Einführung

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3. Weiterbildungstag der DGVFM
„Structured and unstructured data — Insurance
analytics, products and risk management of the future“
Einführung in das Thema
Dr. Stefan Nörtemann,
msg life central europe gmbh
Hannover, 16. Juni 2016
3. Weiterbildungstag der DGVFM
3. Weiterbildungstag der DGVFM & Topic of the year 2016
Idee des Weiterbildungstages der DGVFM:
Behandlung eines aktuellen und wichtigen Themas
in der notwendigen Ausführlichkeit (daher ein ganzer Tag)
Verbindung zwischen Wissenschaft & Praxis
ohne
(über aktuarielle Basiskenntnisse hinausgehende)
Vorkenntnisse
Das „Topic of the Year“ 2016 / das Thema des Jahres 2016 lautet:
„Big Data im Versicherungswesen – Algorithmen, Analyse und
Statistik“
3. Weiterbildungstag der DGVFM zum Thema
„Structured and unstructured data — Insurance analytics,
products and risk management of the future“
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Big Data, Analytics & Co. – ausgewählte Zitate
Die Themen Big Data, Insurance Analytics, etc. werden
(nicht nur) unter Aktuaren durchaus kontrovers diskutiert!
Die Euphorie ist eher ungleich verteilt!
„Hoffentlich bin ich schon in Rente, wenn es richtig losgeht.“
„Das sind doch alles Gedankenspiele – Geld verdienen kann
man damit sicher nicht!“
„Schade, dass ich nicht (noch mal) 30 bin – ich wäre sicher
der neue Zuckerberg der Versicherungsbranche.“
Jeder versteht etwas anderes darunter!
„Big Data ist doch alles über Tera-Byte – oder?“
„Heutzutage ist doch alles irgendwie Big Data!“
Das Heilsversprechen Big Data ist durchaus umstritten!
„Big Data ist die Rettung der Versicherungsbranche!“
„Big Data ist doch nur eine Luftnummer!“
„Big Data bedeutet das Ende der Versicherung, wie wir
sie heute kennen!“
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Quelle: DAV, Impressionen der Herbsttagung 2015 in Dresden; https://aktuar.de/veranstaltungen/herbsttagung/Seiten/default.aspx
3. Weiterbildungstag der DGVFM
Vielfalt der Begriffe
BIG DATA
no
SQL
unstructured
data
KDD*
Data Mining
Innovative
Products
Digitalisation
telematics
CRISP-DM***
EL 75% DE LAS EMPRESAS INVERTIRÁ EN BIG DATA DURANTE LOS PRÓXIMOS DOS AÑOS von Marcos Gasparutti unter CC BY-SA 2.0
pay as
you drive
cloud
in
memory
structured
data
KDT**
smart
Insurance
Analytics
*) Knowledge Discovery in Databases
**) Knowledge Discovery from Text
***) Cross Industry Standard Process for Data Mining
Quelle: ini20: http://ini20.de/tag/big-data & http://pixabay.com
24/7
pay as
you live
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Vielfalt der Begriffe – Versuch einer Ordnung
Data Mining
buzzword
BIG DATA
KDD*
in
memory
Innovative
Products
EL 75% DE LAS EMPRESAS INVERTIRÁ EN BIG DATA DURANTE LOS PRÓXIMOS DOS AÑOS von Marcos Gasparutti unter CC BY-SA 2.0
KDT**
CRISP-DM***
structured
data
Insurance
Analytics
no
SQL
unstructured
data
telematics
Digitalisation
smart
cloud
24/7
pay as
you drive
pay as
you live
*) Knowledge Discovery in Databases
**) Knowledge Discovery from Text
***) Cross Industry Standard Process for Data Mining
Quelle: ini20: http://ini20.de/tag/big-data & http://pixabay.com
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Big Data
Wikipedia (UK): “Big data is a broad term for data sets so large or complex that
traditional data processing applications are inadequate. […]
The term often refers simply to the use of predictive analytics or certain other
advanced methods to extract value from data and seldom to a particular size of
data set.”
Der deutsche Begriff ist “Massendaten”.
Dabei wird keine konkrete Größe definiert, ab wann man von Big Data spricht …
… zentral für die Definition ist hingegen, dass die Datenmenge zu groß für eine
konventionelle Verarbeitung ist.
In der Praxis ist Big Data jedoch DAS buzzword für alle Themen im Kontext:
Data Mining
Analytics / Analysemethoden für Daten
Disruption
Digitalisierung
neue Geschäftsmodelle und neue Produkte
…
Quellen: https://en.wikipedia.org/wiki/Big_data & ini20: http://ini20.de/tag/big-data/
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EL 75% DE LAS EMPRESAS INVERTIRÁ EN BIG DATA DURANTE LOS PRÓXIMOS DOS AÑOS von Marcos Gasparutti unter CC BY-SA 2.0
3. Weiterbildungstag der DGVFM
Digitalisierung
Digitalisierung =
(eigentlich, im engeren Sinne): Überführung
analoger Größen in diskrete Werte, zu dem Zweck,
sie elektronisch zu speichern oder zu verarbeiten
Dies geschieht seit mehr als 50 Jahren in der
Versicherungswirtschaft!
(im weiteren Sinne): Die durch das Internet
geschaffenen Möglichkeiten, Daten zu jeder Zeit an
jedem Ort abzurufen, weiterzuverarbeiten und zu
speichern.
(für die Versicherungsbranche): Möglichkeiten &
Anforderungen
an die Vertriebswege (Internet, Smartphones)
weiterer Services (z.B. Leistungsabrechnung)
Kommunikation mit dem Kunden (Stichwort 24/7)
…
Quellen: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:IBM_650_with_front_open.jpg
& DAA-Ausbildungsseminar „Informationsverarbeitung für Aktuare“, 2015, Kap. Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle, Folie 9
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Data Mining
Data Mining =
(allgemein): Gewinnung von Wissen aus Daten
(konkret): Analyse großer Datenbestände (Big
Data!)
(häufig) auf Basis statistischer Methoden
mit dem Ziel aus den Daten neue Erkenntnisse
(Korrelationen, Trends, Muster) zu gewinnen
Insurance Analytics =
■ Data Mining mit versicherungsspezifischer Fragestellung
■ Möglichkeit & Anforderung an die Auswertung großer
Datenbestände für verschiedene Zwecke
Vertrieb & Marketing
Produktentwicklung
Modellierung / Risikomanagement
Unternehmenssteuerung
…
Quelle: http://pixabay.com
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Structured and unstructured data
Strukturierte Daten =
digitale Informationen, die in einer formalisierten Struktur
(Datenmodell) vorliegen
Vortrag 1
W. Hauner
In der Praxis befinden sich die Informationen in einer relationalen Datenbank
oder einem Data Warehouse.
Computerprogramme können über definierte Schnittstellen auf die Daten
zugreifen.
Vertrautes Beispiel aus dem Alltag: Excel
Unstrukturierte Daten =
digitalisierte Informationen in nicht formalisierter Struktur
Der „ganze Rest“: Texte, PDFs, Audio- und Video-Dateien.
Die automatisierte Nutzung unstrukturierter Daten ist stark
eingeschränkt.
Zur Softwaretechnischen Verarbeitung müssen die Daten
strukturiert werden bzw. mit Struktur versehen werden.
Dafür existieren vielfältige Verfahren:
Textmining, maschinelles Lernen, …
Quelle: http://pixabay.com
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Neue Produkte
Big Data ermöglicht neue Produkte:
Individualisierung bzgl. des Zeitraums
einer Versicherung
„spontane“ Policierung via
Smartphone-App (pay per use)
Versicherung für einen kurzen
Zeitraum
●
Unfall-Versicherung für Karneval
Individualisierung bzgl. des Beitrags
pay as you drive / Telematik
pay as you live
Big Data erfordert neue Produkte:
Versicherung für selbstfahrende Autos
Quellen: https://www.appsichern.de/shop/sports-events/jeckenschutz-cgn-16.html & http://www.google.com/selfdrivingcar/images/home-where.jpg
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Pay as you drive
Wie könnte das konkret aussehen?
Electronic-Box in dem versicherten Fahrzeug (Telematik)
Via GPS werden fortlaufend Fahrdaten
(Geschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsverhalten,
vielleicht auch Abstand zu anderen Fahrzeugen) an
einen Zentralrechner des Versicherers gesendet.
In einer Ausbaustufe könnten zudem Daten über den
Fahrzeugführer gesendet werden (visuelle Daten oder
medizinische Daten).
Aufgrund dieser Daten werden Risiko Zu-/Abschläge auf den KFZTarif ermittelt.
Vortrag 3
Prof. K. Antonio
Dies kann in beliebiger Taktung geschehen: Täglich, Stündlich,
je Minute oder auch instantan.
In einer Ausbaustufe können auch vollständig individualisierte
Tarife fortlaufend neu gerechnet werden.
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Quelle: Bosch Media Service; http://www.bosch-presse.de/presseforum/details.htm?txtID=6940&locale=en
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Pay as you live
Wie sieht das konkret aus?
Smart-Watch, wearable, apps, …
fitness wearables (z.B. Fitbit, Nike+, Runtastic, …): sammeln
& übertragen Fitness-Daten (Gegangene Schritte, Laufradius,
Treppenstufen, …)
medical wearables (z.B. AliveCor, iBG Star …): sammeln &
übertragen medizinische Daten (Puls, Blutdruck,
zugeführte/verbrannte Kalorien,…) in die cloud
Aufgrund dieser Daten werden Zu-/Abschläge auf den
Lebensversicherungstarif ermittelt, in beliebiger Taktung.
Damit sind auch grundsätzlich neue Versicherungstarife denkbar, zum Beispiel
für chronisch Erkrankte.
Beispiel: Kunde mit Diabetes -> normalerweise nicht / nur schwer versicherbar
Nutzung eines speziellen medical wearable: regelmäßige (tägliche) Messung des
Blutzuckerspiegels z.B. iBGStar (sanofi-aventis)
Spezialangebot: Versicherungsschutz auf ein Jahr begrenzt & Verlängerung solange die
Werte ok sind.
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Quelle: Apple Homepage: http://www.apple.com/de/watch/ & http://www.itunes.apple.com
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(Nicht nur) ein Witz
„Was unterscheidet den deutschen vom
sizilianischen Aktuar?
Der deutsche Aktuar weiß ungefähr, wie viele
Personen in seinem Bestand im kommenden
Jahr versterben werden –
der sizilianische Aktuar weiß sogar wer!“
These: In Zukunft werden wir alle sizilianische
Aktuare sein und wissen, wer aus unserem Bestand
ausscheiden wird!
Rechnen mit der Zukunft!
Quellen: amazon; http://ecx.images-amazon.com/images/I/414272DDQ4L.jpg &
Movie infos; http://www.movie-infos.net/forum/Thread/34901-Der-Sizilianer-Bud-Spencer/
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Riskmanagement (of the future)
Big Data / Analytics bietet neue Möglichkeiten beim
Risikomanagement
„bessere“ Unternehmensmodelle durch Verwendung externer
Daten & Einflüsse, z.B. hinsichtlich:
Vortrag 2
Dr. K. Haseloh
Stornoverhalten in Abhängigkeit verschiedener Faktoren
Sterblichkeitsmodellierung auf Basis externer Daten (z.B. TrueRiskLife,
Kredit basierter Mortalitätsindex, verwendet in USA)
Nat-Cat-Modelle auf Basis der „Auswertung“ großer Datenbestände
über Naturgefahren / Naturkatastrophen
Big Data / Analytics stellt (auch) das Risikomanagement vor
neue Herausforderungen
pay as you live
Welche qx verwende ich? -> individualisierte Sterbewahrscheinlichkeiten?
selbstfahrende Autos
Wie verteilen sich die Schäden? Nicht mehr regional oder nach Alter des Fahrers!
Quelle: http://pixabay.com
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Digitalisierung, Insurance Analytics, neue Produkte
Auswirkungen für Versicherungen:
Organisationsstruktur
Vertrieb (Stichwort: Zugangswege)
Geschäftsprozesse (Stichwort: 24/7)
Produktentwicklung (Stichwort: payd,
payl)
Bestandsverwaltung & Schadenmanagement
Systemarchitektur / Softwaresysteme
Risikomanagement
Neue Möglichkeiten durch Insurance Analytics
Neue Anforderungen durch neue Produkte
Die Arbeitswelt der Aktuarinnen & Aktuare!
Quelle: DAA-Ausbildungsseminar „Informationsverarbeitung für Aktuare“, 2015, Kap. Kernprozesse eines Versicherungsunternehmens, Folie 12
& DAV, Impressionen der Herbsttagung 2015 in Dresden; https://aktuar.de/veranstaltungen/herbsttagung/Seiten/default.aspx
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Big Data, Analytics & Co.
Grob vereinfacht lässt sich der Themenkomplex auf 4 Dimensionen reduzieren:
mathematische & statistische Methoden
„Die Mathematik macht Insurance
Analytics erst möglich.“
•
Datenschutz
•
Analytics
•
Gesellschaftlicher Diskurs
•
Statistik
•
Fortschritt
•
Neue
Technologien
(neue) technische Methoden zum
Umgang mit großen Datenmengen
„Der technologische Fortschritt treibt das
Thema vor sich her!“
konkrete Anwendungen (Business Cases)
in den Unternehmen
„Nicht alles, was machbar ist, ist auch
wertschöpfend!“
Regulierung & gesellschaftlicher Diskurs
„Nicht alles, was machbar und
wertschöpfend ist, ist auch erlaubt und /
oder von der Gesellschaft gewollt!“
Insurance Analytics
•
•
Business
Cases
Potenzial
Regulier
-ung
Mathematik
Wertschöpfung
Technik
© msg life central europe gmbh, Juni 2016
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3. Weiterbildungstag der DGVFM
Ich freue mich auf die Vorträge:
Wolfgang Hauner, Munich Re
„Big Data & Data Analytics in der Rückversicherung Analyse strukturierter und unstrukturierter Daten“
Vortrag 1
W. Hauner
Dr. Kai Haseloh, Hannover Re
Vortrag 2
Dr. K. Haseloh
„1.087.024 Naturkatastrophen, 21.914 Verträge
und 1 Datenbank: Nat Cat-Risikomanagement in
Echtzeit“
Prof. Dr. Katrien Antonio, KU Leuven
„Compliant predictive actuarial models for pricing
general insurance contracts: from small policyholder to
large telematics data “
Vortrag 3
Prof. K. Antonio
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