Gräser und Kräuter Sammeln und Bestimmen

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Verbraucherschutz, Ernährung,
Landwirtschaft e.V.
Gräser und Kräuter
Sammeln und Bestimmen
(Teil 3: Leguminosen und Kräuter)
für Auszubildende in den Ausbildungsberufen
Landwirt / Landwirtin
Pferdewirt / Pferdewirtin
Tierwirt / Tierwirtin
Auszubildende/r
Name
Vorname
Ortsteil
Straße
PLZ
Wohnort
Stand: April 2004
Inhaltsverzeichnis
Leguminosen .......................................................................................................... 3
1. Weißklee ......................................................................................................... 3
2. Rotklee ............................................................................................................ 4
3. Zaunwicke ....................................................................................................... 5
4. Vogelwick ........................................................................................................ 6
5. Wiesenplatterbse…………………………………………………………………….7
Kräuter .................................................................................................................... 8
1. Stumpfblättriger Ampfer................................................................................... 8
2. Großer Sauerampfer ....................................................................................... 9
3. Spitzwegerich .................................................................................................10
4. Kriechender Hahnenfuß .................................................................................11
5. Scharfer Hahnenfuß .......................................................................................12
6. Echter Löwenzahn..........................................................................................13
7. Bärenklau .......................................................................................................14
8. Wiesenkerbel..................................................................................................15
9. Schafgarbe .....................................................................................................16
10. Gewöhnliche Kratzdistel .................................................................................17
© aid infodienst e. V.
2
Leguminosen
Familie: Schmetterlingsblütengewächse
1. Weißklee
Botanischer Name:
Trifolium repens
Blütenform:
Blütenstand lang gestielt
Korbblüte
Blütenfarbe:
weiß
Hauptblütezeit:
Mai bis Oktober
Stängel:
am Boden dahinkriechende Ausläufer und kein aufrecht wachsender Stängel
rund und kahl
Blätter:
3-zählig gefingert
Blattunterseite dunkelgrün glänzend
jedes Blatt steigt einzeln, langgestielt vom Kriechtrieb auf
Teilblättchenhaben zumeist eine helle Dreieckszeichnung
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
8
6
5
6
Standort:
in mäßig trockenem bis sehr feuchtem Dauergrünland
in Mähweiden und reinen Weiden vorherrschend
Eigenschaften:
verschwindet bei Beschattung von Obergräsern
Weidefest
Mineralstoffreiches Futter
Stickstoffsammler
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3
2. Rotklee
Botanischer Name:
Trifolium pratense
Blütenform:
Blütenstand ungestielt
Korbblüte
Blütenfarbe:
hell bis dunkelrot, vereinzelt auch weiß
Hauptblütezeit:
Juni bis September
Stängel:
aufrecht wachsender, verzweigter Stängel
rund, behaart, meist nicht hohl
Blätter:
weich behaart, am Rand bewimpert
Blattunterseite matt
Nebenblätter laufen in kurzer Spitze aus
Teilblättchen spitzoval bis breiteiförmig
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
7
-
Standort:
in fast allen Wiesen, vor allem Spätschnittwiesen
bevorzugt Standorte mit ausreichender Wasserführung
Eigenschaften:
ertragreiche Futterpflanze zur bevorzugten Schnittnutzung geeignet
weinig weidefest
hoher Geschmacks- und Nährwert, mineralstoffreiches Futter
Stickstoffsammler
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4
3. Zaunwicke
Botanischer Name:
Vicia sepium
Blütenform:
kurz gestielte Traube
meist 4-blütig
Blütenfarbe:
rotviolett oder lila, manchmal auch gelblich weiß
Hauptblütezeit:
Mai bis August
Stängel:
rund
oft mit leichter Drehung des Stängels
Blätter:
3 bis 7 paarig gefiedert
Einzelblättchen breit und eiförmig
Endranke am Blattstielende
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
6
5
5
6
Standort:
in frischen Wiesen, an Weg- und Ackerrändern
meidet trockene wie nasse Standorte
bevorzugt dort wo der Boden gut mit Phosphor und Kali versorgt ist
Eigenschaften:
enthält keine Bitterstoffe, Samen enthalten Blausäure
Nachwuchsfähigkeit begrenzt
Stickstoffsammler
Nährstoffzeigerpflanze
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5
4. Vogelwicke
Botanischer Name:
Vicia cracca
Blütenform:
lang gestielte Traube
vielblütig
Blütenfarbe:
blau-violett
Hauptblütezeit:
Juni - August
Stängel:
vierkantig, leicht gedrückt
fein behaart
Blätter:
6 bis 10 paarig gefiedert aber nicht immer regelmäßig angeordnet
Einzelblättchen schmal und lang
Endranke am Blattstielende
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
6
6
-
Standort:
in frischen Wiesen bei extensiver Nutzung, an Weg- und Ackerrändern
bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte
Eigenschaften:
enthält keine Bitterstoffe
Stickstoffsammler
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6
5. Wiesenplatterbse
Botanischer Name:
Lathyrus pratensis
Blütenform
langgestielte Traube
4 bis 10-blütig
Blütenfarbe:
gelb
Hauptblütezeit:
Juni bis Juli
Stängel:
vierkantig
behaart, mit unterirdischen Ausläufern
Blätter:
einpaarig gefiedert, nur ein Teilblättchenpaar
Einzelblättchen vorne und hinten zugespitzt
alle Blätter mit Ranken
zwei große spitzovale Nebenblätter am Blattstielansatz
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
7
6
6
7
Standort:
in Mähwiesen, an Wegrändern, nicht in Weiden
bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte
Eigenschaften:
gern gefressen als Heu (aufgrund von Bitterstoffen grün ungern gefressen)
Stickstoffsammler
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7
Kräuter
1. Stumpfblättriger Ampfer
Botanischer Name:
Rumex obtusifolius
Familie:
Knöterichgewächse
Blütenform:
Blüten quirlartig in vielen Etagen um den Stängel sitzend
Blütenfarbe:
grün-braun
Hauptblütezeit:
Juli bis August
Stängel:
knotig gegliedert
kahl
Blätter:
große Grundblätter, lang gestielt
Blattspitzen stumpf, abgerundet
Blattrand meistens wellig verformt aber nie stark gekraust
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
1
9
6
-
Standort:
auf gut gedüngten, tiefgründigen, frischen Wiesen und Weiden
Eigenschaften:
neigt zu starkem Massenwuchs (Platzräuber)
geringer Futterwert
Stickstoffzeigerpflanze
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8
2. Großer Sauerampfer
Botanischer Name:
Rumex acetosa
Familie:
Knöterichgewächse
Blütenform:
Blüten quirlartig in vielen Etagen um den Stängel sitzend
Blütenfarbe:
rötlich bis dunkelrot
Hauptblütezeit:
Mai - Juni
Stängel:
rund
glatt
Blätter:
große, ganzrandige oft über 10 cm lange Grundblätter
Blatt mit plötzlich ohne Übergang aus der Blattspreite hervortretendem
Blattstiel
längliche vorn zugespitzte Blattspreite mit 2 abwärts gerichteten Spitzen am
unteren Blattende
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
4
6
-
Standort:
in frischen bis nassen Wiesen und Mähweiden
Eigenschaften:
bei Einzelauftreten geschätzte Futterpflanze, in Massenvorkommen
Platzräuber, in großen Mengen giftig wegen hohem Kleesalz-Gehalt
(Kaliumoxalat)
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9
3. Spitzwegerich
Botanischer Name:
Plantago lanceolata
Familie:
Wegerichgewächse
Blütenform:
Ähre
vielblütig
Blütenfarbe:
Blütenähren braun, Staubfäden weiß
Hauptblütezeit:
April bis September
Stängel:
blattlos
gefurcht (5 Furchen)
Blätter:
alle Blätter in grundständiger Rosette
schmale, lange Blattform, parallelnervig
Blatt oft kurz behaart und ganzrandig
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
6
-
Standort:
in leicht trockenem bis feuchtem Dauergrünland
liebt nähstoffreiche, sandige Lehmböden
Eigenschaften:
beliebte Kräuterart beim Weidevieh
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10
4. Kriechender Hahnenfuß
Botanischer Name:
Ranunculus repens
Familie:
Hahnenfußgewächse
Blütenform:
Traube
zwischen Blüten- und Staubblättern 5 gelbe Nektarblätter
Blütenstiele gefurcht
Blütenfarbe:
gelb
Hauptblütezeit:
Mai - September
Stängel:
glatt, rankenförmige Ausläufer am Knoten wurzelnd
Blätter:
3-zählig gefiedert
gestielte, gezähnte, 3-zählig gefingerte Einzelfieder, Endfieder länger gestielt
Blattstiel im oberen Teil mit Längsfurche
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
2
7
7
-
Standort:
in feuchten bis nassen Wiesen und Weiden
bevorzugt nährstoffreiche Lehmböden
Eigenschaften:
gegen Tritt und Schnitt völlig unempfindlich
frisch schwach giftig, getrocknet ungiftig
Lehm- und Bodenverdichtungsanzeiger
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11
5. Scharfer Hahnenfuß
Botanischer Name:
Ranunculus acris
Familie:
Hahnenfußgewächse
Blütenform:
Traube
zwischen Blüten- und Staubblättern 5 gelbe Nektarblätter
Blütenstiele rund und nicht gefurcht
Blütenfarbe:
gelb
Hauptblütezeit:
April - September
Stängel:
angedrückt behaart, nicht gefurcht
vielästig
Blätter:
Blätter handförmig, fünfteilig, oft bis zum Blattstielansatz eingeschnitten
einzelne Blatteile nicht gestielt
Blattstiele mit deutlicher Längsrille
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
1
6
-
Standort:
in frischen bis feuchten Wiesen und Mähweiden
Eigenschaften:
stickstoffliebend
Massenwuchs
in grünem Zustand giftig, in Heu und Silage nicht mehr giftig
Nährstoffanzeiger
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12
6. Echter Löwenzahn
Botanischer Name:
Taraxacum officinale
Familie:
Korbblütengewächse
Blütenform
einköpfige Korbblüte
Blütenfarbe:
gelb
nach dem Abblühen braune Früchte mit weißen Flugapparaten (Pusteblume)
Hauptblütezeit:
April – Mai (- Oktober)
Stängel:
blattlos, hohl
kahl oder flockig
Blätter:
alle Blätter in grundständiger Rosette
Mittelrippe hohl, enthält Milchsaft
sägeförmige Blattform, in oberer Hälfte am breitesten
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
5
8
5
-
Standort:
in frischen, nährstoffreichen Wiesen und Weiden
Eigenschaften:
durch Gülledüngung stark gefördert, neigt zu Massenausbreitung
grün gern gefressen
in allen Pflanzenteilen Milchsaft
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13
7. Bärenklau
Botanischer Name:
Heracleum sphondylium
Familie:
Doldengewächse
Blütenform:
Dolde mit 15 bis 45 Strahlen
Blütenfarbe:
weiß, gelblich
Hauptblütezeit:
Juni - September
Stängel:
kantig gefurcht
mit borstenartigen Haaren
Blätter:
einfache, handförmig geteilte Fieder
Blattunterseite borstenartig behaart
Blattstiel auf Oberseite mit deutlicher Rinne
mit Stiel oft über 50 cm lange Blätter
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
5
8
5
-
Standort:
in frischen bis feuchten Wiesen und Mähweiden
Eigenschaften:
stickstoffliebend, Gülleunkraut
starker Massenwuchs (Platzräuber)
nicht weidefest
Stickstoff- und Nährstoffzeiger
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14
8. Wiesenkerbel
Botanischer Name:
Anthriscus silvestris
Familie:
Doldengewächse
Blütenform:
Dolde mit 8 bis 15 Strahlen
Blütenfarbe:
weiß
Hauptblütezeit:
April - Juni
Stängel:
kantig gefurcht
unterer Stängelteil nicht behaart
Blätter:
mehrfach gefiedert
glänzend dunkelgrüne Blattoberfläche
stark gezähnte Teilblättchen
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
4
8
5
-
Standort:
in frischen bis feuchten Wiesen und Mähweiden mit guter Nährstoffversorgung
Eigenschaften:
stickstoffliebend, Gülleunkraut
nur im jungen Zustand gern gefressen
Massenwuchs, starker Platzräuber
nicht weidefest
Stickstoffzeiger
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15
9. Schafgarbe
Botanischer Name:
Achillea millefolium
Familie:
Korbblütengewächse
Blütenform:
Korbblüte
Blütenfarbe:
weiß bis rosa
Hauptblütezeit:
Juni - Oktober
Stängel:
aufrecht, meist 1-fach dicht mit Blättern besetzt, locker wollhaarig
Blätter:
wechselständig, im Umriss zungenförmig, doppelt oder dreifach fiederspaltig,
locker behaart
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
5
4
4
3
Standort:
In trockenem bis frischem Dauergrünland
In nährstoffreichen Wiesen
Eigenschaften:
bei zusagenden Standortbedingungen starke Vermehrung,
Nährstoffzeiger
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16
10. Gewöhnliche Kratzdistel
Botanischer Name:
Cirsium vulgare
Familie:
Korbblütengewächse
Blütenform:
Köpfchen an den Astspitzen einzeln, bis etwa 5 cm lang, Einzelköpfchen an
Basis mit einer kugeligen Hülle, mit schmalen, nach außen gebogenen
Hüllblättern, Blüten gleich gestaltet, röhrenförmig, 5-zipflig bis etwa 3 cm lang,
Fruchtknoten unterständig
Blütenfarbe:
purpurrot
Hauptblütezeit:
Juli - September
Stängel:
aufrecht, durch herablaufende Blätter dornig–flügelig, kraushaarig-wollig
Blätter:
wechselständig, schmal-eiförmig, auf Oberseite dornig-haarig, auf Unterseite
unterschiedlich weißwollig
Wertzahlen:
Futterwertzahl (WZ):
Stickstoffzahl (NZ):
Feuchtezahl (FZ):
Reaktionszahl (RZ):
0
4
5
4
Standort:
In trockenen bis frischen nicht nachgeputzten Weiden
Eigenschaften:
liebt kalkhaltigen, stickstoffreichen Boden
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