304 Vererbung. Mißbildungen an Blüten zustande. Vererbung fand häufig statt, jedoch konnten exakte Zahlen nicht erhalten werden. Bei Mehrkeimblättrigkeit besteht eine Korrelation mit der Ausbildung der Wurzel. Vielköpfigkeit trat in einigen Nachkommenschaften immer wieder auf. Der Typus „plantaginifolia" wurde dreimal als erbliche Mutation gefunden und konnte in der Nachkommenschaft fixiert Werden. v. Wettstein-Westersheim (Müncheberg, Mark). Schlösser, L . A., Zur Frage der Genomstabilisierung bei Heteroploiden. Biol. Zentralbl. 1934. 54, 436—445; 2 Textabb. Störungsversuche der Keifeteilungen haben das Ergebnis, daß die Vorgänge der Synapsis, im weitesten Sinne, sich am leichtesten stören lassen. Diploide Pflanzen sind weniger leicht störbar als polyploide Pflanzen, bei denen mit zunehmender Valenzzahl auch die Instabilität steigt. Das männ­ liche Geschlecht ist in seinen Keifeteilungen gefährdeter als das weibliche. Als Ergebnis der Störungsversuche erhielt Verf. auch eine 4 n + 4Pflanze von Sol. Lycopersicum. Diese warf ihre Knospen zuerst ab; nach 7 Stecklingsgenerationen war die generative Region so weit ausgebaut, daß die Pflanze Samen produzierte. Eine Herabregulierung der Chromosomen­ zahl in dem somatischen Gewebe der Stecklinge war nicht erfolgt. Durch die 4 überzähligen Chromosomen ist die Wirkungsweise der anderen in 4 Genomen zusammengefaßten Chromosomen gestört worden. Dem Verf. ist das Genom nicht die Summe der Chromosomen, sondern eine „Einheit höherer Ordnung". Und diese durch die Anwesenheit der 4 überzähligen Chromo­ somen zerstörte funktionelle Einheit der 4 Genome findet sich im Verlauf der 7 Stecklingsgenerationen wieder, so daß die im Genom vereinigten Gene mit der „agenisch-plasmatischen" Grundstruktur wieder zusammenspielen können. W e r g i n (Berlin-Dahlem). Gustafsson, A., Die Formenbildung der Totalapomikten. Hereditas 1934. 1 9 , .259—283. Über die Entstehung neuer Biotypen aus „totalapomiktischen Formen", wie sie bei Taraxacum, Euhieracium, Rosa u. a. vorkommen, bestehen zwei verschiedene Theorien. Nach der Ansicht von T ä c k h o l m entstehen aus F Kreuzungen sekundär unifaktorielle Verlustmutanten. Daneben wird die Meinung vertreten, daß trotz der zytologisch festgestellten Apomixis in sel­ tenen Fällen Befruchtung vorkommt. Beide Ansichten werden vom Verf. abgelehnt, die erste besonders deshalb, weil es nicht einzusehen ist, warum gerade bei Totalapomikten die Häufigkeit tauglicher Verlustmutanten so groß sein soll. Der Verf. untersuchte die Reduktionsteilung in den Embryo­ sackmutterzellen von Taraxacum dissimile, T. sublaeticolor und einer un­ bestimmten Taraxacum-Form. Die Teilung verläuft bei den meisten Bio. typen dieser Pflanzen nach dem semiheterotypischen Schema. Charakte­ ristisch ist die Bildung sehr regelmäßig geformter Restitutionskerne. Die semiheterotypische Teilung verläuft jedoch in einer abweichenden Weise. Verf. bezeichnet diesen abnormen Teilungsmodus als „pseudohomotypische Teilung". Die Chromosomen der (semi)heterotypischen Metaphase wandern nach der Mitte der Embryosackmutterzelle, bilden dort zunächst einen schwer zu differenzierenden Klumpen und ordnen sich dann später in Form einer homöotypischen Platte an, behalten jedoch die Gestalt der heterotypischen Chromosomen. In diesen Platten findet man Gemini in verschiedenen Zahlen­ verhältnissen. In der Diakinese werden gewöhnlich keine Gemini gebildet. r