstruktiven Verfahren nach Tumorresektion im Gesicht mit
Berücksichtigung der topographischen Einteilung.
*Patienten und Methoden*:
Zwischen 2010 und 2014 wurden insgesamt 138 Patienten mit Gesichtstumoren in die Studie
eingeschlossen. Die Patientendaten wurden hinsichtlich folgender Parameter retrospektiv untersucht
bzw. eingeteilt: Histologische Diagnose, Tumorlokalisation (Stirn, Lidregion, Nase, Wange, Lippen,
Ohr) Die plastisch-chirurgische Behandlung bzw. Defektdeckung wurde in folgende Methoden
eingeteilt: Primäre Naht (Dehnungslappenplastik), Hauttransplantation, lokale Lappenplastik, axialgefäßgestielte Lappenplastik, freie mikrovaskuläre Lappenplastik.
*Ergebnisse*:
Das mittlere Alter der Patienten lag bei 67 Jahren (weiblich 64%, männlich 36%). Die operative
Behandlung erfolgte in 34% ambulant und in 66% der Fälle stationär. Die Histologie ergab folgende
Resultate: Basalzellkarzinom n=96 (70%), Plattenepithelkarzinom n=20 (14%), Melanom n=7 (5%),
andere Tumore n=15 (11%). Die plastisch-chirurgische Defektdeckung erfolgte durch
Primärnaht/Dehnungslappenplastik n=43 (31%), Hauttransplantation n=24 (17%), lokale
Lappenplastik n=53 (38%), Axiale gefäßgestielte Lappenplastiken n=18 (14%), freie mikrovaskuläre
Lappenplastik n=1 (1%). Die Komplikationsrate lag insgesamt bei 8% und beinhaltete kleinere
Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, sowie Epidermolysen. Die topograpische Einteilung der
einzelnen Zonen zeigte Unterschiede in der Art und Planung der Defektdeckung, klinische
Fallbeispiele der plastischen Defektdeckung in den jeweiligen Gebieten werden vorgestellt.
*Schlussfolgerung*:
Der Notwendigkeit einer radikalen Tumorresektion im Gesicht kann der Anspruch des Patienten und
des Plastischen Chirurgen auf ein ästhetisch bestmögliches Resultat gegenüberstehen. Die plastische
Rekonstruktion von Weichteildefekten im Gesichtsbereich kann dabei durch verschiedene
Möglichkeiten erfolgen. Diese reichen von einfachem Primärverschluss bzw. lokaler
Dehnungslappenplastik bis hin zu aufwendigen und komplexen Rekonstruktionen.
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Session 55: Poster
Perforatorlappenplastiken zur Defektdeckung bei alten Menschen
Frank Masberg
Masberg, Dr. Frank; Roland, Dr. Mett
Helios Kliniken Schwerin, Deutschland
Ziel
Die chirurgische Therapie von chronischen Wunddefekten erfordert insbesondere bei alten
Menschen ein sorgfältiges Abwägen von Risiken und Erfolgsaussichten unter Berücksichtigung von
Komorbidität, Compliance und Gewebeeigenschaften. Im Bereich der unteren Extremität werden
daher lokale Verfahren mit Regionalanästhesie bevorzugt. Bei begrenzt verfügbaren Optionen für
lokale Lappenplastiken an Unterschenkel und Füßen stellen Perforatorlappenplastiken einen Ausweg
dar.
Methode
Vorgestellt werden an 5 Beispielen die Ergebnisse von Defektdeckungen mit
Perforatorlappenplastiken zum Extremitäten– und Funktionserhalt bei über 80-jährigen Patienten.
Unter Berücksichtigung von Art, Tiefe und Lokalisation des Defektes sowie begleitender Komorbidität
kamen entweder perforatorgestielte lokale Lappenplastiken (u.a. sog. Propeller-Flaps) als auch
Perforatorlappenplastiken mit mikrovaskulärer Anastomosierung zur Anwendung.
Ergebnisse
Das hohe Patientenalter hatte keinen negativen Einfluß auf das primäre Behandlungsergebnis.
Revisionseingriffe waren u.a. bedingt durch Teilnekrose einer „Propeller“-Lappenplastik oder
fortbestehende Kalkaneusosteomyelitis. Bei Bevorzugung der Leitungsanästhesie konnten typische
perioperative kardiorespiratorische Komplikationen trotz höherer Risiken vermieden werden. Via
Katheter bestand postoperativ zusätzlich die Möglichkeit einer lokalen Symphatikolyse und
Schmerztherapie. Trotz der je nach Heilungsverlauf variierenden Dauer der notwendigen stationären
Behandlung und Immobilisierung konnten die Patienten ohne zusätzliche therapiebedingte
Morbidität mit abgeheilten Defekten entlassen werden. Einen Einfluß hatte das höhere
Patientenalter für die anschließende Mobilisierungsphase und Nachbehandlung in Abhängigkeit von
Trainings- und Kräftezustand.
Zusammenfassung
Auch bei 80-90jährigen Patienten sind Perforatorlappenplastiken eine mögliche Alternative in der
Defektdeckung an der unteren Extremität mit kalkulierbarem Risiko. Selbst sogenannte freie
Lappenplastiken können dank Regionalanästhesie durchgeführt werden und bewahren bei
erfolgreicher Einheilung beim alten Patienten die zur Erhaltung der Selbständigkeit dringend
benötigte Gehfähigkeit.
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Session 55: Poster
Schmerzarme Wundversorgung von Spalthautentnahmestellen
Dr. Dominik Schlarb
Schlarb, Dr. Dominik; Stollwerck, Dr. Peter; Krause-Bergmann, Dr. Albrecht
Fachklinik Hornheide, Deutschland
Einleitung:
Ein Problem nach Spalthautentnahme sind Schmerzen und verzögerte Epithelialisierung.
Verschiedene Hersteller versuchen dafür Lösungen anzubieten. Es werden Verbandstoffe wie
Zellulosefolien und PU-Schaumverbände angeboten. In unserer Klinik beobachteten wir jedoch
häufig ein Unterbluten und Eintrocknen dieser Verbände, welches schmerzhafte Verbandswechsel
nach sich zieht. Auf der Suche nach einer optimalen Wundversorgung haben wir eine Wundauflage
erprobt, welche wir bereits bei nicht heilenden Problemwunden erfolgreich angewendet haben. Sie
fördert die Überleitung der Granulationsphase in die Epithelialisierungsphase und bildet ein ideales
feuchtes Wundmilieu.
Methode:
In unserer Klinik wurde zunächst bei 25 Patienten eine Spalthautentnahme durchgeführt und der
Wundverlauf mit herkömmlich eingesetzten Verbandsstoffen versorgt. 10 Patienten wurden mit
einem absorptionsfähigen PU-Schaumverband (Allevyn®) und 15 Patienten mit einer latexfreien
Zellulosefolie (Cuticell®) verbunden.
Bei weiteren 25 Patienten verwendeten wir eine Kollagen-Wundauflage (ProHeal®) in Kombination
mit Varihesive® und beobachten die Wundheilung sowie die subjektive Schmerzempfindung anhand
der visuellen analogen Schmerzskala nach Hicks (VAS). Die Spalthautentnahme erfolgte bei allen
Patienten mit einem Dermatom der Firma Aesculap® mit 0,2mm Entnahmetiefe.
Im Verlauf erhielten alle Patienten ein standardisiertes Analgesieschema und es erfolgte eine
ausgiebige Fotodokumentation. In der poststationären Behandlung wurden die Patienten bezüglich
der selbstständige Verbandspflege und des Schmerzempfinden befragt.
Ergebnis:
83,3% der mit einer Kollagen-Wundauflage versorgten Patienten gaben keine und eine Patientin (4%)
deutliche Schmerzen während des postoperativen Verlaufs an (Durchschnitt anhand der VAS: 2,3).
Bei 64,3% der Patienten war nach 7 Tagen eine vollständige Epithelialisierung eingetreten.
Bei Patienten mit Wundversorgung mittels PU-Schaumverband und Zellulosefilm traten mäßigen bis
starke Schmerzen der auf (Durchschnitt anhand der VAS: Allevyn®: 4,1 Cuticell®: 3,9). Vor allem die
regelmäßigen Verbandswechsel des Schaumverbandes wurden als sehr schmerzhaft angegeben.
Diskussion:
Die Anwendung von Kollagen-Wundauflagen ist sicher und zeigt im Vergleich zu den anderen
Verbandstoffen eine signifikante Reduktion (P= 0,005) der Schmerzen und eine Verkürzung der
Wundheilung. Im Mittel konnte hier eine vollständige Epithelialisierung nach 7 Tagen beobachtet
werden.
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Session 55: Poster
Abdomioplastik beim DIEP ohne Drainagen – Erste Erfahrungen und Ergebnisse mit Tissu Glu R
Maximilian Otte
Otte, Dr. Maximilian; Hagouan, Dr. Mazen; Richrath, Dr. Philip; Munder, Dr. Betrix; Stambera, Dr.
Peter; Abu-Ghazaleh, Alina; Andree, Prof. Dr. Christoph
SANA Kliniken Düsseldorf, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Einleitung
Die Verwendung von Tissu Glu R zum Verschluss von Abdominoplastiken ist mittlerweile weit
verbreitet. Es konnte gezeigt werden, dass der Einsatz des Gewebeklebers die Fördermenge der
einliegenden Drainagen signifikant verringert und sogar der Verzicht auf Drainagen möglich ist. Ein
Einsatz beim Verschluss des Hebedefekts bei der DIEP Lappenplastik ohne Verwendung von
Drainagen wurde bisher nicht beschrieben
Material und Methoden
Im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung erfolgte der Einsatz von TissuGlu R zum Verschluss der
Abdominoplastik bei 10 Patienten die eine elektive DIEP Lappenplastik erhielten ohne Drainagen. Der
BMI der Patienten betrug in der ersten Serie zwischen 20 und 28 . Es erfolgte eine tägliche Evaluation
des Patientencomfort sowie der Notwendigkeit für Interventionen wie z.B. Serompunktionen.
Ergebnisse
Die Patienten zeigten sich sehr zufrieden mit dem Einsatz von TissuGlu R. In der kleinen Serie zeigte
sich, dass durch den Einsatz von TissuGlu R bei der Brustrekonstruktion mit freier DIEP Lappenplastik
auf die Verwendung von Drainagen verzichtet werden kann.
Schlussfolgerung
Die Abdominoplastik beim DIEP lässt sich unter Verwendung von TissuGlu R ohne den Einsatz von
Drainagen durchführen. Dies führt zu einem deutlich erhöhten Patientenkomfort und zu einer
kürzeren Verweildauer, da die abdominellen Drainagen von den Patienten häufig als sehr störend
empfunden werden und aufgrund protrahierter Fördermenge die Verweildauer verlängern.
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Session 55: Poster
Massive Infektion mit Aeromonas hydrophila/caviae durch Blutegelbehandlung nach freier
myocutaner Lattismus-dorsi Lappenplastik
Gülbin Sosur
Sosur, Dr. Gülbin; Monschizada, Dr. Walli; Cedidi, Prof. Dr. C. Can
Klinikum Bremen Mitte, Deutschland
Einleitung: Blutegel (Hirudo medicinalis) wurden schon im alten Ägypten in der Medizin
therapeutisch zur Blutentziehung eingesetzt. Die Effekte des im Speichel enthaltenen Hirudins sind
antithrombotisch, gefäßkrampfhemmend und lymphstrombeschleunigend. In der Plastischen
Chirurgie wurden erstmalig in den 1960´iger Jahren Blutegel bei venöser Stase kutaner
Lappenplastiken, in den 1980´igern folgend bei Fingerreplantationen erfolgreich eingesetzt.
Aeromonas hydrophila/ caviae sind gramnegative Bakterien, die in Oberflächenwasser und auch im
Darm der Blutegel vorkommen und in Symbiose leben. Sie ermöglichen das Verdauen der
Blutbestandteile. Infektionen während einer Blutegeltherapie sind bekannt mit einer Inzidenz von 220%.
Patient und Methodik: Frau R., 72 Jahre alt, erlitt als Radfahrerin ein Überrolltrauma des linken
Unterschenkels durch einen LKW. Es kam zu einer drittgradig offenen Unterschenkelfraktur mit
massivem zirkulärem Weichteilschaden. Die Tibianagelosteosynthese war freiliegend bei
zirkumferenten Haut-Weichteildefekt des gesamten Unterschenkels. Die Defektdeckung erfolgte
über eine freie myokutane Lattisimus dorsi- Lappenplastik und Spalthauttransplantation. Bei
kompliziertem Verlauf mit später rezidivierender Thrombose nach Revisionen, erfolgte als Ultima
Ratio die Einleitung der Blutegeltherapie.
Ergebnis: Die Perfusion der freien Lappenplastik konsolidierte sich unter der Blutegeltherapie, jedoch
kam es zu einem massiven Wundinfekt mit Nachweis von Aeromonas hydrophila/ caviae mit
Resistenzen gegenüber Chinolonen. Es folgten täglich antiseptische Verbandswechsel mit Einlage von
Spüldrainagen und 2x wöchentlich operative Debridements mit Jet-Lavage, sowie eine testgerechten
antibiotischen Behandlung. Unter dieser Behandlungsstrategie kam es zu einer langsamen
Infektsanierung. Es kam jedoch zu einem infektbedingten Teilverlust der Lappenplastik, bei
deutlicher Verkleinerung. Die entstandenen Restdefekte konnten über eine erneute
Spalthauttransplantation gedeckt werden.
Schlussfolgerung und Diskussion: Blutegel können in verzweifelten Fällen bei frustraner
rezidivierender Thrombose und venöser Stase nach freien Lappenplastiken erfolgreich eingesetzt
werden. Die Aeromonas spp. können eine massive Infektion und Sepsis hervorrufen und zum
sekundären Verlust von freien Lappenplastiken führen. Aus unserer Sicht sollte bei
Blutegelbehandlung zur Therapie einer venösen Stase eine begleitende antibiotische Therapie
antibiogrammgerecht durchgeführt werden.
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Session 55: Poster
Erfahrungsbericht der gestielten DIEP Lappenplastik zum Penoidaufbau bei Transsexualismus
Moritz Scholten
Scholten, Dr. Moritz; Hoffmeister, Dr. Roland; Küntscher, Prof. Dr. Markus
Ev. Elisabeth Klinik Berlin, Deutschland
*Hintergrund*
Die freie Radialisplastik hat sich in der Transsexuellenchirurgie beim Penoidaufbau als Goldstandard
etabliert. Der Hebedefekt am Unterarm wird teilweise als stigmatisierend von den Patienten
wahrgenommen.
Weiterhin beklagen vor allem sehr schlanke Patienten mit wenig Unterhautfettgewebe das fehlende
Volumen des Penoids. Die gestielte DIEP Lappenplastik bietet eine mögliche Alternative, um
Patienten eine weitere Behandlungsmöglichkeit ohne Hebedefekt an einer Extremität anzubieten.
*Patienten und Methoden*
In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um zwei Fallberichte eines 26- jährigen und 47-jährigen
Patienten. Bei beiden Patienten wurde nach Hysterektomie und Kolpektomie ein Penoidaufbau durch
eine gestielte DIEP-Lappenplastik mit einer bereits im Vorfeld präformierten Harnröhre durchgeführt.
Die Präformierung erfolgte vertikal paraumbilikal.
*Ergebnisse*
Es kam bei beiden Eingriffen zu keinem Verlust der Lappenplastik. Eine
Harnröhrenanastomosenkomplikation erforderte eine Anpassung unseres Verfahrens. Ein
ausgeprägtes Lymphödem des Penoids, führte in einem Fall zu einem Abriss der
Harnröhrenanastomose. Aus diesem Grund entschlossen wir uns, dieses Verfahren als zweitzeitiges
Verfahren weiterzuführen.
*Schlussfolgerung*
Wir konnten zeigen, dass die gestielte DIEP Lappenplastik eine weitere Alternative zur Penoidbildung
darstellt, ohne einen Hebedefekt an einer Extremität zu verursachen.
Diese Alternative bietet eine weniger offensichtliche und damit einen weniger stigmatisierenden
Hebedefekt. Im Vergleich lassen sich Penoide gerade bei Patienten mit geringem subkutanem
Fettgewebe mit deutlich besserem Volumen konstruieren. Dagegen ist dieses Verfahren bei
Patienten mit leichtem Übergewicht und demensprechendem Unterhautfettgewebe nicht zu
empfehlen.
Ob das Einbringen der Penisprothese durch das vergrößerte Eigenvolumen des Penoids erschwert
wird, bleibt abzuwarten. Sollte es zu einem erschwerten Einbringen der Prothese kommen, könnte
dieses Problem durch eine vorangegangene Liposuction einfach behoben werden.
Bei sehr schlanken Patienten mit geringem, subkutanem Fettgewebe und dem Wunsch eines
Penoidsaufbau ohne Hebedefekt an einer Extremität, sollte die gestielte DIEP Lappenplastik als
Möglichkeit weiter verfolgt werden und einem ausgewählten Patientenkollektiv als Variante
vorgestellt und angeboten werden.
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Session 55: Poster
Behandlung und Penisrekonstruktionstechniken bei infizierten Paraffinomen
Dominik Boliglowa
Boliglowa, Dr. Dominik; Groeger, Dr. Andreas; Menke, Prof. Dr. Henrik
Plastische Chirurgie, Sana Klinikum Offenbach, Deutschland
In Deutschland und in anderen Regionen (Asien, Osteuropa) werden immer häufiger die schweren
Komplikationen nach fremd- oder selbstdurchgeführter Penisaugmentationen beobachtet.
In den letzten 15 Monaten haben sich 3 Patienten mit so-genannten „Paraffinomen“ am Penis bei
uns vorgestellt. Die Erkrankungen sind durch Injektionen verschiedener Substanzen (Silikon, Paraffin,
Salbe) entstanden. Bei der Vorstellung zeigten sich im jeden Fall multiplen Granulomen, Fisteln und
bakteriellen Superinfektionen. Bei der radikalen Fremdkörperentfernung und Infektionssanierung
wurde im Rahmen der Nekrektomie der gesamte Haut- und Weichteilmantel am Penis zirkulär
reseziert. Nach weiterer lokaler und chirurgischer Wundtherapie konnte im jeden Fall die
Penisrekonstruktion mit Vollhauttransplantaten durchgeführt werden und führte später zur
funktionellen und ästhetischen Resititutio ad Integrum.
Die fachliche Literatur stellt verschiedene Rekonstruktionsverfahren nach dem Penisweichteilverlust
dar. Die Wahl adequater Rekonstruktionsstrategie soll die Resektionstiefe, Weichteilzustand sowie
die Beteiligungsausmaß der nebenliegenden Körperregionen berücksichtigen.
Die Voraussetzung der erfolgreichen Behandlung der fremdkörperinduzierten Penisinfekte ist eine
radikale chirurgische Infektionssanierung. Das Deckungsverfahren soll nach Beteiligung der
Penisschichten und umliegenden Körperregionen entschieden werden.
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Session 55: Poster
Fallbericht: der Dabska-Tumor der Hand- Fakt oder Fiktion?
Liji Mannil
Mannil, Dr. Lijo (1); Witte, Dr. Thomas (1); Juten, Philip (1); Gerharz, Prof. Dr. Claus Dieter (2);
Homann, Prof. Dr. Heinz-Herbert (1)
1: BG Unfallklinik Duisburg, Deutschland; 2: Ev. Bethesda Krankenhaus Duisburg, Institut für
Pathologie
Das Parachordom wird als Variante der myoepithelialen Tumoren angesehen. Die Inzidenz eines
Parachordom ist sehr selten und wurde zuerst 1955 von Laskowksi als peripheres Chordom
beschrieben und 1977 als Parachordom von Dabska umbenannt. Nach Durchsicht der Literatur
wurden bisher zwei Todesfälle von metastasierenden Parachordomen bislang berichtet und nur zwei
Fälle an der Hand.
Wir berichten über die Manifestation eines Parachordom an der linken Mittelhand eines 40 jährigen
Patienten.
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Session 55: Poster
Auswirkung von leistungssportlicher Belastung des Handgelenkes auf die Propriozeption am Beispiel
von Nachwuchstennisspielern
Simon Paul
Paul, Simon (1); Ahrend, Marc-Daniel (2); Cordes, Dr. Colja (1); Schuhmann, Dr. Karl (1); Udrescu, Dr.
George A. (1); Schröter, Dr. Steffen (2); Janghorban Esfahani, Babak (1)
1: Evangelisches Krankenhaus Hattingen, Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und
Handchirurgie, Hattingen, Deutschland; 2: BG Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und
Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Deutschland
*Fragestellung:* Im Tennis adaptiert sich der Schlagarm an die wiederholt hohe Beanspruchung und
neigt durch diese Belastung zu Reizzuständen. Der Verdacht, eines hierdurch entstehenden
propriozeptiven Defizits im Handgelenk, kam im Rahmen einer Studie zur Erprobung eines
Verfahrens zur Propriozeptionsmessung auf, in welcher teilnehmende Tennisspieler mit der
Schlaghand im Seitenvergleich schlechtere Resultate erzielten. Ziel der durchgeführten Studie war
daher junge Tennisspieler unter der Fragestellung zu untersuchen, ob hier durch die chronische
Belastung propriozeptive Defizite frühzeitig im Handgelenk auftreten.
*Methodik:* Handgelenke von 36 leistungsorientierten Nachwuchstennisspieler/innen (26 m., 10 w.;
Alter: 15,1 ± 2,3 Jahre), wurden hinsichtlich des Bewegungsumfangs und der Propriozeption mittels
standardisiertem und erprobtem Winkelreproduktionstest untersucht und im Seitenvergleich mittels
t-Test auf Unterschiede verglichen. In einem Fragebogen wurden Trainings- und Leistungsdaten
erfasst. Die seitendifferentialen Messdaten wurden auf Korrelationen mit Alter, Leistungsniveau
(Leistungsklassen-System), Trainings- und Turnierjahre überprüft (α<0,05).
*Ergebnisse:* Die Abweichung der Winkelreproduktion an der Kontrollhand betrug 7,6 ± 2,5° (KI: 6,78,4), mit der Schlaghand 8,22 ± 2,5° (KI: 7,4- 9,1). Ein signifikanter Unterschied zwischen den
Handgelenken bestand nicht. Der Bewegungsumfang des Handgelenkes der Schlaghand war mit
143,2 ± 13,8° in Extensions-/Flexionsrichtung signifikant geringer als der Kontrollhand mit 152,2 ±
13,7°. Die Seitendifferenz des Bewegungsumfangs und die Ergebnisse des Winkelreproduktionstests
zeigen keine signifikante Korrelatione mit Alter, Leistungsniveau, Trainings- und Turnierjahren der
Athleten.
*Schlussfolgerung:* Die erhobenen Daten zeigen, dass intensive rezidivierende Belastung im Tennis
schon im frühen Lebensalter zu einem verringerten Bewegungsumfang des dominanten Handgelenks
führen kann, wobei die Messergebnisse noch im Rahmen des natürlichen Bewegungsumfanges
lagen. Eine Beeinträchtigung der Propriozeption des dominanten Handgelenks konnte nicht
festgestellt werden, jedoch zeigten sich im Vergleich zu Daten nicht tennisspezifischer Studien
geringere propriozeptive Fähigkeiten. Aufbauend auf dieser Untersuchung können mögliche
Veränderungen der Sensomotorik der Probanden in Zukunft verfolgt werden, um Zusammenhänge
zwischen der Propriozeption und der Entstehung von Belastungsschäden aufzudecken.
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Session 55: Poster
Die PDS Hemicerclage-eine Alternative zur osteosynthetischen Versorgung auch bei komplexen
Metakarpalfrakturen
Vladan Crnogorac
Crnogorac, Dr. Vladan; von Freyhold, Dr. Jochen; Elsner, Dr. Jörg
Asklepios Klinikum Harburg/Hamburg, Deutschland
Die PDS Hemicerclage ist eine seltene, aber immer noch gebräuchliche Form der osteosynthetischen
Versorgung von Frakturen an der Hand.
Wir berichten über eine 68 jährige Patientin, die sich nach einem häuslichen Sturz eine komplexe
mehrfragmentäre Fraktur des 4. Mittelhandknochens zugezogen hat. Der intraoperative Befund
zeigte insgesamt 6 sternartig frakturierte Knochenfragmente, so dass eine herkömmliche
Osteosyntheseversorgung mit einer Platten-,Schrauben- oder K-Drahtosteosynthese nur sehr
erschwert durchführbar gewesen wäre.
Wir konnten die Patientin erfolgreich atraumatisch mit resorbierbaren PDS Hemicerclagen operativ
versorgen. Die postoperative Mittelhandimmobilisation erfolgte für 10 Tage. Eine frühzeitige
Übungsbehandlung ohne Belastung erfolgte anschließend gleichzeitig mit der Abnahme der Schiene.
Eine ausreichende knöcherne Stabilität war nach 4,5 Wochen erreicht, woraufhin die Hand zur
Belastung freigegeben werden konnte. Nach insgesamt 6 Wochen zeigte sich eine komplette
radiologische Konsolidierung der Fraktur bei klinisch freier Beweglichkeit.
Schlüsselwörter
Frakturen: Mittelhandknochen - resorbierbare Osteosyntheseverfahren – Hemicerclage –
Polydioxanon (PDS)
Key words
Fractures: metacarpals - biodegradable osteosynthesis - hemicerclage - polydioxanon suture
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Session 55: Poster
Diagnostische und therapeutische Vorgehensweise bei einem hochmalignem Sarkom G3 nach SNCLCC
supraklavikulär rechts nach primären Mammakarzinom der rechten Brust
Jörg Elsner
Elsner, Dr. Jörg; Crnogorac, Dr. Vladan; v. Freyhold, Dr. Jochen
Asklepios Klinikum Hamburg Harburg, Deutschland
Bei einer 33 jährigen Patientin war es zu einer neu aufgetretenen supraklavikulären Raumforderung
gekommen bei Z.n. Ablatio bei Mammakarzinom rechts (pT 2 (4,5cm), pN2a (5/13), R0,G3,M1 (Her2/
neu 3+) mit Lebermetastasierung und Leberteilresektion. Ein sekundärer Brustaufbau war mittels
Latissimuslappen und Implantat erfolgt.
Vor dem Brustaufbau war eine Chemotherapie und Thoraxwandbestrahlung durchgeführt worden.
Bei der nun aufgetretenen Raumforderung wurde primär von einer Metastasierung bzw. einem
Rezidivs des Mammakarzinom ausgegangen und zur Histologie Sicherung eine Inzisionsbiopsie
durchgeführt.
Hierbei zeigte sich o.g. G 3 Sarkom, so dass in einem weiteren radikalen Eingriff unter Mitnahme des
Platysmas, Teilen des M.sternokleidoideus und der Klavikula eine R0 Resektion erreicht werden
konnte.
Postoperativ erfolgte eine Bestrahlung der supraklavikulären Resektionsgebietes.
Der Fallbericht beschreibt das erfolgreiche operative Management und die diagnostische
Vorgehensweise bei bekanntem Mammakarzinom mit dem Verdacht eines Metastasierung
supraklavikulär, welche sich als die Erstmanifestation eines Sarkoms herausstellte und eine
entsprechend divergierende therapeutische Vorgehensweise nach sich zog.
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Session 55: Poster
*Diagnose: „Plexiformes Neurofibrom“ oder „Vom bösen Geist besessen“ - ein plastisch chirurgisches
Problem in Westafrika *
Nicole Breitenfeldt
Breitenfeldt, Dr. Nicole
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Deutschland
*Problem:*
Riesiger Gesichtstumor eines 10J. Jungen in Sierra Leone, mit Deformität von
Stirn/Auge/Nase/Wange/Mund linksseitig & Sehverlust li. Hierdurch bedingte Hänseleien,
Stigmatisierung und Ausgrenzung in der Schule und privatem Umfeld.
*Einleitung:*
Ein plexiformes Neurofibrom ist ein gutartiger Nervenscheidentumor des peripheren Nervensystems.
~10% der Fälle entarten maligne. Eine Behandlung ist schwierig, wenn große Ausmaße erreicht und
Gewebegrenzen überschritten werden. Erfolgt die Behandlung spät, sind Entstellungen,
neurologische und funktionelle Defizite möglich. In Westafrika herrscht ein Mangel an medizinischer
Expertise zur Behandlung solcher Tumore. Vorherrschende Armut, Unwissenheit und Irrglaube,
führen zu Stigmatisierung, Ausgrenzung und Isolation der Betroffenen.
*Methode:*
Epifasziale Resektion von 3,5 kg Tumor der li. Gesichtshälfte inkl. Auge (funktionslos) unter
Aussparung der restlichen gesichtsdefinierenden Strukturen (Nase/Mund/Ohr). Defektdeckung durch
Stirnrotationslappenplastik. Statische Aufhängeplastik des Mundwinkels, des Nasenflügels sowie in
situ Fixierung des Ohrs. Defektdeckung präaurikulär mit Spalthauttransplantat.
*Ergebnis:*
Deutliche Gewichtsreduktion des Kopfes mit verbesserter Kopfhaltung. Gute Gesichtssymmetrie in
Bezug auf Nasenflügel, Mundwinkel, Lippen und Ohren. Verständliche Artikulation, orale Kompetenz
und problemlose Nahrungsaufnahme sowie nasale Atmung waren postoperativ möglich. Vollständig
eingeheiltes und unauffälliges Spalthauttransplantat. Eine Augenprothese wurde im Verlauf
angepasst. Die deutliche Reduktion der Gesichtsdeformität ermöglichte eine Wiedereingliederung
des Jungen in die Schule und in sein soziales Umfeld.
*Zusammenfassung:*
In Westafrika erreichen gutartige Tumore aufgrund vorherrschender Armut und mangelhafter
medizinischer Versorgung oft riesige Ausmaße. Oft bedeutet ein gutartiger Tumor einen langen
Leidensweg für die Betroffenen, der neben ästhetischer Beeinträchtigung und funktionellen
Ausfällen oft von Ablehnung, Ausschluss vom öffentlichen Leben sowie Ausgrenzung aus der
Gemeinschaft geprägt ist. Die Behandlung und Rehabilitation solcher Patienten sollte daher neben
der körperlichen Wiederherstellung der Betroffenen und einer Aufklärung der im nächsten Umfeld
lebenden Freunde und Verwandten auch auf eine soziale Reintegration in die Gesellschaft
fokussieren.
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Session 55: Poster
Kahnbeinbeinpseudarthrose eines 9 jährigen Jungen – notwendige Diagnostik- und
Behandlungsmaßnahmen
Wolfgang Martin
Martin, Dr. Wolfgang; Thomas, Dr. Witte; Heinz-Herbert, Prof. Dr. Homann; Lijo, Dr. Mannil
Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg, Deutschland
Frakturen der Handwurzelknochen sind außerordentlich selten. Laut Literatur betreffen nur 2,9 % der
knöchernen Verletzungen im Handbereich das Kahnbein. Die Frakturwahrscheinlichkeit nimmt erst
bei Jugendlichen aufgrund einer zunehmenden Ossifikation zu. Verglichen zum Erwachsenen ist eine
verzögerte bzw. ausbleibende knöcherne Konsolidierung der Kahnbeinfrakturen bei den
Jugendlichen nur äußert selten zu beobachten. Eine konservative Therapie mit Immobilisation führt
in der Regel zur Ausheilung. Die Ausbildung einer Kahnbeinpseudarthrose bei einem jungen Kind ist
als absolute Rarität einzustufen.
Wir stellen in dem vorliegenden Case Report einen 9 jährigen Jungen vor. Der Junge klagte seit
einiger Zeit über gelegentliche Belastungsschmerzen der rechten Hand. Ein aktuelles Unfallereignis
habe nicht stattgefunden, anamnestisch sei ein schwerer Sturz vor 3 Jahren erinnerlich. Damals sei
radiologisch eine knöcherne Verletzung ausgeschlossen worden.
Im Rahmen der klinischen Untersuchung zeigt sich eine Druckdolenz im Bereich der Tabatiere und
über dem radialen volaren Kahnbeinpol. Nativradiologisch zeigt sich in der
Kahnbeinquartettaufnahme eine Kontinuitätsunterbrechung mit zystischem Umbau. Eine MRTUntersuchung erbrachte der Nachweis einer Pseudarthrose im mittleren Kahnbeindrittel bei
vorhandener Vitalität der Fragmente.
Im Rahmen der operativen Revision erfolgte die Pseudarthrosenresektion, Interposition eines
cortico-spongiösen Spans nach Stanzentnahme vom kontralateralen vorderen Beckenkamm und die
Stabilisierung durch eine 15 mm Mini-Herbertschraube (HBS 2 Fa. KLS MARTIN).
Es erfolgte eine Ruhigstellung in einer dorsalen Unterarm-Kahnbeinschiene für insgesamt 4 Wochen
und eine Belastungskarenz für 12 Wochen. Radiologisch zeigte sich eine vollständige knöcherne
Konsolidierung, der Junge ist beschwerdefrei. Die Schraube konnte nach 6 Monaten postoperativ
komplikationslos entfernt werden.
Eine Kahnbeinpseudarthrose kann auch bei einem jungen Kind auftreten. Diagnostisch sollte eine
Kahnbeinquartettaufnahme und eine Kernspintomographie durchgeführt werden. Eine CTUntersuchung scheint bei nativradiologisch eindeutigem Befund verzichtbar. Das operative Vorgehen
sollte analog zum Therapiekonzept der Kahnbeinpseudarthrose beim Erwachsenen sein. Es führt zu
einer knöchernen Konsolidierung, die Metallentfernung sollte aufgrund des noch zu erwartenden
Konchenwachstums frühzeitig erfolgen.
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Session 55: Poster
Pilon digitale Fraktur- neues Therapiekonzept der minimal-invasiven Reposition und Stabilisierung
Iva Neshkova
Neshkova, Dr. Iva; Jakubietz, Prof. Dr. Rafael; Jakubietz, PD Dr. Michael; Meffert, Prof. Dr. Rainer
Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und
Wiederherstellungschirurgie
Pilon digitale Frakturen der mittleren und proximalen Phanalx der Hand entstehen häufig in Folge
eines axialen Stauchungstraumas des Gelenkes und zeichnen sich durch eine Zertrümmerung der
Gelenkfläche und eine zentrale Impressionszone aus.
Verschiedene Therapieverfahren sind beschrieben- Extensionsschienen, Fixateur externe,
dynamische Extension, ORIF mittels K-Drähten, Schrauben, Platten, Hemihamatum-Arthroplastik.
Eine offene Reposition der Gelenkfläche ist häufig technisch anspruchsvoll, eine ausgedehnte
Präparation führt zur Verletzung des Kapsel-Bandapparates des Gelenks und resultiert in Adhäsionen
mit Gelenksteifigkeit. Die Wahl des Therapieverfahrens von Pilon-Frakturen bleibt eine
Herausforderung für den Handchirurgen.
Eine 31-Jährige Patientin zog sich im Rahmen eines Polo-Spiels eine geschlossene Pilon-Fraktur der
Basis der Grundphalanx des rechten Zeigefingers. Das 2. Metacarpophalangealgelenk war
geschwollen und schmerzhaft. Röntgen und CT zeigten eine Mehrfragment-Fraktur der Basis des
Grundgliedes mit zentraler Impressionszone bis zu 5 mm.
Bei der Patientin führten wir eine geschlossene Reposition der Impressionsfraktur durch die
Hintringer Technik kombiniert mit Mini-Schrauben und Radiusspongiosa durch. Die Reposition
erfolgte durch einen intramedullär eingeführten, als Hockey-Schläger gebogenen K-Draht und wurde
durch Augmentation der subchondralen Defektzone mit Radiusspongiosa und 3 Mini-Schrauben
gesichert. Eine offene Darstellung der Gelenkfläche erfolgte nicht. Eine 2-Finger-Schiene in Intrinsicplus-Stellung wurde für 4 Wochen angelegt, eine passive Beübung wurde bereits nach Abschluss der
Wundheilung begonnen. 3 Monate postoperativ konnten wir radiologisch die Durchbauung der
Fraktur mit guter Rekonstruktion der Gelenkfläche nachweisen. Aktive Extension/Flexion war 0/0/90°
für das MCP-Gelenk und das PIP-Gelenk. Die Patientin war mit der Funktion sehr zufrieden und
konnte ihrem Beruf nachgehen.
Das Hauptziel der Therapie von Pilon digitale Frakturen ist, die Gelenkfläche anatomisch
wiederherzustellen und möglichst früh eine übungsstabile Situation zu erzielen, um Gelenksteifigkeit
zu vermeiden. Dieses Ziel lässt sich durch diese neue Operationstechnik gut erreichen, ohne dass
eine offene Darstellung der Fraktur notwendig ist. Somit ist der große Vorteil dieser Methode, dass
der empfindliche Kapsel-Band-Apparat des Metacarpophalangealgelenkes intakt bleibt und somit
Vernarbungen und Adhäsionen vermieden werden.
Session 55: Poster
Die Scaphoidfraktur: zwischen Pseudarthrose und anatomischer Varianz
Amir Roushan
Roushan, Dr. Amir; Sorg, PD Dr. Heiko; Tilkorn, PD Dr. Daniel; Hauser, PD Dr. Jörg
Alfried-Krupp-Krankenhaus Steele, Deutschland
*Einleitung:* Die Fraktur des Os scaphoideum ist im Bereich der Handwurzel mit ca. 80% die
häufigste Fraktur. Gerade die frische Fraktur des Kahnbeins kann gewisse diagnostische
Schwierigkeiten bereiten und wird nicht selten übersehen. Wir stellen hier zwei Patienten vor,
welche sich mit radialen Handgelenksbeschwerden vorstellten.
*Material und Methoden:* Der erste Patient (25 a) stellte sich mit persistierendem
Handgelenksschmerz nach einem Sturzereignis vor 3 Monaten mit HG-Distorsion vor. Bei der
klinischen Untersuchung gab der Patient insbesondere Schmerzen im Bereich dorsal über dem Os
scaphoideum sowie an der ulnaren Handkante an. Im Rahmen einer CT-Untersuchung zeigte sich
neben einem erweiterten SL-Spalt auch ein zweigeteiltes Os scaphoideum mit Verdacht auf
Scaphoidfraktur. Der zweite Patient war ein 55-jähriger Mann, der sich mit Handgelenksschmerzen
bei endgradiger Belastung vorstellte. Bei Anamneseerhebung gab der Patient an, vor ca. 25 Jahren
beim Fußballspielen gestürzt zu sein. Hier sei bereits damals die klinische Verdachtsdiagnose einer
Kahnbeinfraktur gestellt worden, jedoch ohne Einleitung weiterer diagnostischer oder
therapeutischer Maßnahmen. In der CT-Untersuchung zeigte sich eine Pseudarthrose des Os
scaphoideum.
*Ergebnisse:* Im ersten Fall führten wir nach einer diagnostischen Handgelenksarthroskopie mit dem
Nachweis einer frischen SL-Bandruptur die primäre SL-Band Rekonstruktion durch. Der Verdacht der
Scaphoidfraktur konnte nicht erhärtet werden, da es sich bei dem Patient um eine beiderseitige
Anlage eines Os scaphoideum bipartitum handelte und somit ohne Krankheitswert war. Im zweiten
Fall entschieden wir uns aufgrund einer nach über 25 Jahren sich eingestellter straffer Pseudarthrose,
für eine abwartende Haltung.
*Diskussion:* Die Diagnosefindung einer Scaphoidfraktur insbesondere in der Differenzierung der
frischen Fraktur, der Pseudarthrose oder einer möglichen Normvariante kann sich als schwierig
herausstellen. Im Falle der hier vorgestellten Patienten zeigte sich in der weiterführenden Diagnostik
zum einen eine anatomische Normvariante und zum anderen eine straffe Pseudarthrose, beide ohne
Indikation zur chirurgischen Intervention.
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Session 55: Poster
Korrektur der Blepharoptosis: einfache Methode großartiges Ergebnis
Ioannis Zarnavellis
Zarnavellis, Dr. Ioannis
aestheticathens, Griechenland
65 jährige Patientin, die seit ihrer Jugend unter eine zunehmenden Ptosis beider Lider leidet und im
Laufe ihres Lebens eine deutliche Progredienz entwickelt.
Ziel: Anhebung der Lider, minimal invasive Methode, ohne Krankenhausaufenthalt sowie
Minimierung der kosten.
Methode: Eröffnung des M. orbicularis oculi durch einen kleinen Schnitt um den M. levator
palpaebre sichtbar zu machen. Durch Elevation des Muskels mittels Pinzette erfolgt die erwartete
Anhebung der Lider. Die Befestigung des Oberliders am Orbitarand erfolgt mit der Plikation des
Muskels mit einer PDSNaht 5.0. Intakutaner Naht der Haut
Resultat: Der Eingriff erbrachte zufriedenstellende Ergebnisse. Die Korrektur der Blepharoptosis in
Zusammenhang mit Blepharoplastik erfolgte ambulant in Lokalanästhesie, komplikationslos.
Nicht außer Acht zu lassen den ästhetischen Faktor verbunden mit der medizinischen Indikation.
Zusammenfassung: Es handelt sich um eine rekonstruktive Operation in Kombination mit einem
ästhetischen Faktor. Einfache Methode mit großartigem Ergebnis.
Session 55: Poster
Bioaktiv funktionalsierbare Hydrogele für die Rekonstruktion von Weichteildefekten mit
mesenchymalen Stammzellen aus dem Fettgewebe
Silvia Bernuth
Bernuth, Silvia (1); Schill, Verena (2); Miriam, Wiesner (1); Thomas, Böck (1); Elena, Molitor (1);
Raphael, Jakubietz (1); Michael, Jakubietz (1); Rainer, Meffert (1); Petra, Bauer-Kreisel (1); Jörg,
Tessmar (2); Jürgen, Groll (2); Torsten, Blunk (1)
1: Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie; 2: Lehrstuhl für
Funktionswerkstoffe für Medizin und Zahnheilkunde
*Fragestellung*
Die Wiederherstellung von Weichteildefekten unter dem Aspekt der Narbenminimierung und
Anwendbarkeit in ästhetisch schwierig zu rekonstruierenden Bereichen erfordert die Möglichkeit der
subkutanen Geweberegeneration. Aktuell sind die Möglichkeiten der Herstellung eines
langzeitstabilen Fettgewebekonstrukts mit Methoden des Tissue Engineering noch eingeschränkt.
Das übergeordnete Ziel dieses Projektes ist daher die Etablierung einer neuartigen Plattform von
biomimetischen Hydrogelen auf Hyaluronsäure(HA)-Basis zur Fettgewebeentwicklung. Ziele dieser
Arbeit waren die Herstellung von zellbeladenen HA-Hydrogelen mit verschiedenen Crosslinkern,
erste Untersuchungen zur Modifizierbarkeit mit biomimetischen Peptiden und die Charakterisierung
der Adipogenese humaner mesenchymaler Fettgewebestammzellen (hASC) in diesen Gelen in vitro.
*Methodik*
Thiol-modifizierte HA wurde entweder mit verschiedenen Acrylat-funktionalisierten
Polyethylenglykolen [4-Arm (PEGTA), 8-Arm (PEGOA)] oder mit Polyglycidol(PG)-Derivaten vernetzt.
Zusätzlich wurden biomimetische Peptide (YIGSR, IKVAV aus Laminin; RGD) durch Kopplung an PEG
oder PG in die Gele inkorporiert. Die Hydrogele wurden mit 8x105 hASC pro 40µl besiedelt und die
Zellen für 21 Tage adipogen induziert. Die Adipogenese wurde histologisch mittels Triglyceridfärbung,
durch quantitative biochemische Analytik des Triglycerid- und DNA-Gehaltes sowie auf mRNA-Ebene
analysiert. Zusätzlich wurde die Morphologie der hASC durch immunhistochemische Färbung des
Zytoskeletts untersucht.
*Ergebnisse und Schlussfolgerung*
Die unmodifizierten Gele waren jederzeit form- und größenstabil und wiesen eine homogene
Zellverteilung auf. Über den Zeitraum von 21 Tagen kam es zu einer limitierten Reduktion der
Zellzahl, vor allem in den HA-PEG-Gelen. Insbesondere in den HA-PG-Gelen konnte eine deutlich
ausgeprägte Adipogenese visualisiert und biochemisch nachgewiesen werden. Die inkorporierten
Peptide führten dosisabhängig zu veränderter Zellmorphologie und z.T. leichter Gelkontraktion. Eine
direkte Korrelation zwischen den Konzentrationen der Peptidsequenzen und der Adipogenese konnte
bisher nicht beobachtet werden. Die Ergebnisse zeigen bereits die generelle Eignung insbesondere
der HA-Polyglycidol-Hydrogele für das Tissue Engineering von Fettgewebe. Die weitere
Biofunktionalisierung mit adipogenen Peptidsequenzen ist Gegenstand laufender Untersuchungen,
um das klinische Potenzial der Materialien weiter zu optimieren.
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Session 55: Poster
Two for two: Beidseitige Brustrekonstruktion mittels TMG Lappenplastik
Constanze Schmitt
Amr, Amro; Thomas, Prof. Dr. Schoeller; Laurenz, Dr. Weitgasser; Constanze, Dr. Schmitt
Marienhospital Stuttgart
Einleitung:
Patientinnen welche beide Brüste rekonstruiert bekommen müssen sind relativ selten.
Wir möchten 20 Fälle mit beidseitiger Brustrekonstruktion mittels TMG Lappenplastik vorstellen.
Methodik:
Retrospektiv wurden 20 Patientinnen untersucht welche eine beidseitge Brustrekonstruktion mit
TMG erhalten haben.
Ergebnisse:
17 der 20 Patientinnen waren Träger des BRCA I oder II Gens. 3 Patientinnen wurden zur Therapie
einer Kapselkontraktur rekonstruiert. Die durchschnittliche OP Zeit betrug 7h. 10 Patientinnen hatten
eine einzeitige Rekonstruktion. Alle Lappen konnten ohne Verlust einheilen. Bei 2 Patientinnen
führten wir eine operative Revision bei venöser Stauunug durch.
Schlussfolgerung
Die TMG Lappenplastik ist eine verlässliche Methode zur beidseitigen Brustrekonstruktion.
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Session 55: Poster
Individuelle Behandlungsstrategien zur Deckung von Leistendefekten nach gefäßchirurgischen
Komplikationen
Michael Cerny
Cerny, Dr. Michael; Schantz, PD Dr. Jan Thorsten; Machens, Prof. Dr. Hans-Günther; Schenk, Dr. Dr.
Thilo
Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Klinkum rechts der Isar, Deutschland
*Hintergrund:*
In Folge gefäßchirurgischer Eingriffe in der Leiste kann es zu Wundheilungsstörungen kommen, die
eine große Belastung für Patienten darstellen.
Als Defektdeckung sind eine Vielzahl lokaler Muskellappen beschrieben worden. Sehr häufig wird der
M. sartorius, der M. rektus femoris, der M. rektus abdominis sowie der M. tensor fasciae lata zur
Deckung verwendet.
Bei der Planung der plastischen Deckung muss mit einer stark kompromittierten vaskulären Situation
gerechnet werden. Präoperativ sollte daher die Gefäßsituation mittels Angiographie evaluiert
werden. Je nach Gefäßsituation kann dann aus einem breiten Spektrum an Lappenplastiken, von
randomisiert durchbluteten Lappen bis hin zu Perforator-gestielten Plastiken, gewählt werden.
*Fallberichte:*
Anhand zweier Fälle wird verdeutlicht wie die Defektdeckung auf Grund der individuellen Situation
geplant und durchgeführt wurde. Bei beiden Patienten lag eine Vielzahl von Vorerkrankungen vor.
Bei Pat. #1 waren auf Grund der Gefäßsituation und der Narbenverläufe von vorhergehenden
Operationen die meisten der üblichen Lappenplastiken nicht möglich, so dass ein Abdominaler
Advancement Lappen gewählt wurde. Ein kräftiger Perforator der A. epigastrica inferior wurde
hierbei erhalten um die Durchblutung des Lappens zu maximieren.
Auch bei Pat. #2 mussten die meisten Lappenplastiken ausgeschlossen werden. Es fanden sich jedoch
gute Perforatoren am lateralen Oberschenkel, sodass eine gestielte ALT Lappenplastik erfolgreich zur
Deckung durchgeführt werden konnte. Der Lappen wurde mit einem sehr proximal liegenden
Perforator geplant um eine Mobilisation bis zum Defekt zu erreichen. Hierdurch konnte der gesamte
um den Perforator mobilisierten Lappen um ca. 180° in den Defekt hineinrotiert werden
*Schlussfolgerung:*
Bei komplexen Wundheilungsstörungen der Leiste nach gefäßchirurgischen Eingriffen ist eine
individuelle Therapieplanung und Auswahl der Lappenplastik für den Behandlungserfolg
entscheidend. Die dargestellten Fälle zeigen die entgegengesetzten Enden des Spektrums der
plastischen Deckungen auf.
So können nach Evaluation der Gefäßsituation ein nahezu randomisiert perfundierter Lappen
notwendig sein, wie im Falle des abdominellen Advancementlappens, aber auch Perforator-gestielte
Lappen (ALT) als Alternative erkannt werden.
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Session 55: Poster
Rezidivs eines M. Paget 25 Jahre nach Mamillenrekonstruktion durch Nipple Sharing
Nenad Josipovic
Josipovic, Nenad; Riener, PD Dr. Marc; Rieger, PD Dr. Dr. Ulrich; Bozkurt, PD Dr. Ahmet
Markus Krankenhaus, Frankfurt, Deutschland
*Einleitung:* Das Morbus Paget- Karzinom, auch Morbus Paget der Mamille genannt, ist eine seltene
Karzinomform im Bereich der Brustwarze.
*Fallbeispiel:* Im Folgenden möchten wir über einen seltenen Fall berichten, der nach unserer
Pubmed-Literaturrecherche bis dato der bislang zweite publizierte Fall darstellt (Erstfallbeschreibung:
Basu et al, Ann Plast Surg 2008). Eine 57-jährige Patientin erkrankte vor 25 Jahren an einem
intraduktalen Mammakarzinom der rechten Brust , T1N1G3M0, Östrogen und Progesteronrezeptor
negativ. Die Mamillenrekonstruktion erfolgte durch Nipple-Sharing Technik von der linken Seite.
Nach weiteren 7 Jahren erlitt die Patientin auch an einem intraduktalen Mammakarzinom links
(Östrogen und Progesteron- Rezeptor positiv) auf der kontralateralen linken Seite. Ein halbes Jahr
später wurde eine subcutane Mastektomie links und Papillenresektion mit anschließender
Brustaufbau mit Silikonimplantaten durchgeführt. Der histopathologische Befund hat einen M.Paget
der linken Brustwarze ergeben. Ein Jahr später wurde eine Kapsulektomie und Implantatwechsel bds.
sowie eine Pappilenrekonstruktion links aus Labia minora durchgeführt. In den folgenden Jahren
wurden mehrere Tätowierungen vorgenommen um die linke Brustwarze zu rekonstruieren. Im Jahr
2000 wurden beide Brustwarzen zum letzten Mal nachtätowiert. 25 Jahre nach der Rekonstruktion
der rechten Mamille stellte sich die Patientin in unserer Sprechstunde mit einer umschriebenen, seit
wenigen Wochen zunehmenden Rötung im Bereich der gesamten linken rekonstruierten Mamille
vor. Aufgrund des malignomverdächtigen Befundes mit V.a. Tumorrezidiv wurden Gewebebiopsien
durchgeführt. Der histopathologische Befund ergab ein Rezidiv des M. Paget mit Überexpression von
Her- 2/neu bei fehlender Expression von Oestrogen- und Progesteronrezeptoren. Nach
interdisziplinärer Vorstellung im Tumorboard ergab die Konsensusempfehlung die Entfernung der
Brustwarze.
*Zusammenfassung und Schlußfolgerung.*
Das Nipple-Sharing Technik ist eine der häufigsten Methoden zur Rekonstruktion der Mamille nach
Mammakarzinom. Der vorliegende Fall ist nach bisherigem Stand der erst zweite publizierte Fall in
der Wissenschaft. Obwohl bislang nur selten, sollte bei einem Nipple-Sharing an einem möglichen
Transfer von malignen Zellen bei bis dato unentdeckten Mammakarzinom der kontralateralen Seite
gedacht werden.
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Session 55: Poster
*Acid Bug – Verätzung durch einen Säure-Käfer*
Nicole Breitenfeldt
Breitenfeldt, Dr. Nicole
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Deutschland
*Problem:*
Verletzung durch einen Säure-Käfer in Ellenbeuge und Leiste während eines Aufenthalts in Sierra
Leone.
*Einleitung:*
Der Säurekäfer ist ein ca. 1cm kurzer rot-schwarzer Käfer der u.a. in Sierra Leone, Westafrika,
heimisch ist. Er findet sich nachts an feuchten, beleuchteten Orten, in der Nähe von Pflanzen.
Verletzungen durch den Käfer entstehen durch Freisetzen eines Toxins, wenn der Käfer gegen die
Haut gequetscht wird. Verletzungen finden sich oft an Haut-exponierten Arealen wo Symptome mit
Brennen und Juckreiz beginnen und verzögert mit Rötung sichtbar werden. Die Verletzung ähnelt
innerhalb von 48 Stunden einer 2a gradigen Verbrennung. Es kann zu Hautabschilferung,
Blasenbildung und epidermaler Nekrose kommen. Bakterielle Superinfektionen durch symbiotisch
mit dem Käfer lebende gram-negative Bakterien werden vermutet. Die Wundheilung dauert ~1-3
Wochen und Pigmentstörungen der Haut können resultieren.
*Fall:*
Eine 42J Frau hielt sich an einem Mai-Abend im beleuchteten Hafen von Freetown, Sierra Leone, auf.
Nachts bemerkte sie ein starkes Brennen und Juckreiz in der rechten Ellenbeuge und rechten Leiste
ohne sichtbar erkennbare Wunden. Am nächsten Nachmittag vielen spiegelbildliche Verletzungen
von je ~3cm Durchmesser in Form von Rötung, und einige Stunden später, von Blasenbildungen an
gegenüberliegenden Hautarealen der Hautfalten der rechten Leiste und der rechten Ellenbeuge auf.
Es kam zu Hautabschilferung und Krustenbildung. Die Behandlung erfolgte durch gründliches
Auswaschen der Wunden mit Wasser und Dermabrasio sowie mehrstündige, kühlende, topische
antiseptische Umschläge, einem oralen Antihistaminikum und oralem Antiphlogistikum, sowie im
Verlauf antiseptischen Wundverbänden. Hierunter besserten sich die Beschwerden der Patientin
zügig. Die Wunden benötigten 12 Tage zur Abheilung.
*Fazit:*
Insekten können durch Toxine Verletzungen hervorrufen, die einer Verbrennung ähneln. Symbiotisch
mit den Insekten lebende Bakterien können zu Superinfektionen führen und sollten im
Behandlungsplan mit Berücksichtigung finden. Analog der Behandlung von chemischen
Verbrennungen erfolgte hier die initiale Wundbehandlung durch Auswaschen und Neutralisieren von
Toxinresten, gefolgt von antiseptischen, kühlenden Verbänden und Antiphlogistika. Bei der
Behandlung von Reisenden in die Tropen und Subtropen sollte bei verbrennungsähnlichen
Verletzungen an den Säure-Käfer gedacht werden.
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Session 55: Poster
Manuka-Honig in der Verbrennungsmedizin
Tobias Kisch
Kisch, Dr. Tobias; Asmussen, Wiebke; Schmedemann, Anja; Rundshagen, Vanessa; Fink, Christiane;
Stellbrinck, Maren; Bennert, Carmen; Sack, André; Liodaki, Dr. Eirini; Mailänder, Prof. Dr. Peter;
Mauss, Dr. Dr. Karl
Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
_Einleitung_
In der Verbrennungsmedizin sind Wundauflagen mit Polyhexanid, Betaisodona, Silber, sowie
hydrolytisch resorbierbare Membranen gängig. Als natürliches Produkt wird eine aufgereinigte Form
des neuseeländischen Manuka-Honigs bereits seit langem in der Kinderchirurgie und in
Entwicklungsländern eingesetzt. Die antimikrobielle Eigenschaft beruht auf der osmotischen Aktivität
des Honigs und dem niedrigen pH. Zur Testung führten wir eine Anwendungsbeobachtungsstudie
durch.
_Methoden_
Nach positivem Ethikvotum wurden einwilligungsfähige Patienten mit IIa und
spalthauttransplantierten IIb bis III° Verbrennungsverletzungen bis 30 %VKOF eingeschlossen.
Bienenallergie war Ausschlusskriterium. Auf den IIa° Verbrennungen erfolgte die Aufbringung des
Honigs (Actilite®, Advancis medical, Hamburg) 24 Stunden nach Blasenabtragung und Feuchtverband.
Bei den tiefen Verbrennungen erfolgte sie 5 Tage nach Spalthauttransplantation. Der anschließende
Verbandswechsel erfolgte 3-tägig mit Wundabstrichen und Aufzeichnung der VAS, sowie der
Handhabung (numerisch). Endpunkte waren Keimreduktion, Handhabung und Schmerzintensität bei
Aufbringung.
_Ergebnisse_
Die Wunden heilten unter der Manuka-Honig Auflage gut ab, das mikrobielle Keimspektrum auf dem
Verbrennungsareal wurde verringert und die Patienten gaben bei Anwendung minimale Schmerzen
an. Während der dreitägigen Verbandswechsel zeigten sich keine Entzündungszeichen oder sonstige
Auffälligkeiten im Wundbereich, sowie keine allergischen Reaktionen. Bei Anwendung klebten die
Wundauflagen am sterilen Handschuh. Lösung brachte das Verkleben mit sich selbst.
_Diskussion_
Manuka-Honig Auflagen bieten eine gute Alternative zu anderen Wundauflagen bei IIa° und
transplantierten Verbrennungswunden. Die reduzierte Schmerzbelastung des Patienten bringt vor
allem bei größeren Arealen einen Vorteil. Darüber hinaus können die Verbände nach
Herstellerangaben bis zu 7 Tage auf der Wunde bleiben. Die antimikrobielle Wirkung der
Wundauflage scheint vielversprechend zu sein und sollte in randomisiert-kontrollierten Studien
direkt mit anderen Wundauflagen verglichen werden. Das Handling insbesondere mit sterilen
Handschuhen bedarf auf Grund der Klebeeigenschaft einiger Übung. Es ist darauf zu achten, dass der
Patient nicht unter einer Bienenallergie leidet. Auf Grund unserer guten Erfahrung mit der Auflage,
wurden von dem Hersteller für größere Verbrennungsareale extra große Sheets angefertigt.
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Session 55: Poster
Deutscher Bundesverband für Narbentherapie e.V. Ein interdiziplinäres Netzwerk stellt sich vor
Guido Sinram
Sinram, Guido (1); Lange, Dr. Bettina (2); Wollborn, Stefan (1)
1: Deutscher Bundesverband für Narbentherapie e.V., Deutschland; 2: Kinderchirurgische Klinik,
Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
Einleitung
Narben treten nach unterschiedlichen Verletzung auf und können sowohl für den behandelnden Arzt
als auch den Patienten selbst eine Herausforderung darstellen. Bei fehlender Aus- und Weiterbildung
auf dem Gebiet der Narbentherapie wurde im Oktober 2013 der Deutsche Bundesverband für
Narbentherapie e.V. (DBNT) gegründet. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe stellt sich der komplexen
Thematik der Narbenversorgung auf hohem Niveau.
Material und Methoden
Im DBNT wurde ein Netzwerk bestehend aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,
Versorgern, Orthopädietechnikern und Herstellern gegründet, das sich interdisziplinär mit der
Narbenversorgung befasst. Der Erfahrungsaustausch der Vereinsmitglieder erfolgt auf kurzen Wegen
via Internet und in regelmäßigen Treffen, die Schulungen in speziellen Seminaren, die auf die
Bedürfnisse der Versorger abgestimmt sind. Vorträge zum Thema Narbenversorgung im Rahmen der
Kongresse der einzelnen Fachgesellschaften ergänzen die Aus- und Weiterbildung.
Selbsthilfegruppen werden in ihrer Arbeit aktiv durch den DBNT unterstützt
Ergebnisse
Eine professionelle Narbentherapie hat für Ärzte, Therapeuten, Versorger, Patienten und auch die
beteiligten Kostenträger einen hohen Stellenwert. Durch die Arbeit des DBNT konnte die Aus- und
Weiterbildung auf dem Gebiet der Narbentherapie verbessert werden. Ziel des DBNT ist die
Gewährleistung einer auf die Bedürfnissen eines Patienten individuell abgestimmten und infolge
hoher Fachkompetenz auch kostenoptimierten Narbenversorgung.
Schlussfolgerung
Mit der Gründung des Deutsche Bundesverbandes für Narbentherapie e.V. (DBNT) konnte die
Zusammenarbeit von Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Versorgern,
Orthopädietechnikern, Herstellern und Kostenträgern auf dem Gebiet der Narbentherapie
entscheidend verbessert werden. Eine optimale Versorgung des Patienten kann hierdurch erreich
werden.
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Session 55: Poster
*Spaltfüße – Ein Ausbildungshindernis in West Afrika*
Nicole Breitenfeldt
Breitenfeldt, Dr. Nicole
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Deutschland
*Problem:*
Ausgeprägte Spaltfüße beidseits bei einem 5 jährigen Jungen in Sierra Leone. Stigmatisierung und
Ausgrenzung vom Schulunterricht bedingt durch die Unfähigkeit, die Schuhe der Schuluniform tragen
zu können.
*Einleitung:*
Spaltfüße stellen eine seltene angeborenen Fehlbildung des Fußskeletts dar. Hierbei kommt es zu
verschiedenartigen abnormen Fehlstellungen der Füße. Dies kann dazu führen, daß
Konfektionsschuhe als Teil einer Schuluniform, wie in Westafrikanischen Ländern üblich, nicht
getragen werden können. Zusätzlich können auffällige Fußstellungen in Westafrika schnell zu einer
Stigmatisierung und Ausgrenzung und im schlimmsten Fall zu einem Ausschluss vom Schulunterricht
führen. Hierdurch beginnt ein Teufelskreis an Ausgrenzung, mangelnder Ausbildung, mangelndem
Einkommen und Armut. Eine einfache Operation zur Fußskelettkorrektur kann das Leben eines
Menschen in Westafrika grundlegend verändern.
*Methode:*
Folgende Korrekturen der Fußskelette wurde durchgeführt: Rechts: Resektion des os Metatarsale 3
bei nicht angelegten Phalangen des dritten Strahls. Fixierung der MTK 2 und 4 miteinander mit nicht
resorbierbaren Nähten. Keilförmige Resektion von Cutis und Subcutis. Naht. Links: Resektion des
MTK 3 sowie des prox. Phalangen (P1) bei fehlendem Reststrahl. Fixierung von MTK 2 und 4 sowie
Resektion von Cutis und Subcutis analog der rechten Seite.
Beidseits: Jeweils Korrektur einer kutanen Syndaktylie zwischen D1 und D2 mittels Z-Plastiken und
Hauttransplantat.
*Ergebnis:*
Eine normale Belastbarkeit beider Füße nach Abheilung aller Wunden wurde erzielt. Es konnte eine
deutliche Verschmälerung beider deformierten Füße erreicht werden, so dass beide Füße nun
problemlos in Konfektionsschuhe passten. Außerdem wurde das Erscheinungsbild dahin gehend
verbessert, dass die Fußdeformität auf den ersten Blick deutlich weniger auffällig erscheint und
weniger Anlass zur Stigmatisierung bietet. Auch das Tragen von landesüblichen Flipflop Sandalen in
der Freizeit konnte durch die obige Operation erzielt werden.
*Zusammenfassung:*
In Ländern mit vorherrschendem Mangel an medizinischer Versorgung und unterschiedlichen
kulturellen und religiösen Vorstellungen können offensichtliche Deformitäten wie die hier
beschriebenen beidseitigen Spaltfüße zu einem Ausbildungshindernis werden, und damit
weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Leben nach sich ziehen. Bereits relativ kleine operative
Eingriffe können so eine lebensverändernde Wirkung erzeugen.
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Session 55: Poster
Spätfolgen nach Injektion von Bio-Alcamid von der minimalinvasiven Oberarmaugmentation zur
ausgedehnten Muskelnekrose
Sabine Michaela Scheld
Dzieciol, Marcin; Scheld, Dr. Sabine Michaela; Monschizada, Dr. Walli; Cedidi, Prof. Dr. Can
Klinikum Bremen Mitte, Deutschland
Spätfolgen nach Injektion von Bio-Alcamid von der minimalinvasiven Oberarmaugmentation zur
ausgedehnten Muskelnekrose
Einleitung
Bio-Alcamide finden seit Jahren eine breite Anwendung in der plastischen Chirurgie um
Substanzverluste wie Falten, Narben oder andere auch größeren Gewebedefekten auszugleichen.
Fallbeispiel
Bei einem 40 jährigen Bodybuilder wurden vor 7 Jahren zur minimalinvasiven Augmentation des
Oberarms Bioalcamid von einem Dermatologen injiziert. Bei Erstvorstellung in unserer Klinik zeigte
sich eine abszedierende Entzündung im Bereich des Oberarms, die in die laterale Thoraxwand zog.
Intraoperativ zeigten sich ausgedehnte Muskel- und Fettgewebsnekrosen, die neben der
Oberarmmuskulatur auch in Brustmuskulatur reichten.
Nach Wundkonditonierung mit VAC Therapie konnte ein Wundverschluß mit einer
Dehnungslappenplastik erzielt werden.
Ein simultanes Vorgehen wurde bei einem Rediv 2 Monate später durchgeführt.
Seit 6 Monaten zeigt sich kein Hinweis auf eine erneute Exazerbation. In der Literatur sind ähnliche
Spätkomplikationen beschrieben.
Schlußfolgerung :
Laut Literaturrechersche sind gehäuft Komplikationen aufgetreten.
Ein minimalinvasives Vorgehen kann auch maximale Komplikationen verursachen.
Eine realistische Aufklärung und ein kritischer Umgang mit permanenten FIllern ist essentiell.
Nach Risko-Nutzen Abwägung stehen wir den dem Gebrauch von Bioalcamiden, sehr restriktiv
gegenüber und sehen entscheidende Nachteile gegenüber dem Gebrauch von resorbierbaren
Substanzen.
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Session 55: Poster
Evaluation feinmotorischer Leistungen bei Patienten mit Morbus Dupuytren
Katharina Pippich
Pippich, Katharina; Hagen, Christine; Giunta, Prof. Dr. Riccardo; Volkmer, PD Dr. Elias
LMU München, Deutschland
*Einleitung*
Bei verschiedensten handchirurgischen Krankheitsbildern beeinträchtigt vor allem eine
Verschlechterung der Feinmotorik die alltäglichen Aktivitäten des Patienten. Trotzdem sind bisher
nur wenige Methoden etabliert, die das Ausmaß einer Feinmotorikstörung objektiv erfassen. Mittels
eines kabellos betriebenen Geräts, dem Manipulandum, beurteilten wir Aspekte einer
Feinmotorikstörung bei Patienten mit M. Dupuytren.
*Material und Methoden*
Die Messungen wurden an einer Gruppe von 25 Patienten durchgeführt. Zum Vergleich zogen wir
sowohl die gesunde Hand als auch eine Kontrollgruppe von 10 in Alter und Geschlecht
übereinstimmenden Gesunden heran. Zusätzlich zu etablierten Methoden (Nine-Hole-Peg-Test, ZweiPunkt-Diskrimination, DASH) analysierten wir unter Verwendung des Bluetooth-gestützten Geräts die
feinmotorische Kraftkontrolle in vier Subtests. Unter Greifen und Anheben des Manipulandums
wurden neben Hebekraft und Raumposition verschiedene Griffkraftparameter im Zeitverlauf
gemessen. Sowohl Oberfläche als auch Schwere des Geräts wurden variiert, um die Möglichkeit zur
Antizipation der Fingerkräfte an die Reibung sowie das Gewicht des Objekts beim Heben zu
untersuchen.
*Ergebnisse*
Während bei den etablierten Methoden keine signifikanten Unterschiede beobachtetet werden
konnten, erhielten wir unter Verwendung des Manipulandums präzise Informationen über die
vorhandenen Handfunktionsstörungen. Die Patienten mit M. Dupuytren zeigten eine exzessive
Erhöhung der Griffkraft um das fünffach (von 2 auf 12N) bei eingeschränkter Differenzierung
zwischen leichtem und schwerem Gewicht im Greif- und Hebesubtest.
*Schlussfolgerung*
Für eine optimale handchirurgische Therapie ist eine präzise und objektive Messung der Feinmotorik
wünschenswert. Mittels des quantifizierenden Verfahrens konnten signifikante Veränderungen bei
dem Krankheitsbild M. Dupuytren aufgezeigt werden. Durch eine Differenzierung der
unterschiedlichen betroffenen feinmotorischen Leistungsaspekte kann das Manipulandum nicht nur
verbessertes postoperatives Monitoring, sondern auch eine individualisierte Therapie ermöglichen.
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Session 55: Poster
Erstmanifestation einer Polyzythämia vera der Hand
Catrin Domke
Domke, Catrin; Schwartz, Stefan; Baumeister, Steffen
Schwarzwald-Baar-Klinikum, Deutschland
*Anamnese:* Eine 64 jährige Patientin stellt sich einen Tag nach Bagatellverletzung (Dornenstich) der
rechten Hand als Notfall (auswärtig Diagnose Kompartmentsyndrom) vor. Allgemeinzustand gut,
keine relevanten Erkrankungen. Keine systemischen Infektzeichen. *Klinischer Befund:* Massiv
geschwollene Hand mit Haut-/Weichteilnekrosen, rötlich-livider Verfärbung, ausgedehnten
Einblutungen/Blasenbildung bis in distales Unterarm-Drittel. Beweglichkeit im Handgelenk/aller
Finger schmerz- und schwellungsbedingt eingeschränkt. Sensibilität o.p.B. . Langfinger und Daumen
durchblutet; Haut der Hohlhand und des Handrückens nicht sicher durchblutet. Deutliche
Hypothermie. *Röntgen:* unauffällig. *Laborwerte:* Leukozyten 19,2710^3/ul, CRP 5,92mg/l,
Hb19,3/dl. *Procedere:* Die initiale Arbeitsdiagnose lautet massiver Infekt (nekrotisierende Fasziitis)
/ DD Gasbrand. Es erfolgt die notfallmäßige operative Exploration mit Debridement. *Intraoperativer
Befund:* Durchführung einer Escharotomie Langfinger und Daumen. Nach Inzision der Hohlhand und
des Handrückens entleert sich diffus Hämatom bei Hämorrhagie. Subcutangewebe und Haut teils
nekrotisch. Ausgiebiges Debridement. Keine Beteiligung von Muskulatur, Faszien und Sehnen. Kein
eitriger Verhalt. Temporäre Deckung mit Epigard; es folgt eine Second Look Operation sowie in
einem dritten Eingriff der Wundverschluss. Unter frühzeitig begonnener intensivierter Physiotherapie
kommt es zu einer vollständigen Rekonvaleszenz der Hand. *Ergebnisse:* Die Laborparameter zeigen
eine Polyglobulie, die hämatologische Abklärung bestätigt eine Polyzythämia vera. Nebenbefundlich
fällt ein Faktor VIII-Mangel auf sowie ein von Willebrand-Syndrom. Bei vital bedrohender
Thrombozytose wird die Gabe von Hydroxyura initiiert. Substitution von Erythrozytenkonzentraten
bei perioperativem Hb-Abfall.
*Zusammenfassung:* Die Erstmanifestation einer Polyzythämia vera lokalisiert im Bereich der
oberen Extremität ist äußerst selten. Die Abgrenzung initial zu nekrotisierender Fasziitis /Gasbrand
ist bei vorliegender infekttypischer Anamnese schwierig, der Auschluss eines bakteriell bedingten
Infektes nur intraoperativ möglich. Bei fulminantem Verlauf und der eindrucksvollen klinischen
Manifestation ist die frühzeitige rasche Intervention mit radikalem Debridement erforderlich zur
Beherrschung der lokalen Pathologie / Vermeidung von Spätschäden, des Weiteren rasche Einleitung
einer systemischen Therapie der Grunderkrankung.
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Session 55: Poster
Nervenregeneration nach der Implantation von humanen, dezellularisierten allogenen
Nerventransplantaten (AVANCE, Axogen) bei Nervendefekten – erste klinische Daten aus Deutschland
Eirini Liodaki
Liodaki, Dr. Eirini (1); Weißenberg, Dr. Kristian (2); Krämer, PD Dr. Robert (1); Siemers, PD Dr. Frank
(2); Kisch, Dr. Tobias (1); Mailänder, Prof. Dr. Peter (1); Stang, Dr. Felix (1)
1: Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte,
Universitätsklinikum Schlesweig-Holstein, Campus Lübeck, Deutschland; 2: Klinik für Plastische- und
Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, BG Bergmannstrost Halle
Hintergrund:
Verletzungen peripherer Nerven werden regelmäßig in der plastisch-chirurgischen Notfallversorgung
angetroffen und stehen v.a. bei offenen Verletzungen an Hand und Unterarm häufig im Vordergrund
der Behandlung. Die Versorgung der Nervenverletzungen und Nervendefekten stellt dabei eine
anspruchsvolle chirurgische Maßnahmen dar und in den vergangenen Jahren wurden neue Verfahren
und Behandlungsstrategien in der peripheren Nervenchirurgie implementiert, die zu einer
Verbesserung der klinischen Ergebnisse unter Einsparung einer autologen Nerventransplantation
beitragen sollen.
Ziel dieser prospektiven Studie ist es, erste Daten und Erfahrungen aus Deutschland über
Implantation von dezellularisierten allogenen Nerventransplantaten (Avancenerve graft, Axogen,
Florida) bei Nervendefekten anzubieten. Die Daten werden in den Kontext einer umfassenden
Literaturübersicht gestellt und mit den anderen autologen und artifiziellen Nervenröhrchen
verglichen.
Methodik:
An zwei deutschen handchirurgischen Zentren wurden bei 14 Patienten (3 Frauen, 11 Männer)
insgesamt 17 Nervendefekte mittels Implantation von dezellularisierten allogenen
Nerventransplantaten rekonstruiert. Gemäß Studienprotokoll erfolgten Nachuntersuchungen 6 und
12 Monaten postoperativ.
Erhoben wurden unter anderem die statische und dynamische Zweipunktediskrimination (2PD), der
Semmes-Weinstein-Monofilamenttest sowie Angaben zu Kälteintoleranz, Hyperästhesie und
Parästhesien. An 2 behandelten Patienten wurde eine Nervleitgeschwindigkeituntersuchung nach 12
Monate durchgeführt werden. DASH- Bögen wurde von den Patienten ausgefüllt.
Ergebnisse:
Das Alter der Patienten betrug zum Zeitpunkt der Operation im Mittel 42,2 Jahre (17–64 Jahre).
In 82, 4% der Fälle erfolgte eine primäre Rekonstruktion. In 17,6% (n=3) fand eine Rekonstruktion
von N.medianus statt und in 82,4% (n=14) eine Rekonstruktion der digitalen Nerven.
Die überbrückte Nervendefektstrecke betrug im Mittel 22,3 mm (10–55 mm). Da die Studie zum
Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist, können die Daten zum Zeitpunkt des Kongresses vorgestellt
werden.
Diskussion:
Die Ergebnisse von humanen dezellularisierten allogenen Nerventransplantaten bei Nervendefekten
werden in dieser Studie vorgestellt und kritisch mit autologen Nerventransplantaten und artifiziellen
Nervenröhrchen aus der Literatur verglichen.
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Session 55: Poster
ISAPS PLASTIC SURGERY STATISTICS - A CLOSER LOOK
Paul Heidekrueger
Heidekrueger, Paul; Broer, P. Niclas; Ninkovic, Milomir
Klinikum Bogenhausen - Städt. Klinikum München, Deutschland
BACKGROUND
The International Society of Aesthetic Plastic Surgery (ISAPS) publishes their results based on surveys
regarding the total numbers of aesthetic surgeries performed worldwide on a yearly basis. While
providing valuable data, ISAPS’ interpretation of the published statistics leave two important factors
unaccounted for: 1) the underlying base population, and 2) the number of surgeons performing the
procedures. The presented analysis puts the regional and quantitative distribution of surgeries into
perspective.
METHODS
Statistics of the recently published ISAPS’ “International Survey on Aesthetic/Cosmetic Surgery” were
analyzed by country taking into account the underlying base population according to official census
data. Further, the number of surgeons per country as published by ISAPS was used to calculate the
number of surgeries performed per surgeon.
RESULTS
In 2013, as quoted by ISAPS, survey data resulted in the following ranking: 1st Brazil (1,491,721
procedures), 2nd USA (1,452,356 procedures), 3rd Mexico (486,499 procedures), 4th Germany
(343,479 procedures), 5th Colombia (291,954 procedures), 6th Venezuela (231,297 procedures), 7th
Spain (213,297 procedures), 8th Italy (182,680 procedures), 9th Argentina (120,652 procedures), and
10th Iran (118,079 procedures). Considering underlying populations, distribution and ranking change
substantially, however. Further, the rate of surgical procedures per surgeon shows great regional
variation.
CONCLUSION
The U.S. and Brazil are often quoted to be the countries with the highest demand for plastic surgery.
However, according to the presented analysis, other countries lead the ranking. In conclusion,
valuable insight regarding the demand for surgical procedures can be gained by taking specific
demographic and geographic factors into consideration.
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Session 55: Poster
PLASTIC SURGERY STATISTICS: EVIDENCE AND IMPLICATIONS
P. Niclas Broer
Broer, P. Niclas (1); Heidekrueger, Paul (1); Juran, Sabrina (2); Patel, Anup (3); Ninkovic, Milomir (1)
1: Klinikum Bogenhausen - Städt. Klinikum München, Deutschland; 2: United Nations Population
Fund, Technical Division, Population and Development Branch, New York, NY; 3: Yale University, New
Haven, Conneticut
Background: The American Society of Plastic Surgeons publishes yearly procedural statistics,
collected through questionnaires and online via TOPS (Tracking Operations and Outcomes for Plastic
Surgeons). The statistics, disaggregated by U.S. region, leave two important factors unaccounted for:
1) the underlying base population, and 2) the number of surgeons performing the procedures. The
presented analysis puts the regional distribution of surgeries into perspective and contributes to
fulfilling the TOPS legislation objectives.
Methods: 2005 to 2013 ASPS statistics were analyzed by geographic region in the U.S.. Using
population estimates from the 2010 U.S. Census Bureau, procedures were calculated per 100,000
population. Then, based on the ASPS member roster, the rate of surgeries per surgeon by region was
calculated and the interaction of these two variables related to each other.
Results: In 2013, 1,668,420 aesthetic surgeries were performed in the U.S., resulting in the following
ASPS ranking: 1st Mountain/Pacific (Region 5; 502,094 procedures, 30% share), 2nd New
England/Middle Atlantic (Region 1; 319,515, 19%), 3rd South Atlantic (Region 3; 310,441, 19%), 4th
East/West South Central (Region 4; 274,282, 16%) and 5th East/West North Central (Region 2;
262,088, 16%). However, considering underlying populations, distribution and ranking appear to be
different, displaying a smaller variance in surgical demand. Further, the number of surgeons and rate
of procedures show great regional variation.
Conclusion: Demand for plastic surgery is influenced by patients’ geographic background and varies
among U.S. regions. While ASPS data provide important information, additional insight regarding the
demand for surgical procedures can be gained by taking certain demographic factors into
consideration.
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Session 55: Poster
Defektdeckung mit einer freien M. gracilis Lappenplastik bei einer 94-jährigen Patientin nach II-III°
offener Tibiafraktur: Gibt es eine Altersgrenze in der rekonstruktiven Mikrochirurgie und beim
Extremitätenerhalt?
Ahmet Bozkurt
Bozkurt, PD Dr. Ahmet (1); Priepke, Dr. Eckhard (2); Rieger, PD Dr. Dr. Ulrich (1)
1: Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum
für Rekonstruktive Mikrochirurgie und Periphere Nervenchirurgie (ZEMPEN), Agaplesion Markus
Krankenhaus Frankfurt; 2: Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Traumazentrum, Agaplesion
Markus Krankenhaus Frankfurt
Der demographische Wandel stellt auch die Plastische Chirurgie vor neuen Herausforderungen. Das
Patientengut wird immer älter und die Notwendigkeit mikrochirurgischer Techniken und der
Weichteildeckung wird bis ins hohe Alter notwendig.
Fallbeispiel: Wir stellen den Fall einer 94-jährigen Patientin vor, die eine II-III° offene distale
Tibiafraktur erlitt und auswärts mit einem Fixateur extern versorgt wurde. Der Weichteildefekt (ca.
8x8cm) wurde temporär mit einem VAC-Verband versorgt. Trotz des hohen Alters lebt die Patientin
im 1. Wohnstock und versorgt sich selber. Daher lehnte die Patientin eine Unterschenkelamputation
ab und wurde in unser Zentrum verlegt.
In einem interdisziplinären Ansatz sowie nach eingehender Aufklärung der Patientin wurde aufgrund
des guten Allgemeinzustandes der Extremitätenerhalt mit einer freien M. gracilis Lappenplastik
angestrebt.
Zunächst erfolgte eine Exploration der Gefäße im medialen Unterschenkeldrittel mit Darstellung der
stark verkalkten A. tibialis posterior. Aufgrund des kleinen Kalibers und des verminderten venösen
Rückflusses der Begleitvenen (Vv. tib. post.) erfolgte die Selektion eines Seitenastes der V. saphena
magna. Danach wurde ein osteosynthetischer Verfahrenswechsel durch die Kollegen der
Unfallchirurgie durchgeführt. Parallel erfolgte die Hebung des M. gracilis (Länge ca. 20cm) vom
kontralateralen Oberschenkel bei einem arteriellen Gefäßkaliber von ca. 1mm. Der Gefäßanschluß
erfolgte arteriell End-zu-Seit an die A. tib. post. sowie venös End-zu-End Technik an einen Seitenast
der V. saphena magna. Der M. gracilis wurde durch eine Epimysiotomie in seiner Breite expandiert
und mittels Spalthaut bedeckt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und es kam zu einer Lappeneinheilung ohne
Komplikationen. Der Unterschenkel konnte erhalten und eine Amputation vermieden werden.
Schlußfolgerung: Der demographische Wandel beinhaltet eine durchschnittlich höhere
Lebenserwartung der Bevölkerung mit einem Anstieg des Anteils älterer Menschen. Dieser Wandel
stellt auch eine Herausforderung für die Plastische Chirurgie dar. Unter Einbeziehung der
Sozialanamnese und unter Berücksichtigung der Vorerkrankungen sollte aus unserer Sicht diese
Herausforderung angenommen werden und ein Extremitätenerhalt auch im hohen Alter angestrebt
werden.
Die freie M. gracilis Lappenplastik ist aus unserer Sicht eine relativ sichere sowie effiziente Technik
und stellt aus unserer Sicht ein Lappen der ersteren Wahl dar.
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Session 55: Poster
Erste Erfahrungen mit winkelstabilen Scaphoidplatten
Christine Sophie Hagen
Hagen, Christine Sophie; Haas, Dr. Elisabeth Maria; Illes, Gabriele; Giunta, Prof. Dr. Riccardo;
Volkmer, PD Dr. Elias
Klinikum der Universität München, Deutschland
Fragestellung:
Die Herbertschraube stellt aktuell den Goldstandard für die osteosynthestische Behandlung von
Kahnbeinfrakturen und Pseudarthrosen dar. In einigen Fällen kann jedoch mit der
Doppelgewindeschraube keine ausreichend stabile Versorgung erreicht werden. Hierzu gehören
mehrfragmentäre Frakturen, speziell konfigurierte Pseudarthrosen oder Fälle, in denen die
Herbertschraube keinen ausreichenden Halt hat. Mit der Entwicklung von speziellen winkelstabilen
Platten für das Kahnbein steht nun eine Behandlungsalternative für diese schwierigen Fälle zur
Verfügung.
Methodik:
Wir versorgten 10 Patienten mit winkelstabiler Plattenosteosynthesen (Medartis Trilock®) im
Zeitraum vom 09/2014 bis 05/2015. Darunter waren 6 mehrfragmentäre Pseudarthrosen, sowie 4
mehrfrakmentäre Frakturen. Der Altersdurchschnitt der Patienten lag im Durchschnitt bei 38 Jahren.
Die Operationszeit lag im Durchschnitt bei 87 Minuten. Es erfolgten intra- als auch postoperative
Röntgenkontrollen. Im Durchschnitt 6 Monate postoperativ erfolgte eine standardisierte klinische
Nachkontrolle.
Ergebnisse:
Alle Frakturen / Pseudarthrosen heilten komplikationslos ab. Die durchschnittliche
Ruhigstellungsdauer betrug 6 Wochen. In den postoperativen Nachkontrollen zeigten sich kaum
Bewegungseinschränkungen im Vergleich zur Gegenseite. Bislang musste keine Platte entfernt
werden.
Schlussfolgerung:
Die Plattenosteosynthese des Kahnbeins stellt eine gute Rückzugsoption dar, wenn die
Osteosynthese mit der Herbertschraube nicht erfolgversprechend ist. Bei mehrfragmentären
Frakturen oder Pseudarthrosen können einzelne Fragmente gefasst und stabilisiert werden. In
unserem Patientengut heilten alle Scaphoide problemlos ab. Bislang stellte sich die Indikation zur
Metallentfernung in unserem Patientengut nicht.
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Session 55: Poster
Klinische und radiologische Ergebnisse bei Patienten mit chronischer Osteomyelitis (COM) der unteren
Extremitäten nach Defektauffüllung mit Bioglas S53P4
Tarek Al-Malat
Al-Malat, Dr. Tarek; Steinhausen, Dr. Eva; Glombitza, Dr. Martin; Rixen, Prof. Dr. Dieter
BGU Duisburg, Deutschland
Fragestellung: Die Chronische Osteomyelitis (COM) stellt ein komplexes Krankheitsbild in der
rekonstruktiven Chirurgie dar. Zur adäquaten Therapie gehört u.a. ein radikales chirurgisches
Débridement von infiziertem Weichteil- und Knochengewebe. Neben dem septischen Prozess selbst
führt dies zu weiterem Substanzverlust und Knochendefekten. Behandelt werden diese nach
Infektberuhigung mit autologer Spongiosa oder anderen Knochenersatzmaterialien. Bioaktives Glas
(Bioglas S53P4) hat antibakterielle, osteokonduktive, osteoinduktive und angiogene Eigenschaften.
Ziel dieser klinischen Studie ist, den Nutzen von Bioglas bei Patienten mit COM zu untersuchen.
Methodik: In einer retrospektiven klinischen Studie wurden zwischen 07/2013 und 01/2015 20
Patienten mit einer gesicherten COM der unteren Extremitäten untersucht. Alle Patienten hatten
Knochensubstanzdefekte, die im Verlauf mit Bioglas S53P4 aufgefüllt wurden. In der postoperativen
Follow-Up Untersuchung nach 3, 6 und 12 Monaten erfolgten klinische und radiologische
Verlaufskontrollen. Erfasst wurde zudem der Zeitraum (in Monaten) zwischen Bioglasauffüllung und
erreichter Vollbelastung.
Ergebnisse: 20 Patienten (15m, 5w, Alter 54.8y ± 9,1) mit COM (Dauer 23,9 ± 40,8 Monate) und
Knochendefekten der unteren Extremitäten (7 Fersenbein, 8 Tibia, 4 sonst. Fuß, 1 Fibula) wurden
eingeschlossen. Diese wurden mit Bioglas S53P4 aufgefüllt (Menge 11 ± 7,2 ccm, 5-30ccm). 17
Patienten erreichten eine volle Belastbarkeit (Zeitraum Implantation – Vollbelastung 4,3 ± 2 Monate)
ohne Wiederaufflammen der COM im Verlauf. Bei 2 Patienten kam es zu einer Superinfektion mit
nachfolgender Entfernung des Bioglases,1 Patientin erlitt ein Implantatversagen einer metaphysären
Tibiaplatte 11 Monate postoperativ. In den klinischen und radiologischen Verlaufskontrollen zeigte
sich nach 3, 6 und 12 Monaten eine zunehmende Integration und Resorption mit Neubildung von
Knochensubstanz in den ehemaligen Defektzonen.
Schlussfolgerung: Bei 17 von 20 Patienten konnte eine Defektauffüllung mit Erreichen der
Vollbelastung ohne Wiederaufflammen der COM auch bei langjährigen Verläufen erreicht werden.
Limitiert werden diese Ergebnisse durch die geringe Anzahl an Patienten sowie der schwer möglichen
Vergleichbarkeit hinsichtlich des Keimspektrums und weiterer individueller Risikofaktoren. Bioglas
S53P4 scheint durch seine vielfältigen Eigenschaften eine sinnvolle Therapieoption zur Auffüllung
knöcherner Defekte und Infektberuhigung bei COM zu sein.
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Session 55: Poster
Gigantorhinophym – Ein Fallbericht einer seltenen Maximalausprägung
Andreas Wolter
Wolter, Dr. Andreas; Scholz, Dr. Till; Liebau, Prof. Dr. Jutta
Kaiserswerther Diakonie - Florence-Nightingale-Krankenhaus, 40489 Düsseldorf, Deutschland
Einleitung
Ein Rhinophym stellt eine gerötete, knollenförmige Verdickung der Nase als besonders schwere
Verlaufsform (Grad IV) der Hautkrankheit Rosacea dar. In erster Linie ist dies bedingt durch eine
langsam fortschreitende Talgdrüsenhyperplasie mit Ausbildungen von sogenannten Phymen. Häufig
resultiert hierbei eine funktionelle und kosmetische Beeinträchtigung der betroffenen Patienten.
Gigantorhinophyme mit teils tumorförmigen Ausprägungen und deren Therapie sind in der Literatur
nur sehr selten beschrieben.
Fallvorstellung und Methode:
Wir präsentieren den Fall eines 63-jährigen dementiell vorerkrankten Patienten mit einem
Rhinophym, welches in den vorausgegangenen 15 Jahren eine extreme Größenzunahme gezeigt hat.
Der Patient litt unter rezidivierenden Pneumonien sowie einer ausgeprägten
Nasenatmungsbehinderung, so dass in der Vorgeschichte eine Tracheotomie sowie
intensivstationäre Behandlung notwendig wurden. Im Trachealsekret sowie den Krypten des
Rhinophyms ließ sich ein multiresistenter ESBL-Keim als Ursache der Pneumonien nachweisen. Das
hyperplastische Talgdrüsengewebe (72 Gramm) wurde unter Vollnarkose mit der elektrischen
Schlinge unter Schonung der Alarknorpel schrittweise abgetragen und die ästhetischen Einheiten der
Nase remodelliert.
Ergebnis:
Postoperativ erfolgte eine sekundär geführte Wundheilung unter Intermediate Care-Bedingungen.
Der Patient konnte nach erfolgreich sanierter pulmologischer Situation im weiteren Verlauf
dekanüliert entlassen werden und ist bis heute beschwerdefrei. Das ästhetische sowie funktionelle
Resultat ist sehr zufriedenstellend. Es zeigten sich keine Komplikationen oder Hinweise für ein
Rezidiv.
Zusammenfassung:
Das Rhinophym stellt die ausgeprägteste Form der Rosacea dar. Die Diagnose kann klinisch gestellt
werden. Bei tumorartigen Ausprägungsformen wie dem Gigantorhinophym ist die Methode der Wahl
die chirurgische Abtragung.
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Session 55: Poster
Der gestielte Deep Inferior Epigastric Perforator (DIEP)-Lappen: Indikationen und Innovationen
Constanze Schmitt
Schmitt, Constanze; Schoeller, Thomas; Ndhlovu, Mathias; Amr, Amro
Marienhospital Stuttgart
Perforatorlappen basierend auf Perforatoren des tiefen inferioren epigastrischen Gefässnetzes sind
vor allem in der Verwendung als freie Lappenplastik zur Brustrekonstruktion bekannt.
Trotz allem ist diese Lappenplastik als gestielter Insellappen einsetzbar.
Über den Gebrauch als gestielte Lappenplastik ist bisher in Fachkreisen wenig veröffentlicht worden.
Der Nutzen des Lappens in gestielter Form wird sicherlich unterschätzt.
Unsere Ergebnisse zeigen die Vorteile eines grossflächigen und sehr mobilen Lappens.
Abhängig von der Lokalisation des Defektes welcher gedeckt werden soll, kann dieser sehr variabel
lateral, medial oder beidseits gestielt werden.
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Meet the Master
Augmentations- Mastopexie: Planung und Größenberechnung
Juliane Bodo
Bodo, Juliane; Wolff, Andrea
Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Deutschland
Bei der Beratung zur Augmentations- Mastopexie ebenso wie bei der Mammareduktion und der.
Augmentation ist die postoperative BH Größe für viele Patienten ein wichtiger Faktor, um ihre ideale
Brust zu erlangen. Wir klären die Patienten darüber auf, dass wir keine Größe " garantieren" können,
aber natürlich versuchen, den Vorstellungen der Patientinnen gerecht zu werden.
Wir haben in unserer Praxis die Patientinnen nachuntersucht, die in den letzten drei Jahren einer
Augmentations -Mastopexie in unserer Praxis durchgeführt haben und die Position der
Mamillenhöhe analysiert ebenso wie die BH-Größe prae- und postoperativ.
Hieraus haben wir ein Schema sowohl zur Beratung und Planung der Operation hinsichtlich der
Implantatauswahl und Mamillenpositionierung entwickelt.
Es werden ( zur Zeit) 76 Patientinnen in die Nachuntersuchung eingeschlossen, die Patientinnen
wurden zur Nachuntersuchng einbestellt , die Bh Größe wurde erfragt und anhand von Messungen
von uns nachbetechnet. Der MJA wurde prae- und postoperativ verglichen und das ästhetische
Ergebnis anhand eines Fragebogens analysiert.
Es sind neben dem Eigengewebe sowohl die Implantatauswahl ( Form, Projektion, Größe) als auch
Größe und Gewicht der Patientin ausschlaggebend für das Ergebnis.
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Meet the Master
Formung des DIEP in der autologen Brustrekonstruktion, Volumen, Form und Ptosis - Tricks und Tipps
für ein bleibendes symmetrisches Ergebnis
Maximilian Otte
Otte, Maximilian; Munder, Betrix; Hagouan, Mazen; Richrath, Philip; Abu-Ghazaleh, Alina; Stambera,
Peter; Andree, Christoph
SANA Kliniken Düsseldorf, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Einleitung
In der autologen Brustrekonstruktion ist die DIEP Lappenplastik mittlerweile als Goldstandard
anzusehen. Ein in der Literatur bisher vernachlässigter Aspekt ist die Formung der Lappenplastik nach
mikrochirurgischem Anschluss zur Erzielung eines bestmöglichen symmetrischen Ergebnisses bzgl.
Volumen, Form und Ptosis.
Material und Methoden
Zwischen 2004 und 20014 wurden in unserem Zentrum über 1400 freie DIEP Lappenplastiken zur
Brustrekonstruktion durchgeführt. Insbesondere der Einfluss von präoperativer Bestrahlung sowie
die kontralaterale Brustform auf die angewandte Technik wurden evaluiert
Ergebnisse/ Operationstechnik
Es wird ein Algorithmus sowie entsprechende Beispiele zur Formung der DIEP Lappenplastik in
Abhängigkeit der Ausgangssituation präsentiert. Nach Bestrahlung und bei kontralateralen Brüsten
mit ausgeprägter Ptosis wird der Lappen bestmöglich im unteren Quadranten auf die deepithelialisierte Thoraxwand aufgesetzt. Nach NSM oder SSM ist ein Einsetzen üblich, jedoch muss
häufig die Inframammärfalte neu definiert werden und ggfs. die Lappenplastik gefaltet eingebracht
werden um die Ptosis der Gegenseite zu erreichen.
Schlussfolgerung
Anhand des vorgestellten Algorithmus kann die Formung der DIEP Lappenplastik bereits bei der OP
Planung berücksichtigt werden. Insbesondere nach Radiato sollte die strahlengeschädigte Haut der
Brustwand durch die DIEP Lappenplasik ersetzt werden. Um eine symmetrische Ptosis und
Redefinierung der Unterbrustfalte zu erzielen ist häufig ein Aufsetzen des DIEP auf deepithelialisierte
Brustwand indiziert.
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