Stammzellbasierte Neuroprotektion von Zapfen in Mausmodellen für erbliche Netzhautdystrophien Unter Retinitis pigmentosa (RP) wird eine genetisch heterogene Gruppe von hereditären Netzhautdystrophien zusammengefasst, die durch Mutationen in mehr als 40 verschiedenen Genen und bis zu 150 unterschiedlichen Mutationen im selben Gen verursacht werden können. Klinisch ist die Erkrankung typischerweise durch eine primäre Degeneration der Stäbchen und eine sekundäre Degeneration der Zapfen charakterisiert. Wie für viele andere degenerative Netzhauterkrankungen existieren derzeit keine effektiven Behandlungsmöglichkeiten für RP. Zu den vielversprechenden therapeutischen Ansätzen gehören die korrektive Gentherapie, optogenetische elektronischen Therapie, Zellersatzstrategien Sehprothesen. Ein weiterer und die therapeutischer Implantation Ansatz für von die Behandlung von RP ist die Neuroprotektion. Dabei werden durch sogenannte neurotrophe Faktoren, Eiweiße, die die Differenzierung und das Überleben von Nervenzellen begünstigen, Photorezeptoren geschützt und die retinale Degeneration verlangsamt. Mit diesem Projekt soll der Einfluss einer Stammzell-basierten intraokulären Applikation neurotropher Faktoren auf die Funktion und Morphologie von Zapfen in zwei unterschiedlichen RP-Mausmodellen analysiert werden. Dazu werden neurotrophe Faktoren entweder einzeln oder in Kombination über polycistronische lentivirale Vektoren in neuralen Stammzellen exprimiert. Aus den so modifizierten Stammzellkulturen werden klonale Zelllinien abgeleitet, die anschließend intravitreal in zwei unterschiedliche Mausmodelle für RP transplantiert werden. Die Effekte der neurotrophen Faktoren auf das Überleben und die Funktion der Zapfen werden über quantitative histologische Untersuchungen und Ableitungen von Elektroretinogrammen (ERGs) untersucht.