Entwicklung eines iterativen Rekonstruktionsverfahrens für einen Medipix3-Computertomographen INAUGURALDISSERTATION Zur Erlangung des Doktorgrades der Fakultät für Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau vorgelegt von Jördis Lübke aus Lübz 2011 Erklärung an Eides Statt gemäß § 8 (1) 8. und 9. der Promotionsordnung I. Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus anderen Quellen direkt oder indirekt übernommenen Daten und Konzepte sind unter Angabe der Quelle gekennzeichnet. Insbesondere habe ich hierfür nicht die entgeltliche Hilfe von Vermittlungsbzw. Beratungsdiensten (Promotionsberater oder anderer Personen) in Anspruch genommen. Niemand hat von mir unmittelbar oder mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen. Die Arbeit wurde bisher weder im In- noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt. II. Die Bestimmungen der Promotionsordnung der Fakultät für Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften sind mir bekannt. Insbesondere weiß ich, dass ich vor Aushändigung der Promotionsurkunde zur Führung des Doktortitels nicht berechtigt bin. Ort, Datum Unterschrift Vorsitzender des Promotionsausschusses: Prof. Dr. T. Koslowski Referent: PD Dr. Michael Fiederle Korreferent: Prof. Dr. Arne Cröll Tag der Promotion: 12. Dezember 2011 für meinen Vater Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ........................................................................................................... 1 2 Die Computertomographie ................................................................................. 5 2.1 Grundlagen der Computertomographie ................................................................... 5 2.1.1 Aufbau und Funktionsweise einer Röntgenröhre ................................... 7 2.1.2 Wechselwirkung von Röntgenstrahlen mit der Materie ........................ 9 2.1.3 Lambeer-Beersches Gesetz....................................................................... 10 2.1.4 CT-Zahl (Hounsfield-Einheiten) ................................................................ 12 2.1.5 Anforderungen und Grundlagen eines CT-Detektorsystems............... 12 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion ......................................................................... 14 2.2.1 Radontransformation und gefilterte Rückprojektion (FBP) ................. 14 2.2.2 Fächerstrahlprojektion und Fächerstrahl-FBP ....................................... 20 2.2.3 Kegelstrahlprojektion (Der Feldkampalgorithmus) ............................... 22 2.2.4 Iterative Rekonstruktionsalgorithmen .................................................... 23 2.3 Beurteilung der Bildqualität in der Computertomographie................................. 31 2.3.1 CT-Werte und Homogenität ..................................................................... 32 2.3.2 Bildpunktrauschen und Signal-Rausch-Verhältnis................................. 32 2.3.3 Ortsauflösung ............................................................................................. 33 2.3.4 Kontrastauflösung ...................................................................................... 33 2.3.5 Dosis ............................................................................................................. 34 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung ............................... 37 3.1 Anforderungen an das Detektorsystem .................................................................. 38 3.2 Flachbilddetektoren in der medizinischen Bildgebung......................................... 40 3.2.1 Grundlagen direkt konvertierender Flachbilddetektoren .................... 40 3.3 Photonenzählende Detektoren / Medipix .............................................................. 42 3.3.1 Entwicklung / Generationen der Medipix-Familie ................................ 43 3.3.2 Einsatz des Medipix in der medizinischen Bildgebung ......................... 44 3.3.3 Aufbau des Medipix3 ................................................................................. 45 3.3.4 Messungen mit dem Medipix ................................................................... 46 4 Messaufbau ..................................................................................................... 49 4.1 Der Medipix3-Computertomograph ........................................................................ 49 4.1.1 Die Röntgenröhre ....................................................................................... 51 4.1.2 Zusätzliche Filtermethoden ...................................................................... 52 4.2 Micro-CT (CT Imaging: TomoScope® Synergy) ....................................................... 52 4.3 Objekte und Phantome ............................................................................................. 53 4.3.1 Homogenitätsphantom ............................................................................. 54 4.3.2 Barpattern-Phantom.................................................................................. 54 4.3.3 Niedrigkontrast-Phantom (Low Contrast Phantom) ............................. 55 Inhaltsverzeichnis 4.3.4 Drahtphantom (Wire Phantom) ............................................................... 55 4.3.5 Organische Messobjekte (Nacktmaus) ................................................... 56 4.4 Dosisleistungsmessgerät (PTW: Diados E) .............................................................. 56 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung ........... 57 5.1 Detektorstabilität ....................................................................................................... 57 5.1.1 Temperaturstabilität.................................................................................. 57 5.1.2 Langzeitstabilität ........................................................................................ 59 5.2 Vorverarbeitung der 2D-Messdaten........................................................................ 63 5.2.1 Flatfieldkorrektur ....................................................................................... 63 5.2.2 Ersetzen toter Detektorpixel .................................................................... 65 5.2.3 Berechnung der Schwächungskoeffizienten .......................................... 66 5.3 Zusammenfassung und Diskussion .......................................................................... 69 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion......................................................................... 71 6.1 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus ......................................... 72 6.1.1 Rotationsoptimierung................................................................................ 72 6.1.2 Erstellen und Filterung von Sinogrammen ............................................. 74 6.1.3 Adaption an die Systemgeometrie .......................................................... 78 6.1.4 NEC-Skalierung ........................................................................................... 81 6.1.5 Beschreibung des Rekonstruktionsablaufs (mTr-OSEM)...................... 82 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse ........................................................ 83 6.2.1 Betrachtungen der Aufhärtungseffekte.................................................. 84 6.2.2 Konvergenzbetrachtungen ....................................................................... 85 6.2.3 Dosisbetrachtungen ................................................................................... 91 6.3 Rekonstruktionsergebnisse Kacheltechnik ............................................................. 95 6.4 Vergleich der Rekonstruktionsergebnisse mit kommerziellem Gerät ................ 96 6.5 Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................ 100 7 Zusammenfassung .......................................................................................... 105 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................... 109 Glossar .................................................................................................................. 113 Liste der verwendeten Symbole ............................................................................. 115 Literatur ................................................................................................................ 117 Publikationen und Konferenzbeiträge .................................................................... 125 Danksagung ........................................................................................................... 127 8 1 Einleitung „Daß ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält.“ Faust. Der Tragödie erster Teil, J. W. Goethe, 1808 Schon seit jeher interessiert die Menschen das Unbekannte - das was man nicht auf den ersten Blick sehen kann. Die Computertomographie offeriert zwar nicht die Möglichkeit das Innere der Welt zu erblicken, bietet aber eine gute Gelegenheit für einen Blick in den inneren Aufbau des Menschen. In der heutigen diagnostischen Bildgebung ist die Computertomographie gerade deshalb unentbehrlich geworden. Den Grundstein für die Entwicklung des CTs legte W. C. Röntgen 1896 mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen [1]. Die zweite Basis für die Computertomographie wurde im Jahr 1917 durch die Entwicklung der Radontransformation gebildet [2]. Erste medizinische Anwendung gehen auf den Physiker A. M. Cormack zurück, der zwischen 1957 und 1963 eine Methode entwickelte, die durch Transmissionsmessungen die Absorptionsverteilung im menschlichen Körper bestimmen konnte [3]. Die Weiterentwicklung und Verfeinerung dieser Algorithmen erfolgte durch G. N. Hounsfield, der 1972 den ersten CT-Scanner vorstellte und dafür gemeinsam mit Cormack einen Nobelpreis in Medizin erhielt [4]. Mit der Entwicklung des Spiral-CTs durch W. A. Kalender wurde 1990 ein erneuter Innovationsschub ausgelöst [5]. Seitdem erfolgt eine ständige Weiterentwicklung der computertomographischen Bildgebung bezüglich der Röntgen-, der Detektor- und der Gerätetechnologie sowie bezüglich neuer Rekonstruktionsverfahren. Spricht man von einer computertomographischen Untersuchung so geht das einher mit der Frage nach der genutzten Röntgendosis. Diverse Forschungsgruppen beschäftigen sich mit einer weiteren Reduzierung der Dosis ohne einen Verlust an Bildinformation und Bildqualität. Das größte Potential bezüglich einer Dosiseinsparung hat die Verbesserung und Nutzung rauschminimierter Rekonstruktionsalgorithmen sowie die Weiterentwicklung der Röntgendetektoren [6]. 1 1 Einleitung Eine einfache Dosisreduktion resultiert in der Regel allerdings in einem erhöhten Bildrauschen und führt zu einer schlechteren Erkennbarkeit von Niedrigkontrastobjekten und kleinen strukturellen Details. Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit ein statistischer Rekonstruktionsansatz, basierend auf dem OSEM-Rekonstruktionsalgorithmus (ordered subset expectation maximization), vorgestellt [7]. In der Routine-CT-Bildgebung konnte mit ähnlichen Verfahren der CT-Dosisindex um bis zu 65% bei gleicher Bildqualität reduziert werden [7]. Des Weiteren wird für die Detektion der Röntgenstrahlung der Medipix3 genutzt [9]. Der Medipix ist ein hybrider photonenzählender Detektor, der hier in Verbindung mit Silizium als Detektormaterial Anwendung findet. Durch die photonenzählende Eigenschaft des Medipix3 erfolgt keinerlei Wichtung der eintreffenden Röntgenstrahlung. Die Möglichkeit der Nutzung von Energieschwellen bietet eine rauschminimierte Datenakquisition bei einer, im Vergleich zu Szintillationsmaterialien, hohen Sensitivität und Ortsauflösung. Ziel dieser Arbeit war es einen Rekonstruktionsalgorithmus zu entwickeln, der zum einen für niedrige Dosen und zum anderen für die Anwendung in Verbindung mit dem Medipix3 geeignet ist. Für die tomographischen Messungen sollte ein bestehender tomographischer Messplatz genutzt und der Algorithmus an die Geometrie des Systems adaptiert werden. Zudem sollte eine Abschätzung des Medipix für einen Einsatz in der medizinischen Bildgebung erfolgen. Diese Arbeit gliedert sich hierzu wie folgt: In Kapitel 2 wird auf die computertomographischen Grundlagen, speziell der Bildrekonstruktion, sowie die Parameter für die Beurteilung der Bildqualität eingegangen. Die Anforderungen, die an Detektorsysteme im medizinischen Umfeld gestellt werden, werden in Kapitel 3 definiert. Dabei werden die Grundlagen und die diagnostischen Anwendungsmöglichkeiten von Flachbilddetektoren und photonenzählenden Detektoren, speziell dem Medipix3, detailliert dargestellt. In Kapitel 4 erfolgt eine Beschreibung des tomographischen Messplatzes und der experimentellen Gegebenheiten. Des Weiteren wird ein kommerzielles Micro-CT vorgestellt, das in Kapitel 6 dem Vergleich der erzielten Rekonstruktionsergebnisse dienen soll. In Kapitel 5 werden Ergebnisse zweidimensionaler Messungen vorgestellt. Hier wird auf Abbildungseigenschaften und die benötigten Vorverarbeitungen der Daten für eine anschließende Rekonstruktion eingegangen. 2 1 Einleitung Das Kapitel 6 beschreibt Resultate der tomographischen Rekonstruktion und die notwendigen Adaptionen und Optimierungen des entwickelten Algorithmus. Hier erfolgt eine Betrachtung bezüglich der Dosisminimierung und ein Vergleich der tomographischen Rekonstruktionsergebnisse mit denen des kommerziellen Micro-CTs. In der Zusammenfassung wird ein Überblick über weitere Entwicklungsmöglichkeiten gegeben. Den vorgestellten Kapiteln folgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse, das Literatur-, Abbildungs- und Abkürzungsverzeichnis. 3 2 Die Computertomographie Inhaltsangabe 2.1 2.2 2.3 Grundlagen der Computertomographie ....................................................... 5 Grundlagen der Bildrekonstruktion............................................................ 14 Beurteilung der Bildqualität in der Computertomographie ......................... 31 Im November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen eine Strahlung, die selbst lichtundurchlässige Objekte durchdringt [1]. Ehrenhalber wird diese Strahlung heutzutage als Röntgenstrahlung bezeichnet und bildet die Grundlage für die moderne radiologische Diagnostik. Zunächst fanden Röntgenstrahlen ihre erste medizinische Anwendung in der konventionellen Röntgenaufnahme. Hierbei erfolgt eine Projektion des zu untersuchenden Objektes auf einen Röntgenfilm, wobei sich die in Strahlrichtung hintereinanderliegenden anatomischen Strukturen superpositionieren. Nachteil dieser bildgebenden Methode ist, dass kein Rückschluss getroffen werden kann, ob die sichtbare Schwächung der Röntgenstrahlen aus einer größeren Schichtdicke (dickeres Objekt) oder aus einer erhöhten Absorption (Material mit größerer Dichte) der Röntgenstrahlen resultiert. Im Gegensatz hierzu kann mittels der Computertomographie (CT) ein Transversalschnitt und eine Berechnung des Absorptionskoeffizienten für jedes Volumenelement des Objektes ermittelt werden. Die mathematische Grundlage für die Berechnung (Rekonstruktion) des dreidimensionalen Volumens ist die Radontransformation, die von Johann Radon im Jahre 1917 ermittelt wurde [2]. Bereits seit der Entwicklung der ersten Computertomographen in den 60er und 70er Jahren ist die CT auf Grund des, im Vergleich zu konventionellem Röntgen, sehr hohen Weichteilkontrastes und der Möglichkeit die innere Struktur eines Objektes in gewünschten Schnitten darzustellen eine unerlässliche bildgebende Methode in der klinischen Routine. 2.1 Grundlagen der Computertomographie Ziel einer computertomographischen Aufnahme ist es, einen dreidimensionalen Volumendatensatz des zu untersuchenden Objektes bzw. des Patienten zu erhalten. Dabei muss man sich den Körper des Patienten bzw. das Objekt aus unendlich vielen kleinen Volumenelementen (Voxeln) zusammengesetzt vorstellen. Für jedes dieser Voxel soll mit der computertomographischen Aufnahme der Absorptionskoeffizient ermittelt werden. Bei modernen klinischen Computertomographen rotieren hierfür, wie in Abbildung 2-1 zu sehen, eine Röntgenquelle und ein Detektor um das Objekt, um 5 2 Die Computertomographie zweidimensionale Projektionen aus verschiedenen Blickwinkeln zu erhalten. Die Röntgenröhre erzeugt dabei Röntgenstrahlen einer definierten Röntgenenergie. Diese Strahlen werden durch das Messobjekt, entsprechend der Materialdicke und des jeweiligen Schwächungskoeffizienten der Voxel, unterschiedlich geschwächt. Die daraus resultierenden Röntgenstrahlen werden mit einem Detektorsystem in ein elektrisches Signal umgewandelt. Hieraus lässt sich ein Intensitätsprofil der geschwächten Strahlung aus einer bestimmten Blickrichtung (Projektionswinkel) ermitteln. Mit Kenntnis über die Ausgangsintensität der Röntgenstrahlung kann das gemessene Intensitätsprofil in ein Schwächungsprofil (Projektion) umgewandelt werden. Abbildung 2-1: Schematische Darstellung eines Computertomographen [10]. Für eine computertomographische Aufnahme rotieren eine Röntgenröhre und ein Detektor um das Messobjekt (bzw. den Patienten). Anhand der geschwächten Strahlung können Schwächungsprofile (Projektionen) aus verschiedenen Blickwinkeln ermittelt werden. Diese Projektionen dienen dem Bildrechner zur Ermittlung des dreidimensionalen Volumens mittels eines geeigneten Rekonstruktionsalgorithmus. Jedes Element (Pixel) dieser Projektionen entspricht dem Integral der Schwächungskoeffizienten entlang eines nadelförmigen Röntgenstrahls. Mit einem Rekonstruktionsalgorithmus wird daraufhin aus den Schwächungsprofilen das dreidimensionale Volumen des Patienten ermittelt. Eine Visualisierungssoftware erlaubt es, diese dreidimensionale Darstellung des Messobjektes, z. B. für diagnostische Fragestellungen, in beliebigen Schnitten abzubilden und zu untersuchen. 6 2.1 Grundlagen der Computertomographie 2.1.1 Aufbau und Funktionsweise einer Röntgenröhre Röntgenstrahlen entstehen durch die starke Beschleunigung elektrisch geladener Teilchen und durch hochenergetische Übergänge in den Elektronenhüllen von Molekülen oder Atomen. Diese beiden Effekte werden bei einer Röntgenröhre ausgenutzt. Sie besteht aus einem luftleeren Gaskolben, einer Kathode und einer Anode. Ein an der Kathode angelegter Strom, regt diese zum Glühen an, so dass aus der Metalloberfläche Elektronen austreten (siehe Abbildung 2-2) [11]. Die emittierten Elektronen werden mittels einer Hochspannung (25 - 150 kV im Bereich der medizinischen Diagnostik) zur Anode hin beschleunigt und treten in Wechselwirkung mit dem Anodenmaterial (z. B. Wolfram). Abbildung 2-2: Schematische Darstellung einer Röntgenröhre. Die Kathode wird zum Glühen angeregt, so dass Elektronen aus der Metalloberfläche austreten. Mittels einer Hochspannung (Anodenspannung) werden diese zur Anode hin beschleunigt. Durch die Wechselwirkung mit der Anode entstehen Röntgenstrahlen [11]. Durch das Abbremsen der Elektronen beim Durchlaufen des Metalls entsteht das kontinuierliche Bremsstrahlspektrum einer Röntgenröhre. Je höher die Beschleunigungsspannung ist, desto energiereichere Quanten (härtere Röntgenstrahlung) entstehen. Die theoretisch maximale Photonenenergie wird hierbei durch die Röhrenspannung bestimmt. Das kontinuierliche Bremsstrahlspektrum ist mit einem diskreten Linienspektrum (K- und L-Linien) überlagert (siehe Abbildung 2-3). Dieses resultiert aus der Wechselwirkung der energiereichen Elektronen und dem Anodenmaterial, bei der Elektronen aus den innersten Atomschalen (K- bzw. L-Schale) des Anodenmaterials herausgeschlagen werden. Die entstandenen Lücken in den Atomschalen werden durch Quantenübergänge von Elektronen höherer Energieniveaus besetzt. Die Energiedifferenz der Bindungsenergien der betreffenden Atomschalen wird daraufhin als charakteristische (monochromatische) Strahlung freigesetzt, die stark abhängig von der Elektronenhüllenstruktur des Anodenmaterials ist. 7 2 Die Computertomographie Abbildung 2-3: Schematische Darstellung eines Röntgenintensitätsspektrums mit kontinuierlichem Bremsstrahlungsanteil. Der Bremsstrahlanteil ist durch das Dreieck mit einer maximalen Photonenenergie dargestellt. Diesem Spektrum überlagert sich das charakteristische Linienspektrum (K- und L-Linien), das aus den Übergängen der Elektronen aus den Atomhüllen (K- bzw. L-Schale) resultiert. Im humanmedizinischen Umfeld kommen in Abhängigkeit von der Photonenenergie verschiedene Anwendungsbereiche der Röntgenstrahlen in Betracht [12]: Niedrigenergetische Röntgenstrahlung (bis 30 keV): für den Bereich der Mammographie und der Hauttherapie Mittelenergetische Röntgenstrahlung (40 – 150 keV): für den Bereich der konventionellen Röntgendiagnostik (Röntgenaufnahmen, Computertomographie etc.) Hochenergetische Röntgenstrahlen (>150 keV): für die Röntgentherapie. Bei der Wahl der Röntgenenergie muss beachtet werden, dass niedrigere Röntgenenergien eine größere Schwächung aufweisen. Ein Nachteil sehr kleiner Röntgenenergien für die medizinische Bildgebung ist die damit einhergehende Erhöhung der Patientendosis, da die niedrigenergetische Strahlung z. T. komplett von einem menschlichen Körper absorbiert wird. Des Weiteren kann eine Verschlechterung der Bildqualität in den rekonstruierten Daten eintreten. Hintergrund hierfür ist der sogenannte Aufhärtungseffekt (beam hardening) des polychromatischen Röntgenstrahls. Die stärkere Schwächung der niedrigenergetischen Photonen führt zu einer Verschiebung des Schwerpunktes des Röntgenröhrenspektrums zu höheren Röntgenenergien. Dadurch wird die Röntgenstrahlung „härter“, d. h. dass das Durchdringungsvermögen der Strahlung zunimmt. Infolge dieser Nichtlinearitäten können Strukturveränderungen und quantitative Verfälschungen in den Rekonstruktionsdaten hervorgerufen werden. Diese zeigen sich in den CT-Bildern 8 2.1 Grundlagen der Computertomographie meistens als dunkle Zonen oder Streifen zwischen Objekten hoher Absorption (z.B. knöcherne Strukturen). Der Anwender hat auf den Aufhärtungseffekt, durch die innere Struktur des Patienten, keinen Einfluss und eine Korrektur ist nur bedingt möglich [10]. Allerdings kann eine zusätzliche Filterung des Röntgenstrahls den Aufhärtungseffekt deutlich reduzieren. Für die Filterung des Röntgenröhrenspektrums wird im humanmedizinischen Umfeld z. B. ein Kupfer- oder Aluminiumblech genutzt. Somit werden die niedrigeren Energien (z. B. die L-Linien einer Röntgenröhre in Abbildung 2-3) bereits vor dem zu untersuchenden Patienten herausgefiltert. Im Vergleich zu einem ungefilterten Röntgenröhrenspektrum führt dieses zu einer minimierten Patientendosis bei einer verbesserten Bildqualität [13]. 2.1.2 Wechselwirkung von Röntgenstrahlen mit der Materie Die Wechselwirkung von Röntgenstrahlen beim Durchdringen von Materie ist stark materialabhängig und verhält sich proportional der Kernladungszahl [14]. Die Wechselwirkungsanteile sind in Abbildung 2-4 graphisch dargestellt [15]. Für den in der Röntgendiagnostik verwendeten Energiebereich sind die Rayleighstreuung, der Photoeffekt und der Comptoneffekt ausschlaggebend. Abbildung 2-4: Darstellung der Wechselwirkungsanteile ( = Photoeffekt, = Comptoneffekt, = Paarbildung) in Abhängigkeit von der Photonenenergie und der Kernladungszahl [15]. Rayleighstreuung Die Rayleighstreuung ist eine elastische Streuung (Richtungsänderung) des Röntgenquants ohne Energieverlust. Dieser Effekt tritt nur bei sehr niedrigen Photonenenergien auf. 9 2 Die Computertomographie Photoeffekt Der Photoeffekt ist für Photonenenergien bis 200 keV der dominierende Wechselwirkungseffekt. Sofern die Bindungsenergie eines Elektrons in der Atomhülle geringer ist, als die Energie des einfallenden Photons, kann das Photon ein Elektron aus der Atomhülle herausschlagen. Hierbei wird das Röntgenquant vollständig absorbiert und die gesamte Energie des Photons in die kinetische Energie des Elektrons (abzüglich der Bindungsenergie) umgewandelt [16]: (2.1) Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Photoeffektes steigt mit abnehmender Photonenenergie und ist stark abhängig von der Kernladungszahl des Atoms: . (2.2) Comptoneffekt Im Photonenenergiebereich von 200 keV bis 6 MeV ist der Comptoneffekt vorherrschend. Es handelt sich hierbei um einen inelastischen Streuprozess. Wie bei dem Photoeffekt wird ein Elektron durch ein Photon aus der Atomhülle herausgeschlagen. Dabei wird jedoch nur ein Teil der Photonenenergie an das Elektron übertragen. Die Weiterbewegung des Röntgenquants nach dem Zusammenstoß erfolgt mit einer geringeren Energie und einer veränderten Richtung. Die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit für den Comptoneffekt verhält sich proportional der Kernladungszahl des Atoms: . (2.3) Paarbildung Die Paarbildung ist erst für sehr hohe Energiebereiche (mindestens die zweifache Ruhemasse eines Elektrons d. h. keV) relevant. Ab einer Photonenenergie von 6 MeV tritt die Paarbildung bei der Wechselwirkung von Photonen mit Materie in den Vordergrund. Hierbei wird aus einem Photon ein Elektron-Positron-Paar erzeugt. Die Paarbildung hat für die Röntgendiagnostik, auf Grund der sehr hohen benötigten Photoenergien, keine Relevanz. 2.1.3 Lambeer-Beersches Gesetz Röntgenstrahlen verhalten sich beim Durchdringen von Materie stark material- und energieabhängig. Als Resultat der zuvor beschriebenen Wechselwirkungsprozesse wird 10 2.1 Grundlagen der Computertomographie die Röntgenstrahlung auf dem Weg durch das Material exponentiell geschwächt. Die Beschreibung der Schwächung erfolgt mittels des Schwächungskoeffizienten µ. Die Schwächung von monochromatischen Röntgenstrahlen der Intensität Hilfe des Lambert-Beerschen Gesetzes beschrieben werden: ( ) kann mit (2.4) Hierbei entspricht der Intensität der geschwächten, einfallenden Strahlung nach dem Durchdringen eines Objektes mit dem Absorptionskoeffizient und der Dicke [17]. Im Gegensatz zur Theorie weist ein beliebiger Körper jedoch nicht nur einen definierten Schwächungskoeffizienten auf, sondern ist eine Zusammensetzung von Materialien mit verschiedenen Schwächungskoeffizienten ( , , usw.) und variablen Schichtdicken ( , , usw.). Abbildung 2-5: Schwächung von Röntgenstrahlen beim Durchdringen eines realen Objekts mit unterschiedlichen Absorptionskoeffizienten ( , , ) und variabler Dicke ( , , usw.) [18]. Demnach wird der, in ein reales Objekt eintretende Röntgenstrahl, folgendermaßen geschwächt: ( ) ∫ ( ) (2.5) Die Grauwerte einer computertomographischen Rekonstruktion stehen, entsprechend Gleichung (2.5), direkt in Zusammenhang mit dem Schwächungskoeffizienten jedes Voxels des untersuchten Volumens. Hohe Schwächungswerte entsprechen einer höheren Materialdichte bzw. einer höheren Ordnungszahl des untersuchten Materials. Im medizinischen Bereich hat die Energieabhängigkeit des Absorptionskoeffizienten zur Folge, dass für die Diagnostik verschiedener Gewebearten, Knochen etc. unterschiedliche Vorschläge für die Anpassung der eingestellten Beschleunigungsspannnung, an das jeweils zu diagnostizierende Objekt, von der Bundesärztekammer vorliegen. 11 2 Die Computertomographie 2.1.4 CT-Zahl (Hounsfield-Einheiten) Die während der Tomographie gemessenen Schwächungskoeffizienten sind stark abhängig von dem Spektrum der verwendeten Röhre und der verwendeten Röntgenenergie. Somit ist der Schwächungskoeffizient nicht geeignet für einen direkten, quantitativen Vergleich verschiedener computertomographischer Aufnahmen, die z. B. bei verschiedenen Röntgenenergien oder bei Aufnahmen mit einer unterschiedlichen Filterung des Röntgenspektrums erfolgen [13], [20]. Der Elektrotechniker G. Hounsfield hat aus diesem Grund die CT-Zahl vorgeschlagen, die die Schwächung der Röntgenstrahlen in Relation zu Wasser angibt [19]. Ihm zu Ehren wird die CT-Zahl heutzutage als Hounsfield Einheit (HE) oder im internationalen Rahmen als Hounsfield Unit (HU) bezeichnet. Für die CT-Zahl gilt: (2.6) Entsprechend dieser Definition hat Wasser die CT-Zahl 0 HU. Prinzipiell ist die Hounsfield Skala nach oben unbegrenzt – in der medizinischen Praxis endet sie jedoch bei ca. 3000 HU [10]. Nach unten ist die Hounsfield-Skala auf -1000 HU begrenzt, was der CT-Zahl für Luft entspricht. Lungengewebe und Fett weisen eine geringere Schwächung als Wasser auf und liegen im negativen Hounsfield-Skalen Bereich. Jedoch sind Knochen und die meisten Gewebearten im positiven Bereich dieser Skala anzutreffen. 2.1.5 Anforderungen und Grundlagen eines CT-Detektorsystems Die Weiterentwicklung und Verbesserung des Detektorsystems ist heutzutage die größte technologische Herausforderung im Bereich der computertomographischen Bildgebung. Ein optimaler Detektor liefert eine maximale Bildqualität bei einer minimalen Patientendosis. Die Aufgabe eines Detektorsystems ist die Umwandlung der auftreffenden Röntgenstrahlung in ein elektrisches Signal sowie die Verstärkung und Digitalisierung dieses Signals. Entsprechend dieser Signalverarbeitungskette sind die entscheidenden Detektorelemente der Aufbau der röntgensensitiven Detektorelemente, die eingesetzten Vorverstärker, sowie die verarbeiteten AnalogDigital-Wandler. Die wichtigste Anforderung an die elektronischen Komponenten (Vorverstärker, Analog-Digitalwandler) ist ein minimales elektronisches Rauschen , das maximal dem halben Quantenrauschen entsprechen darf. Die Anforderungen an ein komplettes Detektorsystem sind in Tabelle 2-1 zusammengefasst [10]: 12 2.1 Grundlagen der Computertomographie Anforderungen an das CT-Detektorsystem Akzeptabler Wert Hoher Dynamikbereich 105 - 106 Hohe Quantenabsorptionseffizienz > 90 % Hohe Lumineszenzeffizienz (bei Szintillationsdetektoren) Hohe geometrische Effizienz > 10 % Schnelles zeitliches Ansprechverhalten Abklingkonstante < 1 µs Geringes Nachleuchten < 0,01 %, 100 ms nach Strahlende Elektronisches Rauschen 80 % - 90 % bzgl. Quantenrauschen Geringes Übersprechen zwischen Detektorelementen < 3% Hohe Homogenität des Materials Einfache und präzise Verarbeitungsmöglichkeit Reinheit des Ausgangsmaterials > 99 % < 0,1 % Differenz (nach Korrektur) 10 µm Toleranz Möglichkeit für mehrzeiliges Array > 4 Zeilen Umweltverträglichkeit Niedrige Toxizität, geringe Entsorgungskosten z.B. unempfindlich gegen Feuchtigkeit z.B. thermischer Ausdehnungskoeffizient < 10-5 pro °C Gleiches Ansprechverhalten aller Detektorelemente Chemische Stabilität Stabilität gegen Umwelteinflüsse Möglichkeit der Streustrahlkollimierung Tabelle 2-1: Zusammenfassung der wichtigsten Anforderungen an ein CT-Detektorsystem [10]. Für die CT-Bildqualität sind die Detektorhomogenität, die zeitliche Stabilität, das Detektorrauschen sowie die Detektoreffizienz ausschlaggebend. Für ein CT-Detektorsystem werden üblicherweise Ionisationskammern oder aber Szintillationsdetektoren genutzt, wobei letztere die Ionisationskammern heutzutage fast komplett ersetzt haben. Ionisationskammern nutzen das Prinzip, dass Luft und andere Gase bei der Exposition mit Röntgenstrahlen ionisiert werden. Diese sind zumeist unter hohem Druck mit dem Edelgas Xenon gefüllt. Beim Eintreffen eines ionisierenden Teilchens entstehen auf der Flugbahn Elektronen-Ionen Paare. Durch das Anlegen eines elektrischen Feldes können diese Ladungen getrennt, gesammelt und in ein messbares elektrisches Signal umgewandelt werden. Der große Vorteil von Ionisationskammern ist die vergleichsweise einfache Bauart, die Langzeitstabilität und eine gleiche Empfindlichkeit (Homogenität) 13 2 Die Computertomographie der einzelnen Detektorkanäle. Das Messvolumen der Ionisationskammer und der Gasdruck bestimmt hierbei hauptsächlich die Empfindlichkeit des Systems. Des Weiteren weisen diese Systeme ein zeitlich gutes Ansprechverhalten, d. h. ein schnelles Abklingen und ein geringes Nachleuchten, auf. Insbesondere das Abklingverhalten hat einen positiven Einfluss auf die erzielbare Ortsauflösung [21]. Nachteilig sind die, im Vergleich zu Festkörpermaterialen (z. B. Szintillationsdetektoren), geringere Quanteneffizienz und die schwierige Umsetzung eines Mehrzeilendesigns [10]. Für Szintillationsdetektoren werden Szintillationskristalle (z.B. Cäsium-Iodid (CsI), Bismutgermanat (BGO), Cadmium-Wolframat (CdWO4)) oder aber Sinterkeramiken verwendet [20]. Durch die Entwicklung der Ultra-Fast-Keramiken (z.B. Gadoliniumoxysulfid (Gd2O2S)) mit einer Abklingzeit von 10-6 s haben die Festkörperdetektoren mittlerweile einen enormen Vorteil gegenüber den XenonIonisationskammern [21]. Diese Detektorsysteme bestehen aus zwei Komponenten: dem Szintillationsmedium und dem Photonendetektor, der das emittierte Licht mittels eines Photomultipliers verstärkt und in elektrische Impulse umwandelt. Eine große Bedeutung bei der Entwicklung szintillationsbasierter Detektorsysteme hat die Optimierung der geometrischen Effizienz, d. h. die Minimierung der Toträume. Ein neues Detektorkonzept für CT-Systeme können Flachbilddetektoren bieten. Derzeit werden diese Detektorsysteme in der digitalen Röntgenbildgebung und in der Mammographie genutzt. Flachbilddetektoren weisen eine „…beindruckende…“ Ortsauflösung auf und sind Bestandteil vieler aktueller Forschungsthemen [10], [22]. Ein Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten und Grundlagen der Flachbilddetektortechnologie wird in Kapitel 3.2 gegeben. 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion 2.2.1 Radontransformation und gefilterte Rückprojektion (FBP) Die Radontransformation Johann Radon hat in seinem Artikel „Über die Bestimmung von Funktionen durch ihre Integralwerte längs gewisser Mannigfaltigkeiten“ bewiesen, dass eine zweidimensionale Objekteigenschaft ( ), wie z. B. der Absorptionskoeffizient beim CT, mittels einer endlichen Zahl von Linienintegralen beschrieben werden kann [2]. Eine beliebige ), die in kartesischen Koordinaten vorliegt, kann zweidimensionale Funktion ( mittels der Radontransformation in Polarkoordinaten ( ) transformiert werden. Die Radontransformation der Funktion ( ) unter einem festen Winkel entspricht einer Projektion ( ) entlang einer Geraden (Linienintegral). Sie wird deshalb auch 14 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion häufig als Vorwärtsprojektion bezeichnet und ist in Abbildung 2-6 schematisch dargestellt. Abbildung 2-6: Schematische Darstellung der Radontransformation [23]. Der Projektionsstrahl hat einen Abstand vom Mittelpunkt des kartesischen Koordinatensystems unter einem festen Winkel . Die Projektion des Bildes entlang des Projektionsstrahls entspricht der Radontransformation. Die Projektionsgerade kann durch den Abstand vom Koordinatenursprung und dem Projektionswinkel zwischen dem Projektionsstrahl und der Projektionsebene mittels der Hesseschen Normalform definiert werden: (2.7) Die Radontransformation kann nun mit Gleichung (2.7) und der δ-Distribution folgendermaßen beschrieben werden: ( ) * ( ∬ ( )+ ) ( ) (2.8) Der Projektionsstrahl kann zur Vereinfachung der Schreibweise in einem rotierten Koordinatensystem , - definiert werden. Hierfür wird das bestehende Koordinatensystem , - um den Projektionswinkel rotiert. Die beiden Koordinatensysteme haben somit den in Gleichung (2.9) und (2.10) beschriebenen Zusammenhang: [ ] 0 1 0 1 (2.9) 15 2 Die Computertomographie 0 1 0 1 [ ] (2.10) Betrachtet man die Radontransformation aus Gleichung (2.8) im entsprechend rotierten Koordinatensystem , -, so ergibt sich: ( ) ∬ ( ) Durch die Integration über ( ) ∫ ( ) (2.11) vereinfacht sich die Gleichung (2.11) folgendermaßen: ( ) (2.12) Um keinen Verlust an Objektinformationen zu erhalten, muss dieses Linienintegral (d.h. die Projektion entlang des Projektionsstrahls) laut Radon-Transformation für alle Winkel * + und für alle Abstände * + vom Koordinatenursprung bestimmt werden. Die inverse Radontransformation (gefilterte Rückprojektion) ) aus Die Berechnung bzw. die Rekonstruktion der zweidimensionalen Funktion ( ( ) erfolgt mit der inversen den zuvor ermittelten Linienintegralen Radontransformation : ( * ( ) )+ (2.13) Für die Herleitung der inversen Radontransformation muss das Fourier-ScheibenTheorem berücksichtigt werden. Dieses besagt, dass die eindimensionale Fouriertransformierte ( ) einer Projektion ( ) auf der um gedrehten * ( )+ des Ursprungsgeraden, der zweidimensionalen Fouriertransformierten Objektes, zu finden ist: ( ) * ( )+ ( ) * ( (2.14) )+ Um dieses Theorem zu beweisen, erfolgt zunächst die Berechnung der eindimensionalen Fouriertransformierten ( ) aus der Projektion ( ) unter dem festen Winkel : ( ) * ( )+ ∫ ( ) (2.15) Durch Einsetzen der Gleichung (2.12) unter der Bedingung, dass alle Punkte auf einer Geraden liegen, ergibt sich: 16 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion ( ) ∬ ( ) (2.16) Daraufhin erfolgt die Rücktransformation der eindimensionalen, fouriertransformierten Projektion in das ursprüngliche Koordinatensystem , - mittels der Gleichungen (2.9) und (2.10): ( ) ∬ ( ( ) ) (2.17) Betrachtet man nun die zweidimensionale Fouriertransformation der Funktion ( ( ) *( )+ ∬ ( ) ( ) ): (2.18) so erhält man nach der Umrechnung von den kartesischen Koordinaten Polarkoordinaten und mit: in (2.19) (2.20) die zweidimensionale Fouriertransformation: ( ) ∬ ( ( ) ) (2.21) Dies beweist, dass die zweidimensionale Fouriertransformation in Gleichung (2.21) der eindimensionalen fouriertransformierten Projektion in Gleichung (2.17) entspricht und dass, das Fourier-Scheiben-Theorem (2.14) somit erfüllt wird. Mittels einer inversen Fouriertransformation ): Rekonstruktion der gesuchten Funktion ( ( ) ∬ ( ) ( ) * ( )+ erhält man die (2.22) Neben den Koordinaten und müssen auch Integrationsvariablen in Polarkoordinaten entsprechend der Gleichungen (2.19) und (2.20) ausgedrückt werden: 17 2 Die Computertomographie ( ( ) ( ) ( || ( ( ( ) ) ) ) ) ( ( ( ( ) )| )| ) (2.23) Die Substitution der Variablen und der Integrationsgrenzen in Gleichung (2.22) liefert: ( ) ∫ ∫ ( ) ( ) ( ) ( ) (2.24) ∫ ∫ | | Bei der letzten Umformung wird der Betrag von notwendig, da durch die Änderung der Integrationsgrenzen auch negative Werte annehmen könnte. Durch Anwendung des Fourier-Scheiben-Theorems kann die zweidimensionale Fouriertransformierte ( ) mit der eindimensionalen Fouriertransformierten (siehe Gleichung (2.14)) ersetzt werden. Dementsprechend kann die Gleichung (2.24) unter Benutzung der Gleichung (2.7) folgendermaßen umgewandelt werden: ( ) ( ) ∫ [∫ | | ] (2.25) Betrachtet man einmal den Ausdruck in den eckigen Klammern, so würde dieser ohne ( ) der Messdaten ( ) den Faktor | | direkt der Fouriertransformation entsprechen. Der Faktor | | entspricht hierbei einem Filter und verleiht der inversen Radontransformation den häufig verwendeten Begriff der „gefilterten Rückprojektion“ bzw. im internationalen Sprachgebrauch „filtered Backprojection“ (FBP). Die Bedeutung der Filterung soll folgend weiterhin veranschaulicht werden. Der Ausdruck in der eckigen Klammer entspricht der Multiplikation der fouriertransformierten Messdaten ( ) mit dem Faktor | | und einer anschließenden inversen Fouriertransformation. Betrachtet man das rechte Integral der Gleichung (2.26), so kann man die Filterung, gemäß des Faltungssatzes, durch eine Faltung der Messdaten mit dem Faltungskern im Ortsraum beschreiben: ̃ ( ) ( ) ∫ ∫ | | ( ) | | ∫ ( ) ( ) (2.26) (2.27) Demnach vereinfacht sich Gleichung (2.25) zu einer Rückprojektion der gefalteten Projektionen: 18 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion ( ) ∫ ̃ ( ) (2.28) Unter dem Verzicht auf die Filterung (d.h. | | ) kann die Rekonstruktion des Schnittbildes ( ) direkt durch die Summation aller Projektionen an der Stelle verstanden werden: ( Abbildung 2-7: ) ∫ ( ) ∫ ( ) Schematische Darstellung der Rekonstruktion eines Schnittbildes ( eine Aufsummierung der Projektionen ( ) an der Stelle [24]. (2.29) ) durch Betrachtet man einen festen Projektionswinkel so erfolgt diese Summation entlang einer Geraden für alle Pixel ( ), die die Gleichung erfüllen. Dementsprechend wird der Wert der einzelnen Projektionen nicht direkt in ein Pixel ( ), sondern entlang der gesamten Gerade zurückgeschrieben bzw. „zurückgeschmiert“. Ohne eine Faltung der Projektionen entsteht somit eine Unschärfe der Objekte innerhalb des Schnittbildes. Die genaue Ursache dieser Verschmierung ist ( ) aus dem die Umrechnung der eindimensionalen Fouriertransformierten Polarkoordinatensystem in das kartesische Koordinatensystem ( ). Hierbei werden niedrige Ortsfrequenzen verstärkt und hohe Ortsfrequenzen (z. B. kleine Details und Kanten) gedämpft. Um dennoch optimale Rekonstruktionsergebnisse mittels der Fouriertransformation zu erhalten, kann z. B. ein Interpolationsalgorithmus für die Umrechnung von dem Polarkoordinatensystem in das kartesische Koordinatensystem angewendet werden [25], [26], [27], [28]. Die zweite Möglichkeit ist die Multiplikation mit dem Filterkern | | entsprechend der Formel (2.24). Dieser Filter hat eine Hochpassfunktion, d.h. hohe Frequenzen werden verstärkt und niedrige Frequenzen 19 2 Die Computertomographie abgeschwächt und somit das Gleichgewicht der Frequenzen wieder hergestellt. Ein Nachteil eines idealen Hochpassfilters ist, dass mit den hohen Frequenzen auch das Rauschen verstärkt wird. Aus diesem Grund werden modifizierte Filter, wie z. B. der Ram-Lak-Filter, der Shepp-Logan-Filter, der Hamming-Filter oder der Hanning Filter angewendet. Die größte Bedeutung in der CT-Bildgebung hat hierbei der Hamming-Filter [29]. Bei realen Messdaten haben die einzelnen Detektorelemente auf einem Detektorring den Abstand . Entsprechend der Nyquist-Frequenz kann als maximale Ortsfrequenz detektiert werden. Diese Bedingung kann direkt bei der Anwendung des Filterkerns in Gleichung (2.26) berücksichtigt werden, indem die Integrationsgrenzen auf | | begrenzt werden. Angewendet auf die Computertomographie entspricht die gesuchte Funktion ( ) der Verteilung der Schwächungskoeffizienten ( ) in einer Schicht. Hierbei gilt entsprechend Gleichung (2.13) und dem Lambert-Beerschen Gesetz in Gleichung (2.4): ( ) ( ) * ( )+ { . / } (2.30) Hierbei entspricht dem sogenannten blank scan, also einer Aufnahme ohne Objekt und einer Aufnahme mit Objekt. Der Parameter definiert den Weg, den der Röntgenstrahl durch das Objekt zurücklegt. 2.2.2 Fächerstrahlprojektion und Fächerstrahl-FBP Computertomographen der ersten Generation arbeiteten nach dem TranslationsRotations-Prinzip. Hierbei tasteten die Strahlenquelle und der Detektor das Objekt mit einem kollimierten Nadelstrahl in einer linearen Translationsbewegung ab. Nach einer kompletten Abtastung des Objektes erfolgte der jeweilige Rotationschritt. Die zu Grunde liegende Projektion basierte somit nur auf der Parallelstrahlgeometrie. Durch die Weiterentwicklung in rein rotierende Computertomographen, wurde es notwendig, die Projektion an die nun genutzte Fächerstrahlgeometrie anzupassen. Der Vorteil hierbei war zunächst eine Beschleunigung der Akquisitionszeit durch die die Rotation des Detektorsystems um den Patienten und eine verbesserte Ausbeute der Röntgenquanten, durch den Wegfall der Nadelstrahlkollimation [20]. Die Fächerstrahlprojektion In der Fächerstrahlgeometrie erfolgt die Emission der Röntgenquanten am Fokuspunkt . Ausgehend vom Fokus, misst ein Detektorelement das Integral entlang des 20 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion Richtungsvektors , den das Photon auf dem Weg durch das Objekt zurücklegt. Das Integral entspricht hierbei der Projektion ( ) in Fächerstrahlgeometrie: ( ) ∫ ( ) | | (2.31) Um einen vollständigen Datensatz an Projektionen zu generieren, muss jeder Objektpunkt aus verschiedenen Projektionswinkeln * + gemessen werden. Der Fokuspunkt durchläuft dabei eine Trajektorie ( ) um das Objekt. 𝑠(𝛼) 𝑠(𝛼) Abbildung 2-8: Schematische Darstellung der Projektion in einer Fächerstrahlgeometrie. Der Fokuspunkt ( ) bewegt sich für die Akquisition eines vollständigen Projektionsdatensatzes auf einer Kreistrajektorie um das Objekt [20]. Die Fächerstrahl-FBP Die Rekonstruktionsformel für Parallelstrahlen in Gleichung (2.28) kann an die Fächerstrahlgeometrie angepasst werden. Eine Herleitung dieses Zusammenhangs und eine Rekonstruktionsformel für die Fächerstrahlgeometrie ist in [10] nachzulesen. Die Faltungen der Projektionen in Gleichung (2.26) müssen hierfür in der Reihenfolge der Projektionswinkels erfolgen. Im Anschluss erfolgt eine projektionsweise Rückprojektion in Abhängigkeit der Fokusposition ( ). Für einen festen Bildpunkt wird der Strahl mit dem Projektionswinkel mehrfach von der Fokustrajektorie geschnitten. Aus diesem Grund muss eine Wichtung ( ) der Schnittpunkte eingeführt werden, die sicherstellt, dass die Summe aller Gewichte 1 des jeweiligen Strahls 1 ergibt. Die Rekonstruktion von Fächerstrahldaten kann aber auch durch das sogenannte Rebinning erfolgen. Hierbei erfolgt eine Umsortierung (Rebinning) der gemessenen ( ) Projektionen ( ), so dass sie Projektionen einer Parallelstrahlgeometrie entsprechen. Mittels der resultierenden Parallelstrahlsinogramme kann dann das 21 2 Die Computertomographie gesuchte Schnittbild des Messobjektes ( ) entsprechend der Rekonstruktionsformel (2.28) bestimmt werden. Im Gegensatz zu der Fächerstrahlrückprojektion wird bei letzterem Verfahren keine Gewichtung und daher weniger Rechenzeit benötigt. Weitere Gründe für die häufige Anwendung des Rebinning-Verfahrens bei einer Fächerstrahlgeometrie ist die Einfachheit und die Robustheit der Parallelstrahl-FBP [10]. 2.2.3 Kegelstrahlprojektion (Der Feldkampalgorithmus) Erst durch die Entwicklung schneller Flachbilddetektoren konnte die Umsetzung heutiger moderner Multischicht-CTs erfolgen. Diese haben den großen Vorteil, dass eine weitere Beschleunigung und eine bessere Ausnutzung des Röntgenstrahls, auf Grund der nun nutzbaren Kegelstrahlgeometrie der Strahlenquelle, erfolgt. Die somit erforderliche dreidimensionale Rekonstruktion basiert auf der in Kapitel 2.2.2 beschriebenen Fächerstrahlgeometrie. Hierbei erfolgt eine Konvertierung des eindimensionalen Linienintegrals in ein zweidimensionales Oberflächenintegral. Für die dreidimensionale Projektion kann das Oberflächenintegral in zwei Linienintegrale gesplittet werden. Die direkte Lösung des inversen Radonproblems für die Rekonstruktion kann jedoch auf diese Weise nicht umgesetzt werden. Im Jahr 1990 entwickelte Grangeat die erste Methode für die exakte Umsetzung der dreidimensionalen Rücktransformation mittels der ersten Ableitung der Radontransformation [30]. Weitere Methoden für die exakte dreidimensionale Rekonstruktion ist die von Jacobsen entwickelte Linogramm-Methode [31] oder die Methoden von Kudo und Saito [32] und von Defrise und Clack [33], [34], die auf der in Kapitel 2.2.2 vorgestellten gefilterten Rückprojektion beruhen. Im Gegensatz zu den exakten dreidimensionalen Rekonstruktionsalgorithmen gibt es auch approximierende Algorithmen. Der in der kommerziellen Computertomographie am häufigsten verbreitete und genutzte Algorithmus ist der Feldkampalgorithmus. Dieser wurde 1984 von Feldkamp, Davis und Kress entwickelt und wird häufig auch mit der Terminologie FDK-Algorithmus abgekürzt [35]. Der Feldkampalgorithmus Der Feldkampalgorithmus wurde für technische Anwendungen entwickelt. So ist die Voraussetzung für die Anwendung dieses Algorithmus die Nutzung eines Flachbilddetektors. Durch den approximativen Charakter ist der Algorithmus auch für die Anwendung von Projektionen entlang einer Kreistrajektorie geeignet, obwohl diese in der praktischen Umsetzung mit einem endlichen Detektor nicht den gesamten Radonraum abdeckt und somit nicht die Tuy-Bedingung erfüllt [36]. Die Grundidee des FDK-Algorithmus ist es, den Kegelstrahl in einen Fächerstrahl und eine dazu senkrechte Komponente zu zerlegen. Der Fächerstrahl mit dem 22 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion Fächerwinkel befindet sich dafür in der Rotationsebene, die durch die Rotation der Strahlenquelle um das Isozentrum mit dem Abstand aufgespannt wird. Unter der Annahme eines fixierten Projektionswinkels (dieser wird durch die Angulation des Koordinatensystems bezüglich des -Koordinatensystem bestimmt) schneidet der Kegelstrahl exakt eine Detektorzeile für ein definiertes . Entsprechend des Projektionswinkels muss eine Längenkorrekturanpassung erfolgen, die berücksichtigt, dass Fächerstrahlen mit einem Projektionswinkel eine größere Schnittlänge mit dem Objekt aufweisen, als Fächerstrahlen mit einem Projektionswinkel . Für eine elegante mathematische Umsetzung der Projektionsgeometrie wurde zusätzlich ein virtueller Detektor, der sich im Isozentrum befindet, eingeführt. Die Umrechnung auf den realen Detektor erfolgt mittels des Strahlensatzes. Die somit längskorrigierten Projektionen entsprechen der zu Grunde liegenden Geometrie in Kapitel 2.2.2. Die längskorrigierten Projektionen können daraufhin wie zweidimensionale Fächerstrahlen behandelt und zeilenweise (für jedes ) mit dem Filterkern gefaltet werden. Nach dieser Faltung erfolgt eine dreidimensionale Rückprojektion unter Beachtung der Kegelstrahlgeometrie [10], [20]. Abbildung 2-9: Schematische Darstellung der Kegelstrahlprojektion beim FDK-Algorithmus. Die Strahlenquelle rotiert auf einer Kreistrajektorie entsprechend des Radius ( ). Die Projektionen werden mittels des virtuellen Detektors, der sich im Isozentrum befindet, gemessen. Der Projektionswinkel entspricht dem Winkel zwischen dem und dem -Koordinatensystem [20]. 2.2.4 Iterative Rekonstruktionsalgorithmen In der computertomographischen Bildgebung finden hauptsächlich FBP-basierte Algorithmen (Kapitel 2.2.1 bzw. Kapitel 2.2.2) ihre Anwendung. Vorteilhaft ist besonders 23 2 Die Computertomographie die Möglichkeit der schnellen und robusten Umsetzung im klinischen Alltag. Große Nachteile sind jedoch die hohe Photonenstatistik und die große Anzahl von Projektionswinkeln, die FBP-basierte Rekonstruktionsmethoden benötigen, um eine gute Bildqualität zu erzielen. Trotz des erhöhten technischen Aufwandes rechtfertigt sich die Anwendung iterativer Rekonstruktionsmethoden, da diese besonders für niedrige Strahlendosen mit einer geringen Zählstatistik geeignet sind. In der Routine-CTBildgebung konnte somit der CT-Dosisindex bereits um bis zu 65 % bei gleicher Bildqualität reduziert werden [37]. Angepasst an die praktische Realisierung der Projektionsmessung eines CTs erfolgt die Umsetzung der iterativen Rekonstruktion in diskretisierter Form. Die ersten Computertomographen verwendeten deshalb intuitiv algebraische iterative Rekonstruktionen (ART). Die Diskretisierung der Daten, d. h. die Größe und Anzahl der Detektorelemente muss für den eigentlichen Rekonstruktionsprozess bekannt sein. Die zu rekonstruierende Funktion entspricht in der Computertomographie einer Matrix mit * + unbekannten Schwächungskoeffizienten. Der Röntgenstrahl wird entsprechend der Anzahl der durchstrahlten Volumenelemente geschwächt. Zusätzlich muss der jeweilige Anteil, den der Strahl beim Durchlaufen durch das Volumenelement durchdringt, mittels der Wichtung berücksichtigt werden. Die Projektion mit * + ( entspricht der Anzahl der Detektorpixel) kann somit folgendermaßen mittels eines linearen Gleichungssystems modelliert werden: () ∑ (2.32) Formuliert man diese Projektionsgleichung in Matrixschreibweise mit: ( ( ) ) ( ) so erhält man den direkten Zusammenhang mit der Projektionsgleichung (2.8): (2.33) ( ) * ( )+ (2.34) Die Matrix kann hierbei als Designmatrix [38] oder für die Computertomographie speziell als Systemmatrix [39] verstanden werden. Der Vektor beinhaltet hierbei sämtliche Werte der Projektion im Radonraum und entspricht der laut Gleichung (2.30) gesuchten Verteilung der Schwächungskoeffizienten im Bild. 24 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion Das Grundprinzip der iterativen Rekonstruktion besteht aus einer Schätzung, bei dem sich das zu rekonstruierende Bild ( ) iterativ an die Übereinstimmung mit den gemessenen Projektionen annähert. Ausgangspunkt ist zumeist eine homogene Verteilungsfunktion ( ). Nach jeder Iteration erfolgt ein Vergleich mit den gemessenen Projektionen, der dann benutzt wird, um die Rekonstruktionsschätzung an die Realität anzupassen. Basierend auf die algebraischen Rekonstruktionsmethoden [40], [41] wurden diverse Rekonstruktionsalgorithmen entwickelt, die sich hauptsächlich im Vergleich der Schätzung mit den Projektionsdaten und in der Anpassung der Rekonstruktionsschätzung unterscheiden. Besonders etabliert haben sich jedoch statistische Rekonstruktionsmethoden, wie z. B. Maximum-Likelihood-basierte Rekonstruktionsmethoden, die in dieser Arbeit angewendet wurden [42], [43], [44]. MLEM-Rekonstruktion (Maximum Likelihood Expectation Maximization) In der Emissionstomographie erfolgen Rekonstruktionen für Messungen mit sehr geringen Zählstatistiken und wenigen Projektionswinkeln. Speziell hierfür entwickelten Shepp und Vardi im Jahre 1982 den MLEM-Rekonstruktionsalgorithmus. Die Grundidee ist es eine Schätzung der Funktion in Gleichung (2.33) zu bestimmen, die mit der größten Wahrscheinlichkeit (likelihood) das Sinogramm bzw. die Projektion erzeugt [42], [43], [45], [46], [47]. Die Voraussetzung für die Anwendung dieses Algorithmus ist eine poissonverteilte Zufallsgröße. Diese Möglichkeit der realistischen Anpassung des Maximum Likelihood Ansatzes an die Physik von Emissions- und Transmissionsdaten mittels der Poissonverteilung ist ein großer Vorteil dieser Methoden [43]. So kann die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Anzahl an radioaktiven Zerfällen (in der Emissionstomographie), die in einem Pixel gemessen werden, mittels des Erwartungswertes modelliert werden. Dabei gilt: : (2.35) ( ) Demnach entspricht die Linearkombination aus Gleichung (2.32) wieder einer statistisch unabhängigen Poissonverteilung und kann mittels des Erwartungswertes berechnet werden: () ∑ (2.36) Für jede Projektion * + kann die Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Anzahl an Zerfällen zu messen wiederum mittels einer Poissonverteilung bestimmt werden. Für ( ) gilt dabei: () den Erwartungswert : ( ) (2.37) 25 2 Die Computertomographie Durch Multiplikation der statistisch unabhängigen Wahrscheinlichkeiten für alle Projektionen ( ) erhält man: ( | ) ( ) ( ) ( ) ∏ (2.38) ( | ) Die Gleichung (2.38)entspricht der Likelihood Funktion : ( ) ∏ (2.39) Diese Funktion (Wahrscheinlichkeit) bildet das Fundament der MLEM-Rekonstruktion Sie besteht, unter Ausnutzung der Likelihood-Funktion, aus dem Expectation (E-Schritt) und dem Maximization (M-Schritt) Schritt: E-Schritt: Während des E-Schrittes erfolgt die Formulierung der log-Likelihood Funktion. M-Schritt: Während des M-Schrittes erfolgt die Maximierung der log-Likelihood Funktion um die beste Schätzung der gemessenen Daten zu bestimmen. Die Bestimmung der log-Likelihood Funktion ergibt: ( ) . ( )/ ∑ (2.40) Durch Einsetzen der Formel (2.36) erhält man: . / ∑( (∑ ) ∑ ) (2.41) Für den Maximierungsschritt wird die Berechnung des Maximums der log-Likelihood Funktion . / benötigt: { ( )} (2.42) Da die die Logarithmus-Funktion eine streng monotone Funktion ist, tritt an dieser Stelle nur ein Maximum auf. Die Berechnung erfolgt, indem die partielle Ableitung dieser Funktion gleich Null gesetzt wird: 26 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion ( ) ( (∑ ∑( ( ) ∑( ∑ )) ) ( ) ) ∑ (2.43) ∑ ∑ Hierfür kann auch: ( ) ( ) ∑ ∑ (2.44) ∑ geschrieben werden. Daraus ergibt sich: ∑ ∑ (2.45) ∑ Dies führt zu dem iterativen Schema, wie es bereits durch Lange und Carson beschrieben wurde [43], [48]: ∑ ∑ (2.46) ∑ Das erste Bild kann durch eine homogene Verteilung oder z.B. auch durch das Ergebnis einer FBP-Rekonstruktion angegeben werden. Diese Formel kann als eine sich wiederholende Folge von Vorwärts- und Rückwärtsprojektionen verstanden werden: ( ) Das Rekonstruktionsschema ist in der Abbildung 2-10 schematisch dargestellt. In jeder Iteration ist dabei eine aktuelle Schätzung der Rekonstruktion vorhanden. Die Projektion dieser Schätzung kann z. B. durch die Anpassung der Streu- oder Schwächungsverhältnisse an die Realität angepasst werden. Durch eine Division wird die Abweichung dieser geschätzten Projektion von der wahren gemessenen Projektion, bzw. ein Korrekturfaktor , bestimmt. Mittels des rückprojizierten Korrekturfaktors erfolgt die Anpassung der Rekonstruktionsschätzung. Diese Anpassung der Rekonstruktionsschätzung erfolgt langsam bis die Likelihood-Funktion gegen das Maximum konvergiert. 27 2 Die Computertomographie Abbildung 2-10: Schematische Darstellung der Rekonstruktionsvorschrift des MLEMAlgorithmus. Ausgehend von der Rekonstruktionsschätzung (z.B. homogenes Bild) erfolgt die realitätsnahe Projektion. Durch Division mit den gemessenen Daten wird der Korrekturfaktor bestimmt. Die Rückprojektion dieses Korrekturfaktors ( ) dient der Anpassung der Rekonstrukionsschätzung. OSEM-Rekonstruktion (Ordered Subset Expectation Maximization) Durch die Einführung geordneter Untergruppen (sogenannter subsets), entsprechend Hudson und Larkin [8], erfolgt eine Beschleunigung des zuvor beschriebenen MLEMRekonstruktionsalgorithmus. Hierfür erfolgt die Einteilung der Projektionen in eine gewünschte Anzahl an Untergruppen (subsets) * +, s * + mit jeweils Projektionswinkeln. Optimal ist eine gleichmäßige Verteilung der Projektionen mit einem maximalen Abstand über die Gesamtheit der Projektionswinkel . Üblicherweise werden 2, 4, 8 oder 16 geordnete Untergruppen verwendet. Die Anpassung der Rekonstruktionsschätzung erfolgt hierbei in Subiterationsschritten nach dem Durchlaufen jeder Untergruppe . Eine komplette Iteration ist nach dem Durchlaufen aller Untergruppen beendet. Mit Anwendung der geoordneten Untergruppen ergibt sich folgende Rekonstruktionsformel: ( 28 ) ( ) 2.2 Grundlagen der Bildrekonstruktion ∑ ∑ ( ∑ ) (2.47) Durch Anwendung der Rekonstruktionsformel (2.47) kann bei einer vergleichbaren Bildqualität die Anzahl der benötigten Iterationen um das reduziert werden. NEC-Scaling (Noise Equivalent Counts) Das Ziel der Transmissionstomographie ist die Bestimmung der lokalen Schwächungskoeffizienten. Im Vergleich zur Emissionstomographie ist die Photonenquelle bei der Computertomographie außerhalb des Objektes. Es soll nicht die Anzahl an radioaktiven Zerfällen , die in einem Voxel auftreten bestimmt werden, sondern die Schwächung , die ein externes Photon auf seinem Weg durch das Objekt pro Voxel (mit der Dicke ) erfährt: ( ) (2.48) Grundannahme bei der Anwendung der MLEM-Rekonstruktionsverfahren ist jedoch eine poissonverteilte Zufallsgröße (Photonenstatistik bei geringer Zählrate). Die Logarithmierung für die Berechnung des Schwächungsexponenten führt jedoch zu einem Verlust der Poissonstatistik (siehe Abbildung 2-11) und beeinflusst die Qualität der Rekonstruktionsergebnisse negativ, indem es u.a. zu Streifenartefakten in dem rekonstruierten Bild führen kann [49]. Speziell für die Transmissionstomographie wurden verschiedene gradientenbasierte Algorithmen vorgeschlagen [43], [50], [51]. Nachteilig bei diesen Algorithmen ist die hohe Rechenintensität. Eine Möglichkeit die bestehenden MLEM-Algorithmen der Emissionstomographie direkt auf die Transmissionstomographie anzuwenden, ist die Anwendung der von J. Nuyts vorgeschlagenen NEC-Skalierung bzw. der NEC-Shift [52], [53]. An dieser Stelle soll genauer auf die NEC-Skalierung eingegangen werden, die die Poissionstatistik in den logarithmierten Daten mittels eines Skalierungsfaktors wiederherstellt. Dieser Effekt ist in Abbildung 2-11 b) zu sehen. Ausgehend von der Annahme, dass die Transmissionsmessung einer Poissonstatistik unterliegt und mittels Gleichung (2.48), kann die mittlere Anzahl an Transmissionsereignissen im Detektorpixel folgendermaßen bestimmt werden: ∑ Die Leeraufnahme (2.49) (Aufnahme ohne Objekt d.h. blank scan) wird mit langer Messzeit durchgeführt, so dass gilt. Die Wichtung entsprechend der Strahlgeometrie 29 2 Die Computertomographie erfolgt durch die Systemmatrix . Die Ausgangsgröße der Projektionen des Schwächungskoeffizienten wird wie bei der FBP-Rekonstruktion in Gleichung (2.30) ermittelt: ( ) (2.50) Für die Anwendung der MLEM-Rekonstruktionsformel der Emissionstomographie in Gleichung (2.47) muss die Ausgangsgröße in eine poissonverteilte Zufallsgröße umgewandelt werden. Bei einer Poissonverteilung entspricht die Varianz einer Größe gleich ihrem Erwartungswert. Dieser Fakt wird bei der NEC-Skalierung ausgenutzt, indem mittels eines des NEC-Skalierungsfaktors eine neue Rekonstruktionsgröße eingeführt wird, die diese Bedingung erfüllt: ( ) (2.51) Daraus ergibt für den Skalierungsfaktor im Detektorpixel : (2.52) ( ) Die Varianz des Schwächungskoeffizienten wird hauptsächlich durch die Transmissionsmessung mit dem Objekt bestimmt und kann demzufolge durch: ( ) ( ) ( ) ausgedrückt werden. Für die NEC-Skalierungsfaktoren (2.53) ergibt sich demnach: (2.54) Diese Skalierungsfaktoren lassen sich aus den Messdaten ermitteln. Unter der Annahme, dass benachbarte Projektionslinien ähnliche Erwartungswerte aufweisen, können diese mit Hilfe eines gaußgefilterten Messdatensatz ermittelt werden. ( ) (2.55) Die Breite des Gauß-Kernels wird entsprechend der Zählstatistik aus der Transmissionsmessung (Messung mit Objekt) gewählt. Die Abbildung 2-11 zeigt die Dichtefunktion einer Zufallsvariablen vor und nach der NEC-Skalierung. Nach der NECSkalierung entspricht die Dichtefunktion der NEC-skalierten Zufallsvariable in guter Näherung einer Poisson-Verteilung. 30 2.3 Beurteilung der Bildqualität in der Computertomographie Abbildung 2-11: Darstellung der Auswirkung der NEC-Skalierung auf die Dichtefunktion eines simulierten Datensatzes a) ohne und b) mit NEC-Skalierung ( ). Für die Simulation wurden 10.000 Messungen mit einem mittleren Zählwert pro Pixel von gewählt. Für den Blank-Scan (Messung ohne Objekt) wurde eine rauschfreie Messung mit angenommen. Für die Poissonverteilung ergibt sich ein Erwartungswert von a) und b) . Die OSEM-Rekonstruktion von NEC-skalierten Transmissionsmessungen ergibt sich mittels der NEC-skalierten Ausgangsdaten und der OSEM-Rekonstruktionsformel in Gleichung (2.47): ( ) ( ) ∑ ∑ ( ∑ ) (2.56) 2.3 Beurteilung der Bildqualität in der Computertomographie Die optische Beurteilung der Bildqualität ist rein subjektiv. Aus diesem Grund sollen Parameter vorgestellt werden, die eine quantitative und objektive Erfassung der CTBildqualität ermöglichen. Die wichtigsten Parameter, die bei jeder Abnahme- und Konstanzprüfung von CTs bestimmt werden, sind das Bildrauschen, das Orts- und Kontrastauflösungsvermögen und die Dosis. Art und Umfang der Abnahme- und Konstanzprüfung variiert sowohl international als auch national und ist in diversen 31 2 Die Computertomographie Standards und Normen festgelegt. Aus diesem Grund werden hier Empfehlungen der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) vorgestellt [54]. Die qualitativen Merkmale sind stark abhängig von den Messparametern (Energie der verwendeten Röntgenstrahlung, Aufnahmezeit, verwendete Gesamtdosis, Filterung, Detektortyp) und den Rekonstruktionsparametern (angewendeter Rekonstruktionsalgorithmus, Interpolations- und Filtermethoden). Es ist deshalb zwingend erforderlich, die Mess- und Rekonstruktionsbedingungen bei der Bestimmung der Bildqualität zu erfassen und anzugeben. 2.3.1 CT-Werte und Homogenität Im Rahmen der Konstanzprüfung werden die CT-Werte für Luft (-1000 HU) und für Wasser 0 HU) überprüft. Es sollte über den gesamten Objektquerschnitt eine Homogenität (Toleranz 4 HU) gewährleistet sein. Im Idealfall sollen sich die CT-Werte (bzw. der lineare Schwächungskoeffizient) linear mit der Änderung der Ausgangsgröße (z. B. Röntgenenergie) verhalten. Die Beurteilung der Linearität wurde bereits in den ersten Jahren der Computertomographie gefordert [55]. Hierfür sind allerdings bis jetzt keine adäquaten Testmöglichkeiten entwickelt worden, da die Schwächung abhängig von dem verwendeten Spektrum, den Aufhärtungsartefakten und den Detektorcharakteristika ist [10]. 2.3.2 Bildpunktrauschen und Signal-Rausch-Verhältnis Das Rauschen eines idealen CTs wird nur durch die statistischen Schwankungen der Röntgenquanten (Quantenrauschen √ ) bestimmt. Das gerätebedingte Rauschen soll gegenüber dem Quantenrauschen vernachlässigbar sein, da sich das messbedingte Rauschen durch die Bildrekonstruktion bis in das CT-Bild fortsetzt. Die Messung des Bildpunktrauschens erfolgt mittels eines homogenen Wasserphantoms. In dem rekonstruierten Volumen wird das Rauschen innerhalb einer ROI (region of interest) mit Bildpunkten bzw. Pixeln bezüglich des Mittelwertes ̅ ermittelt: ∑( ̅) (2.57) Aus dem Mittelwert des Signals in der ROI ̅ und dem berechneten Rauschen ergibt sich das Signal-Rausch-Verhältnis (signal-noise-ratio - SNR): ̅ 32 (2.58) 2.3 Beurteilung der Bildqualität in der Computertomographie Das Rauschen wird durch eine stärkere Schwächung, ein niedrigeres RöhrenstromScanzeit-Produkt (mAs) und durch eine kleinere Schichtdicke verstärkt. Schärfere Rekonstruktionsalgorithmen verursachen eine Rauscherhöhung. Da das Rauschen stark abhängig von der verwendeten Dosis ( √ ) und der Scanparameter (Röntgenenergie, mAs) ist, müssen diese an die diagnostischen Fragestellungen und an den Patientenquerschnitt angepasst werden. Großen Einfluss hat das Rauschen auf die Niedrigkontrasterkennbarkeit. 2.3.3 Ortsauflösung Die Ortsauflösung eines Systems entspricht der Fähigkeit der getrennten räumlichen Darstellung kleiner Details. In der CT-Bildgebung wird zwischen dem Rauschen in der Bildebene ( ) und in der Transversalebene ( ) unterschieden. Wie bei der konventionellen Röntgenbildgebung ist die Ortsauflösung abhängig von dem Detektorsystem, von den geometrischen Aufnahmebedingungen (Aufnahmegeometrie, Fokusgröße, Fokusbewegung) und dem verwendeten Rekonstruktionsalgorithmus (angewendeter Rekonstruktionsalgorithmus, Interpolations- und Filtermethoden). Die Ortsauflösung in der Bildebene kann mittels direkter Methoden (Aufnahme eines Phantoms mit einem definierten und genormten Loch- bzw. Strichraster) oder mit indirekten Methoden (Modulationsübertragungsfunktion) bestimmt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Untersuchung von Schichtempfindlichkeitsprofilen, wie sie z. B. bei der Positronenemissionstomographie entsprechend dem NEMAStandard Anwendung findet [56]. Die Halbwertsbreite (FWHM) in dem Profil der Rekonstruktion eines infinitesimal kleinen Objektes entspricht bei dieser Messmethode der Ortsauflösung. Bisher gibt es kein etabliertes Verfahren für die Bestimmung der Ortsauflösung in der z-Ebene. Empfohlen wird jedoch die Nutzung direkter Messmethoden mittels eines Testphantoms [10]. 2.3.4 Kontrastauflösung Häufig wird die Kontrastauflösung auch als Weichteilgewebskontrast bezeichnet. Für die Messung der Kontrastauflösung besteht derzeit noch Standardisierungsbedarf [10]. Üblicherweise erfolgt die Messung von Hochkontraststrukturen um den Einfluss des Rauschens zu minimieren. Eine Möglichkeit für die subjektive Angabe der Kontrastauflösung besteht in der Aufnahme von Niedrigkontrastphantomen, bei denen ein Beobachter bestimmt, welcher Kontrast in dem CT-Bild noch erkennbar ist. Eine weitere Methode bestimmt die Niedrigkontrastauflösung mittels des Rauschniveaus im Bild durch das Kontrast-Rausch-Verhältnis (contrast-noise-ratio – CNR): 33 2 Die Computertomographie (̅ ̅) (2.59) Hierbei entspricht ̅ dem Mittelwert in einer ROI niedrigen Kontrastes (bzgl. des Hintergrundes), ̅ dem Mittelwert in einer ROI im Hintergrund und dem Rauschen in der Hintergrund-ROI (entsprechend Formel (2.57)). Einen großen Einfluss hat die Ortsauflösung auf die Kontrastauflösung. Je niedriger die Ortsauflösung ist, desto schlechter wird auch die Kontrastauflösung. 2.3.5 Dosis Die physikalischen Messgrößen eines konventionellen CTs sind: Dosisverteilung in der Schicht ( Dosisverteilung senkrecht der Schicht (Dosisprofil) ( ) Dosisverteilung im Raum ( ) ). Heutzutage hat sich für die Messung dieser Dosiswerte das CTDI-Phantom (Computed Tomography Dose Index) etabliert [57]. Die Schwächung dieses Phantoms ist angenähert an die Schwächungsverhältnisse im Schädel und im Körperstamm eines Patienten. Die Dosismessung erfolgt während einer Aufnahme mit dem jeweiligen Scanprotokoll an definierten Messpunkten innerhalb des Phantomes mit Stabionisationskammern. Bisher gibt es für die Dosismessung international keine einheitliche Festlegung. Für die Konstanz- und Abnahmeprüfung in Deutschland wird die Messung frei Luft, dem sogenannten Luftkerma, gefordert [10]: ∫ ( ) (2.60) Der Wert zeigt an, dass das Standard-mAS-Produkt genutzt wird (in der Regel 100 mAs). Das Subskript 100 gibt die Integrationslänge des Dosisprofils von 100 mm an und entspricht der Schichtdicke. Ein Hauptziel der heutigen CT-Bildgebung ist die weitere Dosisreduktion bei einer gleichbleibenden oder gar verbesserten Bildqualität. Im Falle von Human-CTs sollte immer nach dem ALARA-Prinzip („As Low as Reasonable Achievable“) gehandelt werden. Möglichkeiten der Dosisreduktion durch den anwendenden Untersucher sind [10]: 34 Begrenzung des Aufnahmevolumens Adäquate Wahl der Rekonstruktionsparameter 2.3 Beurteilung der Bildqualität in der Computertomographie Anpassung der Scanparameter an den Patientenquerschnitt Deutliche Reduzierung der mAs-Werte für Kinder Herstellerseitig kann die Dosis durch: Erhöhung der Vorfilterung der Strahlung Rauschminimierte Rekonstruktionsverfahren Schwächungsabhängige Röhrenstrommodulation Niedrigdosis-Scanprotokolle speziell für Kinder Automatische Belichtungskontrolle reduziert werden. Das größte Potential für die Reduzierung der Dosis um 40 % bzw. 30 % bietet die Optimierung Bildrekonstruktion und die Weiterentwicklung der Detektortechnologie [6]. 35 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung Inhaltsangabe 3.1 3.2 3.3 Anforderungen an das Detektorsystem ............................................................. 38 Flachbilddetektoren in der medizinischen Bildgebung..................................... 40 Photonenzählende Detektoren / Medipix ......................................................... 42 Im Vergleich zu dem herkömmlichen Röntgenfilm bietet die digitale Detektortechnologie in der medizinischen folgende Vorteile [58]: Entkopplung von Bildakquisition, - präsentation und –archivierung Erhöhung des Dynamikumfangs Möglichkeit der unabhängigen Optimierung von Kontrast und Helligkeit Erhöhung der Sensitivität (Dosisreduzierung). Bei den digitalen Detektorsystemen der humanmedizinischen Bildgebung wird zwischen den Bildspeicherfolien, den Bildverstärkungssystemen (sogenannte CCD Systeme (charge coupled devices)) und den Flachbilddetektoren unterschieden. Derzeit finden die Flachbilddetektoren ihre Anwendung in der digitalen Röntgenbildgebung. Wie bereits in Kapitel 2.1.5 erwähnt, stellen die Flachbilddetektoren für die Detektorsysteme in der Computertomographie ein großes Potential dar und sind aus diesem Grund Schwerpunkt vieler aktueller Forschungen [22]. Wie bei den CCD-Systemen erfolgt die Detektion der Röntgenstrahlung, die Auslese und die Umwandlung in ein digitales Signal in nur einem Bauteil. Großer Vorteil der Flachbilddetektoren im Vergleich zu den CCDSystemen ist die Größe der Detektoroberfläche, die an das aufzunehmende Objekt angepasst ist. Sie werden in Detektoren mit einer indirekten (szintillationsbasierten) und einer direkten Konversionsmethode unterschieden. Bisherige eingesetzte Flachbilddetektoren integrieren die in dem Sensormaterial deponierte Ladung. Im Gegensatz hierzu erfassen photonenzählende Detektoren (z. B. die Detektoren der Medipix-Familie) die eintreffenden Strahlen rein quantitativ, d. h. ohne eine Wichtung der eintreffenden Röntgenquanten entsprechend der Röntgenenergie. Die Anforderungen, die an ein digitales Bildwiedergabesystem in der klinischen Routine gestellt werden, sollen im Anschluss detailliert erläutert werden. Es wird dabei 37 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung insbesondere auf Grundlagen und die diagnostischen Anwendungsmöglichkeiten von Flachbilddetektoren und photonenzählende Detektoren, speziell dem Medipix, eingegangen. 3.1 Anforderungen an das Detektorsystem Die Anforderungen an ein Detektorsystem in der medizinischen Bildgebung werden durch ihre jeweilige Anwendung bestimmt. Spezielle Anforderungen für die computertomographische Bildgebung sind Kapitel 2.1.5 zu entnehmen. Die Schlüsselparameter für medizinische Detektorsysteme sind die Detektorgröße, die Ortsauflösung, das Signal-Rausch-Verhältnis, der Maximalkontrast, die Bildfrequenz und die Langzeitstabilität des Detektorsystems. Im Rahmen einer arbeitstäglichen Kontrolle erfolgt die Beurteilung der Qualitätsparameter, entsprechend DIN 6868-57, mittels eines Testbildes (z. B. SMPTE-Testbild) [58]. Dabei dient die Aufnahme des Testbildes der visuellen Abschätzung der Grauwertwiedergabe. Bei einer vierteljährlichen Konstanzprüfung wird der Maximalkontrast und das Ortsund Niedrigkontrastauflösungsvermögen des Detektors bestimmt. Die Detektorgröße Die Größe des Detektorsystems sollte an die Größe des Messobjektes, d. h. an den zu visualisierenden Ausschnitt bzw. das zu visualisierende Organ des Patienten, angepasst sein. Für die Anwendung in der Dentaldiagnostik entspricht das einer minimalen Detektoroberfläche von 20 x 30 mm2, in der Mammographie einer minimalen Größe von 180 x 240 mm2 und in der Röntgenbildgebung (Thorax) einer Größe von mindestens 430 x 350 mm2. Die Ortsauflösung Entsprechend der DIN 6868-57 ist für die Visualisierung in der Mammographie eine minimale Ortsauflösung von 5 Lp/mm bei einer applizierten Dosis < 75 µGy bzw. 7 Lp/mm bei einer Dosis < 100 µGy vorausgesetzt [58]. Der Maximalkontrast Der Maximalkontrast digitaler Bildwiedergabegeräte sollte mindestens 250:1 betragen [58]. Das Signal-Rausch-Verhältnis Für die Darstellung von Objekten mit niedrigem Kontrast wird insbesondere ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis erforderlich. Die Signalstärke ist hierbei abhängig von der applizierten Röntgendosis, dem Absorptionsvermögen und der Sensitivität des Detektors. Das Rauschen setzt sich zusammen aus dem Quantenrauschen, den 38 3.1 Anforderungen an das Detektorsystem statistischen Schwankungen innerhalb des Detektors sowie dem elektrischem Rauschen durch z. B. Verstärker und Widerstände. In Abhängigkeit von der genutzten Dosis wird das Signal-Rausch-Verhältnis hauptsächlich durch die Detektoreffizienz und das Rauschen bestimmt. Für die verschiedenen diagnostischen Anwendungen existieren Dosis-Referenzwerte für Röntgenaufnahmen des Bundesamtes für Strahlenschutz [61]. In der Röntgenbildgebung wird z.B. für die Visualisierung eine durchschnittliche Dosis von 10 nGy pro Bild in der Region von Interesse vorausgesetzt. Diese Dosis muss ausreichen um ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis mittels des genutzten Detektors zu erzielen. Die Bildwiederholungsrate Die größte Anforderung an die Bildwiederholungsrate hat die kardiologische Bildgebung bei der Frequenzen von 30 Hz – 60 Hz gefordert werden. Für die konventionelle Röntgenbildgebung werden 15 Hz – 30 Hz als Optimum vorausgesetzt. Intrinsisch wird die erzielbare Bildwiederholungsrate durch die Bildverzögerung und den inkompletten Ladungstransfer limitiert (optimale Visualisierungsergebnisse erfordern mindestens eine Übertragung von 99 % der kompletten Ladung). Aber auch extrinsische Faktoren wie die Weiterleitung und Speicherung des detektierten Signals haben einen zusätzlichen Einfluss auf die Bildwiederholungsrate. Die Langzeitstabilität Die Stabilität eines Detektorsystems im medizinischen Umfeld sollte mindestens 10 Jahre betragen. Innerhalb dieser Zeit darf keine signifikante Veränderung der Betriebsparameter erfolgen. Eine mögliche erforderliche Anpassung und Optimierung dieser sollte jederzeit einfach, schnell und kostengünstig umsetzbar sein. Weitere Parameter / Betriebsparameter Für die Anwendung im klinischen Alltag müssen Detektoren zusätzlich chemisch stabil und unempfindlich gegen Feuchtigkeit sein, sowie eine niedrige Toxizität aufweisen. Exakte Betriebsparameter sind jedoch in der DIN Norm zur Sicherung der Bildqualität für digitale Detektorsysteme sowie in der Produktnorm für medizinische Produkte nicht enthalten [58], [59]. Es wird jedoch auf die Einhaltung der Herstellerangaben verwiesen. Typische Herstellerangaben sind die Einhaltung der Raumtemperatur zwischen 10°C-35°C bei einer maximalen Änderung der Raumtemperatur von 0,5°C/min, eine Luftfeuchtigkeit zwischen 20 % - 75 % und ein Luftdruck zwischen 700 mbar – 1100 mbar [60]. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sollten Detektorsysteme möglichst kostengünstig erzeugt und entsorgt werden können. 39 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung 3.2 Flachbilddetektoren in der medizinischen Bildgebung Flachbilddetektoren bestehen aus einem Sensormaterial und einer Ausleselektronik. Die Ausleselektronik wird hauptsächlich aus amorphen Silizium realisiert, das großflächig auf Glassubstraten abgeschieden werden kann. Durch eine anschließende Photolithographie wird die Pixelmatrix aus TFT-Schalttransistoren (thin film transisitor) und den Photodioden bzw. Transistoren prozessiert. Entsprechend dem verwendeten Sensormaterial kann zwischen indirekten und direkten Konversionsmethoden unterschieden werden. Heutzutage sind die indirekten Flachbilddetektoren mit ihrem zweistufigen Konversionsprozess am häufigsten in der medizinischen Routine vertreten. Ein Szintillator (z. B. Gadoliniumoxysulfid Gd2O2S oder Cäsiumjodid CsI) wandelt die Röntgenquanten zunächst in sichtbares Licht um. Mittels der Photodiode der Ausleseelektronik wird daraufhin das Licht in eine elektrische Ladung konvertiert [63]. Bei den direkt konvertierenden Flachbilddetektoren erzeugt ein Röntgenquant in Wechselwirkung mit dem Halbleitermaterial freie Ladungsträger, die durch das Anlegen eines elektrischen Feldes zu der Ausleseelektronik des entsprechenden Pixels transportiert und dort direkt in ein digitales Signal umgewandelt werden. Im Bereich der Ortsauflösung haben die direkt konvertierenden Halbleitermaterialien einen großen Vorteil im Vergleich zu den szintillationsbasierten Methoden, da keine Limitierung der Ortsauflösung durch optische Effekte (z. B. Streuung) erfolgt. Diese kann im Falle direkt konvertierender Systeme nur durch die laterale Diffusion negativ beeinträchtigt werden. Als Sensormaterial für die direkten Flachbilddetektoren ist amorphes Selen (a-Se) am weitesten verbreitet. Der große Vorteil dieses halbleitenden Materials ist, dass es direkt abgeschieden und auf die Auslesematrix aus amorphem Silizium aufgebracht werden kann. Mit amorphen Selen sind Ortsauflösungen > 10 Lp/mm realisierbar. 3.2.1 Grundlagen direkt konvertierender Flachbilddetektoren Wechselwirkung von Röntgenstrahlung mit einem Halbleiter Trifft Röntgenstrahlung in dem für die medizinische Bildgebung relevanten Energiebereich (< 150 keV) auf ein Halbleitermaterial, so erfolgt die Wechselwirkung mit diesem Material entsprechend der Rayleighstreuung, dem Photoeffekt und dem Comptoneffekt (siehe Kapitel 2.1.2). Da bei der Rayleighstreuung keine Energiedeposition sondern nur eine Richtungsänderung stattfindet, ist dieser Effekt nur bezüglich der Detektoreffizienz zu betrachten. Bei dem Photoeffekt verliert das freigesetzte Photoelektron durch die Coulomb-Wechselwirkung seine Energie und erzeugt dabei Elektron-Loch-Paare in dem Halbleitermaterial. Die Anzahl der erzeugten Elektron-Loch-Paare ist proportional zur Energie des Photoelektrons. Für die Erzeugung eines Elektron-Loch-Paares wird ca. das 3-fache der Bandlückenenergie benötigt. Das nach dem Comptoneffekt erzeugte Elektron hat nicht die gesamte Energie des einfallenden Photons aufgenommen. Nach der Freisetzung erzeugt aber auch dieses 40 3.2 Flachbilddetektoren in der medizinischen Bildgebung unter Energieabgabe Elektronen-Loch-Paare. Die Anzahl der erzeugten Elektron-LochPaare ist jedoch abhängig von der an das Hüllenelektron übertragenen Energie. Die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit des Photo- und des Comptoneffektes ist proportional der Kernladungszahl (siehe Formel (2.2) bzw. (2.3)). Somit weisen Halbleitermaterialien mit einer höheren Kernladungszahl bei gleicher Dicke des Sensormaterials eine höhere Absorptionswahrscheinlichkeit auf als Halbleitermaterialien mit einer niedrigeren Kernladungszahl. Spezielle Anforderungen an direkt konvertierende Detektorsysteme Der große Vorteil der direkt konvertierenden Systeme ist, dass nur eine Quantenumwandlung für die Detektion der Röntgenquanten erforderlich ist. Auf der anderen Seite bedeutet das auch, dass sämtliche Anforderungen wie z. B. eine hohe Röntgenabsorption und eine große Ladungsträgergeneration (für ein optimales SignalRausch-Verhältnis), eine geringe laterale Diffusion (für eine gute örtliche Auflösung) und eine niedrige Rekombinationsrate sowie ein schneller Ladungstransport zu den Elektroden (für eine hohe Bildwiederholfrequenz) durch nur ein Material erfüllt werden muss. Amorphes Selen hat besonders bezüglich der erzielbaren Ortsauflösung im Vergleich zu indirekten Konversionsmethoden einen großen Vorteil. Allerdings ist die Anwendung dieses Materials auch limitiert durch die hohe Elektron-LochpaarBindungsenergie (somit niedrigere Detektoreffizienz), die hohe Feldstärke, die benötigt wird, um den Detektor zu betreiben (führt zu einem erhöhten Rauschen) und durch das geringe Absorptionsvermögen (limitiert die Ortsauflösung auf Grund der benötigen Schichtdicke). In [66] sind diese Eigenschaften des amorphen Selens detailliert dargestellt. Auf Grund dieser Limitierungen gibt es das Bestreben, andere Halbleitermaterialen als Detektormaterial einzusetzen. An das Halbleitermaterial werden dabei folgende Anforderungen gestellt [64], [66]: Absorptionsvermögen > 70 % (bei einer Schichtdicke geringe Elektron-Lochpaar-Bindungsenergie (< 5 eV) hohes intrinsisches -Produkt der Ladungsträger ( weglichkeit, : Ladungsträgerüberlebensdauer) hoher spezifischer Widerstand (Bandlückenenergie > 1,4 eV). < 1 mm) Ladunsträgerbe- Im Falle der Verwendung polykristalliner Halbleiter ergeben sich zusätzlich folgende Anforderungen [66]: mittlere Korngröße < Pixelgröße (sonst erfolgt eine Verminderung der Ortsauflösung) gleiche Orientierung der Kristalle (für ein homogenes Ansprechverhalten) 41 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung Geeignete Halbleitermaterialien Heutzutage findet das amorphe Selen bereits Anwendung in der medizinischen Bildgebung – speziell in der Mammographie [67], [68], [69]. Zusätzlich werden Materialien mit großer Ordnungszahl und hoher Dichte, wie z. B. Cadmiumtellurid (CdTe), Bleijodid und Quecksilberjodid auf ihre Anwendbarkeit untersucht [70], [71], [72]. Auf Grund der guten Homogenität im Vergleich zu CdTe und der Möglichkeit große Wafer herzustellen, erscheint aber auch Galliumarsenid (GaAs) für die medizinische Bildgebung geeignet [73], [74]. 3.3 Photonenzählende Detektoren / Medipix Bei den bereits vorgestellten direkt konvertierenden Detektorsystemen erfolgt eine Integration der in dem Sensormaterial deponierten Ladung. Photonenzählende Detektoren (z. B. die Detektoren der Medipix-Familie) zählen die eintreffenden Strahlen jedoch quantitativ, d. h. ohne eine Wichtung der eintreffenden Röntgenquanten entsprechend ihrer Röntgenenergie. Sie haben gegenüber den direkt konvertierenden Systemen folgende Vorteile [75]: Möglichkeit der Energieauflösung keinerlei Dunkelstrom keinerlei Rauschen (da durch Schwelle separierbar) unlimitierter dynamischer Bereich. Bei niedrigen Röntgenintensitäten bieten die photonenzählenden Detektoren, durch die rauschfreie Datenakquisition, ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis im Vergleich zu integrierenden Detektoren. Es wird deshalb die Möglichkeit einer deutlichen Dosisreduzierung durch den Einsatz photonenzählender Detektoren erwartet [76]. Für die tomographischen Aufnahmen in dieser Arbeit wurde der Medipix3 verwendet. Die Entwicklung des Medipix erfolgt innerhalb der Medipix-Kollaboration am CERN und befindet sich bereits in der dritten Entwicklungsgeneration [77]. Bei der Medipix-Familie handelt es sich um einen hybriden photonenzählenden Detektor, der mittels der CMOSTechnologie (complementary metal oxide semiconductor) hergestellt wird. Das hybride Design erlaubt es den Medipix mit verschiedenen Halbleitermaterialen, wie z. B. Si, CdTe und GaAs durch die Flip-Chip Verbindungstechnologie zu koppeln [74], [78]. Bei dem Auftreffen der ionisierenden Strahlung auf das Sensormaterial des Medipix werden freie Ladungsträger in dem Halbleitermaterial erzeugt. Die angelegte Spannung separiert und beschleunigt die freien Ladungsträger zu der Ausleselektronik des jeweiligen Detektorpixels. Mittels eines ladungsempfindlichen Vorverstärkers (somit ist 42 3.3 Photonenzählende Detektoren / Medipix die Detektion von Löchern als auch Elektronen realisierbar) und eines Pulsformers wird aus der deponierten Ladung ein Signal geformt. Die Weiterverarbeitung und Digitalisierung dieses Signals in der Medipix3-Ausleseektronik ist in Kapitel 3.3.3 detaillierter beschrieben. Abbildung 3-1: Schematische Darstellung eines hybriden photonenzählenden Detektors. 3.3.1 Entwicklung / Generationen der Medipix-Familie Zunächst erfolgte die Entwicklung des Medipix1 zur Demonstration der Vorteile photonenzählender Detektoren, wie z.B. der im Prinzip elektronisch rauschfreien Detektion von Photonen, sowie den im Vergleich zu Röntgenfilmen sehr hohen Dynamikbereich. Die 64 x 64 große Pixelmatrix der ersten Medipix-Generation hatte eine Pixelgröße von 170 x 170 µm2 [80]. Durch die Weiterentwicklung der CMOSTechnologie (complementary metal oxide semiconductor) konnte in der zweiten Medipix-Genreration eine 256 x 256er Pixelmatrix mit einer quadratischen Pixelgröße von 55 µm realisiert werden [81]. Hier wird zwischen dem Medipix MXR mit einer unteren und einer oberen Energieschwelle und dem Timepix TPX mit nur einer Energieschwelle unterschieden. Der Timepix erlaubt allerdings zusätzlich die Messung der Zeitdauer des Signals über einen bestimmten Schwellwert bzw. die zeitliche Bestimmung des Eintreffens des Photons. Die zweite Medipix-Generation ist in der örtlichen und der Energieauflösung durch den sogenannten „charge sharing“-Effekt limitiert. Die deponierte Ladung von Photonen nahe oder auf einer jeweiligen Pixelgrenze diffundiert während der Ladungsträgersammlung in Abhängigkeit von der Dicke des Detektormaterials und wird somit von mehreren benachbarten Pixeln wahrgenommen. Dieser Effekt führt zu einer Verformung des Energiespektrums der einzelnen Pixel zu niedrigen Energien („low energy tail“) und bringt einen negativen Einfluss auf die Auflösung des Systems mit sich [82], [83], [84]. Das Ausmaß des chargesharing Effektes ist abhängig von der Pixelgröße und der Dicke des Detektormaterials. Der Medipix3 hat eine weitaus komplexere Pixelelektronik, die bei gleicher Matrix- und Pixelgröße eine Kommunikation zwischen benachbarten Pixeln zur Eliminierung des charge sharing Effektes zulässt [85], [9]. Er kann in verschiedenen Modi programmiert werden. Bei dem „Fine Pitch Mode“ erfolgt eine Verbindung jedes Detektorpixels mit einem Sensorelement. Im spektroskopischen Modus („spectroscopic Mode“) wird 43 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung jeweils nur eins von zwei benachbarten Pixeln in beiden Dimensionen mit dem Sensor verbunden. Somit ergibt sich eine Pixelgröße von 110 x 110 µm 2 mit insgesamt acht Schwellwerten (thresholds) und Zählern. Wie bereits bei den Vorgängern arbeitet im Einzelphotonenmodus („single pixel mode - SP“) jedes Pixel unabhängig von den benachbarten Pixeln mit einer maximalen Zählertiefe von 24-Bit bei Benutzung eines thresholds bzw. 12-bit bei der Benutzung von zwei thresholds. Bei der Summierung der Ladung („charge summing mode – CS“) der benachbarten Pixel erfolgt die Nutzung einer zusätzlichen logischen Schaltung. Die eintreffende Ladung in benachbarten Pixeln wird summiert und verglichen. Zur Reduzierung des charge sharing Effektes erfährt nur das Pixel mit der größten deponierten Ladung eine Erhöhung des Zählers. 3.3.2 Einsatz des Medipix in der medizinischen Bildgebung Im Vergleich zu den Flachbilddetektoren ist die Detektoroberfläche des aktuellen Medipix2 und des Medipix3 der limitierende Faktor für den Einsatz in der medizinischen Routine. Durch die ständige Weiterentwicklung konnten jedoch bereits bis zu sechs einzelne Medipix Detektoren, dem sogenannten Hexa-Modul (2 x 3), zusammengeschaltet werden. Für die Forschung und Weiterentwicklung photonenzählender direkt konvertierender Detektoren ist die Medipix-Familie jedoch bestens geeignet. Viele Forschungsgruppen nutzen den hybriden Aufbau des Medipix für die Charakterisierung verschiedener Halbleitermaterialen. Die Vorteile photonenzählender Detektoren (hoher dynamischer Bereich, keinerlei Dunkelstrom und Rauschen, sehr gute räumliche Auflösung) können z. B. sehr gut mit Silizium demonstriert werden [86], [87]. Der Nachteil dieses Materials ist jedoch die geringe Absorptionseffizienz (< 30 %) bei Photonenenergien > 20 keV. Auf Grund des weitaus besseren Absorptionsverhaltens werden derzeit auch Materialien wie Galliumarsenid und Cadmiumtellurid in Verbindung mit der Medipix-Auslese untersucht [74] [88]. Hier konnte gezeigt werden, dass auf Grund der sehr guten Absorptionseigenschaften dieser Materialien (bei geeigneten Bildkorrekturen für eventuelle Detektorinhomogenitäten) weitere Dosisreduzierungen in der medizinischen Bildgebung möglich sind [76]. Mittels der Medipix-Detektoren können auch diverse Anwendungsmöglichkeiten, sowie neue Visualisierungsmethoden getestet werden. Ein Beispiel, das bereits in der Humanmedizin eingesetzt wurde, ist die dreidimensionale Dosisbestimmung in der Brachytherapie bei der Behandlung von Augenkrebs. Die spektrale Auflösung des Medipix ermöglicht hier eine Qualitätskontrolle des I-125-Plaques, das individuell an das Patientenauge und den jeweiligen Tumor angepasst wird [89]. Die Phasenkontrastbildgebung ist ein weiteres interessantes bildgebendes Verfahren, das besonders für die Untersuchung von Tumoren und Geweben mit einem niedrigen 44 3.3 Photonenzählende Detektoren / Medipix Absorptionsvermögen und einem schlechten Kontrast (z. B. in der Mammographie) sehr vielversprechend ist. Für die Refraktionsbestimmung bei dieser Methode sind hochauflösende Detektoren mit hoher Sensitivität und geringem Rauschen unabdingbar. Sehr gute Visualisierungsergebnisse für die Phasenkontrastbildgebung konnten bereits mit dem Medipix2 durch eine transversale Verschiebung zur Erzielung einer Subpixelgenauigkeit erzielt werden [75], [90], [91]. Die Konzentration der Medipix-Bildgebung liegt jedoch in der hochauflösenden Röntgenund CT-Bildgebung von Kleintieren und kleinen biologischen Objekten – häufig unter der Ausnutzung der spektralen Eigenschaften des Medipix. Ein sehr interessantes Beispiel ist die hochaufgelöste Bildgebung kleiner lebender Objekte, die nur einen sehr geringen Absorptionskoeffizienten aufweisen (z. B. Würmer, Termiten) [92]. Es wurden statische und dynamische Aufnahmen der lebenden Organismen realisiert. Ein weiteres innovatives Beispiel ist die Entwicklung des MARS-CTs [93], [94]. Das Mars-CT ist ein portabler tomographischer Scanner, dessen Detektorsystem auf dem Medipix2 und dem Medipix3 beruht. Der Scanner erlaubt eine geometrische Vergrößerung durch die Verschiebung von Detektor und Röntgenröhre, sowie eine Betäubungs- und Beatmungsmöglichkeit für die Tiere. Derzeit erfolgt z.B. die Charakterisierung verschiedener Halbleitermaterialen (Si, CdTe, GaAs) sowie spektrale zwei- und dreidimensionale Untersuchungen, z. B. zur Unterscheidung verschiedener Kontrastmittel. Erste Rekonstruktionsergebnisse sind derzeit noch artefaktbehaftet (Ringartefakte), zeigen aber bereits die Möglichkeit der Umsetzung einer materialbasierten Rekonstruktion durch den Einsatz photonenzählender Detektoren [95]. 3.3.3 Aufbau des Medipix3 Jedes Pixel der Medipix3-Pixelmatrix besteht aus einem Analog- und einem Digitalteil. Die eintreffende Ladung wird in einem ladungsempfindlichen Vorverstärker (positiv oder negativ) gesammelt und integriert [97]. Der Ausgang des Vorverstärkers wird mittels eines Gauss-Shapers zur Rauschlimitierung gefiltert und geformt. Im SP-Modus-wird die Amplitude dieses Signals mit den zwei einstellbaren Schwellwerten des Medipix verglichen. Jedes Pixel verfügt über zwei Energieschwellen (TH1 und TH2) mit jeweils fünf Anpassungsbits, die der exakten Schwellwertanpassung auf Grund eventueller Transistor-Diskrepanzen dienen. Zusätzlich stehen weitere 13 Konfigurationsbits zur Verfügung. Im Falle des SP-Modus wird die Kommunikation mit den benachbarten Pixeln unterdrückt. Sobald ein Ladungsimpuls eine Zählerschwelle überschreitet, erfolgt die Erhöhung in einem der 12-bit Schieberegister. Wird nur eine Schwelle genutzt, werden beide Schieberegister zu einem 24-bit Zähler zusammengefasst. Im CS-Modus erfolgt die Kommunikation über die Größe der deponierten Ladung mit den benachbarten Pixeln. Die Entscheidungslogik bestimmt dabei, welcher Zählerstand der vier benachbarten Pixeln erhöht wird. Detailliertere Informationen hierzu sind [9] zu entnehmen. 45 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung Analog Abbildung 3-2: Digital Oben: Schematische Darstellung der Medipix3-Logik. Jeder Pixel besteht aus einem Analog- und einem Digitalteil. Unten: Layout eines einzelnen Pixels des Medipix3. Jedes Pixel besteht aus (1) einem ladungsempfindlichen Vorverstärker, (2) einem gaussförmigen Pulsformer, (3) zwei Schwellwerten mit jeweils fünf Anpassungsbits, (4) 13 Konfigurationsbits, (5) einer Entscheidungslogik für die Ladungspositionierung, (6) einer Kontrolllogik und (7) zwei 12-bit Zählern. 3.3.4 Messungen mit dem Medipix Sämtliche in dieser Arbeit vorgestellten Messungen erfolgten mit einem 300 µm SiMedipix3 (W4E5). Die Auslese und Akquisitionskontrolle des Medipix3 erfolgt mittels der USB-Auslese und der Pixelman-Software durch Digitalwerte. Diese werden über Digital-Analog-Wandler (DAC) als analoge Spannungswerte an die Medipixelektronik weitergeleitet [98], [99]. Schwellenabgleich („Threshold Equalisition“) Wie in Kapitel 3.3.3 erwähnt, verfügt der Medipix3 über 5 Anpassungsbits für die Schwellwerte, die dem Ausgleich von Detektorinhomogenitäten und Unterschieden in der Pixelelektronik dienen. Die Erstellung einer solchen Korrekturmatrix für die 46 3.3 Photonenzählende Detektoren / Medipix Schwellwerte („Threshold Equalisation“) kann automatisch mittels der PixelmanSoftware erfolgen. Üblicherweise erfolgt der Abgleich der Schwellen mittels der Rauschkante („Noise Edge“) oder mit Hilfe von Testpulsen („Test Pulses“) [100]. In S. Procz et. al [101] wird die Nutzung der charakteristischen Linie für Molybdän (Kα = 17,48 keV) für den Abgleich der Energieschwellen vorgeschlagen. Dies führt zu einer geringeren Dispersion der Medipix Schwellen im Vergleich zu den in Pixelman implementierten Methoden und erlaubt die Nutzung schmalerer Energiefenster (bis zu 2,5 keV) für die energieaufgelöste Röntgenbildgebung. Für die Anwendung des Medipix3 in der computertomographischen Bildgebung ist eine möglichst geringe Schwellvariation notwendig, da diese zwischen benachbarten Pixeln zu Ringartefakten in der Rekonstruktion führen kann (siehe Kapitel 6.1.2). Energiekalibrierung („Energy calibration“) Die quantitative Zuordnung der Schwellwerte zu der Photonenenergie erfolgt mittels der Energiekalibrierung. Idealerweise werden für die Energiekalibrierung monoenergetische Photonen (mindestens drei unterschiedliche Energien), wie sie z. B. mittels eines Synchrotrons erzeugt werden können, benötigt. Eine weitere Methode nutzt die Emissionslinien radioaktiver Präparate mit einer geeigneten Energie wie z. B. eine 241Am-Quelle (59,5 keV). Für diese Arbeit wurde die Energiekalibrierung mittels der Kα-Linie des Röntgenbremsspektrums von folgenden Materialien durchgeführt: Kupfer (Kα=8,05 keV) Zirkonium (Kα=15,77 keV) Molybdän (Kα=17,48 keV) Zinn (Kα=8,05 keV) Für die Energiekalibrierung erfolgt jeweils die Bestimmung der Maxima aus den differenzierten Schwellenscans für jedes Pixel. Der Schwellwert, an dem das Maxima eintritt, wird daraufhin für jede der Energien in ein Diagramm eingetragen. Hieraus lässt sich mittels einer linearen Regression eine Zuordnung der THL-Schwellen zu den quantitativen Energien ermitteln. Die Energiekalibrierung für den hier verwendeten 300 µm Si-Medipix3 (W4E5) ist der Abbildung 3-3 zu entnehmen. Durch Alterung der Elektronik können sich die internen Potentiale des Medipix ändern, so dass eine Energiekalibrierung nach mehreren Wochen erneut durchgeführt werden muss. 47 3 Digitale Detektorsysteme in der medizinischen Bildgebung Abbildung 3-3: 48 Zusammenhang zwischen den THL-Werten des Medipix3 (W4E5) und der quantitativen Energie. Die Energiekalibrierung erfolgte mittels der jeweiligen Kα-Linie des Röntgenbremsspektrums. (Graphik wurde freundlicherweise bereitgestellt von S. Procz – FMF) 4 Messaufbau Inhaltsangabe 4.1 4.2 4.3 4.4 Der Medipix3-Computertomograph ................................................................... 49 Micro-CT (CT Imaging: TomoScope® Synergy) ................................................... 52 Objekte und Phantome ........................................................................................ 53 Dosisleistungsmessgerät (PTW: Diados E) ......................................................... 56 Die Beurteilung der Anwendbarkeit des Medipix3 für die tomographische Bildgebung in Verbindung mit einem iterativen OSEM-Rekonstruktionsalgorithmus soll anhand eines hochauflösenden tomographischen Messplatzes (Medipix3-CT) erfolgen. Der Medipix3Computertomograph wurde in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Materialforschungszentrum (FMF) für die präklinische ex vivo und in vivo Anwendung konzipiert [102]. Die Beurteilung der Bildqualität erfolgt durch den Vergleich mit einem kommerziellen Micro-CT-Scanner der Firma CT Imaging anhand der Aufnahme und Rekonstruktion verschiedener Phantome und biologischer Objekte. 4.1 Der Medipix3-Computertomograph In Zusammenarbeit mit dem Freiburger Materialforschungszentrum (FMF) wurde ein hochauflösender tomographischer Messplatz entwickelt, der für die präklinische ex vivo und in vivo Anwendung konzipiert ist [102]. Der Messaufbau (Abbildung 4-1) erlaubt: zweidimensionale Messungen mit geometrischer Vergrößerung (1. Messposition) dreidimensionale (tomographische) Vergrößerung (2. Messposition). Messungen ohne geometrische Sämtliche hier vorgestellte tomographische Messungen wurden an der 2. Messposition durchgeführt. Aus Gründen der mechanischen Umsetzung und Stabilität erfolgt im Vergleich zu kommerziellen Geräten nicht die Rotation der Röhre und des Detektors, sondern die Rotation des Objektes mittels eines Rotationsmotors (maximale Winkelanzahl bei einer 360° Rotation = 4000). Auf Grund der eingeschränkten Detektorgröße (ca. 1,4 x 1,4 cm) des Medipix3 ist dieser auf einen XY-Tisch befestigt, der mittels transversaler Verschiebung eine künstliche Vergrößerung der 49 4 Messaufbau Detektoroberfläche ermöglicht. Mittels dieser Kacheltechnik kann ein Objekt mit einem maximalen Durchmesser von 100 mm tomographisch vermessen werden. Abbildung 4-1: Schematische Darstellung des Medipix3-CTs. Es können zweidimensionale Messungen mit geometrischer Vergrößerung (1. Messposition) und tomographische Messungen ohne geometrische Vergrößerungen (2. Messposition) realisiert werden. Die genaue Kenntnis der geometrischen Parameter (d. h. das Messkoordinatensystem) eines computertomographischen Systems ist für die Implementierung eines Rekonstruktionsalgorithmus von großer Wichtigkeit (Abbildung 4-2). Die wichtigsten Parameter sind: 50 Abstand Fokus- Objekt (FOD = 478 mm) Abstand Fokus – Detektor (FDDmin = 500 mm – Der Aufbau bietet durch eine transversale Variation der Detektorposition die Möglichkeit der geometrischen Vergrößerung.) Position der Rotationsachse auf Detektor (Durch die Möglichkeit der transversalen Verschiebung des Detektors mittels des XY-Tisches ist die Position variabel. Die Bestimmung des Rotationszentrums erfolgt aus diesem Grund in den Transmissionsdaten.) 4.1 Der Medipix3-Computertomograph Winkelinformation (Anzahl der Winkel für eine 360°-Drehung und Rotationsrichtung wird mittels der Bedienungssoftware für das Medipix3-CT für jede tomographische Messung gespeichert.) Abbildung 4-2: Schematische Darstellung des Mess-Koordinatensystems des Medipix3-CTs. Eine nicht bekannte oder eine nicht reproduzierbare Systemgeometrie führt zu Artefakten in der Rekonstruktion und zu inkonsistenten Rekonstruktionsergebnissen. Detaillierte Informationen über die genauen Auswirkungen auf das Rekonstruktionsergebnis finden sich in Kapitel 6.1.3. 4.1.1 Die Röntgenröhre Die Erzeugung der Röntgenstrahlen erfolgt mittels der Mikrofokus-Röntgenröhre „hamamatsu L10101“ mit den folgenden technischen Spezifikationen [103]: Wolframanode mit 150 µm Beryllium-Filter Röhrenspannung: 20 kV – 100 kV Röhrenstrom: 10 µA – 200 µA (bei maximal 20 W) Größe des Fokus: 5 µm (bei 4 W) - 30 µm (bei 20 W). Ein ungefiltertes Röhrenspektrum einer Röntgenröhre mit Wolframanode bei einer Anodenspannung von 25 kV ist in Abbildung 4-3 zu sehen [104], [105]. Die Kα-Peaks von Wolfram sind für diesen Energiebereich nicht vertreten. Wichtig für die Visualisierung sind jedoch die charakteristischen L-Linien von Wolfram (8,4 keV, 10 keV, 11,3 keV), die sich dem kontinuierlichem Bremsspektrum überlagern [11]. 51 4 Messaufbau Photon intensity [normalized] 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 5 10 15 20 25 Photon energy [keV] Abbildung 4-3: Ungefiltertes Spektrum einer Röntgenröhre mit Wolframanode bei einer Anodenspannung von 25 kV [104], [105]. In diesem Energiebereich überlagern die charakteristischen L-Linien von Wolfram (8,4 keV, 10 keV, 11,3 keV) das kontinuierliche Bremsstrahlspektrum [11]. 4.1.2 Zusätzliche Filtermethoden Für die Filterung der L-Linien des Spektrums wird bei einigen durchgeführten Messungen ein zusätzlicher 0.5 mm Aluminium-Filter genutzt. Aus dem, in der vorherigen Abbildung, ungefilterten Röhrenspektrum ergibt sich entsprechend des Schwächungsgesetzes (2.5) das folgende gefilterte Röhrenspektrum: Photon intensity [normalized] 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 Abbildung 4-4: 5 10 15 20 Photon energy [keV] 25 Gefiltertes Spektrum einer Röntgenröhre mit Wolframanode (0,5 mm Aluminium-Filter) bei einer Anodenspannung von 25 kV. 4.2 Micro-CT (CT Imaging: TomoScope® Synergy) Der Micro-CT-Scanner wurde von der Firma CT Imaging speziell für die Kleintierbildgebung entwickelt [106]. Die Nuklearmedizinische Abteilung der Universität Freiburg verfügt seit Anfang des Jahres 2011 über dieses Gerät. In dieser Arbeit soll es zu Vergleichszwecken – vor allen Dingen bezüglich der erzielbaren Bildqualität – genutzt 52 4.3 Objekte und Phantome werden. Prinzipiell ist das Micro-CT wie ein Humanscanner aufgebaut. Es verfügt über einen motorisierten Patiententisch, der in die Gantry hereingefahren werden kann. Für eine Aufnahme erfolgt die Rotation der Röhre und des Detektorsystems um den Patiententisch. Im Gegensatz zu Humanscannern arbeitet das bisherige System mit der step and shoot Technik und nicht wie üblich mit der Spiraltechnologie. Der maximal zu untersuchende Messobjektdurchmesser beträgt 65 mm. Mit einer Tischposition kann eine Objektlänge von 150 mm gemessen werden. Für die Erzeugung der Röntgenstrahlen wird eine Mikrofokusröhre mit einem Wolframtarget verwendet. Die Detektion der Röntgenstrahlung erfolgt mittels des Flachbilddetektors C9320DK_02 der Firma hamamatsu [107]. Als Sensormaterial wir bei diesem Detektor Cäsiumiodid verwendet. Die aktive Detektoroberfläche beträgt 52,8 x 52,8 mm2 bei einer Pixelmatrix von 1056 x 1056 Pixeln mit einer jeweiligen quadratischen Kantenlänge von 50 µm. Die erzielbare Ortsauflösung mit dem Tomoscope beträgt 80 µm. Die Dosiswerte des MicroCTs sind herstellerseitig spezifisch für die verschiedenen Scanprotokolle in Gy/cm des untersuchten Objektes angegeben. Die Rekonstruktionssoftware dieses Systems basiert auf dem Feldkamp-Algorithmus (siehe Kapitel 2.2.3). Zusätzlich beinhaltet der Algorithmus eine Korrektur bezüglich der Systemgeometrie, eine Korrektur für cuppingArtefakte und eine Quantifizierung entsprechend der Hounsfield-Einheiten. Abbildung 4-5: Photo des kommerziellen Micro-CT Scanners (TomoScope® Synergy) der Firma CT Imaging. 4.3 Objekte und Phantome Essentiell für die Beurteilung der Bildqualität in Rekonstruktionsdaten sind Phantome, deren Geometrie und exakter Aufbau bekannt ist. Die Beurteilung des Signal-RauschVerhältnisses, des Kontrast-Rausch-Verhältnisses, sowie der örtlichen Auflösung erfolgt mittels des Homogenitäts-, des Barpattern-, des Niedrigkontrast- und des Drahtphantomes. Die Phantome sind für das Testen verschiedener Akquisitionsparameter und für Vergleichsmessungen mit dem kommerziellen Micro-CT ideal, da sie keinerlei zeitlichen Veränderungen der Geometrie und ihrer 53 4 Messaufbau Zusammensetzung unterliegen. Die Beurteilung der Anwendbarkeit des Systems für die Messung organischer Objekte in Kombination mit dem entwickelten Rekonstruktionsalgorithmus, sowie deren Qualitätsbeurteilung erfolgt an Hand einer Mauspfote, eines Mauskopfes und einer kompletten Nacktmaus. 4.3.1 Homogenitätsphantom Für Messungen des Signal-Rausch-Verhältnisses sowie für die Profil- und Schwächungsanalyse in zwei- und dreidimensionalen Datensätzen wurden zwei verschiedene Homogenitätsphantome benutzt. Beide Phantome sind eine Sonderanfertigung der Firma QRM [108]. Sie haben einen Durchmesser von 10 mm, eine Höhe von 40 mm und entsprechen 0 HU bzw. 200 HU. Abbildung 4-6: Schematische Darstellung der beiden Homogenitätsphantome (0 HU bzw. 200 HU). 4.3.2 Barpattern-Phantom Das Barpattern-Phantom dient der Beurteilung des Auflösungsvermögens des Medipix3CTs. Abbildung 4-7: Schematische Darstellung des Barpattern-Phantoms. Die 2 Chips haben eine 2 Kantelänge von 5 x 5 mm und wurden in einen PMMA-Zylinder eingegossen. Hierfür wurden in einem PMMA-Zylinder (Durchmesser: 12 mm, Höhe: 40 mm) jeweils ein BarPattern-Chip (Kantenlänge: 5 x 5 mm2) in transversaler und ein Chip in longitudinaler Ausrichtung eingebracht [109]. Auf diesem Chip befinden sich Linienpaare 54 4.3 Objekte und Phantome und Punkte mit einer Linienbreite (bzw. Punktdurchmesser von 5 bis 150 µm) bei einer Dicke der Strukturen von 80 bis 120 µm. 4.3.3 Niedrigkontrast-Phantom (Low Contrast Phantom) Die Bestimmung des Kontrastauflösungsvermögens erfolgt mittels des Niedrigkontrastphantoms. Dieses Phantom besteht wiederum aus einem mit vier Einsätzen gefüllten PMMA-Zylinder (Durchmesser: 12 mm, Höhe: 40 mm). Die Einsätze (Durchmesser: 1 mm bzw. 2,5 mm) haben im Vergleich zu dem PMMA-Zylinder eine verminderte Dichte von 4 HU bzw. 8 HU [110]. Anhand dieser Einsätze kann eine Bestimmung des Signal- und des Kontrast-Rausch-Verhältnisses in den transaxialen Schichten des rekonstruierten Datensatzes erfolgen. Abbildung 4-8: Schematische Darstellung des Niedrigkontrastphantomes. In einem PMMAZylinder befinden sich hierfür 4 Einsätze mit einer minimalen Dichtedifferenz. 4.3.4 Drahtphantom (Wire Phantom) Mittels der Bestimmung der Halbwertsbreite in dem Profil des Draht-Phantomes erfolgt eine zusätzliche Untersuchung des Auflösungsvermögens des entwickelten tomographischen Messplatzes in Kombination mit dem implementierten Rekonstruktionsalgorithmus. In einem luftgefüllten Zylinder (Durchmesser: 12 mm, Höhe: 40 mm) befindet sich hierfür ein 10 µm dicker Wolframdraht [111]. Abbildung 4-9: Schematische Darstellung des Drahtphantoms. In einem luftgefüllten Zylinder ist ein 10 µm dicker Wolframdraht eingebracht. 55 4 Messaufbau 4.3.5 Organische Messobjekte (Nacktmaus) Auf Grund der geringen Detektorgröße des Medipix war es zunächst sehr schwierig, geeignete organische Objekte für tomographische Messungen zu finden. Zunächst erfolgte aus diesem Grund die Messung von einer Mauspfote, die klein genug war, um Transmissionsmessungen aus den verschiedenen Blickrichtungen aufzunehmen. Durch die künstliche Vergrößerung der Detektoroberfläche mittels der Kacheltechnik wurde es möglich, einen Mauskopf und schließlich eine komplette Nacktmaus aufzunehmen. Problematisch erweist sich derzeit die Halterung dieser Objekte in dem Aufbau, sowie die langen Messzeiten auf Grund der Kacheltechnik. Für eine komplette Maus muss der Detektor in x-Richtung 4mal und in y-Richtung 8 mal verfahren werden. Das entspricht im Vergleich zu einem geeignet großen Detektor eine 32-fach verlängerte Messzeit. In dieser Zeit muss gewährleistet sein, dass sich die Maus nicht bewegt, bzw. dass die innere Struktur der Maus sich auf Grund der Erdanziehungskraft und der Raumtemperatur nicht verändert oder austrocknet, da die Messdaten sonst inkonsistent sind. 4.4 Dosisleistungsmessgerät (PTW: Diados E) Die Messung der Dosisleistung für die Bestimmung der Gesamtdosis einer tomographischen Aufnahme erfolgt mit dem Dosisleistungsmessgerät DIADOS E in Verbindung mit einem Halbleiterdetektor für mammographische Anwendungen (Röntgenenergiebereich: 25 keV – 45 keV) der Firma PTW. 56 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung Inhaltsangabe 5.1 5.2 5.3 Detektorstabilität ............................................................................................. 57 Vorverarbeitung der 2D-Messdaten ................................................................ 63 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................. 69 Im Nachfolgenden soll die Medipix-Auslese bezüglich der Detektoranforderungen in Bezug auf eine Anwendung in der tomographischen Bildgebung, untersucht und kritisch betrachtet werden. Des Weiteren erfolgt die Beschreibung der notwendigen Datenvorverarbeitung bzw. -korrekturen, die für die Rekonstruktion von zweidimensionalen Medipix-Messdaten notwendig sind. Hierfür wird auf die Flatfieldkorrektur, das Ersetzen nicht zählender („toter“) Detektorpixel und auf die Umrechnung der Daten in Schwächungskoeffizienten genauer eingegangen. 5.1 Detektorstabilität Für die CT-Bildgebung im humanmedizinischen Umfeld ist eine Temperaturstabilität, sowie die Langzeitstabilität des Detektorsystems (mindestens 10 Jahre) unabdingbar (siehe Tabelle 2-1). Das detektorbedingte Rauschen soll im Vergleich zu dem Quantenrauschen vernachlässigbar sein ( ). 5.1.1 Temperaturstabilität Die Messung der Temperaturstabilität eines 300 µm-Si-Medipix2-Assemblies erfolgte mit einer Mikrofokus Röntgenröhre (Philips HOMX-161, maximale Röntgenröhrenspannung: 5 kVp - 160 kVp, maximale Leistung: 35 W, Fokusgröße: 5 µm – 200 µm). Bei gleichbleibenden Aufnahmeparametern (80 keV, 0,2 mA, Aufnahmezeit 100 x 1 s), aber unterschiedlichen Raumtemperaturen (19°C, 23°C, 30°C, 39°C, 48°C) wurde ein eigens entwickeltes Phantom vermessen, welches aus einem wassergefüllten Plexiglasrohr (Durchmesser 14 mm) besteht. In diesem Rohr befinden sich drei weitere Plastikschläuche mit einem Durchmesser von jeweils 2 mm, die mit Luft (-1000 HU), Wasser (0 HU) und mit Plastillin (ca. 1500 HU) gefüllt sind (Abbildung 5-1: Links). Die 57 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung Zählrate (normiert) des Detektors wurde entlang des Phantomprofils bei verschiedenen Temperaturen im Messaufbau (19°C, 23°C, 30°C, 39°C, 48°C) betrachtet (Abbildung 5-1: Rechts). a) b) Counts [normalized] 1 2 3 4 1 0.8 0.6 0.4 Abbildung 5-1: T = 19°C T = 23°C T = 30°C T = 39°C T = 48°C 0 64 128 192 Distance x [Pixel] 256 a) Phantom bestehend aus einem 1) wassergefüllten Plexiglasrohr, in dem sich drei weitere Plastikschläuche 2) luftgefüllt (-1000 HU), 3) wassergefüllt (0 HU) 4) plastillingefüllt (ca. 1500 HU)) befinden. b): Normierte Zählrate des Detektors entlang des Phantomprofils bei verschiedenen Raumtemperaturen und gleichbleibenden Aufnahmeparametern (80 keV, 0,2 mA, Aufnahmezeit 100 x 1 s. Anhand des Profilverlaufes erkennt man die drei verschiedenen Einsätze des Phantoms (luftgefüllter Schlauch ca. bei Pixel 64, wassergefüllter Schlauch ca. bei Pixel 128 und plastillingefüllter Schlauch ca. bei Pixel 220). Ab einer Raumtemperatur über 30°C tritt eine Erhöhung der Zählrate des Medipix2-Detektors auf. Im Temperaturbereich zwischen 19°C und 30°C verhält sich die Zählrate jedoch stabil. Das gleiche Verhalten ist bei der Betrachtung des Rauschens (entsprechend Formel (2.54)) zu beobachten. Erst ab einer Raumtemperatur über 30°C tritt ein deutlicher Anstieg des Rauschens auf. noise [%] 8 7 6 5 4 15 Abbildung 5-2: 58 20 25 30 35 40 Temperature [°C] 45 Verlauf des Rauschens (Standardabweichung) Temperaturen (19°C, 23°C, 30°C, 39°C, 48°C). 50 bei den gemessenen 5.1 Detektorstabilität Es wird davon ausgegangen, dass die in den weiteren Messungen eingesetzte Medipix3Ausleseelektrektronik ein gleiches Temperaturverhalten aufweist. Die prozentualen Rauschwerte dieser Messung sind im Vergleich zu den Rauschwerten bei der Untersuchung der Langzeitstabilität höher (siehe Tabelle 5-1). Ursache hierfür ist der Einsatz des Medipix2. Im Vergleich weist der Medipix3 eine konstantere Zählstatistik und somit ein insgesamt niedrigeres Rauschen auf. Für den Einsatz im medizinischen Umfeld zeigt dieser Detektor eine ausreichende Temperaturstabilität im Raumtemperaturbereich zwischen 20°C -30°C. 5.1.2 Langzeitstabilität Über einen größeren Zeitraum erfolgte wöchentlich eine Leeraufnahme (d. h. Aufnahme ohne ein Objekt) bei verschiedenen Akquisitionsparametern (unterschiedliche Röhrenspannungen, verschiedene Abstände des Detektors zu der Röntgenröhre) und mit einer großen Anzahl von Wiederholungen (frames) gleicher Messzeit. Für jedes der 65536 Pixel des Medipix3 wurde dabei die Standardabweichung (das Gesamtrauschen ) bestimmt. Das zu erwartende Quantenrauschen wurde mittels der mittleren Zählrate jedes Detektorpixels berechnet: (5.1) √̅ Bei der Betrachtung der Differenz des Gesamtrauschen mit: und des Quantenrauschens (5.2) wurde eine deutliche Erhöhung dieser bei hohen mittleren Zählraten auffällig. Bei einer ) ( ) , während mittleren Zählrate von ( betrug ) ) erhöht war. bei einer Zählrate von ( das auf ( Bei einer genauen Untersuchung jedes Detektorpixels für die Messung bei hoher Zählstatistik, wiesen einige Pixel Sprünge in der Zählrate auf. Pixel, die: ein einer Sprunghöhe der Zählstatistik eine Sprungdauer und die mindestens einen Sprung in der Zählrate mit und aufweisen werden nachfolgend als schwankende Detektorpixel bezeichnet. Die Anzahl der schwankenden Detektorpixel bei der Messung mit niedriger bzw. hoher Zählrate betrug 2862 bzw. 9820 Pixel. Die Abbildung 5-3 zeigt den auf die mittlere Zählrate normierten 59 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung Verlauf für drei schwankende Beispielpixel über eine Aufnahmezeit von 1900 x 1 s (20 keV, 100 µA, 1 s pro frame). Counts [normalized] 0.9 0.8 0.7 1 0.9 0.8 0.9 0.8 0.7 0 200 Abbildung 5-3: 400 600 800 1000 1200 Time [s] 1400 1600 1800 2000 Beispiele für den Zählratenverlauf (normiert) der schwankenden Detektorpixel über eine Aufnahmezeit von 1900 x 1 s. Oben: Pixel (35, 101) Mitte: (126, 50) Unten: Pixel (201, 200). Es kann, wie auch in dem Zählratenverlauf erkennbar, kein zeitlicher Zusammenhang zwischen den Sprüngen der verschiedenen Detektorpixel festgestellt werden. Diese Sprünge werden anscheinend nicht durch äußere Störquellen (z. B. elektrische Felder, Veränderung der Temperatur) verursacht. Auch die Schwellensprunghöhe divergiert prozentual bei Messungen mit verschiedenen Zählraten (Röntgenflüsse), sowie auch bei der gleichen Messung für die einzelnen schwankenden Detektorpixel. Dies schließt einen elektronischen Fehler, z. B. durch eine Potentialverschiebung, in der Ausleseelektronik aus. Auf Grund der deutlich erhöhten Anzahl schwankender Pixel bei der Messung mit erhöhter Zählstatistik erfolgte für die weitere Untersuchung eine fortschreitende Verkleinerung des Abstandes von Röhre zu Detektor ( ). Bezüglich der Anforderungen an das Rauschen zeigen diese Messungen der Leeraufnahme ein gutes Rauschverhalten. Auffällig ist jedoch die Zunahme der Differenz des Gesamt- und des Quantenrauschens mit steigender Zählrate (größerer Röntgenfluss). Bei Betrachtung der Anzahl der schwankenden Detektorpixel wird deutlich, dass bei einer größeren Zählrate (größerem Röntgenfluss) die Anzahl der schwankenden Detektorpixel zunimmt (siehe Tabelle 5-2). Dieser Zusammenhang ist in der Abbildung 5-4 graphisch dargestellt. 60 5.1 Detektorstabilität , - Anzahl frames Mittelwert der Zählrate [counts] Quantenrauschen [%] Gesamtrauschen [%] 1900 3422±433 1,71±0,12 1,87±0,38 0,16±0,36 1900 5447±816 1,36±0.1 1,55±0,43 0,19±0,41 1600 9603±1303 1,02±0,07 1,28±0,48 0,26±0,47 1580 19909±2862 0,71±0,05 1,13±0,62 0,41±0,62 1900 40942±6061 0,50±0,05 1,23±0,83 0,74±0,82 Tabelle 5-1: Betrachtung des Rauschens bei verschiedenen Zählraten. Die Akquisitionen erfolgten bei gleichen Messzeiten pro frame (1 s) und bei gleichen Röhrenparametern (20 kV, 100 µA). Noise 𝜎 Number of shifting Pixel Die Differenz des Gesamtrauschens und des zu erwartenden Quantenrauschens verhält sich proportional zu der Anzahl der schwankenden Detektorpixel. Dies weist auf einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Anzahl der schwankenden Detektorpixel und des erhöhten Rauschens hin. Die Verschlechterung des Detektorrauschens bei einer höheren Zählrate kann somit allein auf das Ansteigen der Anzahl der schwankenden Detektorpixel zurückgeführt werden. Count Rate Abbildung 5-4: Anzahl der schwankenden Detektorpixel und der Differenz des Gesamt- und des Quantenrauschens ( ) in Abhängigkeit von der Zählrate (Röntgenfluss). Während der Messungen sind nicht immer die gleichen Detektorpixel von den Zählratensprüngen betroffen (siehe Tabelle 5-2), d. h. Pixel, die in vorangehenden Messungen Schwankungen aufwiesen, können in den folgenden Messungen keinerlei Aufälligkeiten bezüglich der Zählrate zeigen. Jedoch konnten mit jeder neu durchgeführten Messung neue schwankende Pixel detektiert werden. Die Anzahl der neuen schwankenden Pixel ist dabei abhängig von der mittleren Zählrate. Dies schließt eine zusätzliche Maskierung dieser Pixel vor einer Messung aus, da keine Vorhersage getroffen werden kann, welche Pixel bei einer Messung diesen Defekt aufweisen. 61 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung Anzahl frames Mittelwert der Zählrate [counts] Anzahl schwankender Pixel der Messung Anzahl neuer schwankender Pixel Gesamtanzahl der schwankenden Pixel 1900 3422±433 785 785 785 1900 5447±816 780 496 1281 1600 9603±1303 887 540 1821 1580 19909±2862 1461 1007 2828 1900 40942±6061 3052 2696 5254 Tabelle 5-2: Entwicklung der Anzahl der schwankenden Detektorpixel im Verlauf der Messungen b) 6000 Distance y [Pixel] a) Number of shifting Pixel Der Verlauf der Gesamtanzahl der schwankenden Detektorpixel zeigt, dass mit jeder Messung (in Abhängigkeit der Zählrate) zunehmend mehr Pixel diese Auffälligkeit im Zählratenverlauf aufweisen (Abbildung 5-5 a)). Innerhalb der fünf Messreihen kann das sprunghafte Verhalten der Zählrate bereits für 5254 Detektorpixel nachgewiesen werden. Die homogene Verteilung dieser Pixel über das komplette Medipix3Detektorsystem erlaubt keinen Rückschluss auf einen eventuell örtlichen Zusammenhang (Abbildung 5-5 b)). 4000 2000 0 1 Abbildung 5-5: 2 3 Measurement 4 5 64 128 192 256 64 128 192 Distance x [Pixel] 256 a) Anzahl der insgesamt schwankenden Detektorpixel im Verlauf der 5 Messungen. b) Darstellung der örtlichen Verteilung aller schwankenden Detektorpixel. Für den Einsatz in der humanmedizinischen Bildgebung ist der Medipix3 mit diesem Pixeldefekt nicht nutzbar. Es scheint, dass die Ausleseelektronik nicht strahlenhart ist und sich in Abhängigkeit von dem Röntgenfluss und der Anzahl der Messungen verschlechtert. Das unvorhersehbare Verhalten der Detektorpixel erschwert eine anschließende Korrektur der Detektorinhomogenitäten (z. B. durch eine Flatfieldkorrektur). Den Einfluss auf die Bildqualität und die Konsequenzen für eine Flatfieldkorrektur wurde hierzu in [102] ausführlich untersucht. Die zeitlichen Veränderungen der Zählraten können in einer tomographischen Rekonstruktion 62 5.2 Vorverarbeitung der 2D-Messdaten Ringartefakte hervorrufen und erfordern eine zusätzliche Verarbeitung der Daten vor oder nach der Rekonstruktion. Hierfür existieren unterschiedliche Methoden, auf die in Kapitel 6.1.2 genauer eingegangen wird. Das Problem der schwankenden Detektorpixel wird derzeit innerhalb der Medipix-Kollaboration diskutiert und bei der Weiterentwicklung der Medipix-Auslese mit in Betracht gezogen. Wenn hierfür eine Lösung gefunden werden kann, ist das detektorbedingte Rauschen im Vergleich zu dem Quantenrauschen vernachlässigbar. Dies zeigen vor allem die Messungen mit einer mittleren Zählrate < 10000 in Tabelle 5-1. Für die Untersuchung der Langzeitstabilität sollte eine erneute Untersuchung über einen minimalen Zeitraum von 6 Monaten erfolgen. Besonderes Augenmerk muss dabei auf die Zählraten der einzelnen Pixel gelegt werden um sicher zu gehen, dass der Detektor ein stabiles Zählratenverhalten aufweist. 5.2 Vorverarbeitung der 2D-Messdaten Für die Rekonstruktion zweidimensionaler Messdaten ist eine an das Detektorsystem angepasste Vorverarbeitung der Daten besonders wichtig um eine maximale und artefaktfreie Bildqualität zu erzielen. Hierzu zählt der Ausgleich eventueller Inhomogenitäten durch eine Flatfieldkorrektur, das optimale Ersetzen nicht zählender Detektorpixel und die Umrechnung in Schwächungskoeffizienten für eine Quantifizierbarkeit der Daten. 5.2.1 Flatfieldkorrektur Trotz eines vorhergehenden Schwellenabgleiches (Kapitel 3.3.4) können variierende Zählraten in den einzelnen Detektorpixeln auftreten. Dieses ist bei zweidimensionalen Aufnahmen nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen, kann aber eine Ursache für auftretende Ringartefakte in den Rekonstruktionsbildern sein (siehe Kapitel 6.1.2). Gründe für die Variation der Zählrate sind: eine unterschiedliche Röntgenstrahlausleuchtung des Detektors Detektorinhomogenitäten Variationen in der Detektorelektronik schwankende Detektorpixel. Somit wird eine zusätzliche Korrektur bezüglich der Lichtempfindlichkeit jedes Detektorpixels notwendig. Eine bewährte Methode ist die sogenannte Flatfieldkorrektur [82]. Hierfür wird bei gleichen Aufnahmebedingungen (Röhrenstrom, Röhrenspannung, 63 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung Aufnahmegeometrie) eine Leeraufnahme (Blankscan) mit einer deutlich erhöhten Zählstatistik benötigt. Die zweite Möglichkeit ist eine Leeraufnahme gleicher Messzeit (wie bei den Projektionsdaten) zu wählen, diese Messung aber mehrfach zu wiederholen. In dieser Arbeit wurden 10 bis 100 Frames (Wiederholungen) für einen Blankscan genutzt. Wichtig ist eine Normierung der Leeraufnahme auf die gleiche Messzeit der Transmissionsaufnahme . Aus diesen Leeraufnahmen kann eine Korrekturmatrix erstellt werden, die die einzelnen Pixelsensibilitäten enthält: ̅ (5.3) Im Anschluss erfolgt der Abgleich für jedes Pixel einer Transmissionsaufnahme (5.4) Im Vergleich zu einer klassischen Flatfieldkorrektur kann auf eine Dunkelstromaufnahme (d. h. eine Aufnahme ohne Röntgenintensität) verzichtet werden, da der Medipix keine Zählraten bei Dunkelstromverhältnissen aufweist. Bei der Aufnahme gekachelter Daten tritt eine unterschiedliche Ausleuchtung der virtuell vergrößerten Detektoroberfläche auf, so dass eine Flatfieldkorrektur für jede Kachelpositionen erforderlich ist [102]. Durch den Aufhärtungseffekt polychromatischer Röntgenstrahlung divergiert das Röntgenspektrum für jedes Detektorpixel in Abhängigkeit des Schwächungskoeffizienten und der Dicke des aufzunehmenden Objektes (siehe Kapitel 2.1.1). Die Detektionsempfindlichkeit des Medipix-Detektorsystems ist energieabhängig. Somit ist eine einfache Flatfieldkorrektur nicht ausreichend, was bereits mehrfach innerhalb der Medipix-Kollaboration untersucht wurde [113], [114], [115]. Für die zweidimensionale Bildgebung kann dieser Effekt umgangen werden, indem mehrere Korrekturmatrizen mit homogenen Objekten, die die unterschiedlichen Schwächungen des Messobjektes simulieren, erstellt werden. Daraufhin kann beispielsweise die sogenannte STC-Methode (Signal-to-noise-equivalent-Thickness-Calibration) angewendet werden [75]. Für computertomographische Aufnahmen erscheint diese Methode jedoch auf Grund der vielen unterschiedlichen Objektdurchmesser und Schwächungen bei einer Rotationsaufnahme (vor allen Dingen für biologische Objekte unbekannter Zusammensetzung) nicht praktikabel. Zudem geht somit die Möglichkeit der Quantifizierbarkeit der Daten, z. B. durch Hounsfield Units, verloren. Im Zuge dieser Arbeit erfolgt deshalb eine fourierbasierte Filterung der Projektionsdaten im Sinogrammraum, um die hieraus resultierenden Ringartefakte zu minimieren (siehe Kapitel 6.1.2). 64 5.2 Vorverarbeitung der 2D-Messdaten 5.2.2 Ersetzen toter Detektorpixel Jedes Medipix-Detektorsystem verfügt über einzelne Pixel, die defekt sind und nicht zählen. Diese Pixel müssen vor jeder tomographischen Rekonstruktion ersetzt werden. Hierfür dienen die einzelnen Frames der Leeraufnahme, die für die Flatfieldkorrektur aufgenommen wurden. Die Detektorpixel, die während der Leeraufnahme: keine Zählrate (d. h. tote Detektorpixel) eine Standardabweichung von eine Standardabweichung von (schwankende Detektorpixel) UND Sprünge in der Zählrate aufweisen, werden durch einen Vergleich mit den Nachbarschaftspixeln (nearest neighbor interpolation) ersetzt. Hierfür wird in dieser Arbeit der klassische Ansatz eines Rangordnungsfilters, speziell ein zweidimensionaler Medianfilter (5 x 5 Pixel), genutzt [116]. Der Vorteil dieses Filters ist, dass Pixel ersetzt werden, ohne dabei eine Kantenglättung durchzuführen. Im Vergleich zu einem Mittelwertfilter ist der Medianfilter wesentlich robuster bei stark unterschiedlichen Pixelwerten (wie z. B. nicht zählende Detektorpixel). Die Abbildung 5-6 zeigt ein Beispiel einer Projektionsaufnahme des Homogenitätsphantoms (HU = 0, 25 keV, 120 µA, Framezeit: 0,5 s, Anzahl Leeraufnahmen ) ohne und mit den ersetzten Detektorpixeln. Insgesamt wurden in dieser Projektion 154 Detektorpixel durch die Filterung mit dem beschriebenen Medianfilter ersetzt. 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 Abbildung 5-6: Beispiel einer Projektionsaufnahme des Homogenitätsphantoms (HU = 0, 25 keV, 120 µA, Framezeit: 0,5 s, Anzahl Leeraufnahmen ). Links: Ohne ersetzte Detektorpixel. Rechts: Mit 154 ersetzten Detektorpixeln. 65 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung 5.2.3 Berechnung der Schwächungskoeffizienten Nach dem Ersetzen der toten und defekten Detektorpixel erfolgt die Umrechnung der detektierten Röntgenintensitäten in Schwächungskoeffizienten entsprechend der Formel (2.50). Die Leeraufnahme , die bereits im Rahmen der Flatfieldkorrektur (siehe (5.4)) genauer erläutert wurde, dient dabei der Bestimmung der ungeschwächten Röntgenstrahlung für die jeweilige Transmissionsmessung . . / . / (5.5) Die Formel (5.5) ist jedoch nur bedingt gültig, da Aufhärtungseffekte in Abhängigkeit des durchstrahlten Objektes, das Röhrenspektrum und die Detektoreffizienzen im Vergleich zu der Leeraufnahme verändern (siehe Kapitel 5.2.1). In Abbildung 5-7 ist das Ergebnis, der in Schwächungskoeffizienten umgerechneten Transmissionsaufnahme, des Homogenitätsphantoms zu sehen. Im Vergleich zur Abbildung 5-6 erkennt man den Effekt der simultanen Flatfieldkorrektur anhand des stark reduzierten Rauschens. Dies wird besonders außerhalb des Phantoms im Bereich der Luft (µ=0) deutlich. 3.5 3 2.5 2 1.5 1 0.5 Abbildung 5-7: Beispiel für eine in Schwächungskoeffizienten umgerechnete Transmissionsaufnahme des Homogenitätsphantoms (HU = 0, 25 keV, 120 µA, Framezeit: 0,5 s, Anzahl Leeraufnahmen ). Eine Messung des Röntgenröhrenspektrums mittels eines Schwellenscans des Medipix3 und ein Vergleich mit dem theoretischen Spektrum einer Wolframröhre (siehe Kapitel 4.1.1) bei 25 keV zeigt, dass durch eine Aluminiumfilterung des Röntgenröhrenspektrums, die charakteristischen L-Linien von Wolfram zu einem großen Anteil herausgefiltert werden. Deutlich wird eine Erhöhung des Spektrums der MedipixMessung bei niedrigen Röntgenenergien, die auf charge sharing Effekte zurückzuführen sind (siehe Kapitel 3.3.1). 66 5.2 Vorverarbeitung der 2D-Messdaten 1 Theory Measurement 0.8 Photon intensity [normalized] Photon intensity [normalized] 1 0.6 0.4 0.2 0 5 10 Abbildung 5-8: 15 20 25 Photon energy [keV] 30 0.8 0.6 0.4 0.2 0 Theory Measurement 0 5 10 15 20 Photon energy [keV] 25 30 Verlauf des theoretischen und des gemessenen Spektrums einer Wolframröhre bei 25 keV. Links: Ohne und Rechts: Mit Filterung (0,5 mm Al) des Röntgenröhrenspektrums. Für eine Berechnung des zu erwartenden, theoretischen Profilverlaufs des Homogenitätsphantoms bei dieser Energie, wurde das polychromatische Röntgenröhrenspektrum mit bzw. ohne eine Vorfilterung entsprechend der Abbildung 5-8 genutzt. Counts [normalized] THL = 5.3 keV THL = 7.5 keV THL = 9.8 keV THL = 12.0 keV THL = 14.3 keV 1 1 1 1 1 0.8 0.8 0.8 0.8 0.8 0.6 0.6 0.6 0.6 0.6 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.2 0.2 0.2 0.2 0.2 0 0 64 128 192 256 0 0 0 64 128 192 256 0 64 128 192 256 0 0 64 128 192 256 0 0 Distance [Pixel] THL = 5.3 keV 4 THL = 7.5 keV THL = 9.8 keV THL = 12.0 keV 3.5 3 2.5 3 2.5 2.5 2 2.5 2 1.5 2 log(I 0/I(d) [a. u.] 3.5 3 1.5 2 0.5 0 0 0 64 128 192 256 Abbildung 5-9: 1 1 0.5 0 0.5 64 128 192 256 0 2 1.5 1.5 1.5 1 1 64 128 192 256 measured profile theoretical profile 0 0.5 0 64 128 192 256 0 1 0.5 0 64 128 192 256 0 THL = 14.3 keV 64 128 192 256 Theoretischer und gemessener Profilverlauf des Homogenitätsphantoms bei verschiedenen THL und ungefilterten Röhrenspektrum (HU = 0, 25 keV, 120 µA, Framezeit: 0,5 s, Anzahl Leeraufnahmen ). Oben: Verlauf der normierten Röntgenstrahlintensität. Unten: Verlauf des berechneten Schwächungskoeffizienten. 67 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung Bei einem Vergleich einer Profillinie des gemessenen Homogenitätsphantoms bei einer unteren Energieschwelle des Medipix3 von THL = 5,3 keV sind besonders bei dem Übergang von Luft zu dem Phantom Abweichungen von dem theoretischen Verlauf der geschwächten Röntgenintensität zu erkennen. Counts [normalized] THL = 5.3 keV THL = 14.3 keV THL = 12.0 keV 1 1 1 0.8 0.8 0.8 0.8 0.8 0.6 0.6 0.6 0.6 0.6 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.2 0.2 0.2 0.2 0.2 0 0 64 128 192 256 0 0 64 128 192 256 THL = 5.3 keV log(I 0/I(d) [a. u.] THL = 9.8 keV THL = 7.5 keV 1 0 0 64 128 192 256 0 0 64 128 192 256 Distance [Pixel] THL = 9.8 keV THL = 7.5 keV 1.5 1.5 2 1.5 1.5 1.5 1 1 1 1 0.5 0.5 0.5 0.5 0 0 64 128 192 256 0 0 64 128 192 256 0 64 128 192 256 measured profile theoretical profile 2 2 0 64 128 192 256 0 2 2 0 1 0 THL = 12.0 keV 0 64 128 192 256 1 0.5 0 THL = 14.3 keV 0 64 128 192 256 Abbildung 5-10: Theoretischer und gemessener Profilverlauf des Homogenitätsphantoms bei verschiedenen THL und gefilterten Röhrenspektrum (Al = 0,5 mm, HU = 0, 25 keV, 120 µA, Framezeit: 0,5 s, Anzahl Leeraufnahmen ). Oben: Verlauf der normierten Röntgenstrahlintensität. Unten: Verlauf des berechneten Schwächungskoeffizienten. Durch schrittweise Erhöhung der Medipix-Schwelle bis auf 14.3 keV näherte sich das gemessene Profil dem theoretisch ermittelten Profil des Homogenitätsphantomes an. Da als Ursache dieses Effektes die Strahlaufhärtung durch das Phantom vermutet wurde, erfolgte die Filterung des Röntgenröhrenspektrums mit einem 0,5 mm dicken Aluminiumblech. Bereits ab einer unteren Schwelle von 5,3 keV entspricht der gemessene Profilverlauf somit der Theorie des Homogenitätsphantomes. Der Vergleich der theoretischen Schwächungswerte des Homogenitätsphantoms beweist, dass sich durch Erhöhung der unteren Energieschwelle und durch eine zusätzliche Filterung des Röhrenspektrums die Messdaten an die theoretischen Schwächungen annähern. Der größere Effekt wird hierbei durch eine Filterung des Röhrenspektrums erzielt. Eine mögliche Ursache für die verbleibende Differenz der Messdaten zu den theoretischen Werten ist die energieabhängige Detektionsempfindlichkeit des Detektorsystems. Dies führt zu einer falschen Quantifizierung der Daten, die besonders in Bereichen mit einem Materialwechsel sichtbar wird (siehe Kapitel 6.2.1). Um Daten quantifizieren zu können, muss deshalb: 68 eine Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums oder eine 5.3 Zusammenfassung und Diskussion Erhöhung der unteren Schwelle des Si-Medipix3 erfolgen. Hieraus resultiert allerdings eine deutliche erhöhte Messzeit, die bei tomographischen Messungen biologischer Objekte nicht vertretbar ist. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Erhöhung der genutzten Röntgenenergie mit einer einhergehenden prozentualen Reduzierung des Aufhärtungseffektes.. Derzeitig konnte die Auswirkung jedoch nicht experimentell untersucht werden, da bei dem vorhandenen Si-Medipix3 eine Erhöhung der Röntgenenergie auf Grund niedriger Absorptionswerte (< 30 % bei 20 keV) nicht sinnvoll ist und die hohen Energien zu Strahlenschäden des Detektorsystems führen. 5.3 Zusammenfassung und Diskussion Für die medizinische Bildgebung zeigt der Medipix in Bereichen der Raumtemperatur (20°C – 30°C) eine ausreichende Temperaturstabilität. Erst ab Temperaturen über 35°C erfolgt ein deutlicher Anstieg des Rauschens. Die Langzeitstabilität konnte bisher nur innerhalb eines kurzen Zeitraumes beobachtet werden. Hierbei ist das Problem defekter Pixel aufgetreten. Diese Pixel zeigen spontane Wechsel der Zählraten, die in der tomographischen Bildgebung Ringartefakte hervorrufen können. Bisher konnte keine Ursache für diesen Pixeldefekt gefunden werden. Allerdings können zeitliche, örtliche und temperaturbedingte äußere Einflüsse ausgeschlossen werden. Anscheinend existiert ein Zusammenhang zwischen dem Röntgenfluss und der Anzahl schwankender Pixel, so dass vermutet wird, dass die Medipix-Auslese nicht strahlenhart ist und sich im Laufe der Zeit verändert. Wenn für diesen Effekt seitens der Medipix-Kollaboration eine Lösung gefunden werden kann, muss eine erneute Untersuchung der Langzeitstabilität erfolgen. Vielversprechend ist das Rauschverhalten des Medipix3, das bei niedrigen Zählraten (< 10000) bereits jetzt im Vergleich zu dem Quantenrauschen vernachlässigbar ist. Die Vorverarbeitung der Daten wurde, basierend auf das oben genannte Phänomen an das Detektorsystem angepasst. Das Ersetzen toter und defekter Pixel (soweit vorhersehbar) wird mittels eines Medianfilters realisiert. Hierbei erfolgt gleichzeitig eine Untersuchung der durchgeführten Leeraufnahmen hinsichtlich schwankender Detektorpixel. Durch die Umrechnung in Schwächungskoeffizienten erfolgt eine Berücksichtigung der Detektoreffizienzen. Dies ist jedoch nur bei gleichbleibenden Röntgenspektren gültig. Auf Grund von beam hardening Artefakten divergiert jedoch das Spektrum bei einer Messung mit Objekt von der Messung ohne Objekt (Leeraufnahme). Dies führt zu Ungenauigkeiten in der Quantifizierung der Messdaten und zu einer nicht optimalen Flatfieldkorrektur. Innerhalb der Medipix-Kollaboration wurden bereits dichte- bzw. 69 5 Untersuchung und Vorverarbeitung von 2D-Daten für die CT-Bildgebung schwächungsabhängige Methoden für die Flatfieldkorrektur vorgeschlagen, die aber für tomographische Messungen nicht praktikabel erscheinen. Für eine Quantifizierbarkeit der Daten muss eine Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums (z. B. mit einem Aluminiumfilter) oder eine Erhöhung der unteren Energieschwelle des Medipix in Abhängigkeit des Röhrenspektrums erfolgen. Dies geht jedoch mit einer deutlichen Verlängerung der Messzeit einher. Bei tomographischen Messungen biologischer Objekte ist eine weitere Verlängerung der Messzeit auf Grund möglicher Veränderungen des Messobjektes jedoch häufig nicht umsetzbar und bezüglich der applizierten Röntgendosis medizinisch nicht vertretbar. Wenn andere Detektormaterialien z. B. CdTe zur Verfügung stehen, kann der Aufhärtungseffekt durch eine Erhöhung der genutzten Röntgenenergie reduziert werden. 70 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Inhaltsangabe 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus ..................................... 72 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse .................................................... 83 Rekonstruktionsergebnisse Kacheltechnik ........................................................ 95 Vergleich der Rekonstruktionsergebnisse mit kommerziellem Gerät ............ 96 Zusammenfassung und Ausblick ....................................................................... 100 Iterative Rekonstruktionsalgorithmen bieten im Vergleich zu einer gefilterten Rückprojektion eine Reduzierung der FBP-typischen Streifenartefakte [43], [135]. Dies resultiert in einer verbesserten Ortsauflösung und einem erhöhten Signal- und KontrastRausch-Verhältnis. In der Routine-CT-Bildgebung konnte durch die Nutzung iterativer Algorithmen der CT-Dosisindex um bis zu 65 % bei gleicher Bildqualität reduziert werden [7] Um tomographische Transmissionsdaten des Medipix3-CTs mittels des ursprünglichen OSEM-Rekonstruktionsalgorithmus zu rekonstruieren, sind jedoch verschiedene Erweiterungen und Anpassungen, wie z. B. eine NEC-Skalierung der Transmissionsdaten, notwendig, die ausführlich diskutiert werden sollen. Die erzielbare Bildqualität, des für die Transmissionsrekonstruktion modifizierten OSEMAlgorithmus (mTr-OSEM), ist dabei abhängig von den Akquisitionsparametern (z. B. von dem verwendeten Röhrenspektrum). Besonders bei iterativen Algorithmen ist zusätzlich eine Betrachtung der Rekonstruktionsparameter (Anzahl gewählter subsets und Iterationen) für die Maximierung der Bildqualität ausschlaggebend. Diese Parameter sollen anhand einer Beurteilung der erzielbaren Bildqualität (SNR, CNR, Ortsauflösung in der Bildebene und der Transversalebene) für die verschiedenen Phantome und für eine Mauspfote optimiert werden. In diesem Zusammenhang wird eine gesonderte Betrachtung der Dosisminimierung bezüglich der Reduktion der Anzahl an Projektionswinkel und der Verkürzung der Akquisitionszeit durchgeführt. Durch die in Kapitel 4.1 beschriebene Kacheltechnik können auch Objekte mit einen Durchmesser > 1,4 cm untersucht werden. Hierfür erfolgte die tomographische Messung und Rekonstruktion einer kompletten Nacktmaus. Zusätzlich wird die Bildqualität bezüglich der oben genannten Rekonstruktionsergebnisse vergleichend mit denen des Micro-CTs betrachtet. 71 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion 6.1 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus Die von Hudson und Larkin entwickelte OSEM-Rekonstruktion wurde für Anwendungen bei wenigen Projektionswinkeln und für Anwendungen, die einer niedrigen PoissonZählstatistik unterliegen, wie es z. B. bei der Positronen-Emissionstomographie der Fall ist, entwickelt. Für die Umsetzung und Anwendung des OSEM-Algorithmus in Verbindung mit dem Medipix3-CT sollen folgende Punkte näher betrachtet werden: Optimierung der Rotation für die Vor- und Rückwärtsprojektion während der Rekonstruktion zur Vermeidung von Interpolationsfehlern Filterung von Sinogrammen, auf Grund der schwankenden Detektorpixel des Medipix3, für die Reduzierung von Ringartefakten Adaption des Algorithmus an die Systemgeometrie des Medipix3-CTs zur Vermeidung von Rekonstruktionsartefakten und NEC-Skalierung der Transmissionsdaten für die Wiederherstellung der PoissonStatistik. Der modifizierte OSEM-Algorithmus ist somit speziell für die Rekonstruktion tomographischer Transmissionsdaten, die mit dem Medipix3-CT gemessen werden, angepasst. Im Folgenden wird hierfür die Abkürzung mTr-OSEM genutzt. 6.1.1 Rotationsoptimierung Durch den iterativen Berechnungsprozess sind die Rekonstruktionsergebnisse von der Qualität des Vorwärts- und des Rückwärtsprojektors abhängig. Die Radontransformation eines Objektes entspricht dabei der Summe aller Schwächungswerte entlang eines Projektionsstrahls (Formel (2.12)). Die Umsetzung der Projektion für die einzelnen Projektionswinkel erfolgt durch Rotation des Volumens mit einer anschließenden Berechnung der Radontransformation. Bei der Rücktransformation erfolgt das Zurückschreiben der Projektionswerte in das dreidimensionale Volumen (d. h. die inverse Radontransformation, siehe Formel (2.30)) mit einer anschließenden Rotation entsprechend des Projektionswinkels. Die Rotationsberechnung eines Volumens kann in matlab unter Nutzung einer linearen oder einer kubischen Interpolationsmethode erfolgen. Zunächst wurden beide Interpolationsmethoden mit Hilfe eines theoretischen Objektes (homogener Kubus der Kantenlänge 2d) getestet. Die Abbildung 6-1 a) zeigt die Projektion dieses Objektes. Nach der Rotation des Volumens um 1 x 45° bzw. einer schrittweise Rotation um 45 x 1° wurden die Projektionsprofile mit dem analytisch berechneten Profil verglichen ( 72 √ ). 6.1 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus d) 1 1 0.8 0.8 0.6 0.4 Theory Linear Cubic 0.2 0 -D Abbildung 6-1: Intensity [normalized] b) c) Intensity [normalized] a) 0 Distance x [Pixel] 0.6 0.4 Theory Linear Cubic 0.2 0 D -D 0 Distance x [Pixel] D Vergleich der in matlab implementierten Interpolationsmethoden für die Anwendung bei der Projektion. a) Projektion des homogenen Kubus ( ). b) Projektion des homogenen Kubus ( ). c) Vergleich des Projektionsprofils des um 1 x 45° bzw. d) des um 45 x 1° rotierten Volumens mit dem berechneten theoretischen Projektionsprofils. Die Projektion des Kubus zeigt bei der schrittweisen Rotation eine deutliche Abweichung von dem theoretisch ermittelten Profil. Ursache hierfür ist die Aufsummierung von Interpolationsfehlern, die bei einer iterativen Anwendung des Rotationsalgorithmus besonders deutlich werden. Demzufolge sollte die Berechnung der Rotationen immer ausgehend von dem Startvolumen erfolgen. In der rechnerischen Umsetzung bedeutet dies, dass das Startvolumen und eine temporäre Volumenmatrix für die Rotation gespeichert werden müssen. Bei hochaufgelösten Matrizen (durch sehr kleine Pixelgrößen des Detektors) bedeutet dies jedoch einen enormen Speicherbedarf, der hardwaretechnisch zusätzlich berücksichtigt werden muss. Die Summe aller Schwächungswerte des zu rotierenden Objektes muss gleich bleiben. In der PET wurde hierfür der Begriff der Counterhaltung eingeführt. Die Summe aller Voxel des Volumens nach der Rotation um 1 x 45° beträgt nur noch 99,43 % bzw. noch 99,64 % der ursprünglichen Summe der Schwächungswerte (counts) bei Nutzung der linearen bzw. kubischen Rotationsinterpolation für dieses theoretische Beispiel. Die implementierten Rotationen sind somit nicht counterhaltend. Die bessere Interpolationseigenschaft zeigt die kubische Rotationsinterpolation, die im Folgenden für die Umsetzung der iterativen OSEM-Rekonstruktion genutzt wurde. Die wiederholte Anwendung der Rotation bei der Vorwärts- und bei der Rückwärtsprojektion hat jedoch einen zunehmenden Verlust an Signalstärke zur Folge und wirkt sich insbesondere auf das Signal-Rausch-Verhältnis negativ aus. Aus diesem Grund wurde ein Korrekturfaktor eingeführt, der nach der Berechnung des Rekonstruktionsvolumens (Formel (2.56)) bei jeder Iteration angewendet wird. Dieser wird an Hand des Quotienten der Summe der gemessenen Schwächungswerte der Detektorpixel und der Summe der rekonstruierten Schwächungswerte aller Voxel ermittelt: 73 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Intensity Sum [normalized] ∑ ∑ (6.1) 1.02 1 No Correction With Correction 0.98 0.96 0.94 0 10 20 30 40 50 Iterations Abbildung 6-2: Darstellung der Counterhaltung der iterativen Rekonstruktion mit und ohne Korrekturfaktor. Durch die Anwendung dieses Korrekturfaktors während der iterativen Rekonstruktion des theoretischen Kubus konnte ein stabiles Verhalten der Summe der Schwächungswerte im Verlauf der Iterationen erzielt werden. 6.1.2 Erstellen und Filterung von Sinogrammen Die Erstellung eines Sinogramms erfolgt durch eine Sortierung bzw. Umrechnung der gemessenen Projektionsdaten in die Polarkoordinatendarstellung. Der Name resultiert aus der Eigenschaft eines punktförmigen Objektes, der sich im Verlauf der Rotation des Objektes innerhalb einer Detektorzeile auf einer sinusförmigen Struktur bewegt. In der computertomographischen Bildgebung ist die Speicherung der Projektionsdaten in Sinogrammen die übliche Vorgehensweise, vor dem Start einer Rekonstruktion. Die Anzahl der Sinogramme ist dabei abhängig von der Anzahl der Detektorzeilen. Ein Sinogramm ist ein zweidimensionales - dimensionales Array entsprechend der Anzahl an Detektorelementen (Projektionslinien) und der Anzahl der Projektionswinkel . Das Sinogramm der Detektorzeile 128 für die bereits vorverarbeiteten Projektionsdaten des Homogenitätsphantoms (siehe Kapitel 5.2) ist in Abbildung 6-3 a) zu sehen. Dabei wird der sinusförmige Verlauf, den das Objekt innerhalb dieser Detektorzeile während der Rotation zurücklegt hat, sichtbar. Jede Reihe des Sinogramms repräsentiert eine Projektion eines definierten Projektionswinkels . Die vertikalen Streifen des Sinogramms führen in den Rekonstruktionen zu konzentrischen Ringen um das Rotationszentrum (Ringartefakte). Ursachen hierfür sind [118], [119]: 74 schlecht kalibrierte Detektorpixel 6.1 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus defekte Detektorpixel nichtlineares Verhalten einzelner Detektorpixel. b) a) Abbildung 6-3: Sinogramm der Detektorzeile 128 für die Projektionen des Homogenitätsphantomes (HU = 0, 25 keV, 120 µA, Framezeit: 0,5 s, Anzahl Leeraufnahmen ). a): Ohne fourierbasierte Filterung und b) mit fourierbasierter Filterung des Sinogramms. Anhand eines theoretischen Beispiels soll die Auswirkung von einem defekten oder nicht exakt kalibrierten Detektorpixel demonstriert werden. Die Abbildung 6-4 a) zeigt die Rekonstruktion eines theoretischen homogenen Objektes mit einem optimal kalibrierten Detektor d. h. ohne Schwankungen der Zählrate und Rauschen. In der Rekonstruktion wird eine homogene Verteilung der Schwächungskoeffizienten ohne Ringartefakte ersichtlich. Daraufhin wurde für jede Projektion in dem gleichen Pixel eine Abweichung der Zählrate von 1 % bis 10 % simuliert. b) c) d) SNR [%] a) Abbildung 6-4: 100 75 50 25 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Deviation from Count Rate [%] Theoretisches Beispiel für die Auswirkung eines defekten bzw. falsch kalibrierten Detektorpixels anhand eines homogenen Phantoms mit a) 0 % b) 1 % und c) 5 % Abweichung des Detektorpixels von der Zählrate. d) Verlauf des SNRs in Abhängigkeit von der prozentualen Abweichung des Detektorpixels von der Zählrate. Der bereits optisch erkennbare resultierende Ringartefakt in der rekonstruierten Schicht ist in Abbildung 6-4 b) bzw. c) nach bereits 1 % Abweichung von der Zählrate zu 75 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion erkennen und ist bei einer Abweichung von 5 % nicht mehr zu übersehen. Das gleiche Resultat spiegelt sich auch in dem Verlauf des Signal-Rausch-Verhältnisses wieder. Nach bereits 1 % Abweichung der Zählrate eines Detektorpixels erfolgt eine Reduzierung des SNRs um über 50 %. In Zusammenhang mit der Anwendung des Medipix3-Assemblies werden diese Ringe durch eine nicht optimale Flatfieldkorrektur auf Grund des energieabhängigen Detektionsverhaltens des Detektorsystems und durch schwankende Detektorpixel hervorgerufen. a) b) c) d) 500 500 Intensity [HU] Intensity [HU] Die Abbildung 6-5 zeigt die Auswirkung der Ringartefakte am Beispiel des mit dem Medipix-CTs gemessenen Homogenitätsphantoms. Besonders deutlich werden diese Artefakte anhand des Profilverlaufes. 0 -500 -1000 Theory Reconstruction 0 Abbildung 6-5: 50 100 150 Distance [Voxel] 200 0 -500 -1000 Theory Reconstruction 0 50 100 150 Distance [Voxel] 200 Oben: Rekonstruktion des Homogenitätsphantoms (HU = 0, 25 keV, 100 µA, Framezeit: 0,5 s, Anzahl Leeraufnahmen , 4 mTR-OSEM-Iterationen, 1 subset ). a) Ohne und b) mit fourierbasierter Filterung des Sinogramms. Unten: Profillinie des rekonstruierten Phantoms. c) Ohne und d) Mit Filterung. Die falschen Kalibrierungen bzw. Abweichungen von der Zählrate des Detektors sind in einer realen Messung auf Grund des Quantenrauschens niemals zu vermeiden und sind besonders bei Detektoren mit einer sehr kleinen Pixelgröße, wie z. B. der Medipix3, eine große Herausforderung. Aus diesem Grund haben sich bereits diverse Arbeitsgruppen mit Filtermethoden speziell zur Entfernung von Ringartefakten beschäftigt. Wichtig ist hierbei der Erhalt interner Strukturen und kleiner Details des gemessenen Objektes bei einer möglichst maximalen Entfernung der Ringstrukturen. Oftmals muss ein Kompromiss bei der Wahl und der Auswahl der Filtermethoden und – parameter in 76 6.1 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus Bezug auf eine Reduzierung der Ortsauflösung und dem damit einhergehenden Verlust an Bildinformationen erfolgen. Für das Entfernen der Ringartefakte unterscheidet man in Filtermethoden, die ihre Anwendung vor der eigentlichen Rekonstruktion im Sinogrammraum finden und in Filtermethoden, die direkt auf das rekonstruierte CT-Bild angewendet werden. Für die Filterung nach der Rekonstruktion hat sich eine Umrechnung des rekonstruierten Volumens in Polarkoordinaten bewährt. Anschließend werden radiale Filtermethoden, z. B. ein Medianfilter, in Kombination mit verschiedenen Schwellwertmethoden eingesetzt [120]-[124]. Da sich Artefakte bei einer iterativen Rekonstruktion im Laufe der Rekonstruktion zunehmend verstärken und durch eine Filterung des Rekonstruktionsergebnisses nach jeder Rekonstruktion ein starker Auflösungsverlust erwartet wird, wird auf diese Methoden im Folgenden nicht detaillierter eingegangen. Für die Filterung der Daten vor der eigentlichen Rekonstruktion existieren bereits diverse Algorithmen. Interpolationsmethoden [125] und Methoden, die auf der Berechnung eines gleitenden Mittelwertes basieren [126], [127], führen auf Grund der gleichgewichteten Filterung über alle Bildeigenschaften zu einer starken Kantenglättung und dem Verlust kleiner Strukturen. Besonders geeignet erscheinen wavelet- [128], [129], [130] und fourierbasierte Filtermethoden [119], [131], die eine unterschiedliche Wichtung von ortsgebundenen Parametern und Frequenzinformationen ermöglichen. In dieser Arbeit wurde ein fourierbasierter Ansatz unter Nutzung der Fast-Fourier-Transformation (FFT) umgesetzt. Für die zweidimensionale Fouriertransformierte der Projektionsdaten ( ) (siehe Formel (2.8)) ergibt sich: ( ) ∑∑ ( ) ( ) (6.2) Im Frequenzbereich erscheinen die vertikalen Linien als große Intensitäten entlang der horizontalen Achse . Auf dieser Linie befinden sich Ringartefakte, die durch tote Detektorpixel hervorgerufen werden bei hohen Frequenzen . Ringartefakte, die durch eine nicht geeignete Flatfieldkorrektur hervorgerufen werden, verteilen sich jedoch über den gesamten Frequenzbereich. Allerdings befinden sich diese nur auf der horizontalen Achse . Dieser Vorteil wird ausgenutzt, indem nach der Umwandlung in den Frequenzbereich nur eine eindimensionale Filterung entlang der Achse mit einem Butterworth-Filter erfolgt: ( ) { | | . / (6.3) Andere Strukturen, sowie die Ortsauflösung bleiben wie auch bereits von Raven et al. bewiesen wurde, dabei weitesgehend erhalten [119]. Die horizontale cut-off Frequenz und die Filterordnung müssen an die Größe und Art der Defekte in den Messdaten angepasst werden. Als Filterordnung in dieser Arbeit hat sich bewährt. Die Wahl 77 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion der cut-off Frequenz wurde entsprechend der Nyquist-Frequenz ( entspricht dem Pixelabstand). gewählt 6.1.3 Adaption an die Systemgeometrie Eine nicht exakte Systemgeometrie während der Datenakquisition führt zu verschiedenen Artefakten (z.B. zu Doppeleffekten) in der Rekonstruktion [132]. In der CT-Kleintierbildgebung werden Ortsauflösungen < 100 µm erzielt. Ein genauer Geometrieabgleich ist bei diesen Auflösungen technisch oft nicht umsetzbar, zu komplex oder zu kostenintensiv. Aus diesem Grund wird eine Methode vorgestellt, mit der die Systemgeometrie bestimmt und mittels homogener Koordinaten in der Rekonstruktion berücksichtigt wird [133]. Für die Systemgeometrie des Medipix3-CTs ist die Position der Röntgenröhre, die Position der Rotationsachse und die Position des Medipix3 ausschlaggebend. Der Abstand zwischen der Röntgenröhre und der Rotationsachse bzw. dem Medipix3 wird durch den bzw. dem angegeben. Für die 2. Messposition des Medipix3-CTs beträgt der Abstand der Röntgenröhre zu der Rotationsachse . Bei einem erfolgt entsprechend des 2. Strahlensatzes eine Verschiebung der Objektgrenzen um einen Detektorpixel Dies wird als Grenzbedingung für die Anwendung der Parallelstrahlgeometrie während der Rekonstruktion angesehen. FDD FOD Abbildung 6-6: Schematische Darstellung der Systemgeometrie des Medipix-3 CTs. Im Falle einer exakt ausgerichteten Systemgeometrie: 78 befindet sich der Zentralstrahl auf dem zentralen Detektorpixel (128, 128) 6.1 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus verläuft die Rotationsachse exakt senkrecht bezüglich der Detektorspalten ( ) verläuft die Rotationsachse parallel der Detektorebene ( )( ). Das Rotationszentrum kann mit Hilfe des gemessenen Sinogramms in ausreichender Pixelgenauigkeit bestimmt werden. Hierfür eignet sich besonders ein Objekt starker Schwächung, da dies zu einer sehr eindeutig zu interpretierenden Sinuskurve im Sinogramm führt. 256 Max Distance x [Pixel] 192 rotation centre 128 64 Min 0 Abbildung 6-7: 0 90 180 Projection Angle [°] 270 360 Bestimmung des Rotationszentrums einer Schicht anhand des Maximums und des Minimums der Sinuskurve eines Objektes starker Schwächung. Durch Anpassung einer theoretischen Sinuskurve an den gemessen Verlauf kann die exakte Position für das Maximum und das Minimum ermittelt werden. Hieraus lässt sich mit: | | (6.4) das Rotationszentrum für jede beliebige Schicht berechnen. Bei der Projektion ist es notwendig, das Rotationszentrum für mindestens drei Schichten zu ermitteln um die transversale Verschiebung sowie einen möglichen Verkippungswinkel zu bestimmen. Diese Parameter können als zusätzliche Matrix homogener Koordinaten bei der Projektion bzw. Rückprojektion für die spezifische Geometriekorrektur berücksichtigt werden: [ ] 79 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion [ ] (6.5) Eine transversale Verschiebung um 2 Pixel (110 µm) führt im Falle der Projektion einer Mauspfote zu einem Doppeleffekt, der besonders im Bereich der Nägel deutlich wird. Zusätzlich kommt es zu einer falschen Darstellung der Knochen und des Gewebes, da sich diese Strukturen bei komplexen Objekten unvorhersehbar überlagern können. a) b) Doppeleffekte falsche Darstellung der Knochen Abbildung 6-8: MIP einer rekonstruierten Mauspfote a) mit einer transversalen Verschiebung des Rotationszentrums um 2 Pixel (110µm) und b) mit einer entsprechenden Geometriekorrektur. Die Auswirkung des Verkippungswinkels lassen sich an der Rekonstruktion es Drahtphantoms besonders gut darstellen. Eine Verkippung um 0,3° führt mit fortlaufender Schichtzahl zu einer zunehmenden Verstärkung des Doppeleffektes, der in der coronalen und der sagittalen Schicht des Volumens besonders deutlich wird. In der transaxialen Schicht äußern sich diese durch eine Ringstruktur der Objekte um das Rotationszentrum. 80 6.1 Anwendung und Erweiterung des OSEM-Algorithmus a) coronal transaxial b) Abbildung 6-9: sagittal Rekonstruktion des Drahtphantoms a) mit einem Verkippungswinkel von 0,3° und b) mit einer entsprechenden Geometriekorrektur. Durch die Berücksichtigung der ermittelten transversalen Verschiebung bzw. des Verkippungswinkels während der Rekonstruktion kann dieser Effekt verhindert werden. 6.1.4 NEC-Skalierung Die Umrechnung der Projektionen in Schwächungskoeffizienten führt zu einem Verlust der Poissonstatistik. In der Rekonstruktion kann dies zu Streifenartefakten führen [49]. a) 0.35 b) 0.3 0.015 density 0.25 density 0.02 Measurement Poisson 0.2 0.15 0.1 0.01 0.005 0.05 0 2 4 6 ln(Bi /Ti )/d 8 10 0 200 400 600 ni ln(Bi /Ti )/d Abbildung 6-10: a) Dichtefunktion für die berechneten Schwächungswerte des Homogenitätsphantoms (HU=0). Für die Akquisition wurden 200 Projektionsaufnahmen ( * +) mit einer Aufnahmezeit von jeweils 0,5 s sowie 100 Blank Scans aufgenommen (25 keV, 100 µA). b) Dichtefunktion nach der NEC-Skalierung der Schwächungswerte. 81 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Anhand einer Simulation in Kapitel 2.2.4 wurde gezeigt, dass der Verlust der PoissonStatistik durch die Einführung des NEC-Skalierungsfaktors wieder aufgehoben werden kann. Eine experimentelle Überprüfung dieses Zusammenhangs erfolgte durch eine tomographische Akquisition des Homogenitätsphantoms. Hierfür wurden 200 Projektionen ( * +) des Homogenitätsphantoms mit einer Aufnahmezeit von jeweils 0,5 s bei 25 keV und 100 µA durchgeführt. Für die Berechnung der jeweiligen Schwächungskoeffizienten erfolgten insgesamt 100 Leeraufnahmen gleicher Aufnahmezeit. Die Abbildung 6-10 a) zeigt die Dichtefunktion für die berechneten Schwächungskoeffizienten mit einem Mittelwert von 2,1. Deutlich wird eine Abweichung der aus der Messung berechneten Schwächungskoeffizienten von der Poisson-Statistik. Die Dichtefunktion der NEC-skalierten Daten in Abbildung 6-10 a) entpricht in guter Näherung einer Poisson-Statistik. Die Beurteilung der Bildqualität mit und ohne NEC-Skalierung erfolgte durch den Vergleich des SNRs des rekonstruierten Homogenitätsphantoms, sowie anhand der optischen Beurteilung des BarPattern-Phantoms. Im Vergleich konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden, d. h. es wurde quantitativ sowie optisch keine signifikante Verbesserung der Daten durch die NEC-Skalierung erzielt. Aus diesem Grund wurde bei den folgenden Rekonstruktionen zur Reduzierung des Rechenaufwandes auf eine weitere NEC-Skalierung der Daten verzichtet. 1 a) 0.8 SNR [normalized] b) without NEC with NEC 0.6 0.4 c) 0.2 0 5 10 15 20 25 Iteration 30 35 40 Abbildung 6-11: a) Signal-Rausch-Verhältnis des rekonstruierten Homogeninitätsphantoms (HU=0, 200 Projektionswinkel, t = 0,5 s, 25 keV, 100 µA, 100 Leeraufnahmen, mTR-OSEM, 1 subset) im Verlauf der Iterationen. Rekonstruktion des BarPattern-Phantoms (100 Projektionswinkel, t = 1 s, 20 keV, 120 µA, 10 mTrOSEM Iterationen, 10 subsets b) ohne und c) mit NEC-Skalierung. 6.1.5 Beschreibung des Rekonstruktionsablaufs (mTr-OSEM) Die Abbildung 6-12 zeigt den schematischen Ablauf einer mTr-OSEM Rekonstruktion. Nach der tomographischen Messung ( ) und der Leeraufnahme ( ) erfolgt das Ersetzen der toten und defekten Detektorpixel und die Umrechnung in die Schwächungskoeffizienten ( ). Hierbei werden gleichzeitig die variierenden 82 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse Detektoreffizienzen des Medipix3 in Form einer Flatfieldkorrektur berücksichtigt (siehe Kapitel 5.2). Die Umsortierung der Projektionsdaten in Sinogramme ( ) und eine fourierbasierte Filterung dieser, dient der Minimierung von Ringartefakten, die auf Grund der schwankenden Detektorpixel des Medipix3 notwendig wird. Die Bestimmung der Systemgeometrie des Medipix3-CTs erfolgt anhand der resultierenden Sinogramme. Diese Matrix beschreibt die Systemgeometrie mittels homogener Koordinaten und findet Berücksichtigung während der Projektion und Rückprojektion der OSEM-Rekonstruktion (siehe Abbildung 2-10). Vor der eigentlichen OSEMRekonstruktion erfolgt die Wiederherstellung der Poisson-Statistik der gemessenen Daten durch die NEC-Skalierungsfaktoren ( ). Abbildung 6-12: Schematische Darstellung der mTr-OSEM Rekonstruktion. 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse Die Optimierung der Aufnahme- und Rekonstruktionsparameter erfolgt anhand der Bestimmung des SNRs, des CNRs, des Orts- und des Kontrastauflösungsvermögens mittels der verschiedenen Phantome. Die Aufhärtungseffekte werden durch eine Vorfilterung des Röhrenspektrums minimiert und die Auswirkung auf die erzielbare Bildqualität wird vorgestellt. Um die Bildqualität zu maximieren erfolgt eine ausführliche Betrachtung des Konvergenzverhaltens des entwickelten mTr-OSEM- 83 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Rekonstruktionsalgorithmus. Für die Minimierung der Dosis wird die Auswirkung der Projektionsanzahl und der Akquisitionszeit auf die Rekonstruktionsergebnisse detailliert untersucht. 6.2.1 Betrachtungen der Aufhärtungseffekte Die in Kapitel 5.2.3 beobachteten Aufhärtungseffekte bezüglich der Quantifizierung, der mit dem Medipix3 gemessenen Daten, haben auch Auswirkung auf die Rekonstruktion. Die Abbildung 6-13 a) zeigt deutliche Erhöhungen und Abweichungen des rekonstruierten Profilverlaufs von dem theoretischen Optimum. Mit zunehmender unterer Energieschwelle wird der Beitrag der niederenergetischen Photonen bei der Messung außer Acht gelassen. Dadurch gleicht sich das Rekonstruktionsprofil an die Theorie an. Die gleiche Auswirkung hat eine Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums, so dass sich in diesem Fall das rekonstruierte Profil auch bei einer niedrigen Energieschwellenwahl an den theoretischen Verlauf annähert. Intensity [HU] a) 500 500 500 0 0 0 -500 -500 -500 -1000 THL = 5,3 keV 0 64 128 192 -1000 256 0 THL = 9,8 keV 64 128 192 256 -1000 THL = 14,3 keV 0 Intensity [HU] 500 500 500 0 0 0 -500 -500 -500 -1000 THL = 5,3 keV 0 64 128 192 -1000 0 256 THL = 9,8 keV 64 128 192 128 192 256 theoretical profile reconstructed profile Distance [Voxel] b) 64 -1000 256 0 THL = 14,3 keV 64 128 192 256 Distance [Voxel] Abbildung 6-13: Rekonstruierter und theoretischer Profilverlauf des Homogenitätsphantoms bei verschiedenen THL und a) ungefilterten Röhrenspektrum bzw. b) gefiltertem Röhrenspektrum. (HU = 0, 25 keV, 120 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 4 mTR-OSEM-Iterationen, 1 subset). Somit wird eine gute Quantifizierung der Daten durch eine Vorfilterung oder eine Erhöhung der unteren Energieschwelle möglich. Nicht außer Acht zu lassen ist jedoch die Erhöhung der Messzeit um eine gleiche Zählstatistik der Messungen zu realisieren. 84 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse Bei einer unteren Energieschwelle von 5,3 keV und ungefiltertem Röhrenspektrum wurde eine Aufnahmezeit von 1 s pro Projektionswinkel gewählt. Im Vergleich hierzu muss die Aufnahmezeit bei einer Energieschwelle von 14,3 keV um das 10-fache bzw. bei einer Energieschwelle von 5,3 keV und gefiltertem Röntgenröhrenspektrum um das 8-fache erhöht werden. Des Weiteren kann die Aufhärtung des Spektrums zu Strukturveränderungen und Verfälschungen zwischen Objekten hoher Absorption führen. Dies kann einen zusätzlichen Verlust an Ortsauflösung und Kontrast mit sich bringen. Aus diesem Grund erfolgte die tomographische Aufnahme und Rekonstruktion des BarPattern-Phantoms mit verschiedenen unteren Energieschwellen. Für eine Vergleichbarkeit der Daten wurde eine gleichbleibende Zählstatistik gewählt. Bei 5,3 keV entsprach die Messzeit pro Projektionswinkel 1 s, bei 9,8 keV 3 s und bei 14,3 keV 10 s. Deutlich wird eine Verbesserung der Bildqualität mit zunehmender Energieschwelle (siehe Auflösung der 100 µm Struktur – rotes Rechteck in Abbildung 6-14). Die Linienpaare werden bei hohen Energieschwellen deutlich klarer und kontrastreicher dargestellt. a) b) c) Abbildung 6-14: Rekonstruktion des Barpattern Phantoms. Die tomographischen Aufnahmen erfolgten mit a) 5,3 keV, b) 9,8 keV und mit c) 14,3 keV als untere Energieschwelle (30 keV, 150 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 10 mTr-OSEM Iterationen, 10 subsets). Das rote Rechteck zeigt die 100 µm Linienstruktur. Besonders für Phantommessungen und Messung anorganischer Objekte sollte eine untere Energieschwelle > 12 keV oder eine Vorfilterung des Röhrenspektrums mit einem Aluminiumfilter gewählt werden, da sich hierdurch die Quantifizierbarkeit und die Bildqualität verbessern lässt. Für biologische Objekte bzw. für in vivo Messungen ist die dadurch verlängerte Messzeit und die Dosiserhöhung jedoch nicht vertretbar. 6.2.2 Konvergenzbetrachtungen Der OSEM-Algorithmus konvergiert in Abhängigkeit von der Zählstatistik, von der Beschaffenheit und der Struktur des Objektes und von der Anzahl der gewählten subsets für die Rekonstruktion. Sehr komplexe Objekte mit einer niedrigen Zählrate bzw. hohem prozentualen Quantenrauschen benötigen mehr Iterationen als homogene Objekte, die mit einer großen Zählstatistik akquiriert wurden. Mit einer zunehmenden Anzahl von subsets reduziert sich die Anzahl der benötigten Iterationen um das -fache. Im 85 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Verlauf der Iterationen verstärkt sich jedoch das Bildrauschen zunehmend. Für die Maximierung der Bildqualität ist dementsprechend eine Untersuchung des Konvergenzverhaltens des entwickelten mTr-OSEM Rekonstruktionsalgorithmus wichtig. Aus diesem Grund wurde das SNR, das CNR und die Ortsauflösung optisch, sowie quantitativ im Verlauf der Iterationen mit Hilfe des Homogenitätsphantom, des Niedrigkontrastphantoms, des Drahtphantoms sowie anhand eines biologischen Objektes, speziell der Mauspfote, untersucht. Die Rekonstruktion des Homogenitätsphantoms zeigt ein sehr schnelles Iterationsverhalten. Für die Berechnung des SNRs wurde eine ROI der Größe 30 x 30 x 1 Voxel innerhalb des rekonstruierten Phantoms definiert. Bei der Wahl von nur einem subset ist das Maximum des Signal-Rausch-Verhältnisses bereits nach drei subsets erreicht. Entsprechend der Theorie beschleunigt sich die Rekonstruktion durch die Wahl von zwei bzw. vier subsets. Zu beachten ist an dieser Stelle, dass zehn subsets nicht für die Rekonstruktion des Homogenitätsphantoms unter dieses Akquisitionsbedingungen geeignet sind, da das Maximum des SNRs in diesem Fall bereits subiterativ (d. h. innerhalb der subsets vor dem Beenden einer vollständigen Iteration) erreicht wird. 1 1sub 2sub 4sub SNR [normed] 0.8 0.6 0.4 0.2 ROI 0 0 5 10 15 20 25 Iterations 30 35 40 Abbildung 6-15: Vergleich des SNRs des Homogenitätsphantoms bei einer verschiedenen Anzahl von subsets im Verlauf der Iterationen. (HU = 0, 25 keV, 120 µA, 200 Projektionswinkel * +, 1 s, THL = 5,3 keV, mTr-OSEM). Bei dem Niedrigkontrastphantom erfolgt zusätzlich die Beurteilung des CNRs anhand der internen Strukturen des Phantoms. Hierfür wurde eine ROI in den größeren Einsatz des Phantoms mit einer Abweichung der Hounsfield-Einheit von 8 % und eine weitere ROI in den Hintergrund gelegt. Beide ROIs haben eine Größe von 20 x 20 x 1 Voxel. Das SignalRausch-Verhältnis zeigt ein ähnliches Verhalten wie bei dem Homogenitätsphantom. Deutlich wird, dass für den Bereich des Einsatzes (geringere Schwächung) weniger Iterationen benötigt werden (Abbildung 6-17). Das maximale Kontrast-Rausch-Verhältnis wird nach drei Iterationen erreicht. 86 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse SNR / CNR [normed] 1 SNR1 SNR2 CNR 0.8 0.6 ROI1 ROI2 0.4 0 5 10 15 Iterations 20 25 30 Abbildung 6-16: Iterationsverlauf des SNRs und des CNRs des Niedrigkontrastphantoms. (30 keV, 120 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 10 s, THL = 5,3 keV, mTrOSEM, 2 subsets). Bei der Untersuchung des SNRs einer Mauspfote fällt auf, dass sich das die Anzahl der optimalen Iterationsschritte bei der Knochenstruktur (8 Iterationen) von der Gewebestruktur (2 Iterationen) unterscheidet. Ursache hierfür ist die deutlich stärkere Schwächung der Röntgenstrahlen und die damit einhergehende niedrigere Zählrate während der tomographischen Messung. Steht nur das SNR zur Verfügung muss die Anzahl der Iterationen entsprechend des Hauptaugenmerkes (Knochen – oder Gewebestruktur), das an dieser Stelle diagnostiziert werden soll, gewählt werden. 1 ROI bone ROI tissue SNR [normed] 0.8 0.6 bone tissue 0.4 0.2 0 0 5 10 Iterations 15 20 Abbildung 6-17: Vergleich des SNRs in einer Knochenstruktur und im Weichteilgewebe einer rekonstruierten Mauspfote im Verlauf der Iterationen. (28 keV, 100 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 0,5 s, THL = 5,3 keV, mTr-OSEM, 2 subsets). Für die weitere Optimierung der Bildqualität erfolgt deswegen die zusätzliche Betrachtung des CNRs. Das CNR ist dabei abhängig von der Anzahl der gewählten subsets. Bei der Wahl von zwei subsets wird die maximale Bildqualität nach 10 Iterationen erzielt. 87 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion a) 1 b) CNR [normed] SNR [normed] 0.8 0.6 0.4 0.2 0 0 2 4 6 8 10 12 Iterations 14 16 18 20 1 0.8 0.6 1sub 2sub 4sub 10sub 0.4 0.2 0 2 4 6 8 10 12 Iterations 14 16 18 20 Abbildung 6-18: Iterationsverlauf des a) SNRs in der Knochenstruktur und des b) CNRs bezüglich der Knochen- und der Gewebestruktur bei einer verschiedenen Anzahl von subsets. (28 keV, 100 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 0,5 s, THL = 5,3 keV, mTr-OSEM, 2 subsets). Zur besseren optischen Vorstellung soll die Bildentwicklung anhand der transaxialen, der coronalen und der sagittalen Schicht demonstriert werden. 1 Iteration: 2 Iterationen: 8 Iterationen: 10 Iterationen: transaxial 15 Iterationen: transaxial coronal sagittal MIP (8 Iterationen) coronal sagittal Abbildung 6-19: Darstellung der transaxialen, der coronalen und der sagittalen Schicht der rekonstruierten Mauspfote im Verlauf der Iterationen (28 keV, 100 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 0,5 s, THL = 5,3 keV, mTrOSEM, 2 subsets). 88 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse Bereits nach einer Iteration erkennt man sehr deutlich die Struktur der Mauspfote – allerdings wirkt diese verschwommen und es fällt schwer das Gewebe zu erkennen. Entsprechend des maximalen CNRs wird dieses nach der vollendeten Berechnung von 10 Iterationen am deutlichsten. Danach wird bereits optisch das zunehmende Rauschen und der dadurch verursachte Verlust an Bildqualität in dem rekonstruierten Datensatz erkennbar. Zusätzlich zu dem Signal- und dem Kontrast-Rausch-Verhältnis ist die erzielbare Ortsauflösung eines tomographischen Systems von großer Wichtigkeit. Im Verlauf der Iterationen verbessert sich die Erkennbarkeit der Strukturen des BarPattern-Phantoms in der Bildebene. Nach einer Iteration wirken die Strukturen verschwommen und wenig kontrastreich. Nach 5 bzw. 10 Iterationen kann die 100 µm Linienstruktur des Phantoms deutlich differenziert werden. Die 50 µm Struktur des Phantoms wird jedoch nicht vollständig aufgelöst dargestellt. Die Ortsauflösung verbessert sich mit zunehmender Anzahl an Iterationsschritten. Allerdings wird in der 20. Iteration ein verstärktes Bildrauschen deutlich. Für die weiteren Rekonstruktionen dieses Phantoms werden deshalb 10 Iterationen gewählt. a) b) c) d) e) Abbildung 6-20: Rekonstruktion des Barpattern Phantom nach a) 1 Iteration, b) 2 Iterationen, c) 5 Iterationen, d) 10 Iterationen und nach e) 20 Iterationen. (30 keV, 120 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 1 s, THL = 5,3 keV, mTr-OSEM, 10 subsets). Die Beurteilung der Ortsauflösung in der Transversalebene erfolgt mittels einer Profilanalyse des Drahtphantoms (siehe Abbildung 6-21). Die Halbwertsbreite an der Position des visualisierten Wolframdrahtes entspricht hierbei der Ortsauflösung. Bereits in der Profildarstellung wird die eindeutige Verbesserung der Ortsauflösung nach ein bzw. nach zwei Iterationen sichtbar. Allerdings stagniert die Ortsauflösung nach 10 Iterationen (bei 2 subsets). In der Tabelle 6-1 wird dies zusätzlich verdeutlicht. Ab einer Wahl von 2 subsets erfolgen nur minimale Verbesserungen der Ortsauflösung. Des Weiteren ist hier die Möglichkeit der Rekonstruktionsbeschleunigung durch die Einführung von subsets ersichtlich. Nach 50 Iterationen bei einem subset wurde eine Ortsauflösung von 56,3 µm erzielt. Die gleiche Ortsauflösung (56,2 µm) kann jedoch 89 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion bereits nach 5 Iterationen bei der Wahl von 10 subsets erreicht werden. Dies entspricht einer 10fachen Reduzierung der Iterationsanzahl und der damit einhergehenden Rekonstruktionszeit. Die maximale Ortsauflösung (55,1 µm) in der Transversalebene wird bei 10 subsets und 50 Iterationen erreicht. Es muss allerdings, wie bereits bei der Rekonstruktion des BarPattern-Phantom zu sehen (siehe Abbildung 6-20 e)), die Zunahme des Rauschens mit in Betracht gezogen werden. 1 Intensity [normed] Wolframdraht 1Iter 2Iter 10 Iter 50Iter 0.8 0.6 0.4 0.2 Profil 0 -275-220-165-110 -55 0 55 110 165 220 275 Distance [µm] Abbildung 6-21: Profil des Drahtphantoms im Verlauf der Iterationen (25 keV, 100 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 2 s, THL = 5,3 keV, mTr-OSEM, 4 subsets). Anzahl der Iterationen transversale Ortsauflösung bei 1 subset [µm] transversale Ortsauflösung bei 2 subsets [µm] transversale Ortsauflösung bei 4 subsets [µm] transversale Ortsauflösung bei 10 subsets [µm] 1 319,5 174,7 103,8 65,3 2 175,4 104,3 71,3 57,9 3 127,9 81,9 62,4 56,9 4 104,6 71,5 59,2 56,5 5 91,0 65,8 57,9 56,2 10 65,9 57,9 56,5 55,7 25 57,3 56,3 55,7 55,2 50 56,3 55,7 55,4 55,1 Tabelle 6-1: Ortsauflösung bestimmt anhand der FWHM am Profil des Drahtphantoms in Abhängigkeit von der Anzahl der subsets und im Verlauf der Iterationen. Für die Optimierung der Bildqualität bei Anwendung des mTr-OSEM Rekonstruktionsalgorithmus müssen die Anzahl der subsets und die Anzahl der Iterationsschritte an das Messobjekt angepasst sein. Homogene Objekte benötigen 90 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse hierbei weniger Iterationsschritte. Für eine gute Kontrastauflösung wird eine Bestimmung des SNRs und des CNRs in Zusammenhang mit einer optischen Beurteilung empfohlen. Die optisch bestimmte maximale Ortsauflösung (< 100 µm) in der Bildebene wurde nach 10 Iterationen (bei 10 subsets) erzielt. Die transversale Auflösung beträgt ca. 56 µm. Grundsätzlich ist zu beachten, dass das Rauschen mit fortlaufender Iterationszahl zunimmt und die Bildqualität negativ beeinflusst. In dieser Arbeit werden komplexe Objekte starker Schwächung mit 10 subsets rekonstruiert. Die maximale Iterationszahl beträgt dabei 10 Iterationen. Homogene Objekte (z. B. das Homogenitätsphantom) mit einer niedrigeren Schwächung werden mit zwei bzw. vier subsets und einer Iterationszahl entsprechend des maximalen SNRs bzw. CNRs rekonstruiert. Prinzipiell wurden die Akquisitionsparameter (Röntgenenergie, Anzahl Projektionswinkel, Zählstatistik) in der vorangehenden Konvergenzbetrachtung nur minimal variiert. Zukünftig sollten die Messobjekte entsprechend der Schwächung und der Komplexität gruppiert werden sowie eine Kategorisierung der Akquisitionsparameter vorgenommen werden um Rekonstruktionsprotokolle für die verschiedenen Parameter zu entwickeln. 6.2.3 Dosisbetrachtungen Die Angabe der applizierten Dosis ist für eine vergleichende Beurteilung der Bildqualität bei verschiedenen Akquisitionsparametern sowie für unterschiedliche Geräte ausschlaggebend. Aktuelle Forschungsthemen beschäftigen sich derzeit insbesondere mit einer weiteren Dosisreduzierung bei einer gleichbleibenden oder besseren Bildqualität. Von besonderer Bedeutung in der diagnostischen Humanmedizin ist die Anpassung der Scan- und der Rekonstruktionsparameter an die diagnostische Fragestellung und an den Patienten. Herstellerseitig kann eine Dosisreduzierung u. a. durch eine Erhöhung der Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums, durch eine rauschminimierte Rekonstruktion, z. B. durch Anwendung iterativer Rekonstruktionsverfahren, und durch weitere Verbesserungen in der Detektortechnologie erfolgen. Detaillierte Betrachtungen bezüglich des Dosisbegriffes und der Dosisreduzierung sind Kapitel 2.3.5 zu entnehmen. Für die Minimierung der Dosis bei einer vertretbaren Bildqualität mit dem Si-Medipix3CT in Kombination mit dem entwickelten mTr-OSEM Rekonstruktionsalgorithmus sollen folgende Punkte näher betrachtet und untersucht werden: Reduzierung des Projektionsraums von Reduzierung der Anzahl der Projektionswinkel Reduzierung der Aufnahmezeit. * + auf * + 91 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Hierfür erfolgt einer Beurteilung des Auflösungsvermögens anhand der BarPatternPhantoms, die Bestimmung des Kontrastauflösungsvermögens mittels des Niedrigkontrastphantoms sowie eine optische Beurteilung der Bildqualität am Beispiel der Mauspfote. Die Dosis wurde mit dem in Kapitel 4.4 vorgestellten Dosisleistungsmessgerät gemessen. Die Nutzung von Projektionen, die einen Projektionsraum des Objektes von nur 180° abdecken, ergibt sich aus der Symmetrie der Projektionen. Die Rekonstruktion der tomographischen Aufnahmen aus dem reduzierten Projektionsraum erfolgt durch eine zweifache Nutzung der gemessenen Projektionen. Bei Erstellung des Sinogramms werden im ersten Schritt die akquirierten Transmissionsmessungen direkt betrachtet. Bei einer direkten Rekonstruktion über einen Projektionsraum * + traten Streifenartefakte hinter Objekten starker Schwächung auf. Deswegen erfolgt im zweiten Schritt der Sinogrammerstellung eine entsprechende Spiegelung der gemessenen Daten um eine Rekonstruktion aus dem vollen Rekonstruktionsraum zu ermöglichen. Die Abbildung 6-22 zeigt die Rekonstruktionsergebnisse am Beispiel des BarPatternPhantoms, die a) aus einer 360° Messung und b) aus einer 180° Messung rekonstruiert wurden. Die Bildqualität, speziell die Ortsauflösung, ist bei beiden Rekonstruktionen trotz einer Dosisreduzierung von 50% gleich. a) b) Abbildung 6-22: Rekonstruktion des Barpattern Phantoms mit a) 200 Projektionswinkeln * +, ca. 440 mGy/cm bzw. b) 100 Projektionswinkeln * +, ca. 220 mGy/cm. (30 keV, 120 µA, THL = 5,3 keV, 10 mTrOSEM Iterationen, 10 subsets). Bei einer Reduzierung der Projektionswinkel von 500 auf 100 Projektionswinkel (dies entspricht einer Dosisreduzierung von 80 %) konnte keine Einbußen bezüglich der Ortsauflösung in der Bildebene festgestellt werden. Erst bei der Nutzung von nur 25 Projektionswinkeln tritt eine deutliche Verschlechterung der Bildqualität auf. Dennoch ist die 100 µm Linienstruktur des BarPattern-Phantoms auflösbar. 92 6.2 Optimierung der Rekonstruktionsergebnisse a) b) c) d) e) Abbildung 6-23: Rekonstruktion des Barpattern-Phantoms (30 keV, 120 µA, THL = 5,3 keV, 10 mTr-OSEM Iterationen, 10 subsets) mit verschiedener Anzahl an Projektionswinkeln * +, 10 s. a) 500 Projektionswinkel, ca. 2150 mGy/cm, b) 250 Projektionswinkel, ca. 1100 mGy/cm c) 100 Projektionswinkel, ca. 440 mGy/cm, d) 50 Projektionswinkel, ca. 220 mGy/cm und e) 25 Projektionswinkel ca. 110 mGy/cm. Einen weitaus größeren Einfluss auf die Ortsauflösung zeigt die Minimierung der Zählstatistik. Bei insgesamt 100 gemessenen Projektionswinkeln ist eine Dosisreduzierung bis auf 170 mGy/cm möglich. Danach erfolgt ein deutlicher Anstieg des Bildrauschens. Bei einer stark minimierten Dosis auf 45 mGy/cm ist weiterhin eine Ortsauflösung von 100 µm realisierbar. a) b) c) d) e) Abbildung 6-24: Rekonstruktion des Barpattern-Phantoms (30 keV, 120 µA, THL = 5,3 keV, 10 mTr-OSEM Iterationen, 10 subsets) mit 100 Projektionswinkeln * + und verschiedener Akquisitionszeit pro Projektionswinkel. a) 8 s, ca. 350 mGy/cm, b) 6 s ca. 260 mGy/cm, c) 4 s ca. 170 mGy/cm, d) 2 s ca. 90 mGy/cm und e) 1 s ca. 45 mGy/cm. Die Visualisierung von Objekten mit einem niedrigen Kontrast ist, besonders auf Grund des Bildrauschens eine große Herausforderung. Bei ingesamt 500 Projektionswinkeln sind beide Einsätze des Niedrigkontrastphantoms und einem , sowie der große Einsatz mit einem Durchmesser von 2,5 mm und einem erkennbar. Ab einer Projektionszahl von 50 Projektionswinkeln ist jedoch die Auflösung dieser Einsätze optisch nicht mehr möglich. Dieser Effekt wird auch in der graphischen Darstellung des 93 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion SNRs und des CNRs deutlich (siehe Abbildung 6-27). Eine Reduzierung der Dosis auf 20 % führt zu einem Verlust des Kontrast-Rausch-Verhältnisses um bereits 50 %. a) b) c) e) d) Abbildung 6-25: Rekonstruktion des Niedrigkontrastphantoms (30 keV, 120 µA, THL = 5,3 keV, 3 mTr-OSEM Iterationen, 2 subsets) mit verschiedener Anzahl Projektionswinkel * +. a) 500 Projektionswinkel, ca. 2150 mGy/cm, b) 250 Projektionswinkel, ca. 1100 mGy/cm c) 100 Projektionswinkel, ca. 440 mGy/cm, d) 50 Projektionswinkel, ca. 220 mGy/cm und e) 25 Projektionswinkel 110 mGy/cm. Durch eine Verkürzung der Messzeit pro Projektionswinkel erfolgt ein deutlicher Anstieg des Rauschens. Bei einer tomographischen Aufnahme mit 250 Projektionswinkeln sind die Einsätze des Niedrigkontrastphantoms bis zu einer Akquisitionszeit von 2 s auflösbar. Dies entspricht einer Reduzierung des CNRs auf 70 %. a) b) c) e) d) Abbildung 6-26: Rekonstruktion des Niedrigkontrastphantoms (30 keV, 120 µA, THL = 5,3 keV, 3 mTr-OSEM Iterationen, 2 subsets) mit 250 Projektionswinkeln * + und verschiedener Akquisitionszeit pro Projektionswinkel. a) 8 s, ca. 850 mGy/cm, b) 6 s ca. 640 mGy/cm, c) 4 s ca. 430 mGy/cm d) 2 s ca. 210 mGy/cm und e) 1 s ca.107 mGy/cm. 1 b) 0.8 0.6 0.4 SNR1 SNR2 CNR 0.2 0 0 100 200 300 400 Number of Projection angles 500 SNR / CNR [normed] SNR / CNR [normed] a) 1 0.8 0.6 SNR1 SNR2 CNR 0.4 0.2 1 2 4 6 Acquisition time [s] 8 Abbildung 6-27: Verlauf des SNRs und des CNRs in Abhängigkeit von a) der Anzahl der Projektionswinkel und b) der Akquisitionszeit (250 Projektionswinkel). (30 keV, 120 µA, THL = 5,3 keV, * +, 3 mTr-OSEM Iterationen, 2 subsets). 94 6.3 Rekonstruktionsergebnisse Kacheltechnik Die Umsetzbarkeit der Dosisreduzierung bei biologischen Objekten soll zusätzlich anhand der Mauspfote demonstriert werden. Im Vergleich zu der rekonstruierten Mauspfote in Abbildung 6-19 kann die Dosis durch die Aufnahme der Pfote über einen Projektionsraum * + von 22 mGy/cm auf 11 mGy/cm ohne jeglichen Verlust an Bildqualität reduziert werden. Des Weiteren ist in Abbildung 6-28 die Rekonstruktion der Mauspfote bei einer Nutzung von nur 20 Projektionswinkeln der Aufnahme zu sehen. Deutlich wird eine leichte Zunahme des Rauschens – jedoch bleibt die Struktur der Mauspfote, trotz einer nur 10 %igen Nutzung der Ausgangsdosis optisch sehr gut erkennbar. a) transaxial coronal sagittal MIP b) Abbildung 6-28: Rekonstruktion einer Mauspfote (28 keV, 100 µA, 0,5 s, THL = 5,3 keV, mTrOSEM, 2 subsets mit a) 100 Projektionswinkel * +, ca. 11 mGy/cm und b) 20 Projektionswinkeln * +, ca. 2,2 mGy/cm. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Optimierung der Akquisitions- und der Rekonstruktionsparameter eine deutliche Dosisreduzierung bei einer vergleichbaren Bildqualität erzielt werden kann. Allein durch die Verkleinerung des Projektionsraumes von 360° auf 180° kann die Dosis ohne einen Verlust an Bildqualität um 50 % reduziert werden. Die Ortsauflösung und die Visualisierung biologischer, kontrastreicher Objekte bleiben selbst bei sehr starken Dosisreduzierungen bis zu 90 % bezüglich der Ausgangsdosis erhalten. Das Niedrigkontrastauflösungsvermögen wird besonders auf Grund der Rauschanfälligkeit sehr stark durch eine Dosisminimierung beeinflusst. 6.3 Rekonstruktionsergebnisse Kacheltechnik Eine große Einschränkung des Medipix3-Detektorsystems ist die sehr kleine Detektorgröße. Durch den Einbau von Schrittmotoren kann die Detektorgröße jedoch künstlich um das 8-fache in x- und in y-Richtung vergrößert werden. Für die 95 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion tomographische Aufnahme erfolgt eine Positionsverschiebung des Detektors um insgesamt 4 x 8 Kacheln. Bei jeder Kachelposition erfolgt eine Rotation der Maus um 200 Projektionswinkel. Diese Projektionen wurden vor der mTR-OSEM Rekonstruktion rechnerisch zusammengesetzt. Die sehr gute Qualität der Rekonstruktionsergebnisse in Abbildung 6-29 zeigt die Genauigkeit der Schrittmotoren bei der transversalen Verschiebung, die Reproduzierbarkeit der Systemgeometrie sowie die optimale geometrische Adaption des Rekonstruktionsalgorithmus an das Medipix3-CT. Diese Technik eignet sich jedoch auf Grund langer Messzeiten und sehr hoher Dosen nur für Phantome, anorganische Objekte oder ex vivo Untersuchungen. Abbildung 6-29: Rekonstruktion einer kompletten Nacktmaus unter Ausnutzung der Kacheltechnik (4 x 8 Kacheln). (35 keV, 150 µA, 200 Projektionswinkel, * +, 2 s, THL = 5,3 keV, 6 mTr-OSEM Iterationen, 10 subsets). 6.4 Vergleich der Rekonstruktionsergebnisse mit kommerziellem Gerät Für eine Einschätzung der Bildqualität erfolgt der Vergleich der Rekonstruktionsergebnisse des Homogenitäts-, des Niedrigkontrast-, des Barpatternund des Drahtphantoms mit dem Micro-CT der Firma CT-imaging (siehe Kapitel 4.2). Zusätzlich werden die Rekonstruktionen eines Mauskopfes bei einer vergleichbaren Röntgendosis gegenübergestellt. Im Vergleich nutzt das Micro-CT deutlich höhere Röntgenenergien (mindestens 40 keV). Dies ist bei Verwendung eines Si-Medipix3 auf Grund der sehr niedrigen Absorptionseffizienz (< 30 %) bei Photonenenergien > 20keV nicht sinnvoll (siehe 96 6.4 Vergleich der Rekonstruktionsergebnisse mit kommerziellem Gerät Abbildung 6-35). Zusätzlich erhöht sich die Anzahl der schwankenden Detektorpixel (siehe Kapitel 5.1.2) bei einer Erhöhung des Röntgenflusses drastisch. Insofern werden für die tomographischen Aufnahmen mit dem Medipix3-CT sehr niedrige Röntgenenergien (25 keV – 35 keV) gewählt. Um den Bedingungen der Parallelstrahlgeometrie zu genügen (siehe Formel Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.), entspricht der Abstand FDD bei dem Medipix-CT mindestens dem vierfachen Abstand FDD des MicroCTs. Die niedrige Wahl der Röntgenenergie und der vergrößerte Abstand ist die Hauptursache für die deutlich längeren Akquisitionszeiten beim Medipix3-CT. Das Tomoscope verwendet eine FBP-basierte Rekonstruktion. Für eine Minimierung der typischen Streifenartefakte dieses Rekonstruktionsverfahrens, beträgt die Anzahl der Projektionswinkel mindestens 720 ( * +.) Die Pixelgröße des Cäsiumiodid-Detektors des Micro-CTs ist mit 50 µm nur minimal kleiner als die Pixel des Medipix3 (55 µm). In den Rekonstruktionen beträgt die Voxelgröße 50 µm bei dem Micro-CT bzw. 55 µm bei dem Medipix3-CT. In Kapitel 6.2.1 wurde bereits die Notwendigkeit einer Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums zur Reduzierung des Aufhärtungseffektes diskutiert. Der Profilverlauf in der transversalen Ebene des Homogenitätsphantoms zeigt nach einer Filterung des Röhrenspektrums einen vergleichbaren Verlauf mit dem Profilverlauf des Micro-CTs. Das erhöhte Rauschen wird bei dem Medipix3 durch schwankende Detektorpixel verursacht. Die resultierenden Ringartefakte sind noch leicht in der Rekonstruktion zu erkennen (siehe b)). b) c) Intensity [HU] a) 500 0 -500 -1000 Medipix3-CT Micro-CT 0 2 4 6 8 Distance [mm] 10 12 Abbildung 6-30: Transaxiale Schicht des Homogenitätsphantoms (HU0) aufgenommen mit a) MicroCT (HQM 40 keV, 800 mA, 720 Projektionswinkel, 0,125 s, Standardrekonstruktion) und mit b) Medipix3-CT (25 keV, 120 µA, gefiltertes Röhrenspektrum, 200 Projektionswinkel, * +, 4 mTR-OSEMIterationen, 1 subset). c) Vergleich der Profillinien. Für die Aufnahme des Niedrigkontrastphantomes erfolgte bei dem Medipix3-CT keine Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums. Dies spiegelt sich in einer Erhöhung der Schwächung in den Randbereichen (dunklere Ringe) des Phantoms wieder. Bei einer vergleichbaren Röntgendosis zeigt das Medipix3-CT im Vergleich ein erhöhtes Rauschen. Dennoch kann die gleiche Anzahl von Niedrigkontrasteinsätzen in dem Phantom optisch 97 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion aufgelöst werden. (siehe Abbildung 6-31 a) und b)). Mit einer Erhöhung der Zählstatistik um das 4-fache wird das Kontrastauflösungsvermögen des Medipix3-CTs um ca. 50 % verbessert (siehe Abbildung 6-27 b)). Optisch störend sind jedoch die verbliebenen Artefakte im Randbereich des Phantoms. Ursache hierfür ist die weitaus geringere Röntgenenergie, die bei dem Medipix3-CT derzeit genutzt wird. Dies bringt eine deutliche Ausprägung der Aufhärtung des Röntgenröhrenspektrums mit sich. Wie bereits bei dem Homogenitätsphantom beschrieben, kann dieser Effekt technisch durch eine Vorfilterung des Spektrums bei einer gleichzeitig stark verlängerten Messzeit reduziert werden. a) b) c) Abbildung 6-31: Transaxiale Schicht des Niedrigkontrastphantoms aufgenommen mit a) MicroCT (HQM 40 keV, 800 mA, 720 Projektionswinkel, 0,125 s, Standardrekonstruktion, 167 mGy/cm und mit b) Medipix3-CT (250 Projektionswinkel * +, 2 s, ca. 210 mGy/cm, 3 mTr-OSEM Iterationen, 2 subsets) und c) Medipix3-CT (250 Projektionswinkel * +, 8 s, ca. 250 mGy/cm, 3 mTr-OSEM Iterationen, 2 subsets). Bei einer gleichen Dosis kann in der Bildebene des Barpattern-Phantoms bei beiden CTs die 100 µm Linienstruktur des Barpattern-Phantoms aufgelöst werden (Abbildung 6-32 a) und b)). a) b) c) d) Abbildung 6-32: Rekonstruktion des BarPattern-Phantoms aufgenommen mit a) MicroCT (HQM 40 keV, 800 mA, 720 Projektionswinkel, 0.125 s, Standardrekonstruktion, 167 mGy/cm und mit dem Medipix3-CT (30 keV, 120 µA, 100 Projektionswinkeln * +, THL = 5,3 keV, 10 mTr-OSEM Iterationen, 10 subsets) b) 4 s, ca. 170 mGy/cm, c) 1 s ca. 45 mGy/cm und d) 10 s ca. 440 mGy/cm. 98 6.4 Vergleich der Rekonstruktionsergebnisse mit kommerziellem Gerät Im Vergleich erscheinen die Strukturen bei der iterativen Rekonstruktion jedoch deutlich schärfer. Bei einer weiteren Reduzierung der Röntgendosis (Zählstatistik) um 75 % ist diese Auflösung noch realisierbar. Hier zeigt sich deutlich der Vorteil des iterativen Rekonstruktionsverfahrens, das speziell für geringe Zählstatistiken geeignet ist. Eine Erhöhung der Zählstatistik um 75 % zeigt jedoch wiederrum eine deutlich verbesserte Bildqualität des rekonstruierten BarPattern-Phantoms im Vergleich zu dem Micro-CT. Das im Vergleich bessere Auflösungsvermögen des Medipix3-CTs wird am Beispiel des Drahtphantoms deutlich. Entsprechend der Halbwertsbreite ergibt sich für das Medipix3-CT-System eine Auflösung von 55,7 µm (10 mTr-OSEM-Rekonstruktionen, 10 subsets) und für das Micro-CT eine transversale Auflösung von 130,4 µm. Die deutlich schlechtere Auflösung des Micro-CTs bei einer mehr als vierfachen Dosis wird zum einen durch die Nutzung von Cäsiumiodid als Detektormaterial verursacht (siehe Abbildung 6-33). Durch die Umwandlung der Röntgenquanten in Photonen erfolgt eine Verbreiterung des Signals, das eine Verschlechterung der Ortsauflösung verursacht. Zusätzlich erfolgt durch die Nutzung einer FBP-basierten Rekonstruktion eine Erzeugung der typischen Streifenartefakte, die das Signal (z. B Draht) verschmieren und somit verbreitern. b) c) Intensity [normed] a) 1 Medipix3-CT MicroCT 0.8 0.6 0.4 0.2 0 -300 -200 -100 0 100 Distance [µm] 200 300 Abbildung 6-33: Rekonstruktion des Drahtphantoms-Phantoms aufgenommen mit a) MicroCT (HQM 40 keV, 800 mA, 720 Projektionswinkel, 0,125 s, Standardrekonstruktion, 167 mGy/cm und mit b) Medipix3-CT (25 keV, 100 µA, 100 Projektionswinkel * +, 2 s, ca. 36 mGy/cm THL = 5,3 keV, 10 mTr-OSEM Iterationen, 10 subsets). Für die Visualisierung eines Mauskopfes mit dem Medipix3-CT wurde eine tomographische Messung mit 2 x 4 Kacheln aufgenommen. Besonders in der sagittalen Schicht wird im Kiefer und Zahnbereich die sehr gute Auflösung des Systems durch die detailreiche Darstellung des Objektes deutlich. 99 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Abbildung 6-34: Vergleich der Rekonstruktion eines Mauskopfes akquiriert mit dem MicroCT (HQM 40 keV, 800 mA, 720 Projektionswinkel, 0,125 s, Standardrekonstruktion, 167 mGy/cm) und mit dem Medipix3-CT (28 keV, 100 µA, 100 Projektionswinkel * +, 6 s, ca. 170 mGy/cm THL = 5,3 keV, 6 mTrOSEM Iterationen, 10 subsets) 6.5 Zusammenfassung und Ausblick Der iterative OSEM-Algorithmus wurde für die Rekonstruktion der Medipix3-CT Daten angepasst und erweitert (mTr-OSEM). Für die Rotation bei der rechnerischen Umsetzung wird eine kubische Interpolationsmethode genutzt. Zusätzlich war es notwendig einen Kalibrierfaktor einzuführen, der die sogenannte Counterhaltung garantiert. Dies führt zu einem verbesserten SNR in den rekonstruierten Daten. Bei der Erstellung der Sinogramme wurden vertikale Streifen auf Grund defekter und schwankender Detektorpixel des Medipix3-Systems sichtbar. Diese verursachen in der Rekonstruktion konzentrische Ringe um das Rotationszentrum. Anhand eines theoretischen Beispiels wurde gezeigt, dass bereits eine Abweichung der Zählrate von 100 6.5 Zusammenfassung und Ausblick nur 1 % zu einem mehr als 50 % igen Verlust des SNRs führt. Die Bildqualität konnte jedoch durch eine fourierbasierte Filterung der Sinogramme deutlich verbessert werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination dieser Filterung mit wavelets [137]. Diese berücksichtigen zusätzlich Ortsinformationen. Da die Ringeartefakte in ihrer Position festgelegt sind (konzentrische Ringe um das Rotationszentrum), kann somit die Filterung im Fourierraum ohne einen weiteren Verlust an Bildinformation verstärkt werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Adaption des Algorithmus an die Systemgeometrie des Medipix3-CTs gelegt, da z. B. eine unbekannte Position des Rotationszentrums zu starken Artefakten (siehe Kapitel 6.1.3) und zu inkonsistenten Rekonstruktionen führen kann. Es wurde vorgestellt, dass die Erweiterung des Algorithmus um eine Geometriematrix in homogenen Koordinaten zu artefaktfreien Rekonstruktionen führt. Der Aufbau bietet des Weiteren die Möglichkeit einer Messung mit einer geometrischen Vergrößerung d. h. die Anwendung einer Kegelstrahlgeometrie. Bei zweidimensionalen Messungen konnte auf diese Weise bereits mit dem Medipix3 eine Auflösung von 4 µm umgesetzt werden [136]. Eine Anpassung des Algorithmus an die Kegelstrahlgeometrie durch eine Gewichtung der Projektionsdaten entsprechend des FDK-Algorithmus (siehe Kapitel 2.2.3) bietet somit ein großes Potential für weitere Verbesserungen der Bildqualität. Die experimentelle Untersuchung und die Anwendung des NEC-Skalierungsfaktors zeigte keine Verbesserung der Bildqualität bezüglich der resultierenden Ortsauflösung und des Signal-Rausch-Verhältnisses. Für die vorgestellten Rekonstruktionen wurde deshalb auf Grund des erhöhten rechnerischen Aufwands auf die NEC-Skalierung der Daten verzichtet. Durch die Verwendung von Silizium als Detektormaterial ist derzeit eine Erhöhung der genutzten Röntgenenergie auf typisch verwendete Röntgenenergien von Micro-CTs (40 keV– 60 keV) nicht möglich. Dadurch ist der Aufhärtungsartefakt in den tomographischen Aufnahmen deutlich ausgeprägt. Die Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums und eine Erhöhung der unteren Energieschwelle führt, wie bereits bei den zweidimensionalen Daten in Kapitel 5.2.3, zu einer deutlichen Verbesserung der Quantifizierbarkeit der Daten bei einer bis zu 10fachen Verlängerung der Messzeit. Der Vergleich einer Profillinie des gemessenen und rekonstruierten Homgenitätsphantoms unter diesen Bedingungen zeigt eine gute Übereinstimmung mit dem theoretischen Verlauf dieses Profils. Bei Nutzung anderer Detektormaterialien, die eine höhere Absorption und Strahlenresistenz aufzeigen, wie z. B. CdTe, kann zudem eine höhere Röntgenenergie genutzt werden. Dies führt zu einer Reduktion des Aufhärtungseffektes mit einer einhergehenden Verbesserung der Datenquantifizierbarkeit. Große Optimierungsmöglichkeiten der iterativen Rekonstruktion verbergen sich in der Anpassung der Rekonstruktionsparameter (Anzahl subsets und Iterationen) an die Zählstatistik der Messung und an das Messobjekt. Ein Iterationsschritt kann eine 101 6 Iterative OSEM-Rekonstruktion Verbesserung bzw. Verschlechterung des SNRs, des CNRs und der Ortsauflösung um bis zu 40 % mit sich bringen. Durch eine Erhöhung der Anzahl an subsets kann die Gesamtzahl der Iterationen und die Rechenzeit deutlich reduziert werden. Strukturreiche Objekte mit einer niedrigen Zählstatistik benötigen dabei weitaus mehr Iterationen für eine Maximierung der Bildqualität als homogene Objekte. Die besondere Bedeutung der Dosis und Dosisminimierung wurde ausführlich diskutiert und betrachtet. Das größte Potential für eine Dosisreduzierung bei einem Erhalt der Ortsauflösung bietet hierbei die Reduzierung der Winkelanzahl. Beeindruckend sind die Rekonstruktionsergebnisse bei einer Nutzung von nur 50 Projektionswinkeln. Im Vergleich zu den ursprünglich genutzten 500 Projektionswinkeln entspricht dies einer 10-fachen Dosisreduzierung. Bei Anwendung eines FBP-basierten Rekonstruktionsalgorithmus ist die erzielte Auflösung von 100 µm auf Grund der zu erwartenden Streifenartefakte undenkbar. Eine niedrigere Zählstatistik führt im Vergleich zu einem Verlust an Bildqualität, insbesondere bezüglich des Niedrigkontrasauflösungsvermögens. Im Vergleich zu Silizium bietet CdTe ein sehr hohes Absorptionsvermögen im Bereich der hier relevanten Röntgenenergien (25 – 60 keV). In [65] wurde nachgewiesen, dass das Detektionsvermögen im Vergleich von CdTe im Vergleich zu Silizium bei einer maximalen Photonenenergie von 40 keV um den Faktor 11 größer ist. Dies resultiert in einer deutlich erhöhten Zählrate des Medipix3, so dass die Akquisitionszeit und die applizierte Röntgendosis bei Nutzung dieses Sensormaterials für eine gleichbleibende Bildqualität um den Faktor 11 reduziert werden kann. Die Abbildung 6-34 zeigt deutlich das Potential des Medipix3-CTs für die präklinische Bildgebung. Abbildung 6-35: Darstellung der Absorptionswahrscheinlichkeiten für 1 mm CdTe im Vergleich zu 300 µm bzw. 700 µm Silizium [65]. Durch Anwendung der Kacheltechnik konnte die Medipix-Detektoroberfläche für die Messung virtuell vergrößert werden. Gerade für mögliche Anwendungen unter 102 6.5 Zusammenfassung und Ausblick Ausnutzung der Kegelstrahlgeometrie wird diese Technik besonders auf Grund der kleinen Detektoroberfläche des Medipix3 wichtig. Die Rekonstruktionen dieser Aufnahmen zeigen keinerlei Artefakte. Diese Resultate waren nur möglich durch die optimierte Anpassung des Algorithmus an die Systemgeometrie des Medipix3-CTs. Es ist zu beachten, dass durch die transversalen Verschiebungen eine Verlängerung der Messzeit und Dosiserhöhung erfolgt. Aus diesem Grund ist diese Technik speziell für invivo Messungen nicht anwendbar, bietet aber großes Potential für die Diagnostik anorganischer Materialien oder ex vivo Untersuchungen. Der Vergleich mit einem kommerziellen Micro-CT zeigt bei vergleichbaren Röntgendosen ausgezeichnete Rekonstruktionsergebnisse mit besserer Ortsauflösung. Für die Darstellung homogener Niedrigkontrastobjekte wird eine weitere Steigerung der Bildqualität durch eine Vorfilterung des Röhrenspektrums, einer Erhöhung der Röntgenenergie und durch die Nutzung von CdTe als Sensormaterial erwartet. 103 7 Zusammenfassung Aktuell beschäftigen sich viele Forschungsgruppen mit den Möglichkeiten einer weiteren Dosisreduzierung in der computertomographischen Bildgebung. Ein großes Potential hat die Weiterentwicklung von Rekonstruktionsalgorithmen, die sich für geringe Zählstatistiken (niedrige Dosen) eignen und die Verbesserung aktueller Strahlungsdetektoren. Erste Anwendungen eines iterativen Rekonstruktionsverfahrens in der CT zeigen, dass Dosisreduzierungen bis zu 65 % klinisch umsetzbar sind. Detektorseitig erscheint die Anwendung direkt konvertierender Detektorsysteme für die Computertomographie sehr vielversprechend. Diese finden momentan z. B. ihre Anwendung in der Mammographie. Im Vergleich hierzu bieten photonenzählende Detektoren, wie der Medipix 3, eine weitere Steigerung der Ortsauflösung und die Möglichkeit einer rauschminimierten Datenakquisition. Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung eines iterativen Rekonstruktionsalgorithmus für die Anwendung mit dem Medipix3. Ausgangspunkt hierfür war ein bestehender Medipix3-Messplatz, der für tomographische Anwendungen geeignet ist. Zunächst erfolgten im Rahmen dieser Arbeit zweidimensionale Messungen mit einem SiMedipix3. Diese zeigten eine gute Temperaturstabilität, aber auch deutliche Defizite des Detektorsystems bezüglich der Langzeitstabilität durch unvorhersehbare Schwankungen in der Zählrate einzelner Detektorpixel. Dies schließt eine Anwendung in der medizinischen Routine-Bildgebung des Medipix3 in Kombination mit Silizium derzeit aus. Als Grundlage für die anschließende Rekonstruktion der mit dem Medipix3 gemessenen tomographischen Daten wurde ein Schema für die notwendige Vorverarbeitung dieser entwickelt. Dieses beinhaltet unter anderem ein Ersetzen der toten und defekten Detektorpixel, eine Berechnung der Schwächungskoeffizienten, die Möglichkeit der NECSkalierung der Daten und eine fourierbasierte Vorfilterung der Projektionen im Sinogrammraum. Für die Maximierung der Bildqualität erfolgte eine Optimierung der Projektionsberechnung, eine Adaption des implementierten mTr-OSEM Algorithmus an die Systemgeometrie und eine Optimierung der Akquisitionsund Rekonstruktionsparameter. Die Minimierung der Röntgendosis durch eine Reduzierung der Akquisitionszeit und der Projektionswinkel wurde dabei gesondert betrachtet. Besonders Rekonstruktionen tomographischer Aufnahmen mit weniger als 100 Projektionswinkeln zeigen den großen Vorteil eines iterativen Rekonstruktionsalgorithmus im Vergleich zu FBP-basierten Rekonstruktionen und demonstrieren somit das Potential einer deutlichen Dosisminimierung. 105 Zusammenfassung Eine umfassende Auswertung der Rekonstruktionsergebnisse mittels diverser Phantome und organischer Objekte zeigt ausgezeichnete, artefaktfreie Rekonstruktionsergebnisse. Im Vergleich einem kommerziellen MicroCT ist besonders die erzielte Ortsauflösung bei vergleichbaren Röntgendosen zu erwähnen. In der Bildebene konnten Auflösungen < 100 µm und in der Transversalebene Auflösungen bis 56 µm realisiert werden. Derzeit sind Defizite in der Niedrigkontrastauflösung und in der Quantifizierbarkeit der Daten vorhanden. Durch eine Vorfilterung des Röntgenröhrenspektrums oder eine Erhöhung der unteren Energieschwelle des Medipix3 können diese, bei einer entsprechenden Verlängerung der Messzeit, jedoch reduziert und die Bildqualität verbessert werden. Der große Vorteil des Medipix3 ist die Möglichkeit der Nutzung weiterer Halbleitermaterialien z. B. CdTe für die Detektion der Röntgenquanten. Hiermit ist eine 11-fache Dosisreduzierung bei einer gleichbleibenden Bildqualität im Vergleich zu Silizium realisierbar. Alle bisher vorgestellten Rekonstruktionsergebnisse wurden mit einem 300 µm Si-Medipix3 aufgenommen. Die Abbildung 7-1 zeigt die erste tomographische Messung mit einem 1 mm CdTe-Medipix3. Die Vorverarbeitung der Daten erfolgte entsprechend des entwickelten Schemas. Der mTr-OSEM Rekonstruktionsalgorithmus konnte direkt, ohne weitere Adaptionen des Algorithmus, genutzt werden. Abbildung 7-1: Erste Messungen mit einem 1 mm CdTe-Medipix3 a) Zweidimensionale Projektionsmessung eines Affenschädels vor bzw. b) nach der Vorverarbeitung der Messdaten. c) 3D-Rendering des rekonstruierten Affenschädels. Derzeit limitiert jedoch die Detektorgröße eine Anwendung des Medipix3-CTs für in vivo Messungen. Die Detektorgröße von nur 1,4 x 1,4 cm2 erfordert die Anwendung der Kacheltechnik und verursacht dadurch inakzeptable Messzeiten und Röntgendosen. Für die dreidimensionale Messung anorganischer Objekte oder für die ex vivo Anwendung ist das Detektorsystem jedoch bestens geeignet. In dieser Arbeit wurde erstmalig erfolgreich ein iterativer Rekonstruktionsalgorithmus in Verbindung mit Medipix3-Daten umgesetzt. Die Bildqualität der erzielten Rekonstruktionsergebnisse ist bei vergleichbaren Dosen, bereits bei der Nutzung von Silizium als Detektormaterial, mit denen eines kommerziellen MicroCTs vergleichbar und im Bereich der Ortsauflösung deutlich besser. Eine weitere Reduzierung der Dosis und 106 7 Zusammenfassung ein Zugewinn an Bildqualität versprechen die Anwendung einer Kegelstrahlprojektion und die Nutzung höher Röntgenenergien, die erst durch CdTe-Medipix3Detektorsysteme ermöglicht werden. 107 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Abbildung 2-2: Abbildung 2-3: Abbildung 2-4: Abbildung 2-5: Abbildung 2-6: Abbildung 2-7: Abbildung 2-8: Abbildung 2-9: Abbildung 2-10: Abbildung 2-11: Abbildung 3-1: Abbildung 3-2: Abbildung 3-3: Abbildung 4-1: Abbildung 4-2: Abbildung 4-3: Abbildung 4-4: Abbildung 4-5: Abbildung 4-6: Abbildung 4-7: Abbildung 4-8: Abbildung 4-9: Abbildung 5-1: Abbildung 5-2: Abbildung 5-3: Abbildung 5-4: Abbildung 5-5: Abbildung 5-6: Schematische Darstellung eines Computertomographen .. ................... 6 Schematische Darstellung einer Röntgenröhre.. .................................... 7 Schematische Darstellung eines Röntgenintensitätsspektrums............. 8 Darstellung der Wechselwirkungsanteile von Röntgenstrahlen ............ 9 Schwächung von Röntgenstrahlen ....................................................... 11 Schematische Darstellung der Radontransformation .......................... 15 Schematische Darstellung der Rekonstruktion eines Schnittbildes ..... 19 Schematische Darstellung der Fächertrahlprojektion. ......................... 21 Schematische Darstellung der Kegelstrahlprojektion beim FDKAlgorithmus........................................................................................... 23 Schematische Darstellung der Rekonstruktionsvorschrift des MLEMAlgorithmus........................................................................................... 28 Darstellung der Auswirkung der NEC-Skalierung auf die Dichtefunktion eines simulierten Datensatzes ............................................... 31 Schematische Darstellung eines hybriden photonenzählenden Detektors. ............................................................................................. 43 Schematische Darstellung der Medipix3-Logik und Layout eines einzelnen Pixels des Medipix3. ............................................................. 46 Zusammenhang zwischen den THL-Werten des Medipix3 und der quantitativen Energie. .......................................................................... 48 Schematische Darstellung des Medipix3-CTs. ...................................... 50 Schematische Darstellung des Mess-Koordinatensystems des Medipix3-CTs. ....................................................................................... 51 Ungefiltertes Spektrum einer Röntgenröhre mit Wolframanode ........ 52 Gefiltertes Spektrum einer Röntgenröhre mit Wolframanode ............ 52 Micro-CT Scanners (TomoScope® Synergy) der Firma CT Imaging. ...... 53 Schematische Darstellung der beiden Homogenitätsphantome. ......... 54 Schematische Darstellung des Barpattern-Phantoms .......................... 54 Schematische Darstellung des Niedrigkontrastphantomes.................. 55 Schematische Darstellung des Drahtphantoms.................................... 55 Phantom zur Messung der Temperaturstabilität. ................................ 58 Verlauf des Rauschens bei verschiedenen Temperaturen ................... 58 Zählratenverlauf der schwankenden Detektorpixel. ............................ 60 Anzahl der schwankenden Detektorpixel und der Differenz des Gesamt- und des Quantenrauschens. .................................................. 61 Anzahl der insgesamt schwankenden Detektorpixel............................ 62 Beispiel einer Projektionsaufnahme des Homogenitätsphantoms ohne und mit ersetzten Detektorpixeln. .............................................. 65 109 Abbildungsverzeichnis Abbildung 5-7: Transmissionsaufnahme des Homogenitätsphantoms in Schwächungskoeffizienten ................................................................... 66 Abbildung 5-8: Verlauf des theoretischen und des gemessenen Spektrums einer Wolframröhre ....................................................................................... 67 Abbildung 5-9: Theoretischer und gemessener Profilverlauf des Homogenitätsphantoms bei verschiedenen THL und ungefilterten Röhrenspektrum ....... 67 Abbildung 5-10: Theoretischer und gemessener Profilverlauf des Homogenitätsphantoms bei verschiedenen THL und gefilterten Röhrenspektrum ........... 68 Abbildung 6-1: Vergleich der linearen und kubischen Interpolationsmethoden für die Anwendung bei der Projektion. ..................................................... 73 Abbildung 6-2: Darstellung der Counterhaltung der iterativen Rekonstruktion mit und ohne Korrekturfaktor..................................................................... 74 Abbildung 6-3: Sinogramm ohne und mit fourierbasierte Filterung............................. 75 Abbildung 6-4: Theoretisches Beispiel für die Auswirkung eines defekten bzw. falsch kalibrierten Detektorpixels ......................................................... 75 Abbildung 6-5: Oben: Rekonstruktion des Homogenitätsphantoms ohne und mit fourierbasierter Filterung des Sinogramms. ......................................... 76 Abbildung 6-6: Schematische Darstellung der Systemgeometrie des Medipix-3 CTs... 78 Abbildung 6-7: Bestimmung des Rotationszentrums einer Schicht .............................. 79 Abbildung 6-8: MIP einer rekonstruierten Mauspfote ohne und Geometriekorrektur 80 Abbildung 6-9: Rekonstruktion des Drahtphantomes ohne und mit Geometriekorrektur. .............................................................................................. 81 Abbildung 6-10: Verteilung der Schwächungswerte ohne und mit NEC-Skalierung des gemessenen Homogenitätsphantoms .................................................. 81 Abbildung 6-11: SNR des rekonstruierten Homogeninitätsphantoms ohne und mit NEC-Skalierung...................................................................................... 82 Abbildung 6-12: Schematische Darstellung der mTr-OSEM Rekonstruktion. ................. 83 Abbildung 6-13: Rekonstruierter und theoretischer Profilverlauf des Homogenitätsphantoms. ............................................................................................. 84 Abbildung 6-14: Rekonstruktion des Barpattern Phantoms.. ......................................... 85 Abbildung 6-15: Vergleich des SNR des Homogenitätsphantoms bei einer verschiedenen Anzahl von subsets. ................................................................... 86 Abbildung 6-16: Iterationsverlauf des SNRs und des CNRs des Niedrigkontrastphantoms. ............................................................................................. 87 Abbildung 6-17: Vergleich des SNRs in einer Knochenstruktur und im Weichteilgewebe einer rekonstruierten Mauspfote ........................................... 87 Abbildung 6-18: Iterationsverlauf des SNR in der Knochenstruktur und des CNR.......... 88 Abbildung 6-19: Darstellung der rekonstruierten Mauspfote im Iterationsverlauf........ 88 Abbildung 6-20: Rekonstruktion des Barpattern Phantoms im Verlauf der Iterationen. 89 Abbildung 6-21: Profil des Drahtphantoms im Verlauf der Iterationen.......................... 90 Abbildung 6-22: Rekonstruktion des Barpattern Phantoms mit 360° und 180° Projektionsraum. .................................................................................. 92 110 Abbildungsverzeichnis Abbildung 6-23: Rekonstruktion des Barpattern-Phantoms mit verschiedener Anzahl von Projektionswinkeln ........................................................................ 93 Abbildung 6-24: Rekonstruktion des Barpattern-Phantoms mit verschiedenen Akquisitionszeiten ................................................................................. 93 Abbildung 6-25: Rekonstruktion des Niedrigkontrastphantoms mit verschiedener Anzahl von Projektionswinkeln............................................................. 94 Abbildung 6-26: Rekonstruktion des Niedrigkontrastphantoms verschiedenen Akquisitionszeiten. ................................................................................ 94 Abbildung 6-27: Verlauf des SNRs und des CNRs in Abhängigkeit vonder Anzahl der Projektionswinkel und der Akquisitionszeit. ........................................ 94 Abbildung 6-28: Rekonstruktion einer Mauspfote mit verschiedener Anzahl von Projektionswinkeln ............................................................................... 95 Abbildung 6-29: Rekonstruktion einer kompletten Nacktmaus...................................... 96 Abbildung 6-30: Vergleich des rekonstruierten Homogenitätsphantoms ...................... 97 Abbildung 6-31: Vergleich des rekonstruierten Niedrigkontrastphantoms ..................... 98 Abbildung 6-32: Vergleich des rekonstruierten Barpattern-Phantoms .......................... 98 Abbildung 6-33: Vergleich des rekonstruierten Drahtphantoms .................................... 99 Abbildung 6-34: Vergleich der Rekonstruktion eines Mauskopfes ............................... 100 Abbildung 6-35: Darstellung der Absorptionswahrscheinlichkeiten für 1 mm CdTe im Vergleich zu 300 µm bzw. 700 µm Silizium. .................................. 102 Abbildung 7-1: Erste Messungen mit einem 1 mm CdTe-Medipix3............................ 106 111 Glossar ALARA .............................................................................. As Low as Reasonable Achievable Am ........................................................................................................................Americium ART ................ algebraische iterative Rekonstruktion (algebraic reconstruction technique) a-Se.............................................................................................................. amorphes Selen BGO ............................................................................................................ Bismutgermanat CCD .................................................................................................... charge coupled device CdO4W ................................................................................................... Cadmiumwolframat CdTe ........................................................................................................... Cadmiumtellurid CMOS...............................................................complementary metal oxide semiconductor CNR .........................................................Kontrast-Rausch-Verhältnis (contrast-noise-ratio) CS.................................................................................... charge summing mode (Medipix3) CsI ...................................................................................................................... Cäsiumiodid CT ..................................................................................................... Computertomographie CTDI .............................................................................. Computed Tomography Dose Index DAC.................................................................................................. Digital-Analog-Wandler FBP........................................................ Gefilterte Rückprojektion (filtered backprojection) FCD ....................................................... Abstand Fokus Isozentrum (focuc center distance) FDD ........................................................ Abstand Fokus Detektor (focus detector distance) FDK .............................................................................. Feldkamp (Davis Kress) Algorithmus FFT .............................................................................................. fast fourier transformation FOD............................................................... Abstand Fokus Objekt (focus object distance) FWHM ............................................................ Halbwertsbreite (Full Width Half Maximum) GaAs .............................................................................................................. Galliumarsenid Gd2O2s .................................................................................................. Gadoliniumoxysulfid HU / HE .................................................................. Hounsfield Units / Hounsfield Einheiten IEC ................................................................... Internationale Elektrotechnische Komission MLEM ................................... Maximum Likelihood Expectation Maximization Algorithmus mTR-OSEM ................ für Transmissionsmessungen und Medipix3-CT modifizierter OSEM NEC ................................................................................................. Noise Equivalent Counts NEMA ...........................................................National Electrical Manufactorers Association OSEM ............................................ Ordered Subset Expectation Maximization Algorithmus 113 Glossar ROI ........................................................................ Region von Interesse (region of interest) Si ................................................................................................................................ Silizium SNR ................................................................. Signal-Rausch-Verhältnis (signal-noise-ratio) SP ............................................................................................. single pixel mode (Medipix3) STC ............................................................. signal-to-noise equivalent thickness calibration TFT ........................................................................................................... thin film transistor THL .................................................. untere Energieschwelle des Medipix3 (threshold low) 114 Liste der verwendeten Symbole .............................................................................. Wichtungsfaktoren der Systemmatrix ...................................................................... Projektionswinkel in Fächerstrahlgeometrie ................................................................................................ Leeraufnahme (blank scan) ................................................ Korrekturmatrix bezüglich der Detektorinhomogenitäten ...................................................................................................................... Röntgendosis ...................................................................................... Dicke des Objektes / Strahlenweg .................................................................................................. Bindungsenergie eines e..............................................................................................maximale Photonenenergie ..................................... Fouriertransformation bzw. inverse Fouriertransformation ................................................................. homogene Geometriematrix des Medipix3-CTs ................................ Intensität der einfallenden Strahlung (Leeraufnahme – blank scan) .........................................Intensität der geschwächten Strahlung (Aufnahme mit Objekt) ...................................................................................Indexbezeichnung der Detektorpixel .......................................................................................... Indexbezeichnung der Bildvoxel ....................................................................Korrekturfaktor bei iterativer Rekonstruktion .............................................................................................................................. Iteration ............................................................................................................ Likelihood-Funktion ......................................................................................................... Anzahl Detektorpixel ........................................................................................ linearer Schwächungskoeffizient .............................................................. Anzahl Detektorelemente bzw. Röntgenquanten ̅ ............................................................................................ mittlere Zählrate des Medipix ........................................................................................................ NEC-Skalierungsfaktor ................................................................................ Verkippungswinkel des Medipix3-CTs ...................................... Radontransformation bzw. inverse Radonstransformation .................................................................................... Abstand vom Koordinatenursprung ............................................................................................................. Anzahl der subsets ................................................................................................................................... subset ................................................................................. Fokuspunkt in Fächerstrahlgeometrie ......................................................... Wechselwirkungswahrscheinlichkeit bzw. Rauschen ............................................................................................................... Gesamtrauschen 115 Liste der verwendeten Symbole .................................................................................................. elektronisches Rauschen ............................................................................................................. Quantenrauschen ............................................................... Transmissionsaufnahme (Aufnahme mit Objekt) ......................................................................... cut-off Frequenz des Butterworth Filters ............................................................................................................... Projektionswinkel ........................................................................ Richtungsvektor in Fächerstrahlgeometrie ...................................................................................................................... Fächerwinkel .................................................................................................................. Kernladungszahl ................................................................................................... Spaltenindex des Medipix ...................... Maximum der Sinuskurve der Projektionen zur Rotationsbestimmung ........................ Minimum der Sinuskurve der Projektionen zur Rotationsbestimmung .............................................................................. Rotationszentrum des Medipix3-CTs ............................ transversale Verschiebung des Rotationszentrums des Medipix3-CTs ..................................................................................................... Zeilenindex des Medipix ...................................................................................................... Schwächungsexponent 116 Literatur [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] W. C. Röntgen: Über eine neue Art von Strahlen. (Vorläufige Mittheilung.), Sitzungsberichten der Würzburger Physik.-medic. Gesellschaft, Würzburg, 1895. J. Radon: Über die Bestimmung von Funktionen durch ihre Integralwerte längs gewisser Mannigfaltigkeiten, Ber. Ver. Sächs. Akad. Wiss. Leipzig Math. Ph. Kl., 1917, 69:262-277. A. M. 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Jahrestagung der DGMP, FB 5 : A220, 2008. J. Lübke, M. Mix, S. Procz, A. Zwerger, M. Fiederle, M.: Eignung verschiedener Halbleiterdetektoren mit dem Medipix2 Auslesechip für die radiologische Bildgebung, Vortrag beim 17. FMF-Kolloquium Hornberg, 2008. J. Lübke, M. Mix, S. Procz, A. Zwerger, M. Fiederle: Suitability of the Medipix2 readoutchip for radiological imaging, Posterbeitrag bei der IEEE/RTSD, Dresden, 2008. J. Lübke, M. Mix, S. Procz, A. Zwerger, M. Fiederle: Suitability of the Medipix2 readoutchip for radiological imaging, IEEE NSS Conference Record, 381-384, 2009. Procz, S., J. Lübke, J., Zwerger, A., Mix, M., Fiederle, M.: Optimization of Medipix-2 Threshold Masks for Spectroscopic X-Ray Imaging, IEEE TNS, 56[4], 1795-1799, 2009. J. Lübke, S. Procz, M. Fiederle, W. Weber, M. Mix: Eignung von pixellierten Halbleiterdetektoren für energieaufgelöstes Röntgen in der Kleintierbildgebung, Vortrag bei der 47. Jahrestagung der DGN, 2009. J. Lübke, S. Procz, A. Zwerger,M. Fiederle, M. Mix.: Erste Rekonstruktionsergebnisse an einem Röntgentomographen mit Halbleiterdetektor und Medipix-Auslesechip, Vortrag bei der 41. Jahrestagung der DGMP, YoungInvestigatorForum, Freiburg, 2010. J. Lübke, S. Procz, A. Zwerger, M. Fiederle, M. Mix.: Erste Rekonstruktionsergebnisse an einem Röntgentomographen mit Halbleiterdetektor und Medipix-Auslesechip, Vortrag beim 19. FMF-Kolloquium, Schluchsee, 2010. J. Lübke, S. Procz, A. Zwerger, M. Fiederle, M. Mix: Statistical Reconstruction for a high resolution Medipix-CT, Vortrag bei der IEEE RTSD Knoxville, 2010. J. Lübke, S. Procz, A. Zwerger, M. Fiederle, M. Mix: Statistical Reconstruction for a high resolution Medipix-CT, IEEE NSS/MIC Conference Record, 3896-3900, 2010. S. Procz, M. Pichotka, J. Lübke, E. Hamann, R. Ballabriga, G. Blay, M.Campell, A. Fauler, M. Mix, A. Zwerger, M. Fiederle: Flatfield Correction Optimization for Energy Selective X- 125 Publikationen und Konferenzbeiträge Ray Imaging with Medipix3, eingereicht bei: IEEE Trans. Nucl. Sci., 2011, DOI 10.1109/TNS.2011.2165732. J. Lübke, S. Procz, A. Fauler, A. Zwerger, M. Fiederle, M. Mix.: Iterative statistische Rekonstruktion für ein hochauflösendes Medipix3 CT-System, Vortrag bei der 42. Jahrestagung der DGMP, Wien, 2011. J. Lübke, S. Procz, A. Fauler, A. Zwerger, M. Fiederle, M. Mix: Evaluation of a Statistical Reconstruction Algorithm for a Medipix3-CT, Posterbeitrag bei der IEEE/RTSD, Valencia, 2011. 126 Danksagung An dieser Stelle möchte ich allen danken, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Herrn PD Dr. Michael Fiederle danke ich für die Betreuung dieser interdisziplinären Doktorarbeit. Herrn Prof. Dr. Cröll für die freundliche Übernahme des Koreferats. Ein besonderer Dank gilt Dr. Michael Mix, der mir durch viele Diskussionen bei der Interpretation der Ergebnisse eine große Hilfe war und der mir ermöglicht hat, diese Arbeit in der Abteilung der Nuklearmedizin umzusetzen. Ebenfalls danken möchte ich S. Procz für den Aufbau und die Betreuung des Medipix3CTs. Allen Mitarbeitern der Abteilung Nuklearmedizin, sowie den Mitarbeitern der Servicegruppe Materialcharakterisierung und Detektortechnologie für die überaus angenehme Zusammenarbeit. Meiner Familie und meinen Freunden, die meine Tochter Nora unzählige Stunden wunderbar betreut haben, die Korrektur gelesen haben und mir den nötigen Rückhalt gegeben haben. Meinem Vater, der in Gedanken immer bei mir war. Mein größter Dank gilt jedoch meinem Mann Norman, der mich jederzeit unterstützt hat, der in den schönsten und den schwersten Stunden dieser vergangenen Jahre immer bei mir war und mir Kraft gegeben hat. 127