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Skript Histokurs allgemeine Pathologie WS 14/15
Referenten: Frau Göhlert, Herr Joorabchi, Herr Kaufhold, Herr Peca
http://ukj-histokasten.de/
Achtung: Bitte alle Objektträger wieder an den
entsprechenden Platz zurückstecken!
Histokurs 1: Adaptation
Präparat 1
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Langgestreckte, bandartige Zellen mit Querstreifung und meist zentralen
Zellkernen
• Zellen formen ein Synzytium
⇒ Herzmuskulatur (Myokard)
Pathologische Veränderung:
• verbreiterte Muskelfasern
• hyperchromatische, vergrößerte Kerne (Zeichen erhöhter metabolischer
Aktivität)
• unregelmäßige Kernform
• relative Verminderung der Kernzahlen
Diagnose:
Myokardhypertrophie
Kommentar:
• Beispiel für Hypertrophie, d.h. Organvergrößerung durch Vergrößerung des
Zellvolumens
• Myokardhypertrophie ist Ausdruck einer aktiven Anpassung an erhöhte
Belastung
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Präparat 2
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Seröse azinäre Drüsen mit kleinen Gangstrukturen
⇒ Glandula parotis
Pathologische Veränderungen:
• erhaltene Organarchitektur, keine vermehrte Entzündungszellbesiedlung
•
Reduktion der organtypischen Drüsen + Ersatz durch Fettgewebe, z.B.
postentzündlich/ postobstruktiv
Diagnose:
Lipomatöse Atrophie des Glandula parotis
Kommentar:
• Beispiel für eine Atrophie, d.h. Parenchymreduktion durch Verminderung
der Zellzahl
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Präparat 3
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• schleimproduzierende Drüsen der Endozervix (Zylinderepithel)
• mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel der Ektozervix
• subepitheliales Bindegewebe mit Gefäßen
⇒ Zervix uteri mit Ekto- und Endozervix
Pathologische Veränderungen:
• im Bereich der Transformationszone wird das endozervikale Zylinderepithel
metaplastisch durch mehrschichtiges Plattenepithel ersetzt, erkennbar
durch nicht ausgereiftes Plattenepithel, bestehend aus kubischen, den
basalen/ parabasalen Zellen des Plattenepithels ähnlichen Zellen
• stellenweise parakeratotische Verhornung
Diagnose:
Plattenepithelmetaplasie der Zervix uteri
Kommentar:
• Parakeratose: Ausreifungsstörung des verhornenden Plattenepithels mit
unvollständiger oder fehlender Keratinisierung der Keratinozyten. Kerne
bleiben bis in die obersten Zelllagen erhalten
• Metaplasie:
- Umwandlung (Differenzierung) eines reifen Gewebes in ein anderes
reifes (zumeist minderwertiges) Gewebe
- Ursachen: chronische Reize (mechanisch, chemisch, Entzündung)
- zum Teil reversibel, wenn der Reiz wegfällt
Weitere Beispiele:
- Plattenepithelmetaplasie der Lunge
- inkomplette intestinale Metaplasie des gastroösophagealen Übergangs
(Barrettmukosa)
- intestinale Metaplasie im Magen
- apokrine Metaplasie in der Mamma
Cave: Nicht verwechseln mit Dysplasie/intraepithelialer Neoplasie (siehe Kurs 9)
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Histokurs 2: akute Entzündungen
Präparat 4
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
- Darmwand mit Kolonschleimhaut, Submukosa, Muscularis propria,
anhaftendes Fettgewebe, Serosaüberzug
- Kaliber etwa bleistiftstark
⇒ Appendix vermiformis mit Mesenteriolum
Pathologische Veränderungen:
• Abbruch der Schleimhaut und diffuse Infiltration der Appendixwand durch
neutrophile Granulozyten
• = phlegmonöse Entzündung
• herdförmige Aufhebung der Gewebsstruktur mit Ansammlungen von
neutrophilen Granulozyten = „Einschmelzungsherde“ = abszedierende
Entzündung
• Entzündlicher Mukosadefekt, über die L.m.m hinausgehend = Ulkus
• Intraluminal eitriges Exsudat
• Flächenhafte Einblutungen
• Serosa mit Fibrinauflagerung und neutrophilen Granulozyten =
Peritonitis/Serositis
Diagnose:
Ulzero-phlegmonöse und abszedierende Appendizitis mit
Entwicklung einer (zumindest lokalen) eitrigen Peritonitis
Kommentar:
Beispiel für eine akute, exsudative, zelluläre, granulozytäre (= eitrige),
phlegmonöse
und abszedierende Entzündung
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Präparat 5
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
- Wabenartiger Aufbau (Alveolen) mit durch respiratorisches Epithel
ausgekleideten Bronchiolen
- Überkleidet durch Mesothel
⇒ Lunge
Pathologische Veränderungen:
• Zellarmer Fibrinbelag auf der Pleura (fibrilläres bzw. homogenes
eosinophiles Material)
• Einzelne vorwiegend mononukleäre Entzündungszellen
• Massives Ödem des subpleuralen Bindegewebes
• Dilatierte, stark blutgefüllte Kapillaren
Nebenbefunde:
• Stellenweise Rarefizierung der Alveolarsepten (Emphysem)
• Pigmentmakrophagen (intraalveoläre Makrophagen mit bräunlichem
Pigment, DD Kondensatmakrophagen DD Siderophagen)
Diagnose:
Fibrinöse Pleuritis
Kommentar:
• Beispiel für eine akute, exsudative, azelluläre Entzündung
• entsteht durch Austritt von Blutplasma
• Ursachen: z.B. Pneumonie, Tuberkulose, Lungeninfarkt, Lungentumoren,
postoperativ
• Komplikation: Pleuraschwarte
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Präparat 6
Organdiagnose:
• Unterschiedlich stark fibrosiertes bindegewebiges Stroma (kollagene und
elastische Fasern), welches durch eine einreihige flache Zelllage (Endothel)
bedeckt wird
• Metaplastisches Fettgewebe
Pathologische Veränderungen:
• Teilweise Zerstörung der Klappenkontinuität (Ulzeration) mit aufgelagertem,
mit neutrophilen Granulozyten durchmischtem Fibrin
• Herdförmiges Ödem des Klappenstromas
• Diffuse Infiltration des Klappenstromas durch neutrophile Granulozyten
• In der Spezialfärbung mit Giemsa Nachweis kokkoider Bakterien (nicht im
Kurskasten enthalten)
• Proliferation der Fibroblasten (vergrößerte, teils bizarre Fibroblastenkerne)
Diagnose:
Ulzero-polypöse, infektiöse Klappenendokarditis.
Kommentar:
Häufigster Erreger: Staphylococcus aureus
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Histokurs 3: chronische Entzündungen
Präparat 7a
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Z.T. an der Oberfläche mehrschichtiges, unverhorntes Plattenepithel
• in der Tiefe gefäßführendes, kollagenreiches Bindegewebe
⇒ Mukosa und Submukosa (der Vagina)
Pathologische Veränderungen:
• Defekt der Schleimhaut, über die Basalmembran hinweg, bis in die
Submukosa reichend (Ulkus)
• Ersatz durch lockeres, ödematöses Bindegewebe mit zahlreichen dilatierten
Kapillaren (Granulationsgewebe)
• Unterschiedlich dichtes, vorwiegend mononukleäres
Entzündungszellinfiltrat:
• überwiegend Plasmazellen (randständiger Kern, lilafarbenes
Zytoplasma)
• weniger Lymphozyten (chromatindichter, kreisrunder Kern, kaum
abgrenzbares Zytoplasma)
• wenige neutrophile Granulozyten (unregelmäßige, segmentierte, kleine
Kerne, eosinophiles Zytoplasma)
• Makrophagen mit einem bräunlichen Pigment (Hämosiderophagen) als
Zeichen stattgehabter Einblutungen
Diagnose:
Entzündlich infiltrierter Granulationsgewebspolyp (im Bereich der Vagina).
Kommentar:
• Entstehung durch überschießende Wundheilung (z.B. postoperativ) oder
chronische Reize (z.B. an der Stimmlippe durch chronische
Überbeanspruchung)
• Weitere häufige Lokalisationen: Darm, Larynx, Mundhöhle, Gehörgang
• Der Begriff Polyp wird hier rein beschreibend verwendet, nicht zu
verwechseln mit einem neoplastischen Polypen
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Präparat 7
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• an der Oberfläche mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel
• in der Tiefe gefäß- und nervenführendes Bindegewebe, randlich wenig
Fettgewebe
⇒ Haut- und Unterhautgewebe (Epidermis, Dermis, Subkutis)
Pathologische Veränderungen:
• In der Tiefe kreisrundes, transparent weißliches Fremdkörpermaterial
• In der Umgebung Histiozyten und mehrkernige Riesenzellen vom
Fremdkörpertyp (Nahtmaterial)
Diagnose:
Hautexzidat mit einer granulomatösen Fremdkörperreaktion.
Kommentar:
• Mehrkernige Riesenzellen entstehen durch Fusion von Makrophagen und
Epitheloidzellen zu einem Synzytium
• Ungeordnete Riesenzellen: Fremdkörperriesenzelle
• Geordnete Riesenzelle: Riesenzelle vom Langhanstyp
• Beispiel einer granulomatösen Entzündung. Die Ausbildung von
Granulomen hängt von der entzündlichen Schädlichkeit und der
Abwehrlage des Organismus ab.
- Histiozytäre Granulome bei wenig toxischen Fremdkörpern (Urate,
exogene Fremdkörper wie Nahtmaterial, Holz…)
- Epitheloidzellige Granulome bei relativ toxischen Substanzen (z.B.
Paraffinöl, Mykobakterienbestandteilen)
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Präparat 8
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Langgestreckte, bandartige Zellen mit Querstreifung und meist zentralen
Zellkernen
• Zellen formen ein Synzytium
⇒ Herzmuskulatur (Myokard)
Pathologische Veränderungen:
• Unterschiedlich zellreiche Bindegewebsvermehrung zwischen den
Muskelzellen (chronische Veränderung)
• massive Vermehrung mononukleärer, vorwiegend lymphozytärer
Entzündungszellen
Diagnose:
Lymphozytäre Myokarditis (viral bedingt: z.B. Coxsackie B)
Kommentar:
Ursachen einer Myokarditis:
• infektiöse Ursachen:
- viral (Adenoviren, Herpesviren,…)
- bakteriell (hämatogen entstandene Myokarditis, Staph. aureus,
Pneumokokken, Klebsiellen, Corynebakterien)
- mykotisch (Candida albicans, Aspergillen)
- parasitär (Toxoplasmose,…)
•
nicht infektiöse Ursachen:
- Überempfindlichkeitsmyokarditis (Medikamente)
- Autoimmunaktivierung (granulomatöse Erkrankungen wie Sarkoidose,
Riesenzellmyokarditis, SLE…)
Definition: Schädigung kardialer Myozyten mit reaktiver Infiltration des
Herzmuskels durch Entzündungszellen
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Präparat 9
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• fibröse Kapsel
• Randsinus
• lymphatisches Gewebe
⇒ Lymphknoten
Pathologische Veränderungen:
• Vollständig aufgehobene Grundstruktur
• Knotige, teils miteinander verschmelzende Proliferate von Epitheloidzellen
(Zellen mesenchymalen Ursprungs (Gewebsmakrophagen/Histiozyten),
welche Epithelzellen ähneln, d.h. sie besitzen ein breites eosinophiles
Zytoplasma und weisen untereinander eine enge Verzahnung auf)
• Vereinzelt Riesenzellen vom Langhans- Typ (randständige hufeisenförmige
Anordnung der Kerne)
• stellenweise zentrale Fibrosierung (cave: nicht mit Nekrosen verwechseln)
Diagnose:
Lymphknoten mit Granulomen vom Sarkoidosetyp.
Kommentar:
• entzündliche Systemerkrankung mit bevorzugtem Befall von Lymphknoten
und Lunge (früher Morbus Boeck)
• Ätiologie weiterhin unklar, vermutlich multifaktorielles Geschehen
(genetische Disposition, Umwelteinflüsse, Erreger…)
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Histokurs 4: Blutstauung/ Schock
Präparat 10 + 10a
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin), Berliner-Blau (Nachweis von Eisen)
Organdiagnose:
- Wabenartiger Aufbau (Alveolen) mit durch respiratorisches Epithel
ausgekleideten Bronchiolen
- Überkleidet durch Mesothel (Pleura)
⇒ Lunge
Pathologische Veränderungen:
• Vermehrung von intraalveolären Makrophagen mit Nachweis eines
bräunlichen Pigmentes (DD Siderin DD Raucherkondensat)
• Blaufärbung des Pigmentes in der Berliner-Blau-Färbung → Siderophagen
(sogenannte Herzfehlerzellen)
• Verdickte Gefäßwände (Pulmonalarteriensklerose)
• Kleinherdig anthrakotisches Pigment im Interstitium (Staubpigment)
Diagnose:
Chronische Stauungslunge.
Kommentar:
• Häufigste Ursachen: chronische Linksherzinsuffizienz, Mitralstenose
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Präparat 11
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Solides, in Läppchen gegliedertes Gewebe
• trabekulär angeordnete, zum Zentrum hin ausgerichtete, zytoplasmareiche,
eosinophile Zellen (Drüsen)
• im Zentrum der Parenchymläppchen Nachweis einer Vene (Zentralvene)
• Bindegewebszwickel, die Gefäße (Arterie und Vene) und
epithelausgekleidete Gangstrukturen (isoprismatisches Epithel) enthalten
(Portalfelder)
⇒ Leber
Pathologische Veränderungen:
• erweiterte Sinus
• läppchenzentral betonte, gemischttropfige Verfettung
• läppchenzentral Leberzellnekrosen
• Intrahepatozelluläre Cholestase, einzelne Gallezylinder in Canaliculi
• kaum entzündliche Infiltrate
Diagnose:
Schockleber.
Kommentar:
• Ursache: unzureichende Oxygenierung der zentrolobulären Hepatozyten
mit Verfettung und Nekrose (Prinzip der letzten Wiese)
• Schockleber ist häufigster Grund eines massiven Transaminasenanstiegs in
der Klinik und hat mit ca. 50% eine hohe Letalität
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Präparat 12
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Wabenartiger Aufbau (Alveolen) mit durch respiratorisches Epithel
ausgekleideten Bronchiolen
• Überkleidet durch Mesothel (Pleura)
⇒ Lunge
Pathologische Veränderungen:
• erweiterte, stark blutgefüllte Gefäße (Hyperämie)
• teilweise intraalveoläres Ödem (wird bei der Bearbeitung teilweise
herausgeschwemmt)
• Hyaline Membranen (tapetenförmige Auskleidung der Alveolen durch ein
eosinophiles hyalines Material)
• Immer wieder kleine „Kugel“ aus Pilzhyphen (Aspergillom)
Diagnose:
Schocklunge mit Nachweis von Aspergillus.
Kommentar:
• Multimorbider Patient mit Bronchiopneumonie (nicht im Präparat enthalten)
und Pilzsepsis (auf dem Boden einer Abwehrschwäche)
• Synonyme für die Schocklunge:
- ARDS (acute respiratory distress syndrome)
- akutes Atemnotsyndrom des Erwachsenen
- „diffuser Alveolarwandschaden“
- „hyaline Membranen“ Krankheit
• Ursachen:
- Direkte Schädigung der Lunge ( z.B. toxische Gase, Pneumonie…)
- Indirekte Schädigung der Lunge (z.B. Schock, Sepsis, …)
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Präparat 13
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Wabenartiger Aufbau (Alveolen) mit durch respiratorisches Epithel
ausgekleideten Bronchiolen
• überkleidet durch Mesothel (Pleura)
⇒ Lunge
Pathologische Veränderungen:
• erweiterte, stark blutgefüllte Gefäße (Hyperämie)
• teilweise intraalveoläres Ödem (wird bei der Bearbeitung teilweise
herausgeschwemmt)
• im Lumen einer kleineren Pulmonalarterie von immunkompetenten Zellen
durchsetztes reifes Fettgewebe
Diagnose:
Knochenmarksembolie in der Lunge.
Kommentar:
Ursachen: nach Reanimation, Trauma, intraoperativ z.B. bei Implantation von
Gelenkprothesen
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Histokurs 5: Infarkt/ Ischämie
Präparat 14
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Langgestreckte, bandartige Zellen mit Querstreifung und meist zentralen
Zellkernen, teils im Längs- , teils im Querschnitt
• Zellen formen ein Synzytium
• an der inneren Oberfläche einlagige Endothelschicht (Endokard)
⇒ Herzmuskulatur (Myokard)
Pathologische Veränderungen:
• abgeblasste Areale mit Verlust der Kernanfärbbarkeit sowie der
Querstreifung (Nekrosen)
• hämorrhagischer Randsaum (erweiterte Blutgefäße)
• neutrophil-granulozytäre Demarkation
• kleine zellarme, faserreiche Narbenfelder
Diagnose:
Akuter Myokardinfarkt (ca. 1-2 Tage alt). Kleine Narbenareale als Korrelat einer
chronischen Ischämie.
Kommentar:
Die ersten Veränderungen sieht man histologisch nach ca. 6 Stunden.
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Präparat 15
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
Solides Gewebsstück mit Glomeruli und Tubuli
⇒ Niere (Autopsiepräparat)
Pathologische Veränderungen:
• bereits ohne Mikroskop sichtbare keilförmige Veränderung der Rinde und
des äußeren Marks
• Verlust der Kernanfärbbarkeit, Zytoplasmaeosinophilie und Fragmentation
der Zellen (Koagulationsnekrose)
• betrifft Parenchymzellen und Stromazellen
• Nekrose bereits entzündlich demarkiert (Granulozytenwall mit entzündlicher
• Hyperämie)
Diagnose:
Anämischer Niereninfarkt
Kommentar:
• Ursache: Kompletter Verschluss einer Arterie (Größe und Form des
Infarktes hängen vom verschlossenen Gefäß ab)
• Beispiel für eine Koagulationsnekrose (Nekrose im eiweißreichen Gewebe)
• Autolytische (postmortale) Veränderungen können morphologisch von einer
(intravitalen) Nekrose nur durch die Reaktion des umliegenden Gewebes
(entzündliche Demarkierung) unterschieden werden
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Präparat 16
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Darmwand mit Kolonschleimhaut, Submukosa, Muscularis propria,
anhaftendes Fettgewebe, Serosaüberzug
⇒ Kolon
Pathologische Veränderungen:
• teilweise normale Krypten mit autolytischen Veränderungen
• verdämmernde (verkümmernde, atrophische) Krypten
• Sklerose der Lamina muscularis mucosae
Diagnose:
Ischämische Kolitis (Kolopathie)
Kommentar:
• eine durch Minderperfusion verursachte entzündliche Veränderung des
Darms
• Ursachen:
- am häufigsten arteriosklerotische Gefäßveränderungen (vorwiegend
ältere Patienten)
- extremer Leistungssport
- Vaskulitis
- Hochdosierte Katecholamine (exogene Zufuhr, Schock)
• häufigste Lokalisation: linke Kolonflexur
• differentialdiagnostisch muss immer auch an eine Schädigung durch NSAR
gedacht werden (NSAR-Kolopathie), kann alleine durch das
morphologische Bild nicht unterschieden werden, weshalb klinische
Angaben zur korrekten Diagnosefindung unerlässlich sind
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Histokurs 6: Angiopathie/ Thrombose
Präparat 17
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Arterie (Intima, breite Media, Adventitia), eingebettet in Fettgewebe
• randlich quergestreifte Muskulatur (Herzmuskulatur)
Pathologische Veränderungen:
• Verbreiterung der Intima
• Vorwölbung ins Lumen mit spaltförmigen Hohlräumen (rausgelöste
Cholesterinkristalle), Zelldetritus und Resten von Kalk = Atherombeet
• randlich kleine Fibroblastenproliferate sowie reaktive Lymphozyteninfiltrate
Diagnose:
Stenosierende Koronararteriensklerose
Kommentar:
klassische Läsionen der Arteriosklerose: Lipidflecken, Plaques, Atherombeete
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Präparat 18 ist nicht vorhanden!
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Präparat 19
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• an der Oberfläche mehrschichtiges, gering verhorntes Plattenepithel
• in der Tiefe gefäßführendes, kollagenes Bindegewebe
⇒ Epidermis und Dermis (Analbereich)
Pathologische Veränderungen:
• stark dilatierte Venen
• in einzelnen Venen frische geschichtete Thromben
• in einer Vene randlich Einsprossung von Kapillaren und Fibroblasten
(Organisation durch Granulationsgewebe)
• kleine rekanalisierte Thromben
Diagnose:
(Anal)venenthrombose.
Kommentar:
Gerinnungsthrombus (gemischter Thrombus, d.h. keine Schichtung, bestehend
aus allen Blutbestandteilen)
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Präparat 20 a+b
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin), PAS- Reaktion (Periodic acid-Schiff
reaction)
Organdiagnose:
Solides Gewebsstück mit Glomeruli und Tubuli
⇒ Niere (Autopsiepräparat)
Pathologische Veränderungen:
• Glomerula: hyaline Verbreiterung der Basalmembran, hyaline Globuli
(noduläre Verdickung) zwischen den Glomerulaschlingen bis hin zur
kompletten Sklerose und Hyalinose=diabetische Glomerulosklerose
(Kimmelstiel-Wilson)
• Gefäße: Wandsklerose von Arterien + Arteriolosklerose mit Hyalinose von
Arteriolenwänden (v.a. Vasa afferentia)=Makro- und Mikroangiopathie
• Tubuli: Glykoproteineinlagerung in den GlomerulaàFiltrationsstörung,
sichtbar an einzelnen hyalinen Zylindern in den Tubuli=Tubulopathie
Diagnose:
Diabetische Nephropathie
Kommentar:
PAS- Reaktion: z.B. Nachweis von (Muco-)Polysacchariden (Schleim) und
Glykogen
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Histokurs 7: Stoffwechselstörung/ Pigmentablagerungen
Präparat 21
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Solides Gewebsstück
• mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel (Epidermis)
• subepitheliales Bindegewebe mit verstreuten Ductus (Schweissdrüsen)
⇒ Haut
Pathologische Veränderungen:
• Knotenförmige Veränderung in der Subkutis
• Ablagerungen einer blassroten Substanz, dazwischen schmale
bindegewebige Septen
• Kleine Vergrösserung – amorph
• Hohe Vergrösserung – fibrillär und kristallin
= Natriumuratkristalle (=Natriumsalz der Harnsäure) à Entzündungsreiz
• Kristallablagerungen gesäumt durch grossleibige, mononukleäre
Makrophagen (Histiozyten) und auch mehrkernige ungeordnete
Riesenzellen (fusionierte Makrophagen)
à granulomatöse Fremdkörperreaktion
Diagnose:
Gichttophus
Kommentar:
• Gicht: Purinstoffwechselstörung mit erhöhter Harnsäurekonzentation im Blut
(Hyperurikämie)
• Uratkristalle werden als nicht abbaubarer Fremdkörper wahrgenommen ->
granulomatöse Reaktion
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Präparat 22a+b
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin) und Kongorot
Organdiagnose:
• Solides Gewebsstück mit Glomeruli und Tubuli
⇒ Niere (Autopsiepräparat)
Pathologische Veränderungen:
• Prominente Ablagerungen eines hyalinen, eosinophilen Materials in
Glomerula und Gefäßwänden
• Zahlreiche hyalinisierte (vernarbte) Glomerula mit reaktiver Entzündung
(vorwiegend Lymphozyten)
• Nierentubuli kaum oder nur herdförmig verändert
Diagnose:
Amyloidose der Niere
Kommentar:
• Amyloid = abnorm verändertes Protein
• Amyloidose ist ein krankhafter Ablagerungsprozess, der von
unterschiedlichen Stoffwechseldefekten ausgelöst wird und je nach
betroffenem Organ zu verschiedenen chronischen Erkrankungen führen
kann (z.B. AL- Amyloidose bei Plasmozytom = häufigste systemische
Amyoloidose)
• Als Amyloid darf eine hyaline Ablagerung nur bezeichnet werden, wenn sie
a) mit Kongorot anfärbbar ist und
b) nach Kongorotfärbung eine rot-grüne Doppellichtbrechung im
polarisierten Licht aufweist
• Das Amyloid führt in der Niere zur Verödung der Glomerula
(Schrumpfniere)
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Präparat 23a+b
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin) und Berliner-Blau (Nachweis von Eisen)
Organdiagnose:
• Solides, in Läppchen gegliedertes Gewebe
• trabekulär angeordnete, zum Zentrum hin ausgerichtete, zytoplasmareiche,
eosinophile Zellen (Drüsen)
• im Zentrum der Parenchymläppchen Nachweis einer Vene (Zentralvene)
• Bindegewebszwickel, die Gefäße (Arterie und Vene) und
epithelausgekleidete Gangstrukturen (isoprismatisches Epithel) enthalten
(Portalfelder)
⇒ Leber
Pathologische Veränderungen:
• überwiegend grobtropfige, läppchenzentral betonte Verfettung
• geringes gemischtes Entzündungszellinfiltrat im Bereich der Portalfelder
(reaktiv in Umgebung eines Karzinoms, das im Schnittpräparat jedoch nicht
zu sehen ist)
• periportal betontes hepatozelluläres granuläres gelbbraunes Pigment (DD
Gallepigment, Formalinpigment, Lipofuszin, Eisen)
→ Berliner Blau Färbung: Pigment färbt sich blau → Eisen (Hämosiderin)
Diagnose:
Hämosiderose der Leber
Kommentar:
• Lokalisierte Eisen- (Siderin-) ablagerungen
- Hämatome
- Organisation v. Thromben
- Muskelnekrosen
-
Lungensiderose bei chron. Linksherzinsuffizienz (Herzfehlerzellen,
Stauungsinduration)
• Generalisierte Eisen- (Siderin-) ablagerungen
- Primäre Siderose (Hämochromatose)
- Sekundäre Siderose (hämolytische Anämien, Transfusionen,
Alkoholabusus)
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Histokurs 8: Tumorpathologie/ benigne Tumoren/ Intraepitheliale
Neoplasie
Präparat 24
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
- Darmwand mit Kolonschleimhaut, Submukosa, Muscularis propria,
anhaftendes Fettgewebe, Serosaüberzug
⇒ Kolon
Pathologische Veränderungen:
Architektonische Kriterien:
• Vermehrung kolischer Drüsen und teilweise vermehrte Verzweigung der
Tubuli (Drüsen)
• Auffaltung des kolischen Epithels unter Mitnahme des fibrovaskulären
Stromas (Polypenstiel)
Zytologische Kriterien:
• Verminderte Schleimproduktion (Reduktion der Becherzellen)
• Nachweis größerer, atypischer, hyperchromatischer, teils
pseudostratifizierter Zellkerne
• pathologische Kern-Plasma-Relation (Verschiebung zugunsten des Kerns)
• unregelmäßige Chromatinstruktur
• Verlust der Basalständigkeit der Kerne in den neoplastischen
Drüsenepithelien
àmittelgradig entwickelte Dysplasie (intraepitheliale Neoplasie)
Aber: keine geweblichen Kriterien der Malignität (keine Invasion!)
Diagnose:
Tubuläres Kolonadenom mit gering- bis mäßiger Dysplasie/ intraepithelialen
Neoplasie (low-grade)
Kommentar:
• Histogenese: epithelial
• Differenzierung: Drüsenepithel (tubulär)
• Dignität: benigne
• tubuläres Wachstum ist am häufigsten, daneben gibt es noch tubulovillöses
und rein villöses sowie serratiertes (sägezahnartiges) Wachstum
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Präparat 25
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• schleimproduzierende Drüsen der Endozervix (Zylinderepithel)
• mehrschichtiges, unverhorntes, glykogenreiches Plattenepithel der
Ektozervix
• subepitheliales Bindegewebe mit Gefäßen
⇒ Biopsie der Zervix uteri mit Ekto- und Endozervix
Pathologische Veränderungen:
• Übergang des glykogenreichen, reifen Plattenepithels in ein Plattenepithel
mit:
- Schichtungsstörung, teilweise alle Zelllagen betreffend (eher vertikale als
horizontale Ausrichtung, Kerne liegen ungeordneter)
- Kernpleomorphie (Variabilität in Größe und Gestalt)
- Kernhyperchromasie
- Vermehrte, suprabasal gelegene Mitosen
àmittelgradige bis schwere Dysplasie (intraepitheliale Neoplasie)
• In einem Präparat Nachweis einer Parakeratose (kleine kondensierte
pyknotische Kerne und dunkelrotes dichtes Zytoplasma) im anderen
Präparat orthokeratotische Verhornung
Diagnose:
Mäßige bis schwere zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN II-III)
Kommentar:
• Ursache: multifaktoriell, eine besondere Bedeutung spielt die Infektion mit
Hochrisiko- Humanen Papillomaviren (HPV)
• Das Ausmaß der Dysplasie richtet sich danach, wieviel des Epithels
betroffen ist:
unterstes Drittel: CIN I
low-grade
unteres und mittleres Drittel: CIN II
gesamtes Epithel: CIN III
high-grade
• Histogenese: epithelial
• Differenzierung: Drüsenepithel (tubulär, adenoid)
• Dignität: benigne (aber Präkanzerose, CIN III = obligate Präkanzerose)
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Präparat 26
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
Solides Gewebsstück mit Glomeruli und Tubuli (Glomeruli sind nicht in allen
Präparaten enthalten)
⇒ Niere (Autopsiepräparat)
Pathologische Veränderungen:
• Die Niere wird infiltriert durch einen Tumor mit drei mesenchymalen
Komponenten:
- wandstarke Gefäße
- Faszikel bildende spindelige Tumorzellen (glattmuskuläres Gewebe),
besonders dicht um Blutgefäße
- reife Fettzellen
Diagnose:
Angiomyolipom
Kommentar:
• Histogenese: mesenchymal
• Differenzierung: glattmuskulär, adipozytär, endothelial
• Dignität: benigne (gelegentlich multizentrisch)→ Endung -om
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Histokurs 9: Tumorpathologie/maligne Tumoren
Präparat 27
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
- Darmwand mit Kolonschleimhaut, Submukosa, Muscularis propria,
anhaftendes Fettgewebe, Serosaüberzug
⇒ Kolon
Pathologische Veränderungen:
• Flächenhafte Invasion der Submucosa, Muscularis propria und des
perikolischen Fettgewebes durch atypische Drüsenkomplexe, die sowohl
die zytologischen als auch geweblichen (architektonische) Kriterien der
Malignität erfüllen
• Architektonische Malignitätskriterien:
- atypische Drüsen (starke Verzweigung, irreguläre Form, Drüsen ähneln
in Form und Gestalt zunehmend weniger den normalen Kolondrüsen)
- teilweise kribriforme Drüsen (eine Drüse mit mehreren Lumina)
- Tumorzellvereinzelung
- Tumorzellen in Schleimseen
• Zytologische Malignitätskriterien:
- verschobene Kern-Plasma-Relation (zugunsten des Kerns)
- Hyperchromasie der Zellkerne (↑DNA-Gehalt)
- Prominente Nukleolen
- Poly-/ Pleomorphie der Zellkerne (Variabilität in Größe und Gestalt)
- Mitosefiguren
Diagnose:
Schlecht differenziertes Adenokarzinom des Kolon mit Infiltration des perikolischen
Fettgewebes (G3, pT3).
Kommentar:
• Histogenese: epithelial
• Differenzierung: drüsig (tubulär, kribriform → Adeno)
• Dignität: maligne (→ Endung -karzinom)
So sah der entgültige Befund des Patienten aus:
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Lokalisation:
C18.2
Klassifikation:
M8140/3
Tumorstadium:
pT3, pN1b (3/15), pM1 (HEP), L0, V0
Grading:
G3
R-Klassifikation:
R0 (lokal)
Zusammenfassung:
Schlecht differenziertes Adenokarzinom des Colon ascendens mit Infiltration des
perikolischen Fettgewebes. Von 15 untersuchten Lymphknoten zeigen sich drei
tumorinfiltriert. Daneben Nachweis einer im Gesunden entfernten Lebermetastase.
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Präparat 28
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Wabenartiger Aufbau (Alveolen)
⇒ Lunge
Pathologische Veränderungen:
• großflächige Aufhebung der Organstruktur
• in ein fibroblastäres (desmoplastisches) Stroma eingebettet unregelmäßige
solide Epithelnester (dicht gepacktes, kohäsiv Wuchsbild mit angedeuteter
Schichtung und teilweise erkennbaren Interzellularspalten)
→ plattenepitheliale Differenzierung
• feingranuläres Material im Zytoplasma der Epithelzellen = Glykogen
• flächenhafte Tumornekrosen
• zytolog. Atypien: Hyperchromasie der Zellkerne, Anisomorphie der Zellen
und Kerne, Mitosefiguren (s. auch Fall 27)
• histologische Atypien (Invasion und Destruktion des Lungengewebes,
Lymphgefäßeinbrüche)
Diagnose:
(Mäßig differenziertes), nicht verhornendes Plattenepithelkarzinom der Lunge
(G2)
Kommentar:
• gehört wie die Adenokarzinome und großzelligen Karzinome zu den nicht
kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC)
• Hauptursache: Tabakrauch
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Präparat 29
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Solides, in Läppchen gegliedertes Gewebe
• trabekulär angeordnete, zum Zentrum hin ausgerichtete, zytoplasmareiche,
eosinophile Zellen (Drüsen)
• im Zentrum der Parenchymläppchen Nachweis einer Vene (Zentralvene)
• Bindegewebszwickel, die Gefäße (Arterie und Vene) und
epithelausgekleidete Gangstrukturen (isoprismatisches Epithel) enthalten
(Portalfelder)
⇒ Leber
Pathologische Veränderungen:
Ersatz des Leberparenchyms durch ein zellreiches Fremdgewebe
•
•
•
die Tumorzellen zusammengesetzt aus unterschiedlich stark pigmentierten
epitheloiden und spindeligen Zellen mit mittelgrossen vesikulären Kernen und
prominenten Nukleolen
die Tumorzellen zeigen zytologische Zeichen der Malignität
die spindelzelligen Tumorzellen zeigen ein nest- und ballenförmiges
Wachstumsmuster und bilden teils ineinander verflochtene Faszikel
Diagnose:
Melanommetastase in der Leber
Kommentar:
• Beispiel für eine hämatogene Metastase
• Melanom können extrem vielgestaltig sein und morphologisch anderen
Tumoren gleichen (→ sichere Diagnose, insbesondere bei amelanotischen
Melanomen, nur mit immunhistochemischen Markern möglich)
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Präparat 30
Färbung: H&E (Hämatoxylin und Eosin)
Organdiagnose:
• Lymphknoten ist von einer Kapsel umgeben, von der Bindegewebssepten
(Trabekel) ins Innere ziehen
• im Inneren ist ein lymphoretikuläres Gewebe, dieses ist in drei Gebiete
gegliedert
• 1. Rinde mit Bildung von Lymphfollikeln
• 2. Mark mit strangförmigen retikulären Gewebes
• 3. Übergangszone mit Vermehrung der Lymphozyten
• Zwischen Kapsel und Rinde findet sich der Randsinus
⇒ Lymphknoten
Pathologische Veränderungen:
Ersatz des Lymphknotenparenchyms durch ein zellreiches Fremdgewebe.
• die Tumorzellen zusammengesetzt aus unterschiedlich stark pigmentierten
epitheloiden und spindeligen Zellen mit mittelgrossen vesikulären Kernen und
prominenten Nukleolen
• die Tumorzellen zeigen zytologische Zeichen der Malignität
• die spindelzelligen Tumorzellen zeigen ein nest- und ballenförmiges
Wachstumsmuster und bilden teils ineinander verflochtene Faszikel
Diagnose:
Melanommetastase im Lymphknoten
Kommentar:
• Beispiel für eine lymphogene Metastase
• Melanom können extrem vielgestaltig sein und morphologisch anderen
Tumoren gleichen (→ sichere Diagnose, insbesondere bei amelanotischen
Melanomen, nur mit immunhistochemischen Markern möglich)
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