10 Morphologie. Physiologie. ein „solid carpel" ab. Die Cruciferen (bisher G 2) haben 4—8—00 Karpelle, und zwar in der Schote große Hohlkarpelle und solid, im Schötchen kleine Hohlkarpelle und semi-solid. Bei Lunaria z. B. sind die beiden seitlichen Karpelle auf das feine und kurze Nervchen am Grunde der Fruchtwand reduziert. Die abfallende Klappe muß so gedeutet werden als ein kleines seitliches Karpell verbunden jederseits mit der Hälfte der medianen „semi­ solid carpels". Bei Dianthus sind zwei große mediane, sterile Hohlkarpelle vorhanden; dann verläuft rechts und links noch je ein Gefäßbündel in der Kapsel: die fertilen „solid carpels". (Es gibt aber viele Caryophyllaceen, bei denen diese Nerven fehlen, nämlich die, deren Kapsel nur mit so viel Zähnen aufspringt, als Narben vorhanden sind. Leider äußert sich Verf.n nicht über diese.) Die Leguminosen (bisher G 1) haben 2, solid oder semisolid carpels"; aber A r a c h i s und S c o r p i u r u s , deren Frucht von 10—12—14 Gefäßbündeln durchzogen sind, haben ebensoviele „solid car­ pels"; sie sind ein Beispiel für Konsolidierung ohne Reduktion in der Zahl der Karpelle. Auch bei den Umbelhferen ist jeder Nerv ein Karpell (G 5 + 5, bisher G 2). Gramineae G 3 + 3, bisher G 1 oder 2 oder 3. Noch verwirren­ der ist die Sache bei den Liliaceen. J. Mattfeld (Berlin-Dahlem). Stroebl, F., D i e O b d i p l o s t e m o n i e i n d e n B l ü t e n . Bot. Archiv 1925. 9, 210—224. (45 Abb.) Bei der Obdiplostemonie der Blüten haben wir es mit einer Förderung der Kelchblattsektoren zu tun. Entweder werden nur auf frühen Entwick­ lungsstadien größere Primordien angelegt oder es verbindet sich damit höhere Insertion. In den nicht geförderten Sektoren besteht Neigung zur Reduktion. Staminodiale Bildungen sind nicht unbedingt Glieder ganzer im Schwinden begriffener Kreise, liefern daher nicht notwendig Übergänge von polyandrischen Blüten her. Die Entstehungsfolge der Organanlagen ist sicher akropetal. Insertionsdifferenzen werden durch die Raumverhältnisse in jungen Entwick­ lungsstadien Veranlaßt. K. Lew in (Berlin-Treptow). Mac Dougal, D. T., A n n u a l r e p o r t o f t h e d i r e c t o r o f t h e l a b o r a t o r y f o r p l a n t p h y s i o l o g y . Carnegie Inst. Washingt. Year Book 1924. 23, 125—143. Der Direktor der Pflanzenphysiologischen Institute in Tucson, Arizona und Carmel, California gibt einen kurzen Bericht über die im Jahre 1924 durchgeführten Arbeiten; diese betreffen: 1. Wachstum und Permeabilität: Wachstum der Bäume, aufgezeichnet durch den Dendrographen. Wachstum der Kakteen. Konzentration des Zellinhaltes, Wasseraufnahme, Eindringen von Elektrolyten in die Pflanzen­ zelle. Einfluß von H- und OH-Ionenkonzentration auf Hydradation und Permeabilität. Ausdehnung lebender Zellen von Opuntia als Beispiel für den Einfluß der H-, OH-Ionen und Salze auf Quellung und Permeabilität. Alle diese Arbeiten vom Verf. selbst. 2. Photosynthese und Stoffwechsel: Versuche, eine asymmetrische Kohlehydratsynthese zu erzielen (H. A. S p o e h r and A. P. L o c k e). Absorption von Kohlendioxyd durch Blattmaterial (H. A. S p 0 e h r and J. M. M c G e e). Oxydation von Kohlehydraten durch Luft (H. A. S p 0 e h r). 3. Ökologie und Pflanzengeographie: Einige Eigen­ tümlichkeiten des Blattbaues südafrikanischer Xerophyten (W. A. C a n n 0 n). Wurzelwachstum der Baumwolle unter normalen Bedingungen in bezug auf