Gerätekunde-Tomographie Inhalt Technologische Konzepte der Tomographie (Emission und Transmission), sowie wichtige infrastrukturelle Komponenten Transmissions CT • Detektoren Emissions CT • • • Datenakquisition in SPECT und PET Radionuklid Maßnahmen des Strahlenschutzes FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 2 1 Spiral CT •kontinuierliche Rotation von Röhre und Detektor (Schleifringe) •dauernde Datenerfassung und –übertragung •stetiger Tischvorschub •verringerte mechanische Belastung des Systems •Schicht <1s •beliebige Schichtposition FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 3 Somaton Sensation Cardiac 64 im ZRI des AKH-Linz Gemeinsam mit der FH-Hagenberg schaffte das AKH-Linz im November 2005 ein 64-Zeilen Multislice-CT an. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 4 2 Gasdetektoren Röntgenstrahlung tritt in gasgefüllte Ionisationskammer ein (Xe) Hüllenelektronen herausgeschlagen - + Hochspannung beschleunigt e- zur Anode Elektrisches Signal proportional zur Strahlung Xe: Edelgas, hohe Massenzahl, hoher Wirkungsquerschnitt Wechselwirkung erhöhen -> hoher Druck, lange Kammer 1mm x 100mm Inhärente Kollimation durch Septen 10kV FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 5 Halbleiter-Detektor Im Cäsium Jodid Kristall wird die Röntgenstrahlung in sichtbares Licht umgewandelt. γ-Quant CsJSzintillator Die Quantenabsorption ist sehr hoch im Bereich 40-150keV. aSiHalbleiter Die Photonen treffen auf die Photodiode auf und werden in ein elektrisches Signal transformiert. Photonen elektrisches Signal Glassubstrat Die Zählausbeute des aSi ist 100%. aSI … amorphes Silizium FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 6 3 Multislice CT •Mehrere Detektoren schichtweise nebeneinander •Simultane Aufnahme mehrerer Schichten •moderne Systeme messen 64 Schichten 16 * 0.75 mm slices 16 * 1.5 mm slices FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 7 Definition der Schichten Blende definiert Schichtdicke Detektormatrix bestimmt Schichten FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 8 4 Radon Transformation Die Information entlang einer Linie im Objektraum wird in einen Punkt im Projektionsraum aufsummiert (Multiplexing). FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 9 Emissions-Tomographie In der Emissionstomographie wird die Verteilung von radioaktiven Tracern im Körper abgebildet. PET Tumordiagnostik (Akkumulation von Tracer) Metabolismus(dynamische Verteilung des Tracers) Nierenstudien Hämodynamik (Gehirn, Herz) Aufgrund der erzeugten Gammaquanten erfolgt die Unterscheidung zwischen SPECT SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) PET (Positron Emission Computed Tomography) FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 10 5 SPECT- γ-Kamera Prinzip nach Anger • γ-Quant emittiert • • • • • Kollimator grenzt zählbare Ereignisse auf “Gerade” ein Kristall (NaJ-Szintillator) wandelt γ-Quant in Licht um Lichtleiter bringen Licht zu Photomultiplieren (PMT) PMT erzeugen elektrisches Signal und verstärken es Positions-Logik berechnet aus PMT-Signalen (Schwerpunkt) Ort des Zählereignisses FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 11 Photomultiplier •Photon tritt in PMT ein •löst Elektron aus Photokathode heraus •wird durch Hochspannung beschleunigt •schlägt kaskadenartig aus einer Serie von Dynoden Elektronen heraus (Lawineneffekt) •Beschleunigung zwischen den Dynoden durch Hochspannung •Am Ausgang liegt messbares Signal an. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 12 6 PMT-Array im Kamerakopf Im hochgeklappten Kopf einer Schilddrüsenkamera sind nach dem Entfernen des Kollimators die Positionen der einzelnen PMTs auf der Kristall-Schutzhülle sichtbar. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 13 Projektionen Kameraköpfe rotieren 360o um den Patienten und detektieren ein Projektionsbild. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 14 7 Einkopf Kamera Schilddrüden Kamera -kleines Gesichtsfeld -möglichst nahe Positionierung am Patienten FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 15 Doppelkopf-System zwei Köpfe in 180o 50% Reduktion der Aufnahmezeit Detektorradien unabhängig voneineander Ganzkörperscan durch lineares Verschieben der Gantry Koinzidenzfunktion (low cost PET) FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 16 8 Dreikopf-Kamera 3 Kamera Köpfe Matrixgrößen: 64, 128, 256 und 512 Positionierung der Köpfe: 90o und 120o Kreis oder Konturscan Typische Parameter für Hirn-SPECT: 128x128, t=30s, 120 Projektionen auf 360o, Studiendauer 20min Dreikopfsystem PRISM-IRIX (Philipps) mit Köpfen in 90o Stellung FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 17 Prism-Irix Blick in die Gantry FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 18 9 Kollimatoren Kollimatoren schränken die Richtung der einfallenden g-Quanten ein Es werden vornehmlich Quanten normal zur Detektoroberfläche registriert Schief einfallende werden absorbiert Detektormaterial Blei, zwei Bauarten • feine Bohrungen • Wabenartige Struktur aus Bleiblech -> höhere Quantenausbeute Typen • Beispiele: • HRLEpar (high resolution low energy parallel) • HEGPfan (high energy, general purpose, fan geometry) FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 19 Kollimatoren Kollimatoren wegen hohen Gewichts auf Kollimatorwagen gelagert. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 20 10 Moderne Hybridsystem: SPECT+CT kombiniert SPECT/PET Attenuation Correction Inherent Image Registration CT FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 21 SPECT - Perfusion I SPECT 120 projections/360 degrees 40s / step 128x128 matrix pixelsize 2.33 x 2.33 mm2 LEUHR-PAR collimator 740 MBq Tc99m MR-FLAIR Matrix 256x256x25, 0.9x0.9x5.5mm3 coronal sagittal transaxial FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 22 11 SPECT - perfusion II FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 23 SPECT – beta-CIT I • • • • • SPECT: 120 projections/360 degrees 128x128 matrix pixelsize 2.33 x 2.33 mm2 LEHR-PAR collimator, 185 MBq I123 MR-T2: 336x384x25, 0.6x0.6x6 mm3 coronal sagittal transaxial FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 24 12 SPECT – beta-CIT II FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 25 Technetium Generator 99mTc am häufigst verwendetes Nuklid in der Nuklearmedizin • • γ-Strahler Energie 140 keV Halbwertszeit ca. 6h Bereitstellung • Durch Zerfall des Nuklids 99Mo wird Technetium generiert • Halbwertszeit des Molybdäns ist 66h, daher Transport • • möglich 99Mo ist fest am Kunstharzuntergrund fixiert 99mTc ist wasserlöslich und wird für gebrauch mit HClLösung ausgespült (eluiert) FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 26 13 Technetium Generator HCl-Lösung (nicht strahlend) Eluat (strahlend) 99Mo 99mTc auf Substrat Lösung Bleiabschirmung FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 27 Tc-Generator Detail HCl-Lösung und Eluatseinheit Abschirmung FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 28 14 Tc-Generator Detail Eluatseinheit ohne Abschirmung Andockstelle für Eluatsfläschchen mit Kanülle Aufgesetztes Eluatsbehältnis FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 29 Tc-Generator Detail Eluierungseinheit mit Abschirmung Abschirmung FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 30 15 Heißer Raum Im heißen Raum werden die Radiopharmazeutika zur Applikation vorbereitet Abzug (Digestivum) Bleiburg mit Tc-Generator BleikristallSichtfenster FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 31 Strahlenschutz Bleiburg und Spritzenbehälter in den Kameraräumen, Strahlenschutz und Abschirmung gegenüber Akquisition FH-Campus Hagenberg Mobiles Dosimeter, tägliche Kontrolle des Strahlenbereichs Werner Backfrieder Folie 32 16 Persönlicher Strahlenschutz Tägliche Messung von Händen und Fußsohlen mit dem Strahlungsmonitor. Kontrolle erfolgt zu Dienstschluss. Messwerte werden protokolliert. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 33 Positronen Emissions Tomographie (PET) physikalische Grundlage ist ß+-Zerfall ein Positron wird aus dem Kern geschossen und legt gewebeabhängig eine kurze Strecke zurück Positron trifft auf ein Elektron Annihilation • zwei γ-Quanten bewegen sich in nahezu 180o voneinander • weg Energie der Quanten entspricht der Ruheenergie der Teilchen (511keV pro Quant, hohe Durchdringungsfähigkeit) inhärente Fehler • mittlere freie Wegstrecke des Positrons im Gewebe (z.B. • einige mm in Lunge) nicht exakt 180o zwischen den Bewegungsrichtungen FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 34 17 PET Abbildungsprinzip 1. γ-Quant wir in Detektor registriert 2. Zeitfenster τ geöffnet 3. Detektion des zweiten Quants innerhalb τ −> Koinzidenz 4. Zählereignis wird Verbindungslinie zugeordnet Effizienzsteigerung: Aufgrund der Geometrie ausgewählte Detektoren werden zur Koinzidenz-messung zusammengeschaltet. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 35 Pet-Nuklide Herstellung von ß+-Strahlern durch Kernreaktionen im Zyklotron gebräuchliche Nuklide und Halbwertszeiten • 18F : 110 Minuten (für Transport geeignet) • 11C : 20,3 Minuten • 13N : 10,1 Minuten • 15O : 2,03 Minuten • 68Ga : 68 Minuten • 82Rb : 75 Sekunden FDG Bild des Gerhirns FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 36 18 Detektor-Ring PET PET-Detektorring besteht aus kreisförmig angeordneten Detektorblöcken, üblicherweise werden 4 Ringe aneinandergereiht Detektorblock: 64-Szinitlations-Kristalle gekoppelt mit jeweils 4 PMTs. Kristalle hohen Schwächungskoeffizient -> große Ausbeute FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 37 Modernes PET-CT FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 38 19 PET-CT PET ist Grundlage moderne TumorDiagnostik. FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 39 PET-CT klinische Studie Schilddrüsenkarzinom 5 Jahre nach der Behandlung FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 40 20 Neueste Entwicklung: Time of Flight (ToF) PET Durch Messung der Zeitdifferenz (Δt=2.5 10-10s) in einem Koinzidenzereignis kann das Zerfallsereignis auf einen Bereich von 7.5 cm (roter Bereich) eingeschränkt werden. -> exaktere Rekonstruktion der Verteilung FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 41 ToF Pet: klinische Daten Abbildung einer Läsion im Vergleich von konventionellem PET und ToF PET. Die Läsion ist im CT klar zu erkennen FH-Campus Hagenberg Werner Backfrieder Folie 42 21