Makro-Übung

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Makro-Übung
Übungsprogramm
1.
2.
3.
4.
Grundlagen
Klassisch-Neoklassische Theorien (K/ NK)
Keynesianische Theorie
Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik
Lehre der Makroökonomik
Definition: „Makroökonomik ist die Wissenschaft von „den gesamtwirtschaftlichen
Vorgängen“.
Makroökonomen sammeln Daten über Einkommen, Preise und Arbeitslosigkeit
und versuchen dann allgemeine Theorien und Modelle aufzustellen, welche die
betrachteten Entwicklungen erklären können.
Problemfelder:
Volkswirtschaftliches Einkommen
Inflation
Konjunktur
Wirtschaftswachstum
BIP
t
3 Schlüsselvariablen:
• Reales Bruttonationaleinkommen (BNE)
• Inflationsrate
• Arbeitslosenquote
Makroökonomik ist auch für Betriebswirtschaftliche Probleme relevant z.B. wie
beeinflusst die Konjunktur den Absatz oder wie beeinflussen Wechselkurse das
Auslandsgeschäft?
Ziele der Makroökonomik: 3 Hauptziele:
1. Beschreiben und erklären: Das ökonomische Geschehen erklären.
2. Prognostizieren: Aussagen über mögliche zukünftige Entwicklungen machen.
3. Politikberatung: Wirksamkeit der Wirtschaftspolitik verbessern.
Teilbereiche der Makroökonomik:
1. GS: geschlossene Volkswirtschaft d.h. kein Ausland
2. HS: 1) monetäre Außenwirtschaftstheorie
2) langfristige Betrachtung: „Wachstums- und Verteilungstheorie“
3) Kurzfristige Betrachtung: „Makroökonomische Theorie“
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1
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Makro-Übung
Abgrenzung zwischen Mikro- und Makroökonomie:
Mikro: Ausgangspunkt ist das einzelne Wirtschaftssubjekt
→ basiert auf dem ökonomischen Prinzip, d.h. Konsumenten und
Produzenten verhalten sich als optimaler
→ Nutzen- bzw. Gewinnmaximierung
Problemkreis: Allokation, d.h. Verteilung knapper Ressourcen
..
Makro: betrachtet nicht das einzelne Wirtschaftssubjekt, sondern „Aggregate“,
d.h. alle Haushalte (HH) und alle Unternehmen zusammen
→ HH-Sektor / Unternehmenssektor
Problemkreis: Konjunktur, Beschäftigung, Wachstum
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3
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VGR: makroökonomische, periodenbezogene, buchhalterische und zahlenmäßige
ex post-Darstellung des Einkommensverlaufs.
Aufgabe 1 (VGR)
a) Nennen Sie die beiden Größen, die das Bruttonationaleinkommen (BNE)
beschreibt. Wie kann das BNE zwei Größen gleichzeitig beschreiben?
Haushalte HH
Unternehmen U
Ein Produkt: Brot
Produktionsfaktor: Arbeit
Strom:
Bestand:
Größe im Zeitverlauf
Größe im Zeitpunkt
Löhne/Gewinne
Arbeit
HH
U
Brot
Ausgaben
•
Vermögen HH vs. Einkommen /Ausgaben → Stromgröße
Haushaltsdefizit vs. Staatsschulden
Stromgröße
Bestandsgröße
BNE: Gesamtheit der Einkommen, Summe der Ausgaben
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b) Welche alternativen Einkommenskonzepte zum BNE kennen Sie und welche
Bedeutung haben diese für die makroökonomische Analyse
BNE: Summe der volkswirtschaftlichen Endprodukte
Summe der wertschöpfenden Prozesse einer Gesamtwirtschaft
Vier Merkmale:
N
B
• Brutto vs. Netto → Y = Y – D
•
Inlandsprodukt [innerhalb der Ländergrenzen] vs. Nationalprodukt [von
einer Volkswirtschaft, z.B. Transrapid in China]
• Nominalprodukt vs. Realprodukt
Realprodukt:
Nominalprodukt
wenn steigt, keine Aussage über Mengen oder Preisänderung
Preisindex
steigt wegen Mengenänderung / konstante Preise
indirekte Steuern
• Faktorpreise vs. Marktpreise
Einkommen zu Marktpreisen = Einkommen zu Faktorpreisen + Tind. – Subventionen
Nettonationaleinkommen zu Faktorpreisen: „Volkseinkommen“
Bruttonationaleinkommen zu Marktpreisen: BNEM
zu Faktorpreisen
BNEM – Abschreibungen(D) = NNEM – Tind. + Subventionen = NNEF = Volkseinkommen
Oder:
BNE M
% Abschreibungen( D)
NNE M
%Tind .
+ Subventionen
NNE F = Volkeinkommen(V .E.)
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Aufgabe 2 (VGR)
a) Erläutern sie, wie das volkswirtschaftliche Einkommen von der
Entstehungsseite, der Verwendungsseite und der Verteilungsseite berechnet
werden kann.
Entstehungsseite (Konzentration auf Produktion)
∑ der Produktionswerte aller Sektoren
Bruttoproduktionswert(BPW)=
∑ der jährlichen Umsätze-Lagenrbestandsänderungen
Nettoproduktionswert(NPW)= BPW – Vorleistungen
Verteilungsseite
setzt sich zusammen aus:
x Konsum
x Investitionen
x Staatsaugaben
x Außenbeitrag (Exp.-Imp.)
Y:= C+I+G+(Exp.-Imp.) →
Definition: Y= BNEM
Verteilungsseite
beruht auf der personellen Gliederung
Definition:
NNEF = Euns + EU / Vermögen = VE
Lohnquote =
Euns
VE
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b) Es sei angenommen, dass Inlandsprodukt und Nationaleinkommen identisch
sind. Gegeben sind folgende Größen:
Subventionen
Direkte Steuern und Sozialabgaben
Bruttoanlageinvestitionen
Exporte
Arbeitnehmerentgelt
Importe
Staatsverbrauch
Transferzahlungen
Abschreibungen
Konsumausgaben
Indirekte Steuern und Abgaben
Vorratsveränderungen
70
1200
850
1320
2120
1310
750
750
590
3000
480
50
Berechnen Sie die private Ersparnis und das Unternehmens- und
Vermögenseinkommen.
Annahme: BIP= BSP
⇒ exakt: BIP= BSP:„Saldo Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen Inund Auszahlungen“
⇒ Ausgaben: Mrd. Euro
Unterschied zwischen amerikanischer und deutscher VBR:
⇒ USA: Y=C+I+G+(Ex.-Im)
⇒ BDR: Y= C Staat + C priv. + I Staat + I priv + ( Ex. − Im .)
Ziel: Berechnung von Ersparnis ( S pr )
S pr . = E verfüg . − C pr .
Berechnung des BNE über die Verwendungsweise:
BNE M = Konsumausgaben +(Bruttoanlage+ Vorratsveränderungen )+( Exporte - Importe )
BNE M =3000+(850+50)+(1320-1310)=3910 Mrd. Euro
1.Schritt:
Berechnung des VE ( NNE F ):
VE ( NNE F )= BNE M - Abschreibungen- indirekte Steuern und Abgaben+ Subventionen
VE ( NNE F )=3910-590-480+70=2910 Mrd. Euro
2.Schritt:
3.Schritt:
Berechnung des verfügbaren Einkommens ( Everfüg . ):
Everfüg . = VE –Anteil des Staates- direkte Steuern und Sozialabgaben + Transferzahlungen
Everfüg . =2910-0-1200+750=2460 Mrd. Euro
S pr . = E verfüg . − C pr .
S pr . =2460-(3000-750)=2460-2250=210 Mrd. Euro
Berechnung des Unternehmens- und Vermögenseinkommens:
VE = Euns + EU / Vermögen
⇒ EU / Vermögen = VE - Euns ( → Arbeitsnehmerentgelt )
EU / Vermögen =2910-2120=790 Mrd. Euro
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Aufgabe 4(Modelle)
a) Die Bäcker einer Stadt stellen seit einiger Zeit fest, dass sie weniger Brot als
zuvor verkaufen können. Woran könnte das liegen?
•
„Modelle sind vereinfachte Theorien und zeigen die wesentlichen
Beziehungen zwischen ökonomischen Variablen. Die exogenen
Variablen sind diejenigen Größen, die außerhalb des Modells bestimmt
werden. Die endogenen Variablen werden durch das Modell erklärt. Das
Modell zeigt, wie sich die Veränderungen einer exogenen Variablen auf
alle exogenen Variablen auswirken.“ (Makrw., Makroökonomik, S.8)
•
exogene Variablen vs. endogene Variable
exogene Variablen
endogene Variable
im Modell beeinflussbar und
werden dort bestimmt
von außen gegebene Werte/
Variablen
im Modell nicht veränderbar
Änderungen nur von außen möglich
•
Gleichgewicht
(nur methodisch): Zeitlicher Zustand mit Beharrungsvermögen.
→ im Laufe der Zeit wird sich GG-Zustand nicht verändern,
wenn exogene V. nicht verändert werden.
•
Stabilitäten
stabil
bei Störung kehrt
das System zum
GG alleine zurück
indifferent
altes GG wird nicht
von alleine erreicht
z
•
Störung
bewirkt
weitere Entfernung
vom GG
z
z
Statik, komparative Statik, Dynamik
Statik
Zeit als Konstante
kompar. Statik
Zeit als Parameter
N
!
0
N 12 N
•
instabil
2
0
ex-ante vs. ex-post
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Dynamik
Zeit als Variable
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Beobachtung : NF ↓
- Warum? →Veränderung exogener Größen (Einkommen, Preis
für Substitut ( Müsli) oder Kompliment.
•
Ziel: Aufstellung eines Modells zur Erklärung.
geplante NF-Funktion:
Q d = Q d ( PBrot , PMüsli , PWurst )
geplante AN-Funktion:
Q = Q ( PBrot , PMehl )
GG - Bedingung:
Q =Q
−
s
+
+
s
−
s
−
d
p
Qs
p 0∗
p1∗
•
ÜA
•
p1∗ ↓ , mit Q1d bewegt man sich aus GG
•
Q1d
Q1∗ Q0∗
Q0d
Q
Anpassungsprozess (Dynamik):
Veränderung von exogenen Variablen (Lageparameter)
→ Parameterverschiebung betreffender Kurve
→ Veränderungen von endogenen Variablen
→ Bewegung auf der Kurve
b)Wegen einer schlechten Ernte ist der Mehlpreis gestiegen. Welche
Auswirkungen könnte das auf den Brotpreis haben?
•
Mehl ist Produktionsinput
p
p1∗
p 0∗
Q1s
•
•
•
ÜNF
Q0∗ Q1∗
Q0s
Qd
Q
Kostensteigerung ( pMehl ↑ )
Rückgang des Angebots zu jeden Preis
exogene Veränderung eines Parameters verschiebt
die Angebotskurve
Kompr. Statik: Q0∗ ↓ Q1∗ , p 0∗ ↑ p1∗ , d.h.
Preiserhöhung ist zu erwarten →
Rückgang der verkauften Menge
Dynamik erklären:
→ ÜNF bei p 0∗ ; NFer unterbieten sich
⇒
p ↑ ; aufgrund der steigenden Preise
⇒
höheres Angebot
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.
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Aufgabe 5 (Wirtschaftsubjekte und Märkte)
a) Nennen Sie die Wirtschaftsubjekte in der makroökonomischen Analyse und
die ihnen zugeordneten Aktivitäten.
Unternehmen:
o
o
Haushalte:
o
o
Staat:
o
o
produzieren Güter
fragen Arbeitskräfte nach
investieren
konsumieren Güter
bieten Arbeitskräfte an
bilden Ersparnisse
konsumiert und investiert (fragt Güter nach)
erhebt direkte Steuern
nimmt Kredite auf
b) Beschreiben Sie die in Makroökonomik betrachteten Märkte.
Arbeitsmarkt:
Geplante Arbeitsnachfrage N d trifft auf das geplante Arbeitsangebot N s
→ Nominallohn w als Geldpreis der Arbeit N
Gütermarkt:
Geplantes Güterangebot Y s trifft auf die geplante Güternachfrage Y d
→ Preisniveau p als Geldpreis von Y
Kapitalmarkt:
Geplante Ersparnis S trifft auf geplante Kapitalnachfrage I
→ Zins i
xHandel von Wertpapieren
xKein Geld
Geldmarkt:
Untersuchung von Geldangebot / -Nachfrage
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Aufgabe 6 (Klassisch-Neoklassischer Arbeitsmarkt)
a) Leiten Sie die Nachfrage nach Arbeit unter der Annahme des
Gewinnmaximierungskalküls bei vollständiger Konkurrenz her.
1.Produktionsfunktion:
• U. produzieren das Gut Y (homogene Produktion)
Y wird in Gütereinheiten gemessen, d.h. Y ist eine reale Größe Input
Faktoren Arbeit N und Kapital K.
Kapital:= alle reproduzierbaren Güter, die zur Produktion anderer
Güter dienen.
in der makroökonomischen Abstraktion: Kapital ist ein homogenes
Gut, das mit dem produzierten Gut Y identisch ist.
• Aggregierte Produktionsfunktion: Y= F(N, K)
Zusammenhang zwischen Faktoreinsatz und Ausbringungsmenge
• Annahme: Y=F(N, K ), d. h. das Kapital ist konstant ⇒ Y=F(N)
so gesehen betrachten wir eine partielle Faktorvariation!
neoklassische Produktionsfunktion
∆ Y1 < ∆ Y 2
Y
geht durch Ursprung
∆ Y2
positive Grenzproduktivität (
∆ Y1
∂Y
)
∂N
(jede Erhöhung des Arbeitseinsatzes bewirkt
eine Produktionssteigerung)
⇒ 1. partielle Ableitung >0
fallende Grenzproduktivitäten
N
⇒ 2. partielle Ableitung <0
insgesamt: Y ist monoton steigend und konstant (da 2. Ableitung <0!)
2.Unternehmen:
• Annahme der Gewinnmaximierung
• vollkommene Konkurrenz → p, w, i sind gegeben und nur N ist variabel.
• geplante Gewinnfunktion des U.
∏ = F (N , K ) ∗ p − w ∗ N
d
−i∗ p∗K
• notwendige Bedingung für Gewinnmaximum:
∂∏
∂F
∂F
∂F w
=
= 0 ⇔ p∗
−w = 0 ⇔ p∗
=w⇔
∂N p
∂N
∂N
∂N
→ im Gewinnmaximum gilt: ⋅ Wertgrenzproduktivität = Nominallohn oder
⋅
w
Grenzproduktivität = Reallohn
d
bei N 1d < N opt
ist die Wertgrenzproduktivität
größer als Nominallohn
⇒ p∗
⋅
w
d
1
N N
p∗
d
opt
N
∂F
∂N
d
∂F
sinkt bis zum GG.
∂N
d
Bei N d > N opt
sind Entlassungen profitabel,
da Umsatzeinbussen < Lohnkostenreduktion
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3.Reaktion auf Änderung der Preise
• wegen Annahmen an die Produktionsfunktion gilt: die
Arbeitsnachfragefunktion ist eine fallende Funktion des Reallohns
w
p
∂F
muss steigen, damit die Maximierungsbedingung
∂N
•
( w ) steigt ⇒
•
erfüllt ist.
Aufgrund der Annahme, dass ∂F mit wachsendem Arbeitseinsatz sinkt
p
∂N
∂
F
(d.h.
steigt mit sinkendem Arbeitseinsatz) muss der Arbeitseinsatz
∂N
sinken.
w
⇒ Nd = Nd( )
p
−
w
p
Wenn U. mehr für Arbeitskraft bezahlen
muss, stellt er weniger ein
Nd
b) Warum steigt das Arbeitsangebot der Haushalte mit steigendem Reallohn?
•
•
•
bei der Wahl seines Arbeitsangebots wägt der HH die Vorteile der
Einkommenserhöhung gegen die Nachteile eines Verzichts auf Freizeit
ab. → Grenznutzen vs. Grenzleid
w
pro Arbeitseinheit erhält der Arbeiter den Lohnsatz w, mit dem er
p
Gütereinheiten kaufen kann.
w
mit steigendem Reallohn ( ) wird Arbeit gegenüber Freizeit
p
lohnender, d.h. der Grenznutzen nimmt zu, daher mehr Arbeit
angeboten. ( ⇒ Substitutionseffekt)
w
w
⇒ Ns = Ns( )
p
p
+
Ns
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c) Wie wird das Gleichgewicht auf dem Klassisch-Neoklassischem Arbeitsmarkt
erreicht?
w
p
w
p
• GG-Bedingung: N d ( ) = N s ( ) = N ∗
⇒2 Gleichungen, 2 Unbekannte
•
•
Im Arbeitsmarktgleichgewicht sind die Pläne der Haushalte und U.
kompatibel, d.h. miteinander vereinbar.
Vollbeschäftigung ist im makroökonomischen Sinne nicht gleich
statistischer Vollbeschäftigung.
→ es kann freiwillige AL geben, nämlich wenn ein HH
w
p
den Reallohn ( ) ∗ subjektiv als zu niedrig empfindet!
⇒ Was passiert bei einer Abweichung?
w
p
w
( )
p
AÜ
Ns
•
Nd >Ns
→ Unternehmer unterbieten sich gegenseitig, solange bis
w
( )∗
p
w
( )0
p
w
w
( ) > ( )∗ ⇒ Übernachfrage nach Arbeit:
p
p
das Niveau ( w)∗ erreicht ist.
p
•
ÜNF
N
∗
Nd
Nd <Ns
→Arbeitslose unterbieten sich gegenseitig, solange bis
N ,N
d
w
w
( ) < ( )∗ ⇒ Überangebot an Arbeit:
p
p
s
w
( )∗ erreicht wird.
p
⇒ Fazit: Im Arbeitsmarkt-GG des K-NK-Modells gibt es keine unfreiwillige
Arbeitslosigkeit
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Makro-Übung
Aufgabe 7 (Klassisch- Neoklassischer Kapitalmarkt)
a) Leiten Sie den Verlauf der neoklassischen Investitionsfunktion her.
Kapitalnachfrager sind alle U mit ihrer Investitionsnachfrage I.
Berechnung des optimalen Kapitalstocks K ∗
_
∏ = F (N , K ) ∗ p − w ∗ N d − i ∗ p ∗ K
wieder sind w, p, i gegeben (→ vollkommene Konkurrenz)
⇒ ableiten um Gewinn zu maximieren!
!
∂∏
∂F
∂F
= p∗
− 0 − i ∗ p =0 ⇔ p ∗
= i ∗ p
∂K
∂K
∂K
⇔
∂F
=i
∂K
Im Optimum gilt, dass die Grenzproduktivität des Kapitals dem Zins i entspricht.
U hat Kapitalstock K 0 und mit dieser Investition, die ich tätige, möchte ich zu
K ∗ kommen.
Die Investition führt zum optimalen Kapitalstock K ∗
⇒ I= K ∗ - K 0
K 0 = vorhandener Kapitalstock
Y
K ∗ = optimales Kapitalstock
Wie hergeleitet hängt die Höhe des optimalen Kapitalstocks von Zins i.
Behauptung: Der gewünschte Kapitalstock ist umso höher, je niedriger der
Zinssatz i ist.
∂F
Begründung: wie beim Arbeitseinsatz gilt auch beim Kapitaleinsatz: x
>0
∂K
∂2F
x 2 <0
∂K
∂F
des
Je höher der Zins i ist, desto höher muss auch die Grenzproduktivität i =
∂K
Kapitals sein.
Eine höhere Grenzproduktivität erfordert einen geringeren
optimalen Kapitalstock. Dieses bedeutet eine niedrigere
∗
Investition (I= K - K 0 )
K
Umgekehrt: Je niedriger der Zins i, desto größer ist die Investitionsnachfrage I
⇒ I = I (i )
(negativ korreliert)
−
Sei K 0 =0 (d.h. kein Anfangskapital) ⇒
I= K ∗
Y
Die Investition steigt, da der Zinssatz sinkt!
I2
i
i1∗
I 1K
∗
1
K 2∗
K
I2
I
i2∗
I1
Makro-Übung
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b) Begründen Sie den Verlauf der neoklassischen Sparfunktion.
Kapitalanbieter sind die Haushalte mit ihrer Ersparnis S
Ersparnis S bringt Zins i als Risikoprämie
Verhaltensannahme: Mit steigenden Zins i steigt die Ersparnis S der HH.
(Argument: Opportunitätskosten des Konsums)
(positiv korreliert)
⇒ S = S (i )
i
+
S
c)Wie wird das Gleichgewicht auf dem Klassisch-Neoklassischen Kapitalmarkt
erreicht?
i
S (i )
+
i1
i
ÜA
i 1 > i ∗ :ÜA an Kapital, d.h. S>I
⇒ Sparer unterbieten den Marktzins bis i= i ∗
∗
I (i )
−
∗
I ,S
∗
i
I ,S
S (i )
+
i 2 < i ∗ :ÜNF nach Kapital, d.h. S<I
i∗
i2
ÜNF
I ∗,S∗
I (i )
−
I ,S
⇒ rationierte Investoren überbieten den
∗
Marktzins bis i= i gilt.
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Makro-Übung
Aufgabe 9. (Klassisch- Neoklassischer Geldmarkt)
a) Definieren Sie Geld und beschreiben Sie ihre Funktionen.
Definition nicht eindeutig
Unter Geld versteht man Aktiva (Vermögen), mit denen marktliche Transaktionen
abgewickelt werden können.
Unterschiedliche Abgrenzungen möglich, z.B. nach den Liquiditätsaspekt:
M 1 = Bargeld + Sichtguthaben (Girokonto)
M 2 = M 1 + kurzfristig kündbare Guthaben
M 3 = M 2 + Spareinlagen
Geldmengendefinition für das neoklassische Modell nicht von Bedeutung (d.h. es
wird nicht zwischen Gelddefinitionen unterschieden, sondern es gibt eine
abstrakte Geldmenge M).
Zur Erinnerung: Geld trägt im KNK-Modell keine Zinsen.
Funktionen von Geld:
1) Tauschmittelfunktion:
Geld ermöglicht einen indirekten Tausch (keine
doppelte Übereinstimmung der Wünsche mehr nötig,
sondern nur einfache Übereinstimmung).
Geld dient als optimales Wertmassstab (sonst wären
2) Rechenmittelfunktion:
relative preise nötig → also die paarweise
Austauschverhältnisse der Güter zueinander)
3) Wertaufbewahrungsfunktion: Geld verliert sein Wert nicht (Kritik: Inflation).
Im K-NK-Modell ist die 3. Funktion nur eingeschränkt interpretierbar, da Geld dort
kein Zins trägt.
b) Erläutern Sie die Quantitätstheorie des Geldes.
bisher:
Realanalyse (z.B. Arbeitsmarkt: Reallohn, Arbeitseinsatz)
jetzt:
monetäre Analyse!
mit der Quantitätstheorie kann das Preisniveau erklärt werden.
• Preisniveau (hier): gibt als Ø-Preis aller Güter deren Austauschverhältnis zum Geld
an
→ Betrachte Geldangebot und Geldnachfrage um das Preisniveau zu
bestimmen
.
x Annahme:
Geldangebot:
.
Die Zentralbank gibt das nominale Geldangebot
exogen vor.
s
M =M (Einheit: Geldeinheit)
.
Konstante, jedoch immer noch eine Fkt!
⇒ sehr unrealistische Annahme
(z.B. Kreditschöpfungsprozess der Kreditinstitute in der
modernen Geldmarktwirtschaft)
x Transaktionsvolumen (Wertangabe aller in einer Periode
abgesetzten Güter) einer Volkswirtschaft in einer Periode: p ∗ Y
x Annahme: Ø Kassenhaltungsdauer ist exogen gegeben
.
.
Geldnachfrage:
.
.
(Zahlungsgewohnheiten);
.
Einheit: bezogen auf ein Jahr (z.B.
x Also: M =k ∗ p ∗ Y
d
.
1
= k →
4
→ wenn k = 1 , dann ist die
2
Umlaufsgeschwindigkeit = 2
immer <1)
16
Makro-Übung
!
GG-Bedingung für den Geldmarkt: M s = M d ⇔ M = k ∗ p ∗ Y (Cambridge-Gleichung)
• M und k sind per Annahme exogen
• Y bestimmt sich vom Arbeitsmarkt durch die Produktionsfunktion
⇒ nur p ist variabel!
M
p=
k ∗Y
M
Reale Geldmenge:
= k ∗Y
p
Interpretation für k=1: Die reale Geldmenge entspricht dem Gegenwert in
Gütereinheiten.
c) Erläutern Sie den Cambridge-Effekt.
Frage mit Blick auf Cambridge-Gleichung: Was passiert wenn M steigt?
M = k ∗ p ∗ Y AAntwort: p muss ebenfalls steigen, damit der Geldmarkt im GG
bleibt
• Also: Verdopplung der Menge ⇒ Verdopplung des Preisniveaus
Der Cambridge-Effekt liefert dafür eine ökonomische Erklärung:
⎯ Wenn M exogen wird, haben die Konsumenten mehr Geld als vorher.
⎯ Das zusätzliche Geld wird für zusätzliche Güternachfrage verwendet
M
⎯ Weil das Güterangebot fix ist bei Y ∗ , steigen die Preise bis gilt p =
k ∗Y
⎯ Alternativ: p erhöht sich solange, bis der reale Kassenbestand M
p
sein ursprünglichen Niveau erreicht hat.
d) Was versteht man unter „Neutralität des Geldes“?
Auf dem Arbeitsmarkt (realer Sektor) wird der Reallohn
w
p
bestimmt.
w
Der Nominallohn (monetärer Sektor) ergibt sich aus ( ) ∗ p = w , wobei p gemäß
p
der Quantitätstheorie bestimmt wird.
•
„ Dichotomie“:
⎯ der monetäre Sektor bestimmt also lediglich den
Nominallohn
⎯ Mengen und relative Preise bestimmen sich im realen
Sektor.
Merksatz:
das Güterangebot hängt nur von realen Größen ab.
⇒ Neutralität des Geldes.
⇒ Geld legt nur einen „Schleier“ über die realen Vorgänge:
Geld hat keinen intrinsischen (inneren) Wert, es wird
lediglich als Zahlungsmittel akzeptiert.
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17
Makro-Übung
Aufgabe 10 (Klassisch-Neoklassisches Gesamtmodell)
a) Stellen Sie das Klassisch-Neoklassische Modell graphisch dar und erläutern Sie
die Kurvenverläufe.
Im GG ergibt sich:
• Arbeitsmarkt:
Ns(
w
w
) und N d ( ) treffen aufeinander
p
p
(+)
• Produktionsfunktion:
• Geldmarkt:
w
( )∗ , N ∗
p
→
( −)
_
_
Y ∗ = F (N ∗ , K ) = F (N ∗ )
Y = F ( N , K ) , K konstant
→
⇒ Y ergibt sich durch Einsatz von N
⇒ N ergibt sich wiederum vom Arbeitsmarkt
M
(Quantitätstheorie)
k ∗Y
p=
(VB-Einkommen per Definition)
w
w∗ = ( ) ∗ ∗ p ∗
p
→
(Isoquante des Nominallohns)
S( i ) = I( i )
• Kapitalmarkt:
(+)
S ∗ , I ∗ , i∗
→
(−)
Der Kapitalmarkt ist unabhängig von allen anderen Märkten!
p
Nominallohn
w1
Geldmarkt
i
w2
w∗
p=
p∗
(
w
)
p
(
w ∗
)
p
Ns
p=
M
k ∗Y
Y
Y∗
N∗
Nd
Arbeitsmarkt
F(N)
Produktionsfunktion
N
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Kapitalmarkt
S
M
M
⇔Y d =
k ∗Y
k ∗Y
I
S, I
18
Makro-Übung
b) Welche Auswirkungen hat es, wenn die Sparneigung der Bevölkerung steigt?
S0
i
S1
S↑
ÜA
i 0∗
i1∗
• Erhöhte Sparneigung → Rechtsverschiebung der Sparkurve:
So erhöht sich auf S1 → bei jedem Zins wird mehr gespart
• Anpassungsprozess: bei i 0∗ : ÜA an Ersparnissen
⇒ S, I steigen → Die erhöhte Sparneigung hat keine
Auswirkungen auf die anderen Märkte!
S 0∗ , I 0∗ S 1∗ , I 1∗
S, I
c) Welche Auswirkungen hat es, wenn zu jedem Reallohnsatz mehr Arbeit angeboten
wird?
• Erhöhtes Arbeitsangebot, z.B. durch
Änderung der Präferenz oder der
Arbeitsmoral
• N s ( w ) verschiebt sich nach unten, denn
p
p
Nominallohn
w1
Geldmarkt
w2
w0∗ ∗
w1
p
p 0∗
p=
p1∗
w
( )
p
w w
( ) ∗0 ( )1∗
p p
ÜA
N 0s N s
1
Arbeitsmarkt
bei jedem Reallohn wird mehr Arbeit
angeboten
• ÜA an Arbeit → Unterbietungsprozess
→ ( w )∗ sinkt, N 0∗ steigt auf N1∗
M
k ∗Y
Y0∗ Y1∗
N
• Formale Begründung Md = k ∗ p∗Y
Wenn Y steigt, steigt die Geld-NF. Das
nominale Geld-AN M ist exogen
gegeben. Deshalb muss p sinken,
damit die Geld-NF wieder sinkt.
N 0∗
N 1∗
Nd
Y
Dadurch steigt Y0∗ auf Y1∗
Preisniveau sinkt auf p1∗
• Ökonomische Veranschaulichung: Weil
das Güter-AG im GG gestiegen ist,
F(N)
Produktionsfunktion
sinken die Preise. Reale Geldmenge
ist im GG größer als vorher.
• Im neuen GG ist der Nominallohn auf
w1∗ gesunken.
19
Makro-Übung
Aufgabe 11 (Klassisch-Neoklassisches Gesamtmodell)
a) In der Klassisch-Neoklassischen Modellökonomie gelte:
M=8
N s = 16
k= 1
I = 1-10i
Y = N 0,5
S = 15i
6
w
p
Berechnen Sie die Gleichgewichtswerte für den Reallohn, das Preisniveau, den
Nominallohn, den Realzins und den realen Konsum.
gesucht: ( w ) ∗ , p ∗ , w ∗ , i ∗ , C ∗
p
w
w
(i) N s ( ) = N d ( )
p
p
Gesamtmodell:
w ∗, N∗
)
p
→
(
(ii) Y = F ( N , K )
(iii) S ( i ) = I ( i )
→
→
Y∗
S ∗ , I ∗ , i∗
(iv) M = k ∗ p ∗ Y
w
(v) w = ( ) ∗ p
p
→
p∗
(+)
(−)
_
(+)
(−)
→ Herleitung der Arbeitsnachfrage ( N d ) aus dem Gewinnmaximierungskalkül der U
∂F ! w
=
∂N p
⇒
Y=F= N 0,5
1
−
∂F 1
= ∗N 2
∂N 2
⇒
1
2 Nd
=
Arbeitsnachfragefunktion
w
1
⇔ 2 Nd =
⇔
w
p
( )
p
Nd =
1
2∗(
w
)
p
⇔ Nd =
1
w
4 ∗ ( )2
p
→ GG auf dem Arbeitsmarkt
w
w
w
N s ( ) = N d ( ) ⇔ 16 =
p
p
p
→
N s = 16 ∗
→Y
∗
1
1
1
w
w
w
1
⇔ 16 ∗ ( ) 3 = ⇔ ( ) 3 =
⇔ ( )∗ =
w
4
64
p
p
p
4
4 ∗ ( )2
p
1
= 4 = N∗
4
= N∗ = 2
→ GG auf dem Kapitalmarkt: S ( i ) = I ( i )
(+)
(−)
!
15i =1 − 10i ⇔ 25i = 1 ⇒ i ∗ =
→S
∗
=
1
= 0,04 = 4%
25
15 3
= = 0,6
25 5
→Y = C + S ⇔ C
∗
= Y ∗ − S ∗ ⇔ C ∗ = 2 − 0,6 = 1,4
20
Makro-Übung
→ Cambridge-Gleichung M = k ∗ p ∗ Y
8=
1
1
p ∗ 2 ⇔ 8 = p ⇔ p ∗ = 24
6
3
→ Identität:
w
1
w = ( ) ∗ ∗ p ∗ ⇔ w∗ = ∗ 24 ⇔ w∗ = 6
p
4
⇒ So vorgehen wie im Modell!
Nach Neoklassischer Theorie konvergieren wir langfristig immer zu einem GG auf
dem Arbeitsmarkt
1929 (hohe Arbeitslosigkeit)
Keynes: Was stimmt an diesem
Modell nicht? Durch effektive Nachfrage, die auch zu niedrig sein kann, wird das
effektive Angebot ebenfalls geringer
Teufelkreis
Die Neoklassik: Saysche Theorem: Jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage
⇒ hier bei Keynes auf dem Kopf gestellt!!!
Vier wesentliche Abweichungen der Keynesianischen Theorie zur KNK-Theorie:
•
•
•
•
veränderte Konsumfunktion: C=C(Y)
modifizierte Investitionstheorie
Liquiditätstheorie des Zinses
Eventuelle Preis- und Lohnrigiditäten
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21
Makro-Übung
Aufgabe 12 (Konsum- und Sparfunktion)
a) Begründen Sie den Verlauf der makroökonomischen (keynesianischen
Konsumfunktion.
• Hypothese (von Keynes): Abhängigkeit des Konsums vom laufenden
Realeinkommen (absolute Einkommenshypothese)
• funktionaler Zusammenhang in der keynesianischen Konsumfunktion:
⎯ C=C(Y)
⎯ C und Y sind reale Größen, gemessen in Gütereinheiten
• Beachte: Y ist hier die einzige bedeutsame Bestimmungsgröße für C
• Widerspruch zur keynesianischer Theorie
⎯ dort:
simultane Planung von Konsum und Arbeitsangebot (und damit
des Realeinkommens) gemäß Präferenzen und Preissignalen.
⎯ dort:
Zusammenhang von Konsum und Realeinkommen nur über die
Budgetbeschränkung Y=C+S
⎯ dort:
Zins i ist die zentrale Determinante der KonsumSparentscheidung ( C = C (i ) , denn C = Y − S (i ) )
(−)
(+)
Eigenschaften der Konsumfunktion:
fundamental psychologisches Gesetz:
⎯
Zunahme des Konsums bei Einkommenserhöhung
⎯
Absolute Konsumzunahme stets geringer als zugrunde liegender
Einkommensanstieg
dC
dC
→ C' =
mit 0 <
< 1 (marginale Konsumquote)
dY
dY
'
Annahme: linearer Verlauf der Konsumfunktion C = C aut + C ∗ Y
⎯
Änderung von Caut → vertikale Verschiebung der Konsumfunktion
Änderung von C ' → Drehung der Konsumfunktion
graphische Veranschaulichung
⎯
C
C (Y )
Langfristig muss Caut allerdings Null sein, da
sich die Ersparnisse aufbrauchen, wenn man
kein Einkommen mehr hat.
Caut
Y
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22
Makro-Übung
b) Zeigen Sie den Zusammenhang zwischen Konsum- und Sparfunktion.
Ansatz: Ermittlung der Sparfunktion über die Budgetrestriktion
Y=C+S
dY dC dS
=
+
Ableitung nach Y
dY dY dY
1 = C' + S ' ⇔ S ' = 1− C'
→ marginale Konsum- und Sparquote addieren sich zu eins
Interpretation: Eine zusätzliche Einkommenseinheit kann entweder für Konsum
oder Ersparnis verwendet werden.
Herleitung der Sparfunktion → Y = C aut + C ' ∗ Y + S
→ S = Y − C ' ∗ Y − C aut
→ S = (1 − C ' ) ∗ Y − C aut
graphische Veranschaulichung
S
S
'
S(Y)
→ Wenn kein Einkommen, dann keine Ersparnis
⇒ langfristig Caut durch Ursprung
Caut
Y
Bemerkung: Caut kann nicht als Existenzminimum interpretiert werden
→ die Konsumfunktion ist bei niedrigem Realeinkommen
nicht stabil
→ langfristig muss C aut = 0 sein, da bei Null Produktion der
Konsum durch reales Entsparen finanziert wird, die
Ersparnis aber ist insgesamt aufgebracht.
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23
Makro-Übung
Aufgabe 13. (Einkommen-Ausgaben-Modell)
Nehmen Sie an. Die gesamtwirtschaftliche Konsumfunktion habe die Form
C (Y ) = C aut + C ' ∗ Y und die Investitionsfunktion sei eine positive Konstante.
a) Berechnen Sie den Gleichgewichtswert des Realeinkommens.
•
Annahme: konstante Investition und unausgelastete Kapazitäten (rezessive
Situation)
•
effektive NF (ex-ante): Y D = C aut + C ' ∗ Y + I
•
•
GG-Bedingung für Gütermarkt: Y = Y D
Einsetzen:
Y = C aut + C ' ∗ Y + I
•
auflösen nach Y:
Y − C ' ∗ Y = C aut + I ⇒ Y (1 − C ' ) = C
C +I
⇒ Y0 = aut '
1− C
Erkenntnisse: x GG auf dem Gütermarkt nur bei Y0
aut
+ I
Nur ein gleichgewichtiges
Realeinkommen!
x höchstens zufällige Übereinstimmung von Y0 und Y ∗
x Erklärung unfreiwilliger Arbeitslosigkeit durch Y0 < Y ∗
( Rückgang der Produktion und der Beschäftigung trotz eventuell
„richtiger“ Höhe des Einkommens)
x möglich: ursprüngliche Produktion von Y ∗ (= Y VB ) durch die U,
aber wg. Mangelnder Arbeitslosigkeit, da effektive NF zu
gering, Rückführung auf Y0 (keine Lagerproduktion)
YD
Y =YD
(GG-Bedingung)
Y D = C (Y ) + I
C (Y )
I
C aut
w
p
N
Y
Y0 Y ∗
d
N0
N∗
Ns
AL
F(N)
N
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24
Makro-Übung
alternative Darstellung des Einkommen-Ausgaben-Modells:
•
•
•
•
effektive NF
Budgetrestriktion
GG-Bedingung
Einsetzen
Y D = C (Y ) + I (i )
Y =C+I
Y =YD
C (Y ) + I (i) = C (Y ) + S (Y )
⇒
I (i) = S (Y )
S,I
S(Y)
I
Y
Y0
− C aut
Bemerkung: Je größer der autonome Konsum
und die marginale Konsumquote,
desto größer ist das
gleichgewichtige Realeinkommen.
b) Was versteht man unter Multiplikatorprozess?
einmalige Investitionserhöhung
YD
I
∆I
Y =YD
Y D = C (Y ) + I + ∆I
Y D = C (Y ) + I
∆I
∆I
t0
t1
Zeit t
Y0
•
•
•
•
•
•
Y
in Y0 erhöht sich die effektive NF auf Y D + ∆I
die Unternehmen orientieren sich mit ihrer Produktion immer an der effektiven NF
der Vorperiode
Y = Y0 + ∆I (Produktion d. U)
die effektive NF ist aber in dieser Periode wieder gesunder, da die Investitionen
wieder auf das ursprüngliche Niveau zurückgegangen sind.
⇒ Y sinkt in der nächsten Periode wieder (und zwar in gleichem Masse, in dem
die effektive NF in der Vorperiode gesunken ist)
⇒ langfristig wird wieder das alte Realeinkommensniveau Y0 erreicht
⇒ Strohfeuereffekt
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25
Makro-Übung
dauerhafte Investitionserhöhung (Multiplikatorprozess)
Y =YD
Y D = C (Y ) + I + ∆I
YD
I
∆I
Y D = C (Y ) + I
∆I
t0
Zeit t
Y0
•
•
•
•
Y00
Y
Anstieg der Investitionsvolumens um ∆I (vertikale Verschiebung der Y D -Kurve)
Primäreffekt:
Erhöhung der effektiven NF um ∆I und dafür Erhöhung der
Produktion um ∆I in der nächsten Periode: ∆ Y1 = ∆I
Sekundäreffekt: Einkommensanstieg führt zu Erhöhung der Ausgaben für den
Konsum in Höhe von C ' ∗ ∆I
⇒ effektive NF steigt noch einmal
⇒ Produktion steigt (in folgender Periode) erneuert: ∆ Y2 = C ' ∗ ∆I
⇒ kumulatives Prozess, der aber konvergiert, da C ' ∗ ∆ Y immer
kleiner, denn C ' < 1
⇒ wichtig: ∆ Y tendiert gegen einen Mehrfacher von ∆I
→ den Übergang von Y0 nach Y00 bezeichnet man als Multiplikatorprozess
Berechnung der Höhe des Multiplikators
(wie sich Einkommen erhöht, wenn sich
Investitionen um eine Einheit erhöhen)
Y0 =
1
(C aut + I )
1− C'
→ Ableitung nach
I:
dY0
1
=
dI
1− C'
Der elementare Multiplikator gibt an, wie stark
das Realeinkommen auf eine Änderung der
Investitions-NF reagiert
er hängt allein von der marginalen Konsumquote C ' ab.
Offenbar gilt: Je größer die marginale Konsumquote, desto größer ist der elementare
Multiplikator (Ausgaben für Konsum sollen möglichst groß sein, damit
Wirtschaft wächst)
• ⇒ Sparen ist nicht mehr zwingend, gesamtwirtschaftlich wünschenswert
(→ Erhöhung des Realeinkommens durch hohe Konsumquote)
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26
Makro-Übung
Aufgabe 14 (SAYsches Theorem)
a) Was besagt das SAYsches Theorem?
Aussage: Von der NF-Seite können langfristig keine Störungen des Güterangebots
bzw. der Produktion ausgehen.
• Salopp gesagt: „Jedes Angebot schafft sich seine NF“ d.h. die Summe aus
geplanten Angebot und geplanter NF stimmen überein
• Strenge Gültigkeit des Sayschen Theorems in einer Tauschwirtschaft (ohne Geld):
AG=NF ist hier eine Identitätsgleichung, denn jedes Angebot der Ware A bedeutet
im Tauschhandel zwangsläufig, dass der Anbieter eine andere Ware B eintauschen
möchte, so dass Angebot und NF in der Summe identisch sind.
• Problem in moderner Wirtschaft (mit Geld):
→ das Einkommen der HH wird nur zum Teil nachfragewirksam (→ Konsum)
→ Grund: Ersparnisbildung
→ Wie kann S trotzdem nachfragewirksam werden?
•
•
⇒ Durch eine Kompensation von S durch I
⇒ notwendig wäre S = I. (→Kapitalmarkt)
Zentrale Frage bezüglich der Gültigkeit des Sayschen Theorems:
Gibt es einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass der NF-Ausfall (Ersparnis) in
Form von Investitionen nachfragewirksam wird?
Hier wird der Zusammenhang zwischen Güter- und Kapitalmarkt deutlich:
Gütermarkt im GG ⇔ I = S ⇔ Kapitalmarkt im GG
b) Vergleichen Sie die Gültigkeit des Sayschen Theorems im neoklassischen
Modell und im Einkommen-Ausgaben-Modell (Keynes).
Gültigkeit des Sayschen Theorems:
KNK-Modell: → jedes Einkommen kann gleichgewichtig sein!
• Gesamtes Einkommen ist NF-wirksam, da der Kapitalmarkt im GG ist, also S ( i ) = I ( i )
(+)
•
(−)
Entscheidend: Zinsmechanismus führt zum Kapitalmarkt-GG und damit gleichzeitig zum
Gütermarkt-GG (nicht etwa ein Preismechanismus)
→ das Saysche Theorem gilt
• Kausalität im KNK-Modell (wie kommt dazu, dass das Saysche Theorem gilt):
Arbeitsmarkt → Beschäftigung → Sozialprodukt ist GG-Einkommen wegen des S.T.
E/A-Modell:
• Das S.T. war im KNK-Modell eine Schlussfolgerung aus der Interpretation des
Kapitalmarktes, d.h. die Ablehnung des S.T. erfordert die Kritik an der zinselastischen
Spar- und/oder Investitionsfunktion.
• Im Keynesianischen Modell: einkommensabhängige Konsum-/Sparfunktion!
1
• Folge:
Y0 =
(C aut + I ) → nur ein einziges GG-Einkommen, dass von der NF
1− C'
.
determiniert
→ S.T. gilt nicht (denn dieses besagt, dass theoretisch jedes Güterangebot
•
abgesetzt werden kann)
Umkehrung der Kausalität:
effektive NF → Güterangebot → dies ist GG-Sozialprodukt
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Makro-Übung
27
Aufgabe 15 (Keynesianische Investitionstheorie)
a) Zeigen Sie, dass der Marktzins und die Investitionsnachfrage negativ korreliert sind.
Wiederholung KNK-Modell:
• In der Klassischen Theorie:
I= K ∗ - K 0
• Kriterium, dass die Höhe der Investitionen stimmt: Grenzproduktivität
dY
= i , somit I = I (i )
des Kapitals
dK
(−)
Keynes: wieder I (i ) , aber andere Begründung
• Betrachte ein Investitionsprojekt
• Anfangsauszahlung A0
• erwartete EZÜ: Q0 , Q1 , … , Qn (subjektive Größe)
• Investition bedeutet: Verzicht der Anlage des Kapitals zum Marktzins i (sichere
Rendite)
• Sei r die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals (interne Zinsfuß). Der Zinssatz bei
dem der Barwert der EZÜ der Anfangsauszahlung A0 entspricht!
der Barwert gibt den auf die Gegenwert bezogenen Wert der zukünftigen EZÜ an.
Qn
Q1
Q2
+
+ ... +
2
(1 + k ) (1 + k )
(1 + k ) n
Berechnung der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals:
Qn !
Q1
− A0 + Q0 +
+ ... +
=0
(1 + r )
(1 + r ) n
Die Investition wird durchgeführt, wenn der interne Zinsfuß r größer als der
Marktzins i ist.
Bsp.: eine Maschine habe die erwartete Lebensdauer von 2 Jahren und kostet 1000
€. Der Investor erwartet Nettoeinkommen von 500 € im laufenden Jahr und
540 € im kommenden Jahr.
hier: Q0 +
•
•
1
500
540 !
=0 ⇔
=
⇔ r = 8%
1 + r 540
(1 + r )
Es wird eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals in Höhe von 8% erwartet. Beläuft
sich der Marktzins auf 7%, dann wird die Investition durchgeführt; beträgt er 9%, wird die
Investition unterlassen.
Berechnung von r:
•
− 1000 + 500 +
Betrachte mehrere Investitionsprojekte
• Alle Projekte mit r > i werden durchgeführt.
• Das Projekt mit dem höchsten r wird als erstes, das Projekt mit r = i wird als
→ Auflistung
letztes durchgeführt.
• Je höher i, desto weniger Projekte erfüllen die Bedingung r > i, desto niedriger ist
also das Investitionsvolumen I.
• I = I (i )
(−)
i
•
i1
i2
I (i )
(−)
I1
I2
I
28
Makro-Übung
• Unterschied zum KNK-Modell:
• Erwartungen über zukünftige EZÜ sind entscheidend → d.h. die
psychologische Komponente spielt eine entscheidende Rolle.
I = I (i ) nicht stabil:
•
(−)
•
•
Bei sehr unsicheren Erwartungen spielt der Zins bei der
Investitionsentscheidung keine Rolle mehr, d.h. falls die EZÜ sehr klein
sind, dann gilt r < i
I ist dann nicht mehr zinsabhängig und man spricht von einer
Investitionsfalle
i
I
b) Ein keynesianischer Investor erwartet für eine Investition mit dem Anschaffungswert
von 210.000 € im laufenden und im kommenden Jahr einen konstaten Ertrag von
110.000 €, der am Jahresanfang anfällt. Bei welchem Marktzins wird er investieren?
Berechnung des internen Zinsflusses r:
1
100.000
110.000
110.000 !
•
− 210.000 + 110.000 +
= 0 ⇔ −100.000 +
=0⇔
=
⇔ r = 10%
(1 + r ) 110.000
(1 + r )
(1 + r )
Interpretation:
bei i < 10% wird investiert
bei i = 10% ist der Investor indifferent
bei i > 10% wird nicht investiert
Aufgabe 16 (Keynesianische Kassenhaltungstheorie)
a) Aus welchen Gründen hält ein Anleger in der keynesianischen Theorie Geld, obwohl
es ihm keine Zinsen einbringt?
Schrittweise Geld-NF herleiten
•
Drei Motive, Geld zu halten:
• Transaktionsmotiv: LT = LT ( Y ) = k * P * Y
(+)
LV = LV ( Y , i )
•
Vorsichtsprinzip:
•
Spekulationsmotiv: (→ entscheidend zur Beantwortung dieser Frage)
Wertpapierhaltung vs. Geldhaltung
WP-Haltung:
Vorteil ist die Verzinsung → Zinsertrag
Nachteil ist das Kursrisiko
Geldhaltung ist besser als WP-Haltung, wenn der erwartete
Kursverlust größer ist als der Zinsertrag
Betrachte festverzinsliche Wertpapiere mit unendlicher Laufzeit
KW: Kurswert, d.h. der Preis zu dem das WP am Markt gehandelt
wird.
(+) (−)
Makro-Übung
→
29
Z: Verzinsung des Wertpapiers und zwar die nominale Verzinsung
Bsp: NW =100 €, feste Verzinsung von 10 % => Z = 10 €
i: Marktzins
Berechnung des Kurswertes: Z = KW ∗ i Bsp: Z = 5 €, NW = 100 €
Z
KW =
i = 4 % =>
i
4
KW ∗
= 5 ⇒ KW = 125€
100
Z
Der Kurswert KW und der Marktzins i verhalten sich invers (denn KW = )
i
Z
Jeder Investor erwatet einen
Erwarteter Kurswert: KW e = e
anderen Zins
i
Z Z
erwarteter Kursverlust: KW − KW e = − e
i i
Z Z
Geldhaltung ist besser als WP-Haltung, falls − e > Z
i i
1 1
1
Auflösen: − e > 1 | + e
i i
i
i
1
1
1
⇔ > 1 + e | ∗i ⇔ 1 > i + e ⇔ 1 > i (1 + e )
i
i
i
i
e
e
e
i
i
1+ i
⇔ 1 > i( e ) ⇔
>1⇔ i <
e
i
1+ i
1+ ie
ie
i
i<
und i e >
(statt i wird nach ie aufgelöst) sind äquivalent!
e
1− i
1+ i
Wenn diese Bedingung erfüllt ist, dann ist Geldhaltung besser als WPHaltung.
Intuition: Wenn i sehr niedrig ist, ist die Bedingung erfüllt, d.h. Geldhaltung
ist besser als WP-Haltung, denn:
wenn i sehr niedrig ist, dann sind die Kurswerte sehr hoch, d.h. das Risiko,
dass die Kurse abstürzen ist sehr hoch, so dass die erwarteten Kursverluste
extrem groß sind.
b) Ein Anleger steht vor der Entscheidung, ein festverzinsliches Wertpapier mit
unendlicher Laufzeit (Nennwert 100 €) zu einem aktuellen Marktkurs von 150 € zu
kaufen. Dies würde ihm einen Zinsertrag von 15 € pro Periode bringen. Da ihm sein
Anlagebetrag nur eine Periode zur Verfügung steht, würde er das erworbene Papier
nach einer Periode wieder verkaufen. Der Investor erwartet am Ende der laufenden
Anlageperiode eine Marktrendite von (i) 9% bzw. (ii) 11%.
Wird er unter diesen Bedingungen das Wertpapier kaufen? Bei welchem Marktzins ist
er gerade indifferent?
NW =100 €, KW =150 €, Z =15 €
Z
Z
15
KW = ⇔ i =
⇒i=
⇒ i = 0,1 = 10%
i
KW
150
i
i
Geldhaltung wird präferiert, wenn i e >
, also
= 0,111 = 11,1%
1− i
1− i
die Bedingung ist sowohl für ie = 9%, als auch für ie = 11% verletzt
Also wird kein Geld gehalten, sondern WP-Haltung wird präferiert
30
Makro-Übung
Beachte: obwohl ie > i(im Fall (ii)) wird trotzdem kein Geld nachgefragt
bei einem erwateten Zins etwas größer als 11% ist der Investor gerade indifferent.
c) Warum verläuft die aggregierte Nachfrage nach Spekulationskasse fallend im
Marktzins?
ie
i
bzw. i <
1− i
1+ ie
Anleger haben unterschiedliche Erwartungen über die zukünftige Zinsentwicklung
i
Wenn i steigt, steigt auch
1− i
Damit weiterhin Geld nachgefragt wird, muss auch ie steigen
Dieses erwarten aber nur wenige Investoren, weshalb die Geldnachfrage aus dem
Spekulationsmotiv zurückgeht
i
Für einen sehr niedrigen Zins imin gilt immer i e >
, d.h. alle Wirtschaftssubjekte
1− i
i
fragen Geld nach.
Bedingung für Geldhaltung: i e >
Bei einem niedrigen Zinssatz wird
viel Geld nachgefragt
imin
LS
Aufgabe 17 (IS-Kurve)
Gegeben seien die Konsumfunktion C = Caut + C’Y und die Investitionsfunktion
I = Iaut – m ∗ i.
a) Ermitteln Sie die IS-Kurve und stellen Sie sie graphisch dar.
Kreditfinanzierte Staatsausgaben sind Teil der effektiven NF.
jetzt: Zinsabhängige Investitionen, Zins ist hier aber endogen
Analytische Lösung:
Yd = C + I + G
Yd = Caut + C’ ∗ Y + Iaut – m ∗ i + G
GG-Bedingung : Y = Yd
Y = Caut+ C’ ∗ Y+ Iaut – m ∗ i + G
Y - C’ ∗ Y = Caut + Iaut – m ∗ i + G
1
Y=
∗ (C aut + I aut − m ∗ i + G ) → IS − Kurve
1− C'
IS-Kurve immer
Gütermarkt
Ist immer eine
Gleichung
es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie i und Y gewählt werden können,
damit der Gütermarkt im GG ist
Gliederung der IS-Kurve: Y = Y (i )
(−)
i
IS-Kurve
Y
31
Makro-Übung
b) Interpretieren Sie die IS-Kurve und erläutern sie die Aussage von Punkten, die nicht
auf der IS-Kurve liegen
•
•
•
Yd
Die IS-Kurve ist der geometrische Ort aller Realeinkommen-Zins-Kombinationen, bei denen
der Gütermarkt im GG ist.
Anders im F./H.: Vergesst das mit dem Kapitalmarkt
Graphische Veranschaulichung: sei dazu G = 0
•
Y =Yd
Y1d = C (Y ) + I (i1 )
Y0d = C (Y ) + I (i0 )
Y0
i
i0
Y
Y1
•
Die IS-Kurve fällt, denn mit
steigendem Zins i sinkt die
Investitions-NF, somit auch die
aggregierte (effektive) NF und damit
auch das GG-Einkommen Y.
Die alternative Herleitung der ISKurve: Yd = C(Y) + I(i)
Budgetrestriktion: Y = C(Y) + S(Y)
Y = Yd C(Y) + S(Y) = C(Y) + I(i)
S(Y) = I(i)
A (S>I)
i1
Die IS-Kurve fällt, denn mit steigendem
Einkommen Y steigt auch die Ersparnis, so dass
auch die Investitionen I steigen müssen, damit
der Gütermarkt im GG bleibt. Dies erfordert einen
fallenden Zins i.
B (I>S)
IS-Kurve
Y0
Y1
Y
S,I
I(i0)
i1 > i0
I(i1)
Y0
-Caut
Y1
Y
i
i0
i1
A
B
IS-Kurve
Y0
Y1
Y
32
Makro-Übung
Ungleichgewicht auf dem Gütermarkt:
• Merksatz: Ist man nicht auf der IS-Kurve, so erfolgt die Anpassung über das
Realeinkommen Y! Der Zinssatz i ist hier exogen!
• Punkt A: Y > Y0
Interpretation 1: ÜA auf dem Gütermarkt → Rückgang der Produktion bzw.
des Einkommens.
Interpretation 2: S > I: Ersparnis S muss sinken, also muss das Einkommen
Y sinken.
• Punkt B: Y > Y1
Interpretation 1: ÜNF auf dem Gütermarkt → Steigerung der Produktion
bzw. des Einkommens
Interpretation 2: I > S → Ersparnis S muss steigen, also muss das
Einkommen steigen.
• Das GG-Einkommen ist noch nicht eindeutig, da der Geldmarkt noch fehlt → LMKurve
Aufgabe 18 (LM-Kurve)
Die geplante volkswirtschaftliche Transaktions- und Vorsichtskasse LT + LV belaufe sich
auf 50% des Realeinkommens. Für die geplante Spekulationskasse gelte: LS = 100 – 25i.
Die Zentralbank stelle eine reale Geldmenge von 125 zu Verfügung
a) Ermitteln Sie die LM-Kurve und stellen Sie sie graphisch dar.
LT + LV = 50% des Realeinkommens [0,5 * Y]
LS = 100 * 25i
Geld-NF
M
Geld-AG
= 125
P
LM-Kurve: Geldangebot auf dem Geldmarkt → Geldmarkt soll Aussage zum Zins i
liefern!
Darstellung: i in Abhängigkeit von Y. i ist endogen → LM-Kurve: i in Abhängigkeit von Y.
Geld-NF aggregiert: L = LT + LV + LS
Hier: L = 0,5 * Y + 100 – 25i = Geld-NF
Geldmarkt-GG:
M
= L( Y , i )
(+) (−)
P
Hier: 125 = 0,5Y + 100 – 25i ⇒
(nur einsetzen)
(braucht auch Geldangebot)
Je höher der Zins, desto geringer die aggregierte Geld-NF
Y
1
− 25 = 25i ⇒ i = Y − 1 = LM − Kurve
50
2
i
Steigung 1
LM
50
50
-1
Y
wiso.ferit.info
33
Makro-Übung
b) Interpretieren Sie die LM-Kurve und erläutern Sie die Aussage von Punkten, die nicht
auf der LM-Kurve liegen
Die LM-Kurve ist der geometrische Ort aller Y, i-Kombinationen, die ein GG auf dem Geldmarkt
herstellen.
Graphische Herleitung über den Geldmarkt:
i
i
LM
(L<M)
i1
i1
i0
LY1
B
i0
LY0
M
P
A
L,
M
P
Y0
Y1
(L>M)
Y
LM-Kurve: GG auf dem Geldmarkt: Geld-Angebot und Geld-Nachfrage zeichnen und
dann auf den Geldmarkt übertragen.
→ Erhöhung der Geldnachfrage kann nur zurückgehen, wenn Nachfrage nach
Spekulationskasse sinkt → Zins muss steigen.
Die LM-Kurve steigt, dann wenn das Einkommen Y steigt, nimmt die Nachfrage
nach Transaktions- und Vorsichtskasse zu, so dass die NF nach Spekulationskasse
abnehmen muss, damit weiterhin ein GG auf dem Geldmarkt herrscht.
Dazu muss der Zins steigen.
Merksatz: Ist man nicht auf der LM-Kurve (liegt ein Ungleichgewicht auf dem Geldmarkt
vor), so erfolgt die Anpassung über den Zins i.
Beim Geldmarkt gibt es nur eine endogene Variable: Zins i !
Punkt A: ÜNF nach WP → Kurse steigen → Zinsen sinken!
Die Anpassung erfolgt über den Zinsmechanismus; „nicht“ über Y!
Punkt B: ÜA an WP → Kurse sinken → Zinsen steigen!
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Makro-Übung
34
Aufgabe 19 (IS-LM-Modell)
Güter- und Geldmarkt seien über das Realeinkommen und den Zins miteinander
verbunden.
a) Stellen Sie das IS-LM-Modell graphisch dar und interpretieren Sie es.
• IS-Kurve: Y in Anhängigkeit von i
Y(i)
• LM-Kurve: i in Abhängigkeit von Y
i(Y)
• Jetzt: sowohl Y als auch i sind endogen
• Die IS- und LM-Kurven bestimmen gemeinsam das GG-Einkommen und den GGZins. Das GG-Einkommen Y0 muss nicht mit dem VB-Einkommen Y*
übereinstimmen
i
Bei (Y0, i0) sind sowohl Gütermarkt als auch Geldmarkt im
GG.
LM
i0
IS
Y0
Y
b) Leiten Sie eine LM-Kurve für die quantitätstheoretische Geldmarktbeziehung der
neoklassischen Theorie her.
Neoklassischer Geldmarkt: Geld-NF ist zinsunabhängig denn Md = k ∗ p ∗ Y
M
M = k ∗ p ∗Y ⇔ Y =
Quantitätsgleichung:
k∗p
d.h. die neoklassische LM-Kurve verläuft senkrecht
i
LM
M
k∗p
Y
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35
Makro-Übung
c) Welchen Effekt hat eine Ausweitung der nominalen Geldmenge im keynesianischen
und im neoklassischen Fall?
1. Keynesianisches Modell
• Wichtig für das IS-LM-Modell: Das Preisniveau ist fix (exogen). Sonst hätte die LMKurve keine eindeutig bestimmte Lage
• d.h. eine nominale Geldmengenerhöhung impliziert eine Änderung der realen
Geldmenge im gleichen Maße.
i
i
M
)
P
M
LM ( )'
P
LM (
i0
i0
i0 ’
i0 ’
LY0
M
P
M
( )'
P
L,
M
P
Y0
Y1
Y
• Durch die gestiegene reale Geldmenge verschiebt sich die LM-Kurve nach rechts
• Insgesamt führt die Erhöhung der nominalen Geldmenge zu einem Anstieg des GGEinkommens Y und zu einem sinken des GG-Zinses i.
• Anpassungsprozess: Y steigt → NF nach LT und LV steigen (da die positiv irg. des
Realeinkommens korreliert sind) → i steigt damit LS sinkt.
Bei diesem Modell hat expansive Geldpolitik keine Wirkung
2. Neoklassisches Modell
• In der Neoklassik hängt die LM-Kurve vom Preisniveau ab.
• Cambridge-Effekt: Wenn M steigt, steigt p in gleichem Ausmaß.
• Dadurch sinkt die reale Geldmenge wieder auf das ursprüngliche Niveau.
• Zuerst verschiebt sich die LM-Kurve nach rechts, da sich die nominale Geldmenge
erhöht [ M ↑ ], sobald sich die Preise erhöht haben (Cambridge-Effekt), verschiebt
k∗P
sie sich aber wieder in die Ausgangslage [ M ↓ ].
i
k∗P
LM
M ↑
P↑
M
k∗p
Y
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36
Makro-Übung
d) Welchen Effekt hat eine Erhöhung kreditfinanzierter Staatsausgaben im
keynesianischen Fall
Durch die Erhöhung kreditfinanzierter Staatsausgaben verschiebt sich die IS-Kurve
nach rechts:
Yd
Y=Yd
Y1d = C (Y ) + I ( i0 ) + G1
Y2d = C (Y ) + I ( i1 ) + G1
G1 > G0
Y0d = C (Y ) + I ( i0 ) + G 0
i
Y0
Y1
Y1’
Y
LM
Anpassungsprozeß:
Y steigt Geld-NF steigt, da LT und LV steigen
i muss steigen, damit die Geldnachfrage aus LS
sinkt, damit man im GG bleibt
die Investitionen sinken
Yd ↓
i1
Gütermarkt im GG, aber Geldmarkt nicht
auf LM-Kurve kommen
Realeinkommen zurück auf Y1
i0
Y0
IS0
Y1 Y1’
Y sinkt
IS1
Zins
↑
Y
Insgesamt: Durch die Erhöhung der kreditfinanzierten Staatsausgaben steigt das GGEinkommen Y und der GG-Zins i.
partielles Crowding Out [priv. Investitionen sinken aufgrund der Zinssteigerung].
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Makro-Übung
Aufgabe 20 (Investitions- und Liquiditätsfalle)
Welche Auswirklungen hat es im IS-LM-Modell, wenn
a) die Investitionen nicht vom Zinssatz abhängen?
Investitionsfalle (B-K = senkrecht!):
• I reagiert im relevanten Bereich nicht auf Zinsänderungen, z.B. auf Grund
pessimistischer Erwartung [bzw. der EZU der Investitionen] (sehr niedrige interne
Verzinsung r)
• I ist damit exogen
Yd
Y=Yd
Y0d = C (Y ) * I (i0 ) = Y1d = C (Y ) + I (i1 )
Y0
i
Y
IS
i0
i1
Y0
Y
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37
38
Makro-Übung
b) die Zinselastizität der Geldnachfrage unendlich groß ist?
• Der Zinssatz sie fix bei imin
• d.h. im relevanten Bereich ist der Zinssatz sehr gering
• Spekulationsmotiv:
Da der Zinssatz sehr niedrig ist, sind die Kurswerte sehr hoch
es wird erwatet, dass die Kurse fallen
der erwatete Kurswert übersteigt den Zinsertrag
die Geldhaltung wird präferiert
unendlich starke Reaktion der Geld-NF auf den Zins.
• Die Geld-NF ist damit unendlich zinselastisch
• Y hat keinen Einfluss auf die Geld-NF, die Spekulationskasse ist entscheidend.
• Wirtschaftssubjekte nehmen jede Geldmengenerhöhung ohne Zinsänderung auf.
LM
i LY LY
0
1
i
imin
LM
imin
M
p
L,
M
p
Y0
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Y1
Y
Makro-Übung
39
Aufgabe 21 (Gesamtwirtschaftliche Nachfragefunktion)
a) Stellen Sie die gesamtwirtschaftliche Nachfragefunktion graphisch dar und erläutern
Sie Ihre Aussage.
• Im IS-LM-Modell: p fix
→ Berechnung eines GG für ein gegebenes PN p
• jetzt: Variation des Preisniveaus (PN) p
• Interpretation: Yd-Kurve gibt das GGige Realeinkommen des US/LM-Modells bei
verschiedenen Preisniveaus
→ andere Interpretation als in Mikro: dort: Zahlungsbereitschaft von
Wirtschaftssubjekten (Verhaltensaussagen)
• Alternative Interpretation: Die gesamtw. NF-Funktion ist der geometrische Ort aller
p,Y-Kombinationen, für die sowohl der Geld- und WP-Markt, als auch die NF-Seite
des Gütermarktes (EA-Modell) im GG sind.
p
Yd
Y
b) Leiten Sie die gesamtwirtschaftliche Nachfragefunktion graphisch aus dem IS-LMModell her.
graphische Herleitung:
p0 > p1 > p2
Yd
LM(p0)
LM(p1)
LM(p2)
IS
Y
p
•
Der Keynas-Effekt liefert die ökonomische
Erklärung für eine Bewegung auf der YdKurve, d.h. er liefert den Zusammenhang
zwischen p und Yd
• Keynes-Effekt:
(1.)
( 2.)
M
p ↓ → ↑→ B d ↑→ KW ↑→ i ↓ → I ↑→ Y d ↑
p
• Der Keynes-Effekt ist 2-fach störanfällig:
(1.) Liquiditätsfalle
(2.) Investitionsfalle
p0
p1
p2
Yd
Y0 Y1 Y2
Y
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Makro-Übung
c) Leiten Sie die gesamtwirtschaftliche Nachfragefunktion analytisch her, wenn
folgendes Modell gegeben ist:
L(Y,i) = 1,5Y – 100i
S(Y) = 0,2Y
I(i) = 4-40i
M = 24
analytische Herleitung:
IS-Kurve:
um einsetzen
zu können
S ( Y ) = I ( i ) ⇔ 0,2Y = 4 − 40i ⇔ Y = 20 − 200i
(+)
(−)
⇒i=
0,2Y − 4
oder: i = 0,1 − 0,005Y
− 40
24
24
M
⇔ 1,5Y − 100i =
⇔ −100i =
− 1,5Y
p
p
p
24
1,5
1,5Y
24
Y ⇔i=
⇔i=
+
−
100 100 p
− 100 p 100
LM-Kurve: L(Y , i ) =
Yd-Kurve:
1,5Y − 100(0,1 − 0,005Y ) =
2Y =
24
24
⇒ 1,5Y − 10 + 0,5Y =
p
p
24
12
+ 10 ⇒ Y d = + 5
p
p
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40
41
Makro-Übung
Aufgabe 22 (Gesamtwirtschaftliche Angebotsfunktion)
Ermitteln Sie graphisch den Verlauf der gesamtwirtschaftliche Angebotsfunktion bei
a) flexiblem Nominallohn
•
•
•
•
Zusammenhang zwischen Güterangebot (Produktion) und Preisniveau p
Produktion ist über die Produktionsfunktion mit der Beschäftigung verbunden (wie
im KNK-Modell)
w
Die Beschäftigung hängt aber vom Reallohn
ab.
p
Zwei Fälle:
(analog zur Neoklassik) flexibler Nominallohn w.
Reallohn konstant auf VB-Niveau; w passt sich an, d.h.
w
∆p = ∆w , somit gilt: ∆ = 0 !
p
Y = Y(N) konstant
starrer Nominallohn w
w
wenn p sich ändert, muss sich
ändern.
p
Änderung von p hat Auswirkung auf die Beschäftigung:
_
w
N = N ( ) = N d ( p)
p
(+)
d
d
(−)
Output hängt von p ab: Y = Y ( p )
(+ )
a) w flexibel
w0 w1
p
YS
p0
p1
w
p
Y*
w
( )*
p
Y
N*
NS
Nd
_
Y = F (K , N )
N
42
Makro-Übung
b) starrem Nominallohn
Merke: Die kürzere Seite beschränkt die
Beschäftigung
_
w
p
p1
p*
YS
p0
w
p
w
( )0
p
w
( )*
p
Y
Y*
w
( )1
p
N*
NS
Nd
_
F (K , N )
N
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43
Makro-Übung
Aufgabe 23 (Allgemeines Keynesianisches Modell)
a) Stellen Sie das allgemeine Keynesianische Modell graphisch dar und interpretieren Sie
es.
•
Bei F/H: „allgemeines Modell“ = VB-Fall
aber: der VB-Fall ist nur ein Spezialfall
besser: „keynesianisches Totalmodell“
•
Dieses umfasst alle Fälle:
Keine Investitionsfalle, keine Liquiditätsfalle, flexible Löhne (es herrscht
immer VB)
Investitionsfalle
Liquiditätsfalle
Starre Löhne
•
Das Totalmodell bringt gesamtwirtschaftliche Angebots- und
Nachfragefunktionen zusammen
p ist endogen (im Gegensatz zum IS/LM-Modell)
•
Gemeinsame Betrachtung aller Märkte (vgl. Neoklassisches Gesamtmodell):
Gütermarkt
Geld- und Wertpapiermarkt
Arbeitsmarkt
•
„Neoklassische Synthese“, d.h.
Angebotsseite ist analog zur Neoklassik
Nachfrageseite ist Keynesianisch (IS-LM-Modell, Yd-Kurve)
i
a) VB-Fall
LM(p*)
•
i*
IS
p
Y
Y*
YS
w*
p*
w
p
Yd
w
( )*
p
Y
Y*
N*
NS
_
Nd
N
F (K , N )
Makro-Übung
•
•
•
44
im IS/LM:
→ Geld-NF ist zinselastisch, d.h. keine Liquiditätsfalle
→ Investitions-NF ist zinselastisch, d.h. keine Investitionsfalle
Yd hat fallenden Verlauf [ökonomisch: Der Keynes-Effekt ist nicht
unterbrochen].
Arbeitsmarkt: → Angebot und NF bestimmen den Reallohn (fix)
→ Nominallohn ist flexibel und passt sich an jedes Preisniveau an
senkrechter Verlauf der YS-Kurve
Interpretation: Unter den getroffenen Annahmen:
• Bestimmt der Arbeitsmarkt das Beschäftigungsniveau und den Reallohn (wie im
neoklassichen Fall)
•
keine Unterbeschäftigung möglich
• durch die Beschäftigung ist über die Produktionsfunktion das Produktionsniveau
(= Realeinkommen Y) festgelegt.
• Die Yd-Kurve bestimmt das Preisniveau → dieses Preisniveau legt die Lage der
LM-Kurve eindeutig fest, so dass Ys = Yd
• Die Kausalität ist analog zum neoklassischen Modell
• Das Says’sche Theorem gilt
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45
Makro-Übung
b) Ermitteln Sie graphisch die Gleichgewichtswerte der endogenen Variablen im
allgemeinen keynesianischen Modell
(i)
beim Vorliegen einer Investitionsfalle,
(ii)
beim Vorliegen einer Liquiditätsfalle,
(iii) bei starrem Nominallohn.
Unterbeschäftigungsfälle:
• Unterbeschäftigung kann, muss aber nicht auftreten
• Zwei Möglichkeiten:
1) Yd vertikal (preisunelastisch)
2) Ys preiselastisch (starrer Nominallohn)
1. Fall: Yd-Kurve vertikal:
p
w
p
Yd
Y0
YS
Y*
N0
AL
N*
NS
_
Nd
• Es kommt zu (unfreiwilliger) AL,
da die gesamtwirtschaftliche NF
zu gering ist (Y0 < Y*)
• U stellen nicht mehr Arbeiter als
nötig um Y0 zu produzieren ein.
Saysches Theorem gilt nicht!
Die NF auf dem Gütermarkt
bestimmt die BEschäftigung
F (K , N )
N
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Y
46
Makro-Übung
2. Fall: Ys-Kurve preiselastisch:
S
• Preiselastische Y bei fixiertem
p
_
_
Nominallohn
Yd
w
w
• w kann sich nicht mehr
p
unabhängig von p auf dem
Arbeitsmarkt bilden!
S
• Y würde sich zurückkrümmen
YS
p*
_
p0
w
p
w
( )0
p
w
( )*
p
Y0
N0
Y*
Y
• w ist umgekehrt proportional
p
zum PN p
AL
N*
NS
_
d
F (K , N )
N
N
• Da die Beschäftigung vom Reallohn ( w ) abhängt, hängt sie hier von p ab.
p
Output hängt vom Preisniveau p ab. (d.h. steigender Verlauf der YS-Kurve)
nur für ein Preisniveau gilt YS = Yd
Begründung für eine vertikal verlaufende Yd-Kurve:
Investitionsfalle:
i
IS
Liquiditätsfalle:
LM(p0)
LM(p1)
i
IS
LM(p0) = LM(p1)
Y
Y
Y0
Y0 =Y1
p
p
Yd
p0
p0
p1
p1
Yd
Y
Y0 =Y1
Y
Y0
47
Makro-Übung
i
LY0 LY1
i
imin
M
p0
M
p1
i,
M
p
LM(p0) = LM(p1)
Y0
Y1
Y
• Bei Investitions- und Liquiditätsfalle ist der Keynes-Effekt unterbrochen.
kein Zusammenhang zwischen p und Yd.
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48
Makro-Übung
Aufgabe 24 (Geldpolitik)
Diskutieren Sie die folgende These:
Eine expansive Geldpolitik in Form einer Erhöhung der nominalen Geldmenge führt bei
keynesianischer Unterbeschäftigung zu einer Erhöhung des Realeinkommens und damit
zu einem Beschäftigungszuwachs.
expansive Geldpolitik in Form einer Erhöhung der nominalen Geldmenge, d.h. M↑
Geldpolitik im keynesianischen Totalmodell:
→ VB-Fall
(1)
→ Investitionsfalle
I
→ Liquiditätsfalle
(2)
II
→ starre Löhne
III
(1) Anmerkung: weitereichende Parallelen zum KNK-Modell!
Anpassungsprozess:
i
LM0
1.) M↑ → LM-Kurve verschiebt
M↑
sich nach rechts
2.) i↓ → I↑
→gesamtwirtschaftliche NF↑
3.) ÜNF auf Gütermarkt → p↑
4.) p↑ → M ↓
i0
LM1
p↑
i1
IS
p1
5.) → LM-Kurve verschiebt sich
nach links.
p
Y
YS
w1 w*
p1
w
p
Yd1
Yd0
p*
Y*
w
( )*
p
N*
NS
_
d
N
F (N, K )
N
→ Der Prozess dauert so lange, bis die LM-Kurve wieder ihre alte Lage erreicht
→ Keynes-Effekt leistet genau das, was der Cambridge-Effekt in der Neoklassik leistet
(M ∗ 2 => p ∗ 2)
→ Geldpolitik hat keine realen Auswirkungen:
w M
M↑, p↑, w↑ aber: Y, ,
bleiben konstant
p p
→ Genau wie in Neoklassik
49
Makro-Übung
→
(2) Fälle mit potentieller Unterbeschäftigung
I) Investitionsfalle
Anpassungsprozess:
1. expansive Geldpolitik verschiebt die LM-Kurve nach rechts
2. IS-Kurve bestimmt alleine das Realeinkommen Y → i↓ =/=> I↑
Keynes-Effekt ist unterbrochen; Zinssenkungen haben keinen Einfluss auf die
Investitions-NF und damit auch keinen Einfluss auf Yd.
es gibt keine Möglichkeit, die Yd durch expansive Geldpolitik nach rechts zu
verschieben → Geldpolitik ist unwirksam!
i
LM1
IS
LM0
MT
Y
p
w
p
Yd
YS
Y0
YVB
Y
N0
AL
NVB
NS
Nd
_
N
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F (N, K )
50
Makro-Übung
II) Liquiditätsfalle (nur IS-LM-Modell, Rest bleibt gleich!)
(Totalmodell wie bei Investitionsfalle)
i
IS
• Expansive Geldpolitik
LM1
LM0
MT
M
↑
p
LM-Kurve
verschiebt sich nach rechts.
Aber:
→ Keynes-Effekt ist unterbrochen
→ Wirtschaftssubjekte halten zusätzliche
Kasse ohne Wertpapiere nachzufragen
(Absolute Liquiditätspräferenz).
→ Dadurch ändert sich der Zins nicht!
→ Keine Änderung des Realeinkommens,
obwohl die Investitionen prinzipiell
zinselastisch sind.
imin
Y
Fazit: Geldpolitik ist bei Investitions- und Liquiditätsfalle unwirksame, da der KeynesEffekt unterbrochen ist.
III) Starre Löhne
i
LM
IS
LM1
M↑
p↑
Y
_
w
Y0
p
Yd
w
p
YVB Y1
YS
Yd1
w
( )VB
p
w
( )0
p
N0
Y0 YVB
Y
NVB
NS
Nd
N
_
F (N, K )
Anpassungsprozess:
1.) M↑ → M ↑ → LM-Kurve verschiebt sich nach rechts
p
2.) i↓ → I↑ → Yd ↑ [Yd0 → Yd1]
Makro-Übung
51
3.) durch steigende NF nimmt das PN zu.
w
4.) Flexible Reallöhne: p↑ → ↓ → Gütermarktangebot nimmt zu
p
5.) → GG-Einkommen steigt
→ durch die Erhöhung des PN verschiebt sich die LM-Kurve wieder etwas nach
links.
→ Geldpolitik ist wirksam (Y↑), wird aber durch höhere Preise bzw. geringere
Reallöhne „erkauft“
→ monetäre Änderungen haben reale Auswirkungen, d.h. ergibt hier keine
Dichotomie mehr.
→ AL kann hier bekämpft werden, dadurch dass die nominale Geldmenge erhöht
wird.
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52
Makro-Übung
Zusammenfassung zur Fiskalpolitik
i
LM1
LM0
i0
p↑
IS0
IS1
Y
p
_
YS
w
GG
p0
Yd0
Yd
p*
w
p
ÜNF
w
( )*
p
Y*
N*
NS
Nd
_
F (N, K )
N
VB-Fall → kreditfinanzierte Fiskalpolitik
1) Ausgangssituation zeichnen
2) G stiegt: Was bedeutet das für die IS-Kurve?
Y = Caut + C’ ∗ Y + I(i) + G
C + I (i ) + G
Y (1 − C ' ) = Caut + I (i ) + G ⇔ Y = aut
1− C
∆Y
1
1
=
⇔ ∆Y =
∗ ∆G
∆G 1 − C '
1 − C'
das ist die neue IS-Kurve
Elementarer Multiplikator
3) IS-Kurve verschieben, Zins konstant halten, man gelangt zu Punkt 1
4) Kein GG: i muss steigen! Begründung: G↑ → Y↑ → LT↑ → i↑, damit LS↓
I wird hierdurch verdrängt, so dass Y sinkt
→ man wandert zu Punkt 2 → IS-LM-GG
5) Bei altem PN gilt neues Realeinkommen aus dem IS-LM-Modell
→ Yd-Kurve verschiebt sich nach rechts (um weniger als IS-Kurve, da durch die
Zinssteigerung Investitionen verdrängt werden)
→ Man ist in Punkt 3
Makro-Übung
53
6) ÜNF auf dem Gütermarkt → p steigt → man wandert zum Punkt GG
7) Da p steigt, verschiebt sich die LM-Kurve nach links
→ neues IS-LM-GG bei Punkt GG.
8) Also: Y konstant, i steigt, p steigt, w steigt, Investitionen werden verdrängt, C bleibt
konstant.
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Makro-Übung
54
Steuerfinanzierte Fiskalpolitik
Was passiert jetzt mit der IS-Kurve?
Y = C + I + G, T = G, verfügbaresEinkommen : Y − T
C = C aut + C ' (Y − T )
Y = Caut + C ' (Y − G ) + I (i ) + G ⇔ (1 − C ' )Y = C aut + G (1 − C ' ) + I (i )
Y=
Caut + I (i )
+G
1 − C'
∆Y
= 1 ⇔ ∆Y = ∆G
∆G
→ Verschiebung der IS-Kurve im selben Ausmaß wie ∆G nach rechts.
1
→ siehe Zeichnung: anstatt
∗ ∆G nur noch ∆G !!!
1 − C'
Zeichnung funktioniert analog, allerdings schwächeres Ausmaß der Verschiebung der
IS-Kurve.
Insgesamt: Wirkungen sind analog zur Kreditfinanzierung, aber es wird auch Konsum
verdrängt und die Erhöhung von i und p ist schwächer.
∆G = 1
Grund für die Verschiebung der Yd-Kurve (hier die effektive NF-K.): wenn
∆T = 1
→ Güter-NF steigt um eine Einheit → NF sinkt um C’
→ Nettoeffekt ist positiv
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55
Makro-Übung
Investitionsfalle, Unterbeschäftigung, kreditfinazierte Fiskalpolitik
•
•
•
•
•
1
∗ ∆G nach rechts
1 − C'
Neues IS/LM-GG bei einem höheren Zins und höherem Realeinkommen
Neues Y bei konstantem PN
→ Yd-Kurve verschiebt sich nach rechts und zwar im selben Maß wie IS,
da die Investitionen nicht auf die Zinssenkung reagieren
Es kann mehr Arbeit eingesetzt werden, um das höhere Y zu produzieren
Also: Fiskalpolitik, es kommt zu Zinssteigerungen
IS-Kurve verschiebt sich um
i
IS
LM
1
∗ ∆G
1 − C'
Y*
p
d
YS=Yd
Y
w
p
Y
N0
Y0
Y
AL
_
F (N, K )
NS
Nd
N
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56
Makro-Übung
Investitionsfalle, Unterbeschäftigung, steuerfinanzierte Fiskalpolitik
•
IS-Kurve verschiebt sich um ∆G [nicht um
→ Yd und Y steigen um ∆G .
•
1
∗ ∆G !] nach rechts
1 − C'
→ Haavelmo Theorem
Ingesamt: Fiskalpolitik wirksam, es kommt zu Zinssteigerungen
Liquiditätsfalle, Unterbeschäftigung
i
IS
•
IS1
•
LM
•
Analoges Prinzip zur
Investitionsfalle
Hier: i ändert sich nicht,
deshalb keine Verdrängung
der Investitionen
Keditfinanzierte Fiskalpolitik
wirkt stärker
Y
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-UNBEKANNT-
-HinweisDies ist kein offizielles Skript und erhebt somit
keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
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Mit freundlichen Grüßen
Ferit Demir
57
Makro-Übung
Starre Nominallöhne
•
•
•
•
LM-Kurve verschiebt sich nach links → man kommt zum Punkt GG
Grund für steigendes Y: Durch gestiegenes PN sinkt der Reallohn
→ also wird mehr Arbeit nachgefragt
→ Güterangebot steigt
w
Also: N steigt, Zins steigt, p steigt,
sinkt
p
„Höhere Beschäftigung durch Inflation“.
i
LM1
LM
p↑
IS
1
IS1
Y
Y*
p
d
Y
_
w
1
YS
d
Y
GG
2
w
p
Y0
Y*
Y
N0
_
F (N, K )
NS
Nd
N
Wirtschaftlichkeit wirtschaftspolitischer Maßnahmen
Geldpolitik
KNK-Modell
VB
IF
LF
SL
○
○
○
○
++
Steuerfinanzierte
Fiskalpolitik
○
○
++
Haavelmo
Theorem
++
+
wiso.ferit.info
Kreditfinanzierte
Fiskalpolitik
○
○
+++
+++
++
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