GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR

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Packungsbeilage
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR PATIENTEN
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/10ml Injektionslösung
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1,5g/5ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 3g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 6g/20ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/2ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2,5g/5ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Magnesiumsulfat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden
haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist MAGNESIUM SULFATE STEROP und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von MAGNESIUM SULFATE STEROP beachten?
3. Wie ist MAGNESIUM SULFATE STEROP einzunehmen ?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist MAGNESIUM SULFATE STEROP aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
WAS IST MAGNESIUM SULFATE STEROP UND WOFÜR WIRD ES
ANGEWENDET?
Lösung zur Magnesiumzufuhr.
Therapeutische Indikationen sind :
- Behandlung von Magnesiummangel und insbesondere der dadurch verursachten Krämpfe.
- Behandlung von Torsades de Pointes und anderer Herzrhythmusstörungen.
- Behandlung von Anfällen und Anfallszeichen im Rahmen einer Schwangerschaft
(Eklampsie und Präeklampsie).
2.
WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON MAGNESIUM SULFATE
STEROP BEACHTEN?
MAGNESIUM SULFATE STEROP darf nicht angewendet werden,
- Wenn Sie allergisch gegen Magnesiumsulfat oder einen der in Abschnitt 6. genannten
sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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Leaflet (DE)
Packungsbeilage
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Bei Magnesiumüberschuss im Blut.
Bei Lebensgefährliche Einschränkungen der Nierenfunktion.
Bei Störungen der Erregungsleitung am Herzen (Adams-Stokes-Krankheit, LenègreKrankheit).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Da die MAGNESIUM SULFATE STEROP 2g/10ml, 1,5g/5ml, 3g/10ml, 6g/20ml,
1g/2ml, 2,5g/5ml hypertonisch sind, dürfen sie nicht unverdünnt verabreicht werden; sie
sind zuvor z.B. in einer 5%igen Glukose- oder einer 0,9%igen Kochsalzlösung zu
verdünnen (siehe Kapitel 3. „WIE IST MAGNESIUM SULFATE STEROP
ANZUWENDEN?“). Dagegen ist die MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/10ml Lösung isotonisch und kann demzufolge unter strenger Überwachung des arteriellen
Drucks direkt injiziert werden.
- Bei Kindern darf Magnesiumsulfat nur im Krankenhaus unter strenger Beobachtung
injiziert werden.
- Bei Kindern mit Verdauungsbeschwerden im Zusammenhang mit Parasitenbefall ist
Magnesiumsulfat nur unter Vorsicht anzuwenden.
- Um einer möglicherweise tödlichen Hypermagnesiämie vorzubeugen, dürfen pro Minute
nicht mehr als 0,6 Millimol Magnesium-Kationen verabreicht werden, was beim
Erwachsenen 150 mg Magnesiumsulfat pro Minute entspricht.
Eine weitere Verabreichung darf erst nach einer Kontrolle des Magnesiumspiegels im Blut
(=Magnesiämie) erfolgen. Nach der Normalisierung des Magnesiumspiegels ist die
Verabreichung einzustellen.
Bei einer intravenösen Verabreichung von Magnesiumsulfat muss stets auch ein
intravenöses Kalziumpräparat zur unmittelbaren Verfügung stehen.
Im Fall einer Überdosierung muss bis zur IV-Verabreichung der Kalziumsalz-Zubereitung
auf eine Beatmungshilfe zurückgegriffen werden.
- Bei wiederholter Verabreichung muss vor jeder Gabe der Patellarsehnenreflex überprüft
werden. Dieser Reflex ist ein sehr hilfreicher klinischer Indikator; sein Fehlen deutet auf
eine Magnesiumintoxikation hin.
- Des weiteren sind Vorkehrungen zur Vermeidung einer Hypokalzämie und
Hypophosphatämie zu treffen.
- Da es bei der Behandlung zu einer Atemdepression kommen kann, ist die Überwachung
der Atmung indiziert. Vor jeder Verabreichung muss die Atemfrequenz mindestens 16
Atemzüge pro Minute betragen.
- Bei leichter bis moderater Niereninsuffizienz ist die Dosierung herabzusetzen und die
Nierenfunktion sowie die Magnesiämie zu überwachen.
- Um eine angemessene Ausscheidung von Magnesium zu gewährleisten, muss die Diurese
in den 4 Stunden vor der Verabreichung mindestens 100 ml betragen.
- Bei Patienten, die mit Digitalispräparaten behandelt werden, sowie bei Patienten mit
Herzrhythmusstörungen oder anderen Störungen der Herzfunktion darf Magnesiumsulfat
nur mit Vorsicht und unter strenger Beobachtung verabreicht werden.
- Nur trübungsfreie Lösungen verwenden.
- Im Fall einer zu raschen oder länger andauernden Infusion besteht im Allgemeinen das
Risiko einer Reizung, einer Nekrose (= Zerstörung von Zellen oder Gewebe) oder einer
Thrombophlebitis (=Venenentzündung) an der Einstichstelle. Um das Risiko einer
Thrombophlebitis zu verringern, wird empfohlen, die Einstichstelle alle 24 Stunden zu
wechseln.
- Bei der Gabe beträchtlicher Mengen muss das Ionengleichgewicht regelmäßig überwacht
werden (d.h. das Gleichgewicht der verschiedenen Mineralstoffe im Blut). Vor allem bei
Patienten mit Nieren- oder Herzinsuffizienz sind Kreislaufüberbelastungen strikt zu
vermeiden.
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Leaflet (DE)
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MAGNESIUM
SULFATE
STEROP
enthält
kein
mikrobenhemmendes
Konservierungsmittel. Demzufolge besteht nach dem Öffnen der Ampulle das Risiko
einer Kontamination mit Mikroorganismen. MAGNESIUM SULFATE STEROP und
jegliche dieses Produkt enthaltende Spritzen dürfen nur einmal und nur an einer Person
verwendet werden.
Beim Vermischen dieser Substanz mit anderen injizierbaren Mitteln muss aseptisch
gearbeitet werden.
Die Infusionslösung ist aseptisch vorzubereiten. Alle nicht verwendeten Produktreste sind
unverzüglich zu entsorgen. Die Medikamentenlösung sowie das Infusionsmaterial müssen
für die gesamte Dauer der Infusion, die 24 Stunden nicht überschreiten darf, aseptisch
gehalten werden. Nach dem Abschluss der Infusion sind alle Lösungsreste sowie das
gesamte Infusionsmaterial gemäß den geltenden Vorschriften zu entsorgen.
Anwendung von MAGNESIUM SULFATE STEROP zusammen mit anderen
Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich
andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Vor jedem Mischen ist die Verträglichkeit der Medikamente untereinander zu prüfen. Dabei
ist auf Präzipitate und/oder Farbveränderungen zu achten.
Ferner ist die Packungsbeilage der zuzugebenden Medikamente zu lesen.
Unverträglichkeiten von Magnesiumsulfatlösungen bestehen insbesondere mit folgenden
Medikamenten:
- inatravenöse Lipidemulsionen,
- Amphotericin B,
- Aminoglykoside,
- Benzylpenicillin,
- Kalziumsalzlösungen (Glukopeptat, Glukonat),
- Clindamycin,
- Dobutamin,
- Tetracycline,
- natriumhaltiges Hydrocortison-Succinat,
- Natrium-Jodid-Lösungen,
- Phosphatlösungen,
- Procain,
- alkalische Karbonatlösungen und Bikarbonatlösungen.
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Eine gleichzeitige Verabreichung von Magnesiumsulfat und Aminoglykosiden kann zu
einer neuromuskulären Schwächung und sogar Lähmung führen. Bei gleichzeitiger
Verabreichung muss die Atemfunktion überwacht werden; im Fall einer neuromuskulären
Blockade muss die Verabreichung von Aminoglykosiden ausgesetzt und auf ein anderes
Antibiotikum gewechselt werden. Es ist zu beachten, dass diese Wechselwirkung bei
Neugeborenen von Müttern mit Anzeichen von Anfallsleiden (Präeklampsie) häufiger
aufzutreten scheint.
Magnesiumsalze können den neuromuskulären Blockadeeffekt von Cisatracurium
verstärken. Bei einer gleichzeitigen Verabreichung ist somit eine Dosisanpassung
erforderlich. Diese Wechselwirkung wurde auch bei anderen blockierenden Wirkstoffen
wie Tubocurarin, Suxamethonium etc. berichtet.
Eine Exazerbation des Hypotonieeffekts und des neuromuskulären Blockiereffekts von
Nifedipin wurde bei einer gleichzeitigen Verabreichung von Magnesium berichtet.
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Obwohl dies nicht bei anderen Dihydropyridinen der Fall war, sind ähnliche
Wechselwirkungen zu erwarten.
Bei der Infusion einer Magnesiumsulfatlösung bei einer Patientin mit Präeklampsie, die
zuvor bereits mit Labetolol gegen Bluthochdruck behandelt wurde, wurde eine starke
Bradykardie beobachtet.
Eine gleichzeitige IV-Verabreichung von Magnesiumsulfat und Ritodrin wurde mit einem
erheblichen Anstieg der kardiovaskulären Toxizität in Verbindung gebracht, die höher
liegt als bei der Verabreichung von Ritodrin allein. Am häufigsten kommt es dabei zu
Thoraxschmerzen in Verbindung mit Veränderungen des EKG, die auf eine
Sauerstoffminderversorgung
des
Herzens
hinweisen.
Diese
unerwünschten
Nebenwirkungen können nach sechs oder mehr Stunden nach Beginn der Behandlung mit
Magnesiumsulfat auftreten. Aufgrund der Steigerung der kardiovaskulären Toxizität sowie
angesichts des mangelnden erkennbaren Nutzens dieser Kombination ist von ihr abzuraten.
Eine gleichzeitige intravenöse Verabreichung von Kalziumsalzen kann die Wirkung des
parenteral verabreichten Magnesiumsulfats aufheben. Kalziumglukonat und
Kalziumglukoheptonat werden insbesondere gegen die toxischen Wirkungen der
Hypermagnesiämie eingesetzt.
Bei Patienten, die mit Digitalispräparaten behandelt werden, darf Magnesiumsulfat nur
sehr vorsichtig angewandt werden; dies gilt insbesondere bei einer gleichzeitigen IVVerabreichung von Kalziumsalzen, da Veränderungen der Erregungsleitung am Herzen
sowie Herzstillstand eintreten können.
Die Wirkung von Muskelrelaxanzien (Baclofen, Chlormezanon, Dantrolen, Mephenesin)
wird durch Magnesiumsulfat verstärkt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Magnesiumsulfat und Medikamenten, die das
zentrale Nervensystem deprimieren, kann zu einer Verstärkung der Depressionswirkung
führen.
Eine Kombination von Magnesiumsulfat mit hohen Dosen von Barbituraten, Opioiden und
Hypnotika ist aufgrund des Risikos einer Atemdepression zu vermeiden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Magnesiumsulfat und Quinidin kann zu Erhöhung
der Quinidinkonzentration im Plasma und zur Überdosierung führen (verminderte
Ausscheidung von Quinidin über die Nieren aufgrund einer Alkalisierung des Urins).
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Arzt
oder Apotheker um Rat.
Wird Schwangeren Magnesiumsulfat zur Behandlung von Anfällen und Anfallszeichen
(=Eklampsie und Präeklampsie) parenteral verabreicht, überwindet es leicht die
Plazentaschranke und bildet fetale Serumwerte, die mit denen der Mutter vergleichbar sind.
Die Wirkungen auf das Neugeborene gleichen den Wirkungen bei der Mutter und umfassen
u.a.: Reduzierter Muskeltonus, Somnolenz und Atemdepression.
Zusätzlich zur intravenösen Verabreichung von Kalzium kann die Betreuung eines
Neugeborenen mit Anzeichen für Hypermagnesiämie Wiederbelebungs- und
atmungsunterstützende Maßnahmen erfordern.
Eine längere Verabreichung von Magnesiumsulfat im zweiten Schwangerschaftsdrittel kann
beim Neugeborenen zu Rachitis führen.
Da Magnesium nach einer parenteralen Verabreichung von Magnesiumsulfat in die
Muttermilch gelangt, darf es bei stillenden Müttern nur mit Vorsicht angewandt werden. Wird
die Verabreichung abgesetzt, bleibt die Magnesiumkonzentration in der Muttermilch für 24
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Stunden erhöht. Danach ist die Magnesiummenge, die der Säugling aufnehmen kann,
wahrscheinlich zu gering, um klinisch signifikante Wirkungen zu zeitigen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Verabreichung von Magnesiumsulfat kann zu Nebenwirkungen führen, die vor allem das
ZNS und die Augen betreffen. Dadurch kann die Fähigkeit der Bedienung von Fahrzeugen
und Maschinen beeinträchtigt werden.
3.
WIE IST MAGNESIUM SULFATE STEROP ANZUWENDEN?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker
an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Bei normaler Nierenfunktion:
Schwerer Magnesiummangel
Erwachsene: Langsame intravenöse Infusion über 3 Stunden mit einer 20%igen oder
dünneren Lösung: 5 g MgSO4.7H2O oder 40 mEq oder 20 mmol Mg2+ in einem Liter
Glukose 5% oder NaCl 0,9%.
Neugeborene: 25 bis 50 mg MgSO4.7H2O pro Kilogramm Körpergewicht pro Dosis
(0,2 bis 0,4 mEq Mg2+/kg/Dosis) alle 8 bis 12 Stunden.
Kinder: 100 bis 200 mg MgSO4.7H2O pro Kilogramm Körpergewicht pro Dosis (oder
0,8 bis 1,6 mEq Mg2+/kg/Dosis) 4 Mal täglich.
Parenterale Ernährung
Erwachsene: Intravenös 1 bis 3 g MgSO4.7H2O oder 8 bis 24 mEq Mg2+ oder 4 bis
12 mmol/Tag mit einer 20%igen Lösung in Glukose- oder Salzlösung.
Krampfanfälle während der Schwangerschaft
Langsame intravenöse Infusion mit einer 10% oder 20%igen Lösung: 4 bis 5 g
MgSO4.7H2O oder 32 bis 40 mEq Mg2+ oder 16 bis 20 mmol in 250 ml Glukose 5%
oder in Kochsalzlösung; die Injektion erfolgt alle 20 bis 30 Minuten. Danach kann zu
Infusionen von 1 g MgSO4.7H2O bzw. 8 mEq oder 4 mmol Mg2+ pro Stunde
übergegangen werden.
Alternativ: intramuskuläre (IM) Injektion von bis zu 10 g MgSO4.7H2O bzw. 80 mEq
oder 40 mmol Mg2+ in Form einer 50%igen Lösung.
Die schmerzhafte IM-Verabreichung wird nur eingesetzt, wenn der Zugang über die
Venen nicht möglich ist, oder zusätzlich zur IV-Verabreichung bei schwerer
Eklampsie.
Torsades de Pointes
Langsame intravenöse Injektion: 1 bis 2 g MgSO4.7H2O bzw. 8 bis 16 mEq oder 4 bis
8 mmol Mg2+ in 50 bis 100 ml 5%iger Glukoselösung.
Hinweise:
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Die ersten IV-Applikationen sollten vorzugsweise im Krankenhaus erfolgen.
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Bei chronischem und moderatem Mangel ist die orale Zufuhr ausreichend. Ist eine
dringliche Zufuhr durch eine Magnesiuminjektion gesichert, muss die Behandlung durch
orale Verabreichung fortgesetzt werden.
Die Behandlung von Krampfanfällen während der Schwangerschaft (=Eklampsie) mit
MAGNESIUM SULFATE STEROP muss im Krankenhaus erfolgen.
Für die IV-Injektion wird eine Lösung mit einer Konzentration von höchstens 20%
verwendet. Bei einer Dauerinfusion dürfen 150 mg/Minute nur im Fall einer schweren
Eklampsie überschritten werden.
In jedem Fall ist eine regelmäßige Kontrolle der Magnesiumkonzentration im Plasma
erforderlich.
Bei Niereninsuffizienz:
Da Magnesium ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, muss es bei
Patienten mit Niereninsuffizienz mit äußerster Vorsicht verwendet werden.
In diesem Fall müssen die Dosierung reduziert und sowohl Nierenfunktion als auch
Magnesiämie engmaschig überwacht werden.
Um eine angemessene Ausscheidung von Magnesium zu gewährleisten, muss die
Diurese mindestens 100 ml alle 4 Stunden betragen.
Wenn Sie eine größere Menge von MAGNESIUM SULFATE STEROP angewendet
haben, als Sie sollten
Wenn Sie sich zu viel MAGNESIUM SULFATE STEROP verabreicht haben, wenden Sie
sich umgehend an Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder die Giftzentrale (Giftnotruf:
070/245.245).
Bei der Verabreichung hoher Magnesiumdosen kann es insbesondere bei Patienten mit
Niereninsuffizienz zu einer Hypermagnesiämie kommen.
Anzeichen
Der Kniesehnenreflex ein sehr nützlicher Hinweis bei der Überwachung des
Magnesiumhaushalts; ein verminderter oder fehlender Reflex deutet auf eine
Magnesiumintoxikation hin.
Zu den weiteren Anzeichen einer Hypermagnesiämie gehören Hitzegefühl, Hypotension,
Somnolenz, Sprachstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Schwäche und sogar
Muskellähmungen mit Atembeschwerden, Sehstörungen (u.a. Diplopie), Niereninsuffizienz
und, im schlimmsten Fall, Koma sowie Atem- und Herzstillstand.
Behandlung
Die Behandlung der Hypermagnesiämie muss in einer Fachklinik unter Überwachung der
Vitalwerte erfolgen. Häufig ist eine künstliche Beatmung erforderlich.
Diese Behandlung umfasst:
- Rehydratation, forcierte Diurese: Bei normaler Nierenfunktion zielt die Behandlung auf
eine beschleunigte Ausscheidung über die Nieren ab (Rehydratation zur verstärkten oder
forcierten Diurese).
- Intravenöse Injektion von Kalziumglukonat: Die kardiovaskulären oder neuromuskulären
Wirkungen der Hypermagnesiämie klingen durch die langsame IV-Verabreichung von 10
bis 20 ml Kalziumglukonatlösung mit einer Konzentration von 10% rasch ab. Die
Applikation muss unter EKG-Überwachung stattfinden.
- Hämodialyse oder Peritonealdialyse: Bei Niereninsuffizienz oder schwerer
Hypermagnesiämie kann eine Hämolyse oder Peritonealdialyse unvermeidbar sein.
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Leaflet (DE)
Packungsbeilage
Wenn Sie die Anwendung von MAGNESIUM SULFATE STEROP vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen
haben.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch MAGNESIUM SULFATE STEROP Nebenwirkungen
haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die mit einer parenteralen Verabreichung von Magnesiumsulfat einhergehenden
Nebenwirkungen rühren von einer Magnesiumvergiftung her, die bereits bei einem Gehalt
von 4 mEq/l im Serum auftreten kann.
Zu den Nebenwirkungen gehören u.a.:
- Nebenwirkungen im Blut: Verlängerte Blutungszeit und Hemmung der
Thrombozytenaggregation ;
- Nebenwirkungen auf Herz und Gefäße: Gefäßerweiterungen, vasomotorische Störungen
(=können zu Veränderungen des Gefäßdurchmessers führen), EKG-Veränderungen,
Verlangsamung des Herzschlags, niedriger Blutdruck, Kreislauf- oder Herzschwäche,
Herzstillstand ;
- Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem: Verringerte Freisetzung von
Neurotransmittern und daraus folgend: neuromuskuläre Blockaden, schwere
Beeinträchtigung der Reflexe, schlaffe Lähmung, Verwirrtheit und Depression des
zentralen Nervensystems ;
- Nebenwirkungen auf Hormonhaushalt und Stoffwechsel: Schwitzen, Abfall der
Körpertemperatur, Verringerung der Kalzium- und Phosphatkonzentration im Blut,
Kaliumüberschuss und Eindickung des Blutes ;
- Gastrointestinale Nebenwirkungen: Übelkeit und Erbrechen als Vorzeichen von
Hypermagnesiämie, paralytischer Darmverschluss ;
Der paralytische Darmverschluss ist eine Komplikation, die vereinzelt eintritt, wenn
Magnesiumsulfat als wehenhemmende Substanz verwendet wird. Es wurde ebenfalls über
Darmverschlüsse bei Neugeborenen nach Verabreichung von Magnesiumsulfat zur
Wehenhemmung berichtet;
- Nebenwirkungen auf die Niere: Niereninsuffizienz ;
- Die Hypermagnesiämie kann die Entwicklung von Nierenfunktionsstörungen bei
Patienten ohne frühere Nierenbeschwerden begünstigen. Darüber hinaus sind Patienten
mit bereits existenten Nierenstörungen für die Ausbildung einer Hypermagnesiämie
aufgrund einer verminderten Ausscheidung über die Nieren prädisponiert ;
- Nebenwirkungen auf die Augen: Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit, Doppeltsehen,
Beeinträchtigung der Sehkraft und rhythmisches Augenzucken ;
- Nebenwirkungen auf die Atmung: Kurzatmigkeit, Atemdepression und Lungenödem
darüber hinaus kann es zu potentiell letalen Atemlähmungen kommen ;
- Nebenwirkungen auf die Haut: flüchtige Hautausschläge (Rash) ;
- Nebenwirkungen auf Muskeln und Skelett: ausgedehnte Muskelschwäche ;
Bei Patienten mit Myasthenia gravis (= schwere Muskelschwäche und Ermüdbarkeit der
willkürlichen Muskulatur) besteht also eine relative Gegenindikation gegen die
Verwendung von Magnesiumsulfat.
Zu den typischen Anzeichen einer Muskelschwäche gehören Ptosis (= abnormes
Herabhängen des Oberlids), Diplopie, Sehstörungen und in manchen Fällen Schluck-,
Sprech- oder Atembeschwerden.
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Packungsbeilage
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Die Grundbehandlung besteht in der Verabreichung von AnticholinesteraseMedikamenten.
Weitere Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Dysarthrie (= Sprechstörung).
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
5.
WIE IST MAGNESIUM SULFATE STEROP AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Bei Raumtemperatur aufbewahren.
Sie dürfen MAGNESIUM SULFATE STEROP nach dem auf dem Umkarton nach „EXP“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6.
INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Was MAGNESIUM SULFATE STEROP enthält
Der Wirkstoff ist Magnesiumsulfat heptahydrat :
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g / 10ml : Magnesiumsulfat heptahydrat 1g /10ml.
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2g / 10ml : Magnesiumsulfat heptahydrat 2g /10ml.
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1,5g / 5ml : Magnesiumsulfat heptahydrat 1,5g/5ml.
MAGNESIUM SULFATE STEROP 3g / 10ml : Magnesiumsulfat heptahydrat 3g/10ml.
MAGNESIUM SULFATE STEROP 6g / 20ml : Magnesiumsulfat heptahydrat 6g/20ml.
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g / 2ml : Magnesiumsulfat heptahydrat 1g /2ml.
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2,5g / 5ml : Magnesiumsulfat heptahydrat 2,5g /5ml.
Ionen-Zusammensetzung:
Pro Milliliter
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1,5g/5ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 3g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 6g/20ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/2ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2,5g/5ml
mg
9,87
19,75
29,58
29,58
29,58
49,35
49,35
Mg2+
mEq
0,812
1,623
2,434
2,434
2,434
4,06
4,06
mmol
0,406
0,811
1,217
1,217
1,217
2,03
2,03
SO42mEq
mmol
0,812
0,406
1,623
0,811
2,434
1,217
2,434
1,217
2,434
1,217
4,06
2,03
4,06
2,03
Der sonstige Bestandteil ist Wasser für Injektion.
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Packungsbeilage
Wie MAGNESIUM SULFATE STEROP aussieht und Inhalt der Packung
Injektionslösung für langsame intravenöse Anwendung oder Konzentrat zur Herstellung einer
Infusionslösung für intravenöse Anwendung.
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/10ml Injektionslösung : Glasampullen Typ I mit
10ml, Packung zu 10 Ampullen und 100 Ampullen (Krankenhaus).
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2g/10ml
Konzentrat zur Herstellung einer
Infusionslösung : Glasampullen Typ I mit 10ml, Packung zu 10 Ampullen und 100 Ampullen
(Krankenhaus).
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1,5g/5ml et 3g/10ml Konzentrat zur Herstellung einer
Infusionslösung : Glasampullen Typ I mit 5 und 10 ml, Packung zu 10 Ampullen und 100
Ampullen (Krankenhaus).
MAGNESIUM SULFATE STEROP 6g/20ml Konzentrat zur Herstellung einer
Infusionslösung : Glasampullen Typ I mit 20 ml, Packung zu 10 Ampullen und 50 Ampullen
(Krankenhaus).
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/2ml ent 2,5g/5ml Konzentrat zur Herstellung einer
Infusionslösung : Glasampullen Typ I mit 2 und 5 ml, Packung zu 10 Ampullen und 100
Ampullen (Krankenhaus).
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Laboratoires STEROP S.A. - Avenue de Scheut, 46-50 – B-1070 Brussel.
Verkaufsabgrenzung: Verschreibungspflichtig.
Zulassungsnummern :
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1,5g/5ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 3g/10ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 6g/20ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 1g/2ml
MAGNESIUM SULFATE STEROP 2,5g/5ml
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BE259253
BE259244
BE259235
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Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt im 09/2012
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