Diplomarbeit Sensitivität und Spezifität der Echokardiographie bei der Erkennung und Quantifizierung linksventrikulärer Strukturen. Eine retrospektive Datenauswertung. zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.) an der Medizinischen Universität Wien ausgeführt an der Krankenanstalt Rudolfstiftung, an der 2. Medizinischen Abteilung mit allgemeiner und internistischer Intensivstation, Abteilungsvorstand Univ. - Prof. Dr. F. Weidinger, und dem Institut für Pathologie und Mikrobiologie, Abteilungsvorstand: Univ. - Doz. Dr. J. Feichtinger unter der Anleitung von Univ. - Prof. Dr. Claudia Stöllberger und der Co-Betreuung von Priv. - Doz. Mag. DDr. Martin Grassberger eingereicht von Daniel Dieter Gerger 0534785 Ort, Datum _______________________ Unterschrift ____________________ Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich, Daniel Dieter Gerger, diese Diplomarbeit selbstständig angefertigt habe. Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. Diese Arbeit wurde bisher weder in gleicher noch in einer ähnlichen Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt. Diese Arbeit wurde bisher auch noch nicht veröffentlicht. Wien, am Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei meiner Betreuerin, Frau Univ. Prof. Dr. Claudia Stöllberger, für die ausgezeichnete und umfassende Betreuung im Rahmen meiner Diplomarbeit bedanken. Ich danke ihr recht herzlich für ihre Geduld, ihr großes Engagement und die stetige Hilfsbereitschaft im Laufe der Erstellung dieser Arbeit. Einen besonderen Dank möchte ich auch an meinen Co-Betreuer, Herrn Priv. Doz. Mag. DDr. Martin Grassberger richten, der mit mir viele Stunden im Seziersaal verbracht hat und sich mit viel Engagement für dieses Projekt eingesetzt hat. Beiden Betreuern danke ich für die zahlreichen Stunden ihrer Freizeit, die sie sich für die Durchführung dieser Studie nahmen, wodurch es erst möglich wurde, diese Diplomarbeit zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Bedanken möchte ich mich auch bei den Abteilungsvorständen der 2. Medizinischen Abteilung, Herrn Univ. Prof. Dr. Franz Weidinger und des Institutes für Pathologie und Mikrobiologie, Herrn Univ. Doz. Dr. Johann Feichtinger, der Krankenanstalt Rudolfstiftung, ohne deren Zustimmung die Durchführung dieser Studie nicht möglich gewesen wäre. INHALTSVERZEICHNIS TEIL I 1. Zusammenfassung in Deutsch............................................................................ 6 2. Zusammenfassung in Englisch........................................................................... 7 3. Einleitung.......................................................................................................... 8 4. Anatomie der Herzhöhlen .................................................................................. 9 5. Physiologie und Hämodynamik des linken Ventrikels ........................................ 10 6. Pathologie des linken Ventrikels ........................................................................ 12 6.1 6.2 6.3 6.4 arterielle Hypertonie .............................................................................. 12 6.1.1 primäre und sekundäre art. Hypertonie ............................................ 12 6.1.2 hypertensive Herzkrankheit ............................................................ 13 Erkrankungen der Aortenklappe ............................................................ 14 6.2.1 Aortenstenose ................................................................................. 14 6.2.2 Aortenklappeninsuffizienz .............................................................. 15 Erkrankungen der Mitralklappe ............................................................. 16 6.3.1 Mitralklappenstenose ...................................................................... 16 6.3.2 Mitralklappeninsuffizienz ............................................................... 17 6.3.3 Mitralklappenprolaps ...................................................................... 17 Entzündliche Erkrankungen des Herzens ............................................... 18 6.4.1 Endokarditis ................................................................................... 18 6.4.2 Myokarditis .................................................................................... 19 6.4.3 Perikarditis ..................................................................................... 20 6.4.4 Rheumatische Karditis ................................................................... 21 6.5 Perikarderguss ....................................................................................... 22 6.6 Koronare Herzkrankheit (KHK) ............................................................ 23 6.7 6.6.1 akutes Koronarsyndrom (ACS) ....................................................... 23 6.6.2 Veränderungen des Herzens aufgrund von Ischämie........................ 24 Kardiomyopathien ................................................................................ 25 6.7.1 dilatative Kardiomyopathie (DCMP)............................................... 25 6.7.2 hypertrophe Kardiomyopathie (HCMP) .......................................... 26 6.7.3 restriktive Kardiomyopathie (RCMP).............................................. 27 6.7.4 Linksventrikuläre Hypertrabekulierung/Noncompaction (LVHT) .... 27 6.7.5 Kardiomyopathien bei neuromuskulären Erkrankungen .................. 28 6.7.6 Kardiomyopathien bei Speichererkrankungen ................................. 28 6.8 Endokardfibrose .................................................................................... 29 6.9 Thromben im linken Ventrikel............................................................... 30 7. Bildgebung des linken Ventrikels ...................................................................... 31 7.1 Konventionelles Röntgen....................................................................... 31 7.2 Echokardiographie ................................................................................ 32 7.2.1 physikalische Grundlagen der Echokardiographie ........................... 32 7.2.2 Echokardiographieverfahren ........................................................... 33 7.2.2.1 M-Mode ................................................................................ 33 7.2.2.2 2-D Echokardiographie.......................................................... 33 7.2.2.3 Doppler-Echokardiographie ................................................... 34 7.2.3 Echokardiographie des linken Ventrikels ........................................ 35 7.3 Myokardszintigraphie ............................................................................ 39 7.4 Computertomographie (CT)................................................................... 39 7.5 Magnetresonanztomographie (MR) ....................................................... 39 8. Echokardiographie versus Pathoanatomie des linken Ventrikels – Status quo ..... 40 TEIL II 9. Hintergrund der Studie ...................................................................................... 42 10. Methodik ........................................................................................................... 43 10.1 Rekrutierung der Patienten, Ein- und Ausschlusskriterien ...................... 43 10.2 Durchführung der Obduktion................................................................. 44 10.2.1 Erstellung und Vermessung der Fotographien ................................. 45 10.3 Durchführung der Messungen im Echokardiographielabor ..................... 49 10.4 Erhebung von klinischen Parametern ..................................................... 50 10.5 Datensammlung und statistische Auswertung ........................................ 50 11. Ergebnisse ......................................................................................................... 52 11.1 kumulative Ergebnisse........................................................................... 52 11.2 Einzelergebnisse der 18 Fälle ................................................................ 62 12. Diskussion......................................................................................................... 81 13. Konklusion und Nachwort ................................................................................. 83 14. Literaturverzeichnis ........................................................................................... 84 15. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ................................................................ 97 16. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................... 98 17. Anhang ............................................................................................................. 100 TEIL I 1. Zusammenfassung in Deutsch Hintergrund: Die meisten Vergleichs-Studien zwischen Echokardiographie und Pathomorphologie stammen aus den Anfangszeiten der Echokardiographie. Ein systematischer Vergleich zwischen Echokardiographie und Pathomorphologie hinsichtlich der Wanddicke der Ventrikel und des Vorhandenseins und der Dicke linksventrikulärer Trabekel ist mit Verwendung moderner echokardiographischer Geräte bisher kaum vorgenommen worden. Methode: Bei Patienten, die innerhalb von 2 Jahren nach einer echokardiographischen Untersuchung verstarben und einer routinemäßigen Obduktion zugewiesen wurden, wurden retrospektiv, unabhängig und verblindet morphologische Parameter des Myokards qualitativ und quantitativ bei echokardiographischen Aufzeichnungen und der Obduktion des Herzens erhoben und verglichen. Für die Echokardiographie wurde ein Vivid 7 Gerät mit einem 1.7/3.4 MHz Schallkopf verwendet. Die Fotografien der pathomorphologischen Präparate wurden mit ImageJ vermessen. Abweichungen und Korrelationen zwischen den echokardiographischen und pathomorphologischen Messungen wurden mittels Excel 2007 berechnet. Hierbei wurde stets eine Messtoleranz von ±20% berücksichtigt. Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 18 Patienten (7 weibliche) im Alter von 61-90 Jahren. Der mittlere Abstand zwischen Echokardiographie und Obduktion betrug 22 Tage. Die mittlere Abweichung zwischen echokardiographischer und pathoanatomischer Messung lag bei der Wand des linken Ventrikels bei 11%, die Korrelation bei 90%. Die mittlere Abweichung bei den Messungen der Dicke der Wand des rechten Ventrikels lag bei 14%, die Korrelation lag bei 85%. Die mittlere Abweichung zwischen echokardiographischer und pathomorphologischer Messung bei der Dicke des Septums interventriculare lag bei 10%, hier lag die errechnete Korrelation bei 94%. Bei der Messung des epikardialen Fettgewebes lag die mittlere Abweichung bei 70%, die Berechnung der Korrelation ergab 10%. Eine Endokardfibrose wurde bei der Obduktion bei 12 Patienten diagnostiziert. In der Echokardiographie konnte die Endokardfibrose bei 6 dieser 12 Patienten (50%) erkannt werden. Bei 11 Patienten wurden echokardiographisch Trabekel im linken Ventrikel festgestellt. Bei 8 dieser 11 Patienten (72%) stellte man bei der Obduktion eine Endokardfibrose fest. Bei den Obduktionen der Herzen wurde bei allen Patienten eine linksventrikuläre Trabekulierung festgestellt. Eine Quantifizierung der Trabekel war pathoanatomisch aufgrund der großen Heterogenität nicht möglich. Bei der Vermessung der Trabekeldicke betrug der mittlere Unterschied zwischen echokardiographischer und pathoanatomischer Messung 34%, die Korrelation ergab 63%. Konklusion: Die Übereinstimmung echokardiographischer Messungen der myokardialen Wanddicken mit pathomorphologischen Befunden ist hoch, während sie bei der Messung der Trabekel-Dicke deutlich niedriger ist. Linksventrikuläre Trabekel scheinen leichter in der Echokardiographie erkannt zu werden, wenn gleichzeitig eine Endokardfibrose vorliegt, obwohl das Vorliegen von gering ausgeprägter Endokardfibrose in der Echokardiographie oft nicht erkannt wird. Seite 6 2. Zusammenfassung in Englisch Background: Most of the systematic comparisons of echocardiography and cardiac morphology were carried out when echocardiographic image quality was not as well developed as it is nowadays. Systematic comparative clinical trials of echocardiography and pathomorphology in view of thicknesses of cardiac walls and the presence of left ventricular trabeculations have rarely been done using modern echocardiographic machines. Methods: Patients, who were assigned to undergo routine autopsy and had undergone echocardiography within 2 years before death, were included in this trial. Morphologic parameter of the myocardium were measured and registered. The echocardiography machine was a Vivid 7 with a 1.7/3.4 MHz transducer. The heart was formalin-fixed and primarly cut along the long axis to enable a four-chamber-view. Then the heart was glued together again and cut into slices by using the breadloafing-technique. Photos were taken of all pathomorphological specimens and the photographies were measured by using „ImageJ“. Differences and correlations between echocardiographic and pathomorphological measurements were calculated using Microsoft Excel 2007 and considering a tolerance of ±20%. Results: 18 patients were included (7 females) with an age ranging from 61 to 90 years. The mean interval between echocardiography and autopsy was 22 days. The mean difference of measurements of the thickness of the left ventricular wall between echocardiographic and pathomorphological measurements was 11%, the correlation was 90%. The mean difference of measurements of the thickness of the interventricular septum between echocardiography and measurements of the pathomorphological photographies was 10%, the correlation was 94%. Echocardiographic and pathomorphological measurements of the thickness of the right ventricular wall showed a mean difference of 14% and a correlation of 85%. The difference between echocardiography and pathomorphological measurements of epicardial fat was 70%, the correlation was 10%. Endocardial fibrosis was diagnosed at autopsy in 12 patients. Echocardiography diagnosed an endocardial fibrosis in 6 of those 12 patients (50%). Left ventricular trabeculations were found echocardiographically in 11 patients. Eight of these patients (72%) had endocardial fibrosis in autopsy. Autopsy showed that all patients had trabeculations in the left ventricle. A quantification of left ventricular trabeculations was not possible at autopsy due to morphological heterogeneity. Measurements of the thickness of left ventricular trabeculations showed a difference between echocardiography and pathomorphological measurements of 34% and a correlation of 63%. Conclusion: Agreement between echocardiographic and pathomorphological measurements of the thicknesses of myocardial walls is high whereas there are higher differences between echocardiography and pathomorphology when measuring the thickness of left ventricular trabeculations and epicardial fat. Left ventricular trabeculations appear to be more easily detected by echocardiography in the presence of endocardial fibrosis. Seite 7 3. Einleitung Die Echokardiographie ist ein seit Jahrzehnten bewährtes und zugleich auch das am häufigsten angewandte bildgebende Verfahren in der Kardiologie. Als nicht-invasive Untersuchungsmethode hat sie heute einen sehr wichtigen Stellenwert bei der Diagnose von pathoanatomischen und auch hämodynamischen Veränderungen des linken Ventrikels [1]. Durch den stetigen Fortschritt der Technologie hat sich die Qualität der echokardiographischen Bildgebung in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Deswegen kann man durch die Echokardiographie nun auch Strukturen des linken Ventrikels erkennen, deren pathologische Bedeutung noch durchaus umstritten ist, wie z. B. Muskelbänder, Trabekel und aberrante Sehnenfäden [2, 3, 4]. Täglich werden tausende Herzen in aller Welt obduziert. Die Pathoanatomie und die Pathophysiologie des menschlichen Herzens sind ein gut erforschtes Gebiet der Medizin [5, 6]. Doch auch in der Pathomorphologie gab es in den letzten Jahren immer wieder neue Entdeckungen und Erkenntnisse, wie zum Beispiel die linksventrikuläre Noncompaction [7]. Auch bei der Erforschung des Verlaufs und der Struktur von aberranten Sehnenfäden und Muskelbändern konnte man in den letzten Jahrzenten neue Erkenntnisse gewinnen [8]. Trotz reger Forschungen sind systematische Vergleiche zwischen Pathomorphologie und Echokardiographie in der Literatur rar. Das folgende Werk soll daher einen tieferen Einblick in die Pathoanatomie des menschlichen Herzens geben und einen Bezug zur Echokardiographie herstellen. Der erste Teil bietet einen Überblick des Wissenstandes der Literatur über Anatomie, Physiologie, Pathomorphologie sowie Bildgebung des linken Ventrikels. Der zweite Teil beschreibt die Studie zum Thema „Sensitivität und Spezifität der Echokardiographie bei der Erkennung und Quantifizierung linksventrikulärer Strukturen. Eine retrospektive Datenauswertung“, die von Januar 2012 bis zum Juli 2012 an der Krankenanstalt Rudolfstiftung, am Institut für Pathologie und Mikrobiologie und an der 2. Medizinischen Abteilung, durchgeführt wurde. Es werden die Methode und Ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Das Ziel dieser Arbeit ist es dem Leser ein besseres Verständnis von Pathoanatomie und Echokardiographie zu ermöglichen und etwaige Diskrepanzen zwischen Echokardiographie und Pathomorphologie des linken Ventrikels aufzudecken und zu erläutern. Seite 8 4. Anatomie der Herzhöhlen Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Anatomie der menschlichen Herzhöhlen. Da der Fokus dieses Werkes auf den linken Ventrikel gerichtet ist, wird sich auch dieses Kapitel v.a. auf den linken Ventrikel konzentrieren. 4.1 linkes Atrium und linker Ventrikel Der Großteil des Innenreliefs des linken Atriums ist glatt, einzelne Muskelstränge findet man lediglich in der Auricula sinistra [9]. Der linke Ventrikel ist im Vergleich zum rechten durch dickere Wände gekennzeichnet. Die Ausflussbahn zur Aorta hin ist glattwandig, ansonsten ist das Innenrelief des linken Ventrikels durch die sogenannten Trabeculae carneae gegliedert [9]. Diese Trabeculae carneae dürften in der Embryonalperiode eine bedeutende Rolle für die Kontraktilität des linken Ventrikels spielen, wobei ihre genaue Funktion noch umstritten ist [10]. Durch die Kompaktierung zwischen Embryonalwoche 5 und 8 entstehen zwei Schichten des Myokards im linken Ventrikel, das kompaktierte und das nicht-kompaktierte Myokard [11]. Die Trabekulierung und Kompaktierung des linken Ventrikels sind bedeutende Ausgangspunkte für die Entstehung von Pathologien [12, 13]. Von den Trabekeln abzugrenzen sind die Papillarmuskeln, die generell ausgeprägter sind als die Trabekel und an denen die Sehnenfäden der Mitralklappe ansetzen [9]. 4.2 rechtes Atrium und rechter Ventrikel In das rechte Atrium münden die Vena cava superior und inferior, sowie der Sinus coronarius, der den venösen Abfluss des Herzens bildet. Das Innenrelief des rechten Atriums ist im Bereich des Sinus venarum cavum glatt, im Bereich des eigentlichen Vorhofes von prominenten Muskelbändern geprägt [9]. Der rechte Ventrikel ist ebenso wie das rechte Atrium von einem glatten Innenrelief im Bereich der Ausflussbahn gekennzeichnet. Der Großteil des rechten Ventrikels ist jedoch von zahlreichen Trabekeln (Trabeculae carneae) und Muskelbändern durchzogen [9]. Seite 9 5. Physiologie und Hämodynamik des linken Ventrikels Um morphologische Veränderungen des Herzens im Rahmen von Pathologien zu verstehen, ist es nötig die physiologischen und hämodynamischen Mechanismen im linken Ventrikel zu kennen. Die maximalen Drücke im linken Ventrikel entsprechen denen des systolischen Blutdruckes und sind im Normalfall größer als 100 mm Hg. Das Myokard des linken Ventrikels ist in Bezug auf seine Dicke adäquat an diese Druckverhältnisse angepasst und besitzt auch die Fähigkeit sich an sich verändernde Druckverhältnisse anzupassen (s. a. 6.1.2). Der Mechanismus dieser Anpassung wird als Frank-Starling-Mechanismus bezeichnet [14]. Während der Systole kommt es zu einem kontinuierlichen Druckanstieg im linken Ventrikel bei geschlossener Mitral- und Aortenklappe (Anspannungsphase). Übersteigt der linksventrikuläre Druck den Aortendruck, so öffnet sich die Aortenklappe und die Austreibungsphase beginnt und endet mit dem Schluss der Aortenklappe, wenn der linksventrikuläre Druck den Aortendruck wieder unterschreitet. In weiterer Folge sinkt der Druck bei geschlossenen Klappen weiter ab (Entspannungsphase) bis der Druck den linksatrialen Druck unterschreitet, was zum Öffnen der Mitralklappe und zur Füllung des linken Ventrikels führt (Füllungsphase) [14]. Bei der Ventrikeldehnung durch das enddiastolische Volumen überlappen sich Aktin und Myosinfilamente, was zur Anspannung führt. Es kommt somit zu einer Verlängerung des Sarkomers. Am effektivsten ist diese Anspannung bei einer Sarkomerlänge bis zu 2,2 µm. Kommt es durch eine Erhöhung des enddiastolischen Volumens zu einer Sarkomerlänge, die über die 2,2 µm hinausgeht, so wird die Spannungsentwicklung geringer. Da die Kardiomyozyten nicht in der Lage sind sich zu teilen, können sie auf eine vermehrte linksventrikuläre Volumenbelastung lediglich mit einer Zunahme des eigenen Volumens reagieren [14]. Das endsystolische Volumen (ESV) beträgt ca. 60ml, das enddiastolische Volumen (EDV) liegt ungefähr um die 120 ml. Die Ejektionsfraktion wird aus dem Verhältnis von Schlagvolumen (SV) und EDV berechnet und ist ein Maß für die Kontraktilität des linken Ventrikels. Sie liegt physiologischerweise zwischen 60 und 70%. Ein wichtiger Parameter für die Leistung des Herzens ist das Herzminutenvolumen (HMV), welches das Produkt aus Herzfrequenz und SV ist [15]. Um eine optimale hämodynamische Leistung des linken Ventrikels zu erzielen ist auch die einwandfreie Funktion der Mitral- und der Aortenklappe unerlässlich. So führt z. B. eine Seite 10 Mitralinsuffizienz (siehe 6.3.2) zu einem niedrigeren HMV und zu einem gesteigerten Ventrikelfüllungsdruck [14], eine fortgeschrittene Aortenklappenstenose (siehe 6.2.1) zu einer verminderten Ejektionsfraktion (EF) [16]. Eine weitere bedeutende Funktion des Herzens ist jene als endokrines Organ. Speziell soll an dieser Stelle die Rolle des Brain natriuretic peptide (BNP) erläutert werden. Dieses wird als pro-BNP sezerniert, welches sich in weiterer Folge in zwei Komponenten aufteilt, das inaktive NT-proBNP und das aktive BNP [17]. Als Hauptstimulus für die Ausschüttung von proBNP gilt die Ventrikeldehnung [18], wobei auch Endothelin-1, α-Agonisten und Angiotensin II als Stimuli in der Literatur genannt werden [17, 19, 20]. Die Ausschüttung von pro-BNP wirkt direkt natriuretisch, diuretisch sowie auch vasodilatorisch und antiinflammatorisch auf Myokard und glatte Muskelzellen [ 21, 22, 23]. Seite 11 6. Pathologien des linken Ventrikels In diesem Kapitel sollen die häufigsten und wichtigsten Pathologien des linken Ventrikels genannt werden, wobei die Auswirkungen der verschiedenen Pathologien auf die Morphologie des linken Ventrikels im Vordergrund stehen. Therapieansätze werden im Folgenden nicht bzw. kaum erläutert werden. 6.1 arterielle Hypertonie Definition: Die arterielle Hypertonie ist definiert durch eine Erhöhung des Blutdrucks über 140/90 mmHg bei mindestens drei Messungen an zwei Tagen [24]. 6.1.1 primäre und sekundäre art. Hypertonie Die primär essentielle arterielle Hypertonie wird durch den Ausschluss von sekundären Hypertonieformen definiert. Als Ursachen werden eine Reihe von Faktoren diskutiert, u.a. diätetische und genetische Ursachen [24]. Auch eine erhöhte intrazelluläre Natriumkonzentration, psychosoziale Aspekte, sowie eine gesteigerte sympathische Aktivität werden als Auslöser der primären art. Hypertonie in Betracht gezogen [14]. Im Gegensatz zur primären art. Hypertonie liegt der sekundären art. Hypertonie immer eine organische Ursache zugrunde, wobei hier die renoparenchymatöse Hypertonie die häufigste Ursache darstellt [24]. Als zugrundeliegende pathophysiologische Mechanismen der renoparenchymatösen Hypertonie werden in der Literatur eine vermehrte Retention von Natriumchlorid [24] und eine dadurch auftretende Unterdrückung des Kallikrein-KininSystems angegeben [25]. Weiters zählt die renovaskuläre Hypertonie zu den sekundären Hypertonieformen. So führt eine Nierenarterienstenose zu einer Überreaktion des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). Häufigste Ursache für die Nierenarterienstenose ist die Atherosklerose [26]. Zu den selteren sekundären Hypertonieformen zählt man endokrine Störungen, (endokrin aktive) Tumore [24] oder auch medikamentös induzierte Hypertonie, z.B. durch Kortikosteroide, Katecholamine oder orale Antikonzeptiva [27]. Um das kardiovaskuläre Risiko durch Hypertonie einschätzen zu können, findet die Echokardiographie breite Anwendung [28]. Um Organschäden frühzeitig zu erkennen, wird empfohlen die Patienten zusätzlich auch auf Mikroalbuminurie zu untersuchen [29]. Seite 12 6.1.2 hypertensive Herzkrankheit Langzeitige Hypertension führt zur hypertensiven Herzkrankheit. Der linke Ventrikel reagiert auf die hohe Druckbelastung mit Hypertrophie, in weiterer Folge können auch eine Dilatation des linken Ventrikels, linksventrikuläre Insuffizienz oder plötzlicher Herztod auftreten [30]. Physiologischerweise ist die linksventrikuläre Wand nicht dicker als 15 mm, gemessen zwei Zentimeter distal der Mitralklappe. Somit spricht man bei einer Wanddicke im linken Ventrikel von mehr als 15 mm von linksventrikulärer Hypertrophie [31]. In der Literatur wird beschrieben, dass vor allem in Frühstadien der Erkrankung die linksventrikuläre Hypertrophie mit einer gesteigerten Kontraktilität und einer größeren Ejektionsfraktion einhergeht [32, 33]. Als frühzeitiges Warnsignal einer hypertensiven Herzkrankheit können oft eine Mikroangiopathie oder eine diastolische Dysfunktion diagnostiziert werden [34]. Die diastolische Dysfunktion ist auch differentialdiagnostisch für die Abgrenzung einer Hypertrophie im Sinne eines Sportlerherzen von Bedeutung. So findet man bei Sportlerherzen zwar eine konzentrische Hypertrophie, jedoch Füllungsmuster [35]. Seite 13 kein pathologisches diastolisches 6.2 Erkrankungen der Aortenklappe 6.2.1 Aortenstenose Die Aortenstenose ist die häufigste Herzklappenerkrankung der industrialisierten Welt, deren Verlauf beim Auftreten von Symptomen schnell tödlich endet [36, 37]. So zeigt eine Studie von Clark et. al., dass die Mortalität bei Patienten mit symptomatischer, schwerer Aortenstenose 88,4% innerhalb von fünf Jahren beträgt [38]. Die physiologische Klappenöffnungsfläche der Aortenklappe liegt zwischen 2,5 und 3,5 cm², wobei sich eine Aortenstenose großteils valvulär, in ca. 10% der Fälle subvalvulär und nur in Einzelfällen supravalvulär findet [39]. Zu den für die Aortenstenose typischen Symptome zählen u.a Synkope und durch Ischämie bedingte Symptome [40]. Die häufigste Ursache der Aortenstenose in den Industrieländern ist degenerativer Natur. Bei den über 65 Jährigen liegt die Prävalenz der kalzifizierenden Aortenstenose bei 2 bis 4%, wenn man auch die Aortensklerose miteinberechnet sogar bei 25% [41]. Als zweite, in der westlichen Welt weitaus seltenere Ursache, soll an dieser Stelle das rheumatische Fieber genannt werden [30]. Aufgrund der enormen Druckbelastung mit bis zu 300 mm Hg [39] reagiert der linke Ventrikel mit Hypertrophie [42, 43]. Dieser Mechanismus wirkt anfangs auch dem erhöhten Wandstress entgegen, führt letztendlich aber zu einer schlechten Prognose [44, 45]. Als Reaktion des linken Ventrikels auf die Druckbelastung werden in der Literatur vier Adaptationsmuster beschrieben: normale ventrikuläre Geometrie, exzentrische und konzentrische Hypertrophie, sowie das konzentrische Remodelling [46]. Es finden sich auch Fälle von asymmetrischen Anpassungsmustern [47, 48]. Letztendlich führt die linksventrikuläre Belastung zu einer kontinuierlich abnehmenden Ejektionsfraktion, wobei auch Fälle schwerer Aortenstenose ohne verminderte linksventrikuläre Funktion in der Literatur beschrieben werden [49]. Ein rechtzeitiger Klappenersatz führt langfrisitg zu einer Abnahme von linksventrikulärer Masse und zu einer Erhöhung der Ejektionsfraktion [50, 51]. Seite 14 6.2.2 Aortenklappeninsuffizienz Bei der Aortenklappeninsuffizienz fließt Blut aus der Aorta in der Diastole zurück in den linken Ventrikel und es kommt dadurch zu einer erhöhten Volumensbelastung. Daraus resultiert eine Volumenhypertrophie, die relativ schnell in eine Dilatation und somit in eine exzentrische Hypertrophie übergeht [52]. Durch den Blutrückfluss in den linken Ventrikel erhöht sich das Schlagvolumen, weshalb es in weiterer Folge auch zu einer systemischen Hypertonie kommt [53]. Die systolische Hypertonie kann wiederum zu einer Dilatation der Aortenwurzel führen, was wiederum die aortale Insuffizienz verstärkt [54]. Im Anfangstadium liegt eine normale Ejektionsfraktion mit erhöhtem linksventrikulären enddiastolischen Druck vor, jedoch steigt im Verlauf der Erkrankung das enddiastolische Volumen weiter an, was letztendlich auch zu einer Verminderung der Ejektionsfraktion führt [55]. Die Ursachen der Aorteninsuffizienz sind vor allem rheumatischer und entzündlicher (Endokarditis, siehe 6.4.1) Genese [24]. Als seltene Ursachen werden in der Literatur auch das Antiphospholipidsyndrom, das Vorliegen einer bikuspiden oder quadrikuspiden Aortenklappe [56, 57], sowie auch genetische Defekte, wie das Marfan-Syndrom, das EhlersDahnlos-Syndrom und die Osteogenesis imperfecta genannt [57]. Eine Aorteninsuffizienz kann auch akut als medizinischer Notfall auftreten. Dies ist bei der Aortendissektion Typ A oder einer bakteriellen Endokarditis möglich [52]. Seite 15 6.3 Erkankungen der Mitralklappe 6.3.1 Mitralklappenstenose Von einer Mitralklappenstenose spricht man wenn die Klappenöffnungsfläche geringer als 2,0 cm² ist [24]. Der hauptsächliche Auslöser einer Mitralklappenstenose ist das rheumatische Fieber. Man geht davon aus, dass als Antwort auf eine Infektion mit hämolysierenden Streptokokken eine Autoimmunreaktion hervorgerufen wird, die auch das Herz angreift [58]. Da das rheumatische Fieber in Industriestaaten relativ selten geworden ist, zählt auch die Mitralklappenstenose hierorts inzwischen zu den seltenen Erkrankungen der Herzklappen [59]. Pathophysiologisch führt die Mitralklappenstenose dazu, dass der Druck im linken Atrium während der Füllungsphase annähernd gleich dem linksventrikulären Druck ist [60]. Zusätzlich zum Druck im linken Atrium wirkt auch der diastolische linksventrikuläre Druck auf den linken Vorhof, was in weiterer Folge zu einer linksatrialen Dilatation [59] und durch Rückstau auch zu einer Rechtsherzbelastung mit Rechtsherzinsuffizienz führt [61]. Nur bei ca. einem Drittel der Patienten findet sich eine Beeinträchtigung der linksventrikulären Funktion, die sich in einer verminderten Ejektionsfraktion äußert [62]. Pathomorphologisch findet man verdickte Klappensegel, wobei hier das hintere Segel häufiger betroffen ist, sowie auch postinfektiös eine zarte Vaskularisation der Mitralsegel. Nicht selten liegen auch Thromben im linken Atrium vor [39]. Liegt der Mitralstenose eine degenerative Ursache zugrunde, findet man Verkalkungen im Mitralklappenring, die zumeist hinter den Klappensegeln liegen und die Klappenfunktion nicht beeinflussen [30]. Seite 16 6.3.2 Mitralklappeninsuffizienz Eine Mitralklappeninsuffizienz kann sowohl akut als auch chronisch auftreten. Die akute Form ist Folge von plötzlich auftretenden Störungen der Klappenmechanik oder der Klappenmorphologie, wie zum Beispiel im Rahmen von Papillarmuskelrupturen bei Ischämie, Sehenfadenabrissen oder auch bei einer Klappenendokarditis. Die chronische Form der Mitralklappeninsuffizienz tritt als Langzeitfolge nach Infarkten oder infolge einer Dilatation des linken Ventrikels auf [52]. Das Vorliegen von Mitralklappeninsuffizienz nach einem Myokardinfarkt ist mit erhöhter Morbidität und Mortalität assoziiert [63]. Durch den stetigen systolischen Rückfluss von Blut in das linke Atrium entsteht eine hohe Volumsbelastung desselbigen, was im chronischen Verlauf eine linksatriale Dilatation verursacht. Des weiteren ist auch das rechte Atrium und der pulmonale Kreislauf von einer Druckerhöhung betroffen. Die häufigsten Symptome sind Leistungsknick, Belastungsdypnoe und Palpitationen [24]. Die Mitralklappeninsuffizienz tritt gehäuft bei Patienten mit schwerer Aorteninsuffizienz auf und es ist bekannt, dass die Erkrankung auch zu Vorhofflimmern, Vorhofflattern und Herzversagen führt [64]. Unter physiologischen Bedingungen reagieren die Mitralsegel mit einer Längenzunahme um bis zu 15% auf Druckanstieg und nehmen bei Entlastung wieder ihre Ausgangsform an. Ob ein chronisch erhöhter linksventrikulärer Druck auch zu einem Remodelling der Mitralsegel führt, ist derzeit noch unklar [65]. 6.3.3 Mitralklappenprolaps Im Gegensatz zur Mitralinsuffizienz ist die Prognose beim Mitralklappenprolaps ohne Mitralinsuffizienz sehr gut und die Erkrankung verursacht selten Symptome. Ungefähr fünf Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen, wobei Frauen öfter betroffen sind als Männer [24]. Anders ist dies, wenn der Mitralklappenprolaps von einer Mitralklappeninsuffizienz (s.o.) begleitet wird [61]. Als Ursachen werden in der Literatur myxomatöse Veränderungen der Mitralsegel und genetische Erkrankungen, wie Ehlers-Danlos-Syndrom oder Marfan-Syndrom genannt, die die Segelstruktur schwächen[39]. Pathomorphologisch findet man eine halbkugelfärmige systolische Vorwölbung des Mitralsegels in das linke Atrium [52]. Seite 17 6.4 entzündliche Erkrankungen des Herzens 6.4.1 Endokarditis Die infektiöse Endokarditis (IE) ist heutzutage zu einem überragenden Teil eine Infektionserkrankung des höheren Alters und zugleich auch eine sehr gefährliche Erkrankung [66]. Der zugrundeliegende Pathomechanismus ist eine Besiedelung der Herzklappen, des muralen Endokards oder auch der großen intrathorakalen Gefäße durch verschiedene Erreger mit der Ausbildung von massigen, bröseligen Vegetationen [30]. Fremdkörper im Herzen, wie u. a. künstliche Herzklappen oder Schrittmachersonden können die Bildung von Vegetationen begünstigen [67]. Man unterscheidet eine akute, rasch fortschreitende und ,mit einer Mortalität unter Antibiotikagabe von bis zu 50% , sehr aggressiv verlaufende Form von einer subakuten Form, die meist auf Grund von Herzanomalien (z. B. Mitralklappenprolaps) entsteht und durchaus weniger aggressiv ist [30]. Zu den häufigsten auslösenden Erregern der IE zählen Streptokokken (60-80%, v. a. Strep. viridans), Staphylokokken (20-36%, v. a. Staph. aureus) und Enterokokken (5-15%). Seltener verursachen gram-negative Aerobier oder Pilzinfektionen eine IE. Bei 5% bis 24% aller Fälle von Endokarditis finden sich negative Blutkulturen [68]. Abbildung 6.1 infektiöse Endokarditis d. Mitralklappe mit darunterliegendem Abszess Quelle: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Die Besiedelung des Endokards führt zur Zerstörung der darunterliegenden Strukturen, welche sehr gravierend sein kann. Besonders häufig ist das linke Herz, also die Aortenklappe und die Mitralklappe betroffen. Auch die Ausbilung von Klappenabszessen und systemische Seite 18 Embolien sind typische mögliche Folgen einer IE [30]. Herzklappenprothesen oder Schrittmacher erhöhen das Risiko einer IE, da Erreger auf künstlichen Oberflächen leichter anhaften können [24]. Im Gegensatz zur IE gibt es auch nicht-infektiöse Vegetationen. Dabei handelt es sich um Ablagerungen von Fibrin, Thrombozyten und anderen Blutbestandteilen, die jedoch steril sind. Diese Form der Endokarditis wird marantische Endokarditis (ME) genannt. Die ME führt zwar nicht zur Zerstörung der Klappenstruktur, kann jedoch eine Quelle systemischer Embolien sein [30, 69]. Meist liegt bei der ME eine systemische Grunderkrankung vor (Malignom, Karzinoid) und man zählt die ME daher oft auch zu den paraneoplastischen Syndromen. Pathophysiologisch soll zirkulierendes Mucin, welches prothrombotisch wirkt, mitverantwortlich für die Entstehung der ME sein [30]. 6.4.2 Myokarditis Auch bei der Myokarditis unterscheidet man eine akute (AM) von einer chronischen (CM) Form. Während die AM meist vollständig ausheilt, kann die CM zu einer dilatativen Kardiomyopathie führen. Selten verläuft eine Myokarditis fulminant, wobei diese Form sehr therapieresistent ist und letal enden kann [24]. Die Ursachen der Myokarditis sind vielfältig. So findet man virale, bakterielle Infektionen, genauso wie Autoimmunreaktionen oder allergische Reaktionen, sowie auch toxische Auslöser (Drogen, Chemotherapeutika, Antibiotika etc.). Auch parasitäre Infektionen und Pilzinfektionen werden in der Literatur beschrieben [70]. Aufgrund der Vielfältigkeit der möglichen Ursachen ist eine Myokardbiopsie mit anschließender molekularbiologischer, histologischer und histochemischer Auswertung oft unerlässlich um eine adäquate Therapie einleiten zu können [71, 72]. Pathomorphologisch ähnelt das Bild einer Myokarditis oft dem eines Myokardinfarktes. Häufig findet man dilatierte Atrien und Ventrikel und das Myokard erscheint oft fleckig gezeichnet [24, 39]. Auch klinisch präsentiert sich die Myokarditis oft wie ein akuter Myokardinfarkt [24, 72]. Die Mortalität ist je nach Typ der Myokarditis unterschiedlich. So beträgt sie z. B. bei der fulminanten Form 40% innerhalb von vier Wochen, bei der Riesenzellmyokarditis 80% innerhalb von vier Jahren und bei einer nicht fulminanten aktiven Myokarditis zwischen 25% und 56% innerhalb von drei bis zehn Jahren [70]. Seite 19 6.4.3 Perikarditis Ähnlich wie bei den anderen entzündlichen Erkrankungen des Herzens, gibt es auch bei der Perikarditis eine große Palette an möglichen Auslösern. Diese reicht von Pilzinfektionen, viralen und bakteriellen Infektionen, über Autoimmunreaktionen bis hin zu toxischen Reaktionen. Oft tritt eine Perikarditis auch im Rahmen einer anderen Grunderkrankung auf [73]. Sehr häufig findet man bei Vorliegen einer Perikarditis auch einen Perikarderguss (siehe 6.5). Prinzipiell kann eine Perikarditis serös, fibrinös, eitrig oder hämorrhagisch sein, wobei die Art der Perikarditis ein indirekter Hinweis auf die Ursache sein kann. Die akute Perikarditis kann nach Abheilung in eine chronische Form übergehen, die durch eine Verdickung des Perikards und/oder durch Adhäsionen gekennzeichnet ist. Aus diesem Grund wird sie auch adhäsive Perikarditis genannt. Dies kann im weiteren Verlauf zur Konstriktion des Herzens führen [24, 30, 39, 52, 73]. In Extremfällen findet man auch Kalkablagerungen und spricht dann von einem „Panzerherz“ [39]. Bei Vorliegen einer Pericarditis constrictiva kommt es zu einer Störung der diastolischen Füllungsphase und zu einer Verminderung des Schlagvolumens [52, 73]. Pathomorphologisch findet man bei einer fibrinösen Perikarditis ein sogenanntes „Zottenherz“ [39]. Abbildung 6.2 Quelle: Institut Krankenanstalt Seite 20 Zottenherz im Rahmen einer Urämie für Pathologie Rudolfstiftung, und Mikrobiologie, Grassberger 6.4.4 rheumatische Karditis Die rheumatische Karditis (RK) ist vor allem in Entwicklungsländern noch prävalent, wo jährlich bis zu ca. 250.000 Todesfälle auf diese Erkrankung zurückgehen [74, 75]. Als Ursache gilt eine Autoimmunreaktion auf β-hämolysierende Streptokokken, die zu rheumatischem Fieber führt und in weiterer Folge andere Organe, wie auch das Herz schädigt. Meist tritt die Erkrankung einige Wochen nach einer vorangegangenen StreptokokkenPharyngitis auf [24]. Am häufigsten sind Endokard und Herzklappen von der RK betroffen, es ist jedoch eine Beteiligung aller Schichten des Herzens möglich, im schlimmsten Fall bis hin zu einer Pankarditis. Histologisch findet man sogenannte Aschoff-Knoten (periarterielle Granulome) im Herzgewebe, die hinweisend auf das Vorliegen einer rheumatischen Genese sind. Entsprechend dem Ausmaß der kardialen Beteiligung (Endo-, Myo-, Peri-, Pankarditis) können die bereits oben erläuterten Folgen (siehe 6.4.1 – 6.4.3) auftreten [30]. Zu den typischen Klappenveränderungen im Rahmen einer IE zählen Klappensegelverdickung, Verplumpung und Verkürzung der Sehnenfäden. Subendokardiale Läsionen führen zu Endokardverdickungen, die MacCallum Plaques genannt werden. Bei Chronifizierung findet man häufig Neovaskularisation der Klappensegel, die physiologischerweise keine Gefäße enthalten. Weiters kommt es oft zu fibrinösen Abheilung. Die RK ist die häufigste Ursache der Mitralstenose [30]. Seite 21 6.5 Perikarderguss Der Perikarderguss ist weniger eine Erkrankung als eine Abnormität, welche im Rahmen verschiedener anderer Erkrankungen beobachtet wird. Physiologisch ist das Perikard mit ungefähr 15 ml klarer, bernsteinfarbener Flüssigkeit gefüllt. Je nach der Beschaffenheit des Ergusses kann man den Perikarderguss in verschiedene Formen einteilen [52]. Ein Hydroperikard kann serös und proteinarm sein, wie z. B. im Rahmen einer rechtskardialen Insuffizienz, oder auch reich an Cholesterin bei rheumatoider Arthritis und Hypothyreose. Ein Chyloperikard findet man bei Verletzungen der Lymphgefäße ( u. a. nach thoraxchirurgischen Eingriffen) und im Rahmen von Infektionen liegt oft ein eitriger Erguss vor. [39, 76, 77]. Ein Hämoperikard findet man bei Rupturen von Gefäßen, Aneurysmen, Rupturen der Herzwand und bei Traumata. Spuren von Blut im Perikard sind auch bei Karzinosen und Perikarditis möglich [52, 78]. Häufige Grunderkrankungen, die mit einem Perikarderguss einhergehen können sind u. a. Malignome, Infektionen, ein Myokardinfarkt oder Nierenversagen. Ein Perikarderguss kann auch iatrogen bedingt sein, wie zum Beispiel nach chirurgischen Eingriffen oder KatheterEingriffen (z. B. Schrittmacherimplantation, PCI, Katheterablation von Arrhythmien) oder nach Bestrahlung [78]. Pathophysiologisch kann sich akut eine lebensbedrohliche Perikardtamponade entwickeln, bei chronischem Verlauf kann es zu einer Einflussstauung mit dadurch bedingter Abnahme des Schlagvolumens, Lungenstauung und Hypotonie kommen [24]. Seite 22 6.6 koronare Herzkrankheit Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste Todesursache in der industrialisierten Welt. Sie tritt bei Männern um drei Mal häufiger und auch früher auf als bei Frauen, wo sie vor allem postmenopausal in Erscheinung tritt. Zu den klassischen Risikofaktoren für die Entstehung einer KHK zählen art. Hypertonie, Dyslipidämie, Diabetes mellitus, Nikotinabusus und Adipositas [24, 61]. Pathophysiologisch ist in den meisten Fällen eine Arteriosklerose der Koronararterien kausal für die Entstehung einer KHK verantwortlich. Dabei steht zunächst eine Endothelläsion im Vordergrund, wodurch Lipide und Monozyten sich an der Läsion anheften können. Es findet also ein entzündlicher Prozess statt, bei dem Leukozyten in die Arterienwand eindringen und dort durch Expression verschiedener Adhäsionsproteine weitere Entzündungsfaktoren und – zellen anlocken. Im weiteren Verlauf bilden sich durch Phagozytose der Lipide Schaumzellen in der Intima der Gefäßwand („Fatty streak“), was durch weitere Einlagerung von Cholesterinkristallen zum Anschwellen der Intima mit Lumeneinengung führt. Diese Plaques können aus der Intima rupturieren und eine Adhäsionsstelle für Thrombozyten darstellen, was in weiterer Folge zur Thrombusbildung und einem kompletten Lumenverschluss führen kann. Auch Vasospasmen können (vorübergehende) Stenosen oder Verschlüsse verursachen und zu einem akuten Koronarsyndrom führen. Im Gegensatz dazu spricht man von einer stabilen Angina pectoris dann, wenn die Beschwerden und eine Unterversorgung des Myokards nur bei Belastung auftreten, was meist bei Stenosen unter 80 % der Fall ist [24, 30, 52]. 6.6.1 akutes Koronarsyndrom Das akute Koronarsyndrom (ACS) steht für die instabile Angina pectoris, den plötzlichen Herztod, sowie den akuten Myokardinfarkt [24]. Interessanterweise ist das Risiko ein ACS zu erleiden in den Morgenstunden nach dem Aufwachen und dem Aufstehen am größten. Auch scheinen externe Trigger und Stressoren in ca. 20% der Fälle ein ACS auszulösen [79]. Vermutlich ist die Ruptur eines arteriosklerotischen Plaques in der Koronararterie mit einem gleichzeitigen Anstieg von Serumentzündungsparametern vergesellschaftet [80]. Vor allem die Aktivität der Chitotriosidase, ein Protein, das von aktivierten Makrophagen ausgeschüttet wird, scheint mit dem Vorliegen einer KHK zu korrelieren [81, 82, 83]. Durch den akuten Durchblutungsstopp entsteht ein Sauerstoffmangel in den Myozyten, der zur Ischämie mit Zelluntergang führt. Als Folge kommt es zu einem Anstieg kardialer Enzyme und des Troponins im Serum, was mittels Labortest gemessen werden kann [61]. Seite 23 6.6.2 Veränderungen des Herzens aufgrund von Ischämie Ein ischämisches Ereignis führt zu verschiedenen Veränderungen des Herzens auf zellulärer, funktioneller und in weiterer Folge auch morphologischer Ebene. Im Frühstadium der akuten Ischämie kommt es zu einer Schwellung des Sarkoplasmas, nach 30 Minuten zu einer irreversiblen Schädigung des Myokards. Durch die Schädigung der Myozyten sind Arhythmien häufige Begleitsymptome der akuten Ischämie. Die Myofibrillen erscheinen nun unter dem Mikroskop gewellt und es lassen sich sogenannte Hyperkontraktionsbänder in der Histologie finden. Nach 6-24 Stunden kann man auch makroskopisch bereits die typische lehmgelbe Verfärbung des Myokards sehen, die den Bereich der Nekrose darstellt [52]. Weitere sechs bis acht Wochen später entsteht in dem Bereich der Nekrose durch bindegewebsförmige Umstrukturierungen eine Narbe [39]. Aktuell wird an einer Therapie geforscht, die die Entstehung dieser Narbe verhindern bzw. reduzieren soll. So gelang es Lichtenauer et al. aus Leukozyten das Protein APOSECTM zu gewinnen, welches im Tierversuch 40 Minuten nach einem Infarkt verabreicht wurde und die Entzündungsreaktion im Rahmen des akuten Infarkts unterdrücken soll, mit dem Ergebnis, dass die Narbenbildung fast vollkommen ausgeblieben ist [84]. Späte Infarktfolgen sind u.a. die Herzinsuffizienz, die ischämische Kardiomyopathie und das Herzwandaneurysma, worunter man eine Aussackung der Herzwand versteht. Selten findet man auch rupturierte Papillarmuskeln, seltener auch Rupturen der freien Herzwand oder des Septums interventriculare [39]. Seite 24 6.7 Kardiomyopathien Die Definition von Kardiomyopathien (CMPs) hat sich in den letzten Jahrzenten immer wieder geändert. Aktuell teilt man sie in primäre und sekundäre CMPs ein, wobei bei den primären CMPs nur das Herz betroffen ist, während bei den sekundären Formen andere Organerkrankungen und Faktoren zur CMP führen [85]. Die weitere Einteilung erfolgt anhand des Phänotyps der jeweiligen CMP. So teilt man die CMPs im weiteren Sinne in die hypertrophe CMP, die restriktive CMP, die dilatative CMP, die arrhythmogene rechtsventrikuläre CMP, sowie in nicht eindeutig zuordenbare Subtypen, wie die linksventrikuläre Noncompaction-CMP und die Tako-Tsubo-CMP ein. Des Weiteren ist auch noch eine kausale Zuteilung der einzelnen CMP Subtypen in genetisch und nicht-genetisch möglich [86]. Da sich diese Arbeit auf die Veränderungen des linken Ventrikels konzentriert, werden im folgenden Teil nur ausgewählte CMPs näher besprochen. 6.7.1 dilatative Kardiomyopathie Die dilatative Kardiomyopathie (DCMP) ist gekennzeichnet durch progressive Erweiterung der Ventrikel und systolischer Dysfunktion, wobei die linksventrikuläre Wand generell normaldick ist [30]. Kausal gehört die DCMP zu den gemischten Formen, da sowohl genetische Ursachen in ungefähr 25 % der Fälle beobachtet werden, wie auch nicht-genetische Ursachen [87, 88]. Zu diesen zählen u. a. Alkoholabusus, verschiedene Toxine, Myokardits, DCMP im Rahmen einer Schwangerschaft und immunologische Reaktionen [30]. Bei der genetischen Form der DCMP ist die vorwiegende Vererbung autosomal dominant, wobei meist Gene, die Proteine der Sarkomere codieren, betroffen sind. Auch tritt die DCMP häufig im Rahmen von neuromuskulären Erkrankungen, wie bei der Muskeldystrophie Typ Becker und Duchenne auf [85]. Pathomorphologisch ist das Herz bei der DCMP bis zu drei Mal schwerer als ein gesundes Herz. Durch die Dilatation aller Herzhöhlen kann man eine funktionelle Mitral- oder Trikuspidalinsuffizienz vorfinden. Die Sehnenfäden und Papillarmuskel sind oft ausgezogen und häufig findet man auch Thromben in den Herzhöhlen [30]. Die DCMP stellt die häufigste Indikation für eine Herztransplantation dar [85]. Seite 25 6.7.2 Die hypertrophe Kardiomyopathie hypertrophe Kardiomyopathie (HCMP) zählt zu den primär genetischen Kardiomyopathien. Kennzeichnend für die HCMP ist ein hypertrophiertes Myokard ohne Erweiterung des linken Ventrikels und sie stellt auch die häufigste Ursache für plötzlichen Herztod bei jungen Menschen dar. Häufig ist nur das Septum interventriculare betroffen und es entsteht dadurch ein asymmetrisches Bild des linken Ventrikels. Bei der Erstellung der Diagnose „HCMP“ müssen andere mögliche Ursachen für eine linksventrikuläre Hypertrophie ausgeschlossen werden [52, 86]. Die HCMP kann mit einer Lumenobstruktion des linken Ventrikels einhergehen. Charakteristisch sind eine diastolische Funktionsstörung, sowie die systolische Vorwärtsbewegung des vorderen Mitralsegels. Die Diagnose einer genetisch bedingten HCM kann meist nur mittels Myokardbiopsie und somit häufig erst post mortem gestellt werden [39]. Kausal ist am häufigsten eine Mutation des Genes, das die β-Myosin-Schwerketten codiert, vorzufinden, es sind aber auch seltenere Mutationen in Genen, die Proteine des kardialen Sarkomers codieren, für die Entstehung einer HCMP verantwortlich [52, 86]. In der Literatur wird auch immer wieder von gemeinsamem Auftreten einer HCMP und der linksventrikulären Noncompaction-Kardiomyopathie berichtet. Aus diesem Grund geht man davon aus, dass bei beiden Kardiomyopathien ähnliche oder gleiche Genmutationen vorliegen [89, 90, 91]. Die Prävalenz der HCMP wird mit ungefähr 1:500 angegeben und die Vererbung erfolgt in den meisten Fällen autosomal-dominant [92]. Histologisch findet man bei der HCMP eine interstitielle Fibrose, hypertrophe Muskelfasern und eine Texturstörung im Fasernverlauf [52]. Seite 26 6.7.3 restriktive Kardiomyopathie Die restriktive Kardiomyopathie (RCMP) ist eine seltene Form unter den Kardiomyopathien. Die Ursachen sind wenig erforscht, man geht aber davon aus, dass sowohl genetische Faktoren, wie auch andere systemische Faktoren kausal an der Entstehung einer RCMP beteiligt sein können [86]. Pathomorphologisch findet man eine linksventrikuläre Endokardfibrose und häufig auch sogenannte Parietalthromben [52]. Durch die Fibrose kann vor allem die diastolische Funktion stark beeinträchtigt sein. Die Dicke der linksventrikulären Wand kann sich bei der RCMP innerhalb der Norm befinden, ist aber oft auch verdickt, bis hin zu einer deutlichen Hypertrophie [52, 86]. 6.7.4 Linksventrikuläre Hypertrabekulierung/Noncompaction Die linksventrikuläre Hypertrabekulierung (LVHT), auch Noncompaction-Kardiomyopathie genannt, ist eine relativ neue Entität unter den Kardiomyopathien. Das pathomorphologische Merkmal der LVHT sind prominente, ausgeprägte Trabekel mit tiefen, dazwischenliegenden Recessus, die mit dem Ventrikellumen kommunizieren [86, 93]. Die klinische Diagnose wird mittels Echokardiographie gestellt, wobei es hier keine einheitlichen Diagnosekriterien gibt, sondern verschiedene Kriterien in der Literatur vorgeschlagen werden [93, 94, 95, 96]. Die Ursache für die Entstehung der LVHT liegt wahrscheinlich in der Embryonalperiode. Das embryonale Myokard ist zu einem großen Teil nicht kompaktiert. Dies geschieht ab der 5. Schwangerschaftswoche und findet von der Herzbasis ausgehend bis in den Apex statt. Es wird angenommen, dass genetische Mutationen diesen Prozess stören und es zu einem Stillstand in der Entwicklung von Endomyokard und somit zur Ausbildung einer LVHT kommt [97, 98, 99]. Wenn systematisch danach gesucht wird, findet sich eine Assoziation von LVHT mit neuromuskulären Störungen [100, 101]. Histologisch findet man keine Veränderungen, die spezifisch für die LVHT sind, in einigen Fällen wird über das Vorliegen von interstitiellen Fibrosen berichtet [102]. In Fallberichten über pathoanatomische Untersuchungen von Patienten mit LVHT wird eine subendokardiale Fibrose, Fibroelastose oder Endokardfibrose beschrieben. Systematische Studien über die Häufigkeit dieser Veränderungen gibt es nicht [96, 103-117]. Pathophysiologisch ist die LVHT oft mit einer systolischen Funktionsstörung, progredienter Herzinsuffizienz, Arrhythmien und auch plötzlichem Herztod assoziiert [85]. Seite 27 6.7.5 Kardiomyopathien bei neuromuskulären Erkrankungen Verschiedene neuromuskuläre Erkrankungen gehen auch mit kardialer Beteiligung einher. Diese Form der Kardiomyopathie ist den sekundären Kardiomyopathien zuzuordnen. Da das Spektrum der Herzbeteiligung bei neuromuskulären Erkrankungen sehr heterogen und nicht mit einem Kapitel abzuhandeln ist, soll dies hier nur kurz behandelt werden. Prinzipiell soll bei Vorliegen einer neuromuskulären Erkrankung auch an eine mögliche Kardiomyopathie gedacht werden. Ein häufiges Auftreten von Kardiomyopathien wird im Rahmen von muskulärer Dystrophie Typ Duchenne und Becker, Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie, Friedreich-Ataxie und myotoner Dystrophie beobachtet [52, 85, 118]. Wie oben bereits erwähnt ist z. B. auch bei der LVHT eine gehäufte Assoziation mit neuromuskulären Erkrankungen beobachtet worden. Hierzu zählen vor allem das Barth-Syndrom und mitochondriale Defekte [100]. 6.7.6 Kardiomyopathien bei Speichererkrankungen Auch die Kardiomyopathie im Rahmen von Speichererkrankungen ist den sekundären Kardiomyopathien zuzuordnen. Hierzu zählen sehr viele verschiedene und seltene Erkrankungen. So ist oft bei der Amyloidose das Herz wandverdickt. Auch bei Glykogenspeichererkrankungen, Lipidosen und Mukopolysaccharidosen ist das Herz oft mitbeteiligt. Auch wenn den einzelnen Erkrankungen verschiedene Ursachen zugrunde liegen geht eine kardiale Beteiligung in den meisten Fällen mit einer Wandverdickung, dilatativer, hypertropher oder restriktiver Kardiomyopathie einher, die zu Rhythmusstörungen und Herzinsuffizienz führen können [39, 52]. Weitere häufige sekundäre Kardiomyopathien werden im Rahmen von chronischem Alkoholismus, verschiedenen metabolischen und endokrinen Störungen beobachtet. Auch toxisch-infektiöse Ereignisse und eine chronische Sauerstoffunterversorgung des Herzens, wie zum Beispiel im Rahmen einer ausgeprägten koronaren Herzerkrankung, können eine sekundäre Kardiomyopathie nach sich ziehen [39, 52]. Seite 28 6.8 Endokardfibrose Die Endokardfibrose ist eine häufige Folge verschiedener pathologischer Prozesse. Hierbei kommt es durch Umstrukturierung von kardialem Gewebe zur Ausbildung eines narbigen, starren Endokards [39, 52]. Es folgt auf einen Stimulus (z. B. durch eine chronische Entzündung) eine Reihe von Immun- und Autoimmunreaktionen, wobei es zur Ausschüttung von Zytokinen, Wachstumsfaktoren, proteolytischen Enzymen und anderen Substanzen kommt, die die Bildung von Kollagen zur Folge hat [30]. Makroskopisch erkennt man die Endokardfibrose an einer weißlichen Trübung des Endokards, die sichere Diagnose ist nur histologisch zu stellen [30, 39]. Durch die Endokardfibrose kommt es pathophysiologisch zu einer Beeinträchtigung der Elastizität des Myokards und in weiterer Folge zu einer diastolischen Dysfunktion und Ausbildung einer kardialen Insuffizienz [52]. Es gibt neue Therapieansätze, die Fibrosierung des Endokards nach einem Myokardinfarkt zu verhindern (siehe 6.6.2), die derzeit Gegenstand der Forschung sind [84]. Abbildung 6.3 linksventrikuläre Endokardfibrose bei Pat. mit cholangiozellulärem Karzinom Quelle: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Seite 29 6.9 Thromben im linken Ventrikel Während Thromben in den Atrien zu ungefähr 45% die Folge von Vorhofflimmern oder – flattern sind, ist die Ursache von linksventrikulären Thromben auf andere Faktoren zurückzuführen [119]. Eine häufige Ursache für linksventrikuläre Thromben ist der anteriore Myokardinfarkt mit einhergehender Wandbewegungsstörung. Die Prävalenz von linksventrikulären Thromben nach ausgeprägtem Vorderwandinfarkt wird mit 40-60 % angegeben [120]. Die Akinesie begünstigt die Entstehung von Thromben [121, 122]. Weitere häufige Erkrankungen, die mit linksventrikulären Thromben einhergehen können sind Kardiomyopathien und ventrikuläre Aneurysmen [121]. Unter den Kardiomyopathien scheint vor allem die linksventikuläre Hypertrabekulierung/Noncompaction häufig mit linksventrikulären Thromben assoziiert zu sein [123, 124, 125]. Große Bedeutung in der Erkennung von Thromben im linken Ventrikel wird der Echokardiographie zugesprochen [126]. Abbildung 6.4 linksventrikulärer apikaler Thrombus bei Pat. nach Myokardinfarkt und ischämischer Kardiomyopathie Quelle: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Seite 30 7. Bildgebung des linken Ventrikels Im folgenden Abschnitt wird über die verschiedenen Möglichkeiten der Bildgebung des linken Ventrikels berichtet. Es wird ein Überblick über verschiedene Untersuchungsmethoden geboten mit besonderem Fokus auf die Echokardiographie, die in dieser Arbeit im direkten Vergleich zur Pathoanatomie des linken Ventrikels steht. 7.1 Konventionelles Röntgen Dem konventionellen Röntgen des linken Ventrikels kann man im weiteren Sinne zwei verschiedene Methoden zuordnen, das Thoraxröntgen und die Anwendung der Durchleuchtung während der invasiven Koronarangiographie [127]. Die Thoraxübersichtsaufnahme hat zur primären Diagnostik von linksventrikulären Anomalien kaum Bedeutung. Sie ermöglicht nur eine grobe Einschätzung von Morphologie und Zustand der Herzhöhlen und der großen Gefäße. So ist eine Vergrößerung des linken Ventrikels im konventionellen Röntgen zu erkennen, aber für eine genaue Diagnostik ist in der Regel immer eine weiterführende Untersuchung notwendig [126]. Mehr Aussagekraft kann der Thoraxübersichtsaufnahme in Hinblick auf Beurteilung einer pulmonalen Beteiligung verschiedener kardialer Pathologien, wie z. B. bei einer pulmonalen Hypertension, oder einem kardialen Lungenödem zugesprochen werden. Auch wird sie in der Intensivmedizin zur Lagebeurteilung von zentralvenösen Zugängen und generell auch zur Lagebeurteilung von implantierten Defibrillatoren oder Schrittmachern angewandt [126]. Die invasive Koronarangiographie (IKA) ermöglicht mittels Durchleuchtung und der Anwendung von Kontrastmittel die Darstellung der Koronararterien. Da es auch möglich ist mittels IKA Koronarstenosen unmittelbar zu behandeln gilt sie heute als der Goldstandard in der Darstellung der Koronararterien und der Diagnostik von koronarer Herzkrankheit [126, 128]. Seite 31 7.2 Echokardiographie Die Echokardiographie ist eine sehr häufig angewandte Untersuchungsmethode im klinischen Alltag. In diesem Kapitel soll die Echokardiographie genauer erläutert werden. Es werden die Grundprinzipien der Echokardiographie erwähnt und ihr Einsatz und ihre Bedeutung bei der Diagnose von Pathologien des linken Ventrikels genauer beschrieben. Die Echokardiographie wurde in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt. Infolge technischer Entwicklungen hat sich der Einsatz der Echokardiographie ab den achtziger Jahren enorm verbreitet. Begünstigt wurde der „Siegeszug“ der Echokardiographie in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch die Entwicklung des „second harmonic imaging“, was zu einer grundlegenden Verbesserung der Bildqualität führte. So konnten Caidhal et. al. 1998 zeigen, dass durch second harmonic imaging intrakardiale Strukturen besser voneinander abgrenzbar sind, sowie dass die Dichte von Endo- und Myokard im Vergleich zur ursprünglichen Bildqualität stärker zum Vorschein kommt [129, 130]. 7.2.1 physikalische Grundlagen der Echokardiographie Es geht bei der Echokardiographie um die Ausbreitung des Ultraschalls in menschlichem Gewebe. Durch einen Schallkopf werden gepulst Ultraschallwellen ausgesendet, die von verschiedenen Geweben auf verschiedene Art und Weise reflektiert oder absorbiert werden. Die Zeit bis zu deren Wiederauftreffen auf den Schallkopf wird gemessen. Durch die bekannte Geschwindigkeit der Ultraschallwellen und die gemessene Zeit bis zur Rückkehr der Schallwellen auf den Ultraschallkopf kann der Weg, also die Entfernung von Gewebe zum Schallkopf, errechnet und dargestellt werden. So lassen sich Abstände mittels Echokardiographie sehr gut darstellen, die Beschaffenheit von Gewebe ist jedoch nicht sehr gut echokardiographisch darstellbar. Die verwendeten Frequenzen der Ultraschallwellen liegen zwischen zwei und sieben Megahertz (MHz), die übliche Grundfrequenz bei der transthorakalen Echokardiographie liegt bei 2,5-3,5 MHz, bei der transösophagealen Echokardiographie bei 5 MHz. Je tiefer die Frequenz gewählt wird, umso höher ist die Eindringtiefe [1, 131] Seite 32 7.2.2 Echokardiographieverfahren 7.2.2.1 M-Mode Verfahren Das M-Mode Verfahren ist eine sehr alte Form des Herzultraschalls, die dennoch noch relativ häufig Anwendung findet. Durch einen einzigen Schallstrahl mit hoher Pulsrepetitionsfrequenz ist es möglich Strukturen entlang einer vertikalen Achse aufzuzeigen, wobei die horizontale Achse die Zeit darstellt [1]. Zu den Eigenschaften des linken Ventrikels, die mittels M-Mode bestimmt werden können, zählen der endsystolische und der enddiastolische linksventrikuläre Durchmesser, Größe und Volumen der Aortenwurzel, die Ejektionsfraktion und der Durchmesser der linksventrikulären Wände. Auch ist eine Beurteilung der Kontraktilität des linken Ventrikels und der Klappen möglich [132]. Abbildung 7.1 M-Mode Verfahren, hier zur Bestimmung von enddiast. und endsyst. linksventrikulären Durchmesser Quelle: 2. Med. Abt., Krankenanstalt Rudolfstiftung 7.2.2.2 2-D Echokardiographie Im Gegensatz zum M-Mode werden bei der zweidimensionalen Echokardiographie (auch BMode) viele Einzelstrahlen ausgesandt, die eine zweidimensionale Darstellung ermöglichen [1]. Je nach Positionierung des Schallkopfes sind verschiedene Ansichten möglich. So kann man über eine suprasternalen Zugang die Aorta sehr gut beurteilen, parasternal sind die Klappen in der kurzen Achse und die lange Achse gut einsehbar, von apikal ist ein 4Kammerblick (alle 4 Herzhöhlen) und ein 5-Kammerblick (4 Herzhöhlen und Aorta) über die Seite 33 lange Achse möglich. Auch von subkostal ist ein 4-Kammerblick und die Darstellung der kurzen Achse möglich [132]. Das 2-D Verfahren ist das am häufigsten angewandte Verfahren in der Echokardiographie. Aussagen über die linksventrikulären Volumina und Masse, Messungen der Wandstärken, Beurteilung von Klappen, Sehnenfäden und Papillarmuskeln bis hin zur Berechnung der Ejektionsfraktion sind durch die 2-D Echokardiographie möglich [1, 132]. 7.2.2.3 Doppler Ultraschall Da es möglich ist mit Echogeräten die Frequenzverschiebung, die durch Auftreffen von Ultraschall auf sich bewegendes Gewebe entsteht, durch den Doppler-Effekt zu messen, ermöglich die Echokardiographie auch eine Darstellung von Strömungen und Strömungsgeschwindigkeiten. Man kann dies auch anhand von Tönen akustisch darstellen. Im Wesentlichen lassen sich folgende verschiedene Dopplerverfahren in der Echokardiographie unterscheiden: continuous wave Doppler: hierbei wird ein ununterbrochenes Signal was den Nachteil hat, dass man die Strömung nicht räumlich ausgesendet, zuordnen kann [1, 132]. pulsed wave Doppler: durch gepulstes Aussenden des Signals wird eine räumliche Zuordnung möglich. Limitiert wird dies jedoch dadurch, dass Geschwindigkeiten ab einer bestimmten Tiefe nicht mehr eindeutig mittels pulsed wave Doppler identifiziert werden können (Grenze = Nyquist Geschwindigkeit). Jenseits dieser Grenze kommt es zu verfälschten Ergebnissen. So ist bei Messung von hohen Blutflussgeschwindigkeiten der continuous wave Doppler zu wählen [1, 132]. Farbdoppler: Im Grunde entspricht der Farbdoppler dem pulsed wave Doppler, mit der Ausnahme, dass die Darstellung hier durch eine Farbskala erfolgt. In der Regel werden Strömungen, die sich auf den Schallkopf hinbewegen in Rottönen, solche die sich vom Schallkopf weg bewegen in Blautönen wiedergegeben [1, 132]. Gewebedoppler: Beim Gewebedoppler werden Bewegungsgeschwindigkeiten im Myokard dargestellt. Es ist dadurch eine Darstellung von physiologischen und pathologischen Myokardbewegungsmustern möglich [1, 132]. Seite 34 Abgesehen von den soeben erwähnten Echokardiographieverfahren, kann man auch noch zwischen der transthorakalen und der transösophagealen Echokardiographie, sowie der Stressechokardiographie unterscheiden. Letztere dient vor allem dazu um unter Belastung auftretende Wandbewegungsstörungen zu erkennen und dadurch einen Hinweis auf eine koronare Herzerkrankung zu gewinnen [1]. Die transösophageale Echokardiographie wird dann angewandt, wenn die transthorakale Untersuchung keine gute Bildgebung erzielen kann, bei Verdacht auf Endokarditis, Klappenprothesendysfunktion oder Thromben im linken Vorhof [1]. 7.2.3 Echokardiographie des linken Ventrikels Der linke Ventrikel lässt sich sehr gut echokardiographisch darstellen. Je nachdem welche Strukturen man einsehen will, muss man bestimmte Achsenschnitte durchführen. So sind in der parasternalen Langachse posteriore basale, sowie auch anteroseptale Strukturen einsehbar, in der parasternalen Kurzachse lässt sich in der Regel der gesamte linke Ventrikel von basal bis apikal darstellen, wobei der Apex oft nicht einsehbar ist. Dies ist dann im apikalen Vierkammerblick möglich, wo auch das Septum interventrikulare und die laterale Wand darstellbar sind. Im apikalen Zweikammerblick lassen sich die vordere und hintere linksventrikuläre Wand darstellen. Zur Beurteilung von Ausflusstrakt und der hinteren und anteroseptalen Wand ist der apikale Langachsenschnitt sehr gut geeignet. Mit den soeben genannten Schnittebenen lässt sich in der Regel der gesamte linke Ventrikel einsehen und beurteilen. Bei unzureichender Qualität hat man zusätzlich noch die Möglichkeit über das subkostale Schnittbild einen Vierkammerblick und kurze Achsen einzusehen [1]. Weiters lassen sich über die apikale lange Achse und den apikalen Vierkammerblick die Ventrikelvolumina bestimmen, indem man in beiden Schnitten den Ventrikel nachzeichnet, wodurch zwei nahezu senkrecht zueinander stehende Flächen entstehen, mit denen man annähernd das linksventrikuläre Volumen berechnen kann. Weiters lassen sich durch die Echokardiographie auch die Ejektionsfraktion und das Schlagvolumen berechnen [1]. In der Literatur werden für sämtliche Parameter des linken Ventrikels Normgrenzen genannt, anhand derer man pathologische Veränderungen in der Echokardiographie leichter erkennen kann. Diese Normwerte hier aufzuzählen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, weshalb im Folgenden wichtige pathologische Veränderungen, die man im Herzultraschall diagnostizieren kann, kurz abgehandelt werden. Um die genauen, entsprechenden Normwerte einzusehen soll an dieser Stelle auf die entsprechende Literatur verwiesen werden [132]. Seite 35 Beurteilung der Beweglichkeit des linken Ventrikels Wandbewegungsstörungen lassen sich mittels Echokardiographie relativ gut erkennen. Hierbei handelt es sich nur um eine qualitative Einschätzung, wobei man zwischen Normokinesie, Hypokinesie, Akinesie und Dyskinesie (abnorme systolische Bewegung der Wand nach außen) unterscheidet. Man findet sie häufig im Rahmen einer koronaren Herzerkrankung, bei einem Myokardinfarkt, bei der DCMP und auch um Rahmen von entzündlichen Myokarderkrankungen. Seltener sind Wandbewegungsstörungen als Spätfolge von langzeitiger linksventrikulärer Druckbelastung zu finden [1, 132]. Aneurysmen, Papillarmuskelrupturen und Thromben im linken Ventrikel Im Rahmen einer ischämischen Herzerkrankung kann man Aneurysmen finden, die durch dünnes Myokard und fehlende Einwärtsbewegung während der Systole gekennzeichnet sind. Im Gegensatz zum echten Aneurysma ist ein Pseudonaneurysma eine Ruptur des Myokards, welche durch das Perikard noch gedeckt wird [1, 132]. Die bei Ischämien auch mögliche Papillarmuskelruptur, wird in der 2-D Echokardiographie oft durch das Vorhandensein von flottierenden Sehnenfäden und ein durchschlagendes Mitralsegel erkannt [132]. In hypokinetischen, akinetischen oder dyskinetischen Arealen des linken Ventrikels können sich Thromben ausbilden, die oft schwierig von Artefakten abzugrenzen sind. In der Regel handelt es sich hierbei um echodichte Strukturen, die bevorzugt im Apex vorzufinden sind [132]. Beurteilung der Herzklappen Zu den möglichen Veränderungen, die man an den Herzklappen beobachten kann zählen u.a. Vegetationen im Rahmen einer Endokarditis. Diese sind unregelmäßige, nicht scharfe abgrenzbare Strukturen, die an den Klappen haften und flottieren. Ein echoarmer Hohlraum in Klappennähe kann für einen Abszess sprechen. Organisierte Auflagerungen mit wenigen flatternden Anteilen dagegen sprechen eher für sklerotische Klappenveränderungen [1, 132]. Die Aortenklappenstenose präsentiert sich im echokardiographisch mit verdickten, echodichten Klappensegeln, die oft nicht voneinander unterschieden werden können. Zusätzlich findet man auch häufig eine linksventrikuläre Hypertrophie und eine dilatierte Aortenwurzel hinter der Stenose. Im Doppler-Ultraschall liegt ein turbulenter Fluss vor. [1, 132]. Seite 36 Die Aortenklappeninsuffizienz diagnostiziert man am einfachsten mittels DopplerEchokardiographie, wo man die Insuffizienz durch rückströmendes Blut in der Diastole darstellen kann. Zusätzlich findet sich bei ausgeprägten Formen ein dilatierter linker Ventrikel [1, 132]. Bei einer Mitralstenose findet man ähnlich wie bei der Aortenstenose verkalkte und verdickte Segel mit reduzierter Klappenbewegung. Oft sind auch begleitende Verkalkungen des Klappenapparats vorzufinden. Es ist auch möglich, dass die Mitralsegel lediglich verdickt ohne begleitende Verkalkung sind, wobei sie hierbei jedoch meist verklebt sind. Im Dopplerultraschall findet man eine turbulente Strömung. Zur Verlaufsbeurteilung bei der Mitral- wie auch bei der Aortenstenose wird die Klappenöffnungsfläche bestimmt, die auch in die Entscheidung über einen künstlichen Klappenersatz miteinfließt [1, 132]. Die Mitralinsuffizienz präsentiert sich dopplersonographisch durch in den linken Vorhof rückströmendes Blut während der Systole. Als Nebenbefund ist ein dilatierter linker Vorhof möglich. Ein Mitralklappenprolaps als Ursache einer Mitralinsuffizienz ist echokardiographisch gut darstellbar [1, 132]. Infektiöse Erkrankungen und Perikarderguss in der Echokardiographie Eine Myokarditis ist nicht immer in der Echokardiographie erkennbar. Gelegentlich sieht man eine myokardiale Verdickung und, bei perikarditischer Beteiligung, auch einen Perikarderguss. Die Myokarditis kann nicht selten zu einer globalen oder regionalen systolischen Funktionsstörung führen [126]. Der Perikarderguss ist als echofreier Rand zwischen Peri- und Epikard zu erkennen, der sich je nach Ausdehnung mit verschiedener Dicke präsentiert. Aufgrund der Dicke des Perikardergusses kann man die Ergussmenge ungefähr abschätzen [132]. Im Gegensatz zum Perikarderguss ist das epikardiale Fett nur echoarm, nicht echofrei und dadurch von Flüssigkeit abzugrenzen [1]. Kardiomyopathien in der Echokardiographie Die echokardiographischen Merkmale einer DCMP sind dilatierte Ventrikel mit reduzierter systolischer Funktion. Nicht selten sind auch die Atrien davon betroffen und es liegt eine abnorme, sogenannte Schaukelbewegung des linken Ventrikels vor. Als Nebenbefund findet sich oft eine Mitralinsuffizienz, die durch die Dilatation bedingt ist, vor [1, 132]. Die HCMP ist durch Hypertrophie des linken Ventrikels, auch oft des linken Atriums gekennzeichnet. Die Hypertrophie ist häufig asymmetrisch verteilt und auf das Septum Seite 37 beschränkt. Die linksventrikulären Volumina sind meist reduziert und es kann auch eine Lumenobstruktion, sowie eine Verkalkung des hinteren Mitralsegels vorliegen [1, 132]. Bei der RCMP finden sich vergrößerte Atrien, eine normale oder gering reduzierte systolische Funktion des linken Ventrikels, eine geringe Wandverdickung und dopplersonographisch eine verkürzte Dezellerationszeit des transmitralen Einstroms in den linken Ventrikel [1, 132]. Die linksventrikuläre Hypertrabekulierung/Noncompaction (LVHT) zeigt echokardiographisch ein zweilagiges Myokard, wobei der kompakte Teil relativ dünn ist und der nicht-kompakte Teil stark ausgeprägt ist. Weiters wird für die Diagnose einer LVHT das Vorhandensein von mindestens vier Trabekeln, die in einer Schnittbildebene sichtbar sind, apikal der Papillarmuskeln postuliert. Zwischen den Trabekeln findet man tiefe Recessus, die in der Doppler-Echokardiographie Blutfluss aufweisen [95, 132]. Endokardfibrose in der Echokardiographie Der Übergang linksventrikulären zwischen Cavum dem ist echoreicheren Myokard echokardiographisch und durch dem keine echoärmeren Besonderheiten gekennzeichnet. Eine helle echoreiche Schicht im Bereich des Endokards ist das echokardiographische Kennzeichen einer Endokardfibrose. Diese Endokardverdickung kann umschrieben, in kleinen Bezirken des linken Ventrikels vorhanden sein, oder aber das gesamte Cavum des linken Ventrikels umfassen [132]. Aberrante Sehnenfäden und Muskelbänder in der Echokardiographie Im linken Ventrikel sind auch gelegentlich aberrante Sehnenfäden und Muskelbänder vorhanden (meist im Apex), die man dadurch erkennt, dass sie quer durch das Cavum des linken Ventrikels ziehen und ins Septum oder in Papillarmuskeln einstrahlen. Ihre Rolle ist derzeit unbekannt. Nach bisherigen Untersuchungen scheinen sie nicht von pathologischer Bedeutung zu sein [1]. Seite 38 7.3 Myokardszintigraphie Die Myokardszintigraphie ist indiziert zur Diagnose von Durchblutungsstörungen des Myokards und somit dafür geeignet, Ischämie, Vitalität und Funktion des Myokards zu beurteilen. Durch Applikation von einem radioaktiven Nukleotid lässt sich dies bildlich darstellen. Die Myokardszintigraphie kann mittels PET-Scan oder auch SPECT, also mittels Computertomographie erfolgen. Zur Beurteilung der linksventrikulären Morphologie ist die Myokardszintigraphie weniger geeignet [126, 133, 134]. 7.4 Computertomographie (CT) des linken Ventrikels Die CT des linken Ventrikels wird in verschiedenen Formen angewandt. So kann sie im Rahmen einer CT-Angiographie zur Darstellung der Koronargefäße [135], im Rahmen der Szintigraphie zur Darstellung von Vitalität und Perfusion des Myokards (siehe 7.3) oder auch als natives CT angewandt werden. In der nativen CT lassen sich Morphologie des linken Ventrikels, des Perikardraumes und der großen Gefäße, sowie auch die Klappenmorphologie gut darstellen. Eine typische Indikation für eine native CT ist z. B. das Aortenaneurysma. Des Weiteren gibt die CT auch Auskunft über Klappenfunktion und Myokardfunktion [126]. 7.5 Magnetresonanztomographie (MRT) des linken Ventrikels Die MRT des linken Ventrikels ermöglicht eine ausgezeichnete Darstellung der ventrikulären Morphologie und der großen Gefäße. Sie gibt auch Auskunft über Struktur und Beschaffenheit des Myokards und damit im weiteren Sinne auch über Vitalität und Perfusion. Auch die Klappenmorphologie ist mittels MRT einsehbar, jedoch ist hierfür die Echokardiographie besser geeignet [126, 136]. Große Bedeutung kommt der MRT des linken Ventrikels zur genaueren Abklärung von Kardiomyopathien zu. So lassen sich z. B. bei der linksventrikulären Noncompaction die intraventrikuläre Trabekulierung sehr gut durch MRT darstellen [137, 138]. Seite 39 8. Echokardiographie versus Pathoanatomie des linken Ventrikels – Status quo Vergleiche zwischen Echokardiographie und pathoanatomischen Befunden werden schon in den späten 70er Jahren in der Literatur beschrieben [139, 140]. Einer der ersten auffindbaren systematischen Vergleiche von Echokardiographie und Pathoanatomie des Herzens findet sich bei Devereux et. al. im Jahre 1977. Sie verglichen die linksventrikuläre Masse ante mortem mittels Echokardiographie und post mortem durch die Autopsie [139]. Warburton et al. verglichen 1979 die echokardiographischen Messungen der Wanddicke beider Ventrikel, der Dicke des Septums, der linksventrikulären Masse und der Klappenexkursionen bei neonatalen Herzen mit den entsprechenden Obduktionsbefunden [140]. Dem folgten 1982 auch Reichek et al., die auch die linksventrikuläre Masse bestimmten und zum Schluss kamen, dass hierbei die 2-D Echokardiographie am besten mit der tatsächlichen linksventrikulären Masse korreliert [141]. Prakash et. al bestimmten die Dicke der linksventrikulären Wand im Herzultraschall und maßen diese auch bei der Herzobduktion und kamen zu dem Ergebnis, dass beide Methoden ausgezeichnet miteinander korrelieren, solange man in der Echokardiographie die Messungen in der Systole vornimmt. Jedoch läge eine signifikante Abweichung zwischen Messungen bei der Echokardiographie in der Diastole und den Messungen bei der Obduktion vor [142]. Eine signifikante Korrelation von Pathomorphologie und Echokardiographie bei linksventrikulärer Hypertrophie konnte 1986 gezeigt werden [143]. Keren et. al. gelangten 1984 zu der Erkenntnis, dass die Echokardiographie auch zur Erkennung von intraventrikulären Abnormalitäten, wie Thromben, aberranten Bändern und Trabekulierungen, sehr gut geeignet zu sein scheint, da jeder Abnormalität charakteristische Merkmale im Echo zugeordnet werden konnten. Dies konnten sie anhand eines Vergleichs zwischen Echokardiographie und pathoanatomischen Untersuchungen an explantierten Herzen zeigen [144]. Ein Vergleich zwischen pathologischen und echokardiographischen Befunden wurde in den 90er Jahren zur Überprüfung der von der American Society of Echocardiography empfohlenen Methode zur Bestimmung der linksventrikulären Masse durchgeführt und konnte diese untermauern [145]. Die Sensitivität der Echokardiographie bei der Diagnose von idiopathischer DCMP wurde 1991 untersucht, mit dem Ergebnis, dass zur Diagnose von DCMP ein einzelnes echokardiographisches Kriterium nicht ausreichend ist um auf die Pathomorphologie schließen zu können, sondern, dass hierfür multiple echokardiographische Kriterien herangezogen werden sollten [146]. Seite 40 Abdulla et. al. untersuchten Pathoanatomie und Echokardiographie im Hinblick auf die Inzidenz von falschen Sehnenfäden an 100 Herzen und zeigten damals, dass nur 18 Fälle von falschen Sehnenfäden echokardiographisch erkannt werden konnten, während im Rahmen der Obduktionen 34 Fälle gefunden werden konnten [3]. Wie man anhand der soeben aufgezählten Beispiele aus der Literatur sehen kann, war der Vergleich von Pathoanatomie und Echokardiographie seit Bestehen der Echokardiographie Gegenstand von Forschungen, was nun zum zweiten Teil der Diplomarbeit überleiten soll, wo ausführlich über die Studie „Sensitivität und Spezifität der Echokardiographie bei der Erkennung und Quantifizierung linksventrikulärer Datenauswertung“ berichtet wird. Seite 41 Strukturen. Eine retrospektive TEIL II 9. Hintergrund zur Studie Wie nun im ersten Teil ausführlich beschrieben wurde ermöglicht die Echokardiographie unter anderem die Darstellung von Größe und Funktion der Herzhöhlen, des Perikards, der Morphologie und Funktion der Herzklappen, von Tumoren und Thromben in den Herzhöhlen und die Messung der Myokarddicke. Sie zählt zu den ältesten und ersten bildgebenden Untersuchungstechniken kardialer Strukturen und deren Pathologien [1, 145]. Obwohl sich die Echokardiographie, als eine nicht-invasive, einfach zu handhabende Untersuchungsmethode ohne Strahlenbelastung, innerhalb der vergangenen 40 Jahre als Routine-Untersuchung in der Kardiologie etabliert hat, datieren die meisten Studien, die systematisch echokardiographische Befunde mit pathoanatomischen Befunden verglichen haben, aus den Anfangszeiten der Echokardiographie (siehe 8.), in der die Bildqualität der Echokardiographiegeräte schlechter als heute war [3, 144, 147, 148]. Durch die höhere Bildauflösung der modernen Echokardiographiegeräte werden myokardiale Strukturen sichtbar, deren Bedeutung für Physiologie und Pathologie und deren diagnostische Kriterien durchaus umstritten sind wie zum Beispiel die linksventrikuläre Hypertrabekulierung, auch „Noncompaction“ genannt, sowie auch Muskelbänder und aberrante Sehnenfäden im linken Ventrikel [2, 95, 96, 149, 150]. Ein systematischer Vergleich zwischen Pathoanatomie und echokardiographischen Untersuchungen linksventrikulärer Strukturen, die mittels moderner Geräte vorgenommen wurden, ist uns nicht bekannt. Aus diesen Gründen bildete Frau Univ. Prof. Dr. Claudia Stöllberger (Kardiologin) im Januar 2012 gemeinsam mit Herrn Priv. Doz. Mag. DDr. Martin Grassberger (Pathologe) und Cand. med. Daniel Gerger ein Studienteam. Mittels einer explorativen Studie erhoffte man eine Verbesserung der Qualität von echokardiographischen und pathomorphologischen Befunden bei der Erkennung und Quantifizierung von linksventrikulären Strukturen zu erzielen. Seite 42 10. Methodik Die Studie startete unter dem Titel „Sensitivität und Spezifität der Echokardiographie bei der Erkennung und Quantifizierung linksventrikulärer Strukturen. Eine retrospektive Datenauswertung.“ im Januar 2012 und endete im Juli 2012. Die Durchführung der Studie fand an der 2. Medizinischen Abteilung mit internistischer Intensivstation (Leitung: Univ. Prof. Dr. Franz Weidinger) und dem Institut für Pathologie und Mikrobiologie (Leitung: Univ. Doz. Dr. Johann Feichtinger) in der Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien, statt. Ziel dieses Projektes war es, Herzen im Rahmen von routinemäßigen Obduktionen mit echokardiographischen Aufzeichnungen retrospektiv zu vergleichen. 10.1 Rekrutierung der Patienten, Ein- und Ausschlusskriterien Frau Univ. Prof. Dr. Stöllberger erfragte täglich beim Pathologen, der für den Seziersaal zuständig war, die Namen der in der Rudolfstiftung verstorbenen Patienten und überprüfte danach im Echokardiographiearchiv, ob von den Verstorbenen eine echokardiographische Untersuchung, die nicht älter als zwei Jahre war, vorlag. Auch Herzpräparate, die nach Herztransplantationen an die Pathologie überstellt wurden und von denen eine echokardiographische Untersuchung, die nicht älter als zwei Jahre war, vorlag, wurden in die Studie eingeschlossen. Sobald festgestellt wurde, dass ein passender Echobefund vorliegt, wurde Herr Priv. Doz. Mag. DDr. Grassberger informiert, der in weiterer Folge die routinemäßige Obduktion durchgeführt hat. Jedem Patienten wurde eine Fallnummer zugewiesen, wodurch nur mehr ein indirekter Bezug zur Identität des Patienten gegeben war. Um die Identität des Patienten zu erfahren, musste man Einblick in die elektronisch gesicherte „Fallliste“ nehmen. Einschlusskriterien: - alle in der Rudolfstiftung verstorbenen Patienten, die innerhalb der letzten beiden Jahre ihres Lebens einer echokardiographischen Untersuchung zugeführt worden sind - alle Herzpräparate, die nach Herztransplantation dem Institut für Pathologie und Mikrobiologie überstellt wurden, von denen eine echokardiographische Untersuchung vorliegt, die nicht älter als zwei Jahre ist Seite 43 Ausschlusskriterien: - sämtliche Verstorbene, die keiner routinemäßigen Obduktion zugewiesen wurden - mangelnde Bildqualität der echokardiographischen Aufzeichnungen zur Beurteilung linksventrikulärer Strukturen - fehlende echokardiographische Aufzeichnungen - Zuweisung zur Obduktion durch die Sanitätspolizei 10.2 Durchführung der Obduktion Entsprechend der generell gängigen Methoden zur Durchführung einer Herzobduktion wurde im Rahmen dieses Projektes auch nach einem standardisierten Schema vorgegangen. Nachdem der Thorax durch die Entfernung des Sternums eröffnet wurde und eine freie Sicht auf die Thoraxorgane möglich war, begann man mit der Herzentnahme. Zunächst wurde das Perikard inspiziert und untersucht ob ein Perikarderguss vorlag. Folglich wurde das Perikard eröffnet und die Vena cava inferior etwas oberhalb des Zwerchfells durchtrennt. Danach wurde das Herz angehoben, nach cranial gezogen um die Pulmonalvenen einsehen zu können, welche nach deren Inspektion durchtrennt wurden. Zuletzt wurden die Aorta, die Vena cava superior und der Truncus pulmonalis ca. 1-2cm oberhalb der Semilunarklappen durchtrennt und das Herz entnommen. Es folgte eine gründliche Spülung und Reinigung des Herzens mit Wasser um es anschließend zu wiegen [152]. Das entnommene Präparat wurde anschließend für mindestens zehn Stunden in 4,5 %igem Formalin asserviert um eine leichte bis gute Fixierung zu erreichen. Als Herzobduktionsmethode der Wahl wurde primär die bread-loafing Technik ausgewählt, da dadurch ein Vergleich mit echokardiographischen Schnitten gut möglich ist [152]. Bevor jedoch mit der bread-loafing Technik begonnen wurde, wurden noch die Koronararterien der Länge nach aufgeschnitten und auf Sklerosen, Stenosen und Thrombosen untersucht. Anschließend begann man mit dem Bread-loafing. So wurden, annähernd parallel zum Sulcus atrioventricularis posterior, Schnitte im Abstand von ungefähr 10 bis 15 mm durch das Herz vorgenommen, beginnend vom Apex bis knapp vor die atrioventrikuläre Klappenebene, ohne dabei die Klappen zu zerstören. Dadurch erhielt man eine Serie von Kurzachsenschnitten durch die Ventrikel [152]. Im Laufe der Studie wurde entschieden, zusätzlich primär einen Vierkammerblick zu dokumentieren, weil dieser für den Vergleich mit echokardiographischen Befunden relevant ist. Aus diesem Grund wurden die Herzen ab dem 3. Fall zunächst entlang der langen Achse, Seite 44 vom Apex beginnend, eröffnet und im Vierkammerblick fotografiert. Danach wurden sie wieder mit Uhu® Alleskleber Super zusammengeklebt und folglich die bead-loafing Technik angewandt. 10.2.1 Erstellung und Vermessung der Fotografien Jede Herzscheibe wurde nummeriert und anschließend mit einer Digitalkamera der Marke Canon DIGITAL IXUS 80 IS (Canon Inc., Japan) gemeinsam mit einem Maßstab fotografiert. Alle Bilder wurden elektronisch gespeichert. Zur Vermessung der Fotografien entschied man sich für das kostenlose Programm „ImageJ 1.45s“, welches seit Jahren in der Wissenschaft bewährt ist und breite Anwendung findet [153]. Zunächst wurden die Bilder im Programm geöffnet und anhand des mitfotografierten Maßstabes kalibriert. Hierfür wurde mittels „Arrow Tool“ ein Pfeil am fotografierten Maßstab in der Länge von 10 mm gezogen. Folglich wurde der Befehl „Analyze → Set Scale“ ausgeführt und im sich darauffolgenden Fenster unter „Known distance“ „10.00“ und unter „Unit of length“ „ mm“ eingetragen. Somit wurde die Länge von 10 mm kalibriert und die weiteren Messungen konnten dadurch erfolgen. Abbildung 10.1 Ziehen eines Pfeils mittels „Arrow Tool“ am Maßstab in der Länge von 10 mm Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s Seite 45 Abbildung 10.2 Kalibrierung des zuvor gezogenen Pfeils durch den Befehl „Analyze → Set Scale“. Eingabe von „Known distance“= „10.00“ und „Unit of length“= „mm”. Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s Bei der Durchführung aller weiteren Messungen wurde folglich mittels „Arrow Tool“ ein Pfeil für die zu messende Strecke gezogen (Abb. 10.3) und danach mit dem Befehl „ Analyze → Measure“ die Strecke gemessen und wie in Abbildung 10.4 ersichtlich ausgegeben. Abbildung 10.3 Messung der Dicke der linken Ventrikelwand durch Ziehen eines Pfeils mittels „Arrow Tool“ Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s Seite 46 Abbildung 10.4 Ausgabe des Messergebnisses, in diesem Fall beträgt die gemessene Länge 20.3 mm. Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s Um die Messungen auf einem Bild abzuspeichern wurde der gemessene Wert abschließend noch durch das „Text tool“ neben den entsprechenden Pfeil geschrieben, wodurch die Messung auf einem Blick zu erkennen war (Abb. 10.5). Abbildung 10.5 Beschriftung des Pfeils mit dazugehörigem Messwert. Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s Seite 47 Nach dem soeben erläuterten Schema wurden folgende Parameter erhoben: - Wanddicke des linken Ventrikels - Wanddicke des rechten Ventrikels - Dicke des Septums interventriculare - Querdurchmesser des linken Ventrikels - Dicke des epikardialen Fettgewebes - Anzahl von Trabekeln - Dicke des visuell ausgeprägtesten Trabekels - Vorhandensein und Verlauf von aberranten Sehnenfäden und Muskelbändern Die Lokalisation der Messung wurde zunächst an der jeweils dicksten Stelle durchgeführt. Um jedoch die möglichst selbe Stelle zu messen, wie in der Echokardiographie, wurden pathomorphologische und echokardiographische Messungen im Nachhinein direkt gegenüber gestellt und verglichen. Bei gravierenden Abweichungen der Lokalisation der Messungen wurde die entsprechende Messung an der am besten übereinstimmenden Stelle des pathomorphologischen Bildes wiederholt. Folgende Messungen wurden während der Obduktion mittels Maßbandes durchgeführt: - Umfang der Aortenklappe - Umfang der Trikuspidalklappe - Umfang der Mitralklappe Eine qualitative Beschreibung von Endokard, Papillarmuskeln, Koronargefäßen, Trabekeln, Muskelbändern und Sehnenfäden wurde während der Obduktion vorgenommen. Für etwaige weitere Fragestellungen wurde auch bei jedem Patienten ein histologisches Präparat vom Septum interventriculare, von dem anterioren rechten Ventrikel und dem posterioren rechten Ventrikel, von dem anterioren linken Ventrikel, dem lateralen linken Ventrikel und dem posterioren linken Ventrikel entnommen. Sämtliche erhobene Daten wurden auf dem „Protokoll – Herzobduktion“ (siehe Anhang) dokumentiert. Seite 48 10.3 Durchführung der Messungen im Echokardiographielabor Das Echokardiographiegerät, mit welchem die Messungen durchgeführt worden waren, war eine Vivid 7 mit 1,7-3,4 MHz Schallkopf (GE). Die Vermessungen der kardialen Strukturen in der Echokardiographie wurden zunächst ohne Kenntnis des pathologischen Befundes durchgeführt. Es wurde prinzipiell die dickste erkennbare Stelle der jeweiligen Struktur aufgesucht und gemessen. Die Messungen wurden mit der Software „Echopac PC SW-Only Version 5.2.0“ durchgeführt. Die Messungen wurden überwiegend in short-axis Schnitten, jedoch auch teilweise im MMode und im Vierkammerblick durchgeführt. Die echokardiographischen und pathomorphologischen Messungen wurden nach Möglichkeit immer im selben Achsenschnitt durchgeführt. Die Strukturen, die in der Echokardiographie beurteilt wurden, waren folgende: - Dicke der linksventrikulären Wand - Dicke des Septums interventriculare - Dicke der rechtsventrikulären Wand - Durchmesser der Aortenklappe - Durchmesser der Trikuspidalklappe - Durchmesser der Mitralklappe - Querdurchmesser des linken Ventrikels enddiastolisch und endsystolisch - Dicke des epikardialen Fettgewebes - Anzahl der Trabekel, die in einer Schnittebene sichtbar sind; bis zu 4 Trabekel wurden gezählt; waren mehr als 4 Trabekel sichtbar, wurde dies mit > 4 angegeben - Dicke des visuell ausgeprägtesten Trabekels - Vorhandensein einer Endokardfibrose - qualitative Beschreibung von Papillarmuskeln und Sehnenfäden - Vorhandensein eines zweilagigen Myokards, wenn ja: Dicke von Compacta und Noncompacta - Vorhandensein von Thromben, Sehnenfäden, Muskelbändern Sämtliche erhobene Daten wurden im „Protokoll – Klinische Parameter“ (siehe Anhang) dokumentiert. Seite 49 10.4 Erhebung von klinischen Parametern Zusätzlich zu den pathomorphologischen und echokardiographischen Untersuchungen wurden auch klinische Parameter jedes Patienten im „Protokoll – Klinische Parameter“ dokumentiert. Diese wurden der Krankengeschichte entnommen. Zu den Daten, die erhoben wurden, zählen folgende: - Fallnummer des Patienten - Geburtsdatum, Alter - Geschlecht - Größe - Gewicht - Erkrankungen - Datum der letzten Echokardiographie - Indikation zur letzten Echokardiographie - Todeszeitpunkt - klinische Todesursache 10.5 Datensammlung und statistische Auswertung Für jeden Patienten hatte man am Ende zwei Protokolle: - Protokoll – Herzobduktion - Protokoll – Klinische Parameter Alle Protokolle wurden eingescannt und am Computer gespeichert, sowie auch physisch abgelegt. Die Daten wurden im Weiteren in einer Excel-Tabelle (Excel 2007) gesammelt und gespeichert. Die klinischen Daten wurden durch absolute und relative Angabe von Häufigkeiten und durch Bildung des arithmetischen Mittels ausgewertet. Bei der Auswertung quantitativer Parameter erfolgte zunächst die Berechnung des Unterschieds von echokardiographischer und pathoanatomischer Messung, wobei das Ergebnis in Prozent angegeben wird. Da Vortests eine Abweichung bei wiederholten Messungen an der gleichen Struktur in der Echokardiographie und auch bei der Obduktion zwischen 20% und 25% ergaben, entschied man sich eine Messtoleranz von 20% zu berücksichtigen. Es wurde aber auch eine Auswertung mit einer Messtoleranz von 10% durchgeführt. Seite 50 Die quantitativen Messungen wurden in einem Liniendiagramm direkt gegenübergestellt. Des Weiteren erfolgte mittels der Excel Funktion „Pearson(Matrix 1, Matrix 2)“ eine Berechnung des Pearson’schen Korrelationskoeffizienten mit Berücksichtigung einer Messtoleranz von ± 10 % und von ± 20%. Die entsprechende Korrelation zwischen echokardiographischen und pathoanatomischen Messungen wurde in weiterer Folge in Prozent angegeben. Um auch einen Gesamteinblick über das Spektrum der Messabweichungen bei der Messung der einzelnen Strukturen zu ermöglichen, entschied man sich auch zur Darstellung der Messabweichungen bei der Messung der Dicke der linksventrikulären Wand, der rechtsventrikulären Wand, des Septums interventriculare, der Trabekel und auch bei der Messung der Durchmesser anhand von Box-and-Whiskers-Plots. Dafür wurde durch die entsprechenden Excel-Befehle Median, Maximum, Minimum, 1. und 3. Quartile bestimmt. Um eine mögliche Korrelation des echokardiographisch bestimmten Durchmessers der Aorten-, Mitral- und Trikuspidalklappe und dem pathomorphologisch gemessenen Umfang derselben Klappen darzustellen entschied man sich zur graphischen Darstellung, in der Umfang und Durchmesser direkt gegenüber gestellt wurden. Außerdem wurde die in der Echokardiographie erkennbare Endokardfibrose den entsprechenden pathoanatomischen Befunden gegenüber gestellt. Das Auftreten von echokardiographisch erkennbaren Trabekel wurde mit der Häufigkeit einer Endokardfibrose, die bei der Obduktion festgestellt worden war, verglichen und in einer Tabelle mit dem Vorliegen einer Endokardfibrose in der Echokardiographie und der Pathoanatomie, dargestellt. Da die weiteren qualitativen Merkmale nur deskriptiv und nicht direkt vergleichbar waren, wurde von einer statistischen Auswertung dieser Abstand genommen. Die Studie wurde bei der Ethikkommission der Stadt Wien eingereicht und am 02.01.2012 durch ein positives Votum genehmigt (Votum im Anhang). Kennzahl der Studie bei der Ethikkommission: EK-11-199-VK Seite 51 11. Ergebnisse Im folgenden Teil werden die Ergebnisse dieses Projektes präsentiert. In 11.1 wird das kumulative Ergebnis präsentiert, in 11.2 werden die Einzelergebnisse für die 18 Fälle einzeln abgehandelt. 11.1 kumulative Ergebnisse Demographische Angaben Insgesamt wurden 18 Patienten in die Studie eingeschlossen. Sieben Patienten waren weiblich (39%), 11 Patienten waren männlich (61%). Das Alter der Patienten lag zwischen 61 und 90 Jahren, im Durchschnitt betrug es 76,6 Jahre. Zwischen 61 und 70 Jahren alt waren 33%, 28% zwischen 71 und 80 Jahren und 39% zwischen 81 und 90 Jahren. Der Großteil, nämlich 17 von 18 Patienten (94%), ist verstorben, das Herz eines Patienten (6%) wurde nach Entnahme im Rahmen einer Herztransplantation in die Studie eingeschlossen. Erkrankungen der Patienten Bei jedem Patienten lagen mehrere Erkrankungen vor. So litten alle Patienten an mindestens einer Erkrankung des kardiovaskulären Systems. Zehn Patienten (56%) litten zusätzlich auch an Diabetes mellitus, wobei 90% an einem Typ II Diabetes mellitus und nur 10% (1 Patient) an einem Typ I Diabetes mellitus litten. Bei 3 Patienten (17%) war ein Malignom bekannt. Zeitabstand zwischen Echokardiographie und Obduktion Der mediane Zeitabstand zwischen Echokardiographie und Herzobduktion betrug 22 Tage, wobei er bei 61% der Patienten unter 30 Tagen, bei 11% zwischen 31 und 60 Tagen, bei 11% zwischen 61 und 100 Tagen und in je einem Fall bei 163 Tagen, bei 315 Tagen und bei 650 Tagen lag. Seite 52 Vergleich der echokardiographischen und pathoanatomischen Messungen Wand des linken Ventrikels Bei den quantitativen Messungen lag die mittlere Abweichung von echokardiographischer und pathoanatomischer Messung bei der linksventrikulären Wand bei 10,7 % mit einer Standardabweichung von 8,3. Die mittels MS Excel errechnete Korrelation unter Berücksichtigung einer Abweichung von ± 10% Messtoleranz ergab 87,5%, unter Berücksichtigung einer Abweichung von ± 20% Messtoleranz 90,4%. Die Korrelation der einzelnen Messungen ist in Abb. 11.1 dargestellt. linke Ventrikelwand 30 Dicke in mm 25 20 15 Echo 10 Patho 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718 Seite 53 Abbildung 11.1 Korrelation der echokardiographischen und pathomorphologischen Messungen der 18 Fälle ohne Messtoleranz bei der Messung der linksventrikulären Wand. Auf der x-Achse sind die Patienten aufgelistet, auf der y-Achse die Dicke in mm. Wand des rechten Ventrikels Die mittlere Abweichung bei den pathomorphologischen und echokardiographischen Messungen der rechten Ventrikelwand lag bei 14,1% mit einer Standardabweichung von 12,5. Die Berechnung der Korrelation unter Berücksichtigung einer Messtoleranz von ± 10 % ergab 81,9%, unter Berücksichtigung einer Messtoleranz von 20% 85,2%. Die Korrelation der einzelnen Messungen ist in Abb. 11.2 dargestellt. Abbildung 11.2 Korrelation der echokardiographischen und pathomorphologischen Messungen der 18 Fälle ohne Messtoleranz bei der Messung der rechtsventrikulären Wand. Auf der x-Achse sind die Patienten aufgelistet, auf der yAchse die Dicke in mm. rechte Ventrikelwand 12 Dicke in mm 10 8 6 Echo 4 Patho 2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Dicke des Septums interventriculare Bei den Messungen der Dicke des Septums interventriculare betrug der mittlere Unterschied zwischen echokardiographischer und pathomorphologischer Messung 9,7% mit einer Standardabweichung von 8,7. Die errechnete Korrelation lag hier bei 92,4 % bei Berücksichtigung einer Messtoleranz von ± 10% und bei 93,9% bei einer Messtoleranz von ± 20%. Die Korrelation der einzelnen Messungen ist in Abb. 11.3 dargestellt. Septum interventriculare 30 Dicke in mm 25 20 15 Echo 10 Patho 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Seite 54 Abbildung 11.3 Korrelation der echokardiographischen und pathomorphologischen Messungen der 18 Fälle ohne Messtoleranz bei der Messung der Dicke des Septums interventriculare. Auf der xAchse sind die Patienten aufgelistet, auf der y-Achse die Dicke in mm. linksventrikuläre Trabekel, aberrante Sehnenfäden und Muskelbänder Bei 11 Patienten konnten in der Echokardiographie Trabekel erkannt werden. Bei 9 dieser Patienten konnten zwischen 1 und 4 Trabekel erkannt werden, bei 2 dieser Patienten war die Anzahl der Trabekel im linken Ventrikel größer als 4. Abbildung 11.4 Echokardiographie des linken Ventrikels von Fallnummer 01. Es liegen hier in einer Schnittebene (apikaler Zweikammerblick) mehr als 4 erkennbare Trabekel vor. Die Messung des visuell ausgeprägtesten Trabekels ergab eine Dicke von 0,8 cm. Quelle: Echokardiographielabor, 2. Med. Abtl., KA Rudolfstiftung, Stöllberger Abbildung 11.5 Pathoanatomischer KurzachsenHerzens von schnitt des Fallnummer 01. Zahlreiche Trabekel im linken Ventrikel sind erkennbar. Weiters sieht man auch eine Endokardfibrose. Quelle: Institut für Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Seite 55 Bei den Obduktionen der Herzen wurde festgestellt, dass bei allen Patienten Trabekel im linken Ventrikel vorlagen, bei 2 Patienten konnte aufgrund der anatomischen Gegebenheiten jedoch keine Bestimmung der Trabekeldicke erfolgen. Entgegen ursprünglicher Erwartungen hat sich gezeigt, dass die Zahl der Trabekel pathoanatomisch nicht eindeutig zu bestimmen ist. Folgende Ursachen haben dazu beigetragen: - die Verzweigung der Trabekel von basal nach apikal - die Unübersichtlichkeit in Folge von Überlappungen und Überkreuzungen mehrerer Trabekel innerhalb einer Region, die eine eindeutige Zuordnung nicht möglich machten Aus denselben Gründen konnte pathoanatomisch auch das Vorhandensein und die Zahl von aberranten Sehnenfäden und Muskelbändern nicht systematisch erfasst werden. Die Messungen der Trabekeldicke ergab eine mittlere Abweichung von 33,6% zu den pathomorphologischen Messungen mit einer Standardabweichung von 29,0. Die Korrelation unter Berücksichtigung einer Messtoleranz von ± 10% lag bei 57,8%, bei einer Messtoleranz von 20% bei 62,6%. Trabekel 30 Dicke in mm 25 20 15 Patho 10 Echo 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Seite 56 Abbildung 11.6 Korrelation der echokardiographischen und pathomorphologischen Messungen von 11 Fällen mit echokardiographisch erkennbaren linksventrikulären Trabekeln ohne Messtoleranz. Auf der x-Achse sind die Patienten aufgelistet, auf der y-Achse die Dicke in mm. Vorhandensein einer Endokardfibrose Eine Endokardfibrose wurde bei der Obduktion bei 12 Patienten diagnostiziert (66,7%). In der Echokardiographie konnte die Endokardfibrose bei 6 dieser 12 Patienten (50,0%) erkannt werden. Diese wurde entweder als „umschrieben dicht“ oder „ > 50% dicht“ beschrieben. Pathoanatomisch wurde das Ausmaß der Endokardfibrose mit „gering fibrosiert“ und „deutlich fibrosiert“ angegeben. Es kam nicht vor, dass echokardiographisch eine Endokardfibrose erkannt wurde, diese jedoch bei der Herzobduktion nicht diagnostiziert worden war. Fallnr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Echo umschrieben dicht unauffällig unauffällig umschrieben dicht unauffällig unauffällig unauffällig umschrieben dicht unauffällig unauffällig umschrieben dicht > 50% dicht unauffällig unauffällig umschrieben dicht unauffällig umschrieben dicht unauffällig Patho deutlich fibrosiert normal normal gering fibrosiert normal normal deutlich fibrosiert gering fibrosiert deutlich fibrosiert normal deutlich fibrosiert gering fibrosiert normal gering fibrosiert gering fibrosiert gering fibrosiert gering fibrosiert gering fibrosiert Anzahl d. Trabekel im Echo >4 1-2 3-4 1-2 0 0 3-4 >4 0 3-4 1-2 0 0 1-2 0 0 1-2 1-2 Tab. 1: Gegenüberstellung des Vorliegens einer Endokardfibrose in der Echokardiographie und bei der Herzobduktion im Vergleich zur Anzahl echokardiographisch erkennbarer Trabekel in einer Schnittebene Endokardfibrose und Erkennung von Trabekeln in der Echokardiographie Wie aus Tabelle 1 ersichtlich wurde bei 8 Patienten von 11 (72,7%), bei welchen in der Echokardiographie Trabekel erkannt werden konnten, eine Endokardfibrose bei der Obduktion diagnostiziert. Seite 57 epikardiales Fettgewebe Bei der Messung des epikardialen Fettgewebes lag die mittlere Abweichung zwischen Echokardiographie und Messung im Rahmen der Herzobduktion bei 69,9% mit einer Standardabweichung von 120,7. Die Berechnung der Korrelation unter Berücksichtigung einer Messtoleranz von ± 10% ergab 5,5% und mit einer Messtoleranz von ± 20% 9,7%. Durchmesser des linken Ventrikels Weiters wurde die Abweichung des echokardiographisch gemessenen enddiastolischen Durchmessers (EDD) zum pathomorphologisch gemessenen Durchmesser des linken Ventrikels bestimmt. Diese lag bei 43,5% mit einer Standardabweichung von 41,4. Die Abweichung des echokardiographisch gemessenen endsystolischen Durchmessers (ESD) zum pathomorphologischen Durchmesser des linken Ventrikels lag bei 33,6% mit einer Standardabweichung von 21,0. Der im Rahmen der pathomorphologischen Messungen gemessene Durchmesser des linken Ventrikels lag in 4 von 17 Fällen (23,5%) über dem echokardiographisch bestimmten EDD, in 5 von 17 Fällen (29,4%) zwischen dem EDD und dem ESD und in 8 von 17 Fällen (47,1%) unter dem ESD. Seite 58 Veranschaulichung der Gesamtabweichungen bei den Messungen Um auch maximale und minimale Gesamtabweichungen bei der Messung der einzelnen Strukturen zu veranschaulichen wurden folgende Box-and-Whiskers-Plots erstellt (Abb. 11.7 und 11.8). Auf der x-Achse befindet sich die Struktur, um die es sich handelt (liV…linker Ventrikel, reV…rechter Ventrikel, Sep…Septum interventriculare, Trab…linksventrikuläre Trabekel, EDD…enddiastolischer Durchmesser, ESD…endsystolischer Durchmesser) und auf der y-Achse ist die Abweichung zwischen echokardiographischer und pathoanatomischer Messung in Prozent angegeben. Die Grenze zwischen hellgrauer und dunkelgrauer Box kennzeichnet den Median. Die hellgraue Box kennzeichnet den Anteil der Messabweichungen, die innerhalb von 25% unterhalb des Medians liegen und die dunkelgraue Box kennzeichnet den Anteil der Messabweichungen, die innerhalb von 25% oberhalb des Medians liegen. Die Antennen zeigen die jeweilige kleineste bzw. größte Abweichung. Abbildung 11.7 Box-andWhiskers-Plot zur Darstellung der Verteilung der Messabweichungen bei den Messungen der linksventrikulären Wand (liV), der rechtsventrikulären Wand (reV) und des Septums interventriculare (Sep), auf der y-Achse ist die Abweichung zwischen echokardiographischer und pathoanatomischer Messung in Prozent angegeben 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Abweichung liV Abweichung reV Abweichung Sep Abbildung 11.8 Boxand-Whiskers-Plot zur Darstellung der Verteilung der Messabweichungen in Prozent (y-Achse) bei den Messungen der Trabekeldicke (Trab), des enddiastolischen Durchmessers zum pathomorphologischen Durchmesser (EDD) und des endsystolischen Durchmessers zum pathomorphologischen Durchmesser (ESD), 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Abweichung Trab Abweichung EDD Seite 59 Abweichung ESD Vermessung der Herzklappen Es wurde auch der in der Echokardiographie gemessene Durchmesser der Aorten-, der Mitralund der Trikuspidalklappe mit dem Umfang, der im Rahmen der Obduktion gemessen wurde, verglichen und graphisch veranschaulicht. Das Ergebnis ist in den Abb. 11.9, 11.10 und 11.11 ersichtlich. Abbildung 11.9 Korrelation von echokardiographisch gemessenem Durchmesser (mm) und pathomorphologisch gemessenem Umfang (mm) der Aortenklappe Umfang (Patho) Aortenklappe 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 10 15 20 25 30 35 Durchmesser (Echo) Abbildung 11.10 Korrelation von echokardiographisch gemessenem Durchmesser (mm) und pathomorphologisch gemessenem Umfang (mm) der Mitralklappe Mitralklappe 140 Umfang (Patho) 120 100 80 60 40 20 20 25 30 35 40 Durchmesser (Echo) Seite 60 45 50 Abbildung 11.11 Korrelation von echokardiographisch gemessenem Durchmesser (mm) und pathomorphologisch gemessenem Umfang (mm) der Trikuspidalklappe Trikuspidalklappe Umfang (Patho) 160 140 120 100 80 60 40 20 25 30 35 40 45 50 55 Durchmesser (Echo) Zweilagiges Myokard Im Rahmen der Messungen der pathoanatomischen Fotographien konnte bei 17 von 18 Patienten (94,4%) ein zweilagiges Myokard abgegrenzt werden. Echokardiographisch war dies bei 5 von 18 Patienten (27,8%) möglich. Folglich wurde die Dicke der Noncompacta und die Dicke der Compacta des linken Ventrikels gemessen und die Ratio Noncompacta:Compacta berechnet. Die Ratio war bei 2 Patienten (40,0%) in der Echokardiographie und bei denselben beiden auch pathoanatomisch kleiner als 1. Bei jeweils denselben übrigen 3 Patienten (60%) war die Ratio sowohl echokardiographisch, als auch pathoanatomisch größer als 1. Die übrigen Patienten, bei denen echokardiographisch die zweilagige Struktur nicht zur Darstellung kam, hatten bei den pathomorphologischen Messungen eine Ratio von Noncompacta zu Compacta, die kleiner als 1 war. Seite 61 11.2 Einzelergebnisse der 18 Fälle Es werden nun die einzelnen Ergebnisse der 18 Fälle präsentiert. Dafür werden jeweils in Tabellen die quantitativen Messungen von Echokardiographie (Echo) und den Fotographien der Obduktionspräparate (Patho) gegenüber gestellt. Weiters wird jeweils die Abweichung des echokardiographischen Messwertes zum pathologischen Messwert angegeben. In der letzten Spalte wird diese Abweichung unter Berücksichtigung der Messtoleranz von 20 % angezeigt. Die Abkürzungen in den Tabellen stehen für folgende Strukturen: Wand liV → linksventrikuläre Wand Wand reV → rechtventrikuläre Wand Sep → Septum interventriculare → DM liV EDD → Durchmesser des linken Ventrikels bei der Obduktion enddiastolischer Durchmesser des linken Ventrikels bei der Echokardiographie ESD → endsystolischer Durchmesser des linken Ventrikels bei der Echokardiographie Fett → epikardiales Fettgewebe Trab → Dicke des größten Trabekels na → not applicable; nicht zutreffend; nicht anwendbar Seite 62 Fallnummer 01: Patient 01 war ein 81-jähriger Mann. Sein BMI betrug 35,6. An relevanten Erkrankungen lagen ein Diabetes mellitus Typ II, eine art. Hypertonie, eine koronare Herzerkrankung, eine chronische Niereninsuffizienz, sowie ein Vorhofflimmern vor. Als Todesursache wurde bei der Obduktion ein Rezidivmyokardinfarkt festgestellt. Es wurden in der Echokardiographie in einer Schnittebene mehr als 4 Trabekel gezählt und ein umschrieben dichtes Endokard diagnostiziert. Bei der Obduktion konnte eine Endokardfibrose festgestellt werden. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 19 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 13 10 23,1 35 28 0 6 Abweichung in % 13,9 10 25,2 40,4 Abweichung - 20% 6,5 0 0 0 8,3 0 13,4 30,7 100 25 20,2 8 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 2 Seite 63 0 11 80 5 Fallnummer 02: Patientin 02 war eine 65-jährige Frau. An Erkrankungen lagen ein Diabetes mell. Typ II, ein Vorhofflimmern, eine hochgradige Trikuspidalinsuffizienz, ein sekundärer Hyperparathyreodismus und eine chronische Niereninsuffizienz vor. Es wurde in der Echokardiographie in einer Schnittebene 2 Trabekel vorgefunden. Eine Endokardfibrose konnte weder echokardiographisch noch pathoanatomisch gefunden werden. Als Todesursache wurde bei der Obduktion ein urämisch-toxisches Herzversagen und eine fibrinöse hämorrhagische Perikarditis festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod der Patientin lag bei 5 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 23 7 11 46 34 13 4 Abweichung in % 21,4 8,1 11,5 34,7 10 4,8 -7,5 13,6 4,3 -32,6 2 -30 16,7 Abweichung - 20% 0 0 0 0 -12,6 0 -10 0 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 3 Abbildung 11.12 Messung der kompakten linksventrikulären Wand bei anatomischem Präparat mittels ImageJ ergibt eine Dicke von 1,5 cm bei Fallnr. 02 Abbildung 11.13 Messung der kompakten linksventrikulären Wand beim gleichen Patienten wie in Abb. 11.12 im Rahmen der Echokardiographie ergibt eine Dicke von 1,3 cm. Als Zusatzbefund 64 istSeite ein Perikarderguss sichtbar. Fallnummer 03: Patient 03 war ein 69-jähriger Mann mit einem BMI von 17,7. Bei ihm lagen ein Vorhofflimmern, eine Enterokokkensepsis, eine restriktive CMP und eine Hyperthyreose vor. Es wurde in der Echokardiographie in einer Schnittebene 3 Trabekel vorgefunden. Eine Endokardfibrose konnte weder echokardiographisch noch pathoanatomisch gefunden werden. Als Todesursache wurde bei der Obduktion ein septisches Organversagen mit begleitender Bronchopneumonie festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 18 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 16 5 14 48 43 6 10 Abweichung in % 18,3 5,2 16,3 29 12,6 3,8 14,1 -65,5 -48,3 -500 -42,9 1 7 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 4 Seite 65 Abweichung - 20% 0 0 0 0 -45,5 -28,3 -480 -22,9 Fallnummer 04: Patient 04 war ein 78-jähriger Mann mit einem BMI von 22,6. Zu seinen relevanten Erkrankungen zählten eine art. Hypertonie, ein Diabetes mellitus Typ II, ein Vorhofflimmern, eine COPD, eine restriktive CMP, sowie ein cholangiozelluläres Karzinom. Es wurden in der Echokardiographie in einer Schnittebene 2 Trabekel gezählt und ein umschrieben dichtes Endokard diagnostiziert. Bei der Obduktion konnte eine Endokardfibrose festgestellt werden. Als Todesursache wurde in der Obduktion ein Multiorganversagen und ein Coma hepaticum festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 315 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 18 5 15 47 33 12 4 Abweichung in % 15,6 4,9 14,2 40 -15,4 -2 -5,6 -17,5 17,5 -22,4 -2,6 9,8 3,9 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 5 Seite 66 Abweichung - 20% 0 0 0 0 0 0 -2,4 0 Fallnummer 05: Bei Patientin 05 handelte es sich um eine 90-jährige Frau mit einem BMI von 24,0. Zu ihren Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung, eine art. Hypertonie, ein akutes Nierenversagen, ein Corpuskarzinom des Uterus, sowie eine akute nekrotisierende Pankreatitis, welche auch im Rahmen der Obduktion als Todesursache festgestellt wurde. Es wurden echokardiographisch keine Trabekel und auch kein auffälliges Endokard erkannt. Auch bei der Obduktion konnte eine Endokardfibrose ausgeschlossen werden. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod der Patientin lag bei 68 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 25 7 20 33 28 na na Abweichung in % 25,7 7,4 20,6 38,5 2,7 5,4 2,9 14,3 27,3 na na 8,9 na EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 6 Seite 67 Abweichung - 20% 0 0 0 0 0 7 Fallnummer 06: Patient 06 war ein 72-jähriger Mann mit einem BMI von 27,4. Zu seinen bekannten Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung, ein Diabetes mellitus Typ II, eine Endokarditis, sowie ein künstlicher Aortenklappenersatz. Es wurden echokardiographisch keine Trabekel und auch kein auffälliges Endokard erkannt. Auch bei der Obduktion konnte eine Endokardfibrose ausgeschlossen werden. Als Todesursache wurde in der Obduktion ein septisches Multiorganversagen im Rahmen einer Endokarditis festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 3 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 20 6 24 61 43 9 0 Abweichung in % 25 10 27,4 21,5 20 40 12,4 -183,7 -100 17,4 100 10,9 2,6 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 7 Seite 68 Abweichung - 20% 0 20 0 0 -163,7 -80 0 80 Fallnummer 07: Patient 07 ist ein 61-jähriger Mann, bei dem infolge einer terminalen Herzinsuffizienz im Rahmen einer dilatativen CMP eine Herztransplantation vorgenommen wurde. In der Echokardiographie konnten in einer Schnittebene 4 Trabekel dargstellt werden, das Endokard war echokardiographisch unauffällig. Im Rahmen der Herzobduktion konnte eine Endokardfibrose diagnostiziert werden. Der Zeitraum zwischen Herzobduktion des entnommenen Herzens und der letzten Echokardiographie lag bei 2 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 21 6 15 67 48 0 11 Abweichung in % 20,6 7,7 14,4 55,3 -1,9 22,1 -4,2 -21,2 13,2 100 22,5 5,8 14,2 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 8 Seite 69 Abweichung - 20% 0 2 0 0 -1,2 0 80 3 Fallnummer 08: Patient 08 war ein 67-jähriger Mann mit einem BMI von 24,1. Zu seinen Erkrankungen zählten eine art. Hypertonie, ein Diabetes mellitus Typ II, eine chronische Niereninsuffizienz, eine Pneumonie, eine COPD, eine chronische kalzifizierende Pankreatitis, eine Divertikulose, sowie eine Hyperurikämie. Es wurden in der Echokardiographie in einer Schnittebene mehr als 4 Trabekel gezählt und ein umschrieben dichtes Endokard diagnostiziert. Bei der Obduktion konnte eine Endokardfibrose festgestellt werden. Als Todesursache wurde bei der Obduktion ein Herz-Kreislaufversagen im Rahmen einer dilatativen CMP festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 8 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 17 8 14 78 66 na 10 Abweichung in % 15,2 8 16,7 54 -11,8 0 16,2 -44,4 -22,2 na -22 4 8,2 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 9 Seite 70 Abweichung - 20% 0 0 0 0 -24,4 -2,2 na -2 Fallnummer 09: Patient 09 war ein 62-jähriger Mann mit einem BMI von 20,0. An relevanten Erkrankungen lagen eine koronare Herzerkrankung, ein Insult, eine ischämische CMP und eine pulmonale Tuberkulose vor. Es wurden echokardiographisch keine Trabekel und keine Auffälligkeiten des Endokards gefunden. Bei der Herzobduktion konnte eine Endokardfibrose diagnostiziert werden. Als Todesursache wurde in der Obduktion ein Myokardinfarkt festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 21 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 16 5 13 na na 10 0 Abweichung in % 14,8 6 12,3 40,9 -8,1 16,7 -5,7 na na -16,3 100 8,6 5,5 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 10 Seite 71 Abweichung - 20% 0 0 0 0 na na 0 80 Fallnummer 10: Patient 10 war ein 64-jähriger Mann mit einem BMI von 16,0. Zu seinen Erkrankungen zählten ein Diabetes mellitus Typ II, ein Insult, eine chronische renale Insuffizienz, eine respiratorische Insuffizienz, eine dekompensierte HCMP und ein Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion. In der Echokardiographie wurden 4 Trabekel in einer Schnittebene gefunden. Das Endokard war sowohl in der Echokardiographie, als auch bei der Herzobduktion unauffällig. Als Todesursache wurde im Rahmen der Obduktion eine frische Pulmonalembolie festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 66 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 15 5 19 45 41 0 10 Abweichung in % 15,3 6,2 20,2 28,4 2 19,4 5,9 -58,5 -44,4 0 -75,4 0 5,7 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 11 Seite 72 Abweichung - 20% 0 0 0 0 -38,5 -24,4 0 -55,4 Fallnummer 11: Patientin 11 war eine 88-jährige Frau mit einem BMI von 28,6. Zu ihren Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung, ein Diabetes mellitus Typ II, sowie eine Coxarthrose. In der Echokardiographie zeigten sich 2 Trabekel in einer Schnittebene und ein umschrieben dichtes Endokard, welches im Rahmen der Herzobduktion auch als Endokardfibrose bestätigt werden konnte. Als Todesursache wurde bei der Obduktion eine stenosierende koronare Herzerkrankung festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod der Patientin lag bei 7 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 17 5 22 41 28 7 7 Abweichung in % 13,6 5,6 21,1 36,6 -25 10,7 -4,3 -12 23,5 4,1 -4,5 7,3 6,7 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 12 Seite 73 Abweichung - 20% -5 0 0 0 0 4 0 0 Fallnummer 12: Patientin 12 war eine 72-jährige Frau mit einem BMI von 28,0. Zu ihren Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung mit aortokoronarer Bypassoperation, eine art. Hypertonie, ein Diabetes mellitus Typ I, ein Vorhofflimmern und eine Herzinsuffizienz. Es waren in der Echokardiographie keine Trabekel auffindbar. Es wurde aber im Echokardiogramm ein mehr als 50% dichtes Endokard diagnostiziert, welches pathoanatomisch als Endokardfibrose bestätigt werden konnte. Als Todesursache wurde bei der Obduktion ein thrombotischer Verschluss eines aortokoronaren Bypasses festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod der Patientin lag bei 55 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 11 5 11 57 50 8 0 Abweichung in % 14,3 6 16,3 36,8 23,1 16,7 32,5 -54,9 -35,9 16,7 100 9,6 6,6 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 13 Seite 74 Abweichung - 20% 3 0 13 0 -34,9 -15,9 0 80 Fallnummer 13: Patient 13 war ein 77-jähriger Mann. Zu seinen Erkrankungen zählten eine art. Hypertonie, eine respiratorische Insuffizienz und eine Epilepsie. Als Todesursachen wurden im Rahmen der Obduktion eine Bronchopneumonie und eine kardiale Dekompensation festgestellt. Es wurden echokardiographisch keine Trabekel und kein abnormes Endokard festgestellt. Auch pathoanatomisch zeigte sich ein unauffälliges Endokard. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 23 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 15 4 23 25 20 0 0 Abweichung in % 16,1 4,6 25,3 38 6,8 13 9,1 34,2 47,4 100 na 4 na EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 14 Seite 75 Abweichung - 20% 0 0 0 0 14 27 80 na Fallnummer 14: Patient 14 war ein 80-jähriger Mann. Zu seinen Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung, eine art. Hypertonie, sowie ein Vorhofflimmern. Echokardiographisch wurden 2 Trabekel in einer Schnittebene dargestellt und es lag ein unauffälliges Endokard vor. Pathoanatomisch konnte eine Endokardfibrose diagnostiziert werden. Als Todesursache wurde bei der Obduktion eine kardiale Dekompensation im Rahmen einer hochgradigen koronaren Herzerkrankung festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 37 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 12 4 11 46 37 0 4 Abweichung in % 9,6 7,2 15,5 28,2 -25 44,4 29 -63,1 -31,2 100 9,1 17,2 4,4 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 15 Seite 76 Abweichung - 20% -5 24 9 0 -43,1 -11,2 80 0 Fallnummer 15: Patientin 15 war eine 89-jährige Frau. Zu ihren Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung, ein NSTEMI, eine chronische renale Insuffizienz und ein Vorhofflimmern. Echokardiographisch wurden keine Trabekel, jedoch ein umschrieben dichtes Endokard diagnostiziert. Pathoanatomisch konnte eine Endokardfibrose festgestellt werden. Als Todesursache wurde bei der Obduktion ein Rezidivmyokardinfarkt festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod der Patientin lag bei 163 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 11 4 10 70 60 7 0 Abweichung in % 11,2 4,2 10,8 46,1 1,8 4,8 7,4 -51,8 -30,2 28,6 100 9,8 6,3 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 16 Seite 77 Abweichung - 20% 0 0 0 0 -31,8 -10,2 9 80 Fallnummer 16: Patientin 16 war eine 81-jährige Frau mit einem BMI von 33,1. Zu ihren Erkrankungen zählten ein Insult, eine Aortenstenose, ein akutes Nierenversagen, eine Staph. aureus Sepsis und eine kardiale Dekompensation. Echokardiographisch zeigte sich ein unauffälliges Endokard und es konnten keine Trabekel gefunden werden. Pathoanatomisch wurde eine Endokardfibrose diagnostiziert. Als Todesursachen wurden bei der Obduktion eine Endo-, Myo- und Perikarditis, sowie die Staph. aureus Sepsis festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod der Patientin lag bei 6 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 18 7 23 31 16 7 0 Abweichung in % 16,3 9,1 20,9 25,4 -10,4 23,1 -10 -22 37 53,9 na 15,2 na EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 17 Seite 78 Abweichung - 20% 0 3 0 0 -2 17 34 na Fallnummer 17: Patient 17 war ein 86-jähriger Mann. Zu seinen Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung, eine art. Hypertonie, ein Diabetes mellitus Typ II, ein Insult, eine ischämische CMP, sowie eine chronische Niereninsuffizienz. Echokardiographisch konnten 2 Trabekel in einer Schnittebene dargstellt werden. Weiters wurde ein umschrieben dichtes Endokard diagnostiziert. Pathoanatomisch konnte eine Endokardfibrose festgestellt werden. Als Todesursache wurde bei der Obduktion ein Myokardinfarkt festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod des Patienten lag bei 650 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 17 9 22 43 27 8 12 Abweichung in % 17,1 10 21,8 43,1 0,6 10 -0,9 0,2 37,4 29,2 -84,6 11,3 6,5 Abweichung - 20% 0 0 0 0 0 17 9 -64,6 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 18 Abbildung 11.14 Messung der Dicke des Septums interventriculare ergibt bei der Echokardiographie im Vierkammerblick einen Wert von 1,8 cm bei Fallnr. 17 Seite 79 Abbildung 11.15 Messung der Dicke des Septums interventriculare mittels ImageJ am pathomorphologischen Präparat im Vierkammerblick beim selben Patienten wie in Abb. 11.14 ergibt einen Messwert von 2,1 cm Fallnummer 18: Patientin 18 war eine 82-jährige Frau mit einem BMI von 28,7. Zu ihren Erkrankungen zählten eine koronare Herzerkrankung, ein Diabetes mellitus Typ II, ein Mammakarzinom, eine chronische Niereninsuffizienz, eine Aorten- und eine Carotisstenose, ein NSTEMI und eine Herzinsuffizienz. Echokardiographisch wurden 2 Trabekel in einer Schnittebene gefunden. Das Endokard war echokardiographisch unauffällig. Pathoanatomisch konnte eine Endokardfibrose diagnostiziert werden. Als Todesursachen wurden bei der Obduktion eine Bronchopneumonie und eine periphere Pulmonalembolie festgestellt. Der Zeitraum zwischen der letzten Echokardiographie und dem Tod der Patientin lag bei 28 Tagen. Struktur Wand liV Wand reV Sep DM liV EDD ESD Fett Trab Echo Patho 16 9 16 61 50 6 12 Abweichung in % 17,5 8,3 16,3 40,7 8,6 -8,4 1,8 -49,9 -22,9 20 -64,4 7,5 7,3 EDD, ESD jeweils im Verhältnis zum DM liV Tab. 19 Seite 80 Abweichung - 20% 0 0 0 0 -29,9 -2,9 0 -44,4 12. Diskussion Vermessung der Wanddicken und des Septums interventriculare Wie bereits Warburton et al. 1979 feststellten, konnte auch in dieser Studie gezeigt werden, dass die echokardiographischen Messungen der Dicke der Wände des rechten und des linken Ventrikels, sowie des Septums interventriculare sehr gut mit pathoanatomischen Messungen korrelieren [140]. Kleine Abweichungen der Messungen der Wanddicken sind u. a. auf mögliche Veränderungen der kardialen Strukturen innerhalb des Zeitraums zwischen Echokardiographie und Herzentnahme des Patienten zurückzuführen. Abgesehen davon dürfte auch die postmortale Totenstarre des Herzens, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben wird [153], eine geringe Rolle spielen. Auch die Formalinfixierung wird in der Literatur immer wieder als eine mögliche Fehlerquelle erwähnt [154, 155]. Vermessung und Quantifizierung der Trabekel Wie bereits zuvor erwähnt, war wider Erwarten eine Quantifizierung linksventrikulärer Trabekel pathomorphologisch aufgrund der großen Heterogenität nicht möglich. Überlappungen und Verzweigungen im Verlauf der linksventrikulären Trabekel von basal nach apikal, machten eine Messung der Zahl der Trabekel unmöglich. Echokardiographisch konnten Trabekel quantifiziert werden. Da jedoch angenommen wurde, dass ab einer Anzahl von mehr als 4 Trabekeln, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass derselbe Trabekel mehrmals in einem echokardiographischen Schnittbild angeschnitten wurde, wurden nur maximal 4 Trabekel gezählt. Generell wurden pathomorphologisch höhere Werte bei den Messungen der Trabekeldicken festgestellt als bei der Echokardiographie. Dies wurde darauf zurückgeführt, dass es nicht möglich war an derselben Stelle die Trabekeldicke in der Echokardiographie zu messen, wie bei den pathomorphologischen Messungen, da echokardiographisch die Trabekel nicht im ganzen Verlauf einzusehen waren. Das Erkennen von linksventrikulären Trabekeln in der Echokardiographie war in 72,7% mit dem Vorliegen einer Endokardfibrose assoziiert. Entsprechende ähnliche Beobachtungen sind in der Literatur als Fallbeispiele bekannt [93, 96, 103-117]. Allerdings gibt es keine systematischen echokardiographischen oder pathoanatomischen Untersuchungen über die Häufigkeit von Endokardfibrose bei linksventrikulärer Hypertrabekulierung/Noncompaction (LVHT). Offen ist daher, ob und inwiefern eine Endokardfibrose das Erkennen von Trabekeln bzw. die Diagnose von LVHT bei der Echokardiographie begünstigt. Seite 81 Möglicherweise sind gering ausgeprägte Endokardfibrosen in der Echokardiographie nicht darstellbar bzw. werden übersehen. epikardiales Fettgewebe Auch epikardiales Fettgewebe scheint in der Echokardiographie oft nicht darstellbar zu sein, was einerseits auf die geringe pathologische Bedeutung desselbigen und daraus resultierende geringe Aufmerksamkeit, anderseits auch auf die Beschaffenheit und Lokalisation des Gewebes außerhalb echokardiographisch darstellbarer Ebenen zurückzuführen ist. Durchmesser des linken Ventrikels und der Herzklappen Die hohen Abweichungen zwischen den echokardiographisch gemessenen enddiastolischen und endsystolischen Durchmessern und dem pathomorphologisch gemessenen Durchmesser beschrieb bereits Sairanen 1985. Damals wurde festgestellt, dass durch die Formalinfixierung der Durchmesser des linken Ventrikels bis zur Hälfte geringer ist als in nativem Zustand. Dazu trägt auch die Totenstarre des Herzmuskels wesentlich bei [154]. Da bei unserer Studie auch in wenigen Fällen die pathoanatomisch gemessenen Durchmesser größer waren als jene in der Echokardiographie, liegt die Vermutung nahe, dass der Zeitpunkt der Fixierung eine wesentliche Rolle spielen dürfte. So kann man dies darauf zurückführen, dass in diesen Fällen noch keine Totenstarre eingetreten war, bzw. diese bereits wieder abgeklungen war. Vermutlich erklären obige Überlegungen in Bezug zum linksventrikulären Durchmesser auch die schwache Korrelation zwischen echokardiographisch gemessenen Durchmessern und pathoanatomisch gemessenem Umfang des Klappenrings. Postmortale Änderungen in der dreidimensionalen Konfiguration des Klappenrings sind eine weitere Erklärung für die mangelnde Korrelation mit intravital gemessenen Klappenringdurchmessern. Zweilagiges Myokard Unsere Ergebnisse bestätigen, dass pathoanatomisch beinahe immer eine zweilagige Struktur des linksventrikulären Myokards vorliegt. Dies ist auch aus Untersuchungen mittels kardialer Magnetresonanz bekannt [156]. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Echokardiographie offensichtlich erst dann eine zweilagige Struktur des Myokards zeigt, wenn die Ratio von Noncompacta zu Compacta größer als 1 ist. Dies ist in Betracht zu ziehen, wenn echokardiographische Untersuchungen mit kardialen Magnetresonanzuntersuchungen hinsichtlich der Sensitivität und Spezifität bei der Erkennung von LVHT verglichen werden. Seite 82 13. Konklusion und Nachwort Es konnte in dieser Studie bestätigt werden, dass die Echokardiographie eine sehr gute Untersuchungsmethode zur Messung der Dicke von Septum interventriculare, der Wände des linken und des rechten Ventrikels ist und die Abweichungen zu pathoanatomischen Messungen gering sind. Linksventrikuläre Trabekel scheinen leichter in der Echokardiographie erkannt zu werden, wenn gleichzeitig eine Endokardfibrose vorliegt. Das Vorliegen von einer geringen Endokardfibrose kann in der Echokardiographie übersehen werden. Die pathoanatomische Beurteilung von aberranten Sehnenfäden und Muskelbändern und der Zahl linksventrikulärer Trabekel ist methodisch schwierig und ungelöst und erschwert damit eine echokardiographische Definition von normal und abnorm. Somit soll diese Studie auch ein Anstoß für weitere, tiefer gehende Untersuchungen und Forschungen sein, um auch in Zukunft eine hohe Qualität und eine hohe Zuverlässigkeit von echokardiographischen Befunden gewährleisten zu können. Seite 83 14. Literaturverzeichnis 1 Flachskampf F. Kursbuch Echokardiografie. 4. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2009 2 Tamborini G, Pepi M, Celeste F, Muratori M, Susini F, Maltagliati A, Veglia F. Incidence and characteristics of left ventricular false tendons and trabeculations in the normal and pathologic heart by second harmonic echocardiography. J Am Soc Echocardiogr 2004; 17(4):367-74. 3 Abdulla AK, Frustaci A, Martinez JE, Florio RA, Somerville J, Olsen EG. Echocardiography and pathology of left ventricular "false tendons". Chest 1990; 98(1):12932. 4 Stöllberger C, Finsterer J. Left ventricular hypertrabeculation/ noncompaction. J Am Soc Echocardiogr. 2004 Jan; 17(1):91-100. 5 Rozenberg VD, Nepomnyashchikh LM. 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Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 6.4 Quelle: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 7.1 Quelle: 2. Med. Abt., Krankenanstalt Rudolfstiftung Abb. 10.1 Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s; pathoanatomisches Foto: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 10.2 Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s; pathoanatomisches Foto: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 10.3 Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s; pathoanatomisches Foto: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 10.4 Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s; pathoanatomisches Foto: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 10.5 Quelle: Screenshot aus ImageJ 1.45s; pathoanatomisches Foto: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 11.1 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.2 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.3 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.4 Quelle: Echokardiographielabor, 2. Med. Abtl., KA Rudolfstiftung, Stöllberger Abb. 11.5 Quelle: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 11.6 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.7 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.8 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.9 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.10 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.11 Quelle: Diagramm aus MS Excel 2007 Abb. 11.12 Quelle: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Abb. 11.13 Quelle: Echokardiographielabor, 2. Med. Abtl., KA Rudolfstiftung, Stöllberger Abb. 11.14 Quelle: Echokardiographielabor, 2. Med. Abtl., KA Rudolfstiftung, Stöllberger Abb. 11.15 Quelle: Institut f. Pathologie und Mikrobiologie, KA Rudolfstiftung, Grassberger Tabellen Tab. 1 – Tab. 19 erstellt mit MS Excel 2007 Seite 97 16. Abkürzungsverzeichnis ACS .............................................. akutes Koronarsyndrom ADH.............................................. antidiuretisches Hormon AM ................................................ akute Myokarditis art. Hypertonie............................... arterielle Hypertonie BMI............................................... Body Mass Index BNP .............................................. Brain Natriuretic Peptide CM ................................................ chronische Myokarditis CMP .............................................. Kardiomyopathie CMPs ............................................ Kardiomyopathien COPD............................................ chronisch obstruktive Lungenerkrankung CT ................................................. Computertomographie DCMP ........................................... dilatative Kardiomyopathie Diabetes mell. ................................ Diabetes mellitus DM liV .......................................... Durchmesser der linken Ventrikels Echo .............................................. Echokardiographie; echokardiographische Messung EDV .............................................. enddiastolisches Volumen EF ................................................. Ejektionsfraktion ESV............................................... endsystolisches Volumen Fett ................................................ epikardiales Fettgewebe HCMP ........................................... hypertrophe Kardiomyopathie HMV ............................................. Herzminutenvolumen IE .................................................. infektiöse Endokarditis IKA ............................................... invasive Koronarangiographie KHK.............................................. koronare Herzkrankheit liV ................................................. linker Ventrikel LVHT............................................ linksventrikuläre Hypertrabekulierung/Noncompaction ME ................................................ marantische Endokarditis MRT.............................................. Magnetresonanztomogrpahie na .................................................. not applicable; nicht zutreffend; nicht anwendbar NSTEMI........................................ non ST-segment elevation myocardial infarction Patho ............................................. Pathomorphologie; pathomorphologische Messung Seite 98 PET ............................................... Positronen-Emissions-Tomographie RAAS ............................................ Renin-Angiotensin-Aldosteron-System RCMP ........................................... restriktive Kardiomyopathie reV ................................................ rechter Ventrikel RK................................................. rheumatische Karditis Sep ................................................ Septum interventriculare SPECT .......................................... Single-photon emission computed tomography Staph. aureus ................................. Staphylcoccus aureus STEMI .......................................... ST-segment elevation myocardial infarction SV ................................................. Schlagvolumen Trab............................................... linksventrikuläre Trabekel Seite 99 17. Anhang - Protokoll – Herzobduktion - Protokoll – Klinische Parameter - Votum der Ethikkommission EK-11-199-VK Seite 100