Aufgaben zu Messfehlern 1. Aufgabe Ein Spannungsmesser zeigt 135V, das sind 2,5% zuviel . Wie groß ist der absolute Fehler und der wahre Wert ? 2. Aufgabe Ein Spannungsmesser zeigt an einer Eichspannungsquelle Uq=1,000V 1,5% zu wenig an . a) Welcher Messwert wird angezeigt ? b) Wie groß ist der absolute Fehler ? 3.Aufgabe : Sie messen eine Spannung mit 3 verschiedenen Voltmetern und bekommen folgende Ergebnisse : 1. Voltmeter : 7,3V 2. Voltmeter : 7,26V 3. Voltmeter : 7,48V Die Geräte haben folgende Daten : 1.Voltmeter : Klasse 1.5 , Messbereich 20V 2.Voltmeter : Klasse 0.5 , Messbereich 10V 3. Voltmeter : Klasse 1, Messbereich 20V In welchem Bereich kann die tatsächliche Spannung liegen ? 4.Aufgabe Sie sollen an einem Messpunkt eine Spannung von 5,3V mit einer Abweichung von max. +/1% einstellen . Welche Geräteklasse muss ein Voltmeter mit 10V-Bereich besitzen, damit dies zuverlässig gelingt ? Können Sie mit dem gleichen Messgerät auch 3,7V /+/-1% einstellen ? 5. Aufgabe V2©2010 K.Krust Aufgaben zu Messfehlern.doc 1 Sie wollen den Strom in einem Stromkreis mit zwei Widerständen dadurch bestimmen , dass Sie die anliegende Spannung über beiden Widerstand messen und das ohmsche Gesetz anwenden . – Der Innenwiderstand des Messgerätes sei vernachlässigbar . Die Widerstände sind 7,5 kΩ , E12 ( 10%) und 18kΩ , E24 (5%) . Sie messen mit einem Voltmeter der Klasse 0.5 eine Spannung von 3,4V im 10V-Bereich . Mit welchem relativen Fehler ist für den Strom zu rechnen ? 6.Aufgabe Sie nehmen eine Messreihe auf mit 10 Werten : 5,45V 5,78V 3,94V 5,04V 5,50V 5,65V 6,03V 5,43V 5,33V 5,48V . Bestimmen Sie den Mittelwert und die empirische Standardabweichung . Welche statistische Sicherheit haben Sie, dass Messwerte im Bereich von +/-0,1V um den „wahren Wert“ liegen ? ( Nehmen Sie Mittelwert als Erwartungswert und die empir. Standardabweichung für σ. ) Wie verändert sich die Sicherheit, wenn Sie den Median als Erwartungswert nehmen ? 7.Aufgabe Sie überwachen die Fertigung von 10kΩ – Widerständen , die mit einer Toleranz von 2% hergestellt werden . Welchen Qualitätswert σ müssen Sie fordern , damit von einer 5000-er Rolle höchstens 10 Widerstände außerhalb der Toleranzgrenze liegen ? V2©2010 K.Krust Aufgaben zu Messfehlern.doc 2 Lösung 1. Aufgabe : 135V =ˆ 102,5% x =ˆ 100% 135V ⋅ 100% ⇒x= = 131,7V 102,5% absoluter Fehler : F= 135V-131,7V=3,3V Lösung 2. Aufgabe: a) x − 1,000V 1,000V ⇒ −1,5% ⋅ 1,000V = x − 1,000V ⇒ x = 1,5% ⋅ 1,000V + 1,000V = 0,985V − 1,5% = b) F=0,985V-1,000V=-0,015V Lösung 3.Aufgabe : 1.Voltmeter hat Klasse 1.5 , d.h. +/- 1,5% vom Messbereichsende als Fehler bei 20V Messbereich beträgt der max.Fehler +/- 0,3V , die gemessenen 7,3V bedeuten also einen Bereich von 7,0...7,6V 2.Voltmeter hat Klasse 0.5 , d.h. +/-0,5% vom Messbereichsende als Fehler bei 10V Messbereich beträgt der max. Fehler +/- 0,05V , die gemessenen 7,26V bedeuten also einen Bereich von 7,21..7,31V 3.Voltmeter hat Klasse 1 -> max.Fehler beträgt +/- 0,2 V -> Bereich 7,28V..7,68V Daraus folgt also durch Vergleich der drei Toleranzbereiche , dass der Messwert zwischen 7,28V ... 7,31V liegen muss. Lösung 4.Aufgabe : Die zulässige Toleranz ist 5,3V * 0,01 = 0,053V . Sie dürfen also im 10V-Bereich max. +/0,053V Fehler zulassen G = ( F/ xE ) * 100% = 100% * 0,053V / 10V = 0,53 -> die Klasse muss mind. 0.5 sein . Die Einstellung von 3,7V gelingt nicht, da der zulässige Fehler überschritten wird. V2©2010 K.Krust Aufgaben zu Messfehlern.doc 3 Lösung 5.Aufgabe : Klassenfehler 0.5% bei 10V -> +/-0,05V , damit ist der absolute Fehler +/- 0,05V Der rel. Fehler beträgt fR = F/x = +/- 0,05V / 3,4V => +/- 1,47% Die Berechnung des Stromes erfolgt per ohmschem Gesetz I = U/(R1+R2) Zuerst berechne ich also den Fehler bei der Addition R1 + R2 : FR1 = +/- 0,75k FR2 = +/- 0,9k => R1+R2 = 25,5k +/- 1,65k Daraus der rel. Fehler fR = F/R = 1,65k/25,5k = 0,0647 -> 6,47% Jetzt kann der max.rel. Gesamtfehler bestimmt werden fmax = +/- ( |1,47%| + |6,47%|) = 7,94 % für den berechneten Strom Lösung Aufgabe 6: Mittelwert : 1 10 1 U i = (5,45V + 5,78V + 3,94V + 5,04V + 5,50V + 5,65V + 6,03V + 5,43V + 5,33V + 5,48V) ∑ 10 i =1 10 = 5,363V U = s= 1 10 ∑ (U i − U )² 10 − 1 i =1 1 2 ⋅ (5,45V − 5,36V ) + (5,78V − 5,36V )² + ... + (5,48V − 5,36V )² 10 − 1 = 0,565V = [ ] Grenzwert ∆U=+/-0,1V s=σ=0,56V=5,6*∆U Die Grenze ∆U entspricht dem Wert von 1/5,6 * σ = 0,179∗σ aus der Tabelle ergibt sich daraus ein Wert von besser als 15,9% (0,2σ) ( Für eine genauere Aussage müsste man das Integral über die Dichtefunktion mit den Grenzen –σ und +σ bilden ) Setzt man anstelle des Mittelwertes den Median ein , führt das zum Wert ; 3,94V 5,04V 5,33V 5,43V 5,45V 5,48V .5,50V 5,65V 5,78V 6,03V . Dieser Wert ( 5,45V oder 5,48V, da Anzahl geradzahlig) liegt höher als der Mittelwert V2©2010 K.Krust Aufgaben zu Messfehlern.doc 4 Auswirkung auf die Standardabweichung s, wenn der höhere Wert U=5,48V genommen wird: s=0,578V Daraus folgt für die Grenze +/−0,1 = 0,173σ kein wesentlich anderer Wert für die statistische Sicherheit Lösung Aufgabe 7: 2% von 10kΩ : ∆Rmax = 10kΩ * 0,02 = 200Ω 10 von 5000 Widerständen = 0,2% => 99,8% der Widerstände müssen im Bereich 10kΩ+/-200Ω liegen Aus der Tabelle ergibt sich für 99,8% der Wert +/-3σ ( 99,7%) als nächstliegender Wert d.h. also 200Ω = 3σ => σ=200/3Ω Es muss ein Wert für σ= 66,67Ω gefordert werden. V2©2010 K.Krust Aufgaben zu Messfehlern.doc 5