Grundwissen Chemie 10. Jahrgangsstufe 10 SG, MuG Atomorbital (AO) Der Raum in der Atomhülle, in dem maximal 2 Elektronen mit größter Wahrscheinlichkeit anzutreffen sind 10 SG, MuG Molekülorbital 10 SG, MuG Elektronegativität (EN) Wenn sich zwei Atomorbitale gegenseitig überlappen bzw. durchdringen, so führt das zur Ausbildung eines Molekülorbitals. Wenn dieses mit zwei Elektronen besetzt ist, liegt eine kovalente Bindung vor. Fähigkeit eines Atoms, in einer Elektronenpaarbindung die Bindungselektronen an sich zu ziehen. Die EN nimmt in den Perioden des PSE von links nach rechts zu, in den Gruppen von oben nach unten ab. Fluor besitzt die höchste EN. 10 SG, MuG Polare Atombindung SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 1 von 10 Wenn sich in einem Molekül Atome mit unterschiedlicher EN verbinden, so verschieben sich die Bindungselektronen zum elektronegativeren Atom hin. Es entsteht eine polare Atombindung, die sich im Auftreten von Partialladungen (Teilladungen, δ+ bzw. δ-) äußert. 10 SG, MuG Dipolmolekül 10 SG, MuG Zwischenmolekulare Kräfte 10 SG, MuG ElektronenpaarAbstoßungs-Modell (EPA) Hat ein Molekül polare Atombindungen (EN-Differenz der Bindungspartner) und ist es asymmetrisch gebaut, so liegt ein Dipol vor. Dipole besitzen einen Pol mit positiver Teilladung und einen Pol mit negativer Teilladung. Kräfte, die zwischen einzelnen Molekülen wirken! v.d.Waals-Kräfte: beruhen auf induzierten Dipolen, schwach Wasserstoffbrückenbindungen: Anziehung zwischen einem stark positiv polarisierten Wasserstoffatom eines Moleküls und dem freien Elektronenpaar eines stark negativ polarisierten Atoms (z.B. F, O, N) eines benachbarten Moleküls, rel. stark Dipol-Dipol-Kräfte: zwischen permanenten Dipolen treten stärkere Kräfte auf Dipol-Ionen-Kräfte: treten auf, wenn z.B. ein Salz in Wasser gelöst wird, sehr stark Erklärt räumlichen Bau von Molekülen: Anzahl der Elektronenpaar (bindend und frei) bestimmt räumlichen Grundbauplan des Moleküls: sie stoßen sich gegenseitig ab und bilden daher untereinander den größtmöglichen Winkel Nicht-bindende Elektronenpaare beanspruchen mehr Platz als bindende Raumbedarf Mehrfachbindungen ≙ Einfachbindung 10 SG, MuG Wasser SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 2 von 10 Dipolmolekül Siedetemperatur 100°C: aufgrund der starken Wasserstoffbrückenbindungen sehr hohe Siedetemp. trotz geringer Molekülmasse Dichteanomalie: bei 4°C besitzt Wasser die höchste Dichte, Eis ist weniger dicht und schwimmt daher auf Wasser 10 SG, MuG Löslichkeit von Stoffen Similis similibus solvuntur: Ähnliches löst sich in Ähnlichem Polare Stoffe und Salze sind hydrophil und lipophob und lösen sich in polaren Lösungsmitteln wie Wasser Unpolare Stoffe wie z.B. Fette sind lipophil und hydrophob und lösen sich gut in unpolaren Lösungsmitteln wie Benzin 10 SG, MuG Hydration von Salzen 10 SG, MuG Definition von Säuren und Basen nach Brönsted Lösevorgang bei Salzen: Wassermoleküle umhüllen die aus dem Ionengitter des Salzes herausgelösten Ionen, Hydrathülle bildet sich, Dipol-Ionenwechselwirkungen Gitterenergie des Salzes muss aufgewendet werden Hydrationsenergie wird freigesetzt Säuren: sind Protonendonatoren, geben Protonen (H+) ab saure Lösungen enthalten Oxoniumionen (H3O+aq) Basen: sind Protonenakzeptoren Können Protonen aufnehmen, besitzen mindestens ein freies Elektronenpaar Basische Lösungen enthalten Hydroxidionen (OH-aq) 10 SG, MuG pH-Wert SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 3 von 10 Gibt an, wie stark sauer oder basisch (alkalisch) eine wässrige Lösung ist Maß für die Konzentration von H3O+Ionen pH = 7 : neutral pH ˃ 7 : basisch pH < 7 : sauer 10 SG, MuG Farbstoffe, die in saurer Lösung eine andere Farbe besitzen als in basischer Beispiele: Indikatoren Indikator Lackmus Phenolphthalein Bromthymolblau sauer rot farblos gelb neutral violett farblos grün basisch blau pink blau 10 SG, MuG Ampholyte 10 SG, MuG Protolyse Säure-Base-Reaktion Teilchen, die je nach Reaktionspartner entweder als Säure oder als Base reagieren können. Ein Ampholyt besitzt mindestens ein abspaltbares Proton und mindestens ein freies Elektronenpaar Protonenübergang von einer Säure auf eine Base (Donator-Akzeptor-Reaktion) Findet immer zwischen zwei korrespondierenden Säure-Base-Paaren statt. Schematisch: HA + B → A- + BH+ Säure1 10 SG, MuG Neutralisation Base2 Base1 Säure2 Protolyse, bei der Oxoniumionen einer sauren Lösung mit Hydroxidionen einer basischen Lösung zu Wasser reagieren. H3O+ + OH- → 2 H2O Exotherme Reaktion Dabei entsteht auch Salz. Säure + Base → Salz + Wasser SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 4 von 10 10 SG, MuG Säure-Base-Titration 10 SG, MuG Wichtige Säuren Verfahren zur Bestimmung der Konzentration einer Säure (Base) in einer Probelösung durch Zugabe mit einer basischen (sauren) Lösung bekannter Konzentration (Maßlösung). Es wird so lange basische (saure) Maßlösung zugegeben, bis der Äquivalenzpunkt erreicht ist, d.h. bis die Probelösung neutral ist. Dies erkennt man am Farbumschlag eines Indikators. Anorganische Säuren: HCl Salzsäure H2CO3 Kohlensäure H2SO4 Schwefelsäure H2SO3 schweflige Säure HNO3 Salpetersäure HNO2 salpetrige Säure H3PO4 Phosphorsäure Organische Säuren: HCOOH Ameisensäure H3CCOOH Essigsäure 10 SG, MuG Wichtige Basen 10 SG, MuG Wichtige Ionen SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 5 von 10 NaOH KOH Ca(OH)2 Ba(OH)2 NH3 CO32SO42SO32NO3NO2PO43HPO42H2PO4NH4+ Natronlauge, Natriumhydroxid Kalilauge, Kaliumhydroxid Kalkwasser Barytwasser Ammoniak Carbonat Sulfat Sulfit Nitrat Nitrit Phosphat Hydrogenphosphat Dihydrogenphosphat Ammonium 10 SG, MuG Konzentration (Stoffmengenkonzentration) 10 SG, MuG Oxidation und Reduktion Die Stoffmengenkonzentration c(x) gibt die Stoffmenge eines Stoffes x an, der in einem bestimmten Volumen V der Lösung enthalten ist. Einheit: mol/l 𝑛(𝑥) c(x) = 𝑉(𝑥) [ 𝑚𝑜𝑙 𝑙 ] Oxidation: Abgabe von Elektronen durch ein Teilchen (Erhöhung der Oxidationszahl) z.B. Na → Na+ + e- Reduktion: Elektronenaufnahme durch ein Teilchen (Erniedrigung der Oxidationszahl) z.B. Cl + 2e- → 2 Cl- 10 SG, MuG Redoxreaktion Chemische Reaktion mit Elektronenübergang von Elektronendonator zu Elektronenakzeptor Schema: D + A → D+ + A - einem einem einem 10 SG, MuG Oxidations- und Reduktionsmittel SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 6 von 10 Oxidationsmittel: Elektronenakzeptor; Wird bei Redoxreaktionen reduziert, führt dazu, dass Reaktionspartner oxidiert wird Reduktionsmittel: Elektronendonator; Wird bei Redoxreaktionen oxidiert, führt dazu, dass Reaktionspartner reduziert wird 10 SG, MuG Oxidationszahl 10 SG, MuG Die Oxidationszahl OZ Hilfsmittel zum Aufstellen von Redoxgleichungen Entspricht hypothetischer Ladung eines Atoms in einer Verbindung Wird mit römischen Ziffern über das jeweilige Element geschrieben Wird bei Metallen, die in mehreren Oxidationsstufen vorkommen, in Klammern hinter den Namen des Metalls gestellt, z.B. Cu(I)-oxid 1. 2. 3. Ermittlung der Oxidationszahl 4. 5. Die Oxidationszahl OZ eines Atoms im Element ist 0. Die OZ eines Atomions entspricht seiner Ladungszahl, z.B. Ca2+ → OZ: +II Die Summer der OZ aller Atome in einer mehratomigen neutralen oder geladenen Verbindung ist gleich der Gesamtladung des Teilchens In Verbindungen gilt: 1. Metallatome haben positive OZ 2. OZ (F): -I, OZ (H): +I, OZ (O): -II, OZ (Hal): -1 Ermittlung der OZ aus einer Valenzstrichformel: 1. bindende e- zählen zum elektronegativeren Atom 2. Zahl der VE im Element – Zahl der zugeordneten e- = OZ 10 SG, MuG Aufstellen von Redoxgleichungen 1. Unvollständige Gleichung aufstellen 2. Oxidationszahlen ermitteln Erhöhung Oxidationszahl: Oxidation Erniedrigung Oxidationszahl: Reduktion 3. Unvollständige Teilgleichungen aufstellen 4. Elektronenzahlen ermitteln 5. Ladungsausgleich durchführen: In saurer & neutraler Lösung mit H3O+ In alkalischer Lösung mit OH6. Atombilanz mit Wasser ausgleichen 7. e- Zahl beider Teilgleichungen anpassen 8. Addieren der Teilgleichungen und kürzen 10 SG, MuG Durch elektrischen Redoxreaktion Elektrolyse Strom erzwungene Endotherm Elektrische Energie wird in chemische Energie umgewandelt SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 7 von 10 10 SG, MuG Alkane Organische Stoffklasse; gesättigte Kohlenwasserstoffe allgemeine Summenformel: CnH (2n+2) bilden homologe Reihe: Methan CH4, Ethan C2H6, Propan C3H8, Butan C4H10, … Endung: -an Bindungswinkel an C-Atomen: 109°, Tetraederwinkel unpolar Organische Stoffklasse Ungesättigte Kohlenwasserstoffe Enthalten mindestens 1 Doppelbindung Allgemeine Summenformel: CnH2n Bindungswinkel an Doppelbindung: 120° Doppelbindung: planar, eben Kürzer und fester als Einfachbindung Organische Stoffklasse Ungesättigt Enthalten mindestens 1 Dreifachbindung Allgemeine Summenformel: CnH(2n-2) Bindungswinkel an Dreifachbindung: 180° Kürzer und fester als Doppelbindung 10 SG, MuG Alkene 10 SG, MuG Alkine 10 SG, MuG Reaktionsverhalten der Kohlenwasserstoffe SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 8 von 10 Alle können verbrannt werden (Oxidation) Alkane: radikalische Substitution Alkene/Alkine: elektrophile Addition Verbindungen mit gleicher Summenformel aber unterschiedlicher Verknüpfung oder räumlicher Anordnung der Atome sind isomer 10 SG, MuG Isomerie Konstitutionsisomerie: Beispiele: But-1-en, But-2-en Unterschiedliche Verknüpfung E-/Z-Isomerie: Unterschiedliche räumliche Anordnung 10 SG, MuG Alkohole Organische Stoffklasse Sauerstoffhaltig Funktionelle Gruppe: -OH Hydroxygruppe Endung: -ol Homologe Reihe: Methanol, Ethanol, … 10 SG, MuG Organische Stoffklasse sauerstoffhaltig funktionelle Fruppe: Aldehydgruppe Aldehyde Endung: -al Z.B. Ethanal: CH3CHO Nachweis der Aldehydgruppe durch Fehling-Probe oder Silberspiegelprobe Organische Stoffklasse Sauerstoffhaltig Funktionelle Gruppe: Ketogruppe Endung: -on Z.B. Propanon: CH3COCH3 10 SG, MuG Ketone SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 9 von 10 10 SG, MuG Carbonsäuren Organische Stoffklasse Sauerstoffhaltig Funktionelle Gruppe: Carboxygruppe COOH Endung: -Säure Beispiel: Methansäure: HCOOH Ethansäure: CH3COOH 10 SG, MuG Ester Organische Stoffklasse Sauerstoffhaltig Entstehen durch Reaktion von Alkohol und Carbonsäure durch Veresterung Säure + Alkohol → Ester + Wasser Z.B.Methansäureethylester 10 SG, MuG Alkohole können durch geeignete Oxidationsmittel oxidiert werden Oxidation von Alkoholen Primäre Alkohole → Aldehyde Carbonsäure Sekundäre Alkohole → Keton Tertiäre Alkohole ↛ nicht möglich → 10 SG, MuG Radikale Sehr reaktive Teilchen ungepaarten Elektronen z.B. SG, MuG Grundwissen Chemie 10, Seite 10 von 10 . CH3 mit