EKG - DRK-Bildungsinstitut

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Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz
schnell – kompetent - mitmenschlich
EKG im Rettungsdienst
Technik, Fallstricke, Basisbefund &
Übertragung
Guido Scherer, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
Rheinhessen & Bad Kreuznach
G. Scherer 2013
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Ziele der Fortbildung
• Technik der EKG Ableitung
• Standard 3- und 12- Kanal-Ableitung, Fallstricke,
Fehlerquellen
• Basis der EKG Auswertung
• Rhythmusstörungen, Krankheitsbilder
• Übermittlung des 12-Kanal-EKG
• Telemetrie
G. Scherer 2013
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Technik der EKG Ableitung: Vorbereitung
• 4-Kanal-EKG-Kabel sollte immer griffbereit am Gerät
vorhalten
• EKG Elektroden sorgfältig lagern, gleiches Fabrikat,
gleiche Charge
• Patienten über alle Schritte (Entkleiden) sorgfältig
aufklären
• Haut ggf. mit trockenem Tupfer trocken reiben, rasieren
nur selten notwendig
• Klebeelektroden nur am Rand andrücken, Austritt von Gel
vermeiden
• Kabel übersichtlich führen, Zug der Kabel vermeiden
• Störquellen (z.B. Heizdecken) entfernen
G. Scherer 2013
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Technik der EKG Ableitung: Vorbereitung
• Patient sollte möglichst entspannt liegen
• Notfalls Ableitung auch im Sitzen
• Lagerung mit Kissen, Decken optimieren
• Auch Arme, Beine, Kopf etc.
• Körper soweit möglich zudecken, Kältezittern vermeiden
• Während der Ableitung sollte der Patient die Augen
schließen, ruhig atmen
G. Scherer 2013
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Platzieren der Elektroden: Extremitätenkabel
• Ampelschema: rot + gelb + grün (+ schwarz)
• Rechter Arm
• Linker Arm
• Linkes Bein
• Freier Stelle
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Platzieren der Elektroden: Extremitätenkabel
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Platzieren der Klebepaddels
Defi-Elektroden &
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Platzieren der Klebepaddels
Schrittmacher
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1- Blick: Ableitung II
G. Scherer 2013
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Interpretation des EKG: Bezeichnung
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Das EKG-Quiz
Interaktiv
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Störungen des EKG
Muskelzittern
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Wechselstrom
Charakteristik: Sogenanntes „Brummen“ der EKG-Linie; feines, regelmäßiges
Flimmern der EKG-Linie, das dem normalen Verlauf der EKG-Linie folgt.
Verwechslungsmöglichkeiten mit (Differentialdiagnose): Vorhofflimmern, bei
niedriger R-Zacke auch Kammerflimmern.
Ursachen: Nicht abgeschirmte Kabel, Leuchtstoffröhren, leistungsstarke
Stromverbraucher in der Nähe.
Beseitigung: Standortwechsel, Abschalten entsprechender Geräte, Überpruf̈en
von EKG-Kabeln und EKG-Kontakten, Überpruf̈ung des EKG-Gerätes durch
Fachpersonal.
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: Wackelkontakt
Charakteristik: „Wandernde“, „springende“ EKG-Kurve (Verschiebung der
Grundlinie); keine regelmäßige Wiedergabe der QRS-Komplexe; gelegentlich
Abbrechen des EKG-Bildes.
Verwechslungsmöglichkeiten mit (Differentialdiagnose): Extrasystolen,
Kammerflimmern und weiteren EKG-Bildern (z. B. ventrikuläre Tachykardie).
Ursachen: Mangelhafter Kontakt zwischen EKG-Elektrode und Haut oder
Wackelkontakt am EKG-Kabelstecker.
Beseitigung: Festkleben der EKG-Elektroden, Überpruf̈en des EKG-Steckers.
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: Falsche Ableitungswahl
Charakteristik: Nulllinie.
Verwechslungsmöglichkeiten mit (Differentialdiagnose): Asystolie (Pulskontrolle!),
Kammerflimmern.
Ursachen: Ableitungsversuch ub̈er Defi-Paddles bei geschalteter Ableitungswahl
„I, II oder III“ bzw. Ableitungsversuch ub̈er Dreipol-EKG-Kabel bei geschalteter
Ableitungswahl „Defi-Paddles“.
Beseitigung: Überpruf̈en der Ableitungseinstellung und ggf. Korrektur
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: Niedervoltage
Charakteristik: Annähernd Nullinie, je nach Ausprägung sind die R-Zacken (fast)
nicht sichtbar.
Verwechslungsmöglichkeiten mit (Differentialdiagnose): Herzbeuteltamponade,
Lungenemphysem, (Kammer-) Asystolie (Pulskontrolle !) (ggf. Eichzacke zur
Differentialdiagnose, diese ist dann entsprechend der Amplitudeneinstellung
ebenfalls sehr klein).
Ursachen: Verkleinerung der EKG-Amplitude, ausgetrocknete Gel-EKGKlebeelektroden.
Beseitigung: Überpruf̈en der Amplitudeneinstellung und Korrektur, Überpruf̈en
der Gel-EKG-Klebeelektroden und ggf. Austausch.
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: Schrittmacher
Vorhof-Stimulation
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Störungen des EKGs: Schrittmacher
Kammer-Stimulation
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: Schrittmacher
Vorhof + Kammer-Stimulation
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Störungen des EKGs: Schrittmacher
Charakteristik: Schrittmacherimpulse sind im EKG als Schrittmacherspikes
sichtbar, fuḧren jedoch nicht jedesmal zu einer Antwort (Depolarisation) des
Herzmuskels (Fehlen von QRS-Komplexen).
Erklärung: Durch die unten genannten Ursachen ist die Verbindung zwischen
Schrittmacher und Herzmuskel (Myokard) gestört.
Ursachen: Elektrodendislokation (häufigste Ursache), Kabelbruch,
Schrittmacherschwelle falsch eingestellt. Symptomatik: Schwindel, „Herzstolpern“.
Gefahren: Entsprechend der zugrundeliegenden Herzrhythmusstörungen bei nicht
funktionierendem Schrittmacher.
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: AED – Implant. Defi
Charakteristik: AICD meist Kombination von Schrittmacher mit der
antitachykarden Schrittmacherfunktion durch Kardioversion bzw. Defibrillation
bei Kammerflimmern und -tachykardie.
Ursachen: Indikation fur̈ Implantation: rezidivierende Kammertachykardien,
maligne, tachykarde Kammerarrhythmien, Zustand nach Kammerflimmern
(ub̈erlebter plötzlicher Herztod) - sofern medikamentös therapiefraktär und
antiarrhythmische Operation sowie Katheterablation (= Koagulieren
rhythmusinduzierenden Herzmuskelgewebes mittels eines eingefuḧrten
Herzkatheters) nicht möglich.
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: AED – Implant. Defi
Symptomatik: Entsprechend dem Herzrhythmus; bei funktionierendem Gerät
ohne Befund, kurzer Schmerz bei der Defibrillation (evtl. als Folge der zugrundeliegenden Rhythmusstörung Schwindel oder Synkope).
Gefahr: Geräteversagen.
Maßnahmen RS / RA: Entsprechend dem Herzrhythmus (Karotispulskontrolle!);
bei asymptomatischen Patienten keine Therapie erforderlich.
Maßnahmen RA i. Nk.: Entsprechend dem Herzrhythmus.
Notärztliche Therapie: Therapie bei symptomatischen Patienten entsprechend
dem Herzrhythmus.
Hinweis: Auch bei implantiertem AICD ist bei den ub̈lichen Indikationen (z. B.
Kammerflimmern) eine externe Defibrillation bzw. Kardioversion mit den
ub̈lichen Energiedosen indiziert.
G. Scherer 2013
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Störungen des EKGs: Schenkelblock
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Störungen des EKGs: Asystolie
Charakteristik: Nulllinie.
Erklärung: Keine elektrische Aktivität des Herzens.
Ursachen: Hypoxie, Hyper- und Hypokaliämie, Intoxikation, vorbestehende
Azidose, Herzinfarkt, vorausgegangene Herzrhythmusstörungen, Vagusreizung,
Karotissinussyndrom, Stoffwechselstörungen, Hypothermie.
G. Scherer 2013
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EKG bei pulslosem Patient: Kammerflimmern
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EKG bei pulslosem Patient: VF
Charakteristik: Grobes bis sehr feines Flimmern der EKG-Linie
(Frequenz > 300 - 400 / min); keine QRS-Komplexe erkennbar.
Erklärung: Unregelmäßige, unkontrollierte elektrische Aktivität des Herzmuskels.
Ursachen: Herzinfarkt, tachykarde Herzrhythmusstörungen, Hypothermie
u. a. m.
G. Scherer 2013
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EKG bei pulslosem Patient:
pulslose VT = pulslose Kammertachycardie
Charakteristik: Meist monoforme, voneinander abgrenzbare Kammerkomplexe;
Frequenz meist > 180 / min; kein Karotispuls tastbar (ventrikuläre
Tachykardie auch mit Karotispuls möglich, s. S. 142; Beachte: In diesem Fall
andere Therapie !)
Erklärung: Meist einzelnes Erregungsbildungszentrum in der Kammer.
Ursachen: Herzinfarkt, tachykarde Herzrhythmusstörungen u. a. m.
G. Scherer 2013
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EKG bei pulslosem Patient: PEA
G. Scherer 2013
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EKG bei pulslosem Patient: PEA
Charakteristik: Elektrische Herzaktionen in der EKG-Kurve erkennbar; jedoch
kein Karotis-Puls tastbar; evtl. verbreiterte QRS-Komplexe; meist bradykarder
Rhythmus, Tachykardie möglich (Hypovolämie).
Erklärung: EMD (elektromechanische Dissoziation) = elektromechanische
Entkopplung = PEA (pulslose elektrische Aktivität) = Hyposystolie, d. h.
elektrische Aktivität am Herzen vorhanden, jedoch keine ausreichende Antwort
des Herzmuskels (mechanische Aktivität, Herzauswurfleistung); damit
hämodynamischer Herz-Kreislauf-Stillstand.
Ursachen: Oft bei Hypovolämie, Spannungspneumothorax,
Herzbeuteltamponade, Hypoxie, Lungenembolie, Hyperkaliämie, Hypothermie,
Medikamenten- und Drogenintoxikationen.
Hinweis: Oben genannte Ursachen bedenken und ggf. beheben !
G. Scherer 2013
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EKG - Tachykardien: Sinustachykardie
Charakteristik: Hohe Frequenz (> 100 / min); regelmäßig oder unregelmäßig;
jeder P-Welle folgt ein normal geformter QRS-Komplex; je höher die Frequenz,
desto schwieriger ist die P-Welle vom QRS-Komplex abgrenzbar.
Erklärung: Versuch des Körpers, durch Frequenzerhöhung einem gesteigerten
Leistungsbedarf gerecht zu werden oder andere Störungen (z. B. Blutverlust)
auszugleichen und das Herzzeitvolumen beizubehalten.
Ursachen: Anstrengung, Hypovolämie, Schock, Herzinsuffizienz, Aufregung
(erhöhter Sympathikotonus), Fieber, Hyperthyreose, Sauerstoffmangel,
Katecholaminwirkung, Intoxikation mit Sympathomimetika.
Therapie: Ursachenbekämpfung
G. Scherer 2013
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EKG - Tachykardien: Vorhoftachykardie
Erklärung: Tachykarder Vorhofrhythmus bei ektoper Erregungsbildung (d. h.
Zentrum der Erregungsbildung ist nicht der Sinusknoten).
Ursachen: Gelegentlich bei organischen Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz,
Myokarditis usw.
Sonderform: Vorhoftachykardie mit 2:1-Überleitung (AV-Block II°: evtl. Hinweis
auf Digitalisvergiftung (jedoch nicht das typische Bild fur̈ Digitalis; sonst eher:
AV-Block, Kammertachykardie, bradykarde Rhythmusstörungen); kann auch
bei gesunden Patienten auftreten.
G. Scherer 2013
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EKG - Tachykardien: Vorhofflattern
Charakteristik: Typische Flatterwellen (= Sägezahnmuster) zwischen den
Kammerkomplexen, Kammerfrequenz meist tachykard, meist wird nur jede 2.
oder 3. Flatterwelle im AV-Knoten ub̈ergeleitet (schuẗzende AV-Blockierung),
Vorhoffrequenz 200 - 300 / min.
Erklärung: Kreisende Erregung auf Vorhofebene.
Ursachen: Organ. Herzerkrankungen, z. B. KHK, HI, Herzklappenveränderungen.
Symptomatik: „Herzrasen“; Zeichen der klinischen Instabilität, abhängig von
der Herzauswurfleistung und Kammerfrequenz.
Gefahr: Supraventrikuläre Tachykardie.
G. Scherer 2013
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EKG - Tachykardien: Vorhofflimmern
Charakteristik: Unregelmäßiges Flimmern der EKG-Kurve zwischen den
(arrhythm.) QRS-Komplexen, keine P-Wellen abgrenzbar, meist Tachykardie.
Erklärung: Unkontrollierte, unregelmäßige elektrische Aktivität des Vorhofes
(fehlende Hämodynamik des Vorhofes ? HZV-Reduktion um bis zu 15 - 20 %).
Ursachen: Organische Herzerkrankungen, z. B. Herzinfarkt, Hypertonie, Mitralund Aortenklappenfehler, Perikarditis usw.
Symptomatik: Peripheres Pulsdefizit; Zeichen klinischer Instabilität, abhängig
von der Herzauswurfleistung.
Gefahren: Thromboembolien (Thrombenbildung im Vorhof durch dort fehlende
Muskelkontraktion), Herzinsuffizienz.
G. Scherer 2013
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EKG - Tachykardien: Supraventrikuläre
Tachyc.
Erklärung: Plötzlich (anfallsweise = paroxysmal) einsetzendes „Herzrasen“ mit
supraventrikulärer Erregungsbildung.
Ursachen: Vegetative Fehlregulationen (Aufregung, Ermud̈ung), Wirkung von
Genußmitteln und Drogen, vorgeschädigtes Herz (Myokarditis usw.).
Symptomatik: „Herzrasen“, „Herzjagen“, ggf. Zeichen klinischer Instabilität.
Gefahren: Sauerstoffminderversorgung von Herzmuskel und anderen Organen,
klinische Instabilität.
G. Scherer 2013
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EKG - Tachykardien: Supraventrikuläre
Tachyc.
Therapie: Bei Kindern mus̈sen Medikamentendosierungen
/ Kardioversionsenergien angepaßt werden; vagale Manöver
mus̈sen bei Säuglingen und Kindern unterbleiben. Bei älteren Kindern empfiehlt
sich das Aufblasenlassen eines Luftballons zur Vagusstimulation.
Hinweis zu Präexzitationssyndromen:
Das Präexzitationssyndrom ist von der herkömmlichen paroxysmalen
supravenrikulären Tachykardie abzugrenzen, da bei Präexzitationssyndrom eine
Therapie mit Verapamil kontraindiziert ist.
G. Scherer 2013
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EKG: Ventrikuläre Tachykardie mit Puls
G. Scherer 2013
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EKG: Ventrikuläre Tachykardie mit Puls
Charakteristik: Meist monoforme, voneinander gut abgrenzbare regelmäßige
Kammerkomplexe in schneller Folge (Frequenz 150 - 220 / min), Karotispuls
tastbar (Hinweis: Auch pulslose ventrikuläre Tachykardien sind möglich; s. S.
134).
Erklärung: Hochfrequente Reizbildung in der Kammer.
Ursachen: Koronare Herzkrankheit, sonstige organische Herzerkrankungen
(Herzklappenfehler), entzun̈dliche Herzerkrankungen (z. B. Myokarditis).
Symptomatik: „Herzrasen“, Herzauswurfleistung meist eingeschränkt mit
Zeichen klinischer Instabilität.
Gefahren: Übergang in VF bzw. pulslose VT ? Herz-Kreislauf-Stillstand !.
G. Scherer 2013
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EKG: Supraventrikuläre Extrasystolen
Charakteristik: Meist normaler (selten deformierter) QRS-Komplex bei deformierter
P-Welle (Verkur̈zung der PQ-Zeit mit näherer Lage des Extrasystolenherdes
zum AV-Knoten), nach der Extrasystole ggf. kompensatorische Pause.
Mögliche Entstehungsorte:
1. Sinusknoten,
2. Vorhof (deformierte P-Welle),
3. AV-Knoten (negative, fehlende oder in der ST-Strecke erkennbare P-Welle).
Symptomatik: „Herzstolpern“.
Gefahren: In der Regel keine Gefahr fur̈ den Patienten, der Patientenzustand
verändert sich meist nicht.
G. Scherer 2013
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EKG: Ventrikuläre Extrasystolen
Monotope VES
Polytope VES
Bigeminus
Couplets
G. Scherer 2013
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EKG: Ventrikuläre Extrasystolen
Salven
R auf T Phänomen
Charakteristik: Meist normaler (selten deformierter) QRS-Komplex bei
deformierter P-Welle (Verkur̈zung der PQ-Zeit mit näherer Lage des
Extrasystolen-herdes zum AV-Knoten), nach der Extrasystole ggf.
kompensatorische Pause.
Mögliche Entstehungsorte:
1. Sinusknoten,
2. Vorhof (deformierte P-Welle),
3. AV-Knoten (negative, fehlende oder in der ST-Strecke erkennbare P-Welle).
Symptomatik: „Herzstolpern“.
Gefahren: In der Regel keine Gefahr fur̈ den Patienten, der Patientenzustand
verändert sich meist nicht.
G. Scherer 2013
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EKG: Bradycardie
Sinusbradycardie
Charakteristik: Normal geformte P-Wellen und QRS-Komplexe mit
einwandfreier Koppelung, Frequenz < 50 / min.
Erklärung: Verlangsamte, vom Sinusknoten ausgehende Erregung des Herzens.
Ursachen:
• Physiologisch: Sportler und Vagotoniker.
• Pathologisch: Sinusknotensyndrom, Hypersensibler Karotissinus,
Medikamentenwirkung, Hypothyreose, erhöhter Hirndruck (z. B. bei
Schädel-Hirn-Trauma, Apoplex).
Symptomatik: Meist asymptomatisch, ggf. Zeichen klinischer Instabilität
abhängig von der Frequenz.
Gefahren: Synkope / Adams-Stokes-Anfall (asymptomatische Formen bedur̈fen
in der Regel keiner Therapie).
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EKG: Bradycardie
Knotenbradycardie
Charakteristik: Regulär geformte QRS-Komplexe; Frequenz 35 - 60 / min;
retrograde
Erregung der Vorhöfe vom AV-Knoten aus: zum Teil atypische P-Wellen
direkt vor oder hinter dem QRS-Komplex, meist fällt die Vorhoferregung mit der
Kammererregung zusammen, so daß die P-Welle im QRS-Komplex verborgen
bleibt (keine P-Welle sichtbar).
Erklärung: Ersatzrhythmus vom AV-Knoten ausgehend (sekundäres
Erregungsbildungszentrum) mit retrograder Erregung der Vorhöfe; auch als
Ersatzrhythmusbei totalem AV-Block (III°) möglich.
G. Scherer 2013
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EKG: Bradycardie
Knotenbradycardie
Ursachen:
• Physiologisch: bei Jugendlichen.
• Pathologisch: erhöhter Vagotonus, Intoxikation / Überdosierung
(z. B. Digitalis, -Rezeptorenblocker, Calcium-Antagonisten); Elektrolytstörungen;
Störungen von Erregungsbildung und -leitung durch Herzerkrankungen
(z. B. Herzinfarkt).
Symptomatik: Meist asymptomatisch, ggf. Zeichen klinischer Instabilität abhängig
von der Kammerfrequenz.
Gefahren: Synkope / Adams-Stokes-Anfall (asymptomatische Formen bedur̈fen
in der Regel keiner Therapie).
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EKG: Bradycardie
Kammereigenrhythmus
Kammereigenrhythmus
Charakteristik: Keine P-Wellen; breiter QRS-Komplex; meist regelmäßig; Frequenz
30 - 40 / min.
Erklärung: Ersatzrhythmus der Kammermuskulatur bei Ausfall ub̈ergeordneter
Erregungsbildungszentren. Keine retrograde Vorhoferregung. Z. B. als
Ersatzrhythmus bei totalem AV-Block (III°).
Ursachen: Intoxikation / Überdosierung (z. B. Digitalis, Antiarrhythmika,
ß-Rezeptorenblocker); Störungen von Erregungsbildung und / oder -leitung durch
Herzerkrankungen (Myokarditis, KHK - z. B. Hinterwandinfarkt u. a. m.).
Symptomatik: Ggf. Zeichen klinischer Instabilität abhängig von der
Kammerfrequenz.
Gefahren: Synkope / Adams-Stokes-Anfall / Asystolie
G. Scherer 2013
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Technik der 12-EKG Ableitung: Vorbereitung
• Patient sollte möglichst entspannt liegen
• Notfalls Ableitung auch im Sitzen
• Lagerung mit Kissen, Decken optimieren
• Auch Arme, Beine, Kopf etc.
• Körper soweit möglich zudecken, Kältezittern vermeiden
• Während der Ableitung sollte der Patient die Augen
schließen ruhig atmen!
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Technik der 12-EKG Ableitung: Vorbereitung
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Technik der 12-EKG Ableitung: Vorbereitung
Egal ob über oder unter die Brust: Methode muss aber vermerkt werden
G. Scherer 2013
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12-EKG Ableitung: ACS - STEMI
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12-EKG Ableitung: akuter Vorderwandinfarkt
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12-EKG Ableitung: akuter Hinterwandinfarkt
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Läufer 3 (1): Leitstellendisponent
Zentraler Landesweiter
Behandlungskapazitätennachweis ZLB 2.0
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• Telefonat mit Katheterlabor direkt
• direkte & sichere Erreichbarkeit
• Telefonnummern gespeichert
• nicht über Dritte, „Stille Post“ vermeiden
Wichtige Telefonnummern für den Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz
Versorgung
ACS
ACS
ACS
ACS
ACS
Klinik
Bad Kreuznach
Idar-Oberstein
Kaiserslautern
Koblenz
Ludwigshafen
Telefon
0171-5 222 845
06781- 66 19 42
0631- 203 22 22
ACS
ACS
ACS
ACS
Mainz
Trier
Wiesbaden
Worms
0621-5034006 o.
5034007
06131-17 77 77
0651 - 208 17 71
Über Leitstelle
06241-501 6000
Geriatrie
Mainz
Fax
Nein
06781- 66 1223
Stand: 2009-05-29
an wen?
direkt
Dienst-Arzt-Innere
Notfallk oordinator
Diakonie
SHG Kliniken
Westpfalz Klinikum
Notaufnahme
Städtisches Klinikum
nein
CPU direkt
OA Kardiologie
UKM, 605
Brüderkrankenhaus Trier
06241-501 6001
direkt
Städtisches Klinikum
06131 - 147 0
Dienst Akutgeriatrie
KKM Hildegardis
UKM
Giftnotruf
Mainz
06131 - 19 240
direkt
HBO
HBO
HBO
HBO
Köln
Mainz
Trier
Wiesbaden
0228 - 287 14150
06131-17 7366
0651 - 74 151
P raxis Reuschi
ICB-SHT
ICB-SHT
ICB-SHT
ICB-SHT
ICB-SHT
ICB-SHT
Kaiserslautern
Koblenz
Ludwigshafen
Mainz
Trier
Wiesbaden
0631- 203 22 22
Notfallk oordinator
0621-68108811
06131-17 1
0651 - 208 23 11
0611 - 19222
1. Dienst Unfallchirurgie
Schockraummanager
Anästhesist v om Dienst
Leitstelle Wiesbaden
Kinderklinik
Kinderklinik
Kinderklinik
Kinderklinik
Kinderklinik
Kaiserslautern
Koblenz
Mainz
Trier
Bad Kreuznach
0631- 203 22 22
Notfallk oordinator
Westpfalz-Klinikum
06131 - 17 1
0651 - 947 24 05
Dienstarzt Pädiatrie
Zentr ale Aufnahme
UKM
Mutterhaus Trier
Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz
Westpfalz-Klinikum
BWZK
BG-Unfallklinik
UKM
Brüderkrankenhaus Trier
schnell - kompetent - mitmenschlich
D .r med. G. Scherer
G. Scherer 2013
63
FRRP
Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz
schnell – kompetent - mitmenschlich
• Telefonat mit Katheterlabor direkt
• Checkliste !
• Benötigtes Personal (& Material)
• wenn ACS Verdacht ja: Übergabeort und Zeit
vereinbaren!
G. Scherer 2013
64
FRRP
Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz
schnell – kompetent - mitmenschlich
Vielen Dank!
G. Scherer 2013
65
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