π μ Hauptseminar im WS 2006/07 Institut für Kern- und Teilchenphysik an der TU Dresden „Bahnbrechende Experimente in der Kern- und Teilchenphysik bis 1975“ Die Entdeckung von Pi- und My-”Mesonen“ Michael Anders Betreuer: Prof. Dr. Michael Kobel Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 1/35 π Gliederung μ 1. Der Ausgangspunkt Anfang 1935 2. Entwicklungen in der Theorie bis 1937 2.1. Probleme im Verständnis der Kernkraft 2.2. Yukawa´s neue Idee 2.3. Ein „heavy particle“ wird postuliert 3. Ein neues Teilchen wird gefunden 3.1 Die kosmische Höhenstrahlung 3.2. Über den Energieverlust geladener Teilchen in Materie 3.3 Die Experimente von Anderson und Neddermeyer 3.4. Eine erste Massenabschätzung Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 2/35 π μ 4. Neue Fragen werden aufgeworfen 4.1. Die Vorhersagen Tomonagas und Arakis (1940) 4.2. Das Experiment von Conversi, Pancini und Piccioni 4.3. Exkurs: Pionen und Myonen in Materie 5. Aus einem Teilchen werden zwei 5.1. Die Entdeckung von Lattes, Occhialini und Powell (1947) 5.2. Die Identifikation der Teilchen; Das neutrale Pion 6. Überblick 6.1. Zeittafel 6.2. Pionen und Myonen heute 6.3. Quellenverzeichnis Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 3/35 π 1. Der Ausgangspunkt Anfang 1935 μ bereits bekannte Teilchen (mit Jahr der Entdeckung): - Elektron (1897) - Proton (1919) - Neutron (1932) - Positron (1932) 1930: Pauli postuliert das Neutrino 1933/34: Fermi-Theorie des β-Zerfalls 1929 zum ersten Mal beobachtet: kosmische Strahlung hinterlässt Spuren in der Nebelkammer – sogar auf Meeresspiegelhöhe Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 4/35 π 2. Entwicklungen in der Theorie bis 1937 2.1. Probleme im Verständnis der Kernkraft μ - 1933: Heisenberg versucht, die Kernkraft mit Hilfe der FermiTheorie des Beta-Zerfalls zu verstehen - nimmt an: Kernkraft ist Kraft, die durch Austausch virtueller Elektron-Neutrino-Paare vermittelt wird - bereits bekannt: Nukleonenabstand in der Größenordnung Femtometer --> ergab aber eine um viele Größenordnungen zu kleine Kraft (Heisenberg errechnete mit den damals bekannten Werten eine Bindungsenergie im meV-Bereich) Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 5/35 π Ein Statement von Bethe und Bacher zu Heisenbergs Ergebnissen: μ „This highly unsatisfactory result is of course due to the extremely small values of the constant which governs the beta-emission. However, the general idea of a connection between beta-emission and nuclear forces is so attractive that one would be very reluctant to give it up.“ (1936) - kurze Zeit später: die Ladungsunabhängigkeit der Kernkraft wird entdeckt – damit wird die Theorie Fermis hier nicht mehr anwendbar (trotz Versuchen, sie zu „retten“: Zusatzkräfte, Modifikationen an der Fermi-Theorie) - Natur der Kernkraft blieb offen – Hauptproblem: man versuchte, sie ausschließlich mit bekannten Teilchen zu erklären Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 6/35 π 2.2 Yukawas neue Idee μ Hideki Yukawa (1907-1981) 1933: Hideki Yukawa beginnt Forschungen über Kernkraft, ausgehend von Heisenbergs Modell, aber: --> Frage: Welcher Natur sind die Austauschteilchen? „I decided to carry [Heisenbergs] theory one step further ... By confronting this difficult problem I committed myself to long days of suffering... Is the new nuclear force a primary one? ... It seemed likely that it was a third fundamental force unrelated to gravitation and electromagnetism ... Perhaps the nuclear force could also find expression as a field ... If one visualizes the force field as a game of „catch“ between protons and neutrons, the crux of the problem would be the nature of the „ball“ or particle.“ Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 7/35 π μ Hideki Yukawa (1907-1981) Idee: kein bekanntes Austauschteilchen heranziehen, sondern Kraft untersuchen und daraus die Eigenschaften des eventuell neuen Teilchens ableiten innovativer Gedanke: Masse des Austauschteilchens invers proportional zur Reichweite der Kraft erste Veröffentlichung im November 1934 (math. Formalismus aber noch mit vorläufigem Charakter) Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 8/35 Ein kleiner Vergleich Ein Vergleich: π μ Maxwell-Theorie Yukawa-Theorie Coulombpotential Yukawa-Potential Teilchen: Photon Masse: 0 Teilchen: „heavy particle“ (später: „Meson“) Masse: μ Reichweite: ∞ Reichweite: es gilt: Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 9/35 π Erste Massenabschätzung mit μ=ħk/c: μ recht gutes Ergebnis (heutiger Wert: etwa 273 me) Yukawas Leistungen: a) Trennung der Kernkraft von der schwachen Wechselwirkung b) erste gute Abschätzung der Masse “seines” Mesons c) Hinweis auf Teilchen der kosmischen Strahlung Was hat es mit diesen Teilchen auf sich? --> nächste Kapitel Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 10/35 3. Ein neues Teilchen wird gefunden 3.1. Die kosmische Höhenstrahlung π μ primäre Höhenstrahlung besteht zu 85% aus hochenergetischen Protonen (bis zu 1011 GeV) Primärteilchen erzeugt Teilchenlawinen entlang der Einfallsrichtung des Primärteilchens Bsp: Proton mit 1015 eV erzeugt rd. 106 Sekundärteilchen, davon etwa 80% Photonen, 18% Elektronen und Positronen, 1,7% Myonen und 0,3% Hadronen, darunter Pionen. Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 11/35 π Protonen stoßen mit Kernen der Atmosphäre, dabei treten unter anderem folgende Reaktionen auf: μ - geladene Pionen zerfallen über die schwache Wechselwirkung zu Myonen und Myonneutrinos: - Erzeugung der Myonen in ca. 10 km Höhe, Überschuss an positiven Myonen (etwa fünf μ+ auf vier μ-) Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 12/35 π μ - hohe kinetische Energie, Maximum der Energieverteilung bei etwa 2 GeV (etwa 20mal Ruheenergie) --> dadurch hoch relativistisch, erreichen die Erdoberfläche (obwohl cτ = 659m) Myonenfluss auf Meeresspiegelhöhe rund 170 pro Quadratmeter und Sekunde --> schon früh erkannt: zwei “Komponenten” der kosmischen Strahlung: eine “hard component” - Teilchen, die Materialien unter geringem Energieverlust durchdringen – und eine “soft component” Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 13/35 π 3.2 Über den Energieverlust geladener Teilchen in Materie μ Beschrieben hier im Wesentlichen durch zwei Gleichungen: Bethe-Bloch-Formel, beschreibt näherungsweise den Energieverlust durch Anregung und Ionisation Bethe-Heitler-Formel, beschreibt den Energieverlust hochrelativistischer Elektronen durch Bremsstrahlung Beide Gleichungen waren Anderson und Neddermeyer bekannt – wurden durch die beiden Forscher auch in eigenen Experimenten bestätigt. Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 14/35 π μ Die Art und Größe des Energieverlustes eines Teilches ist im Wesentlichen von seiner Energie, seiner Masse und seiner Ladung abhängig. Auftretende Prozesse: Ionisationsbremsung, Anregung, Bremsstrahlung, Paarbildung --> Teilchenschauer Abhängigkeit auch von Dichte des Mediums und der Kernladungszahl. Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 15/35 π Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 μ Folie 16/35 π Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 μ Folie 17/35 3.3 Die Experimente von Anderson und Neddermeyer Carl D. Anderson π μ Seth Neddermeyer 1936/37: Messungen des Energieverlustes von Teilchen der kosmischen Strahlung mit einer 1 cm dicken Platinplatte in der Nebelkammer Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 18/35 Anderson und Neddermeyer untersuchten Teilchen mit Impulsen von 100-500 MeV/c. π μ --> Elektronen und Positronen müssten hochrelativistisch sein --> nach Bethe-Heitler müsste dies einen hohen Energieverlust im Platin nach sich ziehen -> Bildung eines Schauers --> fanden jedoch auch Teilchen, die sich abweichend von der Bethe-Heitler-Theorie verhielten: - zeigten geringen Energieverlust in der Platinplatte („penetrating particles“) --> keine Schauer --> schlossen daraus: es müssen Teilchen sein, die schwerer sind als ein Elektron --> Protonen schieden aus, denn Protonen mit diesen Impulsen wären verhältnismäßig langsam und hätten damit mehr ionisieren müssen (Ionisation wurde damals anhand der Tröpfchendichte abgeschätzt) Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 19/35 π Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 μ Folie 20/35 π Anderson und Neddermeyer im März 1937: μ „There exist particles of unit charge with a mass larger than that of a normal free electron and much smaller than that of a proton“. - „penetrating particles“ wurden schon vorher beobachtet, aber Anderson und Neddermeyer konnten Protonen ausschließen; bewegten sich außerdem in einem Energiebereich, in dem die Bethe-Heitler-Theorie anerkannt war (Zweifel unter Wissenschaftlern an der noch jungen QED bei hohen Energien) Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 21/35 3.4. Eine erste Massenabschätzung π Ungefähr zur selben Zeit wie Anderson und Neddermeyer arbeiteten Street und Stevenson am gleichen Problem. μ - maßen Ionisation und Impuls der Teilchen gleichzeitig - Ionisation ist nach Bethe-Bloch eine Funktion der Geschwindigkeit --> mit Impuls ist Teilchenmasse bestimmbar - funktioniert am besten, wenn das Teilchen relativ langsam ist (starke Abhängigkeit der Ionisation von der Geschwindigkeit) --> möglichst Teilchen am Ende der Spur beobachten! - arbeiteten mit (Anti-)Koinzidenz: Kammergas wurde expandiert und Foto gemacht, wenn Teilchen einflog, aber die Kammer nicht mehr verließ - großer Bleiblock vor der Anordnung, um Schauerteilchen abzufangen Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 22/35 π μ --> Ist dieses Teilchen das gesuchte Yukawa-Teilchen? Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 23/35 4. Neue Fragen werden aufgeworfen π 4.1. Die Vorhersage Tomonagas und Arakis μ 1940: Tomonaga und Araki zeigen, dass positive und negative „Yukawa-Teilchen“ ein unterschiedliches Verhalten in Materie zeigen müssen Ihre Vorhersagen: Negative Teilchen werden durch Atome eingefangen, fallen rasch auf die niedrigste Schale und haben dort sehr kleine Bahnradien --> großer Überlapp mit dem Kern, muss als Yukawa-Teilchen sofort wechselwirken --> Absorption vor Zerfall Positive Teilchen kommen zwischen den Atomen „zur Ruhe“ und zerfallen dort. Shinichiro Tomonaga Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 24/35 4.2. Das Experiment von Conversi, Pancini und Piccioni π - erste gute Lebensdauermessung der neuen Teilchen durch Rossi ergibt 2,2*10-6 s - in den Kriegsjahren untersuchten Conversi, Pancini und Piccioni den Zerfall der neuen Teilchen, die in Materie „stecken bleiben“ - nutzten dazu eine von Rossi entwickelte Apparatur, die positive oder negative Teilchen aus der kosmischen Strahlung filterte - Ergebnis: positive Teilchen verhalten sich wie vorhergesagt und zerfallen, negative Teilchen zerfallen im Eisen nicht, sondern werden absorbiert – wie vorhergesagt μ - jedoch trat im Kohlenstoff der Zerfall auf --> Widerspruch! Diese Teilchen konnten keine Yukawa-Teilchen sein. Zusätzliche Verwirrung durch ein Ereignis, aufgenommen von Perkins (1947): Ein negatives Teilchen wird von einem leichten Kern eingefangen, worauf dieser in drei Bruchstücke zerreißt. Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 25/35 π 4.3. Exkurs: Pionen und Myonen in Materie Was geschieht, wenn ein negatives Myon in Materie gestoppt wird? (Fermi-Teller-Modell) μ 1. Abbremsung auf Energie von wenigen keV: Die Myonen sind noch schneller als die Valenzelektronen der atomaren Streuzentren – Dauer 10-10-10-9 s 2. Von niedriger Energie bis zur „Ruhe“: In Metallen wechselwirken die Myonen gut mit dem Elektronengas, werden sehr schnell gebremst: Dauer 10-13 s 3. Einfang durch ein Atom 4. Myon geht in den 1s-Zustand über: Alle myonischen Zustände sind unbesetzt, dadurch sehr schneller Prozess: Dauer <10-12 s Strahlungs – und Auger-Übergänge, bei schweren Kernen sogar Kern-Auger-Effekt möglich. 5. Das Myon “verschwindet.“ Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 26/35 π Zwei Möglichkeiten des “Verschwindens” des negativen Myons: Zerfall oder Einfang. _ Zerfall: μ- → e- + υe + υμ μ Einfang: μ- + p → n + υμ Kernüberlapp proportional zur Teilchenmasse (je schwerer, desto geringer der „Bahn“radius des Teilchens (folgt mit Bohrschem Atommodell) Myon unterliegt nicht der starken Wechselwirkung – dadurch im Wasserstoffatom Zerfall 2500 mal wahrscheinlicher als Einfang. Wahrscheinlichkeiten etwa gleich bei Z=11, bei Z=50 Einfang 25 mal wahrscheinlicher als Zerfall. Analog für negative Pionen, aufgrund der etwas größeren Masse Kernüberlapp etwas größer. Auf Grund der Starken Wechselwirkung aber sehr viel rascherer Einfang. Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 27/35 π Ergebnisse anderer Experimente: μ - 1940: Mesonen aus kosmischer Strahlung zerfallen in Elektronen - Massenbestimmung etwas genauer: etwa 200 Elektronenmassen offene Fragen zum Anfang des Jahres 1947: - gemessene Lebensdauer ist viel größer als es die Theorie der Yukawa -Teilchen vorhersagt - Verhalten der Mesonen bei Streuungen abweichend von den Erwartungen Die Lösung brachte ein Forscherteam aus Bristol: Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 28/35 5. Aus einem Teilchen werden zwei π 5.1. Die Entdeckung von Lattes, Occhialini und Powell μ Nutzten Fotoemulsionen, die Experimente fanden unter anderem in 5500m Höhe in den bolivianischen Anden statt zeigten: es handelt sich in Wahrheit um zwei unterschiedliche Teilchen, bei denen eins ein Zerfallsprodukt des anderen ist Namensgebung: „We represent the primary mesons Cecil Powell by the symbol π and the secondary by μ.“ untersuchten den Zerfall positiver Pionen: werden in Materie gestoppt, zerfallen dort: die Spuren des Zerfallsprodukts haben die gleiche Länge, also offenbar ein Zweikörperzerfall Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 29/35 π Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 μ Folie 30/35 5.2. Die Identifikation der Teilchen Das neutrale Pion π μ Weitere Messungen wurden gemacht. Das zweite beim Zerfall auftretende unsichtbare Teilchen gab noch Rätsel auf: es musste sehr leicht sein. Man vermutete, dass es sich um Pauli´s Neutrino handeln könnte, ohne einen Beweis dafür zu haben, Nach einigen genaueren Experimenten folgerte man: Das Pion zeigte deutliche Ähnlichkeit mit dem von Yukawa vorhergesagten Teilchen. 1950: Bjorklund, Crandall, Moyer und York erzeugen am neuen Synchrozyklotron in Berkeley neutrale Pionen (Protonen mit 230 MeV auf Kohlenstoff und Beryllium) --> Hinweis auf diese neuen Teilchen durch die Photonen, in die sie zerfallen Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 31/35 6. Überblick π 6.1. Zeittafel μ 1912 Victor Hess postuliert die kosmische Strahlung 1929 erste Beobachtung von Teilchenschauern kosmischen Ursprungs 1932 Entdeckung der Neutronen und Positronen 1933 Fermis Theorie zum Beta-Zerfall 1934, November: Yukawa´s erste Veröffentlichung über „heavy particles“ 1936, August: Ladungsunabhängigkeit der Kernkraft gefunden 1936, November: Anderson findet ein „Meson“ (das spätere Myon) 1938: Kemmer sagt ein neutrales Meson voraus 1942: Tanikawa postuliert einen zweiten “Typ”von Meson 1946: erstes Synchrozyklotron (α, 380 MeV, Berkeley) 1946, Dezember (veröffentlicht): Untersuchungen zum Myoneneinfang 1947, Mai: Experimentelle Bestätigung: es gibt zwei „Mesonen“ 1947, September: man spricht von π – und μ- Mesonen 1948, März: künstliche Erzeugung von Pionen im Beschleuniger (Lattes) 1950, April: Bjorklund et al.: neutrales Pion am Beschleuniger entdeckt 1951: Panofsky, Aamodt, Hadley: Messung von Spin und Parität der Pionen Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 32/35 6.2. Myonen und Pionen heute π (aktuelle Werte aus dem Particle Physics Booklet 2006) μ Eigenschaften der Pionen π+/-: Masse: (139,57018 +/- 0,00035) MeV (rd. 273 me) (Yukawa 1933: rd. 200 me, beste Messungen bis 1948: 283 +/- 7me) Lebensdauer: (2,6033 +/- 0,0005)*10-8 s π0: Masse: (134,9766 +/- 0,0006) MeV Lebensdauer: (8,4 +/- 0,6)*10-17 s Eigenschaften der Myonen Masse: (105,658369 +/- 0,000009) MeV (rd. 207 me) Lebensdauer: (2,19703 +/- 0,00004)*10-6 s Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 33/35 π 6.3. Quellenverzeichnis Printmedien: μ 1. A. Pais „Inward Bound: Of Matter and Forces in the Physical World“, Oxford University Press, Reprint 1988 2. R.N. Cahn, G. Goldhaber: „Experimental Foundations of Particle Physics“ Cambridge University Press, Reprint 1992 3. D.H. Perkins, „Hochenergiephysik“, Addison-Wesley, 1990 4. D. Griffiths, “Einführung in die Elementarteilchenphysik”, Akademie Verlag, 1996 5. Praktikumsanleitung “Lebensdauer von Myonen”, IKTP, TU Dresden 6. N. Mukhopadhyay, “Nuclear Muon Capture”, Physics Reports 30, 1 (1977) 7. Particle Physics Booklet 2006, particle data group, Berkeley 8. W. Kaindl, “Modellierung höhenstrahlungsinduzierter Ausfälle in Halbleiterleistungsbauelementen”, Dissertation, Januar 2005, TU München WWW: 9. http://nobelprize.org Informationen über und Bilder von u.a. Heisenberg, Yukawa, Anderson und Powell 10. http://www.didaktik.physik.uni-erlangen.de/grundl_d_tph/sm_titel.html kommentierte kurze Geschichte der Teilchenphysik 11. http://www.astroteilchenphysik.de/topics/cr/grnd.htm 12. http://www.e18.physik.tu-muenchen.de/skript/Energieverlust_Teilchens.html 13. dt./engl. Wikipedia: u.a. “Myon”, “Pion”, “Carl D. Anderson”, “Cecil Powell” Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 34/35 π μ Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Die Entdeckung der Pi- und My-“Mesonen“ Hauptseminar IKTP 26.Oktober 2006 Folie 35/35