Sieben Hügel – sieben Geschichten

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Sieben Hügel – sieben Geschichten
von Martin Beyer
Sieben Hügel – sieben Geschichten
Bamberg ist eine weltoffene und liebenswerte Universitätsstadt
Eine lange Historie, ein Hauch von Italien, moderne Urbanität. In der Welterbestadt Bamberg
berühren sich die Epochen und lassen ein einzigartiges, kontrastreiches Stadtbild entstehen.
Dieses Flair ist unverwechselbar, Bamberg ist gesellig und weltoffen. Wir haben für Sie sieben Geschichten über eine lebens- und liebenswerte Stadt zusammengetragen.
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Italien in Franken
Vesparoller flitzen durch historische Gassen. Ein
Pärchen sitzt vor einer Eisdiele – das Video zu Vito
Lavitas Sommerhit Danzare spielt eindeutig in Italien. Nicht? Es ist in Bamberg gedreht worden und
es braucht nicht viel, um italienisch zu wirken: Die
Welterbestadt, auf sieben Hügeln erbaut wie Rom,
versprüht mediterranes Flair, das liegt an Klein
Venedig mit seinen schmucken Fischerhäusern,
den Gondolieren, überhaupt dem Wasser, das in
Bamberg durch Regnitz und Main-Donau-Kanal
allgegenwärtig ist. Die Beziehungen Bambergs zu
Italien reichen weit in die Geschichte zurück. Heinrich II. wurde 1014 in Rom zum Kaiser gekrönt, mit
dem Frühhumanismus kam im 13. Jahrhundert
eine Aufbruchstimmung aus Italien, so wurde etwa
Boccaccios Decamerone von Albrecht von Eyb in
Bamberg übersetzt.
Ein anderes Musikvideo, das in Bamberg
gedreht wurde, ist der Hit Maus der Bamberger
Kultband Kellerkommando. Warum diese Band so
heißt, wird in der zweiten Geschichte erzählt.
Oberbürgermeister
Andreas Starke und
Uni-Präsident Godehard
Ruppert teilen sich eine
Gondel. In Bamberg
arbeiten Stadt und Uni
Hand in Hand.
Vito Lavitas Danzare:
www.youtube.com/watch?v=fgs9SY4sli8
Kellerkommandos Maus:
www.youtube.com/watch?v=tJo3DlrZVCg
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Das Hauptanliegen der Bamberger?
„Die Bierkeller sind das Hauptanliegen der Bamberger!“, lässt uns ein Chronist bereits um 1830
wissen. Und da ist bis heute etwas dran. Jedenfalls
ist das Erste, was ein Neu-Bamberger lernen muss,
ein Paradox. Warum heißt das Kommando (siehe 1):
„Wir gehen heute Abend auf den Keller?“ Des Rätsels
In Bamberg geht man „auf den Keller“ – von dort oben kann
man den Blick über die Stadt bei Bier und Brotzeit genießen.
Lösung ist relativ einfach: Die Brauereien lagerten
ihre Bierfässer in den Sommermonaten in kühlen
Stollen, die in die Felsen der Hügel geschlagen wurden. Die Biergärten befinden sich auf diesen Kellergewölben, deshalb sitzen wir in Bamberg gleichsam auf den Bierfässern, die wir Abend für Abend
genüsslich leeren. Nur der Gang auf die Keller ist
zu Fuß etwas anstrengend – doch der Lohn für die
Mühen ist jede Schweißperle wert. Versprochen!
Die Bierkultur in Bamberg und in der Region
ist von einer Vielseitigkeit, die in Europa ihresgleichen sucht. Doch auch Wein wird in Bamberg am
Michaelsberg wieder angebaut; und wer lieber auf
Rebensaft aus ist, der hat es ins fränkische Weinland auch nicht weit.
Doch Bamberg ist nicht nur für seine Alltagskultur bekannt – es stand bereits einige Male im
Zentrum europäischer Geschichte.
Der Sternenmantel ist ein
bedeutendes Werk mittelalterlicher Textilkunst. Er
war ein Geschenk des
apulischen Fürsten Meles
von Bari an Heinrich II.
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Bambergs berühmtes Herrscherpaar
Bamberg war schon im Mittelalter ein wichtiges
Reiseziel. Das spätere Kaiserpaar Heinrich II. und
Kunigunde machte Bamberg zum Bistum und stiftete den Bau des Doms – das steigerte die Bedeutung der Region immens. Die beiden sind übrigens
das einzige heiliggesprochene Herrscherpaar der
Geschichte!
Vom apulischen Fürsten Ismahel bekam Kaiser Heinrich II. den berühmten Sternenmantel
geschenkt. Das gesamte Himmelsfirmament mit
allen Sternzeichen ist mit Goldfäden kunstvoll auf
den ursprünglich purpurfarbenen Mantel gestickt.
Heinrich wurde als Kaiser zum „decus europae“,
zur Zierde und zum Glanz Europas. Zu sehen ist
das Prunkstück im Bamberger
Diözesanmuseum.
Und wer ist eigentlich der
berühmte Bamberger Reiter? Es
handelt sich um eines der wichtigsten kunsthistorischen Objekte
im Dom – und noch immer ist es
umstritten, wer hier dargestellt wird. Am
häufigsten geht man davon aus, es sei ein
Ungar, König Stephan I. der Heilige.
Zierde und Glanz Europas? Damit verbinden
viele Sportbegeisterte Bamberg nicht unbedingt. Sie
haben einen etwas provozierenden Kosenamen für
die Regnitzstadt gefunden.
Brose Baskets –
Deutscher Meister 2015
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Freak City
Wer wird schon gerne „Freak“ genannt! Wir Bamberger halten das aus. Da die Stimmung in der
Arena der Bamberger Basketballer regelmäßig am
Siedepunkt ist, gilt Bamberg in der Basketballszene
als „Freak City“, die Arena auch als „Frankenhölle“.
Die Erfolge unserer Basketballer sprechen für sich:
viermal deutscher Meister in Folge und nach einer
kleinen Pause im Jahr 2015 schon wieder! Die
Universität bietet als offizielle Partnerhochschule
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des Spitzensports (siehe Seite 20) Leistungssport
betreibenden Studierenden übrigens beste Voraussetzungen, um Studium und Sportlerkarriere unter
einen Hut zu bringen. Der Hochschulsport ist
äußerst vielseitig, und dann gibt es da noch den
Weltkulturerbelauf. Dieser anspruchsvolle Halbmarathon durch die Regnitzstadt führt alle zwei Jahre
tausende Läufer nach Bamberg. Die Strecke könnte
nicht schöner sein, und auch am Streckenrand ist
die Stimmung großartig: Freak City eben ...
Wer nach so viel Bewegung erschöpft ist, sollte es
sich vielleicht mit einem guten Buch gemütlich
machen oder einer Lesung lauschen. In Bamberg
gibt es zahlreiche Gelegenheiten dazu.
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Stadt des Buches
Neben dem Decamerone wurde ein weiteres
berühmtes Werk der Weltliteratur im Bamberger
Raum übersetzt: Ulysses von James Joyce. An diese
Mammutaufgabe wagte sich der mittlerweile verstorbene Hans Wollschläger; er erhielt dafür viele
Preise. Anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Bamberg betonte Präsident
Godehard Ruppert: „Die Universität hat mit der
Ehrenpromotion das Verdienst eines Grenzgangs
gewürdigt: Die immer wieder postulierte Fremdheit
von Wissenschaft und Kunst ist bei Hans Wollschläger aufgehoben.“
Bamberg ist aus vielen weiteren Gründen eine Stadt
des Buches: In der Staatsbibliothek lagern wertvolle
mittelalterliche Handschriften, welche die Unesco
als Weltdokumentenerbe ausgezeichnet hat. Mit
Albrecht Pfister wirkte ein Pionier des Buchdrucks
in der Regnitzstadt und 1520 war sogar der ‚echte‘
Faust in Bamberg zu Besuch. Die gegenwärtige
Literaturlandschaft ist ebenfalls eine blühende: das
Internationale Künstlerhaus Villa Concordia, Poetry
Slams, das Literaturfestival Bamberg liest, bekannte
Autoren wie Paul Maar und die Bachmannpreisträgerin Nora Gomringer – das alles zeugt von einer
lebendigen literarischen Szene.
Das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia
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Platz da!
Was gerade in den Sommermonaten passieren
kann: Sie müssen schleunigst in die Vorlesung,
doch auf dem Fahrradweg steht eine orientierungslose Touristengruppe und versperrt Ihnen den Weg.
Solche Szenarien könnten bald der Vergangenheit
angehören. Studierende der Angewandten Informatik in Bamberg erforschen mit Hilfe moderner,
GPS-gesteuerter Auswertungssysteme das Verhalten von Touristen in Bamberg. Zu welchen Attrakti-
onen gehen sie? Die Ergebnisse dieser Studien sind
den Stadtplanern eine große Hilfe.
Dass Bamberg eine Touristenattraktion bleibt,
daran arbeiten Bamberger Wissenschaftler gleichwohl mit. Denkmalpfleger sorgen für den Erhalt
historischer Gebäude, etwa der AULA der Universität, ein altes Dominikanerkloster. Archäologen
finden immer wieder Spuren alter Zeiten, die uns
helfen, die Stadt besser zu verstehen.
Es ist viel geboten und es gibt viel zu entdecken
– aber in greifbarer Nähe sollten Sie die großartigen
Naturparks nicht verpassen, die zu jeder Jahreszeit
ihren Reiz haben.
Die Umgebung von
7
Bamberg hat viel zu bieten!
Subba!
Ein Schrei der Erleichterung erklingt vom Röthelfels
über den Buchenwald; der Bamberger Informatikstudent Bernd hat gerade einiges überwunden: den
inneren Schweinehund, eine leichte Höhenangst
und eine schwierige Stelle auf der Kletterroute. Der
Nördliche Frankenjura – allgemein „die Fränkische“
genannt – ist eines der größten Klettergebiete der
Welt. In der Fränkischen wird an mehr als 1.000
Felsmassiven und Türmen in über 10.000 Routen
gekraxelt.
Bamberg ist ein einzigartiger Ausgangspunkt
für Sportaktivitäten und Naturerkundungen. Die
angrenzenden Naturparks Fränkische Schweiz,
Haßberge, Steigerwald beziehungsweise das Obere
Maintal eignen sich hervorragend für Outdooraktivitäten aller Art.
Viele Ausflugsziele sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, und die Fahrradregion
Bamberger Land bietet eine Vielzahl an regionalen
und überregionalen Radwegen, die meist sehr leicht
zu befahren sind.
Das waren sieben Geschichten über Bamberg
und Umgebung – wann erleben Sie Ihre eigenen?
Gerade für Outdoor-Sportarten wie Klettern, Kajak- oder
Mountainbikefahren finden
sich optimale Voraussetzungen in den Naturparks.
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