EKG und Defibrillation

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NOTFALLMEDIZIN
EKG & Defibrillation
Version 1.0 - Stand 10.10.2010
Holger Harbs
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Campus Kiel
Komm. Direktor: Prof. Dr. M. Steinfath
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Mit Inhalten des ERC - deutsche Bearbeitung: H. Harbs, Kiel
EKG & Defibrillation
 Analyseschema
 EKG Grundlagen
 6 Schritte zum Notfall EKG
 Relevante Rhythmen
 Erkennen anhand des Schemas
 Notfall? Therapie vor Ort?
 Elektrotherapie
 Defibrillation vs. Kardioversion
 Geräte, Einstellungen, AED
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 Schrittmacher
Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
EKG Grundlagen
 Oberflächenableitung der elektrischen Herzaktivität
 Bipolare Ableitungen nach Einthoven (I, II, III)
 Unipolare Ableitungen nach Goldberger (aVR, aVL, aVF)
 Unipolare Ableitungen nach Wilson (V1 – V6)
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
EKG Analyseschema
6-Punkte Schema für den Notfall
1.
2.
3.
4.
5.
Ist elektrische Aktivität vorhanden?
Wie ist die QRS Frequenz?
Ist QRS regelmäßig?
Ist QRS schmal oder breit?
Ist Vorhofaktivität vorhanden?
… wenn ja, wie ist sie?
6. Wie ist die Vorhofaktivität im Vergleich zur Kammeraktion?
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Rhythmen
 Tachykardien
 Sinustachykardie
 Vorhofflattern / -flimmern
 Kammertachykardien / -flimmern
 Bradykardien
 Sinusbradykardie
 Vorhofflattern / -flimmern
 AV-Blöcke
 Asystolie
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Sinustachykardie
 Sinusrhythmus
 Frequenz > 100 / min
 Meist Bedarfstachykardie
 z.B. bei Hypovolämie / Hypoxie
 Notfallindikation bei Frequenzen > 180/min
oder rapider Frequenzzunahme
oder weiterer Symptomatik / Instabilitätszeichen des Patienten
 Therapie durch Beseitigung der Ursache
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Vorhofflattern / -flimmern
 Vorhoffrequenz
 Flattern bis 350 / min
 Flimmern ab 350 / min
 Unregelmäßige Überleitung in die Kammer
 Bradyarrythmia absoluta
 Normofrequente absolute Arrythmie
 Tachyarrythmia absoluta
 Notfallindikation nach Symptomatik des Patienten
 Therapie ggf. mittels Kardioversion oder medikamentös
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Kammerflimmern
 Ungeordnete elektrische Aktivität
 Frequenz > 300 / min
 Keine relevante Auswurfleistung des Herzens
 Vital bedrohlicher Notfall
 Therapie mittels Reanimation und Defibrillation
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
AV-Block II° Typ I (Wenkebach)
 Sinusrhythmus
 Störung der Vorhof-Kammer-Überleitung
 PQ-Intervall verlängert sich zunehmend,
bis eine Überleitung in die Kammer ausfällt
 Unregelmäßiger Auswurf des Herzens
 Meist kein bedrohlicher Notfall
 Therapie langfristig mittels Medikamenten
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
AV-Block III°
 ggf. Kammerersatzrhythmus
 Vollständiger Block der Vorhof-Kammer-Überleitung
 P-Wellen vollkommen entkoppelt vom restlicher Herzaktivität
 Auswurf des Herzens abhängig von Qualität des Ersatzrhythmus
 bedrohlicher Notfall
 Therapie im Notfall mittels Schrittmacher
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Asystolie
 Keine elektrische Aktivität
 Schwankende Nulllinie
 Kein Auswurf des Herzens
 Vital bedrohlicher Notfall
 Therapie mittels Reanimation (keine Defibrillation)
Bei Zweifel ob feines Kammerflimmern oder Asystolie vorliegt ist die Entscheidung
zugunsten der Asystolie zu fällen.
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Elektrotherapie
 Defibrillation
 Gleichzeitige Depolarisation des Myokards
 Nur bei tachykarden Rhythmen
 Nur wenn vollständiges Myokard das Ziel ist
 Kardioversion
 R-Zacken getriggerte Defibrillation
 Ziel ist das Vorhofmyokard
 Nur bei ungerichteten Vorhoftachykardien
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Elektrotherapie
 Monophasiche Energieabgabe
 Altes Verfahren
 Hohe Energie
 Biphasische Energieabgabe
 Neues Verfahren
 Weniger Energie & Schäden
 Erreicht mehr Myokardzellen
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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Geräte
 Manuelle Bedienung
 Klassischer Defibrillator, Arzt-Indikation
 Halbautomaten
 Rhythmuserkennung durch Defi, RA/RS-Indikation
 Automatische Externe Defibrillatoren (AED)
 In öffentlichen Gebäuden / Flughäfen / Plätzen / Stadien
 Auch Public Acces Defis genannt (PAD)
 Ab zwei Anwendungen pro Jahr empfohlen
 Alarmgesichert montiert
 Rhythmuserkennung & Energiewahl durch Gerät selbst
 Sprachanleitung für Bediener
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Operative Intensivmedizin
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