Abb. 3.6 Das Skelett von vorn und hinten.

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BEWEGUNGSAPPARAT
Kopf (Caput)
Schlüsselbein (Clavicula)
Schultergräte (Spina scapulae)
Schultergürtel:
Schlüsselbein
(Clavicula)
und Schulterblatt
(Scapula)
Schulterhöhe (Acromion)
Oberarmknochen (Humerus)
Schultergelenk
Rippen (Costae)
Oberarm
(Brachium)
Ellenbogen (Olecranon)
Ellenbogengelenk
Speiche (Radius)
Elle (Ulna)
Unterarm
(Antebrachium)
Becken (Pelvis)
Handgelenk
Kreuzbein (Sacrum)
Hand
(Manus)
Mittelhandknochen
(Ossa metacarpi)
Hüftgelenk
Fingerknochen (Ossa digitorum)
Oberschenkelknochen (Femur)
Kniescheibe (Patella)
Kniegelenk
Wadenbein
(Fibula)
Unterschenkel
(Crus)
Schienbein
(Tibia)
innerer Knöchel
(Malleolus medialis)
Sprunggelenke
Fuß (Pes)
äußerer Knöchel
(Malleolus lateralis)
Fersenbein
(Calcaneus)
Abb. 3.6 Das Skelett von vorn und hinten.
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Jürgen Zervos-Kopp, Anatomie, Biologie und Physiologie (ISBN 3131413514) © 2006 Georg Thieme Verlag KG
SPEZIELLE SKELETTANATOMIE UND MUSKULATUR
Die Extremitäten sind in ihrem Aufbau vergleichbar, unterscheiden sich in ihrer Funktion aber erheblich. Während die oberen
Extremitäten sich beim Menschen als Tast- und Greifwerkzeuge
(Manipulationswerkzeuge) entwickelt haben, dienen die unteren
Extremitäten dem sicheren Stand und der Fortbewegung (Lokomotion).
3.3.1 Wirbelsäule
Extremitäten
J obere Extremität
= Schultergürtel
und Arme; untere
Extremität = Beine
J obere = Tast- und
Greifwerkzeuge
J untere = sicherer
Stand und Fortbewegung
Aufbau und Funktion
Die Wirbelsäule setzt sich aus 33–34 einzelnen Elementen zusammen:
J Wirbel (Vertebrae), plus
J Zwischenwirbelscheiben (Disci intervertebralis) und
J Bandapparat
Von kranial (kopfwärts) nach kaudal (steißwärts) besteht sie aus 24
einzelnen (freien) und 9–10 zusammengewachsenen Wirbeln. Es
werden unterschiedliche Wirbelsäulenabschnitte bezeichnet, davon bilden
J 7 Halswirbel (Vertebrae cervicales) die Halswirbelsäule (HWS),
J 12 Brustwirbel (Vertebrae thoracales) die Brustwirbelsäule
(BWS),
J 5 Lendenwirbel (Vertebrae lumbales) die Lendenwirbelsäule
(LWS),
J 5 Kreuzbeinwirbel (Vertebrae sacrales) das Kreuzbein (Os sacrum); eine durch Wirbelverschmelzung entstandene Knochenplatte, die Teil eines straffen Gelenks zum Becken (Iliosakralgelenk) ist und
J 4–5 Steißbeinwirbel (Vertebrae coccygae) das Steißbein (Os coccygis).
Wirbelsäule
33–34 Wirbel mit
Zwischenwirbelscheiben, 24 freie
und 9–10 zusammengewachsene
Wirbel.
Wirbelsäulenabschnitte
J Halswirbelsäule =
7 Halswirbel
J Brustwirbelsäule
= 12 Brustwirbel
J Lendenwirbelsäule = 5 Lendenwirbel
J Kreuzbein = Knochenplatte, 5 verschmolzene Kreuzbeinwirbel
J Steißbein = 4–5
verschmolzene
Steißbeinwirbel
Wirbelsäule (WS)
33 – 34 Wirbel
Hals-WS
7 Wirbel
C1 – C7
Brust-WS
12 Wirbel
Th1 – Th12
Lenden-WS
5 Wirbel
L1 – L5
Kreuzbein
Platte aus
5 Wirbeln
S1 – S5
Steißbein
4 – 5 Wirbel
Diagramm 3.4 Wirbelsäule
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BEWEGUNGSAPPARAT
Merkhilfe:
Um 7 Uhr beginnt die Arbeit, (7 Halswirbel),
um 12 Uhr ist Mittagspause (12 Brustwirbel) und
um 5 Uhr ist Feierabend (5 Lendenwirbel).
Lokalisation der
Spinalnerven nach
Segmenthöhe.
Zwischen den einzelnen Wirbeln treten die Nerven aus dem Rückenmark in die Peripherie aus. Die Lokalisation der Spinalnervenabgänge wird nach der Segmenthöhe benannt. C0 ist das Segment
zwischen Hinterhaupt und Atlas; C1 das Segment zwischen dem 1.
und 2. Halswirbel. Die Bezeichnungen lauten also:
J C1–C7 für die zervikalen Segmente,
J Th1–Th12 für die thorakalen Segmente
J L1–L5 für die lumbalen Segmente
J S1–S5 für die sakralen Segmente
Atlas (1. Halswirbel)
Axis (2. Halswirbel)
Wirbelbogengelenk
(Art. zygapophysialis)
GelenkflŠchen
fŸr die Rippen
Zwischenwirbelloch
(Foramen
intervertebrale)
Wirbelkšrper
(Corpus vertebrae)
Bandscheibe
(Discus
intervertebralis)
Bandscheibe zwischen
dem 5. Lendenwirbel
und dem Kreuzbein
(Promontorium)
GelenkflŠche des
Iliosakralgelenks
(Facies auricularis)
Symphyse
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Halslordose
Vertebra
prominens
Dornfortsatz
(Processus
spinosus)
Brustkyphose
Querfortsatz
(Processus
transversus)
Lendenlordose
Sakralkyphose
Kreuzbein
(Os sacrum)
Stei§bein
(Os coccygis)
Abb. 3.7 Wirbelsäule: ihre Abschnitte, ihre Krümmungen.
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SPEZIELLE SKELETTANATOMIE UND MUSKULATUR
In der seitlichen Ansicht zeigt sich ein doppelter s–förmiger Aufbau,
der von vier typischen Krümmungen in der Sagittalebene gebildet
wird:
J Halslordose
J Brustkyphose
J Lendenlordose
J Sakralkyphose
Doppelte S-Krümmung
J Halslordose
J Brustkyphose
J Lendenlordose
J Sakralkyphose
Der so gestaltete Aufbau ermöglicht, dass Kräfte, die bei Bewegungen (springen, laufen) entstehen, abgefedert werden. Die federnde
Wirkung wird durch die Plastizität der Bandscheiben ergänzt.
Krümmungen in der Frontalebene sind Fehlhaltungen oder Fehlstellungen (Skoliose).
Aufbau der Wirbelkörper
Die Wirbel nehmen in ihrer Größe von kranial nach kaudal zu und
sind, bis auf den 1. und 2. Halswirbel, gleich aufgebaut. An jedem
Wirbel werden folgende Elemente beschrieben (s. Abb. 3.8):
J ventral (bauchwärts) ein Wirbelkörper (Corpus vertebrae)
J dorsal (rückenwärts) ein Wirbelbogen (Arcus vertebrae) mit einem Dornfortsatz (Processus spinosus)
J lateral (seitwärts) zwei Querfortsätze (Processus transversus)
J kranial und kaudal je zwei Gelenkfortsätze (Processus articularis)
Wirbelkörper und Wirbelbogen bilden das Wirbelloch (Foramen
vertebrale). Am Übergang zwischen Wirbelkörper und Wirbelbogen
befinden sich zwei Vertiefungen, durch die bei zwei übereinander
liegenden Wirbeln das Zwischenwirbelloch (Foramen intervertebrale) für die Spinalnerven gebildet wird. An den Brustwirbeln befinden sich zusätzliche Gelenkflächen, jeweils am Körper und am
Querfortsatz, für die Rippen.
Die einzelnen Wirbel sind mit den Bandscheiben (Discus intervertebrale) knorpelig (Synchondrose) verbunden. Bandscheiben bestehen aus einem straffen Faserring (Anulus fibrosus) mit einem
zentralen gallertartigen Kern (Nucleus pulposus).
Alle freien Wirbel stehen untereinander gelenkig in Verbindung
und bilden einzelne Bewegungssegmente. Ein Bewegungssegment
besteht aus
J den Wirbelgelenken zweier Wirbel,
J der dazugehörigen Bandscheibe,
J den Bändern (zwischen Dorn- und Querfortsätzen, vorderes und
hinteres Längsband),
Wirbelkörperaufbau
ventral: Wirbelkörper
J dorsal: Wirbelbogen mit Dornfortsatz (bilden Wirbelloch)
J lateral: zwei
Querfortsätze
J kranial und kaudal: je zwei Gelenkfortsätze
J
Übereinander liegende Wirbel bilden
mit Vertiefungen das
Zwischenwirbelloch
für Spinalnerven,
ferner zusätzliche
Gelenkflächen an
Brustwirbeln für Rippen.
Bewegungssegment
Wirbelgelenke
zweier Wirbel, Bandscheibe, Bänder,
Zwischenwirbellöcher und Muskeln R
Beweglichkeit.
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BEWEGUNGSAPPARAT
J
J
den Zwischenwirbellöchern,
den bewegenden Muskeln.
obere GelenkfortsŠtze
(Processus articulares
superiores)
Dornfortsatz
(Processus spinosus)
Wirbelbogen (Arcus vertebrae)
Lage des Zwischenwirbellochs (Foramen
intervertebrale)
Querfortsatz
(Processus
transversus)
Wirbelloch
(Foramen
vertebrale)
Wirbelkšrper
(Corpus vertebrae)
Randleiste
a
oberer Gelenkfortsatz
(Processus articularis
superior)
GelenkflŠchen
fŸr die 6. Rippe
Randleiste
Processus
transversus
Corpus
vertebrae
Processus
spinosus
b
oberer Einschnitt am
Wirbelbogen fŸr das
Zwischenwirbelloch
(Incisura vertebralis superior)
unterer Gelenkfortsatz (Processus
articularis inferior)
unterer Einschnitt am
Wirbelbogen fŸr das
Zwischenwirbelloch
(Incisura vertebralis inferior)
Abb. 3.8a+b Wirbel.
a von oben
b von der Seite
Diese Funktionseinheiten ermöglichen der Wirbelsäule ihre enorme
Beweglichkeit, die in der Halswirbelsäule am größten ist. Brust- und
Halswirbelsäule erlauben neben Beugung, Streckung und Seitneigung auch Drehungen; die Lendenwirbelsäule nur Beugung, Streckung und Seitneigung. Die Bewegungen werden mit Flexion, Extension, Lateralflexion nach rechts/links und Rotation nach rechts/
links bezeichnet.
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SPEZIELLE SKELETTANATOMIE UND MUSKULATUR
Nerven
Arterie
Bewegungssegment
Abb. 3.9 Bewegungssegment der Wirbelsäule.
Besonderheiten
Dem ersten Halswirbel (Atlas) fehlt der Wirbelkörper und er besteht
nur aus einem Ring. Er bildet mit dem Hinterhauptbein des Schädels
(Os occipitale) das Atlantookzipitalgelenk (oberes Kopfgelenk = Eigelenk). In diesem Gelenk sind Nick- und Neigebewegungen des
Kopfes möglich.
Der zweite Halswirbel (Axis), mit einem zahnartigen Fortsatz
(Dens axis) in Richtung Atlas, bildet mit diesem das Atlantoaxialgelenk (unteres Kopfgelenk) für die Drehbewegung des Kopfes.
Querband des Atlas
GelenkflŠche fŸr das
Hinterhauptsbein
Atlas
GelenkflŠche
zwischen
Atlas und Axis
Axis
Wirbelkšrper
des Axis
Dens axis
Besonderheiten
J Atlas: erster
Halswirbel, nur
Knochenring, bildet
oberes Kopfgelenk
= Eigelenk = Nickund Neigebewegungen
J Axis: zweiter
Halswirbel, bildet
mit Atlas unteres
Kopfgelenk = Drehbewegung
vorderer Atlasbogen
Querfortsatz
(Processus
transversus)
Lšcher in den
QuerfortsŠtzen
fŸr die A. vertebralis (Foramina
transversaria)
hinterer Atlasbogen
Processus spinosus
Abb. 3.10 Atlas und Axis bilden das untere Kopfgelenk.
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BEWEGUNGSAPPARAT
J
horizontaler
Dornfortsatz des
siebten Halswirbels
= Vertebra prominens
J
Verbindung fünfter Lendenwirbel
und Kreuzbein=
Promontorium =
engste Stelle im
Becken.
Der fast horizontal ausgerichtete Dornfortsatz des siebten Halswirbels (Vertebra prominens) ist von außen gut tastbar und markiert
den Übergang zwischen Halswirbel- und Brustwirbelsäule.
Die Verbindung zwischen dem fünften Lendenwirbel und dem
Kreuzbein (Promontorium, lat. Vorgebirge) ragt besonders weit in
das Becken, trennt großes und kleines Becken (Linea terminalis =
Linie zwischen Symphyse und Promontorium) und spielt für den
Geburtsablauf eine Rolle, weil sie die engste Stelle des Geburtkanals
durch das Becken markiert.
Muskulatur mit Wirkung auf die Wirbelsäule
Autochthone Rückenmuskulatur =
Musculus erector
spinae.
Zu ihr zählt die Rücken- und Bauchmuskulatur.
Die Wirbelsäulenmuskulatur oder autochthone (= an Ort und Stelle
entstandene) Rückenmuskulatur verläuft rechts und links neben der
Wirbelsäule vom Hinterhaupt bis zum Becken. Sie besteht beidseits
aus einem tiefen medialen (inneren) und einem oberflächlichen
lateralen (seitlichen) Trakt. Beide Systeme sind aus sich überlappenden Muskelfaserzügen zusammengesetzt.
autochthone
Rückenmuskulatur
Bauchmuskulatur
Abb. 3.11 Bogen-Sehnen-Konstruktion.
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SPEZIELLE SKELETTANATOMIE UND MUSKULATUR
Der mediale Trakt liegt neben den Dornfortsätzen und verbindet
mit kurzen Muskeln die einzelnen Wirbel. In ihm liegen Muskeln
mit schrägen und geraden (vertikal ausgerichteten) Faserzügen. Sie
verbinden
J die Querfortsätze mit den darüber liegenden Dornfortsätzen bzw.
dem Hinterhaupt und Kreuzbein (= transversospinales System),
J die Dornfortsätze untereinander (= interspinales System, auch
spinales System genannt).
Der laterale Trakt liegt seitlich des medialen Trakts und über ihm. Er
verläuft vom Hinterhaupt über die Rippen bis zum Becken. Die
längeren bis langen Muskeln verbinden:
J die Dornfortsätze der oberen BWS mit den Querfortsätzen der
HWS und die Dornfortsätze der HWS und oberen BWS mit dem
Processus mastoideus (= spinotransversales System),
J die Querfortsätze der LWS bzw. der HWS untereinander und die
Querfortsätze der BWS mit den Rippen (= intertransversales System),
J die Rippen untereinander, die Rippen mit den Querfortsätzen der
HWS und die Querfortsätze der HWS und oberen BWS mit dem
Processus mastoideus (= intertransversales System)
J das Kreuz- und Darmbein mit den Rippen, dieser Teil des intertransversalen Systems wird auch sakrospinales System genannt.
medialer Trakt
J kurze Muskeln
zwischen einzelnen
Wirbeln
J unterschieden
werden transversospinales und interspinales System
lateraler Trakt
längere bis lange
Muskeln zwischen
Hinterhaupt, Rippen und Becken
J unterschieden
werden spinotransversales und intertransversales System
J
Ergänzt wird die Wirbelsäulenmuskulatur durch die tiefen Nackenmuskeln, kurze paarige Muskeln, die Atlas und Axis mit dem Hinterhaupt verbinden. Alle autochthonen Rückenmuskeln werden zusammen als Musculus erector spinae (Rumpfaufrichter) bezeichnet.
Die autochthone Muskulatur
J stabilisiert die Wirbelsäule,
J streckt die Wirbelsäule (Extension),
J dreht sie um ihre eigene Achse (Rotation),
J neigt sie zur ipsilateralen Seite (Lateralflexion),
J stimmt die Kopfhaltung fein ab und
J kippt das Becken nach vorn (unterstützt durch die Hüftbeugemuskulatur),
J bildet die Lordosen.
tiefe Nackenmuskeln
gehören zu der HWSMuskulatur
Die Bauchwandmuskulatur schließt die Lücke zwischen Thorax und
Becken. Insgesamt bildet sie eine Muskelplatte, die aus drei Schichten besteht und nach ihrem Faserverlauf wie folgt eingeteilt wird:
J gerade Bauchmuskeln (M. rectus abdominis)
J äußere und innere schräge Bauchmuskeln (M. obliquus abdominis externus et internus)
J quere Bauchmuskeln (M. transversus abdominis)
Bauchwandmuskulatur
drei Schichten, zwischen Thorax und
Becken antagonistisch oder synergistisch
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BEWEGUNGSAPPARAT
Mm. interspinales
thoracis
M. longissimus
thoracis
Mm.
intertransversarii
laterales
M. iliocostalis
thoracis
M. spinalis
thoracis
a
M. semispinalis
thoracis
Mm. rotatores
Mm. multifidi
b
90
Abb. 3.12a+b Verlauf der Rückenmuskulatur.
a intertransversales, interspinales System.
b transversospinales System.
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SPEZIELLE SKELETTANATOMIE UND MUSKULATUR
M. rectus
abdominis
M. obliquus
externus
abdominis
M. obliquus
internus
abdominis
M. transversus
abdominis
Abb. 3.13 Gitterstruktur der Bauchmuskulatur.
Durch ihre Anordnung ähneln sie einem gitterförmigen Korsett.
Entsprechend vielfältig sind die Zugrichtungen der einzelnen Muskeln, sie sind bei allen Rumpfbewegungen aktiv. Die Bauchmuskeln
werden von Interkostalnerven innerviert.
Der gerade Bauchmuskel (M. rectus abdominis) ist durch mehrere
Zwischensehnen unterteilt und entspricht einem mehrbäuchigen
Muskel (Waschbrettbauch). Die schrägen und die quer verlaufenden
Muskeln bilden mit ihren flächenhaften Ansatzsehnen (Aponeurosen) eine Rinne (Rektusscheide), die dem M. rectus abdominis als
Führung dient. Die Bauchmuskulatur bewirkt in der Wirbelsäule
folgende Bewegungen:
J die schrägen Bauchmuskeln rotieren
J die geraden und alle schrägen Bauchmuskeln zusammen flektieren und richten das Becken auf
J die einseitige Kontraktion der schrägen und geraden Bauchmuskeln neigen die Wirbelsäule zur Seite
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