Gartenträume im Topf - Haus der Creationen

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GARTENTRÄUME
im TOPF
Die wichtigsten
KÜBELPFLANZENTIPPS vom
Gärtner
Franz GABESAM
EINLEITUNG
In den letzten Jahren machten immer mehr Gartenfreunde ihren Garten, Terrasse oder Balkon zu einer
mediterranen Oase mit „Urlaubsfeeling“. Aber oft auch
Samen und Pflanzen vom Urlaubsland wurden so zur Ergänzung des eigenen Pflanzensortiments mitgebracht,
um uns so immer wieder an die schön verbrachten Urlaubstage zu erinnern.
Doch egal wo all diese Kübelpflanzen gekauft wurden
oder selbst gezogen, es fehlt sehr oft an wichtigen Pflegetipps wie z. B. richtiger Rückschnitt, Standort, Überwinterung usw. Bei gekauften Kübelpflanzen ist oft eine
Pflegeanleitung in Form eines kleinen Plastikkärtchens beigefügt wo jedoch sehr,
sehr wenig über die spezielle Pflege der betreffenden Pflanze zu lesen ist. Kübelpflanzen werden ja schon fast überall zu billigsten Preisen angeboten, doch eine
gute Fachberatung findet man oft nur in Gärtnereien. Auch wenn Kübelpflanzen in
Gärtnereien nicht so billig sind wie im Supermarkt ist es auch leicht erklärbar, dass
Beratung, Qualität und Service nicht ganz kostenlos sein können. Aber es ist schon
ein gutes Gefühl wenn man auch nach dem Kauf den Gärtner noch um einen Rat
fragen kann.
Durch meine langjährige Erfahrung als ORF – Radio NÖ Gärtner richten sich in den
letzten Jahren immer mehr Anfragen betreffend Kübelpflanzen an mich. Bedingt
auch durch den Trend nach immer neuen Kübelpflanzen mit spezieller Pflege. Auch
das richtige überwintern ist nicht jedermanns Sache, abgesehen vom richtigen
Überwinterungsraum.
Im vorliegenden Buch wird ein kleiner Ausschnitt gängiger und nicht immer alltäglicher Kübelpflanzen vorgestellt mit all den entscheidenden Tipps für richtige
Pflege.
Nun bleibt mir nur noch zu wünschen viel Spaß beim Lesen und vor allem viel Freude
mit Ihren Kübelpflanzen.
Franz Gabesam
Pottenstein im April 2012
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INHALT
Blumenerde ............................................................................................................................................................. Seite 8
Überwinterung ................................................................................................................................................ Seite 9
Winterquartiere ........................................................................................................................................ Seite 10
Wasser ........................................................................................................................................................................... Seite 11
Düngung .................................................................................................................................................................. Seite 11
Pflanzenschutz ............................................................................................................................................ Seite 12
Beleuchtung ..................................................................................................................................................... Seite 12
Nachtfrost ............................................................................................................................................................. Seite 16
Kübelpflanzen .............................................................................................................................................. Seite 19
Biologische Pflanzenschutzmittel .............................................................. Seite 120
Chemische Pflanzenschutzmittel ................................................................ Seite 120
Kübelpflanzen Übersicht – Deutsch/Lateinisch .......... Seite 122
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Kübelpflanze – was ist das?
Im Grunde kann man alle Pflanzen, die in größeren Gefäßen gehalten werden, als
Kübelpflanzen bezeichnen. In diesem Buch werden jedoch nur solche Pflanzen vorgestellt, die bei uns in Österreich meist nicht ganzjährig im Freien überleben können.
Es handelt sich um einige klassische Kübelpflanzen aus dem Mittelmeerraum und
aus den Subtropen. Diese Pflanzenarten haben sich wegen ihrer großen Blühfreude
und geringen Pflegeansprüchen hervorragend bewährt.
Welche Blumenerde ist am besten geeignet und wann wird
umgetopft?
Für alle im Folgenden aufgeführten Arten lässt sich dieses Rezept empfehlen: Zwei
Drittel gute Blumenerde, die Rindenhumus und Ton enthält (entweder beim Gartenfachhandel bzw. Gärtner zu beziehen oder eine selbst hergestellte Mischung aus
Komposterde, Gartenerde und Rindenhumus) werden mit einem Drittel Blähton
(Leka 8–12), Lechuza-Pon oder Luwasa LT Longtime Substrat vermischt. Dazu gibt
man pro Liter Erde 2 g eines handelsüblichen Mehrnährstoffdüngers. Die so hergestellte Erde erfüllt zwei für die Pflanzen wichtige Bedingungen: Die Erde sackt nicht
so schnell zusammen und überschüssiges Wasser kann gut ablaufen, besonders
wenn zusätzlich auf dem Kübelboden eine 3–5 cm dicke Lage Blähton (Leka 8–12)
oder Tonscherben geschichtet wird. Zeit zum Umtopfen wird es, wenn sich der
Ballen (wie bei Palmen üblich) aus dem Pflanzgefäß drückt oder wenn die Erde
verbraucht ist. Dann besteht der Ballen nur noch aus dem Wurzelgeflecht sowie
Blähton. Auch wenn der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein erscheint, ist ein
Umtopfen anzuraten.
Der beste Zeitpunkt für das Umpflanzen liegt im Frühjahr zum Ausräumtermin.
Weitere Hinweise zum Umtopfen erhalten Sie in den Pflanzenbeschreibungen.
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Für hohe Pflanzen sind Töpfe mit kleinen
Grundflächen nicht geeignet, weil sie bei
Windstößen zu leicht umfallen. Außerdem
sollte gegen unbeabsichtigtes umfallen
eine Sicherung gegen dieses wie z. B.
Windstopp angebracht werden.
Windstopp
Überwinterung allgemein
Die Pflanzen sollten so lange wie möglich im Freien stehen und nach dem Winter
möglichst früh (März/April) an warmen Tagen wieder nach draußen kommen. Bei
Frostgefahr brauchen sie allerdings Schutz, entweder mit Abdeckungen aus alten
Decken, Vlies oder man muss sie ins Winterquartier zurückstellen.
Der Winter ist eine Herausforderung an alle, die mehrjährige, nicht frostresistente
Pflanzen besitzen. Dann heißt es nämlich, ein geeignetes Winterquartier zu finden.
Bei ausgesprochenen Zimmerpflanzen sollte es keine größeren Probleme geben,
wenn man sie in einem geheizten Raum bei ausreichendem Licht überwintert. Bei
günstigen Bedingungen wachsen sie dann unter Umständen sogar im Winter.
Problematischer sind diesbezüglich Kübelpflanzen, die im Winter ruhen wollen bzw.
dies aufgrund der örtlichen Gegebenheiten müssen. Diese vertragen im Allgemeinen
im Winterquartier keine hohen Temperaturen und brauchen oft auch eine genügend
hohe Luftfeuchtigkeit, da sie nur sehr wenig Wasser über die Wurzeln aufnehmen.
Sehr problematisch ist beispielsweise die Washingtonia, eine ansonsten robuste
Fächerpalme, die bei zu trockener (Heizungs-)Luft schnell eingeht; sie darf keinesfalls in einem geheizten Zimmer überwintert werden. In einem notfalls auch nicht
sehr hellen aber frostfreien Kellerraum überwintert sie hingegen problemlos.
Typische Kübelpflanzen sollten Sie, sofern Ihre Pflanzen hierfür geeignet sind und
Sie über geeignete Räumlichkeiten verfügen, möglichst kühl überwintern. Denn je
niedriger die Temperatur ist (aber immer über der Frostgrenze!), desto weniger
Licht benötigen die Pflanzen. Dadurch kann man eventuell auf eine künstliche Beleuchtung verzichten, die bei höherer Temperatur unbedingt erforderlich wäre. Zudem verbrauchen die Pflanzen dann fast kein Wasser, so dass es reicht, lediglich
alle paar Wochen nach dem Rechten zu sehen. Pflanzen, die im Winter blattlos
sind, können bei niedriger Temperatur sogar völlig ohne Licht überwintert werden.
Ein positiver Nebeneffekt ist zudem, dass viele Pflanzen bei kühler Überwinterung
reichlicher blühen als bei warmer.
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Wann ist mit Nachtfrost zu rechnen?
Diese Tabelle soll Ihnen helfen die Wahrscheinlichkeit der Eismänner und vor allem
der „Schafskälte“ Anfang Juni besser einzuschätzen.
Auch der Zeitpunkt zum Einräumen ins Winterquartier (ob September oder Oktober)
kann man hier gut ablesen. Sollte Ihre Heimatgemeinde (angrenzenden Bundesländer) hier nicht aufscheinen so ist die Ortschaft mit etwa derselben Seehöhe als
Richtwert heranzuziehen.
Klimadaten von der ZAMG – Wien, Minimalwerte der Temperaturen von 1971–2005
Ort
16
Seehöhe
Amstetten
318
Altenmarkt/Triesting
347
Aspang
498
Baden
260
Gr. Enzersdorf
153
Gumpoldskirchen
218
Hollabrunn
245
Joching
212
Krems
207
Laa/Thaya
187
Martinsberg
810
Melk
240
Mönichkirchen
980
Poysdorf
209
Puchberg/Schneeberg
580
Reichenau/Rax
486
Retz
242
Schwarzau/Gebirge
612
Schwarzenau
500
Schwechat
184
St. Pölten
272
Zwettl
505
Waidhofen/Ybbs
421
Weitra
580
Wr. Neustadt
270
Ybbs/Persenbeug
231
Mai Juni
September
Oktober
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*
**
Tipp: Wann ist der erste Nachtfrost bzw. kommen die Eismänner?
Man merkt es leicht wenn es am Abend bei Sonnenuntergang (unter +8 o C)
besonders kühl und nicht bewölkt ist. Ferner wird im ORF Radio-NÖ Wetter
darauf hingewiesen!
Die Eisheiligen
Vom 12. bis 15. Mai können die Eisheiligen Pankratius, Servatius, Bonifatius und die
kalte Sophie noch einmal Kälte und Frost vor dem Sommer bescheren.
Traditionellerweise soll vor den Eisheiligen im Garten nicht gesät und nichts gepflanzt werden. In vielen Gegenden wird erst nach den Eisheiligen das Vieh auf die
Weide getrieben.
… schon gewusst?
Die Eisheiligen sind seit Jahrhunderten bekannt und viele Gartenfreunde richten
ihre Arbeiten danach aus. Langjährige Wetterbeobachtungen zeigen jedoch, dass
ein Temperatursturz häufig erst um den 20. Mai auftritt. Stimmen etwa die „Eisheiligen“ nicht mehr?
Des Rätsels Lösung findet sich in der Geschichte unseres Kalendersystems: 1582 hat
Papst Gregor VIII. eine Kalenderreform veranlasst, wodurch die Unterschiede des
Julianischen Kalenders zum Sonnenjahr weitgehend korrigiert werden konnten. Der
Tag der „Kalten Sophie“ (15. Mai) lag vor der Reform auf dem Tag, der heute dem
22. Mai entspricht.
Mit Auswirkungen der „Eisheiligen“ ist deshalb in der Zeit vom 19. bis zum 22. Mai
zu rechnen.
Empfindliche Pflanzen sollten erst dann ins Freie gebracht werden.
* = geringe Frostgefahr ** = häufige Frostgefahr
*** = hohe Frostgefahr
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KÜBELPFLANZEN
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Abutilon
– SCHÖNMALVE
Standort im Sommer: Ein halbschattiger
Platz ist am besten, da man hier dem
hohen Wasserbedarf der Schönmalven
eher nachkommen kann als bei vollsonnigen Standorten. Volle Sonne regt
zwar die Blüte an, es sollte jedoch keine
übermäßige Hitze, vor allem nicht im
Wurzelbereich aufkommen, da sie die
Wurzelaktivität drosselt. In der Folge
werden die Triebe und Blätter von den
Wurzeln nur ungenügend mit Wasser
versorgt, obwohl die Erde feucht ist, und
es kommt zu Mangelerscheinungen
(Blütenstopp, gelbe Blätter).
Standort im Winter: Hell bei 15 °C
(±5 °C). Je nach Licht- und Wärmeangebot bleibt nur ein Teil des Laubs erhalten. Doch selbst völlige Entlaubung
ist unproblematisch, da der Neuaustrieb ab April/Mai stattfindet. Kurzzeitiges Temperaturminimum 0 °C.
Pflege im Sommer: Erde stets feucht
halten. Kurzzeitige Nässe wird gut vertragen, wiederholte Trockenheit führt
zu Blattvergilben, Blattfall und einem
Blütenstopp (siehe hierzu auch „Standort im Sommer“). Der hohe Nährstoffbedarf wird wöchentlich mit einer Gabe
flüssigen Volldünger für blühende
Kübelpflanzen oder ab März mit sechsmonatigem Langzeitdünger gedeckt,
der im Sommer aufgefrischt wird (Nachdüngung).
Pflege im Winter: Gleichmäßige Bodenfeuchte beibehalten, Menge und Häufigkeit aber entsprechend des Laubverlusts reduzieren.
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Achtung: Nasse Wurzeln vertragen
weniger Kälte als wenig feuchte. Auf
warme Füße achten und Pflanzen
nicht auf kalten Steinfußböden überwintern, sondern leicht erhöht stellen
(ev. Styropor-Platte). Ab Oktober/November nicht mehr düngen.
Schnitt: Damit die Kronen buschig bleiben, ist ein konsequenter Rückschnitt
nötig. Um kompakte Kronen zu bewahren, ist ein leichter Rückschnitt
(Endspitzen) alle 4 bis 6 Wochen angeraten.
Im Februar/März, kurz vor dem neuen
Austrieb, ist es möglich, radikalere
Kronenkorrekturen durchzuführen.
Substrat: Gesunde Pflanzen durchwurzeln ihre Töpfe binnen einer Saison
und brauchen jedes Jahr im März ein
Gefäß, das eine Nummer größer ist als
das alte. Verwenden Sie hochwertige
Kübelpflanzenerde, die durch grobkörnige Anteile (z. B. Lechuza-Pon, Luwasa LT Longtime Substrat oder Blähton) strukturstabil, das heißt locker
und luftig bleibt, anstatt wie Torf oder
reiner Humus zusammensackt, da
Mikroorganismen ihn zersetzen.
Pflanzenschutz: Bei zu warmer Überwinterung können sich Schildläuse einstellen. Im Frühling und Sommer auf
Blattläuse achten, die sich an den jungen Blatt- und Blütenknospen niederlassen. Durch Standort- oder Pflegefehler gestresste Pflanzen können
Weiße Fliegen anziehen. Ausnahme
bleibt ein Befall mit Spinnmilben.
Verwendung: Ab Mai im Topfgarten auf
Balkon und Terrasse mit Winterquartier
im Haus; ganzjährig in beheizbaren
Wintergärten oder großen, lichtreichen
Wohnräumen.
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Acacia dealbata, A. retinodes,
A. farnesiana – AKAZIEN
Standort im Sommer: Vollsonnig, in
jedem Falle lichtreich, sonst Bildung
langer Blattabstände. Hitze ist unproblematisch, solange eine konstant
hohe Bodenfeuchte gewährleistet ist!!
Standort im Winter: Sehr hell bei 8 °C
(±5 °C), auch kräftige Minustemperaturen werden unter Glas sehr gut toleriert (–5/–10 °C). Von Natur aus immergrün. Laubabwurf weist auf wiederholte Trockenheit oder zu dunklen
Stand hin. Neuaustrieb ab März/April.
Verträgt kurzzeitiges Temperaturminimum –10 °C.
Pflege im Sommer: Im Sommer täglich
und reichlich gießen, das Substrat muss
stets feucht bleiben. Wiederholte oder
extreme Trockenheit führt
zur Gelbfärbung und zum
Rieseln der Blattfiedern.
Aber: Die Regenerationsfähigkeit von Akazien ist sehr hoch, so
dass Schäden rasch
durch einen Neuaustrieb ausgeglichen werden. Der
Nährstoffbedarf
ist wie der Wasserbedarf hoch:
Düngen
Sie von
Februar
bis September
alle 7 bis
10 Tage mit
Volldünger
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(flüssig, wasserlösliche Pulver) oder
verwenden Sie im Februar und Juni
Langzeitdünger wie Osmocote oder
Basacote.
Pflege im Winter: Gleichmäßige Bodenfeuchte beibehalten, Gießmenge und
-häufigkeit aber an die Winterruhe und
den damit verbundenen, geringeren
Bedarf anpassen. Achtung: An sonnigen Tagen kann die Temperatur in Wintergärten plötzlich ansteigen, unbedingt lüften und eventuell schattieren.
Schnitt: Der beste Zeitpunkt zum
Schnitt ist direkt nach der Winterblüte, im März oder April. Sie können die
Seitenzweige kräftig einkürzen, der
Stamm aber sollte als durchgehender
Leittrieb erhalten bleiben. Die Blüten
fürs nächste Jahr werden bereits im
Sommer angelegt und sind als gelbe
Knöpfchen zu erkennen. Deshalb wäre
ein Schnitt im Herbst falsch.
Substrat: Beim jährlichen Umpflanzen
sollte hochwertige Kübelpflanzenerde
zum Einsatz kommen, die sich durch
grobkörnige Anteile (z. B. Lechuz-Pon,
Blähton-Bruch und Luwasa LT Longtime
Substrat) auszeichnet, die sie locker
und luftig hält. Hohe Torfanteile sind
kein Qualitätsmerkmal und für die dauerhafte Kultur von Akazien ungeeignet.
Verwendung: Ab Mai im Topfgarten auf
Balkon und Terrasse mit Winterquartier
im Haus; ganzjährig in beheizbaren
Wintergärten oder großen, lichtreichen
Wohnräumen.
Fuchsien
– ONAGRACEAE
Eine der beliebtesten Kübelpflanzen
überhaupt.
Standort im Sommer: Im Sommer bieten
leicht schattige, nicht zu windige und
vor Dauerregen geschützte Standorte,
wie etwa West-, Nordwest- und vor allem
Südostseiten von Häusern, ideale Standorte für Fuchsien Hochstämmchen.
Die Pflanzen sind vor den Strahlen der
sengenden Mittagssonne zu schützen.
Etwas toleranter sind die Traubenblütigen Fuchsien mit ihrem metallisch schimmernden, dunkelgrün, rötlichen Laub (Fuchsia-Triphylla-Hybriden). Bei Wärme lieben Fuchsien
hohe Luftfeuchtigkeit, an sonnigen
Standorten ist deshalb das Anfeuchten
der Pflanzenumgebung und der Blätter
sinnvoll.
Standort im Winter: Optimale Bedingungen sind im Überwinterungsquartier nur selten vorhanden. Prinzipiell ist
eine kühle und dunkle Überwinterung
einer hellen und warmen Überwinterung vorzuziehen. Zwar verlieren die
meisten Balkon- und Kübelpflanzen in
einer dunklen und kühlen Überwinterung ihre Blätter aber sie erfahren dennoch ihre notwendige Ruhephase und
treiben im Frühjahr wieder aus. Auch
die Fuchsie kann bei Temperaturen von
2 bis 5 °C bei wenig Licht überwintern.
Sobald der Laubfall eintritt, die herabgefallenen Blätter entfernen, um Pilzbefall zu vermeiden.
Pflege im Sommer: Der Wasserbedarf
hängt stark von den herrschenden
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Temperaturen ab: Die Pflanzen dürfen
nie ballentrocken werden, aber auch
auf keinen Fall zu nass gehalten werden. Während der kühlen Ruhephase
im Winter gießt man die Pflanzen nur
alle 2 bis 3 Wochen, wenn die Erde fast
ausgetrocknet ist. Kontrolliert werden
sollte jedoch öfter.
Von Anfang März bis September wird
wöchentlich gedüngt, sofern keine
Langzeitdünger in die Erde gegeben wurden: Wichtig sind regelmäßige Düngergaben. Gut eingewurzelte Pflanzen
sollten einmal pro Woche mit 2 bis 3 g
handelsüblichem Mehrnährstoffdünger
(in fester oder flüssiger Form) pro
Liter Wasser reichlich gegossen
werden. Für die Bildung der neuen
Triebe von Anfang März bis Anfang
Mai wird ein ausgewogener Mehrnährstoffdünger gegeben. Ab Erscheinen
der ersten Knospen kann auch ein kalibetonter Dünger gewählt werden.
Zwischen Mitte September und Ende
Februar wird nicht gedüngt. Einfacher
ist es, die Nährstoffversorgung durch
Langzeitdünger sicherzustellen.
Pflege im Winter: Temperaturen von
5 bis 10 °C in einem hellen und trockenen Quartier. Beim Einräumen sollte
die vorhandene Blattmasse um ein
Drittel eingekürzt, kranke oder verfaulte
Blätter und Triebe sollten entfernt
werden. Die Pflanzen sind auf Schädlingsbefall zu kontrollieren, Schädlinge
eventuell bekämpfen. Nicht mehr düngen, da die Pflanzen in eine Ruhephase
übergehen, in der sie nicht mehr wachsen und keine Nährstoffe aufnehmen
können. Nur sehr selten und mäßig
bewässern, die Pflanzen sollen nur vor
dem Austrocknen bewahrt und Pilzbefall vermieden werden. Kurz vor dem
Ausräumen werden die Pflanzen erneut um ein Drittel gekürzt. Sie danken
es mit einem starken Neuaustrieb aus
dem unteren Pflanzenbereich, was zu
einem buschigen Pflanzenbild führt.
Auf den Balkon sollten sie erst nach
den „Eisheiligen“ – Mitte Mai – zurück,
auch wenn der April noch so sonnig erscheint. Die neu gebildeten Triebe sind
den bekannten Spätfrösten gegenüber
sehr empfindlich und können erfrieren.
Schnitt: Ein erster Rückschnitt der Krone
wird vor dem Einräumen in das Winterquartier durchgeführt und zwar auf die
Hälfte bis zwei Drittel der Blattmasse.
Dabei werden alle Blütentriebe und alle
gelben Blätter entfernt, um die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden. Ende Februar, nach dem Ende der
Ruhephase, wird der eigentliche Formschnitt durchgeführt. Die Jahrestriebe
werden auf ein bis zwei Blattpaare zurückgenommen. Durch den Schnitt
soll eine dichte Krone erreicht werden.
Ohne Schnitt wird die Krone innen kahl
und es werden nur wenige Blütentriebe
gebildet. Da zur Anzucht von Hochstämmchen meist stark wachsende
Sorten verwendet werden, kann bei älteren Pflanzen ruhig einmal bis in das
ältere Holz zurückgeschnitten werden.
Wichtig ist das laufende Entfernen der
verblühten Blumen und der Früchte,
weil die Fruchtbildung zu Lasten der
Blüte geht: Auch beschädigte und gelbe
Blätter sollen entfernt werden, um
Krankheiten vorzubeugen.
Umtopfen: Umgetopft wird nach dem
Rückschnitt der Fuchsien: Vom alten
Ballen wird vorsichtig
so viel wie möglich
entfernt. Dabei
müssen jedoch
vor allem die
neu gebildeten
weißen
Wurzeln
geschont
werden.
Die
Fuchsie
reagiert
empfindlich auf
Wurzelverluste. Der neue
Topf darf nicht zu groß sein.
Die Erde sollte einen hohen Anteil (circa
30 Prozent) an verschiedenen mineralischen Bestandteilen (Ton, Lehm, Sand
oder Luwasa LT Longtime Substrat)
haben, um eine gute Wasserspeicherung wie auch eine gute Durchlässigkeit zu gewährleisten.
Pflanzenschutz: Die Pflanzen müssen
ständig auf Schädlinge und Krankheiten
kontrolliert werden: An Fuchsien treten neben Blattläusen hauptsächlich
Spinnmilben, Weiße Fliegen, Blattwanzen und Zikaden auf. Bei Blattwanzen sieht man die Schäden meist erst,
nachdem die Tiere schon wieder abgewandert sind.
Stehen die Fuchsien als Kübelpflanzen in Wintergärten, lassen sich einige
Schädlinge mit Nützlingen bekämpfen:
Spinnmilben mit der Raubmilbe, Weiße
Fliege mit der Schlupfwespe Encarsia
formosa; Blattläuse werden gerne von
der Florfliegenlarve vertilgt. Erscheinen
Blattläuse noch im Winterquartier, ist
es oft ausreichend, die Läuse mehrmals
„weg-zu-duschen“. Wenn die Pflanzen
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im Freien von Schädlingen befallen
werden, sollte man vor der Anwendung
von Pflanzenschutzmitteln erst nachsehen, ob nicht schon natürliche Feinde,
wie Marienkäfer oder Schwebfliegenlarven etc. vorhanden sind.
Der Grauschimmel tritt vor allem bei
hoher Luftfeuchtigkeit im Herbst und
Winter auf: Er geht meist von herabgefallenen Blättern und Blüten aus. Am
Holz der Fuchsien bilden sich schwarze,
faulige Stellen, und die Zweige sterben
ab. Befallene Triebe müssen abgeschnitten werden. Sauberkeit und häufiges Lüften verhindern das Auftreten.
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Bei Befall mit Fuchsienrost bilden sich
auf den Blattunterseiten Gruppen von
gelbbraunen bis rostroten Sporen.
Etwas später sind auch auf den Blattoberseiten graubraune, runde Flecken
zu erkennen. Die Sporen infizieren benachbarte Pflanzen und die betroffenen
Blätter fallen ab. Die Bekämpfung erfolgt wie beim Grauschimmel. Plötzliches Welken der Pflanze trotz feuchter
Erde wird durch Bodenpilze verursacht.
Die Wurzeln sind zerstört und solche
Pflanzen können meist nicht mehr gerettet werden. Wesentliche Ursache
sind Gießfehler.
Gardenia thunbergia
– WALD-GARDENIE
Standort im Sommer: Sonnig bis halbschattig. Vollsonnige Plätze vermeiden,
da es hier zu Blattverbrennungen
kommen kann. Ideal ist durch Nachbarpflanzen gefiltertes Sonnenlicht.
Standort im Winter: Hell bei 10 °C
(±5 °C). Kurzzeitiges Temperaturminimum 0 °C.
Pflege im Sommer: Erde stets leicht
feucht halten und Schwankungen vermeiden. Bei lang andauernder oder
wiederholter Trockenheit kommt es zu
Blattfall. Der Nährstoffbedarf ist hoch:
Düngen Sie wöchentlich von März bis
September mit einem hochwertigen
Volldünger (flüssig, oder Pulverform
zum Auflösen).
Pflege im Winter: Gleichmäßige Bodenfeuchte beibehalten, Gießmenge und
-häufigkeit aber an die Überwinterungstemperatur und den dadurch bedingten Laubverlust anpassen.
Schnitt: Es ist kein regelmäßiger Schnitt
nötig, da die natürliche Verzweigung
sehr gut ist. Sollten einzelne Triebe zu
lang werden, können sie nach der Blüte
eingekürzt werden.
Substrat: Da das Wurzelwachstum kräftig ist, ist alle ein bis zwei Jahre ein leicht
größeres Gefäß ratsam. Verwenden
Sie hochwertige Kübelpflanzenerde,
auch wenn sie etwas mehr kostet. Gute
Erde zeichnet sich durch grobkörnige
Anteile (z. B. Lechuza-Pon, Blähton,
Quarzkies) aus, die sie locker und luftig
hält. Ausgewogene Humusanteile speichern gleichzeitig Wasser- und Nährstoffe in größeren Mengen. Hohe Torfanteile sind kein Qualitätsmerkmal,
sondern für mehrjährige Topfpflanzen
von Nachteil.
Pflanzenschutz: Wald-Gardenien sind
in der Regel schädlingsfrei. In sehr seltenen Fällen treten im Winter Schildläuse auf.
Verwendung: Ab April/ Mai draußen auf
Balkon und Terrasse mit Winterquartier in kühlen Winterquartieren oder
-gärten; ganzjährig im Wintergarten.
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Hydrangea
– HORTENSIE
Die Bauernhortensie ist sehr gut als
Kübelpflanze zu kultivieren.
Standort im Sommer: Am besten in halbschattiger, eher etwas kühler, aber windgeschützter Lage. Ab Ende Mai, wenn
keine Nachtfröste mehr zu erwarten
sind, können sie auf Balkon oder Terrasse gestellt werden.
Standort im Winter: Im Winter müssen
die Pflanzen spätestens vor den ersten
Frösten eingeräumt werden und in
einem dunklen ausreichend belüfteten
frostfreien Raum bei 5 bis 10 °C überwintern.
Pflege im Sommer: Vom Frühjahr bis
zum Herbst ist die Pflanze täglich mit
kalkarmen, weichem Wasser zu gießen
und an sehr heißen Tagen sogar zweimal täglich. Jedoch muss nicht nur
Staunässe vermieden werden, sondern
beim Gießen ist auch darauf zu achten
– um Mehltau vorzubeugen –, dass
Blüten und Blätter nicht nass werden.
Es genügt, die Pflanze alle 10 Tage mit
kalkarmen flüssigen Düngergaben von
März bis August zu versorgen
Pflege im Winter: Im Winterquartier erhält die Pflanze nur so viel Wasser, dass
die Wurzelballen nie ganz austrocknen.
Anfang März beginnt der Neuaustrieb,
dann benötigen die Pflanzen einen
helleren, aber ebenfalls kühlen Standort. In der Folgezeit sind sie täglich
mit etwas Wasser zu gießen, wobei die
Wassergaben stetig zu steigern sind.
70
Schnitt: Bauernhortensien werden im
Nachwinter ausgelichtet, wobei die
jeweils ältesten Triebe sowie beschädigtes Holz entfernt wird. Beim richtigen
Rückschnitt im Herbst dürfen nur die
verblühten Blüten kurz unter der Blütendolde abgeschnitten werden. Triebe
ohne Blüten sollten keinesfalls geschnitten werden, da man die Blühanlagen für kommendes Jahr abschneidet.
Umtopfen: Alle zwei Jahre ist im Frühjahr ein Umtopfen zu empfehlen, dann
werden sie in saure, kalkfreie Erde umgepflanzt (z. B. Rhodohum).
Pflanzenschutz: Hortensien werden
meistens bevorzugt von Blattläusen,
Spinnmilben und Pilzen wie Echtem
Mehltau, Blattfleckenkrankheiten und
Grauschimmel befallen. Mit umweltfreundlichen Präparaten lassen sich diese Schädlinge bekämpfen. Jedoch bei
Pilzkrankheiten müssen die befallenen
Blüten und Blätter sofort beseitigt
werden. Hellgrüne bis hellgelbe Blattverfärbungen beruhen in der Regel auf
einen Eisenmangel, der sich mit eisenhaltigen Düngergaben beheben lässt.
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Ligustrum delavayanum
– IONISCHER LIGUSTER
Pflanze: Immergrüner, bis 300 cm
hoher Strauch mit attraktivem, kleinem
Laub und weißen Blüten im Frühjahr.
Standort: Sonnig bis schattig.
Pflege im Sommer: Während der Vegetationszeit reichlich gießen und wöchentlich düngen.
Pflege im Winter: Hell bei 5 °C (±5 °C).
Frosttolerant bis –5 °C. Bei kälteren
Temperaturen oder dunklem Standort
werden die Blätter abgeworfen. Im
Frühjahr dauert es dann einige Zeit, bis
die alte Schönheit wiederhergestellt ist.
Im Winter je nach Temperatur nur selten
gießen, damit der Ballen nicht ganz austrocknet.
Schnitt: Liguster ist sehr schnittverträglich und lässt sich problemlos zu
Stämmchen, Pyramiden, Kugeln oder
72
Tierfiguren formen. Damit die Pflanzen
ihre Form behalten, müssen sie während
der Vegetationszeit mehrmals in Form
gestutzt werden.
Umtopfen: Im März; wenn der Ballen
gut durchwurzelt ist. Als Erde sollte nur
gute Einheitserde mit hohem Tonanteil
verwendet werden.
Pflanzenschutz: Liguster ist weitgehend
schädlingsfrei.
Verwendung: Balkon und Terrasse, kalter
und temperierter Wintergarten. Kann
auch als nicht winterharter Buchsersatz
verwendet werden!
Tipp vom Profi: Eine äußerst robuste
Kübel- und Wintergartenpflanze, die
in Form geschnitten als Solitär am
besten wirkt.
73
Punica granatum
– GRANATAPFEL
Standort im Sommer: Vollsonnig. An
lichtarmen Plätzen bleibt die Blüte und
entsprechend der Fruchtansatz aus.
Standort im Winter: Hell bei 5 °C
(±5 °C). Der Lichtanspruch ist gering,
da die Kronen ohne Laub sind. Für
Topfpflanzen in Räumen (Garagen, Gewächshäuser, Gerätehäuser etc.) ist ein
kurzfristiges Durchfrieren der Wurzeln
kein Problem, eine vollständige Überwinterung im Freien ist jedoch nicht
erfolgversprechend. Neuaustrieb ab
April. Kurzzeitiges Temperaturminimum ca. –10 °C.
Pflege im Sommer: Aufgrund seiner
vielen, weichen Blätter verbraucht der
Granatapfel im Sommer viel Wasser.
Wenn Sie gießen, dann reichlich, damit
die Erde bis unten durchtränkt wird.
Trockenheit wird mit partiellem Blattabwurf beantwortet – mit mehreren
Tagen Zeitversatz. Der Nährstoffbedarf ist mäßig bis hoch: Düngen Sie
von März bis September alle 7 bis 10
Tage mit Volldünger. Bei geschwächten
Pflanzen mit dem Düngen aussetzen,
damit es nicht zu einer Anreicherung
von Düngersalzen und damit zu Wurzelschädigungen kommt.
Pflege im Winter: Erde leicht feucht
halten. Der Bedarf ist deutlich geringer
als im Sommer, da die Kronen ohne
Laub sind.
Schnitt: Regelmäßige Schnitte sind
nicht nötig, um z. B. die Ertragsfähigkeit
zu steigern. Werden Ihnen die Triebe
102
zu lang, können Sie gegen Ende der
Winterruhe (März/April) gekürzt
werden, wobei es dadurch jedoch zu
Blühverzögerungen oder -ausfällen
kommen kann. Alternativ nimmt man
ältere Bodentriebe ganz heraus und
verjüngt die Sträucher von unten.
Substrat: Ein neues, größeres Gefäß ist
nicht meist jährlich nötig, sofern die Erde
kräftig durchwurzelt ist. Hochwertige
Kübelpflanzenerde zeichnet sich durch
grobkörnige Anteile (z. B. Blähton, Luwasa LT Longtime Substrat oder Quarzkies) aus, die sie locker und luftig hält.
Ausgewogene Humusanteile garantieren, dass Wasser- und Nährstoffe in
größeren Mengen gespeichert werden
können. Hohe Torfanteile sind kein
Qualitätsmerkmal.
Pflanzenschutz: Im Frühling können
sich Blattläuse an den jungen Triebspitzen niederlassen. Im extrem heißen
Sommer auf Spinnmilben achten.
Verwendung: Von April/Mai bis Oktober/November im Freien mit Winterquartier in Gebäuden. Ganzjährig in
Wintergartenbeeten. Ausgepflanzt im
Garten in frostmilden Gebieten (Weinbaugebiete) an geschützten Plätzen.
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Solanum rantonneti
– BLAUER NACHTSCHATTEN
vitaler Triebe und hält die Büsche kompakt.
Vor dem Einräumen zum Überwintern
sind die Triebe um ein Drittel zu kürzen.
Umtopfen: Im März, wenn der Ballen
durchwurzelt ist. Anfangs jährlich,
später alle 2 bis 3 Jahre. Möchten Sie die
Topfgröße nicht mehr erhöhen, können
Sie zwei bis drei Keile („Tortenstücke“)
aus den Ballen herausschneiden, die
Pflanzen in die alten Gefäße zurücksetzen und die entstandenen Lücken
mit hochwertiger Kübelpflanzenerde
füllen. Diese Methode der „Tortenstücke“ hilft der Pflanze zu einem kompakteren Wuchs und mehr Blüten.
Standort: Halbschattig bis sonnig.
Pflege im Sommer: Während der Vegetationszeit reichlich gießen und
wöchentlich düngen oder Langzeitdünger wie Osmocote oder Basacote
verwenden.
Pflege im Winter: Hell bei 10 °C (±5 °C).
Unter 10 °C werden die Blätter weitgehend abgeworfen. Dann können die
Pflanzen auch dunkel stehen. Im Winter
Wassergaben reduzieren und nicht
düngen.
Schnitt: Die starkwüchsigen Pflanzen
müssen mehrmals im Jahr gestutzt werden. Eventueller Blütenverlust wird rasch
wieder ausgeglichen. Ein Auslichten
älterer Triebe knapp über dem Boden im
Spätwinter bewirkt die Bildung junger
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Substrat: Gute Erde zeichnet sich durch
grobkörnige Anteile (z. B. Lechuza-Pon,
Luwasa LT Longtime Substrat, Blähton,
Quarzkies) aus, die sie locker und luftig
hält und zugleich Wasser- und Nährstoffe in größeren Mengen speichern
kann. Hinweis: Hohe Torfanteile sind
kein Qualitätsmerkmal für gute Erde!
Pflanzenschutz: Sehr schädlingsanfällig
gegenüber allen saugenden Insekten,
ferner Spinnmilben, Schnecken und
Pilzen.
Verwendung: Balkon und Terrasse,
kalter und temperierter Wintergarten.
Tipp: Mäßig anspruchsvolle Sommerblüher, die im Wintergarten oft
zum Schädlingsmagneten werden
und daher im Sommer besser auf
Balkon und Terrasse stehen sollten.
Strelitzia reginae
– PARADIESVOGELBLUMEN
Standort im Sommer: Vollsonnig bis
sonnig. Hitze ist kein Problem, ebenso
wenig Wind.
Standort im Winter: Hell bei 10 °C
(± 8 °C). Immergrün. Kurzzeitiges Temperaturminimum 0 °C.
Pflege im Sommer: Nässe über längere
Zeit kann die fleischigen Wurzeln zum
Faulen bringen, da Sauerstoffmangel
herrscht. Gießen Sie Strelitzien deshalb
sehr dosiert.
Tipp vom Profi: Bei jedem Durchgang
reichlich gießen, dann aber einige
Tage abwarten, bis die Erde gut
abgetrocknet ist, bevor Sie erneut
zur Gießkanne greifen. Düngen Sie
von April bis Oktober alle 14 Tage
mit Volldünger, bei warmer Überwinterung von November bis März ein
Mal pro Monat. Langzeitdünger hat
sich bei S. reginae nicht bewährt,
da sich die Nährstoffe im dichten,
dicken Wurzelgeflecht oft nicht
richtig verteilen oder es lokal zu
Überkonzentrationen kommen kann.
Pflege im Winter: Gleichmäßige Bodenfeuchte auf niedrigem Niveau beibehalten. Nässe, gepaart mit kühlen Temperaturen, führt zu Wurzelfäulnis.
Schnitt: Mit dem treiben neuer Blätter
sterben jeweils einige der äußersten
und damit ältesten Blätter ab. Anstatt
sie abzuschneiden, empfiehlt es sich,
sie auszureißen, damit keine Blattbasen
übrig bleiben.
Substrat: Strelitzien lieben lehmigkiesige Erde. Achten Sie beim Kauf von
Fertigerden auf möglichst geringe Torfanteile.
Pflanzenschutz: Im Winter gelegentlich
Schild- oder Wollläuse, die sich jedoch
von den festen, glatten, großen Blättern
sehr leicht abwischen lassen. Im Frühling in sehr seltenen Fällen Blattläuse
an den Blütenknospen.
Verwendung: Von Mai bis Oktober in
Töpfen im Freien (Balkon/Terrasse/
Garten) mit Winterquartier im Haus;
ganzjährig in Wintergärten, Wohnoder Büroräumen. Bei Überwinterung
im Wintergarten ist eine Blüte bereits
im März möglich.
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Biologischer Pflanzenschutz
für Kübelpflanzen
Biologische Lösung gegen Blattläuse
Rezept für Schmierseifenlösung:
1 l heißes Wasser + 20 ml Schmierseife einrühren, abkühlen lassen + 20 ml Spiritus.
Direkt auf die befallenen Triebe aufsprühen, wirkt bereits nach einigen Stunden.
Wichtig: Bitte nicht vorbeugend anwenden, es wirkt nur bei vorhandenen
Schädlingen. Nicht bei voller Sonne aufsprühen, sonst kann es zu Verbrennungen kommen!
Bio-Schädlingsfrei Neem, aus natürlichen Rohstoffen hergestelltes Produkt:
Wirkstoff unterbricht die Häutung der Schadinsekten und reduziert ihre Fruchtbarkeit.
Anwendung: während des ganzen Jahres gegen Blattläuse, Spinnmilben, Weiße
Fliegen und Schadraupen; Pflanzen gleichmäßig einsprühen.
Gelbstecker
Beleimte Gelbtafeln locken Trauermücken, Weiße Fliegen und Minierfliegen an, die
darauf kleben bleiben. Unterstützende Maßnahme.
Biologische Lösungen gegen Pilzkrankheiten
Rezept für Ackerschachtelhalmbrühe:
½ kg frisches Schachtelhalmkraut in 5 l Wasser 24 Stunden auslaugen, dann 30 Minuten kochen, abkühlen lassen und dann 1:5 verdünnt mit Wasser anwenden. Diese
verdünnte Brühe unbedingt wöchentlich aufsprühen.
Rezept für Magermilchlösung:
¼ l Magermilch mit 2 l Wasser gut vermischen und unverdünnt aufsprühen, aber
unbedingt wöchentlich anwenden.
Bezugsquelle für Nützlinge:
Biohelp GmbH · Kapleigasse 16 · 1110 Wien
Tel. 01/769 97 69-0 · Fax. 01/769 97 69-16
[email protected]
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Chemischer Pflanzenschutz
Para Sommer – Schildlausfrei
Spritzmittel auf Paraffinölbasis mit ausgezeichneter Wirkung gegen Schildläuse im
Zierpflanzenbau – und gegen Wintereier von Spinnmilben. Die Wirkung von Para
Sommer beruht auf der Bildung eines luftundurchlässigen Ölfilms, der die Schädlinge und deren Eier lückenlos umschließt und erstickt. Hartblättrige, immergrüne
Zierpflanzen erhalten zusätzlich einen dauerhaften Glanz und werden von Staub
und Kalkflecken gereinigt.
Schädlingsfrei Calypso
Schädlingsfrei Calypso kann als Spritzmittel im Haus und im Garten eingesetzt werden.
Wird das Mittel als Gießmittel verwendet, kann es direkt auf die Erde in Töpfen,
Containern, Blumenkästen und Kübeln in Zimmern, Wintergärten, auf Balkonen und
Terrassen gegossen werden.
Es wirkt auch als Kontakt- und Fraßgift. Die systemische Wirkung erfasst auch versteckt sitzende Schädlinge.
Gegen Blattläuse, Schmierläuse, Wollläuse, Schildläuse, Weiße Fliegen, Trauermücken-Larven, Spinnmilben und Buchsbaumzünsler.
Schädlingsfrei Careo
Schädlingsfrei CAREO ist ein gebrauchsfertiges Spray zur Anwendung an Zierpflanzen.
Der Wirkstoff wird in die Blätter der Pflanzen aufgenommen und im Saftstrom verteilt (vollsystemische Wirkung).
Schädlingsfrei CAREO bekämpft saugende und beißende Schädlinge wie Blattläuse,
Thripse, Weiße Fliege, Schild-, Woll- und Schmierläuse und Spinnmilben.
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Franz Gabesam – Gärtnermeister und Florist ist
seit 1968 im Beruf des Gärtners tätig. Er übernahm
1973 den elterlichen Betrieb in Pottenstein, den
er heute gemeinsam mit seiner Tochter Katharina
führt.
Ferner ist er seit 1987 als Prüfer für Gärtnerfacharbeiter und Gärtnermeister tätig. Seit Mai 1996
wöchentliche Auftritte im ORF-Radio NÖ wo er
Gartentipps gibt.
www.gabesam-blumen.com
GARTENTRÄUME
im
TOPF
Die wichtigsten KÜBELPFLANZENTIPPS vom ORF-NÖ Gärtner
Franz Gabesam
In den letzten Jahren machten immer mehr Gartenfreunde ihren Garten,
Terrasse oder Balkon zu einer mediterranen Oase mit „Urlaubsfeeling“.
Kübelpflanzen sind dadurch voll im Trend, benötigen aber
besondere Pflege. Im vorliegenden Buch stellt der
ORF-NÖ-Gärtner gängige und nicht unbedingt alltägliche Pflanzen vor. Er gibt
wertvolle Tipps für die richtige Pflege
wie Standortwahl, Überwinterung,
Schnitt, Düngung, Gießen, Pflanzenschutz
und vieles mehr. Damit Sie lange Freude
an blühenden und gesunden Kübelpflanzen haben.
ISBN: 978-3-99024-150-9
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