In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen einer Kombinationstherapie

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Aus der Medizinischen Klinik I
der Universität zu Lübeck
Direktor: Prof. Dr. med. H. Lehnert
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen einer
Kombinationstherapie mit Bortezomib,
Mafosfamid und 4-OH-Trofosfamid an humanen
Tumorzelllinien LX1, MX1 und S117
Inauguraldissertation
zur Erlangung der Doktorwürde
an der Universität zu Lübeck
– Aus der Sektion Medizin –
vorgelegt von
Jan Mikael Gerl
aus Hillerød
Lübeck 2013
1. Berichterstatter:
Prof. Dr. med. T. Wagner
2. Berichterstatter/-in:
Priv.-Doz. Dr. rer. physiol. M. Tegtmeier
Tag der mündlichen Prüfung:
21.11.2014
Zum Druck genehmigt. Lübeck, den
21.11.2014
Promotionskommission der Sektion Medizin
i
ii
Meinen Eltern
iii
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Geschichte der Chemotherapie . . .
1.2 Alkylanzien . . . . . . . . . . . . .
1.3 Neue Generation der Krebstherapie
1.4 Bortezomib . . . . . . . . . . . . .
1.5 Kombinationstherapie . . . . . . .
1.6 Stand der Forschung . . . . . . . .
1.7 Fragestellung . . . . . . . . . . . .
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2 Material und Methoden
2.1 Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.1.1 Labormaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.1.2 Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Reagenzien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2.1 Medien und Zusätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2.2 Puffer und Stammlösungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3 Zytostatika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 Trofosfamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.3 Cyclophosphamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.4 Mafosfamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4 Zelllinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5 Zellbiologische Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5.1 Herstellung der Lösungen und Medien für die Zellkultur .
2.6 Zellkultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.1 Steriles Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.2 Kultivieren und Passagieren . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.3 Kryokonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7 Proteinchemische Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.1 Kristallviolett-Assay . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.2 Zytostatikaaufbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.3 Behandlungsschemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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3 Ergebnisse
3.1 In-vitro-Versuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.1 Ermittlung der IC-Werte von Bortezomib . . . . . . . . . . . . .
3.1.2 Ermittlung der Konzentrationsreihen von Mafosfamid und 4OHTrofosfamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.3 Zeitgleiche Kombinationsbehandlung . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.3.1 Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid
und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.3.2 Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid
und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4 Zeitversetzte Kombinationsversuche . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4.1 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
MX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4.2 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
MX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4.3 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
LX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4.4 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
LX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4.5 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
S117 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4.6 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
S117 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2 Versuchsablauf in vivo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.1 Bortezomib als Einzelbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.2 In-vivo-Kombinationsversuche mit Trofosfamid und Bortezomib
3.2.3 In-vivo-Kombinationsversuche mit Cyclophosphamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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4 Diskussion
4.1 Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2 Das kleinzellige Lungenkarzinom LX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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2.9
Tierexperimentelle Versuche .
2.8.1 Tierhaltung . . . . . .
2.8.2 Narkose . . . . . . . .
2.8.3 Tumoranzüchtung . . .
2.8.4 Tumortransplantation
2.8.5 Behandlungsschemata
Biometrie und Statistik . . . .
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Inhaltsverzeichnis
4.3
4.4
4.5
4.6
4.2.1 In-vivo-Versuche am LX1 .
Das Mammakarzinom MX1 . . .
Das Weichteilsarkom S117 . . . .
Zeitversetzte Versuche . . . . . .
Schlussfolgerung . . . . . . . . . .
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5 Zusammenfassung
64
Literaturverzeichnis
66
Abbildungsverzeichnis
77
Tabellenverzeichnis
79
A Abkürzungsverzeichnis
82
B Grafische Darstellungen
84
C Daten
90
D Danksagung
99
E Lebenslauf
100
F Erklärung
101
1
1 Einleitung
1.1 Geschichte der Chemotherapie
Die Behandlung maligner Tumore hat sich im 20. Jahrhundert entwickelt. Lange Zeit
stand als Therapie lediglich die Möglichkeit der lokalen Tumortherapie durch Chirurgie
oder Bestrahlung zur Verfügung. 1942 wurde als erstes Chemotherapeutikum StickstoffLost eingesetzt und markierte damit den Beginn der systemischen Therapieansätze.
Zu Beginn der 90er Jahre wurden die ersten Antikörper entwickelt, und 10 Jahre
später standen die ersten zielgerichteten Therapien (englisch Targeted Therapies“) zur
”
Verfügung [10].
Die Entwicklung der systemischen Chemotherapie brachte den entscheidenden Vorteil, Tumore auch in fortgeschrittenen Stadien behandeln zu können und damit die
Lebenszeit der Patienten zu verlängern und die Lebensqualität zu verbessern. Da die
zytotoxische Wirkung von Chemotherapien allerdings nicht ausschließlich auf Tumorzellen beschränkt ist, verursachen sie zahlreiche und zum Teil erhebliche Nebenwirkungen,
die sich limitierend auf die Therapie auswirken können. Viele schnell proliferierende
Gewebe, wie das Knochenmark, die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes und die Geschlechtszellen, leiden unter der zytotoxischen Wirkung der Medikamente. So entstehen
Leukozytopenien, Mukositiden und Sterilität. Nach wie vor ist es Inhalt zahlreicher
Forschungsvorhaben, die Behandlungsmöglichkeiten gezielter einzusetzen und damit
Nebenwirkungen zu reduzieren [81].
Dank neuer Erkenntnisse der Biomedizin und Molekularbiologie können bestimmte Eigenschaften maligner Zellen für die Entwicklung neuer, spezifischer Arzneistoffe genutzt werden. Diese Medikamente umfassen u.a. monoklonale Antikörper gegen Oberflächenproteine von Krebszellen oder Inhibitoren der Blutgefäßneubildung
[65].
1 Einleitung
2
1.2 Alkylanzien
Zu den ältesten Chemotherapeutika gehören die Alkylanzien. Sie sind eine Stoffgruppe, die zyklusunspezifisch DNA-Schäden induziert [42]. Die Alkylanzien lassen sich
in die Untergruppen der platinhaltigen Chemotherapeutika, wie Cisplatin, und in die
Senfgasderivate, wie beispielsweise Cyclophosphamid, Trofosfamid und Mafosfamid,
aufteilen. Die Stoffe der zuletzt genannten Gruppe werden auch als Oxazaphosphorinderivate bezeichnet. Cyclophosphamid wurde als eines der ersten Zytostatika Anfang
der fünfziger Jahre entdeckt und ist zur Behandlung vieler verschiedener Tumore zugelassen, wie beispielsweise dem Mammakarzinom, Lungenkarzinom und Weichteilsarkom
[14, 56].
Das heutzutage am häufigsten angewandte Oxazaphosphorin ist das Cyclophosphamid.
Es ist eine inaktive Vorstufe (Prodrug) und wird erst in der Leber mittels Cytochrom
P450-abhängigen Oxidasen zu dem aktiven Metaboliten 4-Hydroxycyclophosphamid
hydroxyliert. Im Falle des Cyclophosphamids handelt es sich um das Cytochrom 2B6
(Cyp2B6). In der aktivierten Form gelangt das Cyclophosphamid leicht durch die
Zellmembran ins Zellinnere, wo es dann spontan zu Acrolein und dem alkylierenden
Phosphoramid-Mustard zerfällt (Abb. 1.1). Letztgenanntes bewirkt in der Zelle eine
Vernetzung der einzelnen DNA-Stränge, was zu Einzel- oder Doppelstrangbrüchen führt
und letztendlich den Zelltod induziert. Für die toxischen Nebenwirkungen macht man
unter anderem Acrolein und in geringerem Ausmaß Chloracetaldehyd verantwortlich. Um
Nebenwirkungen vorzubeugen wird Cyclophosphamid mit Mesna kombiniert, welches an
Acrolein bindet und es dadurch neutralisiert [14, 31, 52, 56, 74]. Da Cyclophosphamid
erst durch Enzyme aktiviert werden muss, wird es in Zellversuchen durch Mafosfamid
ersetzt. Dieses zerfällt in wässriger Lösung spontan äquimolar zu 4-OH-Cyclophosphamid
und Mesna [15].
Trofosfamid schädigt die DNA von metabolisch aktiven Zellen auf gleiche Weise wie
Cyclophosphamid und Mafosfamid. Aufgrund der stark lipophilen Eigenschaften wird
Trofosfamid ausschließlich per os verabreicht. Im Organismus wird es teilweise zu Ifosfamid und zu einem geringen Teil zu Cyclophosphamid metabolisiert. Trofosfamid
wird wie Cyclophosphamid über Enzyme der Cytochrom P450-Familie in der Leber
aktiviert, in diesem Fall jedoch durch das Cytochrom 3A4 (Cyp3A4). Das so entstandene
4-OH-Trofosfamid zerfällt spontan zu Trofosfamid-Lost (Abb. 1.1). Im Gegensatz zu
Cyclophosphamid ist die aktivierte Form von Trofosfamid in seiner kristallinen Form
stabil und kann deshalb in Zellkulturversuchen verwendet werden. Die Nebenwirkungen
von Trofosfamid werden zu einem größeren Teil vom Chloracetaldehyd verursacht,
anders als bei Cyclophosphamid, was die stärker ausgeprägteren neurotoxischen Nebenwirkungen erklärt. Vergleichsweise hat Trofosfamid jedoch ein niedrigeres Neben-
1 Einleitung
3
wirkungsprofil und scheint eine vielversprechende palliative Behandlungsmöglichkeit
für eine Reihe von Tumoren zu sein. Es wird, ebenfalls wie Cyclophosphamid, unter anderem beim Mammakarzinom, Weichteilsarkom und Lungenkarzinom eingesetzt
[14, 31, 52, 56, 74].
Oxazaphosphorine
Ifosfamid
Trofosfamid
Prodrug Inakv
Mafosfamid
Strukturisomere
Mesna
Cyclophosphamid
Cyp 2B6
4-OH-Ifosfamid
4-OH-Cyclophospamid
Acrolein
Chloracetaldehyd
Acrolein
Chloracetaldehyd
Akve Metabolite
4-OH-Trofosfamid
Cyp 450
Spontaner
Zerfall
Leber
Cyp 3A4
Im ER der
Cyp 3A4
Abbildung 1.1: Dargestellt ist der Stoffwechsel der Oxazaphosphorin-Derivate Trofosfamid, Mafosfamid und Cyclophosphamid. Sie liegen als inaktive Vorstufe
(Prodrug) vor. Die Pfeile in dieser Ebene indizieren spontanen Zerfall.
Damit die Stoffe aktiviert werden können, müssen sie erst durch die
Untertypen des Cytochrom P450 (Cyp 450) verstoffwechselt werden,
welche auf dem endoplasmatischen Retikulum (ER) der Leberzellen
zu finden sind. Mafosfamid bedarf als einziges keiner enzymatischen
Metabolisierung, da es spontan in seine aktive Form zerfallen kann. [56]
1.3 Neue Generation der Krebstherapie
Die neue Generation der systemischen Chemotherapien umfasst, wie oben erwähnt, die
sogenannten Targeted Therapies“. Man kann sie unter anderem in die Wirkklassen der
”
niedermolekularen Arzneimittel“ (englisch small molecule drugs“), Monoklonalen An”
”
”
tikörper“ und Apoptose induzierenden Arzneimittel“ unterteilen.
”
Die small molecule drugs“ blockieren spezifische Enzyme und Rezeptoren für Wachs”
tumsfaktoren, welche am Prozess des Tumorwachstums beteiligt sind. Ein Beispiel
dafür ist Imatinib, das fehlgefaltete Enzyme oder Proteine in einer Zelle erkennt und
weitere Zellteilungen dieser Zelle durch die kompetitive Hemmung der Tyrosinkinase
verhindert.
Monoklonale Antikörper blockieren Moleküle, wie Oberflächenrezeptoren oder Wachstumsfaktoren. Als Beispiel ist hier Bevacizumab zu nennen, welches die Angioneo-
1 Einleitung
4
genese hemmt. Das wichtigste angiogenetische Molekül ist der Vascular Endotheli”
al Growth Factor“ (VEGF), welcher mitogen auf das Gefäßendothel wirkt und die
Permeabilität der Gefäße beeinflusst. Bevacizumab bindet den VEGF, verhindert somit die Gefäßneubildung in Tumoren und verbessert die Membranpermeabilität der
Gefäße. Letzteres kann die Wirkung zeitgleich gegebener Zytostatika begünstigen
[72].
Apoptose induzierende Therapeutika lösen, wie der Name schon sagt, den programmierten Zelltod aus. Zu den Apoptose induzierenden Medikamenten gehört u.a. Bortezomib.
Entdeckt wurde es, als man gezielt proteasomhemmende Proteine entwickelte, da man
sich aufgrund theoretischer Kenntnisse eine proapoptotische Wirkung erhoffte. Bei
den In-vitro-Screeningsversuchsreihen des National Cancer Institute“ (NCI) erwies
”
sich PS-341, welches später in Bortezomib umbenannt wurde, als potentes zytotoxisches Agens gegenüber einer Reihe von humanen Krebszelllinien. Aufgrund der hohen
Ansprechrate und der geringen Nebenwirkungen bei der Behandlung des Multiplen
Myeloms wurde Bortezomib 2003 im Eilverfahren von der amerikanischen Food and
”
Drug Administration“ (FDA) und ein Jahr später von der europäischen European
”
Medicines Agency“ (EMA) für die Behandlung des Multiplen Myeloms zugelassen
[61].
1.4 Bortezomib
Die Hemmung der Proteindegradierung über das Proteasom stellt eine neue Therapieoption für die Behandlung von malignen Erkrankungen dar, da insbesondere gezeigt werden
konnte, dass maligne Zellen sensibler als normale Zellen auf die Proteasomhemmung
reagieren. Dies wurde in vitro und in vivo am Beispiel von transformierten Fibroblasten,
CLL-Zellen (chronisch lymphatische Leukämie) oder CD34-positiven hämatopoetischen
Vorläuferzellen von Patienten mit CML gezeigt [39, 43, 66]. Die Wirkungsweise des Bortezomib steht in engem Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der Proteasomen.
Es gibt mehrere zelluläre Systeme, die Proteine abbauen, wobei man lysosomale und
nicht lysosomale Systeme unterscheidet. Proteasome spalten Proteine nicht lysosomal
und sind maßgeblich an der zellulären Homöostase beteiligt. Durch das Degradieren
von Proteinen bilden sie einen Gegenspieler der Proteinbiosynthese. Das Proteasom
ist ein Enzymkomplex, bestehend aus einer 20S-Kerneinheit und zwei regulativen 19SUntereinheiten. Die zur Degradation bestimmten Proteine werden vom Proteasom unter
Energieverbrauch entfaltet und anschließend in der Kerneinheit proteolytisch gespalten.
Zuvor müssen diese Proteine jedoch mit Ubiquitin markiert werden, welches ein hoch
konservatives Protein ist. Die Bindung des Ubiquitins an ein Protein wird durch drei
1 Einleitung
5
Enzyme (E1, E2 und E3) katalysiert (Abb. 1.2). Der weitere Werdegang des markierten
Proteins hängt dann von der Art sowie von der Anzahl angehängter Ubiquitin-Moleküle
ab. Das Anbinden von einem oder mehreren einzelnen Ubiquitin-Molekülen beeinflusst
die intrazelluläre Verteilung eines Proteins und ermöglicht die Interaktion mit anderen
Proteinen. Eine Polyubiquitinierung, die Markierung eines Proteins mit mehr als fünf
aneinander geketteten Ubiquitin-Molekülen, bewirkt den Abbau über das Proteasom
[37, 71].
Es wird eine Vielzahl von Proteinen durch das Proteasom gespalten. Die Spaltung
bewirkt je nach Protein eine Aktivierung, Stabilisierung oder Inaktivierung. Durch
diese Vorgänge beeinflusst das Proteasom die intrazelluläre Konzentration von Regulatoren des Zellzyklus (p21, p27 [83]), der DNA-Reparatur [22, 26, 30], der Apoptose
(Glykoprotein 130 [38, 64, 68]), der Tumorsuppression (p53 [84]), des Immunsystems
(Iκ Bα Inhibitor des Transkriptionsfaktor NF-κ B [85]) und der zellulären Stressantwort
(c-Jun N-terminale Kinase [89][92]). Außerdem beseitigt es auch fehlgefaltete sowie
überflüssige Proteine. Die Wirkungsweise des Bortezomib entsteht durch die Hemmung der Proteasomen und den dadurch entstehenden Einfluss auf die oben genannten
Systeme.
Abbildung 1.2: Dargestellt ist der Proteasomstoffwechsel. Ein zu verstoffwechselndes
Protein wird durch die Enzyme E1-E3 ubiquitiniert und unter Energieverbrauch durch das Proteasom gespalten. - ADP = Adenosin Diphosphat, ATP = Adenosin Triphosphat, E1 = Ubiquitin aktivierendes
Enzym, E2 = Ubiquitin konjugierendes Enzym, E3 = Ubiquitin Protein
Ligase. Abbildung von Rieken et al. 2010 [75].
Bortezomib besetzt reversibel, mit hoher Affinität und Selektivität die katalytische
Untereinheit des Proteasoms und hemmt somit dessen Funktion. Eine Verhinderung der
regelrechten Verstoffwechselung der oben genannten Proteine verursacht eine Störung
des Gleichgewichts derselben in der Zelle. Das somit entstehende Überangebot oder der
Mangel dieser Proteine führt zur Hemmung der Zelldifferenzierung, zur Initiierung von
Entzündungsreaktionen und letztendlich zum Zellzyklusarrest und dem programmierten
Zelltod (Apoptose).
Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass Bortezomib eine zytostatische Wirkung auf
1 Einleitung
6
eine Vielzahl von Tumoren hat. Zu diesen Tumoren gehören unter anderem das Multiple
Myelom [53], die T-Zell-Leukämie [78, 86, 87], das Prostata-Karzinom [1, 93], das KolonKarzinom [19], das Melanom [3] sowie das Lungenkarzinom [1], das Mammakarzinom
[1] und das Sarkom [82].
Eine Reihe von Studien wurden zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC)
durchgeführt, im Gegensatz dazu finden sich nur wenige Studien zum kleinzelligen
Lungenkarzinom (SCLC). Mortenson et al. konnten 2005 in einem Zellversuch zeigen,
dass das SCLC empfindlich auf Bortezomib reagiert. Außerdem liegen Studien vor, die
vermuten lassen, dass Bortezomib die Chemoresistenz von SCLC unterbinden kann
(Siehe Kap. 1.6). Bis heute liegen für Bortezomib keine In-vivo-Daten vor, weder für
das SCLC noch für die Kombinationsgabe. Eine 2006 veröffentlichte Phase-II-Studie
von Lara et al. zur Behandlung von refraktären SCLC-Patienten mit Bortezomib als
Einzelbehandlung konnte keine signifikante Überlebensverlängerung zeigen [49]. Im
Gegensatz zu der Phase-II-Studie zum SCLC liegen Daten zu einem In-vivo-Versuch
für Kombinationsversuche am NSCLC vor. Teicher et al. haben für das NSCLC im
Tiermodell der Maus eine signifikante antineoplastische Wirkung von Bortezomib
als Einzeltherapie und auch als Kombinationstherapie mit Cisplatin, Flourourazil,
Taxol oder Adriamyzin zeigen können [87]. Beim Mammakarzinom konnten Teicher et
al. einen zytotoxischen Effekt von Bortezomib sowohl bei In-vitro- als auch In-vivoVersuchen nachweisen [87]. In den In-vivo-Versuchen mit Mäusen wurde Bortezomib
alleine und in Kombination mit Cyclophosphamid oder Cisplatin untersucht. Bei
der Einzeltherapie mit Bortezomib konnte man im Vergleich zur peroralen bei der
intraperitonealen Verabreichung eine signifikant niedrigere Zellüberlebensrate sehen. Die
Kombination von Bortezomib und Cyclophosphamid in den Tierversuchen verstärkte
die zytotoxische Wirkungen sowohl auf die Tumorzellen (bis zum 40-fachen) als auch
auf die Knochenmarkszellen, dies jedoch zu einem geringeren Grad (bis zum 18-fachen).
Dies bedeutet eine effektivere Krebsbehandlung, aber auch ein erhöhtes Risiko für
Knochenmarksdepression in Form von Anämie, Trombozytopenie oder Leukopenie und
ein damit verbundenes erhöhtes Risiko für schwere Infektionen.
Bis heute befassen sich nur wenige Studien mit der Wirkung von Bortezomib auf
das Sarkom. Eine 2010 veröffentlichte In-vitro-Studie von Bauer et al. zu den Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) zeigte, dass diese empfindlich auf Bortezomib
reagieren [7]. In der Studie wurde die Zelllinie GIST882 mit verschiedenen BortezomibKonzentrationen im nM-Bereich behandelt und über 3 Tage inkubiert. Anschließend
wurde die Zellüberlebensrate mit einem Apoptose-Assay gemessen. Die Konzentration,
bei der 50% des Wachstums gehemmt wurde, lag ungefähr bei 20 nM. Im gleichen Jahr
wurde eine Studie von Shapovalov et al. publiziert, in der gezeigt wurde, dass Mäuse
mit einem Rhabdomyosarkom ebenfalls gut auf die Einzeltherapie mit Bortezomib
1 Einleitung
7
ansprechen. Maki et al. hatten bereits 2005 eine Phase-II-Studie zur Einzelbehandlung
von Patienten mit metastasierendem Sarkom mit Bortezomib durchgeführt. Man stellte
fest, dass die Einzelbehandlung mit Bortezomib keinen signifikanten antineoplastischen
Effekt hatte und man in zukünftigen Studien nur präklinisch getestete Kombinationsbehandlungen anwenden sollte. Bis heute gibt es allerdings keine Studien über die Kombinationsbehandlungen von Bortezomib und Oxazaphosphorinen.
1.5 Kombinationstherapie
Wie im vorhergehenden Kapitel dargestellt, stößt die Einzeltherapie an ihre Grenzen,
und der Einsatz von Kombinationstherapien in der Krebsbehandlung gewinnt immer
mehr an Bedeutung. Ist ein Medikament zur Einzeltherapie zugelassen, ist es gesetzlich
nicht zwingend notwendig, eventuelle Kombinationen präklinisch zu testen [24]. Das
hat zur Folge, dass man Kombinationsbehandlungen an Patienten einsetzen kann, ohne
die Wirkung in präklinischen Studien gezeigt zu haben. Dies birgt die Gefahr, dass
man Wechselwirkungen wie z.B. Resistenzmechanismen erst zu einem späteren Zeitpunkt beim Patienten entdeckt. Fanucchi et al. haben 2006 in einer Phase-II-Studie
die Kombination von Bortezomib und Docetaxel, einem antimikrotubulären Zytostatikum, an Lungenkarzinom-Patienten untersucht [27]. Man hat nur eine geringfügig
verstärkte antineoplastische Wirkung für die Kombinationsbehandlung im Vergleich
zur Einzelbehandlung mit Bortezomib festgestellt. In der Arbeit wird auf den positiven
Effekt der Kombinationstherapie von Bortezomib und Doxetacel, einem Taxan, verwiesen. Es fehlt jedoch ein Verweis auf Studien, welche dies in präklinischen Versuchen
belegen. In den 1999 durchgeführten Studien von Teicher et al. wurde gezeigt, dass
Paclitaxel, welches ebenfalls ein Taxan ist, in Kombination mit Bortezomib einen guten
antineoplastischen Effekt auf eine Lungenkrebszelllinie hat [87]. Auch wenn Docetaxel
und Paclitaxel zur Gruppe der Taxane gehören und eine gleiches Grundgerüst haben,
können alleine aufgrund unterschiedlicher Seitenketten unerwartete Wechselwirkungen
in der Kombination mit Bortezomib auftreten. Dies veranlasste 2007 Jung et al., eine
In-vitro-Studie zur Kombination von Docetaxel und Bortezomib am NSCLC durchzuführen, in der sie sowohl antagonistische als auch synergistische Effekte beobachten
konnten [41]. Der synergistische Effekt war dann zu beobachten, wenn die Zellen erst
mit Docetaxel und zeitverzögert mit Bortezomib behandelt wurden. Auch wenn man
nicht direkt vom präklinischen Effekt auf den klinischen Effekt einer Behandlung schließen kann, zeigen diese Daten, wie wichtig es ist, eine Kombinationstherapie erst in
präklinischen Studien zu untersuchen, um im Patienten eine optimale Wirkung erzielen
zu können.
1 Einleitung
8
1.6 Stand der Forschung
Das Lungenkarzinom ist die häufigste maligne Erkrankung des Mannes. Veröffentlichungen
der deutsche Krebsgesellschaft [4] kann man entnehmen, dass das kleinzellige Lungenkarzinom, ein Subtyp des Lungenkarzinoms, charakteristischerweise zentral mit hoher
Proliferationsrate wächst und früh hämatogen oder lymphogen metastasiert, vorzugsweise in das Gehirn, die Knochen, Leber oder Nebenniere. Klinisch wird das kleinzellige
Lungenkarzinom in eine begrenzte (limited disease, LD) und eine ausgedehnte Krankheitsausdehnung (extensive disease, ED) eingeteilt. Da es meist erst im fortgeschrittenen
Stadium symptomatisch wird, liegt die mediane Überlebensrate bei drei bis fünf Monaten und die 1 Jahresüberlebensrate bei ca. vier Prozent. Die deutsche Krebsgesellschaft
erklärt, dass die Therapie der Wahl bei begrenzter wie bei dissiminierender Erkrankung
die Polychemotherapie ist. Beim SCLC LD kann die Therapie mit Bestrahlung und in
seltenen Fällen auch mit Chirurgie ergänzt werden. Außerdem führen sie aus, dass eine
Polychemotherapie einen bedeutend besseren Effekt hat als eine Einzelstoffbehandlung.
Die Gabe einer zytostatischen Monotherapie entspricht nicht dem evidenzbasiertem
”
medizinischen Standard.“ [4]. Die Standardchemotherapien stellen sich aus einem Alkylanzium wie Cisplatin oder Cyclphosphamid, und einem zweiten und eventuell dritten
Medikament zusammen.
Klinische Studien zur Kombinationsbehandlung des SCLC mit Bortezomib sind bis jetzt
noch nicht veröffentlicht worden. In präklinischen Studien haben Mortenson et al. zeigen
können, dass es die Synthese der regulatorischen Proteine des B-cell lymphoma 2“
”
(Bcl-2) hemmt [63]. Außerdem wurde in präklinischen Studien von Zangemeister-Wittke
et al. gezeigt, dass diese Bcl-2-Proteine Grund für die Chemoresistenz des SCLC sein
können [96]. Durch die Blockade der Synthese von funktionsfähigen Bcl-2-Proteinen
zeigten sie, dass diese Proteine, die von Proteasomen verstoffwechselt werden, antiapoptotisch wirken und einer der Hauptfaktoren der Chemoresistenz im SCLC sind.
Diese Beobachtungen führen zu der Hypothese, dass Bortezomib einer Cheomoresistenz
im SCLC entgegenwirken kann. Dowlati et al. konstatierten in ihrer Studie von 2007,
dass im SCLC eine hohe angiogenetische Aktivität zu beobachten sei und dies sich
als therapeutischer Angriffspunkt eigne [23]. Im Jahr zuvor haben Roccaro et al. mit
verschiedenen Untersuchungen festgestellt, dass Bortezomib antiangiogenetisch wirkt
[77]. Sie zeigten, dass die Proliferation von Endothelzellen von Myelom-Patienten durch
Bortezomib gehemmt wird. Außerdem haben sie eine dosisabhängige Inhibition der
Angiogenese anhand von verschiedenen Assays nachgewiesen.
Die häufigste maligne Erkrankung der Frau ist das Mammakarzinom, wobei das invasive
duktale Mammakarzinom der am häufigsten vorkommende Untertyp des Mammakarzinoms ist. Die Wahl der Therapie des Mammakarzinoms soll den individuellen
1 Einleitung
9
Gegebenheiten gerecht werden und hängt unter anderem von Tumortyp, Aus-breitung,
Lokalisation und diversen Risikofaktoren ab. Die ausführlichen Leitlinien sind auf der
Homepage der Deutschen Krebsgesellschaft einzusehen [46]. Vereinfacht wird primär operiert und speziell bei brusterhaltender Operation nachbestrahlt. Erst in den fortgeschrittenen Stadien kommt die neoadjuvante und adjuvante Polychemotherapie hinzu, die
sich aus einer Kombination von u.a. Cyclophosphamid, Methotrexat und 5-Flourouracil
zusammensetzt. Im fortgeschrittenen Stadium wird diese aggressive Kombinationstherapie gegebenenfalls von einer milderen palliativen Monotherapie abgelöst. Seit
einigen Jahren wird der Effekt von Bortezomib auf das Mammakarzinom untersucht.
Es gibt einige Forschungsgruppen, die in In-vitro-Versuchen zeigten, dass verschiedene
Mammakarzinomzellen auf eine Therapie mit Bortezomib ansprechen [16, 18, 87]. Im
Vergleich dazu konnten Ames et al. 2009 keine signifikante Steigerung der Apoptoserate
bei der Monotherapie mit Bortezomib feststellen, hingegen jedoch erhöhte Aktivität der
Apoptose induzierenden Pfade, weswegen man empfiehlt, eine Kombinationsbehandlung
zu untersuchen [2]. Einzig die 2008 veröffentlichten Ergebnisse der Forschungsgruppe
um Xu et al. [95] zeigten eine Resistenz des Mammakarzinoms gegenüber Bortezomib.
Klinische Versuche zur Kombination mit einem zweiten Zytostatikum haben verschiedene
Ergebnisse erbracht. Eine 2008 veröffentlichte Studie von Schmid et al. zur Kombination
von Capecitabin mit Bortezomib an therapierefraktären Mammakarzinom-Patientinnen
zeigte eine moderate Verlängerung des progressionsfreien Überlebens [80]. Die Kombination war für die Patientinnen gut verträglich und hatte wenige Nebenwirkungen. Die
Kombination von Bortezomib und Doxorubicin in einer 2010 veröffentlichten Studie von
Irvin et al. wurde gut toleriert, hatte aber keine signifikante Wirkungsverstärkung [40].
Zur Kombination von Cyclophosphamid und Bortezomib gibt es bis heute eine einzige
Arbeit aus dem Jahr 1999 von Teicher et al. [87]. In ihren Vorversuchen mit Mäusen
konnte gezeigt werden, dass die intraperitoneale Verabreichung von Bortezomib der
oralen Verabreichung vorzuziehen ist, da Bortezomib eine um ein Vielfach verstärkte
zytotoxische Wirkung bei einer nur gering erhöhten Knochenmarkstoxizität zeigte.
Bei den In-vivo-Kombinationsversuchen mit Cyclophosphamid und Bortezomib zum
Mammakarzinom konnte eine bis zu 40-fache Verstärkung der Zytotoxizität beobachtet
werden. Die Knochenmarkstoxizität verstärkte sich im Vergleich dazu nur um das
17-fache.
Anders als bei den Erwachsenen kommt Lungen- und Brustkrebs bei Kindern seltener
vor. Das Weichteilsarkom stellt nach den Malignomen des zentralen Nervensystems
(ZNS) die zweitgrößte Gruppe der soliden Tumoren in der Pädiatrie dar. Es ist mesenchymalen Ursprungs und kommt zu 60% an den Extremitäten vor. Die WHO hat 61
maligne Sarkomentitäten registriert. Die Vielzahl an Sarkomen erklärt die Uneinigkeit
und die widersprüchlichen Ergebnisse bei Studien zum Ansprechen auf Chemothera-
1 Einleitung
10
pieprotokolle. Die niedrig malignen Sarkome und Chondrosarkome sprechen nicht bis
kaum auf Chemotherapien an, weswegen sie chirurgisch angegangen werden sollten.
Bei inoperablen Fällen wird u.a. mit Ifosfamid, Doxorubicin, Cyclophosphamid und
Methotrexat in verschiedenen Kombinationen behandelt [67, 79, 94]. Bei Begleiterkrankungen oder reduziertem Allgemeinzustand sollte weniger aggressiv therapiert werden.
In solchen Fällen wird u.a. Trofosfamid als Monotherapie empfohlen. Die Ansprechwahrscheinlichkeit bei der Trofosfamid-Monotherapie ist gering und kann alternativ
mit einer neueren Substanz kombiniert werden [79]. Die bis jetzt vorliegenden Studien
zeigen jedoch keinen signifikanten Unterschied in der Mortalität beim Vergleich von
Mono- und Polychemotherapie [60, 73]. In der 2009 durchgeführten klinischen Studie
von Maurel et al. verglich man den Effekt von Doxorubicin mit dem der Kombination
von Doxorubicin und Ifosfamid [60]. Bei der Kombinationstherapie wurden mehr Nebenwirkungen beobachtet, aber keine Verlängerung des progressionsfreien Überleben.
Es gibt wenige Studien zu Sarkomen und der Behandlung mit Bortezomib. Diese
zeigen, dass Ewingsarkome [57], Rhabdomyosarkome [9] und Osteosarkome [82] sensibel gegenüber Bortezomib sind. In einer Phase-II-Studie von Maki et al. aus dem
Jahr 2005 zur Einzelbehandlung von Sarkomrezidiven mit Bortezomib wurde eine
nur geringfügige antineoplastische Aktivität beobachtet, weswegen man auch hier eine
Kombinationsbehandlung vorschlägt [58].
1.7 Fragestellung
Die meisten Neoplasien werden mit einer Kombination von Chemotherapeutika behandelt, da diese sich als effektiver als die jeweilige Einzelbehandlung erwiesen haben.
In Kapitel 1.4 und 1.6 werden Studien erwähnt, die gezeigt haben, dass Bortezomib
Eigenschaften hat, die eine Kombination mit einem zweiten Zytostatikum als vielversprechend erscheinen lassen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zu untersuchen, ob es
bei der Kombination von den Oxazaphosphorinen Trofosfamid und Mafosfamid mit Bortezomib in Zellversuchen zu einer Wirkungsverstärkung kommt und ob eine eventuelle
Wirkungsverstärkung durch die zeitversetzte Gabe der Substanzen beeinflusst wird. Die
Kombinationsbehandlungen wurden in Zellversuchen an den häufigsten Malignomen
der Frau, des Mannes und des Kindes untersucht. In vorliegender Studie wurden das
Mammakarzinom MX1, das Lungenkarzinom LX1 und das Weichteilssarkom S117 verwendet. Im Anschluss an die In-vitro-Untersuchungen wurde der Frage nachgegangen,
ob sich die Ergebnisse der Zellversuche am Tiermodell der Maus zum LX1 reproduzieren
lassen.
11
2 Material und Methoden
2.1 Material
2.1.1 Labormaterial
Tabelle 2.1: Labormaterial
Labormaterial
96 Well - Mikrotiterplatten
Falcon Röhrchen (15 ml, 50 ml)
sterile Pipetten
Pipettenspitzen (200 µl, 1000 µl)
Biocidal ZF Desinfektionsspray
Zellkulturflaschen 75cm2
Einfrierröhrchen, Cryo Tube
Tuberkulinspritze 1ml
Kanüle 26G, 0,45mm
Steriles Abdecktuch 45cm x 75cm
Skalpell 11er Klinge
Knopfsonde
Cutasept
Steri-Strip
Bezugsquelle
Nunc, Wiesbaden
Nunc, Wiesbaden
Eppendorf AG, Hamburg
Greiner, Griesheim
WAK Chemie Medical GmbH, Steinbach
Nunc, Wiesbaden
Nunc, Wiesbaden
BD Plastipak, Heidelberg
BD Pastipak, Heidelberg
Hartmann AG, Heidenheim
C. Bruno Bayha GmbH, Tuttlingen
Aesculap AG, Tuttlingen
Bode Chemie, Hamburg
Noba Verbandmittel, Wetter
2.1.2 Geräte
Tabelle 2.2: Geräte
Geräte
Bezugsquelle
Brutschrank Typ BB 6220 CU
Heraeus Instruments, Hanau
Werkbank
Gelaire, Sydney, Australien
Spektralphotometer für Mikrotiterplatten
Dynex Technologies, Berlin
Mikroskop ID 03
Carl Zeiss, Göttingen
Neubauer Zählkammer
Karl Hecht KG, Sondenheim/Rhön
Megafuge
Heraeus Sepatech, Osterode
2 Material und Methoden
12
Tabelle 2.2: Fortsetzung
Geräte
Elektronische Waage
Bezugsquelle
Sartorius, Göttingen
Wasserbad
GFL, Burgwedel
Ultraschallbad, Dandelin Sonorex, TK 52
Bandelin Electronic, Berlin
ELISA-Waschstation
Behring, Marburg
Rüttler, MS2 Minishaker
IKA-Werk GmbH, Staufen
Pipetus-Akku
Hirschmann, Eberstadt
Stickstoffbehälter
Cryson GmbH, Schöllkrippen
Wasserstrahlpumpe
KNF-Lab, Balterswil, Schweiz
Glaspasteurpipetten
Hecht- Assistent, Sondeheim
Käfig Makrolon Typ III
E. Becker und Co., Castrop-Rauxel
2.2 Reagenzien
2.2.1 Medien und Zusätze
Tabelle 2.3: Medien und Zusätze
Medien und Zusätze
RPMI 1640 Zellmedium
Einfriermedium Cryo-Safe I
Fetal Bovine Serum
Penicillin-Streptomycin
(Penicillin 50.000 IU/ml
Streptomycin 50 mg/ml)
Trypsin-EDTA-Lösung
Ampicillin
Rompun 2%
Pentobarbital-Na. 1,8 ml Amp.
Bezugsquelle
Cambrex Bio Science, Verviers, Belgien
c.c.pro GmbH, Oberdorla
Biochrom AG, Berlin
Gibco/ Invitrogen, Karlsruhe
Gibco/ Invitrogen, Karlsruhe
Ratiopharm, Ulm
BayerVital, Leverkusen
Apotheke UK-SH, Lübeck
2.2.2 Puffer und Stammlösungen
Tabelle 2.4: Puffer und Stammlösungen
Puffer und Stammlösungen
Bezugsquelle
MES-Puffer, Morpholenoethansulfonic acid
Gerbu, Gaiberg
Essigsäure 10%
J.T. Backer, Griesheim
Kristallviolett 0,1%
Sigma, Deisenhofen
2 Material und Methoden
13
Tabelle 2.4: Fortsetzung
Puffer und Stammlösungen
Glutaraldehyd Grade II 25% Lösung
Bezugsquelle
Sigma, Deisenhofen
Natriumchloridlösung 0,9%
Apotheke UK-SH, Lübeck
Ethanol 70% hergestellt aus Ethanol 96%
Apotheke UK-SH, Lübeck
Natriumhydroxid 1N (NaOH)
Apotheke UK-SH, Lübeck
Aqua destillata
Apotheke UK-SH, Lübeck
2.3 Zytostatika
2.3.1 Bortezomib
Bezugsquelle: Millennium Pharmaceuticals, Cambridge, USA
Summenformel: C19 H25 BN4 O4
Bortezomib ist eine Dipeptidyl-Borsäure. Das bei den Versuchen verwendete Bortezomib
war eine fertig hergestellte Injektionslösung, die aus den Beständen der stationären
Therapie zur Verfügung gestellt wurde. Die Lösung wurde aliquotiert und bei -20°C
gelagert. Bortezomib hat eine Molekulargewicht von 384,24. Die verschiedenen Konzentrationen für die einzelnen Versuche wurden durch Verdünnung mit Medium hergestellt
(Kap. 2.7.2).
2.3.2 Trofosfamid
Bezugsquelle: Baxter Oncology, Frankfurt
Summenformel: C9 H18 Cl3 N2 O2 P
Trofosfamid wurde in zwei Formen angewandt. Das aktivierte Trofosfamid, auch 4OHoder 4OOH-Trofosfamid genannt, wurde in den Zellversuchen angewandt. Die inaktive
Grundsubstanz Trofosfamid wurde in den Tierversuchen verwendet. Das kristalline 4OHTrofosfamid hat ein Molekulargewicht von 355,6. Für die Versuche wurden Röhrchen
mit 2 µg Zytostatikum eingewogen und bei -80°C gelagert, um sie bei Bedarf für die
Behandlung der Zellen als Stocklösung nutzen zu können. Die gewünschten Konzentrationen wurden mittels einer Verdünnungsreihe hergestellt (Kap. 2.7.2).
Das inaktive Trofosfamid mit einem Molekulargewicht von 323,59 wurde ebenfalls als
kristalline Substanz geliefert. Es wurde bei -80°C gelagert, wobei für die Versuche
Röhrchen mit jeweils 80 mg Trofosfamid abgewogen wurden. Vor Behandlung der
Tiere wurde das Trofosfamid in 16 ml 0,9% Kochsalzlösung mittels des Ultraschallbades aufgelöst, wonach die gewünschte Menge intraperitoneal (i.p.) verabreicht wurde
2 Material und Methoden
14
[13, 54, 48, 44, 91]. Bei der peroralen (p.o.) Therapie wurde in Abhängigkeit von Anzahl
und Gewicht der Tiere die gewünschte Menge Trofosfamid in dem jeweils nötigen
Volumen Leitungswasser gelöst [8, 59].
2.3.3 Cyclophosphamid
Bezugsquelle: Pfizer, Karlsruhe
Summenformel:C7 H15 Cl2 N2 O2 P
Das kristalline Cyclophosphamid von der Firma Pfizer wurde aus den Beständen der
stationären Therapie zur Verfügung gestellt. Das Pulver wurde bei Raumtemperatur
trocken gelagert. Am Tag der Therapie wurde mit physiologischer Kochsalzlösung die
gewünschte Dosis hergestellt, welche vom Körpergewicht des Versuchstier abhängt (Kap.
2.8.5). Das Molekulargewicht beträgt 279,1.
2.3.4 Mafosfamid
Bezugsquelle: NIOMECH, Bielefeld
Summenformel: C9 H18 C12 N2 O5 P S2 xC6 H14 N
Mafosfamid wurde in seiner kristallinen Form als Mafosfamid L-Lysine mit einem
Molekulargewicht von 500,5 g/mol von Niomech bezogen und bei -20°C trocken gelagert.
Für die Versuche wurden Röhrchen mit 2 mg Zytostatikum vorbereitet, um sie bei
Bedarf für die Behandlung der Zellen als Stocklösung zu verwenden. Die gewünschten
Konzentrationen wurden anschließend anhand einer Verdünnungsreihe, wie in Kapitel
2.7.2 beschrieben, hergestellt [13, 54, 48, 44, 91]
2.4 Zelllinien
Tabelle 2.5: Auflistung der verwendeten Tumorzelllinien
Zelllinie
Histologie
Bezugsquelle
Etablierung
S117
polymorphkerniges
Sarkom der
Schilddrüse
Cell Lines
Service
Heidelberg
in vitro etabliert
von H. Löhrke, 1985
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
2 Material und Methoden
15
Tabelle 2.5: Fortsetzung
Zelllinie
Histologie
Bezugsquelle
Etablierung
MX1
invasives duktales
Mammakarzinom
ohne
Östrogenrezeptoren
Cell Lines
Service
Heidelberg
in vitro etabliert
von H. Löhrke, 1985
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
LX1
kleinzelliges
Bronchialkarzinom
Cell Lines
Service
Heidelberg
in vitro etabliert
von H. Löhrke, 1985
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
2.5 Zellbiologische Methoden
2.5.1 Herstellung der Lösungen und Medien für die
Zellkultur
Tabelle 2.6: Zusammenstellung der verwendeten Lösungen und Medien
Medium, Lösung
Komponenten
Menge
Kulturmedium
RMPI 1640 (25 mM Hepes, L-Glutamin)
fetales Kälberserum,
Penicillin-Streptomycin
(50.000IU/ml und 50 mg/ml)
450 ml
50 ml
1 ml
Gefriermedium
Cryo-safe
gebrauchsfertig
Glutaraldehyd 11%
Glutaraldehyd 25%
NaCl 0,9%
44 %
56 %
Trypsin EDTA
Trypsin EDTA
gebrauchsfertig
MES Puffer
200mM pH 6,0
MES
Aqua dest.
NaOH 1N
4,2652g
100 ml
bis pH 6,0
Kristallviolett 0,1%
Kristallviolett
MES-Puffer pH 6,0
100 mg
100 ml
Essigsäure 10%
Essigsäure 100%
Aqua dest.
5 ml
45 ml
Pentobarbital-Na.
-Rompun-Lsg.
Pentobarbital-Na.
NaCl-Lsg. 0,9%
Rompun 2%
NaCl-Lsg. 0,9%
1
9
1
9
ml
ml
ml
ml
2 Material und Methoden
16
2.6 Zellkultur
2.6.1 Steriles Arbeiten
Um die Kontamination der Zellkulturen mit Mikroorganismen zu vermeiden, wurde
steril gearbeitet. Alle Arbeiten mit den Zellen wurden unter der sterilen Werkbank
durchgeführt. Die Arbeitsfläche und die Arbeitsmaterialien wurden zu Beginn der Arbeit
mit 70% Ethanol desinfiziert. Außerdem wurden steril verpackte Einmalartikel benutzt
und zuvor autoklavierte Glasmaterialien.
2.6.2 Kultivieren und Passagieren
Es wurden die humanen Zelllinien MX1, LX1 und S117 verwendet (Tab. 2.5). Die
Tumorzellen wurden als Aliquots von 4x106 Zellen in flüssigem Stickstoff gelagert. Um
ausreichend Zellen für die Versuchsansätze zu erhalten, mussten sie nach dem Auftauen
in Kulturflaschen (75 cm2 ) subkultiviert werden. Zur Vermehrung wurden die Zellen,
die als adhärente Monolayer wachsen, ab einer Konfluenz von ca. 95 % passagiert, indem
sie auf zwei oder mehr Flaschen verteilt wurden.
Die in flüssigem Stickstoff kryokonservierten Tumorzellen wurden in einem 37°C warmen Wasserbad aufgetaut und anschließend in Kulturmedium aufgenommen und in
ein Falconröhrchen überführt. Um die Tumorzellen vom restlichen Gefriermedium zu
befreien, wurden die Röhrchen mit der Zellsuspension drei Minuten bei 1000-1500
Umdrehungen per Minute (U/min) zentrifugiert, und das Medium wurde anschließend
abgesaugt. Das übriggebliebene Zellpellet wurde in Kulturmedium resuspendiert und
auf Zellkulturflaschen verteilt. Diese wurden im Brutschrank bei 37°C in wasserdampfgesättigter Atmosphäre mit 5% CO2 kultiviert. Vor den Versuchen fand immer eine
Subkultivierung statt, um eventuelle Schäden durch die Kryokonservierung auszuschließen.
Während die MX1- und LX1-Zellen alle drei Tage subkultiviert wurden, reichten für
die Vermehrung der S117–Zellen vier Tage aus. Für das Passagieren der Zellen wurde
zunächst das Nährmedium abgesaugt, durch Zugabe von 10 ml 0,9% Kochsalzlösung
wurden die Zellen gespült und anschließend mit einer 10%igen Trypsin-Lösung für 5 Minuten bei 37°C inkubiert. Durch Beklopfen der Kulturflasche lösten sich die Zellen vom
Flaschenboden. Um die Trypsinwirkung zu neutralisieren, wurden fünf ml Kulturmedium zugegeben. Diese Suspension wurde in einem 50 ml-Falconröhrchen bei 1500 U/min
für 3 Minuten zentrifugiert. Die S117-Zellen wurden bei 1000 U/min über die gleiche Zeit
2 Material und Methoden
17
zentrifugiert. Der Mediumüberstand wurde abgesaugt und das Pellet in Medium resuspendiert. Anschließend wurde die Zellzahl, mittels der Neubauerzählkammer bestimmt,
und pro Kulturflasche wurden 4–6x106 Tumorzellen eingesät.
2.6.3 Kryokonservierung
Für die Kryokonservierung von Zellen wurde das Pellet wie oben beschrieben gewonnen und in Cryo-Safe-Medium resuspendiert. Durch Cryo-Safe-Medium wird das
Auskristallisieren von Wasser im Zellinneren verhindert. Dabei wurde die Zellzahl diesmal auf 4x106 Zellen/ml eingestellt. Die Zellsuspension wurde in Nunc-Kryoröhrchen
mit einem Volumen von je 1,8 ml überführt und anschließend einen Tag bei -80°C
heruntergekühlt. Die Kryoröhrchen wurden am nächsten Tag in flüssigen Stickstoff
umgelagert.
2.7 Proteinchemische Methode
2.7.1 Kristallviolett-Assay
Der Kristallviolett-Assay wurde erstmals von Joseph E. Grady 1960 beschrieben [33]
und für die vorliegenden Versuche - wie von W. Kueng 1989 optimiert [47] - durchgeführt.
Mit dieser Methode erhält man ein quantitatives Maß für vitale Zellen. Die Versuche
wurden in 96-Well-Platten durchgeführt, die mit einer zuvor festgelegten Anzahl Zellen
beimpft wurden. Die zu messenden Zellen wurden 15 Minuten mit einer 11%-igen
Glutaraldehydlösung auf einem Plattenrüttler bei 500 U/min inkubiert (Tab. 2.6). Nach
Entfernung des Überstands und einem Waschschritt mit destilliertem Wasser wurden
die Versuchsplatten luftgetrocknet. Anschließend wurden die Zellen mit einer 1%-igen
Kristallviolett-Lösung gefärbt und 20 Minuten auf einem Plattenrüttler inkubiert (Tab.
2.6). Da abgestorbene Zellen ihre Adhärenz verlieren, wurden diese samt dem freien
Farbstoff durch den folgenden Waschschritt entfernt. Anschließend wurden die Platten
luftgetrocknet und die verbleibenden angefärbten Zellen danach mit 1 ml 10% Essigsäure
lysiert (Tab. 2.6). Auf diese Weise wurde der Farbstoff freigesetzt, dessen optische Dichte
bei 590 nm im Photometer bestimmt wurde. Durch die Farbstoffkonzentration bzw. die
optische Dichte kann man auf die Zellkonzentration rückschließen.
2 Material und Methoden
18
2.7.2 Zytostatikaaufbereitung
Für die Herstellung von Verdünnungsreihen wurden Stocklösungen von Mafosfamid (1
mmol/l), 4OH-Trofosfamid (1 mmol/l) und Bortezomib (1 µmol/l) angesetzt (siehe hierzu auch Kapitel 2.3). Die Zytostatika wurden in Medium suspendiert. Anschließend wurden Mafosfamid und 4OH-Trofosfamid für 3 Minuten im verschlossenen Reagenzglas in
ein Ultraschallbad gestellt, um die vollständige Lösung der Stoffe im Medium zu sichern.
Zur Bestimmung der geeigneten Mafosfamid- und 4OH-Trofosfamid-Konzentrationen
wurden die Arbeiten von Klink et al., Letsch et al. und Braasch et al. herangezogen
[54, 11, 44]. Die Arbeit von Teicher et al. diente als Orientierung bei der Bestimmung
der Bortezomibkonzentrationen [87]. Die Bortezomibkonzentrationen werden in der vorliegenden Arbeit als Inhibiting Concentration“ IC25, IC50 oder IC75 angegeben, und
”
entsprechen bei der jeweiligen Zelllinie einer Wachstumshemmung von 25, 50 oder 75%
(durch Bortezomib). Die verschiedenen IC-Werte von Bortezomib sind im Ergebnisteil
in Tabelle 3.1 dargestellt. Die Konzentrationsreihen der Oxazaphosphorine sind im
Ergebnisteil in Tabelle 3.2 dargestellt.
2.7.3 Behandlungsschemata
Da, abgesehen von den verwendeten Zytostatikakonzentrationen, der Versuchsaufbau bei
allen Zelllinien identisch war, wird dieser im Folgenden exemplarisch an einer Zelllinie
dargestellt. Die 96-Well-Platten wurden am Tag 1 des Versuchs mit Zellen beimpft.
LX1- und S117-Platten wurden mit 3x103 Zellen pro Well beimpft, und MX1-Platten
wurden mit 5x103 Zellen pro Well beimpft.
Der zweite Schritt, die Behandlung, wurde am Tag 2 durchgeführt. Je nach Versuch
wurden unterschiedliche Behandlungsschemata angewandt. Es wurden Kombinationsversuche durchgeführt, in denen die Zytostatika zeitgleich und zeitversetzt gegeben
wurden. Bei den zeitgleichen Versuchen gab es eine unbehandelte Kontrollplatte und
jeweils eine Kontrollplatte zur Einzelbehandlung mit Mafosfamid, 4OH-Trofosfamid und
Bortezomib mit den zuvor festgelegten Konzentrationsreihen, die in den Tabellen 3.1
und 3.2 im Ergebnisteil dargestellt sind. Die Versuchsplatten wurden mit Mafosfamid
und Bortezomib IC25 bzw. 4OH-Trofosfamid und Bortezomib IC25 behandelt. Die
gleichen Versuche wurden ebenfalls mit Bortezomib IC50 und IC75 durchgeführt (Tab.
2.7).
Bei den zeitversetzten Kombinationsversuchen wurden die Zellen mit einer Stunde
Zeitverzögerung behandelt. Dies ist ebenfalls in Tabelle 2.7 dargestellt. Es wurde zum
Zeitpunkt null Stunden (0h) mit Bortezomib (IC25 oder IC50) behandelt, und eine
2 Material und Methoden
19
Stunde später (1h) mit Mafosfamid bzw. 4OH-Trofosfamid und umgekehrt, in den
gleichen Konzentrationen wie die zeitgleichen Kombinationen. Der Versuchsaufbau
ähnelt dem Aufbau der simultan behandelten Zellen. Es wurden wie zuvor eine unbehandelte Kontrollplatte, sowie eine Kontrollplatte für Mafosfamid, 4OH-Trofosfamid
und Bortezomib verwendet. Diesmal wurde jedoch für Bortezomib eine Kontrollplatte für die Zeitpunkte 0h und 1h benötigt. In diesen Versuchen wurde Bortezomib
IC75 ausgeschlossen, da der zytotoxische Effekt der Kombinationen mit Bortezomib
IC75 in den zuvor durchgeführten simultanen Behandlungen zu hoch war. Mit dem
Verdünnungseffekt, der entsteht, wenn man ein Zytostatikum zum Zeitpunkt 1h dazugibt, wurde folgendermaßen umgegangen: Die Versuchsplatte wurde mit 200 µl des
ersten Zytostatikums in normaler Konzentration beimpft und nach einer Stunde mit 10
µl des zweiten Zytostatikums, welches eine 21-mal höhere Konzentration hatte. Dadurch
fällt die Konzentration des ersten Zytostatikums mit ca. 5%, welches als akzeptabel
angesehen wurde. Die genannten zeitversetzten Kombinationsversuche wurden ebenfalls
mit zwei Stunden Verzögerung durchgeführt (Tab. 2.7). In diesem Fall wurde jedoch
nur Bortezomib IC50 angewandt, da aufgrund der vorangegangenen Versuche dies am
erfolgversprechendsten erschien.
Im dritten Schritt wurde die Zellüberlebensrate gemessen. Dies geschah anhand des
Kristallviolett-Assays, wie unter Kapitel 2.7.1 beschrieben. Die Versuchsreihen mit
LX1 und S117 wurden 48 Stunden nach Behandlung gemessen. Die Versuchsreihen mit
MX1-Zellen wurden wegen der geringen Teilungsrate, erst 72 Stunden nach Behandlung
gemessen. Die Absorbtionswerte wurden mit den Computerprogrammen Microsoft Excel
und GrafPad Prism ausgewertet und dargestellt.
Tabelle 2.7: Behandlungsschemata der einzelnen Zelllinien
Einzeltherapie
MX1
LX1
S117
Bortezomib (B)
Mafosfamid (M)
Trofosfamid (T)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Zeitgleich Kombinationsbehandlung mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75
B+M
B+T
x
x
x
x
x
x
Um 1h versetzte Kombinationsbehandlung mit Bortezomib IC25 und IC50
B 0h + M 1h
M 0h + B 1h
B 0h + T 1h
T 0h + B 1h
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
2 Material und Methoden
20
Tabelle 2.7: Fortsetzung
MX1
LX1
S117
Um 2h versetzte Kombinationsbehandlung mit Bortezomib IC50
B 0h + M 2h
M 0h + B 2h
B 0h + T 2h
T 0h + B 2h
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
2.8 Tierexperimentelle Versuche
2.8.1 Tierhaltung
Die in den Versuchen verwendeten Nu/Nu-Nacktmäuse wurden aus der Züchtung von
Taconic erworben. Durch Deletion eines Gens sind die Nacktmäuse athymisch, was
eine fehlende T-Zellprägung zur Folge hat. Artfremde Zellen werden daher nur bedingt
vom Immunsystem der Maus erkannt und abgestoßen, was diese Mäuse zum idealen
Wirt von Xenografts macht. Die Tiere wurden in der spezifisiert pathogenfreien (SPF)
Abteilung der Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Lübeck gehalten. Futter
und Käfigstreu wurde bei der Firma Altromin erworben. Die Mäuse bekamen Leitungswasser ad libitum und hatten einen konstanten Tag-/Nacht-Rhythmus. Gemäß dem
Tierschutzgesetz wurden alle Tierversuche dieser Dissertation unter der Tierversuchsantragsnummer V742-72241 122-4 (22-3/05) vom Ministerium für Umweltschutz, Natur
und Forsten des Landes Schleswig-Holstein genehmigt.
2.8.2 Narkose
Die Narkose wurde mittels einer Mischung aus Nembutal (Pentobarbital-Natrium) und
Rompun durchgeführt (Tab. 2.6). Hierfür wurde Nembutal, wie auch Rompun 2% mit
einer isotonischen Kochsalzlösung im Verhältnis 1:10 verdünnt. Beide Lösungen wurden
zu gleichen Teilen gemischt (1:1). Die zu verabreichende Dosis war vom Gewicht des
Versuchstier abhängig (8 ml/kg KG Nembutal sowie 8 ml/kg KG Rompun 2%). Zur
Betäubung eines Tiers wurde nach Desinfektion der Haut die Nembutal-/RompunLösung i.p. injiziert.
2 Material und Methoden
21
2.8.3 Tumoranzüchtung
In den Tierversuchen wurde die Tumoranzüchtung im Nacken der Maus wie folgt
durchgeführt: Es wurde ausschließlich die Tumorzelllinie LX1 verwendet. In einem
ersten Schritt wurden die Zellen in vitro kultiviert, wie unter Kapitel 2.6 beschrieben.
Anschließend wurde das Zellpellet zweimal mit 20 ml Zellkulturmedium gewaschen. Das
gereinigte Zellpellet wurde in Ringerlösung resuspendiert, und die Zellen wurden auf eine
Konzentration von 2 - 4x106 Zellen pro 100 µl eingestellt. Diese wurden dann in einer 1
ml-Spritze aufgenommen und unverzüglich weiterverarbeitet, d.h. dem Anzuchtstier
nach Desinfektion der Haut in den Nacken injiziert. Dazu wurde für jede Maus eine
neue 12er Kanüle verwendet. Als Prophylaxe wurde für die drei darauffolgenden Tage
Ampicillin (10 mg/kg KG) ins Trinkwasser gegeben. Um die Maus mit den Zellen
zu beimpfen, wurde sie, wie zuvor beschrieben, mit der Nembutal-/Rompun-Lösung
narkotisiert (Kap. 2.8.2).
2.8.4 Tumortransplantation
Bei einem Tumorvolumen von mindestens 300 mm3 wurde der Tumor entweder auf ein
neues Anzuchttier oder ein Versuchstier transplantiert. Dazu wurden die Tiere, wie unter
Kapitel 2.8.2 narkotisiert. Unter aseptischen Bedingungen wurde der Tumor explantiert
und auf einer Petrischale in ca. 1 mm3 große Tumorstückchen zerteilt. Zum Schutz vor
Austrocknung lagerten die Tumorstückchen bis zur Implantation in einer Petrischale
mit 0,9% Kochsalzlösung. Nach der Entnahme des Tumors wurde das narkotisierte
Tier durch Genickbruch getötet. Bei den Anzuchttieren wurde der Tumor ins Genick
transplantiert und bei den Versuchstieren in die Flanke. Von der Implantationsstelle
abgesehen, war der Transplantationsvorgang identisch. In Narkose und unter sterilen
Bedingungen wurde an der gewünschten Stelle ein ca. 0,5 cm langer Hautschnitt
vorgenommen und mit Hilfe einer Kiefersonde eine subkutane Hauttasche präpariert.
Nach der Implantation eines Tumorstückchens wurde der Schnitt mit einem Steri-Strip
verschlossen. Zur Infekionsprophylaxse verabreichte man den Tieren Ampicillin über
das Trinkwasser, wie in Kapitel 2.8.3 beschrieben. Transplantationsdatum, Tumortyp
und Passage wurden entsprechend vermerkt. Jeden zweiten bis dritten Tag wurde das
Tumorwachstum kontrolliert (Kap. 2.9).
2.8.5 Behandlungsschemata
Die Therapie wurde bei einem Tumorvolumen von 100-150 mm3 begonnen. Die Berechnung des Tumorvolumens ist in Kapitel 2.9 beschrieben. Es wurde mit Trofosfamid,
2 Material und Methoden
22
Cyclophosphamid und Bortezomib behandelt. Die Wirkung einer Einzeltherapie mit je
einem der drei Medikamente wurde untersucht sowie die Kombination von Bortezomib
und Trofosfamid bzw. Cyclophosphamid. Bortezomib wurde zweimal wöchentlich verabreicht. Trofosfamid und Cyclophosphamid wurden i.p. einmal alle 14 Tage verabreicht.
Bortezomib wurde i.p. injiziert in den Konzentrationen 0,3 mg/kg(KG), 0,6 mg/kg(KG)
und 1,0 mg/kg(KG). Trofosfamid wurde i.p. als Stoßtherapie von 176,4 mg/kg(KG)
verabreicht. Cyclophosphamid (als Äquvalent zu Mafosfamid der In-vitro-Versuche)
wurde i.p. als Stoßtherapie von 176,4 mg/kg(KG) verabreicht. Außerdem wurde die
metronomische Therapie mit der Stoßtherapie von Trofosfamid in Kombination mit
Bortezomib i.p. untersucht. Hierbei wurde Trofosfamid (19 mg/kg(KG)) kontinuierlich über das Trinkwasser verabreicht und zwei-mal wöchentlich mit Bortezomib (0,6
mg/kg (KG)) i.p. kombiniert. Während der Versuche wurde dreimal wöchentlich das
Tumorvolumen bestimmt und vermerkt, ob Nekrosen auf dem Tumor zu sehen waren.
2.9 Biometrie und Statistik
Bei den in den Graphiken angegebenen Werten handelt es sich um Mittelwerte (Mean)
und Standardfehler (SEM). Die Berechnung und Darstellung der Werte erfolgte mit dem
Computerprogramm ExcelTM. Die IC-Werte wurden an den Graphiken des Computerprogramms GraphPad Prism 4 berechnet. Die Zellüberlebensrate wurde anhand der
optischen Dichte (OD) errechnet. Dabei wurde eine unbehandelte Kontrolle als 100%
Zellüberleben gewertet. Folgende Formel wurde zur Berechnung der Zellüberlebensrate
verwendet:
ODP robe
Zellüberlebensrate% = 100 ODKontrolle
Zum Vergleich der Mittelwerte wurde der Mann-Withney-U-Test verwendet, da es
sich um ein parameterfreies Prüfverfahren handelt, bei dem die Voraussetzung der
Normalverteilung nicht erfüllt sein muß. Ein Signifikanzniveau (p) ≤ 0,05 wurde als statistisch signifikant gewertet. Es wurde untersucht, ob es einen signifikanten Unterschied
zwischen der Kontrolle und der Kombinationstherapie gibt. Dazu wurden die jeweiligen
Mittelwerte bei jeder verwendeten Konzentrationsstufe miteinander verglichen. Die
Werte sind tabellarisch u.a. im Anhang C dargestellt. Die p-Werte wurden mit dem Programm PAST“ (Paleontological Statistics Software) berechnet (Universität Blindern
”
in Oslo, Norwegen [34]). Bei den zeitversetzten Kombinationsversuchen wurde mehr als
ein Vergleich pro Datensatz durchgeführt, was es nötig machte, das Signifikanzniveau
anzupassen, um eine Kumulation des Alphafehlers zu vermeiden. Die AlphafehlerKumulierung besagt, dass mehr Vergleiche pro Datensatz das Risiko erhöhen, ein
2 Material und Methoden
23
falsch positives Ergebnis zu bekommen. Nach der Bonferroni-Methode für multiple
Paarvergleiche adjustiert man das Signifikanzniveau, indem man das initial festgelegte
Signifikanzniveau (in vorliegender Arbeit p≤0,05) durch die Anzahl der Vergleiche
teilt. Bei den zeitversetzten Versuchen wurden bis zu zwei Vergleiche pro Datensatz
durchgeführt, weswegen das Signifikanzniveau bei p≤0,025 lag.
Außerdem wurde als Mittel der Effektmessung der Combination Index“ (CI) ange”
wandt. Dieser beruht auf einer von Chou und Talalay entwickelten Methode, welche der
quantitativen Beschreibung einer Kombinationstherapie dient [17]. Wenn die Gesamtwirkung zweier Medikamente die Summe der Einzelwirkungen ist, spricht man von einem
additiven Effekt (CI=1). Ein synergistischer Effekt liegt vor, wenn die Gesamtwirkung
zweier Medikamente die Summe der Einzelwirkungen übertrifft (CI<1). Wenn die Gesamtwirkung zweier Medikamente niedriger ist als die jeweiligen Einzelwirkungen, wird
das als antagonistischer Effekt bezeichnet (CI>1). Der CI wurde mit der Software Cal”
cuSyn“ von Firma Biosoft berechnet. Um den CI genauer zu beschreiben, empfiehlt der
Hersteller eine Unterteilung des CI, wie in Tabelle 2.8 dargestellt.
Tabelle 2.8: Unterteilung des CI
Beschreibung
CI
stark synergistisch
synergistisch
moderat synergistisch
leicht synergistisch
additiv
leicht antagonistisch
moderat antagonistisch
antagonistisch
stark antagonistisch
0,10 - 0,30
0,30 - 0,70
0,70 - 0,85
0,85 - 0,90
0,90 - 1,10
1,10 - 1,20
1,20 - 1,45
1,45 - 3,30
3,30 - 10
Um die abschließende Diskussion zu erleichtern, soll der Begriff subadditiver Effekt“
”
ergänzend definiert werden, welcher infolge CalcuSyn schon in den antagonistischen
Bereich gehört. Als subadditiv wird der Effekt definiert, bei dem die Gesamtwirkung
zweier Medikamente geringer ist als die Summe der Einzelwirkungen, hingegen höher
ist als die jeweiligen Einzelwirkungen. Diese Definitionen orientieren sich an dem
Buch Anästhesiologische Pharmakotherapie“ von Holger Thiel und Norbert Roewer
”
[88].
In den Tierversuchen wurde das Tumorvolumen mit Hilfe eines Messschiebers berechnet.
Der Tumor wurde in Längs- und Querrichtung ausgemessen. Da die Tiefe eines Tumors
2 Material und Methoden
24
nicht mit einfachen Mitteln gemessen werden kann, wurde folgende viel verwendete
Formel zu Hilfe genommen:
Volumen (mm3 ) = Länge (mm) x Breite (mm2 )/ 2 [21, 29]
Der Behandlungseffekt wurde anhand der Tumorwachstumsverzögerung gemessen. Dies
ist die Zeit, die benötigt wird, um ein gewisses Tumorvolumen zu erreichen im Vergleich zur jeweiligen Kontrolle. In diesem Fall wurden 800 mm3 als Zielwert festgelegt.
25
3 Ergebnisse
3.1 In-vitro-Versuche
3.1.1 Ermittlung der IC-Werte von Bortezomib
Um die IC25-, IC50- und IC75-Werte für Bortezomib für die Zelllinien MX1, LX1 und
S117 (Kap. 2.4) zu ermitteln, wurden die Zellen mit einer steigenden Konzentrationsreihe
von Bortezomib behandelt. Anschließend wurde die relative Zellüberlebensrate mit
dem Kristallviolett-Assay (Kap. 2.7.1) ermittelt. Die benötigte Dosis, um 25% (IC25),
50% (IC50) bzw. 75% (IC75) des Zellwachstums zu hemmen, wurde berechnet. In der
Tabelle 3.1 sind die ermittelten Werte für alle drei Zelllinien zusammengefasst. Der
Abbildung 3.1 kann man entnehmen, dass die drei Zelllinien gegenüber einer Behandlung
mit Bortezomib sensibel reagieren. Am empfindlichsten reagierten die LX1-Zellen auf
eine Bortezomibbehandlung, wohingegen die MX1-Zellen am unempfindlichsten waren;
sie benötigten bei einer IC50 eine um das 4,5-fache höhere Dosis als die MX1-Zellen.
Die S117-Zellen lagen bei der IC25 und IC50 nur geringfügig höher als die LX1Zellen.
Tabelle 3.1: Zusammenfassung der IC25, IC50 und IC75 von Bortezomib der Zelllinien
Zelllinie
MX1
LX1
S117
Bortezomib IC25
6,98 nmol/l
2,92 nmol/l
3,93 nmol/l
Bortezomib IC50
18,36 nmol/l
4,03 nmol/l
6,04 nmol/l
Bortezomib IC75
53,12 nmol/l
5,25 nmol/l
18,90 nmol/l
26
Rel.Zellüberlebensrae im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
1,25
2,5
5
7,5
10
15
20
30
40
50
60
Bortezomib [nmol/l]
LX1
MX1
S117
Abbildung 3.1: Dargestellt sind die Zellüberlebensraten für Bortezomib bei den Zelllinien
MX1 (n=10), LX1 (n=10) und S117 (n=10). Die y-Achse stellt die
relative Überlebensrate im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle, und
die x-Achse die untersuchte Bortezomibkonzentration in nmol/l dar.
3.1.2 Ermittlung der Konzentrationsreihen von Mafosfamid
und 4OH-Trofosfamid
Außerdem wurden in dieser Arbeit Mafosfamid und 4OH-Trofosfamid zur Behandlung der drei Zelllinien untersucht. Das in den In-vitro-Versuchen verwendete 4OHTrofosfamid wird im folgenden Text als Trofosfamid bezeichnet. In der Tabelle 3.2
ist die jeweilige IC50 der beiden Oxazaphosphorine dargestellt. Trofosfamid zeigte
für alle drei Zelllinien eine geringfügig höhere IC50 als Mafosfamid. In der gleichen
Tabelle sind die in den Versuchen verwendeten Konzentrationsreihen für die einzelnen
Zelllinien aufgeführt. Die in den Arbeiten von Klink et al. [44] und Letsch et al. [54]
verwendeten Oxazaphosphorin-Konzentrationen wurden mit der vorliegenden Arbeit
bestätigt.
Tabelle 3.2: Konzentrationsreihen der Oxazaphosphorine
Oxazaphosphorin
IC50
Mafosfamid
Konz.reihe
IC50
Trofosfamid
Konz.reihe
MX1
5,91 µmol/l
1,25; 2,5; 5; 7,5;
10; 15 µmol/l
12,85 µmol/l
2,5; 5; 10; 15; 20;
30 µmol/l
LX1
11,83 µmol/l
2,5; 5; 10; 20; 40
µmol/l
16,75 µmol/l
2,5; 5; 10; 20; 40
µmol/l
S117
15,07 µmol/l
5; 10; 15; 20; 30
µmol/l
16,08 µmol/l
5; 10; 15; 20; 30
µmol/l
3 Ergebnisse
27
3.1.3 Zeitgleiche Kombinationsbehandlung
Die Zelllinien wurden mit den in Tabelle 3.2 aufgeführten Konzentrationsreihen für
Mafosfamid oder Trofosfamid behandelt und mit Bortezomib IC25, IC50 bzw. IC75
(Tab. 3.1) kombiniert. Als Kontrolle diente eine Behandlung mit Mafosfamid und Trofosfamid als Einzeltherapie. Um Unterschiede in den Kombinationsbehandlungen und
den Einzelbehandlungen zu ermitteln, wurden die Zellüberlebensraten der Kombinationsbehandlungen mit denen der Einzelbehandlung verglichen. Im Folgenden wird über
Signifikanzen geschrieben, die sich auf den Vergleich mit der jeweiligen Einzelbehandlung
beziehen. Die berechneten p-Werte sind im Anhang für die Zelllinien MX1, LX1 und
S117 zu sehen (Anhang C). Außerdem wird der Combination Index“ (CI) verwendet,
”
um zu beurteilen, ob eine Kombinationsbehandlung einen wirkungsverstärkenden oder
einen wirkungsabschwächenden Effekt hat. Dies wird in Kapitel 2.9 und Tabelle 2.8
beschrieben.
3.1.3.1 Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid und
Bortezomib
In den Abbildungen 3.2-3.4 wird an den Zelllinen MX1, LX1 und S117 die Einzeltherapie
mit der Mafosfamidkonzentrationsreihe im Vergleich zur Kombinationstherapie der
Konzentrationsreihe mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75 gezeigt. Abbildung 3.2
stellt die zeitgleiche Kombinationsgabe an der Zelllinie MX1 dar. Es konnten für alle
Mafosfamidkonzentrationen bei der Kombinationsgabe mit Bortezoimb IC75 signifikante
Unterschiede ermittelt werden (Tab. 3.3). Bei den Kombinationen mit Bortezomib IC50
waren alle Messpunkte signifikant bis auf den mit der höchsten Mafosfamidkonzentration.
Im Gegensatz dazu konnten Signifikanzen bei der Kombination mit Bortezomib IC25
nur für die Mafosfamidkonzentrationen 1,25 µmol/l bis 5 µmol/l ermittelt werden. Die
Kombination von Mafosfamid und Bortezomib IC50 zeigte CI-Werte knapp über und
unter eins, was einem moderat antagonistischen bis moderat synergistischen Effekt
entspricht (Tab. 3.4).
In Abbildung 3.3 sind die Kombinationsversuche für das LX1 abgebildet. Die Kombination von Mafosfamid mit Bortezomib IC25 war dem Kurvenverlauf der Kontrolle sehr
ähnlich. Nur bei der Mafosfamidkonzentration von 5 µmol/l konnte eine Signifikanz
nachgewiesen werden (Tab. 3.3). Die Kombinationen mit Bortezomib IC50 bzw. IC75
ähnelten sich in ihrem Verlauf und unterschieden sich signifikant von der der Kontrolle
anhand der niedrigsten drei bzw. vier Mafosfamidkonzentrationen. Die Kombination
von Mafosfamid und Bortezomib IC50 zeigte CI-Werte über eins entsprechend einem
moderat antagonistischen bis antagonistischen Effekt (Tab. 3.4).
3 Ergebnisse
28
Die Ergebnisse der Versuche mit der Zelllinie S117 sind in Abbildung 3.4 dargestellt.
Auch hier war der Kurvenverlauf der Kombination mit Bortezomib IC25 der Kontrolle
sehr ähnlich und wies keinen signifikanten Unterschied auf (Tab. 3.3). Die Kombination von Mafosfamid mit Bortezomib IC50 zeigte signifikante Unterschiede für die
drei niedrigsten Mafosfamidkonzentrationen. Ähnlich war es bei der Kombination mit
Bortezomib IC75, die mit Ausnahme der beiden höchsten Mafosfamidkonzentrationen
Signifikanzen zeigte (Tab. 3.3). Die Kombination von Mafosfamid mit Bortezomib IC50
zeigte CI-Werte, die knapp unter eins lagen, und belegen somit einen additiven bis
moderat synergistischen Effekt (Tab. 3.4).
Tabelle 3.3: Signifikante (+) und nicht signifikante (-) Unterschiede der zeitgleichen
Kombinationsbehandlungen mit Mafosfamid und Bortezomib IC25, IC50
bzw. IC75 an den Zelllinien MX1, LX1 und S117. Signifikanzniveau p≤
0,05.
MX1
LX1
S117
Mafosfamid µmol/l
M vs. M + B IC25
M vs. M + B IC50
M vs. M + B IC75
Mafosfamid µmol/l
M vs. M + B IC25
M vs. M + B IC50
M vs. M + B IC75
Mafosfamid µmol/l
M vs. M + B IC25
M vs. M + B IC50
M vs. M + B IC75
1,25
+
+
+
2,5
+
+
5
+
+
2,5
+
+
+
5
+
+
+
10
+
+
5
+
+
+
10
+
+
15
+
+
7,5
+
+
20
+
20
+
10
+
+
40
30
-
15
+
Tabelle 3.4: Der CI der zeitgleichen Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid (M) und
Bortezomib IC50 an den Zelllinien MX1, LX1 und S117. Der CI ist in Kap.
2.9 erläutert.
MX1
LX1
S117
M µmol/l
CI
M µmol/l
CI
M µmol/l
CI
1,25
1.309
2,5
1.377
5
1.028
2,5
1.197
5
1.590
10
1.085
5
1.118
10
1.771
15
0.803
7,5
0.857
20
1.638
20
0.759
10
0.771
40
1.247
30
0.796
15
0.815
29
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
1,25
2,5
5
7,5
10
15
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid + Bortezomib IC50
Mafosfamid + Bortezomib IC25
Mafosfamid + Bortezomib IC75
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
Abbildung 3.2: Dargestellt ist die relative Überlebensrate des MX1 unter der Behandlung mit Mafosfamid als Einzelbehandlung und als Kombinationsbehandlung mit Bortezomib IC25 (n=14), IC50 (n=14) und IC75 (n=14).
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid + Bortezomib IC50
Mafosfamid + Bortezomib IC25
Mafosfamid + Bortezomib IC75
Abbildung 3.3: Abgebildet ist die relative Überlebensrate des LX1 unter der Behandlung
mit Mafosfamid als Einzelbehandlung und als Kombinationsbehandlung
mit Bortezomib IC25 (n=10), IC50 (n=11) und IC75 (n=12).
30
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid + Bortezomib IC50
Mafosfamid + Bortezomib IC25
Mafosfamid + Bortezomib IC75
Abbildung 3.4: Die Grafik zeigt die relative Überlebensrate des S117 unter der Behandlung mit Mafosfamid als Einzelbehandlung und als Kombinationsbehandlung mit Bortezomib IC25 (n=10), IC50 (n=10) und IC75
(n=12).
3.1.3.2 Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und
Bortezomib
In den Abbildungen 3.5-3.7 wird die Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und
Bortezomib IC25, IC50 und IC75 an den Zelllinien MX1, LX1 und S117 dargestellt.
In diesen Versuchen wurde die Kombination von Trofosfamid und Bortezomib mit der
Einzelbehandlung mit Trofosfamid verglichen.
Die Ergebnisse mit MX1 sind in Abbildung 3.5(a) dargestellt. Bei der Kombination
von Trofosfamid und Bortezomib IC25 gab es einen signifikanten Unterschied für die
Trofosfamidkonzentration 5 µmol/l (Tab. 3.5). Vergleichsweise gab es Signifikanzen für
die Kombinationen mit Bortezomib IC50 und IC75 bei den Trofosfamidkonzentrationen
5 µmol/l bis 10 µmol/l. In Abbildung 3.5(b) ist der CI der Kombination von Trofosfamid
mit Bortezomib IC50 grafisch dargestellt. Die Ordinatenachse zeigt den CI an, wobei die
gestrichelte Linie CI=1 markiert, welches der Umschlagpunkt zwischen Synergismus und
Antagonismus ist. Alle gemessenen Werte hatten einen CI von über 1 und lagen somit im
antagonistischen Bereich. Den Zahlenwerten des CI kann man entnehmen, dass der Effekt
der Kombinationsbehandlung rein antagonistisch war (Tab. 3.6).
An der Abbildung 3.6 zum LX1 wird deutlich, dass alle drei Kurven der Kombinationsversuche sich der Trofosfamidkontrolle schon bei geringen Trofosfamidkonzentrationen
anpassen. Die Kurven deuten anfänglich eine Abnahme der Proliferationshemmung an,
3 Ergebnisse
31
im Sinne eines antagonistischen Effekts. Der CI zur Kombination von Trofosfamid und
Bortezomib IC50 bestätigt dies (Tab. 3.6). Der einzige signifikante Unterschied war
für die Trofosfamidkonzentration von 2,5 µmol/l bei der Kombination mit Bortezomib
IC75 zu sehen (Tab. 3.5).
Die Versuche zum S117 wurden in Abbildung 3.7 dargestellt. Auch hier war die Kurve
der Kombination mit Bortezomib IC25 der Kontrolle sehr ähnlich und wies keinen
signifikanten Unterschied auf (Tab. 3.6). Die Kombination mit Bortezomib IC50 wies
lediglich eine Signifikanz für die niedrigste Trofosfamidkonzentration auf, wohingegen
die Kombination mit Bortezomib IC75 für die Konzentrationen 5 µmol/l bis 15 µmol/l
Signifikanzen aufwies. Der CI der Kombination von Trofosfamid und Bortezomib IC50
lag zwischen 1,3 und 1,9, entsprechend einer Wirkungsabschwächung im moderat
antagonistischen bis antagonistischen Bereich (Tab. 3.6).
Zusammenfassend für die zeitgleichen Kombinationstherapien kann man sagen, dass
die Zelllinien allen Behandlungen gegenüber sensibel waren. Wie zu erwarten, zeigte
sich, dass mit steigender Dosis von Mafosfamid die Proliferationsrate der Zellen fiel
und ein vorhandener signifikanter Unterschied mit steigender Mafosfamidkonzentration
immer kleiner wurde. Ähnliches war auch für die Kombination mit Trofosfamid zu
beobachten, wobei die Proliferation anfänglich jedoch stabil war bzw. tendenziell zunahm,
was den Eindruck erweckt, dass eine Kombination mit Mafosfamid und Bortezomib
einen besseren Effekt hat als die Kombination mit Trofosfamid. Ein additiver bis
synergistischer Effekt wurde nur für die Kombinationsbehandlungen mit Mafosfamid
für das MX1 und das S117 festgestellt, jedoch nicht für das LX1. Die Kombination
mit Trofosfamid zeigte für alle drei Zelllinien einen unterschiedlich stark ausgeprägten
Antagonismus.
32
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid + Bortezomib IC50
Trofosfamid + Bortezomib IC25
Trofosfamid + Bortezomib IC75
(a)
(b)
Abbildung 3.5: (a)Dargestellt ist die relative Überlebensrate vom MX1 unter der Behandlung mit Trofosfamid als Einzelbehandlung und als Kombinationsbehandlung mit Bortezomib IC25 (n=12), IC50 (n=12) und IC75
(n=12). In Abbildung (b) ist der CI im Vergleich zur rel. Überlebensrate
als Fraktion (eng. Fractional Effect) zu sehen. Der Effekt der Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 wird mit
der jeweiligen Einzelbehandlung der beiden Stoffe verglichen. Die Messpunkte sind nach steigender Konzentration nummeriert, wobei 1 der
niedrigsten und 6 der höchsten Trofosfamidkonzentration entspricht.
33
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid + Bortezomib IC50
Trofosfamid + Bortezomib IC25
Trofosfamid + Bortezomib IC75
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
Abbildung 3.6: Abgebildet ist die rel. Überlebensrate vom LX1 unter der Behandlung
mit Trofosfamid als Einzelbehandlung und als Kombinationsbehandlung
mit Bortezomib IC25 (n=10), IC50 (n=11) und IC75 (n=12).
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid + Bortezomib IC50
Trofosfamid + Bortezomib IC25
Trofosfamid + Bortezomib IC75
Abbildung 3.7: Die Grafik zeigt die rel. Überlebensrate vom S117 unter der Behandlung
mit Trofosfamid als Einzelbehandlung und als Kombinationsbehandlung
mit Bortezomib IC25 (n=10), IC50 (n=10) und IC75 (n=12).
3 Ergebnisse
34
Tabelle 3.5: Signifikante (+) und nicht signifikante (-) Unterschiede der zeitgleichen
Kombinationsbehandlungen mit Trofosfamid und Bortezomib IC25, IC50
bzw. IC75 an den Zelllinien MX1, LX1 und S117. Signifikanzniveau p≤
0,05.
MX1
LX1
S117
Trofosfamid µmol/l
T vs. T + B IC25
T vs. T + B IC50
T vs. T + B IC75
Trofosfamid µmol/l
T vs. T + B IC25
T vs. T + B IC50
T vs. T + B IC75
Trofosfamid µmol/l
T vs. T + B IC25
T vs. T + B IC50
T vs. T + B IC75
2,5
+
+
2,5
+
5
+
+
5
+
+
+
5
10
+
10
+
+
10
15
+
15
20
20
-
20
40
30
-
30
-
Tabelle 3.6: CI der zeitgleichen Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid (T) und
Bortezomib IC50 an den Zelllinien MX1, LX1 und S117. Siehe auch Kap.
2.9
MX1
LX1
S117
T µmol/l
CI
T µmol/l
CI
T µmol/l
CI
2,5
2.112
2,5
1.780
5
1.616
5
2.201
5
1.903
10
1.753
15
2.482
10
2.037
15
1.828
10
1.938
20
1.813
20
1.336
20
1.677
40
0.858
30
1.406
30
1.995
3.1.4 Zeitversetzte Kombinationsversuche
Nach den unter Kapitel 3.1.3 beschriebenen zeitgleichen Kombinationsgaben wurde
der Frage nachgegangen, ob eine zeitversetzte Gabe der Medikamente Einfluss auf das
Überleben der Tumorzellen hat. Diese Frage stellt sich, da eine zeitversetzte Gabe der
Stoffe theoretisch von Vorteil sein könnte, wenn man bedenkt, dass die Oxazaphosphorine am besten auf schnell proliferierende Gewebe wirkt, wohingegen Bortezomib
zyklusunspezifisch einen hemmenden Effekt auf den Zellzyklus ausübt. Das eine zeitversetzte Gabe von Medikamenten einer zeitgleichen Gabe überlegen seien kann, haben
Gomi et al. bereits 1992 gezeigt. Mit ihren In-vitro-Versuchen an einer NSCLC-Zelllinie
zeigten sie, dass die zeitversetzte Gabe von Navelbine und Cisplatin einen agonistischen Effekt hatte, wohingegen die zeitgleiche Gabe einen antagonistischen Effekt
hatte [32]. Die In-vivo-Versuche zu einem NSCLC von Kodama et al. zeigten, dass die
zeitversetzte Gabe von Cisplatin und Docetaxel der zeitgleichen Gabe überlegen war
[45].
3 Ergebnisse
35
In den vorliegenden zeitversetzten Versuchen wurde, wie in Kapitel 2.7.2 beschrieben,
erst Mafosfamid bzw. Trofosfamid und dann zeitversetzt Bortezomib gegeben und umgekehrt. Aus Gründen der Lesbarkeit werden diese Kombinationen im folgenden Text an
einigen Stellen als Abkürzungen dargestellt, wobei M“ für Mafosfamid, T“ für Trofosfa”
”
mid und B IC25“ bzw. B IC50“ für Bortezomib IC25 bzw. IC50 steht. Die zeitversetzte
”
”
Kombination, in der Bortezomib IC25 nach Mafosfamid gegeben wurde, ist als M>B
”
IC25“ dargestellt. Die Kombination mit Bortezomib IC75 wurde nicht durchgeführt, da
die hohe Apoptoserate einen nur geringen Spielraum für die Kombinationsbehandlung
übrig ließ. Im Anschluss an die um eine Stunde versetzten Kombinationsbehandlungen
wurde untersucht, ob eine Verlängerung des Zeitintervalls auf zwei Stunden die gefundenen Effekte verstärkt. In diesen Versuchen wurden nur Kombinationen mit Bortezomib
IC50 untersucht, da man an diesen Kombinationen sowohl antagonistische als auch
synergistische Effekte gut darstellen kann. Der genaue Versuchsaufbau wurde unter
Kapitel 2.7.3 beschrieben. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden in den folgenden
Kapiteln einige Grafiken lediglich im Anhang B aufgeführt, insbesondere wenn sie keine
neuen Informationen bringen. Die Ergebnisse werden stattdessen tabellarisch zusammengefasst. Das adjustierte Signifikanzniveau lag bei den zeitversetzten Versuchen, wie
in Kapitel 2.9 erklärt, bei p≤ 0,025.
3.1.4.1 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
MX1
Um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
MX1
Die um eine Stunde versetzten Kombinationsversuche mit Mafosfamid und Bortezomib
IC50 am MX1 sind in Abbildung 3.8 dargestellt. Der Kurvenverlauf der zeitgleichen
Kombinationen, wie sie in Abbildung 3.2 zu sehen sind, und der hier dargestellten
zeitversetzten Kombination von Mafosfamid mit Bortezomib IC50 ähneln einander.
Die zeitversetzten Kombinationen mit Bortezomib IC50 zeigten Signifikanzen für die
Mafosfamidkonzentrationen 1,25-5µmol/l (Tab. 3.7). Es gab keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zwischen den zeitversetzten Kombinationen, unabhängig davon,
ob Mafosfamid an erster oder zweiter Stelle gegeben wurde. Der Tabelle 3.7 kann
man entnehmen, dass der CI der zeitversetzten Kombination M>B IC50“ größtenteils
”
im additiven Bereich lag, wohingegen die Kombination B IC50>M“ einen leichten
”
Antagonismus aufwies. Der Unterschied war jedoch nicht signifikant. Die zeitversetzten
Kombinationen von Mafosfamid und Bortezomib IC25 unterschieden sich nicht signifikant von der Einzelbehandlung mit Mafosfamid. Grafik und p-Werte sind im Anhang
B.1 und C.7 zu finden.
36
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
1,25
2,5
5
7,5
10
15
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Abbildung 3.8: Abgebildet ist die rel. Überlebensrate der um eine Stunde versetzten
Kombinationsversuche von Mafosfamid und Bortezomib IC50 im Vergleich zur Mafosfamidkontrolle am MX1 (n=15).
Tabelle 3.7: Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 am MX1. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt der
Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap. 2.9.
Mafosfamid µmol/l
M vs. M>B IC50
p-Werte
M vs. B IC50 >M
M>B IC50 vs. B IC50>M
M >B IC50
CI
B IC50 >M
1,25
+
+
1.149
1.557
2,5
+
+
1.125
1.483
5
+
+
0.922
1.183
7,5
0.916
1.138
10
0.844
0.977
15
1.099
2.242
Um zwei Stunden versetzte Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid am
MX1
Als Erweiterung der um eine Stunde versetzten Kombinationsbehandlungen wurde
untersucht, ob eine Verlängerung des Intervalls zwischen der Medikamentengabe auf
zwei Stunden vorhandene Effekte verstärkt. Die um zwei Stunden versetzte Kombination
von Mafosfamid und Bortezomib IC50 zeigte einen ähnlichen Kurvenverlauf, wie die um
eine Stunde versetzte Kombination (Anhang B.3 und C.11). Signifikante Unterschiede
waren für die drei niedrigsten Mafosfamidkonzentrationen zu sehen, wie auch bei der
um eine Stunde versetzten Kombination (Tab. 3.8). Die Gabe von Mafosfamid zwei
Stunden vor oder nach Bortezomib IC50 zeigte keinen unterschiedlichen Effekt. Der CI
3 Ergebnisse
37
der um zwei Stunden versetzten Kombination streckte sich von moderat antagonistisch
bis synergistisch für beide Kombinationsvarianten (Tab. 3.8).
Tabelle 3.8: Signifikanzen und CI der um zwei Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 am MX1. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt der
Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kapitel
2.9.
Mafosfamid µmol/l
M vs. M>B IC50
p-Werte
M vs. B IC50 >M
M>B IC50 vs. B IC50>M
M >B IC50
CI
B IC50 >M
1,25
+
+
1.412
1.392
2,5
+
+
1.263
1.207
5
+
+
1.055
1.027
7,5
0.811
0.933
10
0.708
0.861
15
0.584
0.675
3.1.4.2 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
MX1
Um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
MX1
Die um eine Stunde versetzten Kombinationsversuche mit Trofosfamid und Bortezomib
IC50 am MX1 zeigten einen ähnlichen Kurvenverlauf wie die zuvor in Abbildung 3.5(a)
dargestellten zeitgleichen Kombinationsversuche. Die um eine Stunde versetzten Kombinationen von Trofosfamid und Bortezomib IC50 sind in Abbildung 3.9 dargestellt.
Für beide Kombinationsvarianten waren Signifikanzen für die zwei niedrigsten Trofosfamidkonzentrationen zu sehen (Tab. 3.9). Im Vergleich der Kombinationsvarianten
untereinander zeigten sich signifikante Unterschiede für die Konzentrationen 5 µmol/l
und 15 µmol/l. Die zeitversetzte Kombination B IC50 >T“ lag hauptsächlich im
”
antagonistischen Bereich, ähnlich der zeitgleichen Kombination (Tab. 3.9). Die zeitversetzte Kombination T >B IC50“, die an zwei Messpunkten einen signifikant höheren
”
antineoplastischen Effekt aufwies als B IC50 >T“, hatte lediglich einen geringfügig
”
niedrigeren CI im moderat antagonistischen bis antagonistischen Bereich. Die um eine
Stunde versetzten Kombinationen von Trofosfamid und Bortzeomib IC25 wiesen keine
signifikanten Unterschiede auf, weder im Vergleich zur Kontrolle noch im Vergleich
zueinander (Anhang B.2 und C.9).
38
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Abbildung 3.9: Dargestellt ist die rel. Überlebensrate des MX1 bei der um eine Stunde
versetzten Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
IC50 im Vergleich zur Einzelbehandlung mit Trofosfamid (n=15).
Tabelle 3.9: Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 am MX1. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt der
Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap. 2.9
Trofosfamid µmol/l
T vs. T >B IC50
p-Werte
T vs. B IC50 >T
T >B IC50 vs. B IC50 >T
T >B IC50
CI
B IC50 >T
2,5
+
+
1.432
1.987
5
+
+
+
1.562
2.438
10
1.379
2.088
15
+
1.359
2.088
20
0.946
1.158
30
0.983
1.212
Um zwei Stunden versetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
MX1
Die Verlängerung des Zeitintervalls zwischen der Arzneimittelgabe bei der Kombination
von Trofosfamid und Bortezomib IC50 am MX1 hatte keinen bedeutenden wirkungsverstärkenden Effekt. Abbildung und p-Werte sind im Anhang B.4 und C.12 abgebildet.
Der Vergleich der um eine und um zwei Stunden versetzten Kombinationsversuche von
Trofosfamid und Bortezomib IC50 zeigte eine Veränderung in der Anzahl signifikanter Messpunkte für die Kombination T>B IC50“. Während bei der um eine Stunde
”
versetzten Kombinationsbehandlung signifikante Unterschiede für die Trofosfamidkonzentrationen von 2,5 - 5 µmol/l gemessen wurden, zeigte die um zwei Stunden versetzte
Kombination Signifikanzen für die Trofosfamidkonzentrationen von 2,5 - 15 µmol/l (Tab.
3 Ergebnisse
39
3.9 und 3.10). Die Verlängerung des Zeitintervalls für die Kombinationsbehandlung B
”
IC50>T“ bewirkte dahingegen keine Veränderung. Im Vergleich der beiden um zwei
Stunden versetzten Kombinationen untereinander zeigten sich signifikante Unterschiede
für die Trofosfamidkonzentrationen 5 - 10 µmol/l. Der CI der Kombination T>B
”
IC50“ lag im moderat antagonistischen bis additiven Bereich, wohingegen der CI der
Kombination B IC50>T“ im antagonistischen Bereich lag. Wie auch bei den um eine
”
Stunde versetzten Kombinationen zu sehen war, hatte die Kombination T>B IC50“
”
einen geringfügig stärkeren antineoplastischen Effekt als die Kombination B IC50>T“.
”
Die Kombination T>B IC50“ zeigt jedoch lediglich zwei signifikante Messpunkte und
”
einen CI über eins.
Tabelle 3.10: Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 am MX1. Der erste Abschnitt
der Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder
nicht signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe
auch Kap. 2.9
Trofosfamid µmol/l
T vs. T>B IC50
p-Werte
T vs. B IC50 >T
T>B IC50 vs. B IC50>T
T >B IC50
CI
B IC50 >T
2,5
+
+
1.167
1.923
5
+
+
+
1.252
2.270
10
+
+
1.184
2.261
15
+
1.009
1.823
20
0.826
1.037
30
0.764
0.961
3.1.4.3 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
LX1
Um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
LX1
In Abbildung 3.10 ist die um eine Stunde versetzte Kombination von Mafosfamid
und Bortezomib IC50 am LX1 abgebildet. Die Kombination B IC50>M“ zeigte si”
gnifikante Unterschiede für die Mafosfamidkonzentrationen 2,5 und 5 µmol/l (Tab.
3.11). Vergleichsweise erbrachte die Kombination M>B IC50“ Signifikanzen für die
”
Mafosfamidkonzentrationen 2,5 - 10 µmol/l. Signifikanzen für die drei niedrigsten Mafosfamidkonzentrationen waren auch bei den zeitgleichen Kombinationen zu sehen (Tab.
3.3). Der CI der zeitversetzten Kombination M>B IC50“ lag im moderat antagonistisch
”
Bereich, wohingegen die Kombination B IC50>M“ hauptsächlich im antagonistischen
”
Bereich lag (Tab. 3.11). Für die zeitgleiche Kombination wurden ähnliche CI-Werte
3 Ergebnisse
40
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
dokumentiert wie für die zeitversetzten Kombinationen. Der Vergleich der zwei zeitversetzten Kombinationen untereinander zeigte einen signifikanten Unterschied für die
Mafosfamidkonzentration 2,5 µmol/l. Die um eine Stunde versetzten Kombinationen
von Mafosfamid und Bortezomib IC25 wiesen keine signifikanten Unterschiede auf,
weder im Vergleich zur Mafosfamid-Kontrolle noch im Vergleich untereinander (Anhang
B.5 und C.13).
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Abbildung 3.10: Die Abbildung zeigt die rel. Überlebensrate des LX1 bei den um
eine Stunde versetzten Kombinationstherapien mit Mafosfamid und
Bortezomib IC50 im Vergleich zur Kontrolle mit Mafosfamid (n=11).
Tabelle 3.11: Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 am LX1. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt
der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap.
2.9
Mafosfamid µmol/l
M vs. M>B IC50
p-Werte
M vs. B IC50 >M
M>B IC50 vs. B IC50>M
M >B IC50
IC
B IC50 >M
2,5
+
+
+
1.286
1.548
5
+
+
1.367
1.520
10
+
1.223
1.395
20
1.130
1.214
40
1.588
1.592
3 Ergebnisse
41
Um zwei Stunden versetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
LX1
Die um zwei Stunden versetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid und Bortezomib
IC50 am LX1 ähnelt vom Kurvenverlauf den zuvor durchgeführten zeitgleichen und
um ein Stunde versetzten Kombinationen (Anhang B.7). Ungleich der um eine Stunde
versetzten Kombinationsbehandlungen zeigten die um zwei Stunden versetzten Kombinationen Signifikanzen für die drei niedrigsten Mafosfamidkonzentrationen für beide
Kombinationsvarianten (Tab. 3.12). Dafür war beim Vergleich der beiden Kombinationen untereinander keine Signifikanz festzustellen. Der CI zeigte für die Kombination
M >B IC50“ einen moderat antagonistischen Effekt und für die Kombination B IC50
”
”
>M“ einen antagonistischen Effekt, wobei es jedoch keinen signifikanten Unterschied
gab (Tab. 3.12).
Tabelle 3.12: Signifikanzen und CI der um zwei Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 am LX1. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt
der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap.
2.9
Mafosfamid µmol/l
M vs. M>B IC50
p-Werte
M vs. B IC50 >M
M>B IC50 vs. B IC50>M
M >B IC50
IC
B IC50 >M
2,5
+
+
1.230
1.331
5
+
+
1.357
1.464
10
+
+
1.494
1.690
20
1.350
1.548
40
1.187
1.404
3.1.4.4 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
LX1
Um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
LX1
Die zeitversetzten Kombinationen mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 unterschieden
sich deutlich von der zeitgleich Kombination (Abb. 3.11). Es zeigten sich Signifikanzen
für die drei bzw. vier niedrigsten Trofosfamidkonzentrationen für die Kombination
T>B IC50“ bzw. B IC50>T“ (Tab. 3.13). Im Gegensatz dazu unterschied sich die
”
”
zeitgleiche Kombination von Trofosfamid und Bortezomib IC50 nicht signifikant von der
Kontrolle (Tab. 3.5). Die Graphen der beiden zeitversetzten Kombinationen kreuzen
sich an einem Punkt. Es ergaben sich signifikante Unterschiede beim Vergleich der
3 Ergebnisse
42
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
Kombinationsvarianten untereinander für die Konzentrationen 2,5 und 5 µmol/l sowie
20 µmol/l. Der CI beschreibt die Wirkung der beiden Kombinationsvarianten als antagonistisch bis leicht antagonistisch, für die Kombination B IC50>T“ sogar bis additiv
”
(Tab. 3.13). Das Proliferationsverhalten der LX1 unter der Kombinationsbehandlung
mit Trofosfamid und Bortezomib IC25, ähnelte dem der zeitgleichen Kombinationsbehandlung. Sie zeigten weder Signifikanzen im Vergleich zur Trofosfamid-Kontrolle
noch im Vergleich der zeitversetzten Kombinationen untereinander. Die Grafik und die
p-Werte sind im Anhang B.6 und C.15 zu finden.
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Abbildung 3.11: Abgebildet ist die rel. Überlebensrate des LX1 unter der um eine Stunde
versetzten Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
IC50 im Vergleich zur Einzelbehandlung mit Trofosfamid (n=13).
Tabelle 3.13: Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 am LX1. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt
der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap.
2.9.
Trofosfamid µmol/l
T vs. T>B IC50
p-Werte
T vs. B IC50 >T
T>B IC50 vs. B IC50>T
T >B IC50
IC
B IC50 >T
2,5
+
+
+
1.208
1.479
5
+
+
+
1.386
1.637
10
+
+
1.675
1.425
20
+
+
1.739
0.998
40
1.114
0.882
3 Ergebnisse
43
Um zwei Stunden versetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
LX1
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
Die Ergebnisse der Versuche, in denen Trofosfamid und Bortezomib IC50 im Abstand von
zwei Stunden gegeben wurden, sind in Abbildung 3.12 zu sehen. Die um zwei Stunden
versetzte Kombination T>B IC50“ zeigte einen gleichen Kurvenverlauf, wie dieselbe
”
Kombination mit einem Behandlungsintervall von einer Stunde. In beiden Fällen waren
signifikante Unterschiede zu sehen im Vergleich zu den drei niedrigsten Konzentrationen
der Kontrolle (Tab. 3.14). Die um zwei Stunden versetzte Kombination B IC50>T“
”
unterschied sich von der Kontrolle lediglich bei der Mafosfamidkonzentration 2,5 µmol/l.
Ähnlich der zeitgleichen Kombinationstherapie waren CI-Werte im antagonistischen
Bereich zu sehen (Tab. 3.14). Die Kombination T >B IC50“ befand sich im moderat
”
antagonistischen bis antagonistischen Bereich. Der Unterschied zwischen den beiden
Kombinationsvarianten war für die beiden niedrigsten Trofosfamidkonzentrationen
signifikant.
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Abbildung 3.12: Abgebildet ist rel. Überlebensrate des LX1 bei der um zwei Stunden
versetzten Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
IC50 im Vergleich zur Einzelbehandlung mit Trofosfamid (n=13).
3 Ergebnisse
44
Tabelle 3.14: Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 am LX1. Der erste Abschnitt
der Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder
nicht signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe
auch Kap. 2.9.
Trofosfamid µmol/l
T vs. T>B IC50
p-Werte
T vs. B IC50 >T
T>B IC50 vs. B IC50>T
T >B IC50
IC
B IC50 >T
2,5
+
+
+
1.235
1.567
5
+
+
1.322
1.820
10
+
1.537
2.157
20
1.489
2.177
40
1.591
1.813
3.1.4.5 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
S117
Um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
S117
Die um eine Stunde versetzten Kombinationsbehandlungen mit Mafosfamid und Bortezomib IC25 am S117 erbrachten Signifikanzen für die zwei niedrigsten Mafosfamidkonzentrationen in beiden Kombinationsvarianten (Tab. 3.15). Im Vergleich dazu zeigte
die zeitgleiche Kombination keine Signifikanzen (Tab. 3.3). Im Vergleich untereinander
zeigten die beiden Varianten der zeitversetzten Kombinationen keinen signifikanten
Unterschied. Grafik und p-Werte sind im Anhang B.8 und C.19 abgebildet. Die zeitversetzten Kombinationsversuche mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 zeigten für
beide Kombinationen einen fast deckungsgleichen Kurvenverlauf (Abb. 3.13(a)). Die
Ergebnisse der Kombinationen M>B IC50“ bzw. B IC50>M“ zeigten Signifikanzen
”
”
für die vier bzw. drei niedrigsten Mafosfamidkonzentrationen (Tab. 3.15). Der Vergleich der Kombinationen untereinander erbrachte keinen signifikanten Unterschied.
Der CI beider Kombinationen lag zwischen 0,82 und 1,14 und befand sich somit im
überwiegend additiven Bereich. Dies ist grafisch am Beispiel der Kombination M>B
”
IC50“ dargestellt (Abb. 3.13(b)).
45
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
(a)
(b)
Abbildung 3.13: (a) Dargestellt ist die rel. Überlebensrate des S117 bei der um eine
Stunde versetzten Kombinationsbehandlungen mit Mafosfamid und
Bortezomib IC50 im Vergleich zur Einzelbehandlung mit Mafosfamid
(n=31). In Abbildung (b) ist der CI im Vergleich zur rel. Überlebensrate
als Fraktion (eng. Fractional Effect) zu sehen. Der Effekt der um eine
Stunde versetzten Kombinationsbehandlung M>B IC50“ wird mit
”
der jeweiligen Einzelbehandlung der beiden Stoffe verglichen. Die
Messpunkte sind nach steigender Konzentration nummeriert, wobei 1
der niedrigsten und 5 der höchsten Mafosfamidkonzentration entspricht.
3 Ergebnisse
46
Tabelle 3.15: Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 am LX1. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt
der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap.
2.9.
Mafosfamid µmol/l
M vs. M>B IC50
p-Werte
M vs. B IC50 >M
M>B IC50 vs. B IC50>M
M >B IC50
CI
B IC50 >M
5
+
+
1.081
1.144
10
+
+
1.158
1.173
15
+
+
1.004
1.092
20
+
0.875
0.988
30
0.823
0.948
Um zwei Stunden versetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid am
S117
Bei den um zwei Stunden versetzten Kombinationsversuchen von Mafosfamid und Bortezomib IC50 am S117 bewirkte die Verlängerung des Zeitintervalls auf zwei Stunden
keinen Unterschied. Abbildung und p-Werte sind im Anhang B.10 und C.24 dargestellt.
Signifikante Unterschiede zeigten die vier bzw. drei niedrigsten Mafosfamidkonzentrationen für die Kombination M>B IC50“ bzw. B IC50 >M“ (Tab. 3.16). Beide
”
”
Kombinationsvarianten der um zwei Stunden versetzten Behandlung zeigten CI-Werte
im additiven bis leicht synergistischen Bereich (Abb. 3.14). Gleiches war für die um
eine Stunde versetzten Kombinationsbehandlungen zu sehen (Tab. 3.15). Der Unterschied zwischen den um zwei Stunden versetzten Kombinationsbehandlungen war nicht
signifikant (Tab. 3.16).
Tabelle 3.16: Signifikanzen und CI der um zwei Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 am S117. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt
der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap.
2.9.
Mafosfamid µmol/l
M vs. M>B IC50
p-Werte
M vs. B IC50 >M
M>B IC50 vs. B IC50>M
M >B IC50
CI
B IC50 >M
5
+
+
0.876
0.942
10
+
+
0.777
0.865
15
+
+
0.751
0.879
20
+
0.956
1.093
30
1.063
1.528
3 Ergebnisse
47
Abbildung 3.14: Dargestellt ist der CI im Vergleich zur rel. Überlebensrate als Fraktion
(eng. Fractional Effect). Der Effekt der um zwei Stunden versetzten
Kombinationsbehandlung M>B IC50“ wird mit der jeweiligen Einzel”
behandlung der beiden Stoffe verglichen. Die Messpunkte sind nach
steigender Konzentration nummeriert, wobei 1 der niedrigsten und 5
der höchsten Mafosfamidkonzentration entspricht.
3.1.4.6 Zeitversetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
S117
Um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
S117
Die um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
IC25 zeigte, wie dieselbe zeitgleiche Kombination, keine signifikanten Unterschiede
im Vergleich zur Kontrolle. Im Vergleich untereinander unterschieden sich die beiden
zeitversetzten Kombinationsbehandlungen mit Bortezomib IC25 ebenfalls nicht (Anhang
B.9 und C.21). Die Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 mit
einem Zeitintervall von einer Stunde ist in Abbildung 3.15 dargestellt. Die Kombination
B IC50>T“ erbrachte Signifikanzen für die Konzentrationen 5 µmol/l und 10 µmol/l,
”
wohingegen die zeitgleiche Kombination lediglich für die niedrigste Konzentration einen
signifikanten Unterschied aufwies (Tab. 3.17). Im Vergleich dazu zeigte die Kombination
T>B IC50“ Signifikanzen für alle untersuchten Konzentrationen. Der Vergleich der
”
beiden Kombinationsvarianten untereinander erbrachte signifikante Unterschiede für
alle bis auf die höchste Trofosfamidkonzentration. Die Kombination T>B IC50“ lag
”
im additiven bis leicht antagonistischen Bereich im Vergleich zur Kombination B
”
3 Ergebnisse
48
Rel. Zellüberlebensrate im Vgl. zur Kontrolle [%]
IC50>T“, welche im moderat antagonistischen bis antagonistischen Bereich lag (Tab.
3.17).
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Abbildung 3.15: Abgebildet ist die rel. Überlebensrate des S117 unter den um eine
Stunde versetzten Kombinationsbehandlungen mit Trofosfamid und
Bortezomib IC50 im Vergleich zur Einzelbehandlung mit Trofosfamid
(n=31).
Tabelle 3.17: Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 am S117. Der erste Abschnitt der
Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder nicht
signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt
der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe auch Kap.
2.9.
Trofosfamid µmol/l
T vs. T>B IC50
p-Werte
T vs. B IC50 >T
T>B IC50 vs. B IC50>T
T >B IC50
CI
B IC50 >T
5
+
+
+
1.012
1.438
10
+
+
+
1.184
1.943
15
+
+
1.141
1.984
20
+
+
1.156
1.784
30
+
0.843
1.120
Um zwei Stunden versetzte Kombinationstherapie mit Trofosfamid am
S117
Die um zwei Stunden versetzten Kombinationsversuche mit Trofosfamid und Bortezomib
IC50 am S117 erreichten nicht den gleichen Effekt wie dieselbe Kombination mit einer
Stunde zwischen den Behandlungen (Anhang B.11). Die um zwei Stunden versetzten
Kombinationsbehandlungen erbrachten lediglich Signifikanzen für die ersten drei bzw.
3 Ergebnisse
49
zwei Trofosfamidkonzentrationen für die Kombinationen T >B IC50“ bzw. B IC50 >T“
”
”
(Tab. 3.18). Der Vergleich zwischen den beiden Kombinationen zeigte einen signifikanten
Unterschied für die niedrigste Trofosfamidkonzentration. Der CI zeigte einen leichten
antagonistischen Effekt für die Kombination T >B IC50“, wohingegen die Kombination
”
B IC50 >T“ einen antagonistischen Effekt hatte.
”
Tabelle 3.18: Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib IC50 am S117. Der erste Abschnitt
der Tabelle zeigt, ob die p-Werte der Kombination signifikante (+) oder
nicht signifikante (-) Unterschiede aufweisen. p≤ 0,025. Der zweite Abschnitt der Tabelle zeigt den CI der untersuchten Kombination. Siehe
auch Kap. 2.9.
Trofosfamid µmol/l
T vs. T>B IC50
p-Werte
T vs. B IC50 >T
T>B IC50 vs. B IC50>T
T >B IC50
CI
B IC50 >T
5
+
+
+
1.106
1.755
10
+
+
1.282
1.338
15
+
1.220
1.390
20
+
0.933
0.794
30
0.714
0.831
3.2 Versuchsablauf in vivo
Aufgrund der umfangreichen In-vitro-Versuche und der hinsichtlich der Tieranzahl
restriktiven Tierversuchsgenehmigung wurde die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse im
Tiermodell exemplarisch anhand der LX1-Zelllinie untersucht. Diese Zelllinie zeigte bei
den In-vitro-Experimenten die beste Ansprechrate auf die untersuchten Chemotherapeutika. Die Ergebnisse werden aufgrund der marginalen Unterschiede zwischen den
Versuchen und der geringen Fallzahl nur deskriptiv dargestellt. Die Tiere wurden mit
Bortezomib, Trofosfamid und Cyclophosphamid wie unter Kapitel 2.8.5 behandelt. Die
Versuche wurden wie unter Kapitel 2.9 ausgewertet.
3.2.1 Bortezomib als Einzelbehandlung
In den ersten Tierversuchen wurde untersucht, wie das Tumorwachstum auf die Einzelbehandlung mit Bortezomib reagiert. In Abbildung 3.16 wurde die Behandlung
mit Bortezomib in verschieden Konzentrationen dargestellt. Die y-Achse stellt das
Tumorvolumen in mm3 und die x-Achse die Zeit in Tagen dar. Der Abbildung kann
man entnehmen, dass die unbehandelte Kontrolle das Zielvolumen von 800 mm3 nach
ca. 6,5 Tagen erreicht, wohingegen die Behandlung mit den drei verschiedenen Bortezomibkonzentrationen das Zielvolumen erst nach ca. 12 Tagen erreicht. Die einzelnen
3 Ergebnisse
50
Bortezomibkonzentrationen wiesen untereinander keine großen Unterschiede im Tumorwachstum auf. Die Wachstumsverlangsamung entsprach dementsprechend ca. 5,5 Tagen
(ca. 45%).
1400
Tumorvolumen mm³
1200
1000
800
600
400
200
0
1
3
5
8
10
12
15
Tage
Kontrolle
Bortezomib i.p. 0,3 mg/kg KG 2x/Woche
Bortezomib i.p. 0,6 mg/kg KG 2x/Woche
Bortezomib i.p. 1,0 mg/kg KG 2x/Woche
Abbildung 3.16: Xenograftmodell mit LX1-Tumor zur Einzelbehandlung mit Bortezomib. Dargestellt ist die Entwicklung des Tumorvolumens in mm3
(y-Achse) über Tage (x-Achse). Abgebildet ist eine unbehandelte Kontrolle (n=3) im Vergleich zu i.p. verabreichtem Bortezomib zweimal
Wöchentlich, einmal als 0,3 mg/kg (n=2), einmal als 0,6 mg/kg (n=2)
und einmal als 1,0 mg/kg (n=8).
3.2.2 In-vivo-Kombinationsversuche mit Trofosfamid und
Bortezomib
In Abbildung 3.17 ist die Kombinationstherapie mit Trofosfamid (i.p.) und Bortezomib
0,6 mg/kg am Tiermodell dargestellt. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Versuchstieren wurde auf die Kombination mit der niedrigsten Bortezomibkonzentration verzichtet.
Die Behandlung mit Bortezomib (0,6 mg/kg(KG)) alleine und in Kombination mit
Trofosfamid bewirkte eine Wachstumsverlangsamung von ca. 5,5 Tagen. Die Einzelbehandlung mit Trofosfamid bewirkte eine Wachstumsverlangsamung von 8,5 Tagen (ca.
57%), was drei Tage mehr waren als bei der Kombinationsbehandlung. In Abbildung
3.18 ist die gleiche Kombinationsbehandlung nur mit Bortezomib 1,0 mg/kg (KG)
dargestellt. In diesem Fall hatte die Kombinationsbehandlung den gleichen wachstumsverlangsamenden Effekt wie Trofosfamid als Einzelbehandlung.
3 Ergebnisse
51
1400
Tumorvolumen mm³
1200
1000
800
600
400
200
0
1
3
5
8
10
12
15
17
19
Tage
Kontrolle
Bortezomib i.p. 0,6 mg/kg KG 2x/Woche
Trofosfamid i.p. 176,4 mg/kg KG Tag 1. und 15.
Trofosfamid i.p. 176,4 mg/kg KG + Bortezomib 0,6 mg/kg KG i.p.
Abbildung 3.17: Xenograftmodell mit LX1-Tumor zur Kombinationsbehandlung von
Bortezomib (0,6 mg/kg (KG)) und Trofosfamid (176,4 mg/kg (KG))
im Vergleich zu den jeweiligen Einzelbehandlung als Kontrollen. xAchse = Zeit in Tagen, y-Achse = Tumorvolumen. Kontrolle n=3,
Bortezomib n=2, Trofosfamid n=8, Trofosfamid in Kombination mit
Bortezomib n=8.
1400
Tumorvolumen mm³
1200
1000
800
600
400
200
0
1
3
5
8
10
12
15
17
19
Tage
Kontrolle
Bortezomib i.p. 1,0 mg/kg KG 2x/Woche
Trofosfamid i.p. 176,4 mg/kg KG Tag 1. und 15.
Trofosfamid i.p. 176,4 mg/kg KG + Bortezomib 1,0 mg/kg KG i.p.
Abbildung 3.18: Xenograftmodell mit LX1-Tumor zur Kombinationsbehandlung von
Bortezomib (1,0 mg/kg (KG)) und Trofosfamid (176,4 mg/kg (KG))
im Vergleich zu den jeweiligen Einzelbehandlung als Kontrollen. xAchse = Zeit in Tagen, y-Achse = Tumorvolumen. Kontrolle n=3,
Bortezomib n=8, Trofosfamid n=8, Trofosfamid in Kombination mit
Bortezomib n=8.
3 Ergebnisse
52
Außerdem wurde untersucht, ob die metronomische Gabe von Trofosfamid p.o. in
der Kombinationsbehandlung einen Unterschied bewirken könnte (Siehe auch Kap.
2.8.5). Aus den oben genannten Gründen wurde der Kombinationsversuch lediglich mit
Bortezomib 0,6 mg/kg (KG) i.p. und Trofosfamid p.o. bzw. i.p. durchgeführt. Wie in
Abbildung 3.19 zu sehen, verlangsamte die Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid
(19 mg/kg (KG)) p.o. das Tumorwachstum um 10,5 Tage (ca. 62%) im Vergleich zur
unbehandelten Kontrolle. Dahingegen verlangsamte die Kombinationsbehandlung, in
der Trofosfamid i.p. alle 14 Tage verabreicht wurde, das Tumorwachstum nur mit
8,5 Tagen (ca. 57%) im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle. Die p.o.-Gabe von
Trofosfamid verlangsamte das Tumorwachstum um fünf Tage im Vergleich zur i.p.-Gabe
von Trofosfamid.
1400
Tumorvolumen mm³
1200
1000
800
600
400
200
0
1
3
5
8
10
12
15
17
19
Tage
Kontrolle
Bortezomib i.p. 0,6 mg/kg KG 2x/Woche
Trofosfamid i.p. 176,4 mg/kg KG + Bortezomib 0,6 mg/kg KG i.p.
Trofosfamid p.o. 19 mg/kg KG + Bortezomib i.p. 0,6 mg/kg KG i.p.
Abbildung 3.19: Xenograftmodell mit LX1-Tumor zum Vergleich des Applikationsweges von Trofosfamid in der Kombinationsbehandlung von Trofosfamid
(176,4 mg/kg (KG)) und Bortezomib (0,6 mg/kg (KG)). Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid i.p. (n=8) im Vergleich mit Trofosfamid
p.o. (n=2). x-Achse = Zeit in Tagen, y-Achse = Tumorvolumen.
3.2.3 In-vivo-Kombinationsversuche mit Cyclophosphamid
und Bortezomib
Parallel zu den Kombinationsbehandlungen mit Bortezomib und Trofosfamid wurde
die Kombination von Bortezomib (1,0 mg/kg (KG) i.p.) und Cyclophosphamid (176,4
mg/kg (KG) i.p.) untersucht (Abb. 3.20). Wie in Kapitel 2.8.5 beschrieben, wurde
Bortezomib zwei-mal pro Woche und Cyclophosphamid einmal jede zweite Woche
verabreicht. Die Einzelbehandlung mit Cyclophosphamid bzw. Bortezomib bewirkten
3 Ergebnisse
53
1400
Tumorvolumen mm³
1200
1000
800
600
400
200
0
1
3
5
8
10
12
15
17
19
22
Tage
Kontrolle
Bortezomib i.p. 1,0 mg/kg KG 2x/Woche
Cyclophosphamid i.p. 176,4 mg/kg KG
Cyclophosphamid i.p. 176,4 mg/kg KG + Bortezomib 1,0 mg/kg KG i.p. 2x/Woche
Abbildung 3.20: Xenograftmodell am LX1-Tumor zur Kombinationsbehandlung von
Cyclophosphamid (176,4 mg/kg (KG) i.p.) und Bortezomib (0,6 mg/kg
(KG) i.p.) (n=2) im Vergleich zur Einzelbehandlung mit Cyclophosphamid (n=2). x-Achse = Zeit in Tagen, y-Achse = Tumorvolumen.
jeweils eine Wachstumsverlangsamung von ca. 5,5 Tagen (ca. 45%), wohingegen die
Kombination der beiden Arzneien eine Wachstumsverlangsamung von ca. 8,5 Tagen (ca.
57%) bewirkte. Die Kombination hatte dementsprechend einen wirkungsverstärkenden
Effekt, wenn auch nur einen leichten.
54
4 Diskussion
4.1 Hintergrund
Die Gabe einer zytostatischen Monotherapie entspricht nicht dem evidenzbasierten me”
dizinischen Standard“, lautet es von der deutschen Krebsgesellschaft zu der Behandlung
des kleinzelligen Lungenkarzinoms. In der Behandlung von vielen Krebsleiden konnte
man zeigen, dass eine Kombinationstherapie im Hinblick auf das Nebenwirkungsprofil
und die Überlebensrate einer Monotherapie überlegen ist. Aufgrund der komplexen
Wirkungsmechanismen und Interaktionen verschiedener Stoffe ist es schwierig vorauszusagen, welche Kombinationen eine positive Wirkungsverstärkung entwickeln und
welche dem Patienten letztendlich mehr Schaden zufügen. Deswegen ist es wichtig,
jede Kombinationsbehandlung in präklinischen Studien zu testen, auch wenn es nicht
in jedem Fall gesetzlich vorgeschrieben ist. Wie einleitend erwähnt, wurde die Wirksamkeit von Bortezomib als Monotherapeutikum diverser Tumoren in präklinischen
Studien gezeigt. In klinischen Studien jedoch wurde gezeigt, dass sich Bortezomib als
Einzelstoffbehandlung für dieselben Tumoren nicht bewährt, weshalb in diesen Fällen
Kombinationsbehandlungen mit verschiedenen Chemotherapeutika diskutiert wurden
[25, 55, 58]. Inzwischen liegt eine Reihe klinischer Studien vor, die Bortezomib mit einem
zweiten Chemotherapeutikum kombinieren. Eine der wenigen Kombinationsbehandlungen, die einen verstärkenden Effekt zeigen, ist die Kombination von Bortezomib mit
Transtuzumab (In-vitro-Studie) oder mit Docetaxel (Phase-II-Studie), wobei letztere
Kombination mit einer Verstärkung der Nebenwirkungen einhergeht [6, 16]. Ziel dieser
Arbeit war es, die Wirkung und damit den eventuellen Nutzen einer Kombination
von Bortezomib mit einem Oxazaphosphorin zu prüfen. Außerdem sollte die Reproduzierbarkeit von In-vitro-Versuchen in In-vivo-Versuchen exemplarisch untersucht
werden.
4 Diskussion
55
4.2 Das kleinzellige Lungenkarzinom
LX1
Mit den vorliegenden Versuchen konnte gezeigt werden, dass die SCLC-Zelllinie LX1 auf
die Behandlung mit Bortezomib anspricht (Abb. 3.1). Von den untersuchten Zelllinien
zeigte LX1 das beste Ansprechen mit einer IC50 von ca. 4 nM. Dies bestätigt die
2005 veröffentlichten Ergebnisse von Mortenson et al. [63]. In ihren Zellversuchen am
SCLC wurde eine Apoptoserate von 25-50% für 20 nM Bortezomib nachgewiesen.
Weitere präklinische Versuche zur Einzelbehandlung von SCLC mit Bortezomib liegen
bis heute nicht vor. Lara et al. konnten in einer Phase-II-Studie zur Einzelbehandlung
mit Bortezomib keinen Effekt am Patienten nachweisen und schlugen deshalb eine
Kombinationsbehandlung vor [51].
In den vorliegenden In-vitro-Versuchen wurde die Kombination von Bortezomib mit
den Oxazaphosphorinen Mafosfamid und Trofosfamid untersucht. Cyclophosphamid
ist von einer enzymatischen Aktivierung abhängig und wurde deshalb in den Zellversuchen durch Mafosfamid ersetzt, da dieses spontan in den aktiven Metaboliten
von Cyclophosphamid zerfällt. Sowohl Trofosfamid als auch Cyclophosphamid sind
für die Behandlung des SCLC zugelassen. Studien zur Kombinationsbehandlung mit
Bortezomib am SCLC wurden bisher nicht durchgeführt. Andere Lungenkarzinome
werden daher zum Vergleich herangezogen. Die zeitgleiche Kombination der beiden
Oxazaphosphorinen mit Bortezomib am LX1 zeigte einen unterschiedlich stark ausgeprägten Antagonismus. Speziell für die Kombination mit Trofosfamid ist eine negative
Interaktion zu vermuten, da es zu einer Wirkungsabschwächung kommt (Abb. 3.6). Die
Kombination von Bortzeomib mit Mafosfamid zeigte vergleichsweise einen zytotoxischen
Effekt, der nur geringfügig stärker war als der der jeweiligen Einzelbehandlung. Die
Wirkung von Mafosfamid war relativ unbeeinflusst von der Kombination mit Bortezomib.
Das kann damit erklärt werden, dass die beiden Medikamente einen unterschiedlichen
Ansatzpunkt haben. Dies wirft jedoch die Frage auf, warum es bei der Kombination von
Trofosfamid und Bortezomib zu einer Wirkungsabschwächung kommt. Die Studie von
Mortenson et al. legt nahe, dass der negative Effekt der Kombination von Trofosfamid
und Bortezomib nicht am Wirkungsmechanismus der Gruppe der Alkylanzien liegt
[62]. In ihrer Studie zeigten sie an einem NSCLC, dass die zeitgleiche Kombination von
Bortezomib, Gemcitabin und Carboplatin, welches ebenfalls ein Alkylantium ist, einen
wirkungsverstärkenden Effekt hatte. Abgesehen davon, dass im Versuch ein anderer
Lungenkarzinomtyp verwendet wurde, war der Versuchsaufbau dem der vorliegenden
Studie relativ ähnlich. Die Behandlungsdauer der Zellen betrug in beiden Fällen 24
Stunden. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte anhand des MTT-Assays, das dem
in vorliegender Arbeit verwendeten Kristallviolett-Assay sehr ähnlich ist. Ein kleiner
4 Diskussion
56
Unterschied besteht darin, dass in der Kombinationsbehandlung von Mortenson et al.
eine Bortezomibkonzentration von 50 nM verwendet wurde, was über der IC50 des
NSCLC liegt (IC50 = 30 nM). 2009 veröffentlichten Davies et al. eine Phase-II-Studie
zur Kombination von Bortezomib, Carboplatin und Gemcitabin, die eine Verlängerung
der medianen Überlebenszeit auf 11 Monate erzielte [20]. Diese beiden Studien zeigen,
dass Bortezomib und ein Alkylanzium sich in einer Kombination nicht gegenseitig ausschließen. Eine andere mögliche Erklärung für den negativen Effekt der Kombination der
Oxazaphosphorine und Bortezomib am LX1 in vorliegender Studie ist auch in der eben
genannten Studie von Mortenson et al. zu finden [62]. Sie haben die gleiche Kombination
von Bortezomib, Carboplatin und Gemcitabin auch zeitversetzt untersucht. Die Gabe
von Bortezomib zwölf Stunden vor Carboplatin und Gemcitabin bewirkte eine Apoptoserate von 6,7%, wohingegen die Gabe von Bortezomib zwölf Stunden nach Carboplatin
und Gemcitabin eine Apoptoserate von 33,6% ergab. Die zeitgleiche Gabe zeigte eine
Apoptoserate von 21,5%. Die zeitversetzte Gabe der Oxazaphosphorine und Bortezomib
in der vorliegenden Studie konnte einen ähnlichen Effekt nur tendenziell bestätigen.
Generalisierend gesagt, zeigten die zeitgleichen Kombinationen und diejenigen, in denen
Bortezomib an erster Stelle gegeben wurden, einen ähnlichen antagonistischen Effekt.
Lediglich die Kombinationen, in denen die Oxazaphosphorine an erster Stelle gegeben wurden, zeigten einen tendenziell stärkeren antineoplastischen Effekt, der jedoch
immer noch im antagonistischen Bereich lag. Zwischen den zeitversetzten Versuchen
von Mortenson et al. und denen der vorliegenden Studie gab es einige Unterschiede,
die die Ergebnisse beeinflusst haben können. Wie bei den zeitgleichen Versuchen von
Mortenson et al. handelt es sich auch bei den zeitversetzten Versuchen um ein NSCLC.
Außerdem fehlte in der vorliegenden Studie ein Gegenstück zu Gemcitabin, das in der
Dreierkombination von Mortenson et al. mit aller Wahrscheinlichkeit seinen Teil zur
Wirkungsverstärkung beigetragen hat. Die Behandlung dauerte unverändert 24 Stunden.
In den ersten zwölf Stunden wurde mit dem ersten Medikament behandelt. Danach
wurde das Medium getauscht, und die Zellen wurden für weitere zwölf Stunden dem
zweiten Medikament ausgesetzt. In der vorliegenden Arbeit betrug das Zeitintervall
zwischen den Behandlungen eine bzw. zwei Stunden, und die Medikamente wirkten
danach gemeinsam auf die Zellen ein. Einerseits eignet sich der Versuchsaufbau von
Mortenson et al. wahrscheinlich besser zur Darstellung des Effekts einer zeitversetzten
Therapie, da der Zeitintervall bedeutend länger ist. Andererseits hat Bortezomib eine
mittlere Eliminationshalbwertzeit von mindestens 40 Stunden laut EMA (European Medicines Agency). Das bedeutet, dass ein Kombinationspartner, der zwölf Stunden später
dazugegeben wird, auch unter dem Beisein von Bortezomib wirken wird. Umgekehrt gilt
Ähnliches für Carboplatin, welches eine terminale Halbwertszeit von 24 Stunden hat.
Falls die Medikamente über und auf gleiche Zellstrukturen, wie z.B. Enzyme, wirken
sollten, wird ein realistischeres Bild vermittelt, wenn, wie in vorliegender Studie, das
4 Diskussion
57
Medikament nach dem gewählten Zeitintervall hinzugegeben wird. Ob und wie die
Reihenfolge der Medikamentengabe einen Einfluss auf die Zellüberlebensrate hat, wird
in Kapitel 4.5 ausführlicher diskutiert.
4.2.1 In-vivo-Versuche am LX1
Da das LX1 am empfindlichsten gegenüber der Einzelbehandlung mit Bortezomib
war, wurde es in den weiterführenden In-vivo-Versuchen näher untersucht. Aus zuvor
genannten Gründen werden die In-vivo-Versuche lediglich deskriptiv abgehandelt (Kap.
3.2). Die durchgeführten Versuche zeigten, dass Bortezomib als Einzelbehandlung im
Vergleich zu einer unbehandelten Kontrolle eine Verzögerung des Tumorwachstums um
41% - 45% bewirkt (Abb. 3.16). Der wachstumsverzögernde Effekt von Bortezomib wurde
nur geringfügig durch die verwendeten Dosen (0,3 - 1,0 mg/kg) beeinflusst. Dies stützt
die In-vivo-Ergebnisse der Arbeitsgruppe um Teicher et al., die am NSCLC zeigten, dass
eine Dosisänderung von Bortezomib (0,1 - 1,0 mg/kg) den wachstumshemmenden Effekt
der Einzelbehandlung nicht signifikant beeinflusste [87]. Dies kann an den Eigenschaften
von Bortezomib liegen. Wie in der Einleitung beschrieben, besetzt es reversibel mit
hoher Affinität und Selektivität die katalytische Untereinheit des Proteasoms (Kap.
1.4). Wenn ein Großteil der Proteasome bei einer gewissen Bortezomibkonzentration
gebunden ist, scheint eine Erhöhung der Bortezomibkonzentration einen nur geringen
Mehreffekt zu bringen. Darüber hinaus nehmen die Bindungen an andere Proteine zu,
was eventuell Nebenwirkungen verursachen kann [5].
Auch wenn der Effekt der Einzelbehandlung mit Bortezomib begrenzt ist, erhofft man
sich einen positiven Effekt in einer Kombinationsbehandlung an Tieren. Einerseits
konnte gezeigt werden, dass Bortezomib die Bcl-2-Proteinfamilie hemmt, welche für die
Chemoresistenz des SCLC verantwortlich gemacht wird [96]. Andererseits soll Bortezomib einen antiangiogenetischen Effekt haben, was speziell bei der Behandlung des
SCLC ein Vorteil wäre [23, 77]. In den vorliegenden In-vivo-Versuchen wurde u.a. die
Kombination von Cyclophosphamid und Bortezomib am LX1 untersucht (Abb. 3.20).
Die Kombination bewirkte eine Wachstumsverzögerung von ca. 20% im Vergleich zur
jeweiligen Einzelbehandlung. Tendenziell hatte die Kombination einen subadditiven
Effekt, was etwas besser war als die gleiche Kombination in den In-vitro-Versuchen (Abb.
3.3). Dieser Unterschied kann damit erklärt werden, dass bei Zellversuchen lediglich
die Zellen direkt untersucht werden und die Interaktion mit dem Tumorstroma nicht
repräsentiert wird. Die einzigen publizierten Ergebnisse zur Kombination von Cyclophosphamid und Bortezomib stammen von Teicher et al. [87]. In ihrer 1999 veröffentlichten
Studie untersuchten sie u.a. diese Kombination in einem Xenograftmodell zum Mammakarzinom MCF-7. Sie beschreiben den Kombinationseffekt als synergistisch, was
4 Diskussion
58
einer ausgeprägteren Wirkungsverstärkung entspricht, als es die vorliegende Studie
zeigen konnte. Im Vergleich zu den vorliegenden Tierversuchen handelt es sich um zwei
verschiedene Tumortypen und einen unterschiedlichen Versuchsaufbau. Im Tiermodell
von Teicher et al. wurde nach einem abgeschlossenen Behandlungszyklus von neun
Tagen Tumorgewebe und Knochenmark von den Versuchstieren in Zellkultur überführt,
um auf diese Weise eine Proliferationshemmung zu messen. In den In-vivo-Versuchen der
vorliegenden Arbeit wurde mit der Tumorwachstumsverzögerung gearbeitet. Das lässt
einerseits nur eine gröbere Beurteilung zu, andererseits wird der Behandlungsverlauf
etwas realistischer widergespiegelt, da das Versuchstier mehrere Behandlungszyklen
durchläuft. Auf diese Weise kann man genauer den lebensverlängernden Effekt der
Behandlung beurteilen. Ein weiterer Unterschied war, dass Teicher et al. eine relativ niedrige Bortezomibkonzentration von 0,1 mg/kg KG gewählt hatten, die als Einzeltherapie
einen geringen klinischen Effekt hatte. An den Anfang dieser Diskussion zur Einzelbehandlung mit Bortezomib zurückdenkend, könnte man die Vermutung aufstellen, dass
Bortezomib am besten unterstützend zu einer zweiten Behandlung eingesetzt werden
sollte. Man würde so auf die zytotoxische Eigenwirkung von Bortezomib verzichten und
nur die potenzierende Wirkung auf das zweite Zytostatikum nutzen. Davon ausgehend,
dass man Cyclophosphamid und Trofosfamid miteinander vergleichen kann, erscheint
dies eher unwahrscheinlich. Die Ergebnisse der In-vivo-Versuche zur Kombination von
Trofosfamid mit verschiedenen Dosen Bortezomib (0,6 mg/kg KG und 1,0 mg/kg KG),
wie sie in Kapitel 3.2.2 beschrieben sind, sprechen dagegen. Die Kombination mit der
niedrigeren Dosis Bortezomib hatte den gleichen wachstumsverzögernden Effekt, wie die
Einzelbehandlung mit derselben Dosis Bortezomib. Das war 13% weniger als die Einzelbehandlung mit Trofosfamid. Dies zeigt, dass die Kombination antagonistisch wirkte.
Die gleiche Kombination mit der höheren Bortezomibdosis hatte den gleichen Effekt wie
Trofosfamid als Einzelbehandlung. Somit kam es nicht zu einer Wirkungsverstärkung,
jedoch auch nicht zu einem Effektverlust. Diese Ergebnisse für die Kombination mit
Trofosfamid waren in Anbetracht der durchgeführten In-vitro-Versuche nicht unerwartet
(Abb. 3.6). Rückblickend muss die Frage gestellt werden, ob man bei so unterschiedlichen Ergebnissen die beiden Alkylanzien Trofosfamid und Cyclophosphamid für die
Kombination mit Bortezomib miteinander vergleichen kann. Unterschiede zwischen der
Kombination mit Cyclophosphamid und der mit Trofosfamid können an der Verstoffwechselung liegen. Trofosfamid und Bortezomib werden beide durch das Leberenzym
Cyp3A4 metabolisiert, wohingegen Cyclophosphamid von Cyp2B6 metabolisiert wird.
Durch das Enzym Cyp3A4 wird Trofosfamid aktiviert und Bortezomib inaktiviert (Abb.
1.1). Außerdem hat Bortezomib eine leicht hemmende Wirkung auf einige Proteine
der Cytochrom P450-Familie. Cyp2B6, welches Cyclophosphamid metabolisiert, gehört
jedoch nicht zu den von Bortezomib gehemmten Cytochrom P450-Proteinen [36, 70].
In welchem Ausmaß dieses Einfluss auf den Behandlungseffekt hat, ist unklar. Der
4 Diskussion
59
Unterschied zwischen den beiden Alkylanzien war in den In-vitro-Versuchen zu LX1
nur leicht ausgeprägt. Dies kann jedoch nicht mit dem Metabolismus der Stoffe erklärt
werden, da einerseits die Cytochrome in nicht-hepatischen Geweben wie der Lunge in
nur geringen Konzentrationen vorkommen, und andererseits, weil in den Zellversuchen
aktiviertes 4OH-Trofosfamid verwendet wurde [69].
Im klinischen Alltag wird Trofosfamid oral verabreicht. In unseren In-vivo-Versuchen
hatten wir uns für eine intraperitoneale Verabreichung entschieden. Es wäre mit einigen
Herausforderungen und Unsicherheiten verbunden, Tieren eine gewünschte Menge Trofosfamid p.o. zu verabreichen. Da die orale Bioverfügbarkeit von Trofosfamid gut ist,
sollte es keinen großen Unterschied machen, ob die gewünschte Stoffmenge i.p. oder p.o.
gegeben wird. Mit dem letzten In-vivo-Versuch sollte diese Annahme bestätigt werden.
Dies wurde anhand einer Kombination von Bortezomib und Trofosfamid getestet, wobei
Trofosfamid einmal wie bisher als Injektion verabreicht wurde und einmal über das
Trinkwasser. Die Trofosfamiddosierung basierte auf vorher durchgeführten Untersuchungen zum Trinkwasserverbrauch der Versuchstiere. Die Kombination, in der Trofosfamid
p.o. verabreicht wurde, verlangsamte das Tumorwachstum um weitere fünf Tage im
Vergleich zur Kombination, in der das Trofosfamid i.p. verabreicht wurde. Diese beiden
Applikationswege von Trofosfamid wurden auch in der Arbeit von Bela et al. untersucht
[8]. Die Tumorwachstumskurven für die beiden Applikationswege zeigten in dieser Studie den gleichen Effekt. Im Vergleich zur vorliegenden Arbeit fallen zwei Unterschiede
auf. Erstens wurde in vorliegender Arbeit eine Kombinationsbehandlung untersucht.
Zweitens wurde die per-orale-Behandlung bei Bela et al. mit acht Tieren untersucht,
im Vergleich zu zwei Tieren in der vorliegenden Studie, was bei den sich ergebenden
Unsicherheiten einer metronomischen Therapie zu wenig war.
Die Resultate der Tierversuche bestätigten mit geringfügigen Abweichungen die vorangegangenen Versuche zu den LX1-Zellen und die Aussagekraft von In-vitro-Experimenten
zur Wirkung von Chemotherapeutika. Allerdings war dies aufgrund der geringen
Fallzahl und hoher biologischer Varianz im Tumorwachstum nicht statistisch zu sichern.
4.3 Das Mammakarzinom MX1
Bei den Mammakarzinomen wurden anfänglich nur Östrogen-Rezeptor-positive Zelllinien
mit Bortezomib untersucht. Erst Ende 2009 wurde die Empfindlichkeit von ÖstrogenRezeptor-negativen Mammakarzinom-Zelllinien auf Bortezomib getestet [35]. In den Versuchen war kein wesentlicher Unterschied in der Empfindlichkeit gegenüber Bortezomib
zwischen Östrogen-Rezeptor-positiven oder Östrogen-Rezeptor-negativen Zelllinien zu
4 Diskussion
60
erkennen. Aufgrund dieser Ergebnisse wird in der vorliegenden Diskussion auf den Rezeptorstatus der Mammakarzinomzellen keine Rücksicht genommen.
In der vorliegend Studie konnte gezeigt werden, dass das Mammakarzinom MX1 auf
die Behandlung mit Bortezomib anspricht (Kap. 3.1.1). Dies bestätigten die 1999
veröffentlichten In-vitro-Versuche zum Mammakarzinom MCF-7 von Teicher et al.
[87]. Eine 2008 publizierte Studie von Xu et al. zeigte hingegen, dass verschiedene
Mammakarzinom-Zelllinien, u.a. MCF-7-Zellen, resistent gegen Bortezomib waren [95].
Es ist schwierig, diese Diskrepanz aus dem Stand zu erklären, da ein ähnlicher Versuchsaufbau benutzt wurde wie von Teicher et al.. Der gleiche Versuchsaufbau wurde
auch in der vorliegenden Arbeit angewandt. Die MX1-Zellen wurden 72 Stunden mit
Bortezomib behandelt, wohingegen die MCF-7-Zellen einer Behandlungsdauer von
lediglich 48 Stunden ausgesetzt waren. Bei 50 nM Bortezomib war bei den Versuchen
von Xu et al. eine relative Zellüberlebensrate von über 90% zu sehen. Jedoch zeigten
Teicher et al. bei der gleichen Konzentration eine Überlebensrate von ca. 1%, und
die vorliegenden Ergebnisse zeigten für die MX1-Zellen eine Überlebensrate von ca.
25% (Abb. 3.1). Der Verweis von Xu et al. auf eine klinische Studie, die zeigte, dass
Bortezomib als Einzelbehandlung keinen signifikanten Effekt hatte, spricht zwar für die
Ergebnisse von Xu et al., erklärt jedoch nicht den Unterschied zwischen den Studien.
Eine mögliche Erklärung ist, dass die Empfindlichkeit der Zellen sich verändert hat. Es
wurde beispielsweise während eines der Versuche der vorliegenden Arbeit bemerkt, dass
sich die Empfindlichkeit bei einer Zellreihe mit einer hohen Passagenummer ( ältere“
”
Zellen), schlagartig markant und bleibend verringerte.
Abgesehen von den zuvor diskutierten Versuchen von Teicher et al. liegen bis heute
keine Studien zur Kombination von Bortezomib mit Oxazaphosphorinen vor. Bei der
zeitgleichen Kombination von Bortezomib und Mafosfamid zeigte das MX1 einen
Effekt im additiven Bereich, wie er auch für das S117 zu sehen war. Im Vergleich
dazu zeigte der CI für das LX1 einen moderat antagonistischen Effekt für dieselbe
Kombination. Dabei war das LX1 die empfindlichste Zelllinie bei der Einzelbehandlung
mit Bortezomib. Da die gleiche Kombinationsbehandlung auf die eine Zelllinie einen
moderat antagonistischen und auf die beiden anderen einen addiditiven Effekt hatte,
ist es schwierig, die Ursache hierfür in der Interaktionen der beiden Stoffe zu suchen.
Bei der Kombination von Trofosfamid und Bortezomib ist dies eher möglich. Da
diese Kombination in allen drei Zelllinien einen mehr oder weniger stark ausgeprägten
Antagonismus ausübt, stellt sich die Frage, warum nicht ein ähnlicher Effekt gesehen
wird wie bei der Kombination von Mafosfamid und Bortezomib, jedenfalls für das MX1
und das S117. Wie in Kapitel 4.2.1 diskutiert wird, könnte dies mit einem Unterschied
zwischen den beiden Alkylanzien Mafosfamid und Trofosfamid erklärt werden, wie
z.B. der Membrangängigkeit. Dabei hat Trofosfamid jedoch aufgrund seiner lipophilen
4 Diskussion
61
Eigenschaft eine bessere Membrangängigkeit als Mafosfamid [12]. Mafosfamid hingegen
zerfällt zu 4OH-Cyclophosphamid mit ebenfalls guter Membrangängigkeit, da es im
chemischen Gleichgewicht mit seinem Tautomer Aldolphosphamid steht. Bortezomib
könnte einerseits die Membrangängigkeit von Trofosfamid beeinflussen durch Konkurrenz
um einen Transportmechanismus, andererseits wäre eine chemische Interaktion der Stoffe
auch denkbar. Trofosfamid hat z.B. eine schlechtere Wasserlöslichkeit als Mafosfamid.
Eine Kombination von Midazolam und Ketamin als Infusion führt beispielsweise zur
Herabsetzung der Löslichkeit und damit zur Ausfällung der Stoffe [76]. Die zeitversetzten
Kombinationen zu MX1 werden in Kapitel 4.5 diskutiert.
4.4 Das Weichteilsarkom S117
In den vorliegenden Ergebnissen wird gezeigt, dass die Sarkomzellen S117 auf die Behandlung mit Bortezomib ansprechen (Abb. 3.1). Dies stützt die 2008 veröffentlichten
Ergebnisse von Lu et al. und Bersani et al., die in Zellkulturversuchen zeigten, dass
verschiedene Weichteilsarkome empfindlich auf Bortezomib als Einzeltherapie reagieren
[9, 57]. Eine Studie zu der Kombination von Bortezomib mit einem Oxazaphosphorin
am Sarkom wurde bis heute nicht veröffentlicht. Es liegen jedoch Studien vor, die einen
synergistischen Effekt bei der Kombination von Bortezomib mit Cisplatin, Doxorubicin
oder 5-Flourouracil beschrieben haben [28, 90]. Wie Oxazaphosphorine entfalten diese
Zytostatika ihre Wirkung auch über DNA-Schädigung. Speziell Cisplatin gehört wie
die Oxazaphosphorine zur Familie der Alkylanzien. Es sollte dementsprechend nicht an
der alkylierenden Wirkung von Trofosfamid liegen, dass die Kombination mit Bortezomib einen antagonistischen Effekt hatte. Einen neuen Betrachtungswinkel bringen die
zeitversetzten Kombinationstherapien im folgendem Kapitel 4.5.
4.5 Zeitversetzte Versuche
Beim Betrachten der zeitversetzten Ergebnisse fiel auf, dass die Kombinationen, in
denen Bortezomib an erster Stelle gegeben wurde, einen tendenziell schlechteren Effekt
hatten. Dies galt sowohl für die Kombination mit Mafosfamid als auch für die mit Trofosfamid. Der einzige Versuch, der signifikante Unterschiede zwischen den zeitversetzen
Kombinationen zeigte, war der um eine Stunde versetzte Kombinationsversuch mit
Trofosfamid und Bortezomib IC50 (Abb. 3.15). Im Vergleich dazu haben die erwähnten
Versuche von Mortenson et al. zum NSCLC signifikante Unterschiede bei den zeitversetzten Kombinationen von Carboplatin, Gemcitabin und Bortezomib gezeigt [62].
Wie in Kapitel 4.2.1 beschrieben wurde, zeigte die Behandlung mit Gemcitabin und
4 Diskussion
62
Carboplatin, gefolgt von Bortezomib, die stärkste Wirkungsverstärkung. Die zeitgleiche
Kombination zeigte einen etwas geringeren Effekt. Die Kombination, in der Bortezomib
als erstes gegeben wurde, zeigte lediglich eine minimale Wirkungsverstärkung. Diese
Ergebnisse konnten Mortenson et al. anhand von Tierversuchen zum gleichen NSCLC
reproduzieren. Versuchsgruppen von je vier Tieren wurden entweder zeitgleich oder
zeitversetzt mit Gemcitabin, Carboplatin und Bortezomib beimpft. Das Zeitintervall
der zeitversetzten Versuche betrug acht Stunden, wobei wie in den Zellversuchen Bortezomib entweder vor oder nach den beiden anderen Zytostatika gegeben wurde. Diese
Kombinationsbehandlungen wurden zweimal wöchentlich durchgeführt. In ihren Ergebnissen berichten Mortenson et al., dass Bortezomib, als es an erster Stelle gegeben
wurde, den antineoplastischen Effekt der Behandlung fast gänzlich aufhob. Im Gegensatz
dazu zeigten die zeitgleiche Kombination und die Kombination, in der Bortezomib um
acht Stunden später gegeben wurde, eine signifikante Wachstumsverlangsamung. Die
Zellversuche von Mortenson et al. zeigten einen geringen Effekt von Bortezomib auf
die beiden anderen Zytostatika, jedoch nicht einen so ausgeprägten antagonistischen
Effekt wie bei den Tierversuchen. Idealerweise kann man mit präklinischen Versuchen
den Effekt einer Behandlung in klinischen Versuchen voraussagen, wie es Jung et al.
2007 zeigten [41]. Aufgrund ihrer präklinischen Versuche rieten sie von einer zeitgleichen Kombination von Bortezomib und Docetaxel ab und empfahlen stattdessen eine
zeitversetzte Behandlung, in der Bortezomib an zweiter Stelle dazugegeben werden
sollte. Im Januar 2011 veröffentlichten Lara et al. eine Phase-II-Studie, in der Patienten
mit NSCLC zu erst mit Docetaxel und dann zeitversetzt mit Bortezomib behandelt
wurden, und verglichen dies mit einer Gruppe, die beide Stoffe gleichzeitig erhielt. Die
zeitversetzte Behandlung zeigte eine mediane Überlebenszeit von 13,3 Monaten im
Vergleich zu 10,5 Monaten bei der zeitgleichen Behandlung, was die Ergebnisse von
Jung et al. bestätigte.
Bezüglich der Wirkung von Bortezomib in zeitversetzten Kombinationsbehandlungen
könnte man diese wie folgt erklären: In vielen Studien wurde beschrieben, wie Bortezomib
den Zellzyklus unter anderem durch seine Wirkung auf Protein 21, Protein 27 und
Protein 53 (auch als Wächter des Genoms“ bekannt) zum Stillstand bringt und durch
”
Herunterregulation der katalytischen Untereinheit der DNA-abhänigen Protein-Kinase
(DNA-PKcs) die DNA-Reparatur hemmt [22, 26, 30, 83, 84]. Im Vergleich dazu bewirken
Oxazaphosphorine bzw. Carboplatin DNA-Schäden, wobei sie bei schnell proliferierenden
Zellen mit hohem Stoffwechsel den besten Effekt entwickeln. Der antagonistische Effekt
von Bortezomib, wenn es an erster Stelle in einer Kombination gegeben wird, könnte
also durch die Hemmung des Zellzyklus erklärt werden. Der Umkehrschluss, dass
die Reparatur von Alkylanzien induzierter DNA-Schäden durch spätere Zugabe von
Bortezomib verhindert werde, konnte durch diese Arbeit nicht unterstützt werden, sehr
4 Diskussion
63
wohl hingegen durch die Studie von Mortenson et. al..
4.6 Schlussfolgerung
Wie man in den zahlreichen präklinischen Untersuchungen zur Einzelbehandlung mit
Bortezomib sieht, sind erfolgreiche Zell- und Tierversuchen keine Garantie für erfolgreiche klinische Studien. Sie dienen jedoch als Wegweiser, weswegen es auch wichtig
ist, Versuche zu veröffentlichen, die kein positives Resultat aufweisen. Die molekularen
Mechanismen und möglichen Interaktionen einer Kombinationstherapie mit Bortezomib
sind noch nicht ausreichend geklärt und bedürfen weiterer Untersuchungen. Überdies
sollten keine klinischen Kombinationsversuche durchgeführt werden, ohne dass diese
vorher mit äquivalenten präklinischen Versuchen untermauert wurden. Aufgrund der
vorliegenden Ergebnisse sollte vorläufig von klinischen Studien zur Kombination von
Bortezomib und Oxazaphosphorinen bei soliden Tumoren abgeraten werden, da die
Ergebnisse bestenfalls eine subadditive Wirkungsverstärkung erwarten lassen. Außerdem
muss man vermuten, dass die Behandlungsabfolge einen Einfluss auf den Behandlungseffekt hat. In künftigen Studien sollte deshalb auch hierauf ein Augenmark gelegt
werden.
64
5 Zusammenfassung
Bortezomib ist ein neuartiges Targeted Drug“ aus der Klasse der Proteasomen”
Inhibitoren, welches zur Behandlung des multiplen Myeloms eingesetzt wird. Die
vorliegende Arbeit untersuchte die Wirksamkeit von Bortezomib in Kombination mit Mafosfamid bzw. 4OH-Trofosfamid in Zellversuchen, und die Kombination von Bortezomib
mit Cyclophosphamid bzw. Trofosfamid in Tierversuchen. Mafosfamid ersetzte Cyclophosphamid in den Zellversuchen, da Mafosfamid spontan in den aktiven Metaboliten
4OH-Cyclophosphamid zerfällt, wohingegen Cyclophosphamid von einer enzymatischen
Aktivierung abhängig ist. Ziel der Arbeit war es, die Wirkung und damit den eventuellen Nutzen der Kombinationstherapien zu prüfen, da es hierzu bis heute nur eine
präklinische Studie gibt.
Um die Wirkung der Kombinationstherapien bewerten zu können, wurde die Zellüberlebensrate photometrisch mit dem Kristallviolett-Assay bestimmt. Zu den in vitro
untersuchten Zelllinien gehörten das Mammakarzinom MX1, das kleinzellige Lungenkarzinom LX1 und das Weichteilssarkom S117. Der Behandlungseffekt in den Tierversuchen
wurde anhand des Tumorvolumens gemessen. In den Tierversuchen wurden die Kombinationstherapien wegen der begrenzten Anzahl der Versuchstiere und des hohen
Zeitaufwands lediglich an der LX1-Zellline untersucht.
Die vorliegenden Versuche bestätigen die Empfindlichkeit der drei Zelllinien gegenüber
Bortezomib. Die zeitgleiche Therapie mit Mafosfamid und Bortezomib IC50 erbrachte
einen wirkungsverstärkenden Effekt im additiven Bereich für die Zelllinien MX1 und S117.
Bei LX1 hatte diese Kombination einen moderat antagonistischen Effekt. Im zweiten
Versuchsabschnitt wurde untersucht, ob eine zeitversetzte Gabe der Medikamente
Einfluss auf die Wirkung der Kombinationen hat. Dabei wurden die Medikamente einmal
mit einem Zeitintervall von einer Stunde gegeben und einmal mit einem Zeitintervall
von zwei Stunden. Für die zeitversetzte Kombination von Mafosfamid mit Bortezomib
IC50 wurde keine größere Veränderung des Behandlungseffekts für die drei Zelllinien
beobachtet, unabhängig davon, ob die Medikamente um eine oder zwei Stunden versetzt
gegeben wurden. Für die zeitversetzten Kombinationen, in denen Mafosfamid (M) vor
Bortezomib IC50 (B IC50) gegeben wurde (M >B IC50), zeigte sich eine tendenziell
niedrigere Zellüberlebensrate als für die Kombinationen, in denen Bortezomib an erster
Stelle gegeben wurde. Der Unterschied war jedoch nicht signifikant. Die zeitgleiche
5 Zusammenfassung
65
Kombinationsbehandlung mit 4OH-Trofosfamid und Bortezomib IC50 erzielte für
alle drei Zelllinien einen hauptsächlich antagonistischen Effekt. Für die zeitversetzten
Kombinationen, in denen Bortezomib IC50 vor 4OH-Trofosfamid (T) gegeben wurde
(B IC50>T), war ein ähnlicher antagonistischer Effekt festzustellen. Die zeitversetzten
Kombinationen T>B IC50“ zeigten eine tendenzielle Wirkungsverstärkung, da nur
”
einzelne Messpunkte der Kombinationen signifikante Unterschiede aufwiesen. Nur das
S117 zeigte einen klaren signifikanten Unterschied für die um eine Stunde versetzte
Kombinationsbehandlung (Abb. 3.15). Die Kombination T>B IC50“ lag im additiven
”
bis leicht antagonistischen Bereich, was sich signifikant von der Kombination B IC50>T“
”
unterschied. Die letztgenannte Kombination lag ebenso wie die zeitgleiche Kombination
im antagonistischen Bereich. Dass eine zeitversetzte Behandlung einer zeitgleichen
Behandlung überlegen sein kann, haben Jung et al. 2007 (In-vitro-Studie) und Lara et
al. 2011 (Phase-II-Studie) für die Kombination von Bortezomib mit Docetaxel an einem
NSCLC gezeigt [41, 50]. Einige der Kombinationsversuche der vorliegenden Studie
wurden auch mit Bortezomib IC25 und IC75 durchgeführt, sollen hier aber nur erwähnt
werden, weil sie keine neuen Informationen erbrachten.
Die gleichen Behandlungen wurden auch am Xenograftmodell zum LX1-Tumor untersucht. Das LX1 wurde für die In-vivo-Versuche ausgewählt, weil es in den In-vitroVersuchen am empfindlichsten auf Bortezomib reagierte. Die Tierversuche bestätigten
die Wirksamkeit von Bortezomib als Einzelbehandlung. Der Effekt war unabhängig von
der verabreichten Dosis. Die Kombination von Bortezomib mit Trofosfamid zeigte einen
antagonistischen Effekt, ähnlich dem der Zellversuche. Im Vergleich dazu zeigte die
Kombination von Cyclophosphamid mit Bortezomib eine leichte Wirkungsverstärkung
im Sinne einer subadditiven Wirkungsverstärkung, im Vergleich zur jeweiligen Einzelbehandlung.
Abgesehen von der Studie von Teicher et al. zur Kombinationsversuchen von Cyclophosphamid und Bortezomib am Xenograftmodell zum Mammakarzinom liegen bis
heute keine ähnlichen Arbeiten über die untersuchten Kombinationsbehandlungen
vor. Die molekularen Mechanismen und möglichen Interaktionen einer Kombinationstherapie mit Bortezomib sind noch nicht ausreichend geklärt und bedürfen weiterer
Untersuchungen. In Anbetracht der vorliegenden Ergebnisse sollte von einer klinischen
Untersuchung der Kombination von Bortezomib mit einem Oxazaphosphorin an soliden
Tumoren abgeraten werden, solange keine Arbeiten vorliegen, die Gegenteiliges belegen.
Außerdem muss man vermuten, dass die Behandlungsabfolge einen Einfluss auf den
Behandlungseffekt hat. In künftigen Studien sollte deshalb auch hierauf ein Augenmerk
gelegt werden.
66
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Abbildungsverzeichnis
1.1
1.2
Stoffwechsel der Oxazaphosphorin-Derivate . . . . . . . . . . . . . . . .
Proteasomstoffwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
5
3.1
3.2
Bortezomib als Einzelbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Bortezomib und Mafosfamid
am MX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Bortezomib und Mafosfamid
am LX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Bortezomib und Mafosfamid
am S117 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
(a) Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib am MX1 (b) CI der Kombination von Trofosfamid und Bortezomib
IC50 am MX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
am LX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeitgleiche Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
am S117 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid und
Bortezomib am MX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und
Bortezomib IC50 am MX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Um eine Stunde versetzte Kombinationsversuche mit Mafosfamid und
Bortezomib IC50 am LX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und
Bortezomib IC50 am LX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Um zwei Stunden versetzte Kombinationsversuch mit Trofosfamid und
Bortezomib am LX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
(a) Um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid
und Bortezomib IC50 am S117; (b) CI der um eine Stunde versetzten
Kombination M>B IC50“ am S117 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
”
CI der um zwei Stunden versetzten Kombination M>B IC50“ . . . . .
”
26
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
3.9
3.10
3.11
3.12
3.13
3.14
29
29
30
32
33
33
36
38
40
42
43
45
47
Abbildungsverzeichnis
3.15 Um eine Stunde versetzte Kombinationsversuche mit Trofosfamid und
Bortezomib IC25 am S117. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.16 Xenograftmodell mit LX1-Tumor zur Einzelbehandlung mit Bortezomib
3.17 Xenograftmodell mit LX1-Tumor zur Kombinationsbehandlung von Bortezomib (0,6 mg/kg (KG)) und Trofosfamid . . . . . . . . . . . . . . .
3.18 Xenograftmodell mit LX1-Tumor zur Kombinationsbehandlung von Bortezomib (1,0 mg/kg (KG)) und Trofosfamid . . . . . . . . . . . . . . .
3.19 Xenograftmodell mit LX1-Tumor zum Vergleich des Applikationsweges
von Trofosfamid in der Kombinationsbehandlung von Trofosfamid und
Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.20 Xenograftmodell am LX1-Tumor zur Kombinationsbehandlung von Cyclophosphamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.1 Um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid und
Bortezomib IC25 am MX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.2 Um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und
Bortezomib IC25 am MX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.3 Um zwei Stunden versetzte Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid
und Bortezomib MX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.4 Um zwei Stunden versetzte Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid
und Bortezomib IC50 am MX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.5 Um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie mit Mafosfamid und
Bortezomib IC25 am LX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.6 Die um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid
und Bortezomib IC25 am LX1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.7 Um zwei Stunden versetzte Kombinationsversuch mit Mafosfamid und
Bortezomib IC50 am LX1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.8 Um eine Stunde versetzte Kombinationsversuche mit Mafosfamid und
Bortezomib IC25 am S117 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.9 Um eine Stunde versetzte Kombinationsbehandlungen mit Trofosfamid
und Bortezomib IC25 am S117. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.10 Um zwei Stunden versetzte Kombinationsversuch mit Mafosfamid und
Bortezomib am S117. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.11 Um zwei Stunden versetzte Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid
und Bortezomib IC50 am S117. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
78
48
50
51
51
52
53
84
85
85
86
86
87
87
88
88
89
89
79
Tabellenverzeichnis
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7
2.7
2.8
Labormaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Medien und Zusätze . . . . . . . . . . . . . . . .
Puffer und Stammlösungen . . . . . . . . . . . . .
Auflistung der verwendeten Tumorzelllinien . . .
Zusammenstellung der verwendeten Lösungen und
Behandlungsschemata der einzelnen Zelllinien . .
Fortsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Unterteilung des CI . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1
3.2
3.3
Zusammenfassung der IC25, IC50 und IC75 von Bortezomib der Zelllinien
Konzentrationsreihen der Oxazaphosphorine . . . . . . . . . . . . . . .
Signifikanzen der zeitgleichen Kombinationen von Mafosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
CI der zeitgleichen Kombination mit Mafosfamid und Bortezomib . . .
Signifikanzen der zeitgleichen Kombinationen von Trofosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
CI der zeitgleichen Kombination mit Trofosfamid und Bortezomib . . .
MX1 - Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit Mafosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
MX1 - Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Mafosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
MX1 - Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
MX1 - Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
LX1 - Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit Mafosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
LX1 - Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Mafosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
LX1 - Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
3.9
3.10
3.11
3.12
3.13
. . . . .
. . . . .
. . . . .
. . . . .
. . . . .
Medien
. . . . .
. . . . .
. . . . .
.
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.
.
11
11
12
12
14
15
19
20
23
25
26
28
28
34
34
36
37
38
39
40
41
42
Tabellenverzeichnis
3.14 LX1 - Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
3.15 S117 - Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit Mafosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
3.16 S117 - Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Mafosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
3.17 S117 - Signifikanzen und CI der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
3.18 S117 - Signifikanzen und CI der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie mit Trofosfamid und Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . .
C.1 MX1 - p-Werte der zeitgleichen Kombinationstherapie von Mafosfamid
mit Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.2 LX1 - p-Werte der zeitgleichen Kombinationstherapie von Mafosfamid
mit Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.3 S117 - p-Werte der zeitgleichen Kombinationstherapie von Mafosfamid
mit Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.4 MX1 - p-Werte der zeitgleichen Kombinationstherapie von Trofosfamid
mit Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.5 LX1 - p-Werte der zeitgleichen Kombinationstherapie von Trofosfamid
mit Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.6 S117 - p-Werte der zeitgleichen Kombinationstherapie von Trofosfamid
mit Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.7 MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC25. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.8 MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.9 MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC25. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.10 MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.11 MX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.12 MX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.13 LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.14 LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
80
44
46
46
48
49
90
90
90
91
91
91
92
92
93
93
93
94
94
94
Tabellenverzeichnis
C.15 LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.16 LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.17 LX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.18 LX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.19 S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.20 S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.21 S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.22 S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.23 S117 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C.24 S117 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
81
95
95
95
96
96
96
97
97
97
98
82
Anhang A
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
ADP
Amp.
Aqua dest.
ATP
B
Bcl-2
bzw.
CI
CLL
CML
Cyp
DNA
ED
EMA
ER
evtl.
FKS
GIST
IC25
IC50
IC75
i.p.
Kap.
KG
Konz.
LD
M
MES-Puffer
Abbildung
Adenosindiphosphat
Ampulle
Aqua destillata
Adenosintriphosphat
Bortezomib
B-cell lymphoma 2
beziehungsweise
Combination Index
chronisch lymphatische Leukämie
chronisch myeloische Leukämie
Cytochrom P450
Desoxyribonukleinsäure
extensive disease
European Medicines Agency
Endoplasmatisches Retikulum
eventuell
fetales Kälberserum
gastrointestinale Stromatumoren
Inhibiting Concentration 25%
Inhibiting Concentration 50%
Inhibiting Concentration 75%
intraperitoneal
Kapitel
Körpergewicht
Konzentration
limited disease
Mafosfamid
2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure
Anhang A Abkürzungsverzeichnis
NaCl-Lsg.
Natrium Chlorid Lösung
NCI
National Cancer Institute
NSCLC
nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom
OD
optische Dichte
PAST
Paleontological Statistiscs
p.o.
peroral
rel. Überlebensrate relative Überlebensrate
rpm
rounds per minute - siehe auch U/min.
SCLC
kleinzelliges Lungenkarzinom
SEM
Standard Error of Mean
T
Trofosfamid
Tab.
Tabelle
u.a.
unter anderem
U/min
Umdrehungen pro Minute
VEGF
vascular endothelial growth factor
Vgl.
Vergleich
vs.
versus
ZNS
Zentrales Nervensystem
83
84
Anhang B
Grafische Darstellungen
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
1,25
2,5
5
7,5
10
15
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Abbildung B.1: Dargestellt ist die rel. Überlebensrate der MX1 Zellen unter der um
eine Stunde versetzten Kombinationsbehandlungen mit Mafosfamid
und Bortezomib IC25 im Vergleich zur Mafosfamidkontrolle (n=11).
Anhang B Grafische Darstellungen
85
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Abbildung B.2: Dargestellt ist die rel. Überlebensrate des MX1 bei den um eine Stunde
versetzten Kombinationsversuchen mit Trofosfamid und Bortezomib
IC25 im Vergleich zu Trofosfamid als Einzelbehandlung (n=11).
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
7,5
10
15
20
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Abbildung B.3: Dargestellt ist die um zwei Stunden versetzt Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC50 am Mammakazinom MX1 (n=11).
Anhang B Grafische Darstellungen
86
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
4OH-Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Bortezomib IC50 0h + 4OH-Trofosfamid 2h
Abbildung B.4: Dargestellt ist die Zellüberlebensrate des MX1 unter der um zwei
Stunden versetzten Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und
Bortezomib IC50 (n=11).
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Abbildung B.5: Die Grafik zeigt am LX1 die um eine Stunde versetzte Kombinationstherapie von Mafosfamid und Bortezomib IC25, sowie die Kontrolle
mit Mafosfamid (n=10).
Anhang B Grafische Darstellungen
87
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Abbildung B.6: Die Abbildung zeigt die relative Überlebensrate der LX1 unter der um
eine Stunde versetzten Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und
Bortezomib IC25 (n=10).
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2,5
5
10
20
40
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Abbildung B.7: Abgebildet ist die rel. Überlebensrate des LX1 bei der um zwei Stunden
versetzte Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid und Bortezomib
IC50 (n=13).
Anhang B Grafische Darstellungen
88
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Abbildung B.8: Abgebildet ist die rel. Überlebensrate des S117 bei der um eine Stunde
versetzten Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid und Bortezomib
IC25, sowie die Kontrolle mit Mafosfamid (n=11).
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Abbildung B.9: Abgebildet ist rel. Überlebensrate des S117 unter der um eine Stunde
versetzten Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
IC25 im Vergleich zur Trofosfamidkontrolle (n=11).
Anhang B Grafische Darstellungen
89
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Mafosfamid [µmol/l]
Mafosfamid
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Abbildung B.10: Dargestellt ist die rel. Überlebensrate des S117 unter der um zwei
Stunden versetzten Kombinationsbehandlung mit Mafosfamid und
Bortezomib IC50 (n=16).
Rel. Proliferationshemmung im Vgl. zur Kontrolle [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
30
Trofosfamid [µmol/l]
Trofosfamid
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Abbildung B.11: Dargestellt ist rel. Überlebensrate des S117 bei der um zwei Stunden
versetzten Kombinationsbehandlung mit Trofosfamid und Bortezomib
IC50 im Vergleich zu Trofosfamid als Einzelbehandlung (n=12).
90
Anhang C
Daten
Zeitgleiche Kombinationsbehandlung
Dargestellt sind die p-Werte der zeitgleichen Kombinationsversuche der Zelllinien
MX1, LX1 und S117. Ein Signifikanzniveau von p≤ 0,05 wurde für diese Versuche
festgelegt.
Tabelle C.1: Mafosfamid vs. Mafosfamid mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75 am MX1
Mafosfamid µmol/l
Bort. IC25
p-Wert Bort. IC50
Bort. IC75
1,25
>0,01
>0,01
>0,01
2,5
>0,01
>0,01
>0,01
5
>0,01
>0,01
>0,01
7,5
0,11
>0,01
>0,01
10
0,33
0,05
>0,01
15
0,71
0,49
0,043
Tabelle C.2: Mafosfamid vs. Mafosfamid mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75 am LX1
Mafosfamid µmol/l
Bort. IC25
p-Wert Bort. IC50
Bort. IC75
2,5
0,31
>0,01
>0,01
5
0,04
>0,01
>0,01
10
0,25
>0,01
>0,01
20
0,68
0,17
0,03
40
0,70
0,55
0,45
Tabelle C.3: Mafosfamid vs. Mafosfamid mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75 am S117
Mafosfamid µmol/l
Bort. IC25
p-Wert Bort. IC50
Bort. IC75
5
0,35
>0,01
>0,01
10
0,17
>0,01
>0,01
15
0,36
0,023
>0,01
20
0,51
0,12
0,02
30
0,97
0,44
0,46
Anhang C Daten
91
Tabelle C.4: Trofosfamid vs. Trofosfamid mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75 am
MX1
Trofosfamid µmol/l
Bort. IC25
p-Wert Bort. IC50
Bort. IC75
2,5
0,37
>0,01
>0,01
5
0,04
>0,01
>0,01
10
0,40
0,02
>0,01
15
0,24
0,76
0,16
20
0,30
0,32
0,72
30
0,11
0,29
0,37
Tabelle C.5: Trofosfamid vs. Trofosfamid mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75 am LX1
Trofosfamid µmol/l
Bort. IC25
p-Wert Bort. IC50
Bort. IC75
2,5
0,48
0,10
0,02
5
0,90
0,61
0,13
10
0,67
0,33
0,74
20
0,16
0,95
0,11
40
0,78
0,99
0,43
Tabelle C.6: Trofosfamid vs. Trofosfamid mit Bortezomib IC25, IC50 und IC75 am S117
Trofosfamid µmol/l
Bort. IC25
p-Wert Bort. IC50
Bort. IC75
5
0,97
>0,01
>0,01
10
0,68
0,25
>0,01
15
0,74
0,36
>0,01
20
0,80
0,74
0,75
30
0,80
0,74
0,74
Anhang C Daten
92
Zeitversetzte Kombinationsbehandlungen
Dargestellt sind die p-Werte der zeitverzögerten Kombinationsversuche der Zelllinien
MX1, LX1 und S117. Ein Signifikanzniveau von p>0,025 wurde für diese Versuche
festgelegt.
Tabelle C.7: MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC25.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
0,30
0,09
0,27
0,33
0,67
0,80
Mafosfamid vs. Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
0,09
0,27
0,52
0,80
0,70
0,95
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h vs. Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
0,70
0,56
0,75
0,70
0,47
1,00
Tabelle C.8: MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC50.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,04
0,46
0,60
Mafosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,20
0,78
0,45
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
0,15
0,09
0,23
0,25
0,68
0,78
Anhang C Daten
93
Tabelle C.9: MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC25.
Trofosfamid vs. Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
0,70
0,24
0,36
0,80
0,33
0,22
Trofosfamid vs. Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
0,90
0,13
0,51
0,56
0,85
0,33
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h vs. Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
0,95
0,95
0,85
0,56
0,57
0,80
Tabelle C.10: MX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC50.
Trofosfamid vs. Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
0,07
0,13
0,33
0,37
Trofosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
0,90
0,54
1
0,67
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
0,07
0,02
0,06
0,02
0,44
0,50
Tabelle C.11: MX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
0,01
0,09
Mafosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
0,03
0,12
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Mafosfamid µmol/l 1,25
2,5
5
7,5
10
15
p-Wert
0,75
0,80
0,80
0,75
0,70
0,57
Anhang C Daten
94
Tabelle C.12: MX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50.
Trofosfamid vs. Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,02
0,07
0,24
Trofosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
0,02
0,12
0,06
0,65
0,19
0,52
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
15
20
30
p-Wert
0,07
0,01
0,02
0,08
0,48
0,85
Tabelle C.13: LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC25.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,40
0,60
0,60
0,90
0,78
Mafosfamid vs. Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,39
0,91
0,91
0,53
0,32
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h vs. Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,97
0,81
0,53
0,40
0,39
Tabelle C.14: LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC50.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
>0,01
0,02
0,73
0,19
Mafosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
>0,01
0,17
0,81
0,42
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
0,13
0,27
0,53
0,44
Anhang C Daten
95
Tabelle C.15: LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC25.
Trofosfamid vs. Trofosfamidamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,34
0,64
0,59
0,93
0,54
Trofosfamid vs. Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,54
0,44
0,91
0,19
0,85
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h vs. Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,66
0,21
0,66
0,18
0,72
Tabelle C.16: LX1 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC50.
Trofosfamid vs. Trofosfamidamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
>0,01
0,01
0,13
0,53
Trofosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
0,10
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
0,02
0,27
>0,01
0,24
Tabelle C.17: LX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,30
0,69
Mafosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,88
0,72
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 2h vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Mafosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,54
0,76
0,41
0,24
0,41
Anhang C Daten
96
Tabelle C.18: LX1 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50.
Trofosfamid vs. Trofosfamidamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,32
0,76
Trofosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
>0,01
0,03
0,42
0,52
0,76
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Trofosfamid µmol/l 2,5
5
10
20
40
p-Wert
0,05
>0,01
>0,01
0,12
0,27
Tabelle C.19: S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC25.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,01
0,01
0,05
0,21
0,24
Mafosfamid vs. Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,03
>0,01
0,12
0,19
0,44
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h vs. Bortezomib IC25 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,13
0,40
0,16
0,23
0,33
Tabelle C.20: S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Mafosfamid und Bortezomib IC50.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
0,04
Mafosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,03
0,21
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 1h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,12
0,41
0,16
0,23
0,32
Anhang C Daten
97
Tabelle C.21: S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC25.
Trofosfamid vs. Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,52
0,85
0,66
0,65
0,95
Trofosfamid vs. Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,85
1
0,70
0,19
0,61
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC25 1h vs. Bortezomib IC25 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,65
0,85
0,85
0,3
0,61
Tabelle C.22: S117 - p-Werte der um eine Stunde versetzten Kombinationstherapie mit
Trofosfamid und Bortezomib IC50.
Trofosfamid vs. Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
Trofosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
0,06
0,07
0,21
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 1h vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 1h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
0,45
Tabelle C.23: S117 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Mafosfamid und Bortezomib IC50.
Mafosfamid vs. Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
>0,01
0,07
Mafosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
>0,01
0,03
0,16
Mafosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h vs. Bortezomib IC50 0h + Mafosfamid 2h
Mafosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
0,27
0,27
0,09
0,15
0,03
Anhang C Daten
98
Tabelle C.24: S117 - p-Werte der um zwei Stunden versetzten Kombinationstherapie
mit Trofosfamid und Bortezomib IC50.
Trofosfamid vs. Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
0,02
0,07
0,09
Trofosfamid vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
>0,01
0,16
>0,01
0,27
Trofosfamid 0h + Bortezomib IC50 2h vs. Bortezomib IC50 0h + Trofosfamid 2h
Trofosfamid µmol/l 5
10
15
20
30
p-Wert
>0,01
0,98
0,44
0,10
0,81
99
Anhang D
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. med. Thomas Wagner für die Überlassung des Themas dieser Dissertation und der Nutzungsmöglichkeit
des Labors. Außerdem möchte ich mich bei ihm für die intensive und geduldigen
Betreuung bedanken.
Außerdem möchte ich mich bei Frau Dr. Stephanie Stölting bedanken für die motivierende Unterstützung, die wiederholte Korrektur der Arbeit, sowie die Hilfestellung
bei der Statistik.
Danken möchte ich auch Frau Monica Vollmert für die Einweisung in die Arbeitsmethoden, die Betreuung während der Versuche sowie für die Korrektur von Teilen der
Arbeit.
Für die großartige Hilfe bei den Tierversuchen möchte ich mich bei meiner Mitdoktorandin Friederike Auerswald bedanken.
Bei Mark Schenk möchte ich mich für die Einführung in das Arbeitsprogramm
LaTex bedanken sowie dafür, dass er jederzeit mit Rat und Tat bei der Lösung von
Programmproblemen geholfen hat.
Außerdem möchte ich mich bei Dr. Mathias Hoizcyk von der Onkologischen Klinik
in Essen und Dr. Tobias Wöhrle von der Anästesiologischen Klinik der LudwigMaximilians-Universität München für die Korrekturlesung meiner Arbeit bedanken.
Für die Rettung meiner Daten von meinem ausgebrannten Computer bin ich meinem
Freund Kasper Worsøe Andersen sehr zu Dank verpflichtet.
Auch dem Laborteam und den Mitdoktoranden möchte ich für die aufmunternde
Zusammenarbeit danken.
Zuletzt gilt mein besonderer Dank meinen Eltern und meinem Bruder dafür, das sie mir
mein Studium ermöglicht und mir während dieser Arbeit Vertrauen und Unterstützung
geschenkt haben.
100
Anhang E
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name:
Jan Mikael Gerl
Geburtstag/-ort: 26. März 1981,
Hillerød, Dänemark
Hochschulausbildung
2000-2007
Studium der Humanmedizin
04/03 - 12/07 Klinischer Abschnitt, Universität zu Lübeck, Deutschland
09/00 - 08/02 Vorklinischer Abschnitt, Semmelweis Universität, Budapest, Ungarn
02/06 - 10/06 PJ, Chirurgie und HNO, Universität zu Lübeck, Deutschland
11/06 - 02/07 PJ, Innere Medizin, Haukeland Sykehus, Bergen, Norwegen
Beruflicher Werdegang
09/12
06/12
06/11
04/11
04/10
09/08
04/08
-
08/12
05/12
05/12
03/11
03/10
08/09
Ass.-Arzt
Ass.-Arzt
Ass.-Arzt
Ass.-Arzt
Ass.-Arzt
Ass.-Arzt
Ass.-Arzt
HNO, Ahus Sykehus, Lørenskog, Norwegen
Innere Medizin, Dronning Ingrids Hospital, Nuuk, Grönland
HNO, Slagelse Hospital, Dänemark
Audiologie, Slagelse Hospital, Slagelse, Dänemark
Onkologie, Rigshospitalet, Kopenhagen, Dänemark
Innere Medizin, Herlev Hospital, Kopenhagen, Dänemark
Gastromedizin, Herlev Hospital, Kopenhagen, Dänemark
Extracurriculare Aktivitäten
09/11
04/09
05/05
06/04
-
05/12
04/10
05/06
12/07
Assistentensprecher des Krankenhauses in Slagelse
Assistentensprecher der internistischen Abteilung in Herlev
1. Vorsitzender des ”deutschen Famulantenaustausches”(dfa)
Experimenteller Teil der Dissertation
101
Anhang F
Erklärung
Ich versichere, die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung der
angegebenen Hilfsmittel angefertigt zu haben.
Die Tierversuche wurden vom Ministerium für Umweltschutz, Natur und Forsten des
Landes Schleswig-Holstein unter der Tierversuchsantragsnummer V742-72241 122-4
(22-3/05) genehmigt (siehe auch Kap. 2.8.1).
Lübeck, den 30.01.2013
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