Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Zweiter Tag STOFFGEBIET III Biologie für Mediziner und Anatomie 100 Aufgaben STOFFGEBIET IV Grundlagen der Medizinischen Psychologie und der Medizinischen Soziologie 60 Aufgaben Achten Sie zur Vermeidung von Nachteilen bitte auf eindeutige Markierungen auf Ihrem Antwortbeleg! © Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen, Mainz Dieses Aufgabenheft einschließlich der Anlagen ist Eigentum des IMPP. Es wird ausschließlich zur persönlichen Information des Prüflings bzw. zum dienstlichen Gebrauch überlassen. Eine Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig. Die Prüfungsaufgaben sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte bleiben vorbehalten. Jegliche Nutzung, insbesondere die Vervielfältigung, Verbreitung, Bearbeitung sowie Umgestaltung – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des IMPP zulässig. M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -1- 1 Peroxisomen (A) enthalten Katalase (B) entstehen durch Abschnürung vom Trans-Golgi-Netzwerk (C) sind Hauptorte der Prostaglandinsynthese (D) gehören zum Lysosomensystem (E) synthetisieren den größten Teil der peroxisomalen Proteine 2 Mit zunehmendem Alter akkumuliert/akkumulieren in Nervenzellen am wahrscheinlichsten: (A) raues endoplasmatisches Retikulum (B) Golgi-Apparat (C) Mitochondrien (D) Peroxisomen (E) Telolysosomen 3 Gap junctions (A) treten gehäuft an inhibitorischen Synapsen auf (B) leiten Erregungen durch Freigabe von Transmittern weiter (C) verbinden glatte Muskelzellen miteinander (D) ermöglichen den Austausch von Proteinen zwischen den durch sie verbundenen Zellen (E) fördern den parazellulären Transport 4 Unter Caveolae versteht man am ehesten (A) Zellmembrandomänen mit Clathrinsaum (B) die für die Phagozytose spezialisierten Zellmembranbereiche (C) eingesenkte cholesterinreiche Zellmembranbereiche (D) Membranöffnungen der Terminalzisternen (E) subsynaptische Membranabschnitte des nicotinergen Acetylcholin-Rezeptors Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -2- 5 Bei einer Mutation im Gen für das axonemale Dynein kommt es zum sogenannten Kartagener-Syndrom. Welches der genannten Epithelien ist am wahrscheinlichsten betroffen? (A) Darmepithel (B) Epithel der Bronchien (C) Endokard (D) Uterusepithel (E) Epithel des Ductus epididymidis 6 Bei einem Patienten mit Sklerodermie können Autoantikörper gegen Proteine, die typischerweise im Nukleolus vorkommen, nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei am ehesten um Autoantikörper gegen (A) Cyclin B (B) Cyclin-dependent kinase 1 (CDK1) (C) Fibrillarin (D) Lamin B (E) Histone 7 Welche der Zell-Zell-Verbindungen von Epithelzellen schränken am wahrscheinlichsten die Lateraldiffusion von Proteinen in der Plasmamembran (Plasmalemm) ein, sodass die Polarität (zwischen apikal und basolateral) erhalten bleibt? (A) Maculae adherentes (Desmosomen) (B) Fasciae adherentes (C) Zonulae occludentes (Tight junctions) (D) Zonulae adherentes (E) Nexus (Gap junctions) M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -3- 8 Welche der genannten Zellen besitzt Stereozilien? (A) Zapfenzelle der Retina (B) Spermium (C) Epithelzelle der Tuba uterina (D) Epithelzelle der Trachea (E) Haarzelle des Innenohrs 9 Das Intermediärfilament Desmin kommt am wahrscheinlichsten vor in (A) glatten Muskelzellen (B) kinozilientragenden Epithelverbänden (C) Nervenfasern (D) der Epidermis (E) Erythrozyten 10 Welche der genannten Proteinfamilien ist für die Funktion der Hemidesmosomen am wichtigsten? (A) Laminine (B) Connexine (C) Mikrotubuli (D) Desmogleine (E) Claudine 11 Der durch Colchicin bewirkte Mitosearrest beruht in erster Linie auf: (A) Inhibition der Actin-Polymerisation (B) Auflösung der Zentromere (C) Inhibition der Zytokinese (D) Inaktivierung von Cyclin B (E) Störung der Tubulindynamik Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -4- 12 Die Telophase der Mitose ist am wahrscheinlichsten gekennzeichnet durch (A) Depolymerisierung der Kernlamine (B) Phosphorylierung von Histon H1 (C) (Beginn der) Dekondensierung der Chromatiden (D) Bildung der Mitosespindel (E) Teilung der Zentrosomen 13 Während der ersten Reifeteilung werden die Chromosomen auf zwei haploide Tochterzellen verteilt. Die zweite Reifeteilung entspricht einer Mitose. Welche der folgenden Zuordnungen von Chromosomensatz (n) und DNA-Gehalt gibt den Zustand am Ende der zweiten Reifeteilung korrekt wieder (C = Anzahl der Chromatiden pro Chromosom)? (A) 1n 2C (B) 1n 1C (C) 2n 1C (D) 2n 2C (E) 2n 4C 14 Eine gängige Methode zur Anfärbung von Metaphasechromosomen ist: (A) Giemsa-Färbung (B) Hämatoxylin-Eosin-Färbung (C) Eisenhämatoxylinfärbung (D) Alcianblaufärbung (E) PAS-Reaktion M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -5- 15 Welche Angabe zum Chromosom 21 trifft zu? (A) akrozentrisches Chromosom mit Nukleolus-Organisator-Region (B) drei statt zwei lange Arme beim Down-Syndrom (C) Träger des Gendefekts der Hämophilie A (D) drei Telomere beim Down-Syndrom (E) Trisomie beim Turner-Syndrom 16 Anstelle der molekularbiologischen Isolierung von geschlechtsspezifischen Gensequenzen kann der Nachweis des Barr-Körperchens als kostengünstige Alternative zur Geschlechtsbestimmung eingesetzt werden. Welche Aussage zum Barr-Körperchen trifft am ehesten zu? Das Barr-Körperchen (A) wird mit der PAS-Färbung nachgewiesen (B) tritt vor allem in weiblichen Keimzellen auf (C) liegt der Zellmembran von innen dicht an (D) entsteht als Folge der Aktivität des Xist-Gens (E) zeigt den Beginn der sexuellen Differenzierung an Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -6- 18 In Familien mit zwei Kindern, in denen beide Eltern heterozygot für das gleiche Gen sind, das bei Homozygoten eine bestimmte Anomalie verursacht, ist der erwartete Anteil an Familien, in denen beide Kinder diese Anomalie haben: (A) 1/25 (B) 1/16 (C) 1/8 (D) 1/4 (E) 1/2 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -7- 19 In einer Population ist jeder 50. Mensch heterozygot für ein Allel, das bei Homozygoten eine Phenylketonurie bedingt. Wie hoch ist etwa die Häufigkeit dieser Erkrankung in dieser Population? (A) 1 : 100 (B) 1 : 2 500 (C) 1 : 5 000 (D) 1 : 10 000 (E) 1 : 100 000 20 Die Möglichkeiten der Präimplantationsdiagnostik werden weltweit diskutiert. Welche der genannten Zellen oder Gewebe werden bei der Präimplantationsdiagnostik untersucht? (A) Gameten (B) Zygoten (C) Blastomeren (D) Trophoblastzellen (E) Chorionzotten 21 Neuralleistenzellen leiten sich aus dem Ektoderm ab und schlagen höchst unterschiedliche Entwicklungswege ein. Auf Höhe des embryonalen Rumpfes entstehen aus ihnen am wahrscheinlichsten (A) Osteoblasten des Rumpfskelettes (B) Muskelzellen der autochthonen Rückenmuskulatur (C) Ganglienzellen des Truncus sympathicus (D) Parietalzellen des Magens (E) Zellen der Nebennierenrinde Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -8- 22 Die Abbildung Nr. 7 der Bildbeilage zeigt ein Stadium der Zahnentwicklung. Mehrere Strukturen sind durch Zahlen gekennzeichnet. Welche der gekennzeichneten Strukturen liefert das beste Argument dafür, dass es sich um einen Schnitt durch den Unterkieferkörper (Corpus mandibulae) handelt? (A) 1 (B) 2 (C) 3 (D) 4 (E) 5 23 Welche Aussage zum Foramen ovale trifft zu? (A) Die Valvula foraminis ovalis leitet sich aus dem Septum primum ab. (B) Es entsteht durch Einschmelzung (Apoptose) des Septum secundum. (C) Der Verschluss des Foramen ovale erfolgt durch Drucksteigerung im rechten Vorhof. (D) Während der Fetalzeit fließt das Blut durch das Foramen ovale vom linken zum rechten Vorhof. (E) Es liegt in der Pars membranacea des Septum interventriculare. 24 Welches der genannten Organe durchläuft während seiner Entwicklung einen (relativen) Aszensus? (A) Niere (B) Hoden (C) Ovar (D) Thymus (E) Herz M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 -9- 25 Der physiologische Nabelbruch in der Embryonalperiode (A) entwickelt sich auf der Höhe des Hinterdarms (B) wird von Ästen des Truncus coeliacus begleitet (C) stülpt sich in die Amnionhöhle hinein (D) stülpt sich in das extraembryonale Zölom hinein (E) ist in der Regel in der 8. Entwicklungswoche zurückgebildet 26 Welche beiden Epithelien grenzen bei einem Neugeborenen am Übergang von der Nabelschnur zur Bauchdecke aneinander? (A) Amnionepithel und kindliche Epidermis (B) Chorionepithel und kindliche Epidermis (C) Amnionepithel und kindliches Peritoneum parietale (D) Chorionepithel und kindliches Peritoneum parietale (E) mütterliches und kindliches Peritoneum parietale 27 Bei Säuglingen kann eine nicht blutige Flüssigkeit aus dem Bauchnabel austreten. Diese krankhafte Anomalie ist auf einen unvollständigen Verschluss einer Verbindung zu einem inneren Organ zurückzuführen. Bei regelrechter Entwicklung entspricht diese Verbindung am ehesten welcher der genannten Strukturen? (A) Plica umbilicalis mediana (B) Plica umbilicalis medialis (C) Plica umbilicalis lateralis (D) Lig. falciforme hepatis (E) Lig. teres hepatis Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 10 - 28 Aus dem inneren Blatt des Augenbechers entsteht unter anderem: (A) Stroma der Kornea (B) Stroma der Iris (C) Glaskörper (D) Ganglienzellschicht der Retina (E) Pigmentepithel der Retina 29 Außer mit Bestschem Karmin kann Glykogen histologisch gut dargestellt werden mit (A) PAS-Färbung (B) Azanfärbung (C) Goldner-Färbung (D) Alcianblaufärbung (E) Giemsa-Färbung 30 Die Kriterien „Lage des Zellkerns“ und „Anzahl der Zellkerne“ im Bauelement dienen am ehesten zur Unterscheidung zwischen (A) glatter Muskulatur und Skelettmuskulatur (B) univakuolärem Fettgewebe und lockerem Bindegewebe (C) glatter Muskulatur und Herzmuskulatur (D) Eizellen und Ganglienzellen (E) isoprismatischem Epithel und hochprismatischem Epithel 31 Interzelluläre Sekretkapillaren (-kanälchen) der Speicheldrüsen (A) dienen der Zufuhr von Stoffen zu den sekretbildenden Zellen (B) dienen der Sekretabgabe und -ableitung (C) sind von einem fenestrierten Endothel ausgekleidet (D) sind von einem kontinuierlichen Endothel ausgekleidet (E) bestehen aus Myoepithelzellen M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 11 - 32 Die in Abbildung Nr. 5 der Bildbeilage mit X bezeichnete Struktur ist am ehesten eine/ein (A) Langerhans-Insel (B) seröser Drüsenazinus (C) Schaltstück (D) Streifenstück (E) interlobulärer Ausführungsgang 33 Welches der genannten Organe besitzt Drüsen in der Tela submucosa? (A) Vesica urinaria (B) Vesicula seminalis (C) Duodenum (D) Appendix vermiformis (E) Colon ascendens 34 Retikuläres Bindegewebe ist typisch für: (A) rotes Knochenmark (B) Nebenniere (C) Ovar (D) Haut (E) Plexus choroideus 35 Bei manchen Lebererkrankungen kommt es zu einer verstärkten Bildung von Kollagen in der Leber. Durch welche der genannten Zellen/Zellabkömmlinge erfolgt dies typischerweise? (A) Hepatozyten (B) Kupffer-Zellen (C) Fettspeicherzellen (Ito-Zellen) (D) Sinusendothelien (E) Gallengangsepithelien Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 12 - 36 Welche Arterie hat den größten Reichtum an elastischen Fasern? (A) A. carotis communis (B) A. maxillaris (C) A. brachialis (D) A. iliaca externa (E) A. cerebri media 37 Für braunes Fettgewebe ist am ehesten charakteristisch ein hoher Gehalt an (A) Melanin (B) Lipofuszin (C) glattem endoplasmatischen Retikulum (D) Mitochondrien (E) Lymphgefäßen 38 Calcitonin bewirkt eine Senkung eines erhöhten Blutcalciumspiegels durch Bindung an Calcitonin-Rezeptoren welcher Zellen? (A) Enterozyten des Duodenums (B) Epithelzellen des proximalen Nierentubulus (C) Osteoklasten (D) Hauptzellen der Gl. parathyroidea (E) Kolonepithel 39 Ein zur Organidentifizierung nutzbares histologisches Kennzeichen des Thymus ist das Vorhandensein von (A) Pulpavenen (B) Trabekeln mit Gefäßen (C) Hassall-Körperchen (D) Randsinus (E) Lymphfollikeln M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 13 - 40 Der in Abbildung Nr. 3 der Bildbeilage (hinsichtlich des Volumenanteils) dominierende Zelltyp gibt ins Blut ab: (A) Leptin (B) Milch (C) VLDL (very low density lipoproteins) (D) Thyroxin (E) Chylomikronen 41 Bei den in Abbildung Nr. 2 der Bildbeilage mit Pfeilen markierten Strukturen handelt es sich um (A) Trabekelarterien (B) Trabekelvenen (C) Zentralarterien (D) Pinselarteriolen (E) Milzsinus 42 Die in Abbildung Nr. 10 der Bildbeilage mit 1 bezeichnete Struktur ist: (A) Kapsel der Nebenniere (B) Zona glomerulosa der Nebennierenrinde (C) Zona fasciculata der Nebennierenrinde (D) Zona reticularis der Nebennierenrinde (E) Mark der Nebenniere 43 Die mikroskopische Aufnahme in Abbildung Nr. 6 der Bildbeilage zeigt eine Übersicht und eine Teilregion eines Organs bei unterschiedlichen Vergrößerungen. Um welches Organ handelt es sich? (A) Ureter (B) Ductus epididymidis (C) Ductus deferens (D) Tuba uterina (E) Ductus choledochus Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 14 - 44 Die mikroskopische Aufnahme in Abbildung Nr. 4 der Bildbeilage zeigt u.a. Drüsengewebe aus: (A) Glandula lacrimalis (B) Prostata (C) Glandula mammaria (D) Ösophagus (E) Palatum molle 45 Der Hauptzeitgeber der inneren Uhr des Menschen, der einen endogenen zirkadianen Rhythmus generiert, befindet sich im (A) Hypophysenvorderlappen (B) Nebennierenmark (C) Ncl. suprachiasmaticus (D) okzipitalen Kortex (Area 17) (E) Ncl. habenularis 46 Um verschiedene Erkrankungen des peripheren Nervensystems unterscheiden zu können, reicht eine körperliche Untersuchung der Symptome oft nicht aus. Erst der Histopathologe vermag dann eine Diagnose zu stellen. Dafür benötigt er ein histologisches Präparat eines möglichst dicken peripheren Nerven, der funktionell relativ unbedeutend ist. Welcher der folgenden Nerven eignet sich am besten für eine Exzisionsbiopsie? (A) N. fibularis communis (B) N. ulnaris (C) N. obturatorius (D) N. musculocutaneus (E) N. suralis M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 15 - 47 Synaptische Bänder/Lamellen finden sich typischerweise in (A) Haarzellen des Gleichgewichtsorgans (B) Horizontalzellen der Retina (C) amakrinen Zellen der Retina (D) Pituizyten des Hypophysenhinterlappens (E) Mitralzellen des Bulbus olfactorius 48 Welcher Muskel ist der kräftigste Innenrotator im Schultergelenk? (A) M. biceps brachii, Caput longum (B) M. deltoideus (C) M. subscapularis (D) M. teres major (E) M. teres minor 49 Bei Ausfall welches Muskels im Bereich der Schulter kommt es am wahrscheinlichsten zur Scapula alata, wenn der Arm nach vorne angehoben wird? (A) M. biceps brachii (B) M. coracobrachialis (C) M. deltoideus (D) M. pectoralis major (E) M. serratus anterior 50 Die Dorsalextension der Hand erfolgt in erster Linie in der/den (A) Articulatio radioulnaris distalis (B) Articulatio radiocarpalis (C) Articulatio mediocarpalis (D) Articulationes carpometacarpales (E) Articulationes metacarpophalangeae Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 16 - 51 Die Abbildung Nr. 1 der Bildbeilage zeigt die Palpation des Pulses der A. radialis. Die beiden tastenden Finger befinden sich zwischen welchen der genannten Strukturen? (A) Tendo m. flexoris digitorum profundi und Radius (B) Tendo m. palmaris longi und Radius (C) Tendo m. flexoris digitorum superficialis und Radius (D) Tendo m. flexoris carpi radialis und Tendo m. brachioradialis (E) Tendines mm. flexorum carpi radialis et ulnaris 52 Eine isolierte untere Plexus-brachialis-Lähmung (Klumpke-Lähmung) kann als Geburtstrauma auftreten und ist gekennzeichnet durch Läsion der Wurzeln des Truncus inferior. Welche der genannten Bewegungen ist am wahrscheinlichsten gestört? (A) Abduktion im Schultergelenk (B) Außenrotation im Schultergelenk (C) Beugung im Ellenbogengelenk (D) Supination (E) Faustschluss 53 Welcher Muskel bewirkt im Kniegelenk eine Außenrotation? (A) M. biceps femoris (B) M. gracilis (C) M. sartorius (D) M. semitendinosus (E) M. vastus lateralis des M. quadriceps femoris M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 17 - 54 Ein 44-jähriger Patient stellt sich in Ihrer Praxis vor, da er schon seit Wochen an einem zeitweise auftretenden brennenden Schmerz im Bereich der Vorderaußenseite des rechten Oberschenkels leidet. Bei der körperlichen Untersuchung sieht man eine Schnürfurche des Gürtels unterhalb des Beckenkammes und der Spina iliaca anterior superior. Paresen oder Muskelatrophien sind nicht zu finden, die Muskeleigenreflexe an den Beinen sind mittellebhaft seitengleich auslösbar. Im Bereich der Vorderaußenseite des distalen rechten Oberschenkels gibt der Patient eine Hypästhesie von Handtellergröße an. Es handelt sich am wahrscheinlichsten um eine Läsion des (A) N. obturatorius (B) Plexus pudendus (C) N. ilioinguinalis (D) N. genitofemoralis (E) N. cutaneus femoris lateralis 55 Eine Schädigung des N. fibularis superficialis führt am häufigsten zu folgendem der genannten Befunde: (A) isolierte Hypästhesie zwischen der 1. und 2. Zehe (Sensibilität am Fußrücken ansonsten ungestört) (B) Hypästhesie der Planta pedis (C) Lähmung des M. tibialis anterior (D) Ausfall des Tibialis-posterior-Reflexes (E) Störung der Pronation des Fußes Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 18 - 56 Bei einem 45-jährigen Patienten soll die Ausdehnung einer Nervenläsion objektiviert werden. Dazu wird der Schweißtest nach Minor am Bein durchgeführt. Hierbei wird die Haut mit einer Iod-Lösung bestrichen, danach mit Stärkepulver gepudert und erwärmt. Die Abbildung zeigt die Ausdehnung der Schweißsekretionsstörung bei diesem Patienten. Sie spricht am ehesten für eine Läsion der/des (A) Wurzel L4 (B) Wurzel L5 (C) Wurzel S1 (D) N. obturatorius (E) N. femoralis 57 Welche Leitungsbahn verläuft subkutan epifaszial hinten um den Malleolus lateralis? (A) A. tibialis posterior (B) A. tibialis anterior (C) (Ast des) N. fibularis superficialis (D) (Ast des) N. saphenus (E) (Ast des) N. suralis M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 19 - 58 Für die Punktion oder Freilegung der A. femoralis in der Leiste ist die Kenntnis der topographischen Lagebeziehung von A., V. und N. femoralis von Bedeutung. Kaudal des Leistenbandes sind die längs verlaufenden Strukturen von medial nach lateral am ehesten wie folgt angeordnet: (A) Vene - Arterie - Nerv (B) Arterie - Vene - Nerv (C) Nerv - Vene - Arterie (D) Nerv - Arterie - Vene (E) Vene - Nerv - Arterie 59 Abbildung Nr. 11 der Bildbeilage zeigt eine Präparation des tiefen Nackendreiecks. Die Markierung X liegt über dem (A) Processus spinosus atlantis (B) Processus spinosus axis (C) Processus spinosus vertebrae III (D) Processus transversus atlantis (E) Processus transversus axis 60 Auf welche Höhe, bezogen auf die ventrale Wand des Brustkorbs bzw. des Halses, projizieren sich die Cupulae pleurae (Pleurakuppeln) am wahrscheinlichsten? (A) ca. 2 cm unterhalb der Clavicula (B) 1. Rippenknorpel (C) Clavicula (D) ca. 2 cm oberhalb der Clavicula (E) Cartilago cricoidea Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 20 - 61 Ein 85-jähriger Patient weist links einen geringen Pleuraerguss auf und wird im Stehen geröntgt. Aufgrund der Schwerkraft sammelt sich die Ergussflüssigkeit überwiegend im/in (A) Sinus obliquus pericardii (B) Recessus phrenicomediastinalis (C) Recessus costomediastinalis (D) der Vertiefung im Bereich der Fissura horizontalis pulmonis (E) Recessus costodiaphragmaticus 62 Ein Patient leidet aufgrund einer Entzündung der Pars costalis der Pleura an heftigen Schmerzen. Die für die Schmerzleitung verantwortlichen sensorischen Nervenfasern verlaufen vorwiegend im/in den (A) N. thoracicus longus (B) Nn. intercostales (C) N. vagus (D) Brustgrenzstrang (E) N. phrenicus 63 Der Abfluss des venösen Blutes aus dem thorakalen Ösophagus erfolgt vorwiegend in die (A) Vv. intercostales (B) Vv. bronchiales (C) V. thyroidea inferior (D) V. thoracica interna (E) V. azygos bzw. V. hemiazygos M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 21 - 64 Die Bildung des atrialen natriuretischen Peptids (ANP) erfolgt in den Herzvorhöfen im Wesentlichen durch (A) parasympathische Nervenfasern (B) Fibroblasten (C) sympathische Nervenfasern (D) Herzmuskelzellen (E) Endothelzellen des Endokards 65 Bei einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels durch eine isolierte Stenose (Einengung) einer Koronararterie kann man durch eine Operation aus einer herznahen Arterie Blut in den nicht betroffenen Teil dieser Koronararterie umleiten. Welche der genannten Arterien liegt am nächsten zum Herzen und kann deshalb bei einer solchen Operation am ehesten verwendet werden? (A) A. thoracica lateralis (B) A. thoracodorsalis (C) A. intercostalis suprema (D) A. intercostalis posterior IV (E) A. thoracica interna 66 Bei einer Lungenembolie wird ein Lungenarterienast durch Einschwemmung eines andernorts entstandenen Blutgerinnsels verlegt. Als möglicher Bildungsort eines solchen Blutgerinnsels kommt/kommen am wahrscheinlichsten infrage: (A) linkes Herzohr (B) Aortenbogen (C) rechtes Herzohr (D) Vv. pulmonales (E) V. portae Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 22 - 67 Welche Aussage zur V. azygos trifft zu? (A) Sie ist die Fortsetzung der V. lumbalis ascendens sinistra. (B) Sie tritt durch das Trigonum lumbocostale des Zwerchfells. (C) Sie mündet in die V. brachiocephalica dextra. (D) Sie mündet in den rechten Vorhof. (E) Sie mündet in die V. cava superior. 68 Welche Aussage zum Ductus thoracicus trifft zu? (A) Er verläuft durch den Hiatus aorticus. (B) Er verläuft durch den Hiatus oesophageus. (C) Er mündet in den rechten Venenwinkel. (D) Er verläuft durch das Mediastinum medium. (E) Er verläuft an der Ventralseite des Ösophagus. 69 Der Ductus pancreaticus accessorius mündet in der Regel (A) an der Flexura duodeni inferior (B) in den Bulbus duodeni (C) in der Papilla duodeni major (D) in die Flexura duodenojejunalis (E) in die Pars descendens duodeni 70 Welche Aussage über die Lebersegmente trifft zu? (A) Ihre Einteilung richtet sich nach den Impressionen durch die Nachbarorgane. (B) Ihre Grenzen sind an der Leberoberfläche sichtbar. (C) Ins Zentrum jedes Segmentes zieht ein größerer Ast der V. portae hepatis. (D) Die V. hepatica dextra durchquert die rechten Lebersegmente. (E) Das Lig. falciforme hepatis grenzt an alle Segmente des rechten Leberlappens. M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 23 71 Welche Aussage zum Verlauf des Ureters des Mannes trifft zu? (A) Er überkreuzt die Glandula vesiculosa. (B) Er überkreuzt den Ductus deferens. (C) Er unterkreuzt die A. testicularis. (D) Er unterkreuzt die V. iliaca externa. (E) Er verläuft lateral des Anulus inguinalis profundus. 72 Welche der nachfolgend genannten Strukturen tritt weder durch das Diaphragma pelvis noch durch das Spatium perinei profundum? (A) Urethra masculina (B) Urethra feminina (C) Vagina (D) Ductus deferens (E) Rectum 73 Welche Aussage zur Cowper-Drüse trifft zu? (A) Sie ist eine kirschgroße unpaare Drüse. (B) Sie liegt innerhalb des Crus penis. (C) Sie gibt ihr Sekret in die Pars prostatica der Harnröhre ab. (D) Sie gibt ein visköses Sekret ab. (E) Sie liegt kaudal der Fascia (Membrana) perinei. 74 Welche Struktur befindet sich im Bereich des Scrotums außerhalb des von der Fascia spermatica interna umschlossenen Raumes? (A) Ductus deferens (B) A. testicularis (C) Plexus pampiniformis (D) Plexus testicularis (E) N. ilioinguinalis Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 24 - 75 Welche Aussage zur Gefäßversorgung des Magens trifft am ehesten zu? (A) Die große Kurvatur des Magen wird durch Äste der A. mesenterica superior versorgt. (B) Die A. gastroomentalis sinistra verläuft in der Plica gastropancreatica. (C) Die A. gastrica sinistra ist meistens ein Ast der A. hepatica communis. (D) Die A. gastroduodenalis versorgt den Magen im Bereich der Curvatura minor. (E) Die Aa. gastricae breves sind Äste der A. splenica. 76 Welche Vene(n) mündet/münden in der Regel direkt in den Stamm der V. cava inferior? (A) Vv. uterinae (B) Vv. rectales superiores (C) V. ovarica dextra (D) V. colica sinistra (E) V. hemiazygos 77 Der Recessus intersigmoideus (A) grenzt an den rechten mesenteriokolischen Spalt (B) grenzt an die Recessus ileocaecales (C) liegt kranial des Mesosigmoideums (D) enthält in der Hinterwand den linken Ureter (E) liegt mit seiner oberen Begrenzung kaudal der Linea terminalis M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 25 - 78 Der McBurney-Punkt liegt (A) zwischen äußerem und mittlerem Drittel rechts auf der Linie zwischen beiden Spinae iliacae anteriores superiores (B) in der Mitte zwischen Nabel und Symphysis pubica (C) in der Mitte zwischen rechter Spina iliaca anterior superior und tiefstem Punkt des rechten Rippenbogens (D) kontralateral zur Appendix (E) auf der Linie zwischen Nabel und rechter Spina iliaca anterior superior 79 Eine 46-jährige Patientin gibt starke, an- und abschwellende, immer nach dem Essen auftretende Schmerzen im Oberbauch an, die von Erbrechen begleitet sind. Zur Diagnosefindung palpiert der Arzt unterhalb des rechten Rippenbogens in der Medioklavikularlinie. Diese Untersuchung löst bei der Patientin sofort einen Schmerz aus. Von welchem Organ kommt der Schmerz am wahrscheinlichsten? (A) Gallenblase (B) rechte Niere (C) Magen (D) Lobus caudatus hepatis (E) Flexura coli dextra Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 26 - 80 Die in der Schemazeichnung des Nasenseptums mit * markierte Struktur ist: (A) Lamina papyracea (B) Lamina perpendicularis ossis ethmoidalis (C) Vomer (D) Corpus ossis sphenoidalis (E) Lamina medialis proc. pterygoidei 81 Bei einem Patienten wird eine Störung der Schmerz- und Temperaturempfindung in den vorderen 2 Dritteln der Zunge diagnostiziert. Geschmacksstörungen werden nicht angegeben. In welcher der genannten Strukturen liegt die Läsion am wahrscheinlichsten? (A) Ganglion trigeminale (B) Ganglion pterygopalatinum (C) Ganglion geniculi (D) Ganglion inferius des N. vagus (E) Ncl. tractus solitarii 82 Welcher der folgenden Vorgänge fällt am ehesten in die Anfangsphase eines normalen Schluckvorganges, bei dem ein Speisebolus geschluckt wird? (A) Absenkung des weichen Gaumens (B) Erschlaffung des oberen Schlundschnürers (C) Absenkung des Zungenrückens (D) Absenkung des Larynx (E) Verschluss der Mundöffnung M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 27 - 83 Die Abbildung Nr. 9 der Bildbeilage zeigt ein Kehlkopfspiegelbild. Der blaue Pfeil markiert: (A) Vallecula epiglottica (B) Epiglottis (C) Recessus piriformis (D) Plica vestibularis (E) Cartilago arytenoidea 84 Nach Durchtrennung des N. laryngeus superior (A) ist die sensible Schleimhautinnervation unterhalb der Rima glottidis erloschen (B) bleiben Abduktion und Adduktion der Stimmlippen erhalten (C) kann die Epiglottis nicht mehr aufgerichtet werden (D) steht die Stimmlippe auf der gelähmten Seite in Paramedianstellung (E) besteht bei doppelseitiger Läsion Erstickungsgefahr 85 Eine Stimmbandlähmung ist am wahrscheinlichsten bei einer Läsion welches Kerngebietes? (A) Ncl. dorsalis n. vagi (B) Ncl. ambiguus (C) Ncl. tractus solitarii (D) Ncl. n. facialis (E) Ncl. olivaris inferior 86 Durch welchen Befund kann am ehesten eine zentrale von einer peripheren Fazialisparese abgegrenzt werden? (A) Die zentrale Lähmung spart die Stirnmuskulatur aus. (B) Die Geschmacksempfindung ist beeinträchtigt. (C) Es besteht eine Hyperakusis. (D) Die Speichelsekretion ist reduziert. (E) Die Tränensekretion ist reduziert. Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 28 - 87 Wird der Ramus communicans zwischen N. zygomaticus und N. lacrimalis zerstört, tritt am ehesten folgender Schaden auf: (A) Lähmung der mimischen Muskulatur am lateralen Orbitarand (B) Ausfall der sensiblen Innervation am medialen Teil des Oberlids (C) Verminderung der autonomen Versorgung der Tränendrüse (D) Verminderung der propriozeptiven Afferenzen des M. rectus lateralis (E) Verminderung vegetativer Efferenzen aus dem Ganglion ciliare 88 Einige Stunden nach einem Sturz auf den Kopf hat sich bei einem Patienten ein Epiduralhämatom mit Hirndruckzeichen entwickelt. U.a. ist bei dem Patienten die linke Pupille stark erweitert. Welche Nervenfasern sind links am wahrscheinlichsten ausgefallen? (A) somatische Afferenzen des N. ophthalmicus (B) somatische Efferenzen des N. oculomotorius (C) viszerale Afferenzen des Auges (D) viszerale Efferenzen des N. oculomotorius (E) viszerale Efferenzen des Sympathikus 89 Die A. maxillaris (A) entspringt aus der A. carotis interna (B) verläuft durch die Incisura mandibulae (C) verläuft zwischen M. masseter und Ramus mandibulae (D) gibt in ihrem Verlauf die A. meningea media ab (E) verlässt die Fossa infratemporalis durch das Foramen rotundum 90 Die Lamina prevertebralis der Fascia cervicalis bedeckt den (A) M. sternocleidomastoideus (B) M. omohyoideus (C) M. sternothyroideus (D) M. trapezius (E) M. longus capitis M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 29 - 91 Die Halbseitenläsion des Rückenmarksegments T12 links führt zu (A) Ausfall der Temperaturempfindung des linken Beins (B) Ausfall der Schmerzempfindung des rechten Beins (C) Ausfall der feinen Berührungsempfindung (epikritische Sensibilität) des rechten Beins (D) Lähmung der linken Zwerchfellhälfte (E) Sensibilitätsstörungen im Bereich des Bauchnabels 92 Die Abbildung zeigt einen schematischen Querschnitt durch das Mittelhirn auf der Höhe der Colliculi superiores. Im mit X bezeichneten Areal befinden sich: (A) Perikaryen dopaminerger Neurone, deren Axone u.a. zum Striatum ziehen (B) Axone des Lemniscus medialis (C) Motoneurone, die u.a. den M. rectus bulbi superior innervieren (D) präganglionäre parasympathische Neurone, deren Axone ins Ggl. ciliare projizieren (E) Axone, die in der Commissura posterior kreuzen Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 30 - 93 Welche Struktur wird dem Mesenzephalon zugeordnet? (A) Substantia nigra (B) Ncl. gracilis (C) Corpus mammillare (D) Area postrema (E) Corpus geniculatum mediale 94 Welche Aussage zum oberen Olivenkomplex trifft am ehesten zu? (A) Er projiziert in das Kleinhirn. (B) Er hat Bedeutung für das Richtungshören. (C) Er erhält die meisten Afferenzen aus dem posterioren Kochleariskern. (D) Er ist Ursprungskern des Tractus olivospinalis. (E) Er liegt im oberen Abschnitt des Vestibulariskerngebietes. 95 Die Stria terminalis verbindet (A) Corpus amygdaloideum und Hypothalamus (B) Hypothalamus und Zirbeldrüse (Corpus pineale) (C) Corpus mammillare und Tegmentum (D) Putamen und Pallidum (E) Ncl. subthalamicus und Ncl. ruber 96 Welche Aussage zum Verlauf der A. ophthalmica trifft zu? (A) Abgang aus der Pars petrosa der A. carotis interna (B) Austritt aus dem Foramen infraorbitale (C) Verlauf durch die Fissura orbitalis superior (D) Verlauf durch die Fissura orbitalis inferior (E) Verlauf durch den Canalis opticus M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 31 - 97 Die Orbita wird in drei Etagen (Kompartimente), die obere, mittlere und untere Etage, gegliedert. Welche Leitungsbahn liegt am ehesten in der mittleren Etage der Orbita? (A) N. lacrimalis (B) N. frontalis (C) N. supratrochlearis (D) N. trochlearis (E) R. superior n. oculomotorii 98 Die Fenestra vestibuli und der Stapes projizieren auf welchen der mit I bis V bezeichneten Abschnitte des rechten Trommelfells (siehe Abbildung Nr. 8 der Bildbeilage)? (A) I (B) II (C) III (D) IV (E) V 99 Welche der nachfolgenden Aussagen zum Innenohr ist richtig? (A) In der Scala vestibuli befindet sich Endolymphe. (B) In der Scala tympani befindet sich Endolymphe. (C) Die Reissner-Membran trennt die Scala vestibuli vom Ductus cochlearis. (D) Das Helicotrema verbindet die Scala vestibuli mit dem Ductus cochlearis. (E) Der Ductus reuniens verbindet den Ductus cochlearis mit der Cavitas tympani. Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 32 - 100 Ein Bakterium wächst optimal in Normalatmosphäre, zeigt nach der Gram-Färbung eine rote Farbe und bewegt sich mithilfe von über den ganzen Zellkörper verteilten Geißeln. Es handelt sich am ehesten um: (A) Streptokokken (B) Staphylokokken (C) Escherichia sp. (D) Clostridien (E) Corynebakterien 101 Auf manche Reize (z.B. Spinnen) lassen sich Furchtreaktionen leichter klassisch konditionieren als auf andere, potenziell ebenfalls bedrohliche Reize (z.B. Waffen). Wodurch lässt sich dieses Phänomen am ehesten erklären? (A) biographische Erfahrung mit den Reizen (B) biologische Vorbereitung (preparedness) (C) Häufigkeit der Reize in der Lebensumwelt (D) objektive Gefährlichkeit der Reize (E) Zugänglichkeit von Fluchtreaktionen 102 Ein Experiment, in dem belastungsabhängige Muskelaktivierung untersucht wurde, ergab, dass Patienten mit Rückenschmerzen auf unterschiedliche Belastungssituationen immer wieder mit einer starken Tonuserhöhung der paravertebralen Muskulatur reagierten, während dies bei Kontrollpersonen nicht der Fall war. Die Neigung der Rückenschmerzpatienten, auf unterschiedliche Belastungen in gleicher Weise zu reagieren, ist am ehesten ein Hinweis auf: (A) individualspezifische Reaktion (B) Orientierungsreaktionen (C) Propriozeption (D) Reizdiskrimination (E) stimulusspezifische Reaktion M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 33 - 103 Eine Veränderung des Reizfeldes einer Person führt zu einer Orientierungsreaktion. Welche der nachfolgenden psychophysiologischen Reaktionen tritt dabei nicht auf? (A) Abnahme des Hautwiderstandes (B) Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit der Haut (C) Zunahme der elektrischen Muskelaktivität (D) Verschiebung des EEG in das Alpha-Spektrum (E) Zunahme der P300-Amplitude 104 Die Unfähigkeit, eine bestimmte Handlung auszuführen, bezeichnet man als (A) Agnosie (B) Agraphie (C) Aphasie (D) Apraxie (E) Perseveration 105 Durch einen Skiunfall hat Frau B. ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Eine neuropsychologische Testung zeigt, dass ihre motorischen Fertigkeiten unbeeinträchtigt sind. Auch hat sie keine Schwierigkeiten, früher gelernte Fakten wiederzugeben. Sie kann sich jedoch nicht an persönliche Ereignisse aus ihrem Leben erinnern. Welcher Bereich des Langzeitgedächtnisses ist bei Frau B. am ehesten gestört? (A) episodisches Gedächtnis (B) implizites Gedächtnis (C) nondeklaratives Gedächtnis (D) prozedurales Gedächtnis (E) semantisches Gedächtnis Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 34 - 106 Frau R., 75 Jahre alt, klagt ihrem Hausarzt: „Früher war ich im Kopf viel fitter als heute. Meine Kreuzworträtsel kann ich ja nach wie vor lösen, aber wenn ich vor eine neue Aufgabe gestellt werde, habe ich große Probleme damit.“ Welcher Begriff aus dem faktorenanalytischen Intelligenzmodell nach Cattell bezeichnet den Bereich der Intelligenz, bei dem Frau R. Probleme beklagt, am ehesten? (A) allgemeines Wissen (B) fluide Intelligenz (C) kristalline Intelligenz (D) Merkfähigkeit (E) verbale Intelligenz 107 Frau G. hat kürzlich einen Schlaganfall erlitten. Neben Lähmungen der rechten Körperhälfte hat sich auch ihre Sprache deutlich verändert. Ihr Neurologe hat eine Broca-Aphasie diagnostiziert. Welche Veränderungen der Sprache sind für diese Diagnose typisch? (A) ausgeprägte Wortfindungsstörungen (B) kaum Sprachproduktion, stark gestörtes Sprachverständnis (C) reichliche Sprachproduktion, Paraphasien, stark gestörtes Sprachverständnis (D) viele Neologismen, stark gestörtes Sprachverständnis (E) vorwiegend Störungen der Sprachproduktion 108 Wiederkehrende, schwere Angstattacken, die nicht auf eine bestimmte Situation bezogen sind und u.a. mit Herzrasen einhergehen, bezeichnet man als: (A) generalisierte Angststörung (B) Agoraphobie (C) Klaustrophobie (D) isolierte Phobie (E) Panikstörung M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 35 - 109 Unter „trait anxiety“ versteht man: (A) die Fremdenangst in der kindlichen Entwicklung (B) eine generalisierte Angststörung (C) eine isolierte Phobie (D) eine persönlichkeitsbezogene Angstbereitschaft (E) situative Angstzustände 110 Emotionen werden in primäre (Basisemotionen) und sekundäre Emotionen unterteilt. Welche der folgenden Emotionen gehört nicht zu den Basisemotionen? (A) Angst (B) Ekel (C) Neid (D) Trauer (E) Wut 111 Frau B. berichtet ihrer Ärztin, sie sei in ihrem Urlaub in Australien einer Schlange begegnet. Sie habe die Schlange gesehen, sei weggelaufen und habe danach starke Angst empfunden. Mit welcher der folgenden Emotionstheorien lässt sich die Angstreaktion von Frau B. als Folge ihrer physiologischen Reaktion am ehesten erklären? (A) Emotionstheorie der kognitiven Bewertung (B) Theorie von Cannon und Bard (C) Theorie von James und Lange (D) Theorie von Schachter und Singer (E) Zwei-Faktoren-Theorie Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 36 - 112 Motiviertes Verhalten kann durch Hormone bzw. Transmittersubstanzen vermittelt sein. Was wird insbesondere durch Oxytocin gefördert? (A) Aggression (B) Exploration (C) Leistungsverhalten (D) mütterliches Bindungsverhalten (E) Steigerung der Alarmbereitschaft 113 Welche Komponente gehört nicht zum Persönlichkeitsmerkmal des Sensation Seeking? (A) Interferenzneigung (B) Meidung monotoner Tätigkeiten (C) Suche nach neuen (auch körperlichen) Erfahrungen (D) Tendenz zu risikoreichen Aktivitäten (E) Tendenz zur Enthemmung 114 Ein Patient lässt im Rahmen der Anamnese erkennen, dass er seine Krankschreibung aufgrund chronischer Rückenschmerzen als eine Befreiung von seinen beruflichen Belastungen erlebt. Welches der folgenden Konzepte beschreibt am ehesten die vom Patienten geschilderte Situation? (A) berufliche Gratifikationskrise (B) Hardiness (C) Kontrollüberzeugung (D) sekundärer Krankheitsgewinn (E) soziale Unterstützung M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 37 - 115 Wenn bei der Biofeedbackbehandlung der Patient lernt, einen unangenehmen Reiz durch Entspannung zu reduzieren, beruht der Erfolg am ehesten auf dem Prinzip der (A) Konditionierung höherer Ordnung (B) Löschung (C) negativen Verstärkung (D) positiven Verstärkung (E) Reizgeneralisierung 116 Welche sexuelle Verhaltensweise gehört (nach ICD-10) nicht zu den Störungen der Sexualpräferenz (Paraphilien)? (A) Exhibitionismus (B) Fetischismus (C) Homosexualität (D) Pädophilie (E) Sadomasochismus 117 Im Stufenmodell (transtheoretischen Modell) der Verhaltensänderung nach Prochaska und DiClemente werden Motivationsstufen unterschieden. Welche gehört nicht dazu? (A) Bewusstwerden (contemplation) (B) Vorbereitung (preparation) (C) Handlung (action) (D) Aufrechterhaltung (maintenance) (E) Selbstwirksamkeit (self-efficacy) Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 38 - 118 Welche der folgenden Aussagen entspricht am ehesten der Theorie der kognitiven Dissonanz? (A) Bei Verhaltensänderungen durchlaufen Menschen unterschiedliche Stadien. (B) Die meisten gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen sind auf unzureichende Bildung zurückzuführen. (C) Menschen reagieren auf Einschränkungen ihrer Freiheit mit Widerstand. (D) Wenn Menschen bereits eine gesundheitsschädigende Verhaltensweise betreiben, ist es wahrscheinlich, dass sie sich eine zweite angewöhnen. (E) Wenn Menschen feststellen, dass ihr Verhalten im Widerspruch zu ihrer Einstellung steht, ändern sie häufig eher ihre Einstellung als ihr Verhalten. 119 Im EEG ist vorwiegend Delta-Aktivität zu erkennen. Auf welchen der Zustände kann daraus am ehesten geschlossen werden? (A) angespannter Wachzustand (B) mäßige Aktivation (C) entspannter Wachzustand (D) Einschlafstadium (E) Tiefschlaf 120 Die Messmethode der evozierten Potentiale (EP) aus dem EEG ist ein psychophysiologisches Verfahren zur Messung der Kortexaktivität. Evozierte Potentiale (EP) werden gemessen durch (A) Ableitung des EEG-Frequenzspektrums im REM-Schlaf (B) Ableitung im Spontan-EEG innerhalb der ersten 100 Millisekunden nach einem Reiz (C) Auffinden spezieller Amplitudenformen im Spontan-EEG (D) Bestimmung der Häufigkeit von Schlafspindeln (E) Mittelung von EEG-Amplituden im stimulusnahen Zeitfenster M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 39 - 121 Welche der nachstehenden Antworten kennzeichnet den Begriff „Rezidiv“ am zutreffendsten? (A) Rückfall im Heilungsprozess (B) spontane Rückbildung von Krankheitssymptomen (C) Verlängerung eines akuten Krankheitsprozesses (D) Weigerung des Patienten, den Empfehlungen des Arztes zu folgen (E) Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen 122 Was versteht man unter der Operationalisierung eines psychologischen Konstrukts? (A) Angabe des Messverfahrens zur Erfassung des Konstrukts (B) Angabe der Gütekriterien eines Messverfahrens (C) Prüfung der Wirksamkeit einer psychologischen Intervention (D) Prüfung einer aus dem Konstrukt abgeleiteten Hypothese (E) Überprüfung der Validität eines psychologischen Messverfahrens 123 Welche der folgenden methodischen Aussagen zu Variablen ist richtig? (A) Bei der Untersuchung des Einflusses von Alkoholkonsum auf das Risiko für Lungenkrebs sollte das Rauchen als potenzielle Störvariable berücksichtigt werden. (B) Die Mediator-Variable ist eine abhängige Variable, die im Studiendesign nicht berücksichtigt wird. (C) In einer Querschnittstudie werden die Ausprägungen der abhängigen Variablen vom Forscher aktiv variiert. (D) Wenn ein Medikament bei Frauen besser wirkt als bei Männern, dann ist das Geschlecht eine abhängige Variable. (E) Wenn eine Lebensstiländerung zunächst zu einer Blutdrucksenkung führt, und infolgedessen die Infarkthäufigkeit zurückgeht, dann ist der Blutdruck eine Moderatorvariable. Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 40 - 124 Welche der Hierarchien der Gütekriterien der klassischen Testtheorie ist zutreffend? (→ bedeutet: ist Voraussetzung für) 125 (A) Objektivität → Reliabilität → Validität (B) Reliabilität → Objektivität → Validität (C) Reliabilität → Validität → Objektivität (D) Validität → Objektivität → Reliabilität (E) Validität → Reliabilität → Objektivität Welche der folgenden Aussagen ist am ehesten kennzeichnend für Querschnittstudien? (A) Eine Gruppe von Personen wird zu mehreren Zeitpunkten untersucht. (B) Es ist möglich, die Auswirkung von Risikofaktoren retrospektiv zu untersuchen. (C) Es ist möglich, die Häufigkeit des Auftretens von Neuerkrankungen zu ermitteln. (D) Es ist möglich, die Prävalenz von Krankheiten zu ermitteln. (E) Es wird das Verfahren der Paarbildung (Matching) eingesetzt. 126 Mit welcher der nachfolgenden Aussagen wird die randomisierte kontrollierte Studie am ehesten zutreffend charakterisiert? (A) Bei diesem Studientyp werden die Probanden retrospektiv untersucht. (B) Die Probanden sind verpflichtet, an solchen Studien teilzunehmen, sofern ein klinischer Nutzen zu erwarten ist. (C) Die Probanden werden je nach ihrer Präferenz einer Interventions- oder einer Kontrollgruppe zugeordnet. (D) Die Probanden werden zu einem singulären Zeitpunkt untersucht. (E) Mithilfe dieses Studientyps kann die Wirkung einer Therapie untersucht werden. M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 41 - 127 In einer klinischen Studie mit Messungen vor und nach der Intervention (Prätest; Posttest) wurde untersucht, ob ein Disease-Management-Programm (Experimentalgruppe, EG) der Standardbehandlung (Kontrollgruppe, KG) hinsichtlich der Blutdruckeinstellung bei Hypertoniepatienten überlegen ist. Wie kann in dieser Studie die Größe des Interventionseffekts (Effektstärkemaß Cohen’s d) korrekt berechnet werden? (A) anhand der Differenz der Blutdruckmittelwerte von EG und KG im Posttest, dividiert durch die gepoolte Standardabweichung (B) anhand der Differenz der Prätest- und Posttest-Blutdruckwerte in der Interventionsgruppe (C) anhand des Konfidenzintervalls, innerhalb dessen der „wahre“ Wert liegt (D) über den p-Wert im Signifikanztest (E) über den Vergleich der Prätest-Posttest-Blutdruckdifferenzen zwischen EG und KG 128 Welche der folgenden Aussagen zur „Number Needed to Treat (NNT)“ trifft zu? (A) Die NNT ist abhängig von der Risikowahrnehmung der Patienten. (B) Die NNT ist ein Maß für den Nutzen einer Intervention. (C) Die NNT ist ein Maß zur Beurteilung von Querschnittstudien. (D) Die NNT ist ein Maß zur Bezeichnung des relativen Risikos. (E) Die NNT ist umso höher, je wirksamer eine Behandlung ist. 129 Welcher deskriptiv-statistische Kennwert ist zur Beschreibung der zentralen Tendenz (Lage) der Verteilung einer Variablen, die auf Ordinalskalenniveau gemessen wurde, am besten geeignet? (A) arithmetischer Mittelwert (B) Interquartilbereich (C) Median (D) Modalwert (E) Standardabweichung Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 42 - 130 Die Persönlichkeit eines Menschen ist durch die Messung der sogenannten Big Five gut zu beschreiben. Welche Eigenschaften hat eine Person mit hohen Werten im Bereich Neurotizismus? (A) interessiert, phantasievoll und kreativ (B) nervös, verletzlich und unzufrieden (C) sorglos, unordentlich und unzuverlässig (D) still, schüchtern und zurückgezogen (E) unfreundlich, streitsüchtig und hartherzig 131 Welche der folgenden Aussagen zu Risikokennwerten trifft nicht zu? (A) Das attributable Risiko ist derjenige Anteil des Risikos, der einem Risikofaktor zugeschrieben werden kann. (B) Die Odds Ratio berechnet sich als Verhältnis zweier Chancen und ist ein Näherungsmaß für das relative Risiko. (C) Die relative Risikoreduktion ist gleich der Differenz zwischen dem Risiko der Interventionsgruppe und dem der Kontrollgruppe. (D) Ein relatives Risiko von 1 besagt, dass das Risiko der Exponierten mit dem der Nichtexponierten identisch ist. (E) Odds Ratios können auch dann berechnet werden, wenn Angaben zur Inzidenz fehlen. 132 Der Anteil von Personen, die durch ein Ergebnis eines Screeningtests als krank definiert wurden, obwohl keine Erkrankung vorliegt, wird bezeichnet als (A) Falsch-Negative (B) Falsch-Positive (C) negativer prädiktiver Wert (D) Sensitivität (E) Spezifität M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 43 - 133 Eine 23-jährige Frau leidet an einer Bulimia nervosa mit Essanfällen, bei denen sie große Mengen hochkalorischer Nahrung zu sich nimmt. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie lernt sie, keine Nahrungsvorräte in ihrem Kühlschrank aufzubewahren. Welche verhaltenstherapeutische Technik wird hier eingesetzt? (A) Aversionstraining (B) Exposition (C) kognitive Umstrukturierung (D) Selbstverstärkung (E) Stimuluskontrolle 134 Eine Allgemeinärztin hat bemerkt, dass sich die Ehefrau eines Patienten, der an chronischen Schmerzen leidet, ihrem Mann immer dann zuwendet, wenn er über seine Schmerzen klagt. Die Ärztin bespricht mit der Ehefrau des Patienten, dass sie stattdessen ihren Mann immer dann loben soll, wenn er trotz Schmerzen körperlich aktiv ist. Welchen Lernmechanismus macht sich die Ärztin zunutze? (A) klassische Konditionierung (B) negative Verstärkung (C) positive Verstärkung (D) Premack-Prinzip (E) Prompting 135 Frau A. hat große Angst an Brustkrebs zu erkranken, da ihre Mutter daran verstorben ist. Ihre Gynäkologin empfiehlt ihr, regelmäßig eine Mammographie durchführen zu lassen. Frau A. lehnt dies jedoch mit der Begründung ab, die Strahlenbelastung sei ihr zu hoch. Wenn hier ein Abwehrprozess vorliegt, um welchen handelt es sich dann am ehesten? (A) Projektion (B) Rationalisierung (C) Reaktionsbildung (D) Sublimierung (E) Verleugnung Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 44 - 136 Rainer E., 49 Jahre alt, hat bei einem Motorradunfall einen komplizierten Unterschenkelbruch erlitten. Erst vier Monate später und nach mehreren Operationen darf das Bein wieder belastet werden. Herr E. muss jetzt mühsam wieder lernen, ohne Krücken zu gehen. Seine Physiotherapeutin geht dabei langsam und stufenweise vor, indem sie jede Reaktion belohnt, die sich dem Zielverhalten nähert. Auf welchem lernpsychologischen Prinzip beruht das Vorgehen der Physiotherapeutin am ehesten? (A) Chaining (B) intermittierende Verstärkung (C) Prompting (D) Shaping (E) stellvertretende Verstärkung 137 Ein schwer kranker Patient mit äußerst ungünstiger Prognose in einer intensivmedizinischen Abteilung leidet unter den invasiven diagnostischen Maßnahmen. Die behandelnde Ärztin steht vor der Entscheidung, Leiden zu verhindern, indem sie weitere entsprechende Maßnahmen einstellt (wie es anscheinend die Ehefrau des Patienten wünscht), oder das Leben des Patienten mithilfe dieser Maßnahmen zu verlängern. Mit welchem der genannten Begriffe lässt sich diese konflikthafte Situation, in der sich die Ärztin befindet, am zutreffendsten kennzeichnen? (A) Appetenz-Appetenz-Konflikt (B) Interrollenkonflikt (C) Intrarollenkonflikt (D) Kollusion (E) Rollendistanz 138 Nach Parsons ist die Arztrolle durch mehrere normative Verhaltenserwartungen charakterisiert. Was gehört nicht zu diesen von Parsons hervorgehobenen Verhaltenserwartungen? (A) affektive Neutralität (B) funktionale Spezifität (C) Kollektivitätsorientierung (D) Status (E) Universalismus M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 45 - 139 Wenn Patienten Krankheitssymptome verbergen oder verheimlichen, um Gesundheit vorzutäuschen und Behandlungsmaßnahmen zu vermeiden, spricht man von (A) Aggravation (B) Dissimulation (C) primärem Krankheitsgewinn (D) sekundärem Krankheitsgewinn (E) Simulation 140 Eine 45-jährige Patientin stellt sich mit depressiven Symptomen bei einem Psychiater vor. Dieser diagnostiziert eine mittelgradige depressive Episode, bei der sowohl eine psychotherapeutische als auch eine pharmakotherapeutische Behandlung infrage kommen. Welche der folgenden ärztlichen Verhaltensweisen entspricht am wenigsten den Prinzipien der partizipativen Entscheidungsfindung (shared decision making)? (A) die Entscheidung im besten Interesse der Patientin treffen (B) die Patientin ermutigen, ihre eigenen Präferenzen zu äußern (C) erfragen, inwieweit die Patientin bei der Entscheidung über die Behandlung beteiligt werden will (D) herausstellen, dass zwei gleichwertige Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen (E) Vor- und Nachteile der beiden Behandlungsoptionen vorstellen 141 Ein Patient investierte bisher Kraft und Lebenszeit in die Bewältigung einer Knochenmarktransplantation. Der behandelnde Arzt appelliert an seine Vernunft, den erreichten Erfolg nicht zu gefährden. Gleichwohl lehnt der Patient einen lebenswichtigen stationären Aufenthalt ab. Die ablehnende Verhaltensweise des Patienten lässt sich am ehesten deuten als: (A) Aggravation (B) Konversion (C) Rationalisierung (D) Reaktanz (E) Spaltung Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 46 - 142 Ein Arzt, der seine Patientenakten unordentlich führt und dessen Einträge häufig von Kollegen korrigiert werden müssen, neigt dazu, Patienten, bei denen die Behandlungen nicht richtig wirken, einen ungenauen Umgang mit den Medikamenten zu unterstellen, und misstraut ihren Angaben. Welche Fehlerquelle kommt in diesem Beispiel am ehesten zum Ausdruck? (A) Halo-Effekt (B) Hawthorne-Effekt (C) Kontrast-Fehler (D) Projektion (E) Rosenthal-Effekt 143 Eine Allgemeinärztin ist darum bemüht, die Eröffnungsphase eines anamnestischen Gesprächs nondirektiv zu gestalten (aktives Zuhören). Welche Verhaltensweise passt am wenigsten zu dieser Strategie der Gesprächsführung? (A) Äußerungen des Patienten paraphrasieren (B) geschlossene Fragen stellen (C) gesprächserleichternde Äußerungen machen (D) nonverbale Aufmerksamkeitssignale senden (E) offene Fragen stellen 144 In welcher Psychotherapieform werden die drei therapeutischen Basisvariablen „positive Wertschätzung/emotionale Wärme“, „Echtheit/Kongruenz“ und „einfühlendes Verstehen/Empathie“ als wichtigste Bedingungen des Therapieerfolgs hervorgehoben? (A) Gesprächspsychotherapie (B) Hypnotherapie (C) kognitive Verhaltenstherapie (D) Psychoanalyse (E) systemische Therapie M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 47 - 145 Was ist unter einem psychoonkologischen Liaisondienst am ehesten zu verstehen? (A) direkte, anfrageunabhängige Mitarbeit eines Psychotherapeuten in der onkologischen Abteilung (B) strukturiertes onkologisches Weiterbildungsangebot für Psychologen (C) Supervisionsgruppe onkologisch tätiger Ärzte unter Leitung eines Psychotherapeuten (D) Verfügbarkeit eines psychotherapeutischen Konsils auf Anfrage (E) Zusammenschluss von mehreren psychoonkologischen Abteilungen zu einem Qualitätszirkel 146 Ein 53-jähriger Mann hat einen Herzinfarkt erlitten. Während der Akutbehandlung und der Rehabilitation erhält er viel Zuwendung. Häufige Besuche von Freunden signalisieren ihm eine hohe Wertschätzung und eine starke Zuneigung. Die Angehörigen nehmen ihm vorübergehend beschwerliche Dinge des Alltags ab. Nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz bemühen sich die Arbeitskollegen, Stress von ihm fernzuhalten und übernehmen zeitweilig Teile seiner Aufgaben. All dies trägt zu einem günstigen Krankheitsverlauf bei. Mit welchem Konzept lässt sich die Reaktion des Umfelds auf den Herzinfarktpatienten am besten charakterisieren? (A) dispositioneller Optimismus (B) Health-Belief-Modell (C) Salutogenese (D) Selbstwirksamkeit (E) soziale Unterstützung 147 Im Verlauf der ökonomischen und sozialstrukturellen Modernisierung von Gesellschaften vollzieht sich ein grundlegender Wandel in der Bevölkerungsentwicklung. Diese demographische Transformation verläuft in verschiedenen Phasen. Wodurch lässt sich dieser Prozess in der posttransformativen Phase (Phase 5) am ehesten kennzeichnen? (A) niedrige Geburten- und Sterbeziffern (B) Rückgang der Wanderungsbewegungen, stark sinkende Geburtenziffern (C) starkes Bevölkerungswachstum (D) Zunahme der Nettoreproduktionsziffer (E) Zunahme der Säuglingssterblichkeit Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 48 - 148 Im 19. und 20. Jahrhundert hat sich das Spektrum der Todesursachen in Deutschland grundlegend verändert. Während Infektionskrankheiten an Bedeutung verloren, nahm die Sterblichkeit aufgrund chronisch-degenerativer Erkrankungen stark zu. Wie wird diese Entwicklung am zutreffendsten bezeichnet? (A) Entwicklung gemäß dem Malthus-Gesetz (B) epidemiologische Transition (C) Medikalisierung (D) Modernisierung (E) Multimorbidität 149 In der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland hat in den vergangenen Jahren der Anteil der Menschen im Alter über 65 Jahren an der Gesamtheit der Bevölkerung deutlich zugenommen. Mit welchem Begriff wird diese Veränderung der Bevölkerungsstruktur bezeichnet? (A) demographisches Altern (B) differenzielles Altern (C) pathologisches Altern (D) physiologisches Altern (E) soziales Altern 150 Der Begriff Transfereinkommen wird am zutreffendsten definiert als (A) Einkommen, das als Gegenleistung zu erbrachter Erwerbsarbeit erzielt wird (B) Einkommen, das aus selbstständiger Tätigkeit erzielt wird (C) Einkommen, das aus Vermögen und Kapitaleinkommen erzielt wird (D) Einkommensanteil, der Steuern und Sozialabgaben umfasst (E) gesetzlich geregeltes Einkommen, das bei fehlender Erwerbstätigkeit aus öffentlichen Mitteln gewährt wird M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 49 - 151 In allen modernen Gesellschaften besteht ein Zusammenhang zwischen dem sozialen Status sowie dem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko: So treten die meisten chronischen Krankheiten in niedrigen Sozialschichten häufiger auf als in höheren Sozialschichten. Welche der folgenden Antwortmöglichkeiten entspricht der Drift-Hypothese? (A) Einfluss des medizinischen Versorgungssystems (B) gesundheitsschädigendes Verhalten (C) Krankheit als Ursache sozialen Abstiegs (D) materielle Belastungen im Lebenslauf (E) psychosoziale Belastungen im Lebenslauf 152 In Deutschland existiert ein enger Zusammenhang zwischen sozialem Status und Krankheitswahrscheinlichkeit: Die meisten Erkrankungen sind in unteren Sozialschichten häufiger anzutreffen als in höheren. Auf welche der nachfolgend genannten Krankheiten trifft dies nicht zu? (A) Brustkrebs (B) Depression (C) Diabetes mellitus (D) koronare Herzkrankheit (E) Lungenkrebs 153 Welche der folgenden Aussagen trifft nicht auf das deutsche Gesundheitssystem zu? (A) Die ambulante medizinische Versorgung wird durch niedergelassene Vertragsärzte sichergestellt. (B) Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sind über die gesetzliche Krankenversicherung versichert. (C) Für Vertragsärzte gilt uneingeschränkte Niederlassungsfreiheit. (D) In der gesetzlichen Krankenversicherung gilt das Solidarprinzip. (E) In der privaten Krankenversicherung gilt das Äquivalenzprinzip. Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 50 - 154 Welche der nachfolgenden Aussagen zur gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland trifft nicht zu? (A) Der individuelle Leistungsanspruch der Versicherten richtet sich nach der Höhe der gezahlten Versicherungsbeiträge. (B) Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung erfüllt gutachterliche und beratende Aufgaben für Patienten und Krankenkassen. (C) Die Höhe der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung richtet sich (bis zur Beitragsbemessungsgrenze) nach den beitragspflichtigen Einnahmen der Versicherten. (D) Die Leistungserbringung in der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt überwiegend nach dem Sachleistungsprinzip. (E) Die Versicherten haben die Wahl zwischen einer Vielzahl von Krankenkassen. 155 Der Tatbestand, dass eine gesellschaftliche Gruppe im Vergleich zu anderen Gruppen, bezogen auf Güter und Dienstleistungen, deutlich benachteiligt wird, bezeichnet man am zutreffendsten als (A) Anomie (B) Gratifikationskrise (C) Statusinkonsistenz (D) strukturelle Deprivation (E) Subsidiarität 156 Einem Kind, das aus einer äußerst armen, zerrütteten Familie stammt, gelingt es, einen guten Schulabschluss zu erreichen und anschließend, als Erwachsener, eine erfolgreiche berufliche Laufbahn einzuschlagen. Mit welchem der nachfolgenden Begriffe lässt sich diese Entwicklung am zutreffendsten charakterisieren? (A) Akkulturation (B) Entstigmatisierung (C) externale Kontrollüberzeugung (D) Resilienz (E) Statusinkonsistenz M12AF10 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 - 51 - 157 Welchem Gebiet der Prävention ist die Tetanusgrundimmunisierung am ehesten zuzuordnen? (A) Primärprävention (B) Sekundärprävention (C) Tertiärprävention (D) Verhaltensprävention (E) Verhältnisprävention 158 Welche der nachfolgend genannten Einrichtungen zählt im deutschen Gesundheitswesen nicht zu den Trägern von Rehabilitationsmaßnahmen? (A) Bundesagentur für Arbeit (B) gesetzliche Krankenversicherung (C) gesetzliche Rentenversicherung (D) gesetzliche Unfallversicherung (E) kassenärztliche Bundesvereinigung 159 Was gehört üblicherweise nicht zu den Zielen der Hospizarbeit? (A) Einbeziehung der Angehörigen (B) Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen (C) kurative Medizin (D) Sterberituale gemeinsam gestalten (E) Verbesserung der Lebensqualität des Patienten 160 Durch wen wird die überwiegende Versorgung der ca. 2 Mio. Pflegebedürftigen in Deutschland geleistet? (A) ambulante Pflegedienste (B) Angehörige (C) Hospize (D) Pflegeheime (E) Sozialstationen Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG M12AF10 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 Dieses Blatt bitte nicht entfernen! Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 Dieses Blatt bitte nicht entfernen! Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2010 - Tag 2 Ein Service von Via medici online · 1. Ärztliche Prüfung Frühjahr 2010 Copyright © 2010 Georg Thieme Verlag KG