Zulassungsarbeit zur wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien: Brillouin-Streuung Ein Versuch für das Fortgeschrittenenpraktikum II vorgelegt von Mario Bannwarth 9. Februar 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 3 2 Aufgaben 4 3 Theorie 3.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Brillouinstreuung in Flüssigkeiten . . . . . . . . . . 3.3 Der kubische Kristall . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4 Millersche Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.5 Brillouin-Streuung im kubischen Kristall . . . . . . 3.6 Tyndallstreuung, Rayleighstreuung . . . . . . . . . 3.7 Elastizitätstensor, Spannungstensor und Hookesches 3.7.1 Elastizitätstensor . . . . . . . . . . . . . . . 3.7.2 Spannungstensor . . . . . . . . . . . . . . . 3.7.3 Hookesches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . 3.8 Die allgemeine Wellengleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6 6 8 8 10 14 14 14 16 17 19 4 Aufbau 23 5 Gerätebeschreibungen 5.1 Der Laser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Das Fabry-Perot-Interferometer . . . . . . . . . . . 5.3 Der Photomultiplier . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4 Ratemeter und Diskriminator . . . . . . . . . . . . 5.5 Datenerfassung und Ansteuerung der FPI-Spannung 26 26 27 32 33 35 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Justierung 39 7 Messungen, Auswertung, Ergebnisse 7.1 Eichung . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 Brombenzol . . . . . . . . . . . . . . 7.3 KBr-Kristall . . . . . . . . . . . . . . 7.4 Fehlerdiskussion . . . . . . . . . . . . 7.5 Ergebnisse und Zusammenfassung . . 42 42 44 47 50 52 8 Erklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 9 Anhang 54 9.1 Messungen und Fits . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 9.2 Fits zu den Brechungsindizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 10 Danksagung 72 1 Zusammenfassung In einem Versuch des Fortgeschrittenenpraktikums II wird die Brillouinstreuung in Flüssigkeiten und Kristallen untersucht. Dabei handelt es sich um inelastische Streuung von Licht an thermisch angeregten Schwankungen der Dichte des betreffenden Mediums (Schallwellen). Im Spektrum des gestreuten Lichts tauchen neben der zentralen Komponente des Streulichts Streupeaks mit gleichem Freuenzabstand vom Zentralpeak auf, die durch Streuung an diesen Schwankungen entstehen, der Brillouinstreuung. Aus dieser Frequenzverschiebung kann man die Schallgeschwindigkeit in den betrachteten Medien berechnen. Zusätzlich ist es möglich, elastische Konstanten des Streumediums aus der Frequenzverschiebung zu berechnen. Ziel dieser Arbeit war es, den Versuch neu aufzubauen, so dass er einige neue Kriterien erfüllt: • Die Studenten sollten selbst in der Lage sein, Justierungen am Strahlengang selbst vorzunehmen. • Statt eines x-t-Schreibers sollte ein PC zur Protokollierung der Meßdaten verwendet werden. Dazu war auch das Programmieren einer Schnittstelle zwischen Computer und den im Versuch angesteuerten Geräten notwendig. 3 2 Aufgaben • Vorkenntnisse: Bragg-Streuung, Kubisches Gitter, Phononen, Wechselwirkung Photon - Phonon, Grundlagen der Elastizitätstheorie, allgemeines Hookesches Gesetz, Elastische Konstanten, Funktionsweise der verwendeten Geräte, insbesondere des Fabry-Perot-Interferometers. • Messungen 1. Justieren Sie die optischen Komponenten des Versuchs. Gehen Sie dazu wie in der Justieranleitung vor. 2. Schwächen Sie den Laserstrahl mit Filtern soweit ab, dass das Ratemeter im höchsten Zählbereich nicht übersteuert wird. Nehmen Sie ein Eichspektrum des direkten Laserstrahls für das FPI auf. Das Spektrum soll mindestens vier Peaks des Lasers beinhalten. Wählen Sie dazu sinnvolle Periodendauer, Spannungsbereich, Integrationszeit und Scananzahl. 3. Ersetzen Sie den Spiegel S2 durch die Streuzelle. Stellen Sie den Kristall auf 45◦ und bewegen Sie ihn aus dem Strahlengang. Nehmen Sie mindestens vier Spektren von Brombenzol auf. Um die Anfangsspannung U1 und Endspannung U2 sinnvoll zu wählen, fahren Sie die Sägezahnspannung zuerst in einem großen Intervall schnell durch (T ≈ 10s), wählen dann U1 und U2 so, dass ein Brillouin-Triplett (Stokespeak - Rayleighpeak - Antistokespeak) vollständig auf dem Spektrum zu erkennen ist. Wählen Sie für die Messungen eine Sägezahndauer von T ≈ 30s. Nehmen Sie so insgesamt mindestens vier Brillouinspektren auf. Prüfen Sie, ob die Brillouinpeaks symmetrisch zum Rayleighpeak sind. Bestimmen Sie die Schallgeschwindigkeit in Brombenzol und den adiabatischen Kompressionsmodul von Brombenzol. 4. Drehen Sie den Kristall in den Strahlengang. Nehmen Sie für ein festes Spannungsintervall, dass Sie gleich wie bei Brombenzol bestimmen, die Streulichtspektren für Winkel ϕ zwischen 30◦ und 90◦ in 5◦ -Schritten auf. Wählen Sie hier in den Messungen T ≈ 100s. Bedenken Sie, dass Sie beim Kristall einen größeren Spannungsbereich wählen müssen als bei Brombenzol, um sicher gehen zu können, dass die Brillouinpeaks noch innerhalb des freien Spektralbereichs des FPI liegen. Wiederholen Sie diese Messungen für zwei weitere Spannungsintervalle. 5. Berechnen Sie für jeden gemessenen Winkel den Mittelwert der 4 Schallgeschwindigkeiten und überprüfen Sie die Formel von Benedek und Fritsch. 6. Bestimmen Sie die elastischen Konstanten von KBr und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit den theoretischen Werten. • Vorgegebene Daten: Brechungsindex nKBr = 1, 564 bei λ0 = 543, 5 nm Brechungsindex nBrombenzol = 1, 566 bei λ0 = 543, 5 nm Massendichte ρKBr = 2, 740 cmg 3 Massendichte ρBrombenzol = 1, 495 cmg 3 Streuwinkel Θ = 90◦ Wellenlänge des Lasers in Vakuum: λ0 = 543, 5 nm Freier Spektralbereich des FPI: δϑ = 30 GHz 5 3 3.1 Theorie Einleitung Wenn ein Lichtstrahl eine Flüssigkeit oder einen Kristall durchläuft, wird ein Teil des Lichts aufgrund thermischer Fluktuationen der Dichte, und damit des Brechungsindex des Streumediums, in alle Richtungen gestreut [1]. Man kann diese Schwankungen in eine Fourierreihe, das heisst in sinusförmige Dichteschwankungen zerlegen. So kann man sich vorstellen, dass durch die Flüssigkeit bzw. den Kristall ständig sinusförmige Dichteschwankungen, also Schallwellen (akustische Schwingungen) laufen. Breitet sich die Fluktuation im Medium aus (Schallwelle), so erfährt das einfallende Licht bei der Reflexion an der Welle eine Dopplerverschiebung, das Streulichtspektrum enthält ein Doublet, das nach seinem Entdecker Brillouindoublet (1914) genannt wird. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit dieser Schallwellen beträgt in Flüssigkeiten 3 km − 10 km , in Kristallen 10 km − 50 km und ist damit deutlich kleiner als s s s s die Lichtgeschwindigkeit in Vakuum. Der Einfluss der Dopplerverschiebung ist damit gering, man benötigt zum Nachweis eine monochromatische Lichtquelle und hochauflösende spektrale Interferometer. Mit der Erfindung des Lasers wurde das Problem der Lichtquelle gelöst. Bei Kristallen kann man die Schallgeschwindigkeit mithilfe der Elastizitätstheorie mit den Moduln (elastische Konstanten) des Kristalls verbinden, und so die Größen bestimmen, die den Einfluß von Kräften auf den Kristall beschreiben. Bei Brillouinstreuung in Flüssigkeiten kann man hingegen den adiabatischen Kompressionsmodul bestimmen. 3.2 Brillouinstreuung in Flüssigkeiten In einer Flüssigkeit ist die Dichte nicht an allen Orten und zu allen Zeiten konstant, sondern sie unterliegt Schwankungen [1]. Der Brechungsindex n ist abhängig von der Dichte der Flüssigkeit, die Streuung einer Lichtwelle und die Dichtefluktuation sind also gekoppelt. Ein Teil der Dichteschwankungen & setzt sich aus thermisch erregten Schallwellen zusammen. Wellenvektor K und Frequenz Ω dieser Wellen sind von Richtung und Betrag her statistisch verteilt. Die Schallgeschwindigkeit ist im betrachteten Frequenzbereich als konstant anzusehen. Wenn ein Lichtstrahl (Wellenlänge im Vakuum λ0 ) also durch eine Flüssigkeit hindurchtritt, wird er an diesen Schallwellen reflektiert. Man registriert Streumaxima, wenn sich die an den Dichteschwankungen reflektierten Wellen phasenrichtig überlagern, das heisst, die Braggsche 6 Abbildung 1: Brillouinstreuung an einer Schallwelle in einer Flüssigkeit Streubedingung muss erfüllt sein (siehe Abbildung 1): Θ λ0 2Λ sin( ) = m 2 n (1) für eine ganze Zahl m. Hier ist Λ die Wellenlänge der Schallwelle und Θ der Streuwinkel, das heisst der Winkel zwischen einfallender und gestreuter Lichtwelle. Bei Brillouinstreuung ergibt sich nur für m = ±1 eine wesentlich von 0 verschiedene Intensität. Aus (1) folgt, dass bei fester Lichtwellenlänge λ0 und Beobachtungswinkel Θ nur konstruktive Interferenz an einer Schallwelle mit einer festen Wellenlänge Λ auftreten kann. Bei einem Streuwinkel von Θ = 90◦ , einer Wellenlänge λ = 500 nm und einem Brechungsindex n = 1, 5 beträgt die Wellenlänge der Schallwelle Λ = 236 nm. Die einlaufende Lichtwelle erfährt eine Dopplerverschiebung, da sie an einer Schallwelle gestreut wird, die sich mit der Geschwindigkeit V durch die Flüssigkeit bewegt. Gleichung (1) gilt dennoch, da die Schallgeschwindigkeit V der Schallwelle klein gegen die Vakuumlichtgeschwindigkeit c0 ist. Der Dopplereffekt kommt folgendermassen zustande: die erste Frequenzverschiebung erfährt das Licht beim Auftreffen auf den bewegten Empfänger Schallwelle, die dann bei der Reflexion als bewegter Sender wirkt, und somit eine zweite Frequenzänderung bewirkt. Für die Kreisfrequenz des gestreuten Lichts gilt: "2 ! n V sin Θ2 n V sin Θ2 ≈ ω0 ± 2ω0 , (2) ω = ω0 1 ± c0 c0 7 da V # c0 . Mit ωc00 = 2π , 2πV = Ω und (1) ergibt sich die Frequenzverschieλ0 Λ bung des gestreuten Lichts zu: # $ Θ ω0 ∆ω = ±V 2n sin c0 2 # $ 2π Θ = ±V 2n sin λ0 2 2πV = ± Λ = ±Ω. (3) Die Lichtfrequenz wird also gerade um die Frequenz der Schallwellen in der Flüssigkeit verschoben. Diesen Streuprozess nennt man Brillouinstreuung. Im Spektrum sieht man auch eine unverschobene Linie, die durch elastische Streuung an stehenden Schallwellen entsteht. 3.3 Der kubische Kristall Ein idealer Kristall baut sich durch unendliche Wiederholung identischer Struktureinheiten im dreidimensionalen Raum auf. Die Struktur des Kristalls wird durch ein Gitter beschrieben, dessen Gitterpunkte mit Atomen, der sogenannten Basis, besetzt sind. In diesem Versuch handelt es sich um ein kubisches Gitter, es ist gekennzeichnet durch |&a1 | = |&a2 | = |&a3 | und ∠(&a1 , &a2 ) = ∠(&a2 , &a3 ) = ∠(&a1 , &a3 ) = 90◦ . Die Atome bilden die sogenannte Basis, sie sitzen auf den Ecken des von &a1 , &a2 und &a3 aufgespannten Würfels (siehe Abbildung 2). Abbildung 2: Das kubische Gitter links ohne, rechts mit Basis 3.4 Millersche Indizes Drei Punkte des Gitters, die nicht auf einer Geraden liegen, definieren eine Gitterebene. Wegen der Translationsinvarianz werden mit allen zu dieser Ebene parallelen Ebenen alle Gitterpunkte des Kristalls erfasst. Zur Kennzeichnung von Gitterebenen und Kristallrichtungen verwendet man die sogenannten Millerindizes. 8 Abbildung 3: Einige Ebenen mit zugehörigen Millerindizes Zu einer gegebenen Gitterebene seien a der Schnittpunkt dieser Ebene mit der x1 -Achse, b der Schnittpunkt mit der x2 -Achse und % 1 1 1c& der Schnittpunkt mit der x3 -Achse. Nun multipliziert man das Tupel mit einer ganzen abc %p p p& Zahl p so, dass (h, k, l) = a b c teilerfremde ganze Zahlen sind. Die Zahlen (h, k, l) heissen Millerindizes der Gitterebene (siehe Abbildung 3). Hat die Ebene keinen Schnittpunkt mit einer der Achsen, so ist der entsprechende Millerindex 0. Zur Unterscheidung von kartesischen Koordinaten werden die Millerindizes in eckige Klammern geschrieben, negative Zahlen werden als positiv mit einem Strich über der Zahl geschrieben. Ein Beispiel: Die Ebene, die die x1 -Achse in 1, die x2 -Achse in -1 schneidet und parallel zur x3 -Achse verläuft, hat die Millerindizes [11̄0]. Eine einfache Rechnung zeigt, dass die Millerindizes (als Vektor aufgefasst) parallel zum Normalenvektor der Ebene sind. 9 3.5 Brillouin-Streuung im kubischen Kristall Im vorliegenden Experiment wird inelastische Streuung von Licht im kubischen Kristall untersucht. Da ein Kristall nicht isotrop ist, sind die Schall& statistisch wellen im Kristall nicht wie bei Flüssigkeiten bezüglich Ω und K verteilt. Der nächste Abschnitt soll einen Einblick in den Streuprozess geben. Hierbei folge ich weitgehend [2]. Abbildung 4: Streugeometrie Licht aus einer weit entfernten Quelle Q wird am Streuzentrum P gestreut und am Detektor B beobachtet. Die Quelle emittiere eine monochromatische Kugelwelle (Amplitude A0 , Frequenz ω0 ), wobei die Streuzentren so weit von Q entfernt liegen sollen, dass die einfallende Welle dort eine ebene Welle ist. Die Amplitude in P zum Zeitpunkt t ist also gegeben durch $ $ AP = A0 ei(k0 (R+$r)−ω0 t) (4) (vergleiche Abbildung 4.) Die Phasen der Welle an allen Orten P zu einer festen Zeit t ist durch den ortsabhängigen Teil von (4) gegeben. Die Primärwelle regt die Materie zur Streuung an. Jeder Punkt P der Streumaterie emittiert eine durch die einfallende Welle ausgelöste Kugelwelle. Die Amplituden und Phasenlagen dieser Wellen zur in B ankommenden Primärwelle wird durch eine komplexe Streudichte ρ(&r, t) beschrieben. Die Kugelwelle wird also beschrieben durch $! eik|R −$r| AB = AP (&r, t)ρ(&r, t) . (5) & # − &r| |R 10 Für einen festen Ort P ist der Wellenzahlvekor der gestreuten Welle &k parallel & # − &r, deshalb kann man (5) auch schreiben als zu R $ $! eik(R −$r) AB = AP (&r, t)ρ(&r, t) . & # − &r| |R (6) & # − &r| ≈ R# und damit wird Ist B weit vom Streuzentrum entfernt, so ist |R (6) zu 1 $ $! AB = AP (&r, t)ρ(&r, t) # eik(R −$r) . (7) R mit gleicher Richtung von &k für alle P . Setzt man (4) in (7) ein, erhält man AB = A0 i($k0 R+ $ $ $ $kR $ ! ) −iω0 t e e ρ(&r, t)ei(k0 −k)$r . # R Integration über den Streubereich ergibt die gesamte Streuamplitude: ' $ $ −iω0 t AB ∝ e ρ(&r, t)ei(k0 −k)$r d3&r. (8) (9) VStreu Wir betrachten die streuenden Atome im kubischen Gitter als punktförmige Streuzentren an den Orten &r$n (t), das heisst ( ρ(&r, t) ∝ δ(&r − &r$n (t)). (10) $ n Einsetzen von (10) in (9) ergibt AB ∝ e−iω0 t ( $ $ e−i(k−k0 )$r!n (t) . (11) $ n Schreibt man &r$n (t) = &r$n +&u$n (t), wobei &r$n die Ruhelage des &n-Atoms ist (siehe Abbildung 5), so wird (11) zu ( $ $ $ $ AB ∝ e−iω0 t e−i(k−k0 )$r!n e−i(k−k0 )$u!n (t) . (12) $ n Für kleine Auslenkungen &u$n (t) des &n-Atoms aus seiner Ruhelage kann man den zweiten Faktor in der Summe in eine Taylorreihe entwickeln und nach dem linearen Term abbrechen: ) * ( −iω0 t −i($k−$k0 )$ r!n & & AB ∝ e e 1 − i(k − k0 )&u$n (t) . (13) $ n 11 Abbildung 5: Atomposition in der Elementarzelle Entwickelt man in (13) &u$n (t) nach ebenen Wellen mit Frequenz Ω und Wel& lenzahlvektor K $ $ &u$n (t) = &u0 e±i(K$r!n −Ω(K)t) (14) erhält man AB ∝ e−iω0 t −iω0 t = e + ( $ n ( $ n $ $ e−i(k−k0 )$r!n − −i($k−$k0 )$ r!n e ,- elastischeStreuung . ( $ n $ $ $ $ i(&k − &k0 )&u0 e−i(k−k0 ∓K)$r!n e−i(ω0 ±Ω(K))t $ − i(&k − &k0 )&u0 e−i(ω0 ±Ω(K))t + ,- ( $ $ $ e−i(k−k0 ∓K)$r!n(15) . $ n inelastischeStreuung . Die erste Summe beschreibt elastische Streuung mit der Frequenz ω0 , die zweite Summe beschreibt Streuwellen, deren Frequenz ω gerade um die Frequenz Ω der Kristallschwingungen gegenüber der Primärfrequenz versetzt ist. Für die Wellenzahlvektoren der Streuwellen gibt es eine Streubedingung, die zweite Summe liefert nur einen Beitrag, wenn & r$n = 2πm (&k − &k0 ∓ K)& (16) für ein ganzes m, das hier zu 0 gewählt wird. Die Streubedingungen lauten also, mit ! multipliziert: & !ω = !ω0 ± !Ω(K) 12 (17) & !&k = !&k0 ± !K. (18) Diese Gleichungen lassen eine quantenmechanische Deutung zu: die erste Gleichung entspricht der Energieerhaltung; das Minus steht für die Anregung einer Kristallschwingung (Stokes-Streuung), das Plus für die Abgabe von Energie aus der Kristallschwingung an das streuende Teilchen (AntiStokes-Streuung). Die zweite Gleichung entspricht einem Quasiimpulssatz, wenn man der Kris& zuordnet. Das Quasi bedeutet, dass es sich tallschwingung den Impuls !K bei (18) nicht um den Kristallimpuls handelt, zudem ist der Impuls nach (16) nicht eindeutig bestimmt. Im Sinne dieser Erhaltungssätze kann man den Kristallschwingungen Teilchen, sogenannte Phononen, zuordnen. Den Streuprozess kann man sich anhand Abbildung 6 veranschaulichen: Abbildung 6: Schematische Datstellung der Stokes- (links) und Anti-StokesStreuung (rechts) Die Verschiebung der Wellenlänge der gestreuten Welle zur Primärwelle bei Brillouinstreuung ist klein ( Ωω ≈ 10−5 ), deshalb kann man k ≈ k0 setzen (quasielastische Streuung). Das Impulsdreieck ist dann gleichschenklig und man erhält für K: # $ θ K = 2nk0 sin . (19) 2 Dabei ist n der Brechungsindex des Mediums, in dem die Streuung stattfindet, und k0 = 2π , wobei λ0 die Wellenlänge der Primärwelle im Vakuum ist. λ0 Für die Phasengeschwindigkeit V der Kristallwelle gilt V = Ω , K (20) mit K = 2π , wobei Λ die Wellenlänge der Kristallschwingung ist. Im Kristall Λ hängt V von der Kristallorientierung ab. 13 & und Man beachte, dass in (15) noch keine Aussage über die Frequenz Ω(K) Auslenkungsrichtung &u0 der Kristallwellen gemacht wurde. 3.6 Tyndallstreuung, Rayleighstreuung Tyndallstreuung und Rayleighstreuung sind elastische Streuung des Primärlichts, siehe auch [1]. Die Rayleighstreuung hat ihre Ursache in der statistischen Variation von Atompositionen. Die Intensität der Rayleighstreuung ist immer größer als die der Brillouinstreuung. Unter Tyndallstreuung versteht man die Streuung an Verunreinigungen im streuenden Medium (etwa Schwebeteilchen in Flüssigkeiten oder Kristalldefekte). Die Intensität der Tyndallstreuung ist sehr groß und kann die intensitätsschwachen Brillouinlinien leicht überdecken. Man muss daher im Experiment darauf achten, die Tyndallstreuung zu minimieren. 3.7 3.7.1 Elastizitätstensor, Spannungstensor und Hookesches Gesetz Elastizitätstensor Brillouinstreuung findet an Schwingungen im Streumedium statt, das bedeutet, das Streumedium wird lokal verformt. Eine allgemeine, klein gedachte Bewegung eines deformierbaren Körpers lässt sich - für hinreichend kleines Volumen - darstellen als Summe einer Translation, einer Rotation und einer Deformation. Dies soll nun näher erläutert werden. Näheres zur Theorie deformierbarer Körper findet sich z.B. in [3]. P sei ein Punkt in der Nähe des Punktes 0 (0, 0, 0), die beide im betrachteten Volumen (Würfel) liegen. (u1 , u2 , u3 ) sei die Ortsänderung des Punktes P , (o1 , o2 , o3 ) die von 0 bezüglich des gleichen rechtwinkligen Koordinatensystems. Für die Verschiebung des Punktes P erhält man nach Taylor: ∂u1 x1 + ∂x1 ∂u2 = o2 + x1 + ∂x1 ∂u3 = o3 + x1 + ∂x1 u1 = o1 + u2 u3 Setzt man eij ≡ ∂u1 x2 + ∂x2 ∂u2 x2 + ∂u2 ∂u3 x2 + ∂x2 ∂ui ∂xj 14 ∂u1 x3 + · · · ∂x3 ∂u2 x3 + · · · ∂x3 ∂u3 x3 + · · · ∂x3 (21) (22) so kann man (21) vektoriell schreiben mit der Matrix E, die durch (22) definiert wird: &u = E&x. (23) Man kann die Matrix E in einen symmetrischen + = E + E T und einen antisymmetrischen Anteil D = E−E T zerlegen. Die antisymmetrische Matrix hat die Form 2 3 2 3 ∂u2 ∂u3 1 ∂u1 1 ∂u1 0 − − 2 ∂x3 ∂x1 2 3 2 ∂x2 ∂x1 2 3 1 ∂u2 ∂u1 ∂u3 1 ∂u2 D = 2 ∂x1 − ∂x2 0 − 2 3 2 3 2 ∂x3 ∂x2 1 ∂u3 1 ∂u3 1 2 − ∂u − ∂u 0 2 ∂x1 ∂x3 2 ∂x2 ∂x3 0 −ω3 ω2 ω3 0 −ω1 = (24) −ω2 ω1 0 und stellt eine Drehmatrix dar. Die symmetrische Matrix hat die Form 2 += 1 2 1 2 2 2 ∂u1 ∂x1 ∂u1 ∂x2 + ∂u2 ∂x1 ∂u1 ∂x3 + ∂u3 ∂x1 3 3 ∂u1 ∂x2 1 2 1 2 2 + ∂u2 ∂x1 ∂u2 ∂x2 ∂u2 ∂x3 + ∂u3 ∂x2 3 3 1 2 1 2 2 2 ∂u1 ∂x3 + ∂u3 ∂x1 ∂u2 ∂x3 + ∂u3 ∂x2 ∂u3 ∂x3 3 3 (25) i Die Diagonalelemente +ii = ∂u der symmetrischen Matrix entsprechen einer ∂xi Längenänderung der Verschiebung des Punktes P entlang der xi -Achse (einer Längenänderung der 2 3 Würfelkante), die Nichtdiagonalelemente ∂uj 1 ∂ui +ij = 2 ∂xj + ∂xi entsprechen einer Scherung des Würfels. Damit lässt sich (23) schreiben als &u = &0# +,-. T ranslation + +,-. D&x + Rotation +&x +,-. (26) Def ormation Die Matrix + heisst Elastizitätstensor. Er allein beschreibt die Verformung des Volumenelementes. In Abbildung 7 sind einige Verformungen eines zweidimensionalen Körpers“ und die aus den Verformungen folgenden Kompo” nenten des Elastizitätstensors schematisch dargestellt. 15 Abbildung 7: Komponenten des Elastizitätstensors 3.7.2 Spannungstensor Betrachtet man einen deformierbaren Körper, an dem äußere Kräfte wirken, so wirken im Körper innere Kräfte, der Körper wird verformt [3]. Ein Körper setzt Deformationen Widerstand entgegen, Verformungen erzeugen also auch Kräfte. Im Gleichgewicht müssen sich diese Kräfte (und Drehmomente) aufheben. Zur mathematischen Beschreibung zerlegt man den betrachteten Körper in infinitesimal kleine Volumenelemente (Würfel). Vor Anlegen einer äußeren Kraft sind die Volumenelemente perfekte Würfel (kubisches Gitter). Nach Anlegen der Kraft sind die Würfel deformiert. Um einen Elementarwürfel in einen beliebigen Zustand zu verformen, muss man auf jede Fläche des Würfels eine Scherspannung (Kraft parallel zur Fläche) und eine Normalspannung (Kraft senkrecht zur Fläche) wirken lassen (Spannung = Kraf t ). Die Scherspannung kann in eine beliebige Richtung wirken, man zerF läche legt sie sinnvollerweise in zwei Komponenten parallel zu den Koordinatenachsen. Um den Würfel im Gleichgewicht in dem verformten Zustand zu halten, benötigt man auf jede Fläche eine Kraft. τkl sei dabei die Spannung, die durch die Kraft in Richtung l, die auf die Fläche mit Normale k wirkt, hervorgerufen wird (siehe dazu Abbildung 8). Die Matrix τ11 τ12 τ13 τ = τ12 τ22 τ23 (27) τ13 τ23 τ33 heisst Spannungstensor. Er ist symmetrisch, da ein unsymmetrischer Teil des Spannungstensors einem Drehmoment entsprechen würde, diese verschwinden aber im Gleichgewicht. Aus dem Spannungstensor kann man auch wirkende Kräfte berechnen: die Kraft in y-Richtung, die auf die Fläche ∆y∆z mit Normalenvektor &x wirkt, ist Fy = τxy ∆y∆z. 16 Abbildung 8: Zur Definition der Komponenten des Spannungstensors 3.7.3 Hookesches Gesetz Für kleine Auslenkungen ist die Beziehung zwischen Spannung und Deformation linear [2]. Das allgemeine Hookesche Gesetz lautet τkl = 3 ( cklij +ij . (28) i,j=1 Die 34 = 81 Komponenten des elastischen Tensors (Moduls) cklij sind nicht alle unabhängig voneinander. Da sowohl + als auch τ symmetrisch sind, reduziert sich die Zahl der unabhängigen Komponenten auf 36: es gilt cklij = clkij = cklji . (29) Weiter wird die Zahl der unabhängigen Komponenten auf 21 reduziert, da die elastische Energie eine eindeutige Funktion des Dehnungszustandes ist, es ist cklij = cijkl . (30) (29) und (30) erlauben es, nach Voigt eine vereinfachte Indizierung vorzunehmen nach dem Schema (11) → 1 (22) → 2 (33) → 3 (23) → 4 (13) → 5 (12) → 6. 17 (31) In dieser Notation wird aus dem elastischen Tensor ein symmetrischer 6 × 6Tensor. In dieser Arbeit ist es von Vorteil, die Voigt-Notation nur für den elastischen Tensor, nicht aber für Elastizitätstensor und Spannungstensor anzuwenden, da man so noch unmittelbar erkennt, um welche Spannungen bzw. Verformungen es sich handelt. Das Hookesche Gesetz (28) lautet damit c11 c12 c13 c14 c15 c16 +11 τ11 τ22 c12 c22 c23 c24 c25 c26 +22 τ33 c13 c23 c33 c34 c35 c36 +33 (32) τ23 = c14 c24 c34 c44 c45 c46 +23 . τ13 c15 c25 c35 c45 c55 c56 +13 τ12 c16 c26 c36 c46 c56 c66 +12 Für einen einfach kubischen Kristall vereinfacht sich der elastische Tensor weiter. Die drei Achsen sind gleichwertig, deshalb müssen die Diagonalelemente für Normalverformungen und Scherungen jeweils gleich sein, das heisst: c11 = c22 = c33 und c44 = c55 = c66 (33) Eine Scherung kann keine Normalspannung verursachen: c14 = c15 = c16 = 0. (34) Eine Scherung um eine Achse ruft keine Scherung um eine andere Achse hervor: c45 = c46 = c56 = 0. (35) Schliesslich müssen Querkräfte senkrecht zur Dehnungsrichtung isotrop sein: c12 = c13 = c23 . Mit (33)-(36) vereinfacht τ11 τ22 τ33 τ23 = τ13 τ12 (36) sich (32) für einen einfach kubischen Kristall zu: c11 c12 c12 0 0 0 +11 c12 c11 c12 0 0 0 +22 c12 c12 c11 0 0 0 +33 (37) +23 . 0 0 0 c44 0 0 0 0 0 0 c44 0 +13 0 0 0 0 0 c44 +12 In der Literatur findet man auch häufig zur Beschreibung eines isotropen, elastischen Körpers die folgenden Module: Elastizitätsmodul E, Kompressionsmodul κ, Gleitmodul G und Poissonsche Querkontraktionszahl µ. Sie 18 errechnen sich aus den Komponenten des Elastizitätstensors zu (c11 − c12 )(c11 + 2c12 ) c11 + c12 c11 + 2c12 κ = 3 c11 − c12 G = 2 c11 µ = 1+ c12 E = (38) 12 In Flüssigkeiten gilt c11 = c22 und c44 = c11 −c = 0. Zur vollständigen 2 Beschreibung genügt das Kompressionsmodul κ = c11 = c12 . 3.8 Die allgemeine Wellengleichung Mithilfe des Spannungstensors kann man die Kraft pro Volumen in Richtung k auf das Volumenelement dV = dx1 dx2 dx3 durch die Flächenkräfte ausdrücken: dFk = (τk1 (x1 + dx1 ) − τk1 (x1 ))dx2 dx3 + (τk2 (x2 + dx2 ) − τk2 (x2 ))dx1 dx3 + (τk3 (x3 + dx3 ) − τk3 (x3 ))dx1 dx2 3 ( ∂τkl = dV ∂xl l=1 # 2 $ 3 ( 1 ∂ ui ∂ 2 uj = dV cklij + 2 ∂x ∂xl ∂xi l ∂xj i,j,l=1 = dV 3 ( i,j,l=1 cklij ∂ 2 ui ∂xl ∂xj (39) Mit dem 2. Newtonschen Gesetz dFk = dm ük = ρdV ük , wobei ρ die Massendichte des Kristalls ist, ergibt sich schließlich die Bewegungsgleichung: 3 ( i,j,l=1 cklij ∂ 2 ui − ρük = 0. ∂xl ∂xj (40) (Die Struktur dieser Gleichung erinnert an die aus der Elektrodynamik bekannte homogene Wellengleichung, jedoch treten in dieser keine gemischten 19 Ableitungen nach dem Ort auf). Im Falle der Brillouinstreuung interessiert man sich für ebene Wellen, die durch das Medium laufen (vergleiche (14)): $ $ &u(t) = u&0 e±i(K$r−Ω(K)t) . (41) Einsetzen in die Bewegungsgleichung (40) ergibt 3 ( i,j,l=1 cklij Kl Kj ui − ρΩ2 uk = 0. (42) Da uk = δik ui folgt weiter: 3 ( % i,j,l=1 & = K&q , Mit K & cklij Kl Kj − ρΩ2 δik ui = 0. (43) |&q | = 1 und (20) ergibt sich: 3 ( % i,j,l=1 & cklij ql qj − ρV 2 δik ui = 0. (44) Setzt man nun die nach Voigt vereinfachten Moduln aus (37) in (44) ein so erhält man schließlich a11 − ρV 2 a12 a13 =0 a12 a22 − ρV 2 a23 det (45) 2 a13 a23 a33 − ρV mit a11 a22 a33 a12 a13 a23 = = = = = = (c11 − c44 )q12 + c44 (c11 − c44 )q22 + c44 (c11 − c44 )q32 + c44 (c12 + c44 )q1 q2 (c12 + c44 )q1 q3 (c12 + c44 )q2 q3 (46) Dies ist das charakteristische Polynom der Matrix A, die durch die Komponenten aij definiert wird, zum Eigenwert ρV 2 , der Eigenvektor ist der Verschiebevektor &u0 aus (41), der die Polarisation der Schallwelle angibt. Ist &u0 & so spricht man von einer Longitudinalwelle, ist &u0 senkrecht zu parallel zu K, 20 & von einer Transversalwelle, sonst von einer gemischten Welle. Da die MaK trix aus (45) symmetrisch ist, zerfällt das charakteristische Polynom immer in Linearfaktoren, die Lösungen heissen akustische Zweige“. Es gibt also im ” allgemeinen in Kristallen drei verschiedene Schallgeschwindigkeiten (jedoch sind nicht alle experimentell beobachtbar). Die Lösung des charakteristischen Polynoms ist für beliebige Kristallorientierungen recht schwierig. Benedek und Fritsch [4] berechneten die Schallgeschwindigkeiten für eine Anordnung, in der die Beobachtungsebene (die Ebene, die von Laser-KristallDetektor aufgespannt wird) und die [11̄0]-Ebene des Kristalls zusammenfallen. ϕ ist dabei der Winkel zwischen [001]-Richtung und der Wellenvektorrichtung &q (siehe Abbildung 9 und Abbildung 10). In dieser Anordnung ist eine Welle eine reine Transversalwelle (T ), eine hauptsächlich longitudinal polarisiert (L) und eine gemischte Polarisation (M ). Der Vektor &q ist in dieser Anordnung gegeben durch # $ sin ϕ sin ϕ √ , cos ϕ . &q = √ , (47) 2 2 Die Schallgeschwindigkeiten sind 2ρVT2 (ϕ) = c11 − c12 + B cos2 (ϕ) 7 4ρVL2 (ϕ) = A − B cos2 (ϕ) + C + B(D cos2 (ϕ) − E cos4 (ϕ)) 7 4ρVM2 (ϕ) = A − B cos2 (ϕ) − C + B(D cos2 (ϕ) − E cos4 (ϕ)) (48) Die Faktoren A bis E setzen sich folgendermaßen aus den Moduln zusammen: A B C D E = = = = = 4c44 + c12 + c11 2c44 + c12 − c11 (c11 + c12 )2 8c44 + 14c12 + 6c11 6c44 + 15c12 + 9c11 (49) In Flüssigkeiten können sich nur Longitudinalwellen mit ρV 2 = c11 = κS (50) ausbreiten. Dabei ist κS der adiabatische Kompressionsmodul. Wegen der Isotropie von Flüssigkeiten ist im Gegensatz zum Kristall keine Richtung ausgezeichnet. 21 Abbildung 9: Die Beobachtungsebene des Kristalls im Experiment Abbildung 10: Draufsicht auf die Beobachtungsebene des Kristalls im Experiment 22 4 Aufbau Abbildung 11: Versuchsaufbau (schematisch) Der schematische Aufbau ist in Abbildung 11 dargestellt. Der Laser (λ0 = 543, 5 nm) wird mithilfe des Spiegels S1 auf die erste optische Bank OB1 gelenkt. Mit S1 kann man den Laserstrahl bequem parallel zu OB1 ausrichten. Die Linse L1 (f = 30 cm) ist auf die Streuzelle fokussiert. Blende B1 hat im Experiment keine weitere Bedeutung, sie dient beim Justieren des Aufbaus der Kontrolle der Parallelität des Strahls zu OB1. Der Winkel Θ zwischen OB1 und der Optischen Bank 2 OB2 beträgt 90◦ . Blende 2 (B2, ∅ ≈ 1mm) hat die Funktion, unerwünschtes Streulicht aus der Streuzelle abzuhalten. Linse 2 (L2, f = 20 cm) ist auf die Streuzelle fokussiert, um das Streulicht parallel zu OB2 auszurichten. Die Streuzelle ist quaderförmig und hat auf jeder Seite bis auf die Grundseite ein kreisförmiges Fenster. Der Kristall befindet sich drehbar in der Streuzelle, der Winkel ϕ ist über einen Drehregler an der Streuzelle einstellbar. Die Streuzelle ist mit einer Immersionsflüssigkeit (Brombenzol, n = 1, 566 gefüllt, die fast den gleichen Brechungsindex besitzt wie der zu untersuchende Kristall (KBr, n = 1, 564). Dadurch werden Reflexionen an der Kristalloberfläche auf ein Minimum reduziert. Ausserdem ist dadurch eine Änderung des Aufbaus beim Wechsel des Streumediums (Flüssigkeit zu Kristall) unnötig: zur Messung der Brillouinlinien in der 23 Abbildung 12: Photo des Versuchsaufbaus Flüssigkeit dreht man lediglich den Kristall aus dem Strahlengang. Das Streulicht gelangt aus der Streuzelle über das Fabry-Perot-Interferometer (FPI) zu Linse L3 (f = 12 cm). Diese fokussiert das Streulicht aus dem FPI auf die Blende im Photomultiplier (PM) (∅ ≈ 0, 5 mm), der das Streulicht in messbare Spannungspulse umwandelt. Der PM wird gekühlt, um die Dunkelpulsrate zu senken, diese würde im ungekühlten Zustand das Brillouinsignal überdecken. Die Spannungspulse des PM werden über einen Verstärker (Verstärkungsfaktor 350, Schalter oben“) zum Diskriminator und Rateme” ter geleitet. Der Diskriminator unterdrückt ( diskriminiert“) Spannungen, ” die unter einer einstellbaren Grenzspannung liegen. Nur Pulse, deren Amplitude über dieser Grenzspannung liegen, werden in einen Normimpuls umgewandelt und weiterverarbeitet. Das Ratemeter zählt“ die weitergeleiteten ” Signale in einem einstellbaren Zeitintervall und gibt eine Spannung proportional zu dieser Zählrate aus. Diese Spannung wird über den Ausgang des Ratemeters in die Datenerfassungskarte im PC geführt. Über den PC wird eine Sägezahnspannung (Periodendauer T " 2 s, Offset und Amplitude zwischen 0V - 10V einstellbar) an einen Verstärker gegeben, der diese um den Faktor 100 verstärkt. Die Beschränkung der Frequenz der Sägezahnspannung nach oben wird durch den Verstärker gegeben: für T < 2 s und grossen Spannungsdifferenzen zwischen den Maximalspannungen der Sägezahnspannung ist die Verstärkung nicht mehr linear. Die verstärkte Sägezahnspannung wird auf ein piezoelektrisches Element im 24 FPI geleitet. Dieses ändert deshalb - je nach angelegter Spannung - den Abstand der planparallelen Platten und lässt Streulicht einer bestimmten Frequenz in Abhängigkeit des Plattenabstands passieren. Das FPI wirkt also wie ein Frequenzfilter, dessen Durchlässigkeitsbereich mit der Sägezahnspannung variiert werden kann. Das FPI wird auf eine konstante Temperatur geheizt, um Temperaturschwankungen zu vermeiden, die eine Änderung des Plattenabstandes bewirken können. Während der Messung der Brillouinstreuung darf wegen der geringen Zählraten keine Streustrahlung ausser der aus der Streuzelle in den PM gelangen, deswegen muss der Aufbau mit einem lichtundurchlässigen schwarzen Tuch abgedeckt werden. 25 5 5.1 Gerätebeschreibungen Der Laser Abbildung 13: Photo des Lasers Um Brillouin-Streuung zu beobachten benötigt man eine monochromatische Lichtquelle. Dies wird mit einem Laser erreicht. Der folgende Abschnitt gibt einen Einblick in die Funktionsweise eines Lasers. Näheres findet sich in [6]. Wir betrachten ein 2-Niveau-System mit 2 Energieniveaus E1 < E2 . E1 sei der Grundzustand, E2 der angeregte Zustand. Die Besetzung der beiden Zustände ist gegeben durch die Boltzmann-Verteilung # $ N1 E2 − E1 ∝ exp − N2 kB T mit T > 0 und N = N1 + N2 = const. Ein Teil der Atome befindet sich also immer im angeregten Zustand. Ohne jede äußere Beeinflussung, das heisst ohne jede Strahlungsfelder kehren diese angeregten Atome in den Grundzustand zurück, wobei sie ein Photon der Energie hν = E2 − E1 emittieren. Die Emissionsrichtung und Polarisation des Photons ist dabei rein zufällig. Diesen Vorgang nennt man spontane Emission. Befindet sich ein Atom im Grundzustand, so kann es in einem Strahlungsfeld ein Photon der Energie hν = E2 − E1 absorbieren und dabei in den angeregten Zustand gelangen. Dieser Prozess heisst induzierte Absorption. Befindet sich ein Atom im angeregten Zustand, so kann es im äußeren Strahlungsfeld unter Emission eines Photons der Energie hν = E2 − E1 in den 26 Grundzustand übergehen. Diesen Vorgang nennt man induzierte Emission. Im Gegensatz zur spontanen Emission ist die stimulierte Emission ein kohärenter Prozess, das heisst eine Funktion des vorhandenen Strahlungsfeldes. Im thermischen Gleichgewicht ist die Besetzung der beiden Zustände durch die Boltzmannverteilung (s.o.) gegeben. Beim Laser wird durch eine zusätzliche Energiequelle, die auf das Zwei-Niveausystem wirkt, die Besetzung des angeregten Zusatndes erhöht; ist dies erreicht, spricht man von Besetzungsinversion, den Vorgang dieser Erhöhung nennt man Pumpen“. ” Die spontane Emission hat keine feste Beziehung zur einfallenden Strahlung, sie überlagert sich mit der induzierten Emission als inkohärentes Rauschen. Beim Laser muss dieses Rauschen unterdrückt werden, mit anderen Worten: man muss dafür sorgen, dass die induzierte Emission die spontane Emission überwiegt. Dies erreicht man durch optische Resonatoren, etwa zwei planparallele Spiegel, zwischen die das lichtaktive Medium gebracht wird (zur genauen Wirkweise der Resonatoren siehe auch den Abschnitt zum FabryPerot-Interferometer). Durch eine geeignete Wahl des Abstandes der Spiegel erreicht man, dass sich der Anteil der spontanen Emission durch destruktive Interferenz auslöscht, und nur die gewünschte Richtung konstruktiv interferiert, das Strahlungsfeld bildet dann in dieser Richtung eine stehende Welle und kann auf diese Weise den Anteil der stimulierten Emission auf ein Maximum bringen. Beim Laser ist ein Spiegel teildurchlässig, so wird ein Teil des kohärenten Lichts ausgekoppelt. Der im Versuch verwendete Laser ist das Modell 05 LGP 193 von Melles Griot. Er hat eine Wellenlänge von λ0 = 543, 5 nm. Der Laser emittiert polarisiertes Licht, die Polarisationebene ist senkrecht zur Beobachtungsebene, da bei dieser Polarisierung die Brillouinstreuung die größte Intensität hat. 5.2 Das Fabry-Perot-Interferometer Ein Fabry-Perot-Interferometer funktioniert nach dem Prinzip der Vielstrahlinterferenz. Es besteht aus zwei planparallelen verspiegelten Glasplatten, zwischen denen der einfallende Lichtstrahl reflektiert wird. Der folgende Abschnitt soll einen Einblick in die Wirkungsweise des FPI geben [5]. Eine ebene Welle E(x, t) = Aei(kx−ωt) falle unter dem Winkel α auf eine planparallele durchsichtige Platte (Breite d) mit zwei teilweise reflektierenden Grenzflächen (Brechungsindex in der Platte: n > 1, und n = 1 ausserhalb der Platte). Die Welle wird an jeder der beiden Grenzflächen in zwei Teilbündel aufgespalten. Bezeichnet R den 27 Abbildung 14: Photo des FPI (links) und des Sägezahnverstärkers (rechts) Reflexionskoeffizient, so besitzt der reflektierte Teil die Amplitude √ R|A0 |, die transmittierte Amplitude beträgt √ 1 − R|A0 | (unter Vernachlässigung von Absorption). Der erste transmittierte Strahl Abbildung 15: Strahlengang im FPI 28 (keine Reflexion) hat die Amplitude √ |A1 | = ( 1 − R)2 = (1 − R)|A0 |, der zweite transmittierte wurde zweimal reflektiert, hat also die Amplitude √ √ √ |A2 | = 1 − R)( R)2 1 − R|A0 | = (1 − R)R|A0 |. Allgemein gilt für den m-ten transmittierten Strahl: |Am | = R|Am−1 | = (1 − R)Rm−1 |A0 | für m ≥ 2 (vergleiche Abbildung 15). Zwei benachbarte Teilstrahlen haben den optischen Wegunterschied ∆s = 7 2nd − 2d tan β sin α = 2nd cos β = 2d n2 − sin2 α, cos β da nach dem Snellius’schen Brechungsgesetz sin α = n sin β gilt. Hieraus berechnet sich die Phasendifferenz zu 2π∆s . λ δ= Die Gesamtamplitude der transmittierten Welle ergibt sich durch phasenrichtiges Aufsummieren aller transmittierten Teilwellen: AT = ∞ ( Am ei(m−1)δ . m=1 Da |Am | = (1 − R)Rm−1 |A0 | ergibt sich AT = ∞ ( m=1 Rm−1 (1 − R)|A0 |ei(m−1)δ . Diese Reihe stellt eine geometrische Reihe mit dem Grenzwert AT = |A0 |(1 − R) 1 − Reiδ dar. Die transmittierte Intensität ergibt sich damit zu IT = |AT |2 = I0 (1 − R)2 1 + R2 − 2R cos δ 29 Abbildung 16: Relative transmittierte Intensität eines FPI in Abhängigkeit des Gangunterschieds δ für verschiedenen Werte von F mit I0 = |A0 |2 . Mit 1 − cos x = 2 sin2 x2 ergibt sich schliesslich für die transmittierte Intensität: I0 IT = 1 + F sin2 2δ (Airyfunktion, siehe Abbildung 16) mit F = 4R (1 − R)2 Die Airyfunktion hat ihre Maxima für δ = m2π, m ∈ N (maximale Transmission) und ihre Minima bei δ = (2m + 12 )π, m ∈ N (minimale Transmission). Als freien Spektralbereich δϑ des FPI definiert man den Frequenzbstand, den zwei aufeinanderfolgende Maxima bei festem Plattenabstand d und Einfallswinkel α besitzen. Für die zwei verschiedenen Wellenlängen muss wegen der Maximabedingung gelten: δ1 − δ2 = Mit ϑ = c λ 2π∆s 2π∆s − = 2(m + 1)π − 2mπ = 2π. λ1 λ2 ergibt sich δϑ = ϑ1 − ϑ2 = c c = 7 . ∆s 2d n2 − sin2 α 30 Im Experiment ist der Einfallswinkel α = 0◦ , der freie Spektralbereich beträgt in diesem Fall c δϑ = . 2nd Die Halbwertsbreite der Maxima ergibt sich zu 1−R + = 4 arcsin( √ ), 2 R was für 1 − R # R, d.h. F , 1 in +≈ 2(1 − R) 4 √ =√ R F übergeht. In Frequenzeinheiten beträgt die Halbwertsbreite (da dem freien Spektralbereich δϑ eine Phasendifferenz δ = 2π entspricht) ∆ϑ = + 2δϑ δϑ = √ . 2π π F Das Verhältnis F' = δϑ ∆ϑ heisst Finesse. Für F , 1 ist √ 2π π R π√ F = = = F. + 1−R 2 ' Die Spitze einer Airyfunktion kann man in guter Näherung mit einer Lorentzkurve annähern (d.h. ersetze sin2 ( 2δ ) durch ( 2δ )2 , siehe Abbildung 17). Eine Spitze der Airyfunktion bei δ = δ0 hat dann die Form IT,Lorentz = I0 . 0 2 1 + F ( δ−δ ) 2 Im Experiment fällt das Streulicht unter α = 0◦ ein, der Plattenabstand des FPI wird durch ein mit einem Sägezahn angesteuertes piezoelektrisches Element verändert. Für die Phase gilt dann δ= 2π∆s 2πnd = ∝ d ∝ UP iezo λ λ falls sich der Plattenabstand d proportional zur angelegten Spannung UP iezo ändert. 31 Abbildung 17: Lorentznäherung (rot) für die Airyfunktion (blau) im Bereich einer Periode der Airyfunktion (F=50) Das im Experiment verwendete FPI ist das Modell 410-04 von SpectraPhysics. Der ideale Wellenlängenbereich für dieses FPI ist 550 nm-650 nm. Jedoch ist die erreichbare Finesse F ' , die (ohne Berücksichtigung der Frequenzbreite des Laserstrahls) nur vom Reflexionskoeffizienten R (s.o.) abhängt, auch für die verwendete Wellenlänge λ0 = 543, 5 nm noch sehr gut. Im Idealfall beträgt die Finesse des FPI laut Datenblatt F ' ≈ 50. Der Brechungsindex im FPI ist n = 1 (Luft) und der freie Spektralbereich des FPI beträgt (Datenblatt) δϑ = 30 GHz. 5.3 Der Photomultiplier Wegen der kleinen Zählrate wird nicht ein der Lichtintensität proportionales Signal gemessen, sondern es werden die einzelnen Photonen gezählt. Dies erreicht man mit einem Photomultiplier. Das im Experiment verwendete Gerät ist das Modell 9658B von EMI. Er hat laut Datenblatt im verwendeten Frequenzbereich eine Quantenausbeute von etwa 12%. Ein Photomultiplier funktioniert nach folgendem Prinzip (vergleiche Abbildung 19): Jedesmal wenn ein Photon auf die Kathode des PM trifft und dabei ein Elektron durch Stoß aus der Kathode herausschlägt, wird dieses 32 Abbildung 18: Photo des Photomultipliers Abbildung 19: Arbeitsprinzip des Photomultipliers wegen der hohen Potentialdifferenz zur ersten Dynode hin beschleunigt, wo es weitere Elektronen herausschlägt. So entsteht (abhängig von der an der Kathode angelegten Spannung und der Dynodenanzahl) an der Anode durch die Sekundärelektronenvervielfachung ein messbarer Spannungspuls der Breite von etwa 10ns-20ns. Der verwendete Photomultiplier hat 11 Dynoden, die Betriebsspannung beträgt 1,2 kV. Um die Dunkelpulsrate des Photomultipliers zu senken wird der Photomultiplier mit Peltierelementen gekühlt, deren Wärme durch Wasserkühlung abgeführt wird. 5.4 Ratemeter und Diskriminator Die vom Photomultiplier registrierten Impulse werden über einen Verstärker (Verstärkungsfaktor 350) auf das Ratemeter und Diskriminator weitergegeben. Die Schwellspannung, das heisst, die Spannungsamplitude, die ein Signal aus dem Photomultiplier haben muss, um weiterverarbeitet zu werden, 33 Abbildung 20: Photo des Diskriminators und Ratemeters lässt sich am Ratemeter zwischen 0 und 500 mV einstellen. Auf diese Weise werden Störpulse, die nicht aus der PM-Kathode kommen, unterdrückt, solange sie eine gewisse Höhe nicht überschreiten. Die weitergeleiteten Signale werden in Norm-Rechteckpulse (unabhängig von der Höhe des Primärimpulses, solange sie nur die Diskriminatorschwelle übersteigt) umgewandelt. Diese Rechteckpulse werden für ein am Ratemeter einstellbares Zeitintervall gezählt (bei niedrigen Zählraten muss dieses Intervall größer gewählt werden) und eine der so ermittelten Rate proportionale Spannung am Ausgang des Ratemeters ausgegeben. An der Vorderseite des Ratemeters befindet sich ein analoges Anzeigeinstrument, an dem man die momentane Zählrate ablesen kann. Der Zählratenbereich lässt sich an den Range-Knöpfen einstellen, die Integrationszeit an den %-Error-Knöpfen. Abbildung 21 fasst den Weg der Signalverarbeitung von Photomultiplier zu PC schematisch zusammen. Abbildung 21: Die Signalverarbeitung der Messelektronik 34 5.5 Datenerfassung und Ansteuerung der FPI-Spannung Teil dieser Zulassungsarbeit war auch die Programmierung eines Programms mit Labview, das die Datenerfassung über den PC und die Ansteuerung des piezoelektrischen Elements des FPI übernimmt. Die Funktionsweise des Programms namens Brillouin.vi soll nun vorgestellt werden. Im betrachteten Ausschnitt des Programms (Abbildung 22) sind die 5 Hauptteile des Messabschnitts des Programms mit schwarzen Rechtecken umlegt. Im linken Kasten, der sich ausserhalb der Meßschleife befindet, werden die Parameter der Sägezahnspannung (Periodendauer T, Startspannung U1 , Endspannung U2 , Periodendauer T und die Zeit zwischen zwei Sägezahnsignalen) eingegeben. Diese Werte kann man nur vor dem Programmstart ändern, da eine direkte Änderung die Messung verfälschen würde (siehe Messprinzip weiter unten). Zudem wird hier die Anzahl der zu generierenden Sägezahnspannungen eingegeben. Ein Sägezahnsignal besteht aus 1000 einzelnen Werten unabhängig von den eingestellten Spannungen oder der Periodendauer. Die Parameter der Sägezahnspannung werden an den Sägezahngenerator übergeben, der das Signal entsprechend der Eingaben bereitstellt. Dieses Signal wird an die Signalausgabe weitergeleitet. Da die Datenerfassung zeitgleich mit der Signalausgabe stattfinden muss, bestimmt der Sägezahngenerator sowohl das Timing der Signalausgabe als auch das der Datenerfassung. Im Kasten Datenerfassung wird sowohl die am FPI anliegende Spannung als auch die Spannung am Ausgang des Ratemeters gemessen (die Spannung am FPI wird gemessen, da man dadurch unabhängig von der eventuell nicht völlig linearen Verstärkung der Sägezahnspannung ist). Die beiden gemessenen Signale werden aufgespalten. Das Ratemetersignal (1000 Werte) wird in ein Schieberegister (oranges Kästchen mit Pfeil nach oben, rechts im Datenerfassungskasten) gegeben. Bei der nächsten Messung steht diese Wertetabelle wieder zur Verfügung (oranges Kästchen mit Pfeil nach unten, links am Kasten Datenerfassung). Die neu gemessenen Werte werden zu den vorigen hinzuaddiert (im Kasten mit False, der Fall True“ ist der 1. Durchlauf der ” Meßschleife, in dem nichts zu den Messwerten des Ratemeters addiert wird.) Darum darf die Sägezahnspannung während einer Messung nicht verändert werden. Die gemessene Sägezahnspannung wird nicht gemittelt sondern jeweils die aktuelle Messung verwendet. Signalerzeugung und Erfassung befinden sich in einer For-Schleife, die Anzahl der Durchläufe wird im Kasten Parameter (s.o.) eingegeben. Die gemessenen Werte werden nach jedem Durchlauf in einem x-y-Diagramm dargestellt (siehe Kasten, Abszisse: gemessene Sägezahnspannung, Ordinate: summierte Ratemeterspannung). Ein eventuelles Weglaufen“ des FPI kann man dort direkt beobachten: die Kurve ” verschmiert“. ” 35 Abbildung 22: Der Ausschnitt der Datenerfassung und Signalgeneration des Programms im Blockschaltbild 36 Nach Ablauf der eingestellten Messdurchläufe werden die im x-y-Diagramm angezeigten Wertepaare in die Speicherroutine geschickt. Die Daten werden als 2-spaltige ASCII-Datei gespeichert (1. Spalte: gemessene Sägezahnspannung, 2. Spalte: Summe der gemessenen Rateneterspannungen). Auf Abbil- Abbildung 23: Das Frontpanel des Messprogramms dung 23 sieht man die Bedienfront des Messprogramms. Links oben werden die Eingaben vorgenommen. Der Knopf Speichern sollte natürlich bei jeder Messung eingeschalten sein. Ist er während des zweitletzten Meßschleifendurchlaufs (siehe Anzeige Durchlauf 1) ausgeschalten, werden die Daten nicht gespeichert, da dann vor dem letzten Durchlauf der Befehl nicht speichern“ ” aktiv ist! Mit dem Knopf Normieren kann man die gemessenen RatemeterWerte auf das Intervall [0,1] skalieren. Dies erleichtert die Startwerte der Parameter des Kurvenfits. Bei der Normierung geht keine relevante Information verloren, da man aus den Messungen lediglich die x-Werte (das sind die FPI-Spannungen) benötigt. An der Form“ des gemessenen Signals wird ” durch das Normieren nichts verändert, es entspricht lediglich einer Verschiebung des Offsets (d.h. des kleinsten gemessenen y-Wertes) auf Null und einer 37 anschliessenden Streckung der y-Achse, so dass der maximale y-Wert den Wert Eins hat. Falls man zuwenige Durchläufe im Feld 1 Sägezahn eingegeben hat und gerne einige weitere Durchläufe messen möchte, kann man mit dem WeitermessenKnopf die Abbruchbedingung aus dem Feld 1 Sägezahn ausschalten. Auch dies muss spätestens im zweitletzten eingestellten Durchlauf geschehen. Die Messung kann man in diesem Fall (oder falls man zuviele Durchläufe eingestellt hat und vorzeitig die Messung abbrechen will) mit dem Knopf Stopp anhalten. Es wird dann noch ein weiterer Durchlauf gemessen und anschliessend das Programm beendet. Die Eingabe Sägezahndauer bestimmt die Periodendauer eines Sägezahnsignals in Sekunden, U1 ist der Startwert des Signals, U2 der Endwert (der Verstärker des Sägezahnssignals muss dabei auf EXT für externe Ansteuerung gestellt sein). Bei zu wartende Zeit gibt man die Zeit zwischen 2 Sägezahnsignalen ein. In dieser Zeit wird der Verstärker durch das Programm für den nächsten Durchlauf auf U1 angesteuert, um eine möglichst hohe Linearität der Verstärkung des Signals zu erreichen. Der Verstärker benötigt umso mehr Zeit, je größer die Differenz U2 − U1 ist. Im Feld Messzeit wird die errechnete benötigte Messzeit angezeigt, sie setzt sich aus “1 Durchläufe“ × ( Sägezahndauer“+“zu wartende Zeit“) zusammen. Im Anzeigefeld dt wird ” die Zeitschrittlänge des Sägezahnsignals angezeigt. Dieser Wert sollte nicht mehr als etwa den Faktor 50 von der Integrationszeit des Ratemeters abweichen. Rechts oben wird die ideale (errechnete) Sägezahnspannung angezeigt, links unten befindet sich ein y-t-Diagramm der Einzelmessungen (oben: FPI-Spannung um den Faktor 100 geschwächt, unten: Signal des Ratemeters jeweils gegen die Zeit aufgetragen) und rechts unten ist das x-y-Diagramm (Summe der Ratemetersignale gegen die FPI-Spannung), das die Daten anzeigt, die nach der Messung gespeichert werden. 38 6 Justierung Diese Justieranleitung geht von einem vollständig abgebauten Aufbau aus. Der Aufbau sämtlicher Komponenten dauert, falls man geübt ist, etwa eine halbe Stunde, sollte jedoch auch ohne Übung innerhalb einer Stunde zu erledigen sein. Wichtig ist eine saubere Ausrichtung sämtlicher Komponenten, das bedeutet, wobei es besonders auf die Positionierung der Linsen und des FPI ankommt. Eine einmal justierte Komponente sollte später nicht mehr verändert werden, dies führt im allgemeinen zu einer vollständigen Neujustierung. Abbildung 24: Versuchsaufbau (schematisch) zur Justierhilfe • Der PM ist auszuschalten. Er bleibt während der gesamten Justage ausgeschalten, da er, falls der Laserstrahl direkt auf ihn treffen würde, zerstört werden könnte. Man öffnet die linke obere Schraube des Shutters am PM, um B3 sehen zu können. Das FPI muss mit dem Verstärker verbunden (interne Ansteuerung, der Verstärker selbst kann ausgeschalten bleiben) und an die Heizung angeschlossen sein (die Heizung ist notwendig, um nicht später lange warten zu müssen, bis das FPI auf seine Endtemperatur geheizt ist). 39 • Zuerst muss der Strahl mithilfe S1 parallel zu OB1 justiert werden. Dazu stellt man S1 grob auf 45◦ ein. Die genaue Stellung erreicht man durch Drehen an den 3 hinteren Schrauben (wobei es genügt und empfehlenswert ist, die zwei Schrauben zu verwenden, die den Strahl nur nach links/rechts bzw. oben/unten lenken; die dritte Schraube lenkt den Strahl diagonal in diesen Richtungen ab und erlaubt zusammen mit den beiden anderen eine Parallelverschiebung zur Achse Laser-S1). Die Parallelität überprüft man, indem man B1 in fast völlig geschlossenem Zustand entlang OB1 verschiebt, Parallelität ist erreicht, wenn sich die Position des Strahls auf B1 beim Vor- und Zurückfahren nicht ändert. • Anschliessend markiert man (z.B. mit einem Bleistift) die Auftreffposition des Laserstrahls auf der schwarzen Lichtschutzabdeckung bei X (siehe Abbildung 24). Jetzt bringt man L1 (Brennweite f1 = 30 cm) auf OB1 an. Dabei ist zu beachten, dass beim Experiment der optische Lichtweg in der Streuzelle wegen des höheren Brechungsindex größer ist als der in Luft. Man sollte den Abstand L1 - Mitte der Streuzelle also etwa zu 31,5 cm wählen, da die Streuzelle in dieser Richtung etwa 6 cm lang ist und der Brechungsindex in der Zelle n ≈ 1, 5 ist. Die Länge des Strahls in der Streuzelle bleibt im Experiment nicht konstant, das heisst es gibt hier keine genaue“ Stellung für die Linsen L1 und L2. ” Die Position des Laserstrahls (durch den Bleistift bei X markiert) sollte sich beim Einsetzen von L1 nicht ändern. B1 setzt man auf OB1 nahe an die Streuzelle, jedoch nicht so nahe, dass man B2 (s.u.) nicht mehr ideal nahe an die Streuzelle setzen kann. • Nun bringt man anstelle der Streuzelle einen Spiegel S2 in den Strahlengang. Man setzt B2 auf OB2 und stellt den Laser mithilfe S2 parallel zu OB2 ein, und zwar so, dass er B3 trifft (es kann sein, dass der Laserstrahl minimal zu hoch/tief ist, links/rechts kann man B3 durch die entsprechenden Mikrometerschrauben am Wagen von S2 immer treffen). Wichtig ist, dass die Höhe des Laserstrahls über OB2 konstant ist, der Laserstrahl also nicht mithilfe der Justierschrauben an S2 zentral auf B3 gelenkt wird (falls die Höhe nicht exakt stimmt) da man unter genau 90◦ messen will (siehe Definition von ϕ). Ist der Strahl auch parallel zu OB2, setzt man B1 so nahe wie möglich an die Streuzelle, das heisst den Anfang von OB2. Anhand des Schattenwurfs auf der PM-Oberfläche kann man sicherstellen, dass B2 zentral durchlaufen wird. • Nun setzt man das FPI auf OB2. Dabei muss man allerdings beden40 ken, dass später noch L2 und L3 auf OB2 gestellt werden müssen, das heisst, man muss entsprechend Platz vor und hinter dem FPI auf OB2 freilassen. Das FPI muss von vorne zentral vom Laserstrahl getroffen werden (Überprüfung z.B. mit einem weissen Papiertaschentuch oder einem Blatt Papier). Man bringt ein weisses Blatt Papier vor der PMBlende an und öffnet B2 weit. Jetzt muss man so lange an den beiden Justierschrauben des FPI drehen bis das erhaltene Signal konzentrischkreissymmetrisch ist (Kontrolle auf Blatt vor PM, die Symmetrie des Signals ist entscheidend; nicht, dass man das Signal durch Drehen an den verschiedenen Justierschrauben auf B3 zwingt“. Eine gute Start” position der beiden FPI-Justierschrauben ist, wenn die beiden Platten, die durch die Justierschrauben verkippt werden, etwa parallel sind). Dabei sollte man auch die Hochspannung am FPI variieren (der Verstärker muss dafür auf INT für interne Ansteuerung gestellt werden) und beobachten, wie sich das Signal auf dem Blatt vor B3 ändert. • Nun setzt man L2 (f2 = 20 cm, Abstand zur Streuzelle etwa 21 cm) zwischen B2 und FPI. Man justiert L2 so, dass das erhaltene Signal auf dem Blatt vor B3 wieder völlig symmetrisch ist. Hierbei ist es hilfreich, B2 fast völlig zu schliessen. Durch Variation der FPI-Spannung kann man einen Interferenzring gut auf dem Papier erkennen. Dieser sollte von dem Laserstrahl zentrisch durchlaufen werden. Dazu muss man unter Umständen auch noch etwas an den FPI-Justierschrauben nachdrehen. • Als letztes setzt man L3 (f3 = 12 cm) 12 cm vor B3 auf OB2. Man entfernt das Blatt vor B3 und zentriert mithilfe von L3 das Signal auf B3, das Zentrum des Signals sollte bei ordentlicher Justierung nicht weiter als etwa 1 mm von B3 entfernt liegen. Beim Zentrieren auf B3 mit L3 ändert sich nur der Auftreffort des Signals, nicht seine Form. Bei Veränderung der FPI-Spannung muss jetzt das Ringsystem (man erkennt nun einige scharfe Ringe) konzentrisch zu B3 sein, die Ringe wandern“ bei Veränderung der FPI-Spannung in B3 hinein. Jetzt ” kann man den Shutter des PM wieder anschrauben. Vor der Eichmessung muss man starke Filter zwischen Laser und S1 stellen (höchster Zählbereich am Ratemeter einstellen), damit der PM keinen Schaden erleidet. Nach der Eichmessung kann man S2 durch die Streuzelle ersetzen. 41 7 Messungen, Auswertung, Ergebnisse 7.1 Eichung Um das FPI zu eichen habe ich den Bereich 0V bis 900V 15 mal bei einer Sägezahndauer von 5s durchfahren. Dabei ist der Laser mit den am Versuch ausliegenden Filtern in der Intensität zu schwächen! Als Zählratenbereich wählte ich nach entsprechender Dämpfung am Ratemeter den Bereich 1M bei einer Zeitkonstante von τ = 0, 01s. Um die Peaks zu fitten, muss man beachten, dass die gemessene Funktion nicht eine Airyfunktion (bzw. Lorentzfunktion) ist, sondern die Laserlinienform (gaußförmig) auch berücksichtigt werden muss. Man muss diese beiden Kurven (Gaußkurve und Lorentzkurve) falten. Die Faltung einer Gaußkurve mit einer Lorentzkurve heisst Voigtkurve. Diese wurde einzeln an die Peaks der Messung gefittet und geben die Spitzen sehr gut wieder (siehe Abbildung 25). Es wurde hier (und bei den folgenden Fits der direkt gemessenen Werte) keine Gewichtung der Fehler der einzelnen Messwerte vorgenommen, da das Ratemeter nicht direkt die Zählrate ausgibt, sondern eine Spannung, die (abhängig vom verwendeten Zählratenbereich) proportional zu dieser Zählrate ist. Es fehlt also die Information absolute Counts“ im verwendeten Zeitkonstantenbereich, um einen ” sinnvollen statistischen Fehler zu erhalten. Abbildung 25: Eichmessung für das FPI mir dem direkten Laserlicht Die Eichmessung ergab, dass die Spannungsdifferenz zweier benachbarter 42 Peak-1 U [100V] σU [100V] ∆U [100V] σ∆U [100V] 1 1,50477 0,00032 2 3,65435 0,00035 2,14958 0,00047 3 5,77868 0,00037 2,12433 0,00051 4 7,86973 0,00026 2,09105 0,00045 Tabelle 1: Ergebisse der Eichmessung Peaks mit steigender Peaknummer abnahm (siehe Tabelle 1). Die Spannungdifferenz zwischen Peak 1 und Peak 2 war um 2,8% größer als die Differenz zwischen den Peaks 3 und 4. Deshalb habe ich keine Ausgleichsgerade mit den gemessenen Werten erstellt, sondern die 8 mittlere Spannung Ū , die einem freien Spektralbereich entspricht über Ū = 13 3i=1 ∆Ui berechnet, wobei ∆Ui die Spannungsdifferenz zwischen den Peaks i und i + 1 ist. Als Unsicherheit habe ich die Streuung 9 8 der Einzelspannungsdifferenzen um den Mittelwert verwendet: σŪ = 12 3i=1 (∆Ui − Ū )2 . Bei einem freien Spektralbereich von δϑ = 30 GHz entsprach dabei 1V = (14, 1 ± 0, 2) GHz. 43 7.2 Brombenzol Nach der Eichmessung ersetzt man den Spiegel mit der Streuzelle, dreht den Kristall auf ϕ = 45◦ und bewegt ihn mit den Mikrometerschrauben aus dem Laserstrahl, so dass sich das Brombenzol im Strahlengang befindet. Durch Schliessen von B2 auf einen Durchmesser von d # 1mm erreicht man, dass sich die Minima zwischen den Brillouinpeaks und dem Rayleighpeak absenken. Ich habe fünf Brombenzolpeaks im Bereich 0V bis 1000 V der FPI-Spannung gemessen. Die Einstellung der Parameter betrug bei jeder Messung: Zählratenbereich 1k, Zeitkonstante τ = 0, 1s, Periodendauer der Sägezahnspannung T = 30s. Die Anzahl der Scans wurde mit 10 gewählt. Die gemessenen Spektren stellen eine Überlagerung von drei Voigtfunktionen dar. Diese lassen sich mit Origin nur sehr schwer fitten. Ich habe deshalb als Fitfunktion eine Summe von drei Funktionen der Form Pseudovoigt“ aus ” Origin programmiert, sie ist nicht die Faltung von Lorentz- und Gaußfunktion, sondern ein Mittelwert der beiden. Dabei habe ich die Amplituden von Spitze 1 und Spitze 3 als gleichen Parameter verwendet. Diese Funktion gibt die Daten der Messungen sehr gut wieder (siehe Abb. 26). Die Gleichung der Pseudovoigtkurve lautet : 7 # $; 4 ln(2) 2 wL 4 ln 2 f (x) = Y0 +A m + (1 − m) √ exp − 2 (x − xc )2 . π 4(x − xc )2 + wL2 wG πwG Y0 gibt also den Offset an, A die Amplitude der Funktion, wL und wG sind die Breiten der Lorentz- bzw. Gaußfunktion, m bestimmt den Anteil von Gaußbzw. Lorentzfunktion. Der relevante Parameter für die Auswertung ist der Parameter xc , der den Spannungswert an der Position der Brilouinpeaks bzw. des Rayleighpeaks angibt. Die Peakspannungen U und die Differenzspannungen ∆U der Brillouinpeaks zum Rayleighpeak sind in Tabelle 2 dargestellt. Die aus den Fits ermittelten Spannungsdifferenzen zwischen den Brillouinpeaks und dem Rayleighpeak wurden mithilfe der Eichmessung in die Frequenzen Ω der Schallwellen berechnet. Die entsprechenden Frequenzdifferenzen sollten für Stokes- und Antistokesstreuung übereinstimmen. Abbildung 27 zeigt, dass alle ermittelten Frequenzen Ω innerhalb einer Standardabweichungen mit dem mittleren Frequenzwert Ω̄ = (4, 97 ± 0, 02) GHz übereinstimmen. Der Fehler wurde nach Gauß bestimmt und setzt sich aus der Unsicherheit der Eichung und der von Origin ermittelten Unsicherheit der Peakspannungen zusammen, wobei die Unsicherheit aus der Eichung des freien Spektralbereichs des FPI überwiegt. Somit kann bestätigt werden, dass die Frequenzverschiebung des Brillouinstreulichts gegenüber des 44 Abbildung 26: Fit eines Brombenzolsspektrums mit der Pseudovoigtkurve“ ” Messung 1 1 2 3 4 5 Peak U [100V] σU [100V] ∆U [100V] σ∆U [100V] Brillouinpeak 1 1,3558 0,0007 0,3529 0,0007 Rayleighpeak 1,7087 0,0003 Brillouinpeak 2 2,0615 0,0007 0,3528 0,0007 Brillouinpeak 1 3,1965 0,0010 0,3519 0,0011 Rayleighpeak 3,5484 0,0004 Brillouinpeak 2 3,9029 0,0011 0,3545 0,0011 Brillouinpeak 1 4,8503 0,0006 0,3525 0,0007 Rayleighpeak 5,2027 0,0004 Brillouinpeak 2 5,5521 0,0006 0,3494 0,0007 Brillouinpeak 1 6,7307 0,0008 0,3509 0,0008 Rayleighpeak 7,0817 0,0004 Brillouinpeak 2 7,4315 0,0008 0,3498 0,0009 Brillouinpeak 1 8,6195 0,0007 0,3513 0,0008 Rayleighpeak 8,9708 0,0004 Brillouinpeak 2 9,3187 0,0008 0,3479 0,0009 Tabelle 2: Ergebnisse der BrB-Messung 45 Abbildung 27: Mittelwert der experimentell bestimmten Schallfrequenzen in Brombenzol Primärlichts bei Flüssigkeiten für Stokes- und Antistokesstreuung übereinstimmen. Mit (19) und (20) erhält man aus Ω̄ für die Schallgeschwindigkeit in Brombenzol: VBrB = (1219 ± 5) ms . Der Literaturwert für die Schallgeschwindigkeit in Brombenzol ist [7]: VLit = 1170 ms . Die experimentell bestimmte Schallgeschwindigkeit ist also um 4,1 % zu groß. Mit (50) berechnet man den adiabatische Kompressionsmodul von Brombenzol, er ist in Tabelle 3 dargestellt. κS [109 mN2 ] (Experiment) κS,Lit [109 mN2 ] (Literaturwert) 2, 223 ± 0, 018 2,047 Tabelle 3: Vergleich des experimentell ermittelten adiabatischen Kompressionsmoduls von Brombenzol mit dem Lireraturwert Der Vergleich mit dem Literaturwert κS,Lit = 2, 047 · 109 mN2 zeigt, dass der experimentell ermittelte Wert um 8, 6% zu groß ist, der Literaturwert liegt innerhalb 10 Standardabweichungen. Der Grund für diese große Abweichung wird im Absatz Fehlerdiskussion“ behandelt. ” 46 7.3 KBr-Kristall Um die Tyndallstreuung zu minimieren ist bei den Kristallmessungen darauf zu achten, dass man den Laser an einer Stelle durch den Kristall gehen lässt, an der die mit bloßem Auge beobachtbaren Reflexe minimal sind. Zusätzlich kann man das FPI auf die Zentrallinie stellen und den Kristall senkrecht zum Laserstrahl verschieben, bis der Ausschlag am Ratemeter minimal wird. Jedoch muss man darauf achten, den Kristall dabei nicht ganz aus dem Strahlengang zu drehen. Durch Verschieben des Kristalls parallel zum Laserstrahl kann man den Kristall mittig zur Beobachtungsrichtung orientieren. Im Experiment waren hauptsächlich die Peaks durch Streuung an den Longitudinalwellen zu beobachten, die anderen Streupeaks waren fast immer von der Rayleighlinie verdeckt. Bei Winkeln zwischen 30◦ und 40◦ konnte man (nicht bei jeder Messung) weitere Streupeaks sehr nahe an den Flanken des Rayleighpeaks erkennen. Für einen Kurvenfit reichen diese maximal drei ermittelten Werte nicht aus. Die Ermittlung ihrer Lage wird zusätzlich erschwert, da sie eine deutlich geringere Intensität als die Longitudinalpeks aufweisen und die Peaks somit viel schwächer ausfallen (siehe dazu auch die Bilder zu den Messungen im Anhang). Die Intensität der Brillouinlinien im KBr-Kristall ist um den Faktor 10 bis 100 schwächer als in Brombenzol. Deshalb wurden alle Messungen mit KBr mit den folgenden Parametern durchgeführt: Zählratenbereich 100, Zeitkonstante τ = 1s, Sägezahndauer T = 100s. Den Shutter muss man bei den Kristallmessungen vom Ratemeter, der den Shutter steuert, trennen, da die Rayleigstreuung etwa 3000 counts verursacht und damit im Zählratenbereich 100 der Shutter geschlossen s würde. Die Anzahl der Scans betrug 20. Ich habe die Winkel ϕ im Bereich 30◦ bis 90◦ in 5◦ -Schritten für je 3 Ordnungen (das heisst für 3 verschiedene FPI-Spannungsbereiche) gemessen. Die Winkel ϕ < 30◦ waren nicht mehr zu messen, da die Frequenzverschiebung an den Grenzen bzw. ausserhalb des freien Spektralbereichs des FPI lag. Die niedrigen Zählraten der Brillouinpeaks reichen statistisch nicht aus, um das Voigtprofil zu bestimmen. Ich habe die Spannungswerte der Peaks mithilfe einer Gaußfunktion mit linearem Untergrund gefittet, als Unsicherheit des Spannungswertes verwendete ich eine Standardabweichung der entsprechenden Gaußfunktion (siehe Abbildung 28). Die Spannungsdifferenz der Brillouinlinien zum Rayleighpeak ermittelte ich hier als Hälfte der Spannungsdifferenz der beiden Brillouinpeaks. Von den mit diesen Werten errechneten Schallgeschwindigkeiten (die Rechnung verläuft völlig analog zu der bei Brombenzol) errechnete ich für jeden der gemessenen Winkel das gewichtete Mittel der drei Schallgeschwindigkeiten samt seiner Unsicherheit. Diese Werte werden in Tabelle 4 angegeben, wobei die letzten beiden Spalten (das ist die Wurzel aus Gleichung (48) samt 47 Abbildung 28: Fit der Brillouinpeaks mit einer schiefen Gaußfunktion“ ” √ Unsicherheit) die y-Werte des Fits sind, y=2 ρV . Die Schallgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Winkels ϕ werden durch (48) und (49) gegeben. Diese Kurve wurde an die experimentell ermittelten Werte gefittet (blaue Kurve). Zusätzlich wurde die exakte theoretische Kurve eingezeichnet (rote Kurve). Abbildung 29: Vergleich der experimentell bestimmten Schallgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Winkels ϕ (blau) mit dem theoretischen Verlauf (rot) Offensichtlich sind die experimentell ermittelten Schallgeschwindigkeiten systematisch zu groß, die Abweichung der experimentell ermittelten Kurve 48 ◦ ϕ[] 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 [ ms ] V 3272 3148 3010 2918 2841 2836 2867 2892 2934 2985 2992 3023 3034 σV [ ms ] 6 7 7 7 8 8 8 7 8 7 8 8 7 5 9 kg ] ms2 y [10 3,432 3,302 3,157 3,061 2,979 2,974 3,007 3,033 3,077 3,131 3,138 3,170 3,182 9 kg σy [10 ms 2] 0,007 0,008 0,008 0,007 0,008 0,008 0,008 0,008 0,009 0,007 0,008 0,008 0,008 5 Tabelle 4: Schallgeschwindigkeit im KBr-Kristall für verschiedene Winkel ϕ von der theoretischen ist aber immer kleiner als 2,5 % (bezogen auf die theoretische Kurve). Der experimentell bestimmte Kurvenverlauf selbst zeigt aber sehr genau die theoretisch vorausgesagte Abhängigkeit der Schallgeschwindigkeit im Kristall in Abhängigkeit von ϕ. Aus den Fitparametern ergibt sich für die elastischen Konstanten: c11 [1010 mN2 ] c12 [1010 mN2 ] Experimentell 3, 66 ± 0, 03 0, 4 ± 0, 3 Literaturwerte [8] 3,468 0,580 c44 [1010 mN2 ] 0, 59 ± 0, 14 0,507 Tabelle 5: Vergleich der experimentell ermittelten elastischen Module von KBr mit den Literaturwerten Aufgrund des systematischen Fehlers ist es überraschend, dass die Werte noch recht nah“ an den Literaturwerten liegen. Die relativen Unsicherheiten ” sind aber vor allem bei c12 und auch bei c44 sehr groß (siehe Tabelle 5). 49 7.4 Fehlerdiskussion Sowohl der Wert des adiabatischen Kompressionsmoduls von Brombenzol (κS = ρBrB V 2 ) als auch die errechneten Schallgeschwindigkeiten im KBrKristall sind zu hoch. Zwei erneute Eichmessungen, bei denen ich nicht den Laser direkt, sondern den Kristall im Strahlengang hatte, brachte eine noch größere Streuung der Spannungsdifferenzen der Peaks. Die so ermittelten Spannungsdifferenzen waren etwas kleiner als bei der ersten Eichmessung, hätten also zu noch höheren Schallgeschwindigkeiten geführt. Die Schallgeschwindigkeit berechnet sich in beiden Fällen (Brombenzol und KBr) als V = ∆UBrillouin δϑλ0 % &. ŪEich 2n sin Θ2 Die Fehler in den Brechungsindizes, der Laserwellenlänge und den Massendichten sind vernachlässigbar. Wäre der Einfall der Streustrahlung auf das FPI nicht unter α = 0◦ , so wäre der freie Spektralbereich größer als 30 GHz (da δϑ = √ 2 c 2 ). Die korrigierte Schallgeschwindigkeit wäre also noch 2d n −sin (α) größer. Die Ergebnisse würden aber besser mit den Literaturwerten übereinstimmen, falls der freie Spektralbereich etwas kleiner als 30 GHz wäre. Eine solche Änderung des freien Spektralbereichs wäre erreicht, falls sich der Abstand d der Spiegel des FPI von den angegebenen 5 mm vergrößert hätte. Dies wäre durch Justierung des FPI möglich ist. Eine zweite Möglichkeit wäre, dass der Streuwinkel Θ größer als 90◦ wäre. Man kann aus dem Literaturwert der Schallgeschwindigkeit in Brombenzol den Sreuwinkel Θ bestimmen, bei dem die Frequenzverschiebung des Brillouinstreulichts bei der Laserwellenlänge λ0 = 543, 5 nm den experimentell bestimmten Wert ergibt. Der Streuwinkel Θ hätte im Experiment fast 95◦ betragen müssen, dies erscheint mir nach der selbst vorgenommenen Justierung eine zu große Abweichung von den 90◦ . Ich habe die Fitfunktion 48 mit einem Offset Y0 in der Schallgeschwindigkeit und einem Offset F0 in ϕ programmiert und diese Funktion mit festgehaltenen Idealwerten der elastischen Konstanten an die arithmetischen Mittelwerte meiner gemessenen Schallgeschwindigkeiten gefittet (siehe Abbildung 30). Ich erhielt einen Offset Y0 , der einer Frequenz von 0,11 GHz entsprach. Aus dieser Frequenzverschiebung berechnete ich, dass der freie Spektralbereich 29,67 GHz betragen müsste, dies würde einer Vergrößerung des Spiegelabstandes d des FPI von ∆d = 5, 1µm entsprechen. Der Offset in ϕ bedeutet, dass der Kristall unter einem Winkelversatz von 2◦ in die Streuzelle montiert sein könnte, oder dass die (recht grobe) Winkelskala diesen Offset besitzt. 50 Abbildung 30: Fit an die arithmetischen Mittelwerte der Schallgeschwindigkeiten bei den Literaturwerten der elastischen Konstanten Falls der Versuch im Praktikum übernommen wird, kann man aus den Ergebnissen der Studenten Rückschlüsse auf den Fehler ziehen: Wird immer eine zu große Schallgeschwindigkeit bestimmt, so scheint der Fehler am FPI zu liegen, werden auch tiefere Schallgeschwindigkeiten gemessen, so ist der Fehler wohl doch im Streuwinkel Θ zu suchen. Da der Kristall erst gegen Ende Januar 2006 zur Verfügung stand, blieb mir leider keine Zeit, diesen systematischen Fehlern selbst auf den Grund zu gehen. Eine weitere Fehlerquelle ist in dem Weglaufen“ des FPI zu finden, vor allem bei längeren Messungen kann ” sich dies bemerkbar machen. Für die Praktikanten ist es empfehlenswert, die PM-Kühlung und vor allem die FPI-Heizung über Nacht an zu lassen, da es bis zu zwei Stunden dauert, bis das FPI nach Beginn des Heizvorgangs sein thermisches Gleichgewicht erreicht hat. 51 7.5 Ergebnisse und Zusammenfassung Im Experiment Brillouin-Streuung kann die Schallgeschwindigkeit in Brombenzol und einem KBr-Kristall bestimmt werden, wobei im KBr-Kristall die Abhängigkeit der Schallgeschwindigkeit von der Orientierung des Kristalls nach der Formel von Benedek und Fritsch nachgewiesen werden kann. Zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit im betreffenden Medium wird die Frequenzverschiebung des Brillouinstreulichts vom Primärlicht mithilfe eines Fabry-Perot-Interferometers bestimmt. Aus den daraus bestimmten Schallgeschwindigkeiten lassen sich die elastischen Konstanten der jeweiligen Streumedien bestimmen. Die experimentell bestimmten Schallgeschwindigkeiten sind systematisch zu groß, der Grund dafür ist wohl in einem veränderten freien Spektralbereich des FPI zu suchen. Die Ergebnisse der Messungen werden in Tabelle 6 noch einmal zusammengefasst und mit den Literaturwerten gegenübergestellt: VSchall,BrB [ ms ] κS [109 mN2 ] c11 [1010 mN2 ] c12 [1010 mN2 ] c44 [1010 mN2 ] Experimentelle Werte Literaturwerte 1219 ± 5 1170 2, 223 ± 0, 018 2,047 3, 66 ± 0, 03 3,468 0, 4 ± 0, 3 0,580 0, 59 ± 0, 14 0,507 Tabelle 6: Vergleich der experimentell ermittelten Werte mit den Literaturwerten 52 8 Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln angefertigt habe und dass alle Stellen, die dem Wortlaut oder dem Sinne nach anderen Werken entnommen sind, durch Angabe der Quellen als Entlehnung kenntlich gemacht wurden. 53 9 Anhang 9.1 Messungen und Fits Abbildung 31: Eichmessung für das FPI mit dem direkten Laserlicht Abbildung 32: Brombenzol, 1. Messung 54 Abbildung 33: Brombenzol, 2. Messung Abbildung 34: Brombenzol, 3. Messung 55 Abbildung 35: Brombenzol, 4. Messung Abbildung 36: Brombenzol, 5. Messung 56 Abbildung 37: KBr, 30◦ , 1. Messung Abbildung 38: KBr, 35◦ , 1. Messung Abbildung 39: KBr, 40◦ , 1. Messung 57 Abbildung 40: KBr, 45◦ , 1. Messung Abbildung 41: KBr, 50◦ , 1. Messung Abbildung 42: KBr, 55◦ , 1. Messung 58 Abbildung 43: KBr, 60◦ , 1. Messung Abbildung 44: KBr, 65◦ , 1. Messung Abbildung 45: KBr, 70◦ , 1. Messung 59 Abbildung 46: KBr, 75◦ , 1. Messung Abbildung 47: KBr, 80◦ , 1. Messung Abbildung 48: KBr, 85◦ , 1. Messung 60 Abbildung 49: KBr, 90◦ , 1. Messung Abbildung 50: KBr, 30◦ , 2. Messung Abbildung 51: KBr, 35◦ , 2. Messung 61 Abbildung 52: KBr, 40◦ , 2. Messung Abbildung 53: KBr, 45◦ , 2. Messung Abbildung 54: KBr, 50◦ , 2. Messung 62 Abbildung 55: KBr, 55◦ , 2. Messung Abbildung 56: KBr, 60◦ , 2. Messung Abbildung 57: KBr, 65◦ , 2. Messung 63 Abbildung 58: KBr, 70◦ , 2. Messung Abbildung 59: KBr, 75◦ , 2. Messung Abbildung 60: KBr, 80◦ , 2. Messung 64 Abbildung 61: KBr, 85◦ , 2. Messung Abbildung 62: KBr, 90◦ , 2. Messung Abbildung 63: KBr, 35◦ , 3. Messung 65 Abbildung 64: KBr, 40◦ , 3. Messung Abbildung 65: KBr, 45◦ , 3. Messung Abbildung 66: KBr, 50◦ , 3. Messung 66 Abbildung 67: KBr, 55◦ , 3. Messung Abbildung 68: KBr, 60◦ , 3. Messung Abbildung 69: KBr, 65◦ , 3. Messung 67 Abbildung 70: KBr, 70◦ , 3. Messung Abbildung 71: KBr, 75◦ , 3. Messung Abbildung 72: KBr, 80◦ , 3. Messung 68 Abbildung 73: KBr, 85◦ , 3. Messung Abbildung 74: KBr, 90◦ , 3. Messung 69 9.2 Fits zu den Brechungsindizes Abbildung 75: Fit zur Bestimmung des Brechungsindex von KBr bei λ0 = 543, 5 nm, Werte von [9] Abbildung 76: Fit zur Bestimmung des Brechungsindex von BrB bei λ0 = 543, 5 nm, Werte von [9] 70 Literatur [1] Bergmann, Schaefer, Lehrbuch der Experimentalphysik, Band 3: Optik, deGruyter-Verlag, 9. Auflage. [2] H. Ibach, H. Lüth, Festkörperphysik, Einführung in die Grundlagen, Springer-Verlag, 6. Auflage. [3] A. Sommerfeld, Mechanik der deformierbaren Medien, Akademische Verlagsgesellschaft Geest und Portig K.-G., 5. Auflage. [4] G. B. Benedek, K. Fritsch, Brillouin Scattering in Cubic Crystals, Physical Reviews Volume 149, S. 647. [5] W. Demtröder, Laserspektroskopie, Grundlagen und Techniken, Springer-Verlag, 3. Auflage. [6] F. K. Kneubühl, M. W. Sigrist, Laser, Teubner-Verlag, 4. Auflage. [7] Landolt - Börnstein, Zahlenwerte und Funktionen aus Naturwissenschaften und Technik, Neue Serie, Gruppe II: Atom- und Molekularphysik, Band 5: Molekularakustik, Springer-Verlag, 1967 [8] CRC Handbook of Chemistry and Physics, 79th Edition, 1998 - 1999, CRC Press [9] Landolt - Börnstein, Zahlenwerte aus Physik, Chemie, Astronomie, Geophysik und Technik, II. Band: Eigenschaften der Materie in ihren Aggregatzuständen, 8. Teil: Optische Konstanten, Springer-Verlag, 6. Auflage, 1962 71 10 Danksagung Ich möchte meinen Eltern danken, die mir das Studium ermöglicht haben und mich während meines gesamten Studiums unterstützt haben. Ich bedanke mich bei Herrn Prof. Dr. Helm, der immer Zeit für hilfreiche Tipps und Anregungen hatte, für die Betreuung der Arbeit; auch dafür, dass er den neuen KBr-Kristall sehr schnell und unkompliziert organisiert hat. Weiter will ich mich bei der gesamten Arbeitsgruppe bedanken die immer sehr hilfsbereit war und in der ein sehr angenehmes Klima herrschte, vor allem bei Matthias Hoffmann, der mir einige wertvolle Hinweise gegeben hat, als die Messungen noch keine Ergebnisse hervorgebracht haben. Herrn Stützler will ich für das Fertigstellen des Versuchlayouts während des laufenden Praktikumbetriebes und das Bestellen des neuen KBr-Kristalls danken. Ich bedanke mich auch bei Herrn Dr. Fox für sein Interesse an meinen Problemen während der Zeit im Labor und seine Hilfsbereitschaft. Ich bedanke mich bei meinen Freunden und Geschwistern, die mich während meiner Arbeit immer wieder auf andere Gedanken gebracht haben. 72