Heilungschancen beim oberflächlichen Harnblasenkrebs Patienteninformation Immunocyanin beugt vor – damit das oberflächliche Harnblasenkarzinom nicht wiederkommt wir forschen. Inhalt Harnblasenkrebs – was ist das eigentlich? 3 Harnblasenkrebs – was ist das eigentlich? Die Harnblase ist ein Hohlorgan im Unterbauch. In ihr sammelt sich der Urin, der beim Reinigen des Blutes in den Nieren entsteht. Innen ist die Blase mit einer beson­ deren Schleimhaut (Übergangsepithel, Urothel) ausge­ kleidet. Sie verhindert, dass die über die Nieren ausge­ schiedenen Stoffe wieder ins Blut gelangen. Darüber hinaus verfügt die Harnblase über eine Muskelwand, die es ihr ermöglicht, sich zu dehnen und zusammen­ zuziehen. Die äußerste Schicht der Blase besteht aus Binde- und Fettgewebe. 4 Oberflächlicher und invasiver Harnblasenkrebs 5 Faktoren, die Blasenkrebs begünstigen können 6 Diagnose von Blasenkrebs 7 Behandlung des oberflächlichen Harnblasen­krebses durch einen operativen Eingriff 8 Damit der Krebs nicht wiederkommt – Immunocyanin 9 Therapie ohne Nebenwirkungen mit Immunocyanin Mit dem Urin werden für den Körper schädliche Stoffe ausgeschieden. Von einigen dieser Substanzen weiß man heute, dass sie Blasenkrebs auslösen können. Dabei werden normale Körperzellen der Blasenwand so verän­ dert, dass diese sich unkontrolliert vermehren und Tumore bilden. Neben der Verweildauer des Urins spielt dafür auch seine Verdünnung eine Rolle. 10 Therapieschema 12 Wie gewinnt man Immunocyanin oder auch KLH? 14 Krebsnachsorge 2 3 Oberflächlicher und invasiver Harnblasenkrebs Faktoren, die Blasenkrebs begünstigen können Oberflächlicher Harnblasenkrebs Harnblasenkrebs ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Ab dem vierzigsten Lebensjahr steigt das Erkran­kungsrisiko mit zunehmendem Alter. Mehr als 65 % aller Blasenkarzinome treten bei über 65-jährigen Menschen auf. Bei der Erstdiagnose von Blasenkrebs handelt es sich in 75 bis 90 Prozent der Fälle um ein Karzinom des Übergangsepithels. Dieser Tumor, der in den Zellen der Schleimhaut entsteht, wächst in die Blase hinein. Ist das Karzinom auf die innere Auskleidung der Blase begrenzt, wird es als oberflächlicher Blasenkrebs bezeichnet. Invasiver Blasenkrebs In manchen Fällen ist der Tumor bereits in die Muskel­ wand der Blase hineingewachsen. Der Arzt spricht dann von invasivem Blasenkrebs. Ein invasiver Tumor kann sich auf die benachbarten Organe ausbreiten und in die Lymphknoten im Becken eindringen. Dann ist es auch möglich, dass sich die Krebszellen über die Lymph­ bahnen in weiter entfernte Lymphknoten oder andere Organe­, wie zum Beispiel die Lunge, ausbreiten und dort Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Männer sind mehr als doppelt so häufig davon betroffen wie Frauen, bei den Männern macht diese Krebsart 4,6 % der Krebsneuerkrankungen pro Jahr aus, bei Frauen 2,0 %. Die Ursachen von Blasenkrebs sind wie bei allen Krebs­ erkrankungen noch weitgehend ungeklärt. Einige Fakto­ren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen, konnten Wissenschaftler allerdings ermitteln. Die meisten Men­ schen­, auf die der eine oder andere Risikofaktor zutrifft, erkranken dennoch nicht an Blasenkrebs. Die potenziellen Risikofaktoren sind: Rauchen Das Risiko von Rauchern, im Laufe ihres Lebens an Harnblasenkrebs zu erkranken, ist um das 2- bis 3-fache erhöht. Muskelschichten Übergangsepithel Entzündungen Harnblase Oberflächlicher Blasenkrebs 4 Invasiver Blasenkrebs Entzündliche Veränderungen, wie sie beispielsweise bei Trägern von Dauerkathetern und Menschen mit Blasensteinen beobachtet werden, sind mit einem erhöhten Blasenkrebsrisiko verbunden. 5 Diagnose von Blasenkrebs Behandlung des oberflächlichen Harnblasen­krebses durch einen operativen Eingriff Es gilt: Je früher die Krankheit entdeckt wird, umso besser ist die Prognose. Neben der Größe und der Aus­breitung des Tumors beeinflusst die Aggressivität der Tumorzellen (Malignitätsgrad) die Heilungschancen. Die meisten Harnblasenkarzinome werden im Früh­ stadium entdeckt, das heißt, der Tumor ist noch auf die oberflächlichen Schichten der Blasenwand begrenzt. Transurethrale Resektion (TUR) Staging Das Staging (Bestimmung des Krankheitsstadiums) dient dazu, herauszufinden, ob sich die Krebszellen ausgebreitet haben. Falls ja, geht es darum festzustellen, welche Regionen betroffen sind. Dafür sind weitere Untersuchungen wie zum Beispiel Computertomo­graphie (CT), Ultraschall, Knochenszintigramm oder Röntgenauf­ nahmen erforderlich. Malignität Der Malignitätsgrad gibt Ihrem Arzt Auskunft darüber, wie ähnlich das Tumorgewebe dem gesunden Gewebe ist. Anhand von mikroskopischen Auswertungen von Gewebeproben des Tumors kann der Malignitätsgrad ermittelt werden. Diese Information lässt Rückschlüsse darauf zu, wie schnell das Karzinom voraussichtlich wachsen wird. Ein Tumor mit geringer Malignität weicht am wenigsten von gesundem Gewebe ab und breitet sich normalerweise langsamer aus als ein hoch maligner Tumor. Dieser oberflächliche Blasenkrebs kann mit einem chirur­gischen Eingriff behandelt werden, der transureth­ rale Resektion (TUR) genannt wird. Dabei führt der Arzt ein spezielles Instrument über die Harnröhre in die Blase ein. Mit einer kleinen Drahtschlinge am Ende dieses Instruments oder mit elektrischem Strom (Elektroresek­ tion) entfernt er den Tumor vollständig und etwas um­ liegendes, gesundes Gewebe. Die TUR wird unter Narkose im Krankenhaus durchgeführt. In den Tagen nach diesem relativ einfachen Eingriff haben manche Patienten Blut im Urin und Beschwerden oder Schmer­ zen beim Wasserlassen. Nach einer TUR ist in der Regel eine engmaschige Nachsorge erforderlich. In jedem Fall erfordert Blasenkrebs eine individuell abgestimmte Therapie, bei der die Krebseigenschaften, alle Begleitfaktoren und der Allgemeinzustand des Patienten berücksichtigt werden. 6 7 Damit der Krebs nicht wiederkommt – Immunocyanin Therapie ohne Nebenwirkungen mit Immunocyanin Instillationstherapie oder Rezidivprophylaxe Durch die Immunocyanin-Therapie wird das natürliche Abwehrsystem des Körpers direkt in der Blase angeregt und aktiviert. Neben der Stimulierung bestimmter Abwehrzellen wird auch die Ausschüttung von Immun­ botenstoffen (Zytokinen) angeregt. Diese immunologi­ sche Behandlung beeinflusst den Heilungsverlauf Ihrer Erkrankung günstig. Ein oberflächliches Harnblasenkarzinom, das durch eine transurethrale Resektion entfernt wurde, neigt dazu, an derselben oder einer anderen Stelle der Blasenschleim­ haut wieder aufzutreten. Um dem erneuten Auftreten eines Blasentumors (Rezidiv) vorzubeugen, wird nach der Operation häufig eine so genannte Instillationstherapie durchgeführt. Dabei werden Medikamente wie z. B. Zytostatika über einen Katheter in die Blase geleitet und verbleiben dort eine gewisse Zeit. Sie sollen noch vorhandene Tumorzellen abtöten. Beginn und Dauer der Therapie hängen von den verwendeten Medikamenten ab. Nebenwirkungen dieser Behandlung können Blasen­ entzündungen und Hautausschläge sein. Alternativ zu einem Zytostatikum gibt es auch die Behand­lung mit dem Tuberkuloseimpfstoff BCG (Bacillus Calmette-Guérin). Dieser aktiviert die körpereigene Abwehr gegen verbleibende Tumorzellen. Nebenwirkung dieser Immuntherapie ist fast immer eine Blasenentzün­ dung. Außerdem kann es zu Fieber und grippeähnlichen Symptomen kommen. Wesentlich besser verträglich als Zytostatika und BCG ist der Wirkstoff Immunocyanin. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Eiweißkörper, der aus dem Blutfarb­ stoff der kalifornischen Schlüsselloch-Napfschnecke (Megathura crenulata) gewonnen wird. Kurz vor oder innerhalb von 48 Stunden nach der Opera­ tion (TUR) wird Ihnen eine kleine Menge Immunocyanin in den Arm gespritzt, um das Immunsystem zu aktivieren. Die erste Gabe von Immunocyanin in die Blase über die Harnröhre (Instillation) erfolgt innerhalb einer Woche nach der Operation. 5 weitere Instillationen erfolgen in 1-wöchigen Abständen und 10 weitere Instillationen erfolgen in 4-wöchigen Abständen. Die Behandlung dauert­­­somit ca. 1 Jahr. Begleiterscheinungen der Immunocyanin-Therapie sind meist ein Zeichen für das Ansprechen der Therapie und für die immunologischen Reaktionen des Körpers: Rötung (Erythem) und Schwellung an der Einstichstelle (bei der einmaligen Injektion in den Arm), leichtes Fieber­, Harndrang, Druckgefühl oder Schmerzen in der Harnblase.­­­ Aus der Schnecke Megathura crenulata gewonnenes Immunocyanin 8 9 Therapieschema Die Behandlung gliedert sich in eine Vorsensibilisierung mit Immunocyanin 1 mg und eine Instillationstherapie mit Immunocyanin 10 mg. Immunocyanin – Therapieschema beim oberflächlichen Harnblasenkarzinom Vorsensibilisierung mit Immunocyanin 1 mg Therapiebeginn innerhalb von 48 Stunden nach TUR Vorsensibilisierung Die Therapie mit Immunocyanin soll generell möglichst früh begonnen werden. Das bedeutet, dass die Vorsen­ sibilisierung bereits vor oder innerhalb von 48 Stunden nach TUR begonnen werden soll. Die Vorsensibilisierung besteht in der sub- bzw. intrakutanen Injektion von 1 mg Immunocyanin in den Unterarm. Ein Erythem als Zeichen einer primären Immunantwort kann auftreten. Neueren Erfahrungen zufolge findet eine Sensibilisierung des Immunsystems auch ohne Erythembildung statt. Instillationstherapie 1 mg s.c. oder i.c. in den Unterarm applizieren (positive Hautreaktion/DTH erwünscht) Instillationstherapie mit Immunocyanin 10 mg Initialtherapie 20 ml (2 x Immunocyanin 10 mg) wöchentlich über 6 Wochen in die Blase instillieren Initialtherapie In den ersten 6 Wochen wird 2 x 10 mg (20 mg) Immuno­ cyanin einmal wöchentlich in die Blase instilliert, gefolgt von 2 x 10 mg (20 mg) Immunocyanin einmal monatlich während eines Jahres. Erhaltungstherapie 20 ml (2 x Immunocyanin 10 mg) intravesikal Instillation monatlich, über 12 Monate Erhaltungstherapie Bei der Erhaltungstherapie soll eine Dauer von einem Jahr angestrebt werden. Eine längere Therapie ist durchaus möglich und sollte sich nach Verträglichkeit und Krankheitsgeschehen individuell am Patienten orientieren. 10 11 Wie gewinnt man Immunocyanin oder auch KLH? Ein Ausflug in die moderne Biotechnologie Das Glykoprotein Keyhole limpet hemocyanin (KLH) wird aus der Hämolymphe der kalifornischen Meeresschnecke Megathura crenulata gewonnen. Dieser Wirkstoff hat ein hohes therapeutisches Potential. Er senkt die Rezidivrate beim oberflächlichen Harnblasenkarzinom nach TUR und ist in Ländern wie Österreich, Holland, Argentinien und Südkorea auf dem Markt. Das Protein wird durch die (nicht tödliche) Punktion der Meeresschnecken in Kalifornien (www.biosyncorp.com) gewonnen, vorgereinigt und anschließend bei der biosyn Arzneimittel GmbH in Fellbach (www.biosyn.de) hochge­ reinigt. Inzwischen konnte die Gensequenz aufgeklärt und zum Patent angemeldet werden. Limpets bei biosyncorp in Kalifornien Das aus einer Schnecke gewonnene Immunocyanin­­reicht in etwa aus, um einen Patienten mit Harnblasenkarzinom ein Jahr zu behandeln. Die blaue Farbe stammt von Kupfer-Atomen, die am aktiven Zentrum des Hämocyanins den Sauerstoff binden. Hämo­cyanin ist in der Meeresschnecke für den Sauer­ stofftransport in die Gewebe zuständig. Kalifornische Schlüsselloch-Napfschnecke (Megathura crenulata) 12 13 Krebsnachsorge Regelmäßige Kontrolluntersuchungen Nach der Entfernung eines oberflächlichen Harnblasen­ tumors erfolgen die Kontrolluntersuchungen in den ersten zwei Jahren sehr engmaschig. Die wichtigsten Maßnah­ men dabei sind Blasenspiegelungen und die Ultra­ schalluntersuchung von Blase und Nieren. Darüber hinaus­werden Urinproben auf Krebszellen untersucht. Selbst etwas tun Statt sich nur passiv überwachen zu lassen, möchten viele Patienten in der Nachsorge aktiv mitwirken. Die Präparate der sogenannten „komplementären“, also ergänzenden Therapie erfüllen diesen Wunsch. Mit Leber-­MilzPeptiden, Thymuspräparaten und Natriumselenit können Sie die körpereigene Abwehr stärken und stabilisieren. Das Immunsystem wird dadurch in die Lage versetzt, mit einzelnen zurückgebliebenen Krebszellen ebenso selbst fertig zu werden, wie mit solchen, die sich neu bilden. Weder während noch nach einer Krebstherapie brauchen Sie eine spezielle Diät. Eine ausgewogene, abwechslungs­ reiche und fettarme Ernährung, die Ihnen schmeckt und bekommt, ist das Richtige. Und dazu darf es auch ein Glas Wein oder Bier sein, denn gutes Essen und Trinken trägt sehr zur Lebensfreude bei. Heimat der Megathura crenulata, die das heilende Immunocyanin liefert. Vorbereitung zur chromatografischen Reinigung von keyhole limpet hemocyanin Wichtig ist eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie Aminosäuren und Peptiden. Auch eine noch so ausgewogene Ernährung kann diese Nähr­ stoffe nicht in ausreichender Menge liefern. Den erhöhten Bedarf an wichtigen Mikronährstoffen­ können Sie durch Nahrungsergänzungsmittel aus­ gleichen. Wichtige Infos finden Sie unter www.biosyn.de/produkte/nahrungsergaenzungsmittel/ 14 15 Weitere Informationen Überreicht durch: Arzt-/Klinikstempel Kontakt und Info: Wissenschaftl. Informationsbüro der biosyn Arzneimittel GmbH Sofienalpenstraße 17, A-1140 Wien Telefon: +43 1-979 28 61, Fax: +43 1-979 28 61 E-Mail: [email protected], [email protected] www.biosyn.at wir forschen. 01 D00 881/C · 08/13 · DD 2