Dentometrie 1

Werbung
Dentometrie 1
Zusammenfassung Abdrucknahme
• korrektes Positionieren des Patienten
• richtig dimensionierte Abdrucklöffel
• gute Darstellung der anatomischen Strukturen:
1. Vestibulum oris mit Lippen- und Wangenbändchen
2. Alveolarfortsatz mit Zahnbogen
3. Para- und sublingualer Raum mit Zungenbändchen
4. Retromolares Feld und Tuber maxillae
5. Gaumenrelief und Spina nasalis posterior
• Wachsbißnahme zum Reproduzieren der maximalen Interkuspidation
Dentometrie
1. Bestimmung der Schneidezahnindizes im Oberkiefer und Unterkiefer
2. Ermittlung der Tonn´schen Relation
2. Ermittlung des sagittalen und vertikalen Überbisses
4. Bolton Analyse
5. Ermittlung der transversalen Zahnbogenbreite
6. Transversaler Symmetrievergleich
7. Bestimmung der Zahnbogenlänge
8. Platzanalyse
a. im Wechselgebiß: Moyers – Analyse
b. im permanenten Gebiß: Lundström Analyse
9. Bestimmung der Okklusion in der saggitalen und transversalen Ebene
10. Rekonstruktion nach Grünberg
1.Bestimmung der Schneidezahnindizes im OK und UK
• SI = Breitensumme der oberen permanenten Inzisivi
• si = Breitensumme der unteren permanenten Inzisivi
gemessen wird der größte mesio-distale Durchmesser d. Inzisivi
Bedeutung :
SI:
1. Entscheidungshilfe Non-Ex o. Extrakt.-therapie (Richtwert 36 bzw. 34 mm)
2. Bezugswert zur Ermittlung der Tonn´schen Relation
si:
1. Bezugswert zur Ermittlung der Tonn´schen Relation
2. Bezugswert für die Platzanalyse nach Moyers
2. Ermittlung der Tonn´schen Relation
Formel nach Tonn: si : SI = 0,75
Bedeutung:
1. Überprüfung, ob korrekte Breitenrelation der oberen und unteren Inzisivi vorliegt.
2. Ermittlung von SI bzw. si bei Zahnanomalien (z.B. Hypoplasie, Aplasie) oder bei
noch nicht vollständigem Frontzahnwechsel
3. Ermittlung des sagittalen und vertikalen Überbisses
Sagittaler Überbiß (=overjet, sagittale Frontzahnstufe)
• Abstand der Inzisalkante des am weitesten anteinkliniert stehenden mittleren
Schneidezahnes zur Labialfläche der unteren mittleren Inzisivi
o Normwert Overjet : 1,5 - 2 mm
o Overjet > 2mm : vergrößerte sagittale Frontzahnstufe
o Overjet < 2mm : frontaler Kreuzbiß, progene Verzahnung
Vertikaler Überbiß (=Overbite, vertikale Frontzahnstufe)
• Übertragung der Inzisalkante der zentralen Oberkieferinzisiven auf Labialfläche der
unteren zentralen Inzisiven, Messung des Abstandes vom Übertragungspunkt zur
Inzisalkante der unteren zentralen Inzisivi.
o Normwert Overbite : 1 - 2 mm
o Overbite > 2 mm : Tiefbiß
o Overbiet < 0 mm : offener Biß
4. Bolton Analyse
Ermittlung von Breitendiskrepanzen zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers durch
Messung der mesiodistalen Zahnbreiten
a) die Frontzähne betreffend (3-3)
b) alle Zähne betreffend (6-6)
Normwerte:
Breitensumme 13-23 : Breitensumme 33-43 = 77%
Breitensumme 16-26 : Breitensumme 36-46 = 91%
5. Ermittlung der transversalen Zahnbogenbreite
a.) im permanenten Gebiß
• Meßpunkte der vorderen Zahnbogenbreite nach Pont
OK: tiefste Stelle der Fissur der ersten Prämolaren
UK: Kontaktpunkte zwischen erstem u. zweiten Prämolaren
• Meßpunkte der hinteren Zahnbogenbreite
OK: Schnittpunkt der vorderen Längsfissur mit der bukkalen Querfissur des ersten
Molaren
UK: Spitze des mediobukkalen Höckers des ersten Molaren (distobukkaler
Höcker, wenn nur zwei bukkale Höcker vorhanden sind)
b.) im Wechselgebiß
• Meßpunkte der vorderen Zahnbogenbreite nach Pont
OK: distales Grübchen des ersten Milchmolaren
UK: distobukkaler Höcker des ersten Milchmolaren
• Meßpunkte der hinteren Zahnbogenbreite
OK: Schnittpunkt der vorderen Längsfissur mit der bukkalen Querfissur des ersten
Molaren
UK: Spitze des mediobukkalen Höckers des ersten Molaren (distobukkaler
Höcker, wenn nur zwei bukkale Höcker vorhanden sind)
Vergleich der transversalen Breite mit den Sollwerten
•
•
•
Sollwert nach Pont für hintere Zahnbogenbreite: SI x 100 : 65
Sollwert nach Korkhaus für hintere Zahnbogenbreite: SI x 100 : 64
Sollwerte für vordere und hintere Zahnbogenbreite nach Mühlberg et al.: siehe Tabelle
Vorteile Mühlberg:
-Geschlechtsspezifik
-Berücksichtigung der morphologischen Variabilität
-spezifische Werte für mitteldeutsche Bevölkerung
6. Transversaler Symmetrievergleich
•
•
Nur im Oberkiefer möglich
Bezugsebene ist Raphe-Median-Ebene
o Nachzeichnen der Raphe mediana
o Ausrichtung der Meßschablone zur Raphe-Median-Ebene
o Bestimmung des Abstandes der Molarenmesspunkte zur Raphe-Median-Ebene
7. Bestimmung der Zahnbogenlänge
größter Abstand des Zahnbogens von der vorderen Zahnbogenbreite
• obere Zahnbogenlänge: LO
• untere Zahnbogenlänge: LU
Richtwert: SI :2, bzw. entspr. der Tabelle n. Mühlberg
Bedeutung:
Aussagen über Position und Inklination der Frontzähne
> Norm : Anteposition u./o. Anteinklination der Front
< Norm : retroposition u./o. Retroinklination der Front
8. Platzanalysen
Moyers – Analyse
1. Breite jedes oberen und unteren Inzisiven vermessen
2. si berechnen
3. Breitensumme des mittleren und seitlichen Schneidezahns jedes Quadranten von der
Kiefermitte entlang des Zahnbogenverlaufs nach distal mit einem Zirkel abtragen und
diese Stelle markieren
4. Strecke von der Markierung bis zum mesialsten Punkt des ersten Molaren messen =
Platzangebot (Stützzone)
5. Ablesen des Platzbedarfs entsprechend der ermittelten si aus der Tabelle
Lundström – Analyse
1.
2.
3.
4.
Einteilung des Zahnbogens in 6 Segmente, wobei jedes Segment ein Zahnpaar umfaßt
Von jedem der 12 Zähne wird der größte mesiodistale Kronendurchmesser ermittelt
Von jedem Zahnpaar wird die Breitensumme ermittelt (Platzbedarf)
Breite jedes Segmentes zwischen den Kontaktpunkten der benachbarten Zähne wird
gemessen (Platzangebot)
5. Differenzen zw. Platzangebot u. Platzbedarf ermitteln
+ = Platzüberschuß - = Platzmangel
9. Bestimmung der Okklusion
•
Okklusion: Verschlüsselung der Seitenzähne im Schlußbiß
o Referenzpunkte sind die Eckzahnspitze und mesiobukkale Höcker der
oberen ersten Molaren
o Okklusionsangaben erfolgen für die Eckzähne und ersten Molaren der
rechten und linken Seite
• Neutralokklusion: Eckzahnspitze des oberen Eckzahns zwischen unterem
Eckzahn und ersten Prämolaren, Mesiobukkaler Höcker des ersten oberen
Molaren in bukkaler Querfissur des unteren ersten Molaren
• Distalokklusion: Eckzahnspitze des oberen Eckzahns befindet sich vor dem
Kontaktpunkt von unterem Eckzahn und unterem ersten Prämolaren,
Mesiobukkaler Höcker des oberen 1. Molaren befindet sich vor der bukkalen
Querfissur des unteren 1. Molaren
• Mesialokklusion: Eckzahnspitze des oberen Eckzahns befindet sich hinter dem
Kontaktpunkt von unterem Eckzahn und unterem ersten Prämolaren,
mesiobukkaler Höcker des oberen 1. Molaren befindet sich hinter der bukkalen
Querfissur des unteren 1. Molaren
Ausmaß der Abweichungen von der Neutralokklusion wird in 1/3, 1/2, 2/3 oder einer
Prämolarenbreite (Pb) angegeben.
10. Bestimmung der Bisslage
•
•
•
•
Bißlage kennzeichnet die schädelbezügliche Lagebeziehung der Unterkieferbasis zur
Oberkieferbasis
sagittale Abweichungen der Bißlage werden am genauesten auf dem Fernröntgenbild
diagnostiziert
am Modell entspricht bei regulärer Stellung der Zähne innerhalb des Zahnbogens die
Okklusion der Bißlage
bei irregulärer Stellung der Zähne im Zahnbogen gilt zur Bestimmung der Bißlage am
Modell: Bißlage = Okklusion nach Rekonstruktion
Herunterladen