Geometrische Algebra Florian Jung Institut für Physik, WA THEP Universität Mainz Klausurtagung des Graduiertenkollegs Bullay, 13. September 2006 Florian Jung: Geometrische Algebra 1 / 24 Gliederung Grundlagen Was ist Geometrische Algebra? Mathematischer Formalismus Spiegelungen und Drehungen Spiegelung an einer Ebene Von Spiegelungen zu Drehungen Anwendungen Klassische Physik Quantenmechanik Florian Jung: Geometrische Algebra 2 / 24 Gliederung Grundlagen Was ist Geometrische Algebra? Mathematischer Formalismus Spiegelungen und Drehungen Spiegelung an einer Ebene Von Spiegelungen zu Drehungen Anwendungen Klassische Physik Quantenmechanik Florian Jung: Geometrische Algebra 3 / 24 Was ist Geometrische Algebra (GA)? H. Grassmann: Äußere Algebra Verallgemeinerung von Vektoren Florian Jung: Geometrische Algebra 4 / 24 Was ist Geometrische Algebra (GA)? H. Grassmann: Äußere Algebra Verallgemeinerung von Vektoren Florian Jung: Geometrische Algebra W. R. Hamilton: Quaternionen Invertierbarkeit (→ Division) 4 / 24 Was ist Geometrische Algebra (GA)? H. Grassmann: Äußere Algebra Verallgemeinerung von Vektoren W. R. Hamilton: Quaternionen Invertierbarkeit (→ Division) W. K. Clifford: Geometrische Algebra Universelle Sprache der Geometrie Florian Jung: Geometrische Algebra 4 / 24 Was ist Geometrische Algebra (GA)? H. Grassmann: Äußere Algebra Verallgemeinerung von Vektoren W. R. Hamilton: Quaternionen Invertierbarkeit (→ Division) W. K. Clifford: Geometrische Algebra Universelle Sprache der Geometrie M. Riesz, P. Lounesto, D. Hestenes: Weiterentwicklung und Anwendungen Florian Jung: Geometrische Algebra 4 / 24 Motivation • Universelle Sprache der Geometrie! Florian Jung: Geometrische Algebra 5 / 24 Motivation • Universelle Sprache der Geometrie! • GA taucht (versteckt) überall in der Physik auf Florian Jung: Geometrische Algebra 5 / 24 Motivation • Universelle Sprache der Geometrie! • GA taucht (versteckt) überall in der Physik auf • Erlaubt geometrische Interpretation Florian Jung: Geometrische Algebra 5 / 24 Motivation • Universelle Sprache der Geometrie! • GA taucht (versteckt) überall in der Physik auf • Erlaubt geometrische Interpretation • Sehr nah an der klassischen Vektoranalysis, aber in beliebigen Dimensionen gültig. Florian Jung: Geometrische Algebra 5 / 24 Definition der Geometrischen Algebra • Grundlage ist ein reeller Vektorraum V mit Skalarprodukt · und 2 Normquadrat k · k . • Die Clifford-Algebra G(V, k · k2 ) ist eine reelle, assoziative Algebra (wie die Tensor-Algebra). • Für Vektoren gilt aber zusätzlich die „Kontraktionsregel“: a2 = aa = kak2 , oder äquivalent (wie von Pauli-/Dirac-Matrizen bekannt): ab + ba = 2 a · b . Florian Jung: Geometrische Algebra 6 / 24 Definition der Geometrischen Algebra • Grundlage ist ein reeller Vektorraum V mit Skalarprodukt · und 2 Normquadrat k · k . • Die Clifford-Algebra G(V, k · k2 ) ist eine reelle, assoziative Algebra (wie die Tensor-Algebra). • Für Vektoren gilt aber zusätzlich die „Kontraktionsregel“: a2 = aa = kak2 , oder äquivalent (wie von Pauli-/Dirac-Matrizen bekannt): ab + ba = 2 a · b . • Notation: Skalare: α, β, . . . Vektoren: a, b, . . . Allg. Elemente: A, B, . . . • Was noch fehlt, ist die geometrische Interpretation! Florian Jung: Geometrische Algebra 6 / 24 Geometrische Bedeutung der Pauli-Matrizen • Die Pauli-Matrizen σi erfüllen: σi σj + σj σi = 2δij . • Kontraktionsregel für eine ONB (σ i ) des 3: σ i σ j + σ j σ i = 2 σ i · σ j = 2δij . • Algebraisch gibt es keinen Unterschied zwischen σi und σ i . σ3 ⇒ Die Pauli-Matrizen sind Darstellungen der Basisvektoren des 3! σ1 Florian Jung: Geometrische Algebra σ2 7 / 24 Universalität des Geometrischen Produkts Im Clifford-Produkt ist die vollständige geometrische Beziehung zweier Vektoren relativ zueinander enthalten! • Betrachte zwei Vektoren a, b und deren Produkt P = ab. Florian Jung: Geometrische Algebra 8 / 24 Universalität des Geometrischen Produkts Im Clifford-Produkt ist die vollständige geometrische Beziehung zweier Vektoren relativ zueinander enthalten! • Betrachte zwei Vektoren a, b und deren Produkt P = ab. • Wenn sich b eindeutig aus P und a rekonstuieren ließe, dann folgt die Behauptung. Florian Jung: Geometrische Algebra 8 / 24 Universalität des Geometrischen Produkts Im Clifford-Produkt ist die vollständige geometrische Beziehung zweier Vektoren relativ zueinander enthalten! • Betrachte zwei Vektoren a, b und deren Produkt P = ab. • Wenn sich b eindeutig aus P und a rekonstuieren ließe, dann folgt die Behauptung. • In der GA ist der Vektor a invertierbar: a−1 = Florian Jung: Geometrische Algebra a2 kak2 a −1 =⇒ aa = = =1. kak2 kak2 kak2 8 / 24 Universalität des Geometrischen Produkts Im Clifford-Produkt ist die vollständige geometrische Beziehung zweier Vektoren relativ zueinander enthalten! • Betrachte zwei Vektoren a, b und deren Produkt P = ab. • Wenn sich b eindeutig aus P und a rekonstuieren ließe, dann folgt die Behauptung. • In der GA ist der Vektor a invertierbar: a−1 = a2 kak2 a −1 =⇒ aa = = =1. kak2 kak2 kak2 • Damit ergibt sich b mittels: a−1 P = a−1 (ab) = (a−1 a)b = b . Florian Jung: Geometrische Algebra 8 / 24 Universalität des Geometrischen Produkts Im Clifford-Produkt ist die vollständige geometrische Beziehung zweier Vektoren relativ zueinander enthalten! • Betrachte zwei Vektoren a, b und deren Produkt P = ab. • Wenn sich b eindeutig aus P und a rekonstuieren ließe, dann folgt die Behauptung. • In der GA ist der Vektor a invertierbar: a−1 = a2 kak2 a −1 =⇒ aa = = =1. kak2 kak2 kak2 • Damit ergibt sich b mittels: a−1 P = a−1 (ab) = (a−1 a)b = b . ⇒ Alle weiteren Produkte lassen sich aus Clifford-Produkt ableiten! Florian Jung: Geometrische Algebra 8 / 24 Skalar- und Dachprodukt • Das Skalarprodukt ist der symmetrische Anteil: a · b = 21 ab + ba = b · a . Florian Jung: Geometrische Algebra 9 / 24 Skalar- und Dachprodukt • Das Skalarprodukt ist der symmetrische Anteil: a · b = 21 ab + ba = b · a . • Das Dachprodukt ergibt sich aus dem antisymmetrischen Anteil: a ∧ b = 12 ab − ba = −b ∧ a . Florian Jung: Geometrische Algebra 9 / 24 Skalar- und Dachprodukt • Das Skalarprodukt ist der symmetrische Anteil: a · b = 21 ab + ba = b · a . • Das Dachprodukt ergibt sich aus dem antisymmetrischen Anteil: a ∧ b = 12 ab − ba = −b ∧ a . ⇒ Fundamentale Zerlegung des Clifford-Produkts: ab = a · b + a ∧ b . • Skalar- oder Dachprodukt allein sind nicht invertierbar! Florian Jung: Geometrische Algebra 9 / 24 Dachprodukte als orientierte Flächenelemente • Das Dachprodukt lässt sich als orientiertes Flächenelement eines k -dim. Untervektorraums (k -Spat) auffassen: a∧b∧c a∧b a • 0-Spat = Skalar, 1-Spat = Vektor, . . . • Die Antisymmetrie steckt in der Orientierung: a∧b b = − b∧a a Florian Jung: Geometrische Algebra 10 / 24 Mit Hodge-Dualität zu Kreuzprodukt und Determinante a×b • Hodge-Dualität ? übersetzt zwischen k -Spaten und (n − k)-Spaten mittels orhogonalem Komplement • Der Betrag ist unter ? erhalten • Orientierung mit „Rechter-Hand-Regel“ b a c a∧b∧c b a Florian Jung: Geometrische Algebra 11 / 24 Mit Hodge-Dualität zu Kreuzprodukt und Determinante a×b • Hodge-Dualität ? übersetzt zwischen k -Spaten und (n − k)-Spaten mittels orhogonalem Komplement • Der Betrag ist unter ? erhalten • Orientierung mit „Rechter-Hand-Regel“ b a • In 3 Dimensionen gilt: ?(a ∧ b) = a × b , ?(a ∧ b ∧ c) = det(a, b, c) . c a∧b∧c b a Florian Jung: Geometrische Algebra 11 / 24 Mit Hodge-Dualität zu Kreuzprodukt und Determinante a×b • Hodge-Dualität ? übersetzt zwischen k -Spaten und (n − k)-Spaten mittels orhogonalem Komplement • Der Betrag ist unter ? erhalten • Orientierung mit „Rechter-Hand-Regel“ b a • In 3 Dimensionen gilt: ?(a ∧ b) = a × b , ?(a ∧ b ∧ c) = det(a, b, c) . c a∧b∧c • In n 6= 3 Dimensionen ist das b Kreuzprodukt nicht definiert! a Florian Jung: Geometrische Algebra 11 / 24 Beispiel zur Hodge-Dualität • Gegeben (σ i ) ONB von 3 • Wegen Orthonormalität gilt: σ i σ j = σ i ∧ σ j + δij • Definiere den „Pseudoskalar“ I = σ1 σ 2 σ 3 = σ 1 ∧ σ 2 ∧ σ 3 • Hodge-Dualität berechnet man mittels: ?A = A I −1 . • Damit ergibt sich: ?(σ 1 ∧ σ 2 ) = (σ 1 σ 2 )I −1 = (σ 1 σ 2 )σ 3 σ 2 σ 1 = σ1 σ2 σ2 σ1 σ3 = σ1 σ1 σ3 = σ3 = σ1 × σ2 . Florian Jung: Geometrische Algebra 12 / 24 Gliederung Grundlagen Was ist Geometrische Algebra? Mathematischer Formalismus Spiegelungen und Drehungen Spiegelung an einer Ebene Von Spiegelungen zu Drehungen Anwendungen Klassische Physik Quantenmechanik Florian Jung: Geometrische Algebra 13 / 24 Spiegelung an einer Ebene • Wir möchten v an der Ebene senkrecht zum Vektor s spiegeln. s v · S(v) Florian Jung: Geometrische Algebra 14 / 24 Spiegelung an einer Ebene s • Wir möchten v an der Ebene senkrecht zum Vektor s spiegeln. • Zerlege dazu v = v ⊥ + v k senkrecht und parallel zu s: v s , ksk2 v⊥ = v − vk . v k = (v · s) vk · v⊥ S(v) Florian Jung: Geometrische Algebra 14 / 24 Spiegelung an einer Ebene s • Wir möchten v an der Ebene senkrecht zum Vektor s spiegeln. • Zerlege dazu v = v ⊥ + v k senkrecht und parallel zu s: v s , ksk2 v⊥ = v − vk . v k = (v · s) vk · v⊥ −v k S(v) • Damit ergibt sich der gespiegelte Vektor S(v) = v ⊥ − v k zu: S(v) = v − 2(v · s) Florian Jung: Geometrische Algebra s . ksk2 14 / 24 Spiegelung an einer Ebene (GA-Version) • In der GA lassen sich die Formeln weiter vereinfachen: s = (v · s)s−1 , ksk2 v ⊥ = v − v k = (vs − v · s)s−1 = (v ∧ s)s−1 . v k = (v · s) Florian Jung: Geometrische Algebra 15 / 24 Spiegelung an einer Ebene (GA-Version) • In der GA lassen sich die Formeln weiter vereinfachen: s = (v · s)s−1 , ksk2 v ⊥ = v − v k = (vs − v · s)s−1 = (v ∧ s)s−1 . v k = (v · s) • Damit erhält man den gespiegelten Vektor: S(v) = v ⊥ − v k = (v ∧ s − v · s)s−1 = −(s ∧ v + s · v)s−1 = −svs−1 . Florian Jung: Geometrische Algebra 15 / 24 Spiegelung an einer Ebene (GA-Version) • In der GA lassen sich die Formeln weiter vereinfachen: s = (v · s)s−1 , ksk2 v ⊥ = v − v k = (vs − v · s)s−1 = (v ∧ s)s−1 . v k = (v · s) • Damit erhält man den gespiegelten Vektor: S(v) = v ⊥ − v k = (v ∧ s − v · s)s−1 = −(s ∧ v + s · v)s−1 = −svs−1 . • Viel kompakter als die alte Formel ( S(v) = v − 2(v · s) • Komposition von Spiegelungen ist sehr einfach! Florian Jung: Geometrische Algebra s ksk2 ). 15 / 24 Von Spiegelungen zu Drehungen • Satz von Cartan–Dieudonné: Jede Drehung lässt sich in Spiegelungen zerlegen. w • Betrachte Drehung, die den Vektor v in w überführt. n v −nvn−1 Florian Jung: Geometrische Algebra 16 / 24 Von Spiegelungen zu Drehungen • Satz von Cartan–Dieudonné: Jede Drehung lässt sich in Spiegelungen zerlegen. w • Betrachte Drehung, die den Vektor v in w überführt. • Zuerst Spiegelung senkrecht zu n: n v v 7→ −nvn−1 . −nvn−1 Florian Jung: Geometrische Algebra 16 / 24 Von Spiegelungen zu Drehungen • Satz von Cartan–Dieudonné: Jede Drehung lässt sich in Spiegelungen zerlegen. w • Betrachte Drehung, die den Vektor v in w überführt. • Zuerst Spiegelung senkrecht zu n: n v v 7→ −nvn−1 . • Danach Spiegelung senkrecht zu w : −nvn−1 R(v) = −w(−nvn−1 )w−1 = (wn)v(wn)−1 Florian Jung: Geometrische Algebra 16 / 24 Von Spiegelungen zu Drehungen • Satz von Cartan–Dieudonné: Jede Drehung lässt sich in Spiegelungen zerlegen. w • Betrachte Drehung, die den Vektor v in w überführt. • Zuerst Spiegelung senkrecht zu n: n R v v 7→ −nvn−1 . • Danach Spiegelung senkrecht zu w : −nvn−1 R(v) = −w(−nvn−1 )w−1 = (wn)v(wn)−1 = RvR−1 , mit dem Rotor R = wn. Florian Jung: Geometrische Algebra 16 / 24 Geometrische Relevanz des Halbwinkels Der halbe Drehwinkel des Rotors R (zwischen w und n) hat eine zutiefst geometrische Bedeutung bei der Komposition von Drehungen: Florian Jung: Geometrische Algebra 17 / 24 Geometrische Relevanz des Halbwinkels Der halbe Drehwinkel des Rotors R (zwischen w und n) hat eine zutiefst geometrische Bedeutung bei der Komposition von Drehungen: Florian Jung: Geometrische Algebra 17 / 24 Geometrische Relevanz des Halbwinkels Der halbe Drehwinkel des Rotors R (zwischen w und n) hat eine zutiefst geometrische Bedeutung bei der Komposition von Drehungen: Florian Jung: Geometrische Algebra 17 / 24 Gliederung Grundlagen Was ist Geometrische Algebra? Mathematischer Formalismus Spiegelungen und Drehungen Spiegelung an einer Ebene Von Spiegelungen zu Drehungen Anwendungen Klassische Physik Quantenmechanik Florian Jung: Geometrische Algebra 18 / 24 Maxwell-Gleichungen ∇·E =% ∇·B =0 ∇ × B − ∂t E = j ∇ × E + ∂t B = 0 Florian Jung: Geometrische Algebra 19 / 24 Maxwell-Gleichungen ∇·E =% ∇·B =0 ∇ × B − ∂t E = j ∇ × E + ∂t B = 0 SRT mit Tensor-Analysis ∂µ F µν = j ν Florian Jung: Geometrische Algebra εµν%σ ∂ν F%σ = 0 19 / 24 Maxwell-Gleichungen ∇·E =% ∇·B =0 ∇ × B − ∂t E = j ∇ × E + ∂t B = 0 SRT mit Tensor-Analysis ∂µ F µν = j ν εµν%σ ∂ν F%σ = 0 Geometrische Algebra ∇·F =j Florian Jung: Geometrische Algebra ∇∧F =0 19 / 24 Maxwell-Gleichungen ∇·E =% ∇·B =0 ∇ × B − ∂t E = j ∇ × E + ∂t B = 0 SRT mit Tensor-Analysis ∂µ F µν = j ν εµν%σ ∂ν F%σ = 0 Geometrische Algebra ∇·F =j ∇∧F =0 ∇F = j Florian Jung: Geometrische Algebra 19 / 24 Pauli-Schrödinger-Gleichung Die übliche Pauli-Schrödinger-Gleichung lautet: i~∂t Ψ = π̂ 2 ~q + qΦ − (σ · B) Ψ . 2m 2m Kritikpunkte: • Viele Räume nebeneinander: ( Florian Jung: Geometrische Algebra 3 , ·, ×) , 2, Mat(2, ) 20 / 24 Pauli-Schrödinger-Gleichung Die übliche Pauli-Schrödinger-Gleichung lautet: i~∂t Ψ = π̂ 2 ~q + qΦ − (σ · B) Ψ . 2m 2m Kritikpunkte: • Viele Räume nebeneinander: ( 3 , ·, ×) , 2 , Mat(2, ) • Die Bedeutung der komplexen Zahlen ist unklar! Florian Jung: Geometrische Algebra 20 / 24 Pauli-Schrödinger-Gleichung Die übliche Pauli-Schrödinger-Gleichung lautet: i~∂t Ψ = π̂ 2 ~q + qΦ − (σ · B) Ψ . 2m 2m Kritikpunkte: • Viele Räume nebeneinander: ( 3 , ·, ×) , 2 , Mat(2, ) • Die Bedeutung der komplexen Zahlen ist unklar! • σ = (σ1 , σ2 , σ3 ) ist ein formaler Vektor. Florian Jung: Geometrische Algebra 20 / 24 Pauli-Schrödinger-Gleichung Die übliche Pauli-Schrödinger-Gleichung lautet: i~∂t Ψ = π̂ 2 ~q + qΦ − (σ · B) Ψ . 2m 2m Kritikpunkte: • Viele Räume nebeneinander: ( 3 , ·, ×) , 2 , Mat(2, ) • Die Bedeutung der komplexen Zahlen ist unklar! • σ = (σ1 , σ2 , σ3 ) ist ein formaler Vektor. • Die Rechenregel: (σ · a)(σ · b) = (a · b) + iσ · (a × b) , ist eben nur eine Rechenregel. Florian Jung: Geometrische Algebra 20 / 24 Quantenmechanik mit Geometrischer Algebra? • Interpretiere die Pauli-Matrizen σi als Basisvektoren, dann ist: σ · a = σi ai = ai σi ∼ = ai σ i = a ∈ Florian Jung: Geometrische Algebra 3 ⊂ G3 . 21 / 24 Quantenmechanik mit Geometrischer Algebra? • Interpretiere die Pauli-Matrizen σi als Basisvektoren, dann ist: σ · a = σi ai = ai σi ∼ = ai σ i = a ∈ 3 ⊂ G3 . • Damit wird die obige Rechenregel (σ · a)(σ · b) = (a · b) + iσ · (a × b) , zu: ab = a · b + I(a × b) = a · b + a ∧ b . • Das ist die fundamentale Zerlegung des Clifford-Produkts! • Die imaginäre Einheit i vermittelt hier die Hodge-Dualität! Florian Jung: Geometrische Algebra 21 / 24 Quantenmechanik mit Geometrischer Algebra? • Interpretiere die Pauli-Matrizen σi als Basisvektoren, dann ist: σ · a = σi ai = ai σi ∼ = ai σ i = a ∈ 3 ⊂ G3 . • Damit wird die obige Rechenregel (σ · a)(σ · b) = (a · b) + iσ · (a × b) , zu: ab = a · b + I(a × b) = a · b + a ∧ b . • Das ist die fundamentale Zerlegung des Clifford-Produkts! • Die imaginäre Einheit i vermittelt hier die Hodge-Dualität! • ( 3 , ·, ×) ist unnötig, weil in G3 enthalten. Florian Jung: Geometrische Algebra 21 / 24 Quantenmechanik mit Geometrischer Algebra! Die Pauli-Schrödinger-Gleichung: i~∂t Ψ = ĤS Ψ − ~q (σ · B)Ψ , 2m wird ersetzt durch die Pauli-Schrödinger-Hestenes-Gleichung: ∂t ψ ~Iσ 3 = ĤS ψ + Florian Jung: Geometrische Algebra q (IB)ψ ~Iσ 3 . 2mc 22 / 24 Quantenmechanik mit Geometrischer Algebra! Die Pauli-Schrödinger-Gleichung: i~∂t Ψ = ĤS Ψ − ~q (σ · B)Ψ , 2m wird ersetzt durch die Pauli-Schrödinger-Hestenes-Gleichung: ∂t ψ ~Iσ 3 = ĤS ψ + q (IB)ψ ~Iσ 3 . 2mc • Nur noch reelle Größen mit geometrischer Interpretation! Florian Jung: Geometrische Algebra 22 / 24 Quantenmechanik mit Geometrischer Algebra! Die Pauli-Schrödinger-Gleichung: i~∂t Ψ = ĤS Ψ − ~q (σ · B)Ψ , 2m wird ersetzt durch die Pauli-Schrödinger-Hestenes-Gleichung: ∂t ψ ~Iσ 3 = ĤS ψ + q (IB)ψ ~Iσ 3 . 2mc • Nur noch reelle Größen mit geometrischer Interpretation! • Die Wellenfunktion ψ ist jetzt ein (verallgemeinerter) Rotor und beschreibt lokal eine Drehstreckung. Florian Jung: Geometrische Algebra 22 / 24 Quantenmechanik mit Geometrischer Algebra! Die Pauli-Schrödinger-Gleichung: i~∂t Ψ = ĤS Ψ − ~q (σ · B)Ψ , 2m wird ersetzt durch die Pauli-Schrödinger-Hestenes-Gleichung: ∂t ψ ~Iσ 3 = ĤS ψ + q (IB)ψ ~Iσ 3 . 2mc • Nur noch reelle Größen mit geometrischer Interpretation! • Die Wellenfunktion ψ ist jetzt ein (verallgemeinerter) Rotor und beschreibt lokal eine Drehstreckung. • Der Faktor ~Iσ 3 ersetzt i~ und hängt eng mit dem Spin zusammen. Florian Jung: Geometrische Algebra 22 / 24 Zusammenfassung • Geometrische Algebra ist eine Universelle Sprache der Geometrie! Andere geometrische Formalismen sind darin enthalten. Florian Jung: Geometrische Algebra 23 / 24 Zusammenfassung • Geometrische Algebra ist eine Universelle Sprache der Geometrie! Andere geometrische Formalismen sind darin enthalten. • Die Pauli-Matrizen lassen sich in der Geometrischen Algebra als Darstellungen der Basisvektoren des Florian Jung: Geometrische Algebra 3 auffassen. 23 / 24 Zusammenfassung • Geometrische Algebra ist eine Universelle Sprache der Geometrie! Andere geometrische Formalismen sind darin enthalten. • Die Pauli-Matrizen lassen sich in der Geometrischen Algebra als Darstellungen der Basisvektoren des 3 auffassen. • Es gibt viele fruchtbare Anwendungen (nicht nur) in der Physik. Florian Jung: Geometrische Algebra 23 / 24 Danke für die Aufmerksamkeit.