Sternentstehung und Klassifikation junger stellarer Objekte

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Sternentstehung und Klassifikation junger stellarer Objekte
Entstehung massearmer Sterne
Ausgangspunkt: Molekülwolken (Wasserstoff kommt in molekularer Form vor)
Giant Molecular Clouds GMC
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Masse zwischen 10000 und 10 Millionen Sonnenmassen
Ausdehnung zwischen 50 und einigen 100 pc
Befinden sich häufig in den Spiralarmen
Enthalten ~80% des molekularen Wasserstoffs der Milchstraße
hoch turbulent / supersonic
(gekoppelt an Magnetfelder)
Auskühlung führt zu Fragmentation
 Sternentstehung
Beispiel: Orionnebel-Komplex
Bok Globulen
• 2 bis 50 Sonnenmassen
• hohe Staubkonzentration
(ca. 1% Silikate)
• Durchmesser ~ 1 Lj
• Im Zustand des
Gravitationskollaps
bilden sich Protosterne
Entdeckt um 1940 durch Bart Bok
Enthalten manchmal „wärmere Regionen“  Herbig-Haro-Objekte
Im Zentrum: Protostern
„Nest“ von Bok-Globulen vor dem Hintergrund einer HII-Region
Kollaps der Gaswolke – Entstehung eines Protosterns
Hydrostatisches
Gleichgewicht
• Wolke kollabiert im freien Fall
• Ausbildung einer zentralen
Massekonzentration (Protostern)
• Wegen Drehimpulserhaltung plattet sich
Zentralbereich immer mehr ab
• Bildung einer protoplanetaren Scheibe
Young Stellar Object
Wie findet man „Junge stellare Objekte“?
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„Junge stellare Objekte“ finden sich
in Sternentstehungsgebieten wie
dem Orion-Taurus-Komplex oder im
Bereich der Ophiuchus-MonocerosMolekülwolke
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Sie sind oftmals nur im IR zu
beobachten, da sie von einem Kokon
aus Gas und Staub umgeben sind
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Spätere Stadien können sich auch als
(veränderliche) – VorHauptreihensterne bemerkbar
machen -> T-Tauri-Sterne
Beste Beobachtungsbedingungen: IR sowie Millimeter- und Submillimeterbereich
Suche nach typischen Spektralsignaturen (Protostern – Hülle)
In günstigen Fällen (z.B. Orion-Nebel) auch räumliche Auflösung der Staubscheibe möglich
Spektralsignaturen junger stellarer Objekte
Spektrale Energieverteilung eines
T-Tauri-Sterns
Überlagerung der thermischen Strahlung des Protosterns und der thermischen
Strahlung der Staubhülle / Staubscheibe
Klassifikation nach SED
Beobachtung mit
Millimeter-, SubMillimeter und IRTeleskopen
YSO – Klasse 0
L 1527: Nur im IR sichtbar - Hülle
YSO – Klasse 1
YSO – Klasse 2
T-Tauri Stern mit bipolaren Jets
Entstehung der bipolaren Jets
• Mit dem Kollaps der Gas- und Staubwolke erhöht sich aufgrund des Erhaltungssatzes
für den magnetischen Fluß auch das Magnetfeld B
• Im zentralen Bereich der Scheibe erhöht sich die Temperatur aufgrund der Kontraktion
des Protosterns und der Masseakkretion das Gas so stark, daß es ionisiert wird
• Die geladenen Teilchen werden entlang des axialen Magnetfeldes beschleunigt und
verlassen als Jet den Kernbereich der Scheibe
Magnetfeldstruktur eines Protosterns
Herbig-Haro-Objekte
YSO – Klasse 3
Hind‘s Nebel mit T-Tauri
Unregelmäßiger Lichtwechsel – „Sternflecke“
Wenn der Protostern die Hauptreihe erreicht, verflüchtigt sich die protoplanetare Scheibe
Nächstes Mal: Entstehung und grundlegende Physik protoplanetarer Scheiben (Proplyds)
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