112 Teratologie. — Medicinisch-pharmaceutische Botanik. 3. Gallum infestum W. et K. Vergrünung der Blüten. Prins im Gschnitzthal. 4. Galium lucidum All. Vergrünung der Blüten. Schneeberg in Niederösterreich. 5. Gentiana Rhaetica A. et J. Kerner. Blutendeformation. Gschnitzthal und Seefeld in Tirol. 6. Lycium Europaeum L. Pocken im Blattparenchym. Beziers im Dep. Hérault (Südfrankreich) und Coimbra (Portugal). 7. Rubus Gremlii Pocke. Das Phyllerium Rubi Fr. (— Erin. rubeum Pers.). Mariensee bei Aspang in Niederösterreich. 8. Sedum album L. Deformation der Blätter an den Triebspitzen. Die Blätter bedecken sich mit Erhabenheiten und sehen dann aus wie Mesembryanthemuniblätter. Starhemberg bei Piesting in Oberösterreich. 9. Sempervivum hirtum L. Kegel-, zapfen- oder blättchenförmige Excrescenzen der Blattoberfläche. Standort von 8. 10. Seseli hippomarathrum L. Fransige Zerschlitzung der Fiederblätter. Piestingthal in Niederösterreich. 11. Vitex agnus castus L. Cephaloneonartige Gallen auf der Blattunterseite. Marseille (Derleès). Die Berichtigungen des V. Abschnittes beziehen sich auf einige Nummern von F. v. T h u m en's Herb, mycol. oecon., sowie auf Angaben von K a r p e l l e s (1884), endlich auf Irrthümer des Verf.'s selbst. Das vom Verf. als Erineum aureum Pers. bezeichnete Cecidium von Populus nigra L. ist die Tapurina aurea Pers.; die von Potentilla Tormentilla Scop. angegebene Galle des K i r c h n e r scheu Herbars ist von T h o m a s als Synchytrium erkannt worden. C. Müller (Berlin). Cnboni, Gr., B e l a z i o n e i n t o r n o a g l i s t u d i b a c t e r i o l o g i c i s u l l a p e l l a g r a . (Bollettino del R. Ministero d'Agricultura.) 8°. 4 pp. Roma 1886. Verf. hat im Auftrage des Kgl. landwirthschaftlichen Ministeriums zu Rom einige Studien über die Ursache der in Italien so weit verbreiteten Pellagra angestellt, und ist zu folgenden beachtenswerthen Resultaten gelangt: In den Körnern des verrotteten Mais findet man, ausser zahlreichen Schimmelpilzen, constant und als hauptsächliche Ursache der Zersetzung eine Bacterium-Art, die schon früher als Bacterium Maydis beschrieben worden ist. Dieselbe ist leicht erkenntlich und isolirbar; sie entwickelt sich vorwiegend im türkischen Weizen, der an feuchtem Ort aufbewahrt ist, oder der unreif geerntet ist. Der Spaltpilz ist resistent gegen Austrocknung und hohe Temperatur (98—100°), findet sich also noch lebend in der Polenta (Maisbrei), welche die Hauptnahrung der ärmeren Classe in Italien ausmacht. Nachdem dies festgestellt, suchte Verf. denselben Organismus im Körper der von Pellagra affectirten Individuen aufzufinden. Im Blut, Urin, Schweiss, auf der Oberfläche des Körpers, zwischen den für ein gewisses Stadium der Pellagra charakteristischen HautAbschuppungen war nichts davon zu finden; dagegen wurden identische Bacterien in grösster Menge in den Excrementen der pellagrösen Individuen (an Stelle der sonst in den Faeces häufigen anderen Spaltpilze) angetroffen: die Identität dieser Spaltpilze mit