V18 Akustik 1. Akustik Warum ist unser Gehör in der Lage, Musik wahrzunehmen, Stimmen zu unterscheiden, uns sowohl sehr leise als auch ganz laute Töne wahrzunehmen? Diese und andere Fragen sollen in diesem Versuch Ihnen von der physikalischen Seite beleuchtet und näher gebracht werden. Um die wichtigsten physikalischen Zusammenhänge zu verstehen bzw. den Umgang mit den wichtigsten mathematischen Zusammenhängen in diesem Versuch vor der Versuchsdurchführung zu üben, gibt es kleine Aufgaben, die mit „Übung“ gekennzeichnet sind. Diese sind vor dem Versuchstag zu bearbeiten und sollen das Bestehen eines möglichen Eingangstestats erleichtern. 1.1 Medizinischer Bezug Das Ohr lässt sich anatomisch und funktionell in drei Abschnitte einteilen, in Außen-, Mittel- und Innenohr. Das Außenohr besteht aus der Ohrmuschel und dem Gehörgang und endet am Trommelfell. Das Mittelohr umfasst drei Gehörknöchelchen, Hammer, Amboss und Steigbügel, die die Schwingungen des Trommelfells über eine knöcherne Verbindung auf das ovale Fenster übertragen. Das Innenohr besteht aus dem Gleichgewichtsorgan und einem schneckenförmigen Gang (Cochlea), der in der Art eines Schneckenhauses gerollt ist. Abbildung V18 1.1 Aufbau des Ohrs Das Außenohr nimmt die Schallwellen (s. 1.2) wie ein Trichter auf. Seine besondere Form spielt im Richtungs- und im Abstandshören eine Rolle, da Schallwellen aus verschiedenen Richtungen von den beiden Außenohren unterschiedlich reflektiert und unterschiedlich aufgenommen werden. Das Mittelohr vermittelt die verlustärmere Übertragung des Schalls von der Luft (von ca. 98% auf ca. 40%), einem Medium mit niedriger Dichte und niedrigem Wellwiderstand auf die Perilymphe mit hoher Dichte und Wellenwiderstand (Impedanz). Aufgrund der Unterschiede im Durchmesser von Trommelfell und ovalen Fenster und aufgrund der Hebelwirkung der knöchernen Übertragung kommt es zusätzlich zu einer 22-fachen Verstärkung des Signals. Die Cochlea des Innenohres ist das eigentliche Hörsinnesorgan. Im Innenohr findet die Transduktion (Umwandlung eines Reizes in ein körpereigenes Signal) statt. Darüber hinaus werden aus Tönen V18.1 unterschiedlicher Frequenz bestehende Klänge und Geräusche so aufgetrennt, dass unterschiedliche Sinneszellen durch jeweils eine eigene Frequenz angeregt werden. Die Schallwelle wird durch das Mittelohr von dem äußeren Medium Luft in Schwingungen der Endound Perilympe innerhalb der Cochlea überführt. Am ovalen Fenster werden durch die eintreffenden Schallwellen die Flüssigkeitssäulen in der Scala vestibuli periodisch hin und her bewegt. Dies führt zu einer Formveränderung der Reissner Membran und zur Übertragung der Schwingung auf die Scala media und später auf die Scala tympani. Es kommt damit zu Umwandlung der longitudinalen Schallwelle in eine transversale Welle (siehe 1.2.1und 1.2.2) in der die Basilarmembran zeit- und ortsabhängig schwingt, die sogenannte Wanderwelle. Diese Wanderwelle hat ihren maximalen Ausschlag an einem bestimmten Ort der Basilarmembran, und dieser Ort ist für jede Frequenz einer Schallwelle ein anderer. Abbildung V18 1.2 Ausbreitung der Wanderwelle auf der Basilarmembran Die Reissner Membran ist so elastisch, dass sie praktisch keine Rückstellkräfte aufbringt. Die Basilarmembran dagegen ist sehr straff und teilt den Bogengang in zwei Teilbereiche, die gegeneinander schwingen. Es kommt bei bestimmten Anregungsfrequenzen zu einer verstärkten Schwingungsamplitude (Resonanz). Die Frequenz, bei der die Resonanz auftritt, hängt von den elastischen Eigenschaften der Basilarmembran ab. Die elastischen Eigenschaften der Basilarmembran ändern sich vom Steigbügel bis hin zum Helikotrema so, dass die Rückstellkraft mit zunehmender Entfernung vom ovalen Fenster abnimmt. Im Gegensatz nimmt die schwingende Flüssigkeitsmenge zu. Aufgrund der mechanischen Eigenschaften der Basilarmembran bildet die Wanderwelle ein Maximum aus (hohe Frequenzen basal, für niedrige Frequenzen distal). Die ortsabhängigen elastischen Eigenschaften der Basilarmembran führen auch dazu, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wanderwelle mit zunehmendem Abstand vom ovalen Fenster abnimmt. Ein Geräusch, das aus Tönen verschiedener Frequenz besteht, wird entlang der Basilarmembran in verschiedene Wanderwellen aufgetrennt. 1.2 Schallwellen Voraussetzung zur Erzeugung und Ausbreitung von Schallwellen ist das Vorhandensein von Materie mit elastischen Eigenschaften. Im Vakuum existieren daher keine Schallwellen. Die Entstehung einer Schallwelle (Longitudinalwelle) in einem Gas mit der Dichte 𝛒 und dem Druck p kann man sich folgendermaßen vorstellen: V18.2 Stempel + p + p u x X Abbildung V18 1.3 Entstehung einer Schallwelle In einem langen Rohr (Abbildung V18 1.3) befindet sich Luft. Ein Stempel oder die Membran eines Lautsprechers wird zum Zeitpunkt t = 0 für kurze Zeit mit der Geschwindigkeit u in x-Richtung bewegt und wieder angehalten. Dann bewegen sich die angrenzenden Gasteilchen ebenfalls mit der Geschwindigkeit u in diese Richtung, bis sie mit den Nachbarmolekülen zusammenstoßen, ihren Impuls (Masse des Teilchens mal Geschwindigkeit u) durch einen nahezu elastischen Stoß auf diese übertragen und selbst abgebremst werden. Die gestoßenen Teilchen stoßen ihrerseits wieder auf Nachbarmoleküle in x-Richtung, geben ihren Impuls weiter und bewirken eine kurzzeitige Dichte- und Druckerhöhung, die sich so immer weiter fortpflanzt. Diese Druckschwankungen werden Schalldruck F p genannt. Der Schalldruck hat dieselbe Größe (p = A ) und Einheit (Pascal) wie der physikalische Druck. Während sich in der Nähe des Stempels wieder der Gleichgewichtszustand eingestellt hat, wandert die ausgelöste Druckstörung weiter in x-Richtung. Man spricht bei dieser Erregungsausbreitung von einer Welle, bei der Energie, jedoch keine Materie transportiert wird. Nach einer Zeitspanne ∆𝐭 wird von der Druckstörung die Strecke ∆𝐬 zurückgelegt, sodass sich daraus mit 𝐜 = ∆𝐬/∆𝐭 eine Geschwindigkeit für die Fortpflanzung des Schalls im betreffenden Gas ermitteln lässt (Abbildung V18 1.4). p c s t x Abbildung V18 1.4 Fortpflanzung einer Druckstörung in x-Richtung V18.3 1.2.1 Longitudinalwelle Die Oszillatoren (schwingungsfähige Teilchen) schwingen bei einer Longitudinalwelle in Ausbreitungsrichtung. Beim Schall sind dies die Luftmoleküle, die wie in 1.2 beschrieben, in Ausbreitungsrichtung vor und zurückschwingen (oszillieren). 1.2.2 Transversalwelle Die Oszillatoren schwingen bei einer Transversalwelle quer zur Ausbreitungsrichtung. Elektromagnetische Wellen, wie beispielsweise das Licht sind Transversalwellen. Wasserwellen gehören ebenfalls zu den Transversalwellen, da sich die die Wasserteilchen von oben nach unten (vertikal) bewegen, die Ausbreitungsrichtung aber horizontal ist. Unter folgendem Link können beide Wellen veranschaulicht werden. http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/welle01.html 1.2.3 Grafische Darstellung einer Schalldruckwelle Während der Schall eine Longitudinalwelle ist, entspricht die grafische Darstellung der örtlichen Druckänderung der Darstellung einer Transversalwelle. Ein Überdruck wird als ein Berg der Transversalwelle und ein Unterdruck als Wellental dargestellt (Abbildung V18 1.5). Allgemein wird eine positive Auslenkung als Wellenberg und eine negative als Wellental bezeichnet. Abbildung V18 1.5 Schallwelle 1 Die Periode einer Welle beschreibt den Durchlauf einer ganzen Schwingung. Das heißt beispielsweise, dass ein Teilchen gerade seine größte Auslenkung erfahren hat und dann alle Phasen der Auslenkung durchläuft, bis es wieder am Punkt der größten Auslenkung ist. Die maximale Auslenkung nennt sich Amplitude. Die Wellenlänge 𝛌 beschreibt die räumliche Ausdehnung einer Periode. Wasserwellen können Wellenlängen von einigen Metern haben, wie am Strand zu beobachten ist. Allerdings können Regentropfen, die auf Wasser fallen auch kleine Wellen mit kurzen Wellenlängen auslösen. Die Wellenlänge von sichtbarem Licht liegt beispielsweise zwischen ca.400-700nm. Die Wellenlängen des hörbaren Schalls betragen ca. 1,6cm-20m. Neben der Wellenlänge wird eine Welle noch durch zwei weitere Größen beschrieben, die Ausbreitungsgeschwindigkeit c und die Frequenz f. Die Frequenz gibt an, wie viele Schwingungen pro Sekunde vollzogen werden (vgl. V11-Federschwinungen). Die Zeitdauer einer Periode bzw. Schwingung nennt sich Schwingungsdauer T (Es gilt: 1/f=T) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit wurde ∆𝑠 bereits in Abschnitt 1.2 mit 𝑐 = ∆𝑡 beschrieben. Statt einer undefinierten Wegdifferenz ∆𝑠 und Zeitdifferenz ∆𝑡 nehmen wir nun die Wellenlänge λ und die Schwingungsdauer, so dass gilt: 𝑐= 1 http://www.klima-plan.depicsDruckwelle3.gif 𝜆 =𝜆∙𝑓 𝑇 V18.4 Die Schallgeschwindigkeit bestimmen Sie in Versuch 12.2. 1.3 Schallintensität Neben dem Schalldruck, der in 1.2 besprochen wurde, gibt es weitere Schallgrößen. Bei einer Schallwelle wird Energie transportiert. Die mittlere Energie pro Zeit und Fläche nennt man 𝑊 Schallstärke oder Schallintensität I. Die Einheit ist 𝑚 ². Die Schallintensität ist proportional zum Quadrat der Amplitude der Welle. Da wir sehr große Schallintensitäten hören können (über 13 Zehnerpotenzen), wird eine logarithmische Skala eingeführt, der Schallpegel. Er wird in Dezibel (dB) angegeben. Schallpegel und Schallintensität hängen auf folgenderweise zusammen: 𝐼 𝑆𝑐𝑎𝑙𝑙𝑝𝑒𝑔𝑒𝑙 = 10 ∙ log [𝑑𝐵] 𝐼0 𝑊 Wobei 𝐼0 eine Bezugsintensität ist. Dies entspricht beim Hörschall einem Wert von 𝐼0 = 10−12 𝑐𝑚 ². Bei der Verdoppelung der Schallintensität, erhöht sich der Schallpegel immer um ca. 3 dB. Die Wahrnehmung der Schallintensität (Lautstärkeempfindung) beim Menschen geschieht auch auf einer logarithmischen Skala (siehe Weber-Fechner-Gesetz). Dabei werden verschiedene Frequenzen bei gleicher Schallintensität unterschiedlich laut empfunden. Schallintensitäten gleicher Lautstärkeempfindung werden mit dem Lautstärkepegel beschrieben. Eine typische Hörkurve, wie sie auch im Physiologie-Praktikum aufgenommen wird, ist in Abbildung V18 1.6 dargestellt: Abbildung V18 1.6 Hörbereich 1.4 Reflexion einer Schallwelle Trifft eine ebene akustische Welle senkrecht auf die Grenzfläche zwischen zwei Medien mit den unterschiedlichen Wellenwiderständen Z1 und Z2, so wird ein Teil der Welle reflektiert, während der andere Teil in das andere Medium eindringt. Der Reflexionskoeffizient R, der als das Intensitätsverhältnis von reflektierter zu eindringender Welle bei senkrechtem Auftreffen auf die Grenzfläche definiert ist, ergibt sich aus folgendem Zusammenhang: V18.5 Z Z1 R 2 Z 2 Z1 2 Ist die Differenz der Wellenwiderstände sehr groß, so wird die Welle fast vollständig reflektiert (𝑅 ≈ 1). Bei zwei Medien mit gleichem Wellenwiderstand findet dagegen keine Reflexion statt (𝑅 = 0). Schallgeschwindigkeit Dichte Wellenwiderstand c [m/s] [kg/m3] Z [kg/m2.s] Luft (0°C) 331 1,293 414 . 100 Wasser (20°C) 1483 998,2 1489 . 103 Fett 1470 970 1420 . 103 Gehirn 1530 1020 1560 . 103 Muskel 1568 1040 1630 . 103 Knochenmark 1700 970 1650 . 103 Knochen (kompakt) 3600 1700 6120 . 103 Stoff Tabelle 1.1 Einige Daten zur Schallausbreitung Die Wellen werden sowohl an Übergängen mit festem Ende reflektiert, als auch Übergängen mit losem Ende. Als fest wird der Übergang bezeichnet, wenn das letzte Teilchen nicht zur Schwingung angeregt werden kann im Gegensatz zum losen Ende. V18.6 1.4.1 Stehende Welle Trifft eine fortschreitende ebene Welle senkrecht auf ein Hindernis, das die Schallenergie nahezu vollständig reflektiert 𝑅 ≈ 1, dann wird eine Welle reflektiert, mit gleicher Frequenz und Amplitude, wie die einlaufende Welle. Die einlaufende und die reflektierte Welle überlagern sich und bilden zusammen eine resultierende Welle. In der folgenden Abbildung V18 1.7 sind die drei Wellen dargestellt. Die Auslenkungen der einlaufen und der reflektierten Welle addieren sich so, dass die Amplitude der resultierenden Welle doppelt so groß ist, wie die der Einzelwellen (an den Punkten 0,20 und 0,70 und 1,20 zu erkennen). p(x/l) 2,00 0,00 -2,00 0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 1,00 1,10 1,20 1,30 1,40 x/l Abbildung V18 1.7 Reflexion der hinlaufenden Druckwelle (dünne durchgezogene Linie) an einer schallharten Wand am Ort x/ λ = 1,20. Die reflektierte Welle ist in gestrichelter und die resultierende Welle in fett durchgezogener Linie dargestellt. Wenn die resultierende Welle an einem Ort immer die gleiche Phase aufweist, wird sie stehende Welle genannt. Während bei der fortschreitenden Welle die Schwingungsamplitude von Ort zu Ort die gleiche bleibt und nur die Phase sich sinusförmig ändert, schwingen bei der stehenden Welle alle Mediumteilchen mit gleicher Phase. Die Amplitude ändert sich dabei sinusförmig mit dem Abstand x vom Schallerzeuger. Übung 1: Für das genauere Verständnis von Stehenden Wellen und der Reflexion am losen bzw. festen Ende folgen Sie diesem Link und beantworten folgende Fragen: http://www.walter-fendt.de/ph14d/stwellerefl.htm a) Wie wird ein Wellenberg beim festen Ende reflektiert und wie beim losen Ende? b) Wie sieht die stehende Welle am losen Ende aus und wie am festen? Erklären sie mit eigenen Worten, warum die resultierende Welle als „stehend“ bezeichnet wird. V18.7 Die stehende Welle ist wichtig um den Versuch 12.2 zu verstehen. 1.5 Eigenfrequenz, erzwungene Schwingung und Resonanz 1.5.1 Eigenfrequenz Ein Objekt, was in Schwingungen versetzt werden kann, hat eine Eigenfrequenz, unter der es ohne äußere Einflüsse schwingen würde. Im Versuch 11 – Federschwingungen wurde das Federpendel ausgelenkt und sich dann selbst überlassen. Die Frequenz, in der es um die Ruhelage oszillierte, war die Eigenfrequenz dieses speziellen Pendels. Wenn beispielsweise ein Weinglas angestoßen wird, schwingt es in der Eigenfrequenz und gibt einen speziellen Klang wieder. Dieser ist charakteristisch für das spezielle Glas. Sind gleiche Gläser unterschiedlich befüllt so geben sie unterschiedliche Klänge ab, wenn sie angestoßen werden. Das liegt daran, dass die Eigenfrequenzen nun verschieden sind. 1.5.2 Erzwungene Schwingung Wenn eine Schwingung von außen angetrieben wird, z. B. durch einen Motor oder einen Lautsprecher, dann wird sie erzwungene Schwingung genannt. Der Auslöser der Schwingung wird als Erreger bezeichnet. 1.5.3 Resonanz Wenn ein Erreger einen Oszillator mit der Eigenfrequenz anregt, verstärkt sich die Schwingung. Dieser Vorgang wird Resonanz genannt. Ein einfaches Beispiel ist das schaukeln einer Schaukel. Wird die Schaukel nur einmal ausgelenkt und losgelassen schaukelt sie in ihrer Eigenfrequenz. Möchte man die Schaukel weiter „aufschaukeln“ muss man sie genau in den Umkehrpunkten von außen „anschubsen“ oder durch Körperbewegungen erneut Energie in das System hinzufügen. Wenn der Zeitpunkt nicht getroffen wird bzw. die Frequenz nicht der Eigenfrequenz entspricht, wird die Schwingung nicht verstärkt oder evtl. sogar gedämpft. Wir greifen das Weinglas aus 1.5.1 noch einmal auf. Wenn ein Schallerzeuger einen Ton produziert, der der Eigenfrequenz des Glases entspricht, dann beginnt das Glas zu schwingen. Je stärker der Erreger ist, desto stärker schwingt das Glas, bis es zerbricht. Das ist das berühmte Beispiel, dass eine Sängerin mit ihrer Stimme ein Glas zum Zerspringen bringen kann. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist der Einsturz einer Brücke (http://www.youtube.com/watch?v=3mclp9QmCGs oder einfach im Internet nach der Tacoma Narrows Brücke suchen). Der Wind, der an der Brücke vorbeiströmte, erregte die Brücke mit ihrer Eigenfrequenz. Die Brücke schaukelte sich immer weiter auf, bis sie schließlich einstürzte. V18.8 2. Versuch Kerze Material: Kerze, Dose mit überspanntem Luftballon, Streichhölzer Durchführung: Zünden Sie die Kerze an. Nun halten Sie die Röhre mit dem Loch dicht vor die Kerze. Schnipsen Sie vorsichtig mit dem Finger gegen den Luftballon! Was passiert und warum? Schreiben Sie ihre Beobachtungen und Begründungen in Ihr Heft. 1) Was ist Schall und wie breitet er sich aus? 2) Kann sich Schall überall ausbreiten? 3) Wie weit kann die Dose von der Kerze entfernt sein, damit der Effekt gerade so noch auftritt? 2.2 Kundtsches Rohr Material: Kundtsches Rohr mit Mikrofon und Lautsprecher, Oszilloskop, Funktionsgenerator Durchführung: Der Versuchsaufbau besteht aus einem einseitig verschlossenen Rohr. Die eingeschlossene Länge kann über den Stempel verändert werden. Die Skala dient zum Ablesen der Länge. Am anderen Ende befinden sich ein Mikrofon und ein Lautsprecher. Über den Lautsprecher werden mithilfe des Frequenzgenerators sinusförmige Schallwellen in das Rohr gespeist, welche vom Mikrofon empfangen und in elektrische Signale umgewandelt werden und somit auf dem Oszilloskop sichtbar gemacht werden. Das Oszilloskop ist voreingestellt. Wenn Sie unsicher bei der Bedienung eines Oszilloskops sind, verändern Sie nur den Regler „Time“ für eine sinnvollere Darstellung der Wellen. Am Funktionsgenerator können Sie die Frequenzen einstellen. Drehen Sie die Amplitude nur so hoch, dass Sie ein sinnvolles Bild auf dem Oszilloskop sehen. Die Welle ist die mit dem Mikrofon aufgenommene resultierende Welle aus einlaufender und reflektierter Welle - die stehende Welle. Sie wird sowohl am Stempel, als auch am offenen Ende reflektiert. Messen Sie für Frequenzen von 800Hz, 1000Hz, 2000Hz, 5000Hz und 10000Hz die Wellenlänge, in dem Sie die Position des Stempels so verschieben, dass Sie ein Maximum am Oszilloskop sehen. Die ankommende und reflektierende Welle überlagern sich zu einem Maximum der stehenden Welle. Finden Sie nun das nächste Maximum. Die Entfernung beider Maxima entspricht der halben Wellenlänge. V18.9 1 Berechnen Sie für Ihre Frequenzen die Periodendauer mit 𝑇 = 𝑓 . Tragen Sie Ihre Werte in einem Periodendauer (T)-Wellenlängen (𝜆)- Diagramm an einem PC ein. Wählen Sie hierfür sinnvolle Maßstäbe. Legen Sie durch Ihre Punkte eine bestangepasste Gerade. Die Steigung der Geraden ist die Schallgeschwindigkeit. Bestimmen Sie die prozentuale Abweichung vom Literaturwert (Internet oder Skript). Schallgeschwindigkeit c: Prozentuale Abweichung: 1) Warum entspricht der Abstand zweier Maxima der stehenden Welle der halben Wellenlänge? V18.10 2.3 Stimmgabel Material: Oszilloskop, Mikrofon, Stimmgabeln, Anschläger, Klammern Durchführung: Die Stimmgabeln sollten einen größeren Abstand als auf dem Bild aufweisen. Das Mikrofon wird in den Kasten einer Stimmgabel gestellt. Der TIME-Regler des Oszilloskops steht auf 1s Und der Volt-Regler steht auf 10mV (kann ggfs. variiert werden). An den Stimmgabeln können kleine Schraubklammern befestigt werden. a) Schlagen Sie die Stimmgabel an und beobachten das Oszilloskop. Was ist zu erkennen? b) Schrauben Sie eine Klammer an die Stimmgabel und schlagen sie an, ist ein Unterschied auf dem Oszilloskop zu sehen? (Möglicherweise Oszilloskop Einstellungen ändern, um Details zu sehen). Was hat sich geändert und warum? Achten Sie nicht nur auf die Amplitude,sondern auch auf die Schwinungsdauer) c) Schlagen Sie nun die andere Stimmgabel (ohne Mikrofon) an. Und däpfen sie sofort iweder durch anfassen. Was ist auf dem Oszilloskop zu sehen, wenn die Stimmgabel mit dem Mikrofon keine Klammer hat und wenn sie eine Klammer hat? Wie nennt sich dieses Phänomen? V18.11 2.4 Wanderwelle Öffnen Sie am PC den Internet Explorer und öffnen das Lesezeichen „Modell einer Wanderwelle http://www.physik3.gwdg.de/~strube/bmjava/bmdemo.html“: Beantworten Sie folgende Fragen in Ihrem Heft: 1) Was sind die Unterschiede zwischen einer Wanderwelle und einer Sinuswelle? 2) Wo liegt der Punkt der Auslöschung bei hoher Frequenz und wo bei niedriger Frequenz? Was bedeutet das für unser „Hören“? 3) Wie ändert sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle auf dem Weg über die Basilarmembran? Warum? V18.12 Hier Diagramm einkleben [ V18.13 Hier Diagramm einkleben ] V18.14