Dulcolax ® Bisacodyl

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Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Dulcolax® Bisacodyl
Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH
AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoff: Bisacodylum.
Hilfsstoffe:
Dragée: Excipiens pro compresso obducto.
Suppositorium: Excipiens pro suppositorio.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Dragée zu 5 mg Bisacodyl.
Suppositorium zu 10 mg Bisacodyl.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Zur kurzfristigen Anwendung bei Verstopfung. Unter ärztlicher Kontrolle kann das Präparat auch über einen längeren Zeitraum verwendet werden.
Folgende Anwendungen sollten unter medizinischer Aufsicht erfolgen: Vorbereitung diagnostischer Verfahren, prä- und postoperative Behandlung,
Beschwerden, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern.
Dosierung/Anwendung
Dragées
Bei gewünschtem Wirkungseintritt innerhalb von 6-12 Stunden:
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre: 1-2 Dragées (5-10 mg) pro Tag.
Kinder von 4-12 Jahren: 1 Dragée (5 mg) pro Tag (nur auf ärztliche Verschreibung). Hinweise für die Anwendung
Es empfiehlt sich, die Dragées abends vor dem Schlafengehen einzunehmen, damit die Darmentleerung am nächsten Morgen erfolgt.
Die erst im Kolon löslichen Dragées werden mit ausreichend Flüssigkeit ganz geschluckt.
Dulcolax Bisacodyl Dragées sollten nicht gleichzeitig mit Produkten wie Milch, Antazida oder Protonenpumpenhemmern, welche die Magensäure reduzieren,
eingenommen werden, um ein vorzeitiges Auflösen der magen- und dünndarmsaftresistenten Dragierschicht zu verhindern. Suppositorien
Bei gewünschter rascher Darmentleerung innerhalb von 20 Minuten (im Bereich von 10-30 Minuten).
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre: 1 Suppositorium (10 mg) pro Tag.
Kinder von 4-12 Jahren: ½ Suppositorium pro Tag (nur auf ärztliche Verschreibung). Die Suppositorien werden ausgepackt und mit dem spitzen Ende in das Rectum eingeführt. Es wird empfohlen mit der niedrigsten Dosis zu beginnen. Um einen regelmässigen Stuhlgang zu erreichen, kann die Dosis bis zur empfohlenen Maximaldosis
angepasst werden. Die tägliche Maximaldosis darf nicht überschritten werden. Kombinierte Anwendung zur Vorbereitung diagnostischer Verfahren und vor Operationen
Zur Vorbereitung diagnostischer Verfahren, zur prä- und postoperativen Behandlung, und bei Beschwerden, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern,
sollte der Gebrauch von Dulcolax Bisacodyl unter medizinischer Aufsicht erfolgen.
Die empfohlene Dosierung für eine vollständige Entleerung beträgt bei Erwachsenen 2 bis 4 Dragées am Vorabend sowie zusätzlich 1 Suppositorium am
Morgen des Untersuchungstages.
Kontraindikationen
Dulcolax Bisacodyl darf bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff (Bisacodyl) oder einem der Inhaltsstoffe nicht angewandt
werden.
Dulcolax Bisacodyl ist kontraindiziert bei Patienten mit Ileus, Darmobstruktion, akuten abdominalen Erkrankungen wie akuter Blinddarmentzündung, akuter
Darmentzündung sowie bei starken abdominalen Schmerzen in Kombination mit Übelkeit und Erbrechen, welche auf eine schwere Erkrankung hindeuten.
Dulcolax Bisacodyl ist kontraindiziert bei schwerer Dehydratation und Hypokaliämie.
Keine Anwendung der Dragées bei seltenen, erblichen Unverträglichkeiten gegenüber einem Hilfsstoff des Arzneimittels (siehe Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen).
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Dulcolax Bisacodyl sollte nicht kontinuierlich täglich oder über einen längeren Zeitraum angewendet werden, ohne dass die Ursache der Verstopfung
untersucht wird.
Längerer übermässiger Gebrauch kann zu Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes und zu Kaliummangel führen.
Flüssigkeitsverluste im Darm können eine Dehydration begünstigen, welche Symptome wie Durst und Oligurie auslösen können. Bei Patienten, bei welchen
sich ein Flüssigkeitsverlust nachteilig auswirken könnte, wie z.B. bei Niereninsuffizienz und älteren Patienten, sollte Dulcolax Bisacodyl abgesetzt und nur unter
ärztlichen Aufsicht wieder eingesetzt werden.
Es kann eine im Allgemeinen milde, selbstlimitierende Hämatochezia (Blutstuhl) auftreten.
Bei Patienten, welche Dulcolax Bisacodyl erhielten, wurde über Schwindel und/oder Synkope berichtet. Hierzu verfügbare Informationen legen den Schluss
nahe, dass es sich um eine Defäkations-Synkope (oder Synkope zusammenhängend mit Verkrampfung beim Stuhlgang) oder um eine vasovagale Antwort
auf die Magen-Darm-Schmerzen handelt. Dies ist durch die Verstopfung bedingt und nicht notwendigerweise durch die Administration von Dulcolax Bisacodyl
selbst.
Die Anwendung der Suppositorien kann speziell bei Patienten mit Analfissuren und ulzerativer Proktitis zu Schmerzempfindungen und lokalen Reizungen
führen.
Kindern unter 12 Jahren sollte Dulcolax Bisacodyl nur nach ärztlicher Empfehlung verabreicht werden.
Als Laxans, welches seine Wirkung im Dickdarm entfaltet, regt Bisacodyl den natürlichen Entleerungsprozess im unteren Bereich des Magendarm-Traktes an.
Zur Beeinflussung der Verdauung oder zur Reduktion der Kalorien- bzw. Nährstoffaufnahme im Dünndarm ist Bisacodyl unwirksam. Ein Dulcolax Bisacodyl Dragée enthält 33,2 mg Lactose. Dies entspricht täglich 66,4 mg Lactose bei der maximal empfohlenen Dosierung für Erwachsene und
Kinder über 12 Jahre sowie 132,8 mg Lactose bei der maximal empfohlenen Dosierung vor radiologischen Verfahren oder Operationen. Patienten mit einer
seltenen erblichen Galactose-Intoleranz, z.B. einer Galactosämie, sollten die Dragées nicht einnehmen.
Ein Dulcolax Bisacodyl Dragée enthält 23,4 mg Saccharose. Dies entspricht täglich 46,8 mg Saccharose bei der maximal empfohlenen Dosierung für
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre sowie 93,6 mg Saccharose bei einer der maximal empfohlenen Dosierung vor diagnostischen Verfahren oder
Operationen. Patienten mit einer seltenen erblichen Fructose-Intoleranz sollten die Dragées nicht einnehmen.
Interaktionen
Die Einnahme von Diuretika oder Adrenokortikosteroiden, kombiniert mit einem übermässigen Dulcolax Bisacodyl-Gebrauch, könnte das Risiko einer Störung
des Elektrolythaushaltes erhöhen. Störungen des Elektrolythaushaltes können eine verstärkte Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden hervorrufen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Man verfügt über keine entsprechenden kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Nach langjähriger Erfahrung liegen keine Hinweise auf unerwünschte oder schädigende Wirkungen während der Schwangerschaft vor. Dennoch sollte Dulcolax
Bisacodyl, wie alle Arzneimittel, während der Schwangerschaft gemieden und nur auf ärztliche Empfehlung genommen werden.
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Stillzeit
Klinisch erhobene Daten zeigen, dass weder die Wirksubstanz BHPM (bis-(p-hydroxyphenyl)-pyridyl-2-Methan), noch die Glucuronide in die Muttermilch von
gesunden Frauen übergehen. Deshalb kann Dulcolax Bisacodyl in der Stillzeit angewendet werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.
Allerdings sollten Patienten darauf hingewiesen werden, dass aufgrund einer vasovagalen Reaktion (z.B. auf abdominale Krämpfe), Nebenwirkungen wie
Schwindel und/oder Synkopen auftreten können. Wenn abdominale Krämpfe auftreten, sollten die Patienten potenziell gefährliche Tätigkeiten wie Autofahren
oder das Bedienen von Maschinen vermeiden.
Unerwünschte Wirkungen
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen während der Behandlung sind Bauchschmerzen und Diarrhoe.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥10%), häufig (<10%-≥1%), gelegentlich (<1%-≥0,1%), selten (<0,1%-≥0.01%).
Störungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische Reaktionen, Angioödem Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Dehydration Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Schwindel
Selten: Synkope
Schwindel und Synkopen nach der Einnahme von Bisacodyl scheinen einer vasovagalen Reaktion zu entsprechen (z.B. auf abdominale Krämpfe, Defäkation)
Gastrointestinale Störungen
Häufig: abdominale Krämpfe und abdominale Schmerzen, Übelkeit, Diarrhoe
Gelegentlich: Hämatochezia (Blutstuhl), Erbrechen, abdominale Beschwerden, anorectale Beschwerden
Selten: Kolitis Durchfall, Kaliumverlust, Störungen des Elektrolythaushalts sind Zeichen einer Überdosierung.
Überdosierung
Symptome
Hohe Dosen können wässrigen Stuhl (Diarrhoe), abdominale Krämpfe und klinisch bedeutsamen Verlust von Wasser, Kalium und anderen Elektrolyten
auslösen. Eine chronische Überdosierung von Dulcolax Bisacodyl kann zu chronischer Diarrhoe, abdominalen Schmerzen, Hypokaliämie, sekundärem
Hyperaldosteronismus und Nierensteinen führen. Es liegen ebenfalls Berichte über renale tubuläre Schädigungen, metabolischer Alkalose und durch
Hypokaliämie bedingte Muskelschwäche in Verbindung mit chronischem Laxantien-Abusus vor. Behandlung
Kurz nach der Einnahme der Dragées kann die Resorption durch herbeigeführtes Erbrechen oder durch Magenspülung verringert oder verhindert werden.
Flüssigkeitsersatz und Wiederherstellung des Elektrolytgleichgewichts können erforderlich sein. Bei älteren Menschen und Kindern ist dies besonders wichtig.
Die Anwendung von Spasmolytika kann sinnvoll sein.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: A06AB02
Bisacodyl ist ein lokal wirkendes Laxans aus der Diphenylmethan-Derivaten-Gruppe. Als Kontaktlaxans, für welches auch eine antiresorptive, hydragoge
Wirkung beschrieben wird, stimuliert Bisacodyl nach Hydrolyse im Dickdarm die Darmperistaltik und führt zu einer vermehrten Wasser- und entsprechenden
Elektrolytansammlung im Darmlumen. Dadurch wird der Stuhl erweicht, die Transitzeit verkürzt und die Defäkation stimuliert.
Pharmakokinetik
Absorption
Ausmass und Geschwindigkeit der Resorption von Bisacodyl sind stark von der Verabreichungsform abhängig.
Distribution/Metabolismus
Nach oraler oder rectaler Anwendung wird Bisacodyl hauptsächlich durch Esterasen der Darmschleimhaut rasch zur lokal wirksamen Substanz bis-(phydroxyphenyl)-pyridyl-2-Methan (BHPM) hydrolisiert.
Bei der Einnahme der magensaftresistenten Dragées wird der maximale BHPM-Plasmaspiegel nach 4-10 Stunden erreicht, wobei die laxierende Wirkung erst
6-12 Stunden nach der Einnahme auftritt. Bei der Anwendung eines Zäpfchens tritt die laxierende Wirkung hingegen im Durchschnitt etwa 20 Minuten – in
manchen Fällen nach 45 – nach dem Einführen auf. Nach rectaler Anwendung wird der maximale Plasmaspiegel nach 0.5–3 Stunden erreicht. Die laxierende
Wirkung korreliert demzufolge nicht mit dem Plasmaspiegel.
Aus diesem Grund sind Dulcolax Bisacodyl Dragées resistent gegen Magensäure und Dünndarmsekrete formuliert. Dadurch wird Bisacodyl hauptsächlich erst
im Dickdarm freigesetzt, wo die Wirkung erwünscht ist.
Nach oraler und rectaler Anwendung findet nur eine geringe Resorption statt, wobei der Wirkstoff in der Darmwand und der Leber nahezu vollständig zu
inaktivem BHPM-Glucuronid konjugiert wird.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von BHPM-Glucuronid wird auf etwa 16.5 Std. geschätzt. Nach der Einnahme der Dulcolax Bisacodyl Dragées werden im
Durchschnitt 51.8% der Dosis als freies BHPM im Stuhl und 10.5% der Dosis im Urin als BHPM-Glucuronid aufgefunden. Bei der Anwendung als Suppositorium
werden im Urin im Durchschnitt 3.1% der Dosis als BHPM-Glucuronid nachgewiesen. Im Stuhl waren hohe Mengen an BHPM (90% der Gesamtmenge), sowie
kleine Mengen an unverändertem Bisacodyl enthalten.
Präklinische Daten
Eine Reihe von umfassenden bakteriellen und säugerspezifischen Mutagenizitätstests haben kein genotoxisches Potential von Bisacodyl gezeigt. Bisacodyl
erzeugte ebenfalls keine signifikante Erhöhung von morphologischen Veränderungen von syrischen Hamster Embryozellen (SHE). Im Gegensatz zum
genotoxischen und karzinogenen Laxans Phenolphthalein, zeigte Bisacodyl kein mutagenes Potential in den entsprechenden Tests.
Es sind keine herkömmlichen Karzinogenitätsstudien (lifetime) mit Bisacodyl vorhanden. Aufgrund der therapeutischen Ähnlichkeit mit Phenolphthalein wurde
Bisacodyl in einem p53 transgenen Mausmodell über 26 Wochen untersucht. Bis zu einer oralen Dosis von 8000 mg/kg/Tag wurden keine
behandlungbedingten Neoplasien beobachtet.
Es haben sich keine Hinweise für teratogene Wirkungen in Ratten und Kaninchen ergeben. Dosen bis zu 1000 mg/kg überschritten die therapeutischen Dosen
bis zu 1000-fach.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern und vor Feuchtigkeit schützen.
Zulassungsnummer
23390, 23391 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH, Basel.
Stand der Information
Juli 2014.
Packungen
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Menge CHF Abgabekat. Rückerstattungskat.
DULCOLAX Bisacodyl Drag 5 mg
30 Stk
D
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DULCOLAX Bisacodyl Supp 10 mg 10 Stk
D
LPPV
Publiziert am 31.07.2014
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