Imhotep Circa 2650 - 2600 Imhotep war der erste namentlich bekannte Architekt und Baumeister der Geschichte. Er entwickelte den monumentalen Steinbau. Nach seinem Tode wurde er Gegenstand von Legenden und kultischer Verehrung. Es gibt keine zeitnahe Darstellung von Imhotep. In der Porträtmontage wurde ein Kopf verwendet, der sich heute im Imhotep-Museum in Sakkara befindet. 20 km südlich von Kairo liegt am westlichen Nilufer in der Wüste die Totenstadt von Sakkara. Bereits während der 1. Dynastie war sie Begräbnisstätte, bis in die ptolemäische Zeit wurde sie benutzt. Sakkara war die Nekropole der Hauptstadt Memphis, Pharaonen, hohe Würdenträger, Beamte wurden hier bestattet. Man findet dort Mastabas und Pyramiden, Grabschächte und Galeriegräber. Der nördliche Teil der Nekropole wird beherrscht von der großen Stufenpyramide des Pharao Djoser. Sie liegt im Inneren eines Grabbezirkes von 545x278m. Der Baumeister ist der erste namentlich bekannte Architekt und Baumeister überhaupt: Imhotep. Sein Name findet sich auf der Basis einer nicht erhaltenen Statue zusammen mit mehreren schwer deutbaren Titeln (linker Bereich, in der Mitte steht „Die beiden Brüder des Königs von Unterägypten“ - Deutung unklar): Chasechemui, der letzte Pharao der 2.Dynastie, hatte um 2740 v.Chr. Ober- und Unterägypten vereinigt und damit die Grundlage für die lange stabile Periode des Alten Reiches gelegt. Seinem Wunsche folgend richtete sein Sohn Djoser (3. Dynastie) die Bestattung in der Nekropole von Abydos aus, wo die Grabanlage nicht ganz rechtzeitig fertig geworden war. Mit seiner Umfassungsmauer ist der Komplex ein schlichter Vorläufer dessen, den sich der Sohn bauen ließ. Erste Sorge jedes Pharaos nach der Thronbesteigung war stets die Vorsorge für das Weiterleben nach dem Tod. Sogleich wurde mit dem Bau eines Grabes begonnen. Die Oberaufsicht über die Arbeiten erteilte Pharao Djoser seinem überaus vielseitig kundigen, tatkräftigen Wesir Imhotep. Unter Djoser (links) erfuhr der Sonnenkult einen starken Aufschwung, er diente gleichzeitig dazu den Status des Pharao zu erhöhen. Der Pharao wurde zum „lebenden Horus auf der Erde“, gleichrangig mit der Sonne selbst zu verehren; das drückte sich im Bau der Pyramide aus. Imhotep plante groß. Die ganze Anlage umgab ein 40m breiter Graben, sein Aushub wurde beim Verfüllen der Pyramide verwendet. Der eigentliche Grabbezirk wurde mit einer 1645 m langen und 10,5 m hohen Mauer umgeben. Außen und innen zeigte sie sauberes Kalksteinmauerwerk, dazwischen war loses Mauerwerk. Die Außenfront war durch Bastionen gegliedert, dazu kamen 14 Scheintore und das einzige echte an der Südostecke. Imhotep errichtete die Anlage nicht in einem Zuge, vielmehr wurde sie schrittweise ergänzt und ausgebaut. Es gab reichlich Platz für viele einzelne kleinere Bauwerke. So gibt es im Südhof ein kleines, aber sehr sauber gebautes Grab, wohl ein provisorisches Grab für den Fall eines vorzeitigen Todes des Pharaos. Dort im Hof gab es auch Altäre und einen kleinen Tempel. Wichtig war der Sed-Fest-Hof: Der Pharao sollte auch nach seinem Tode das Sed-Fest feiern können, dessen jährliches Zeremoniell die Regierungsfähigkeit des Herrschers zeigen sollte. Die Kapellen des Sed-Hofes sind in Scheinarchitektur ausgeführt, die Gebäude waren symbolisch, nicht funktionsfähig. Nördlich der Pyramide entstand ein großer Totentempel; Imhotep hatte ihn eigentlich weiter südlich gebaut, musste ihn aber verlegen als die Pyramide heranwuchs. Als Besonderheit ließ Imhotep einen Serdab errichten, eine kleine geschlossene Kammer in der sich eine lebensgroße Statue des Pharaos befand. Durch zwei kleine Löcher konnte er die im Hof ablaufenden Rituale beobachten. Im Westen entstanden unter einem massiven Überbau Galerien mit langen Gängen und über 400 Kammern. Sie sollten als Lagermagazine dienen; weitere Kornmagazine finden sich im Nordhof. Alles aber überragte die Grabpyramide. Sie entstand in mehreren Phasen, wuchs im Grundriss (121x109m) und der Zahl der Stufen (6) bis sie eine Höhe von 62,5 m erreichte. Äußerlich zeigte sie sauberes Kalksteinmauerwerk, zur Erhöhung der Stabilität um 17° nach innen geneigt. Unter der Pyramide findet sich neben der Grabkammer am Fuße eines Schachtes ein Labyrinth von Galerien und Gängen, teilweise mit blaugrünen Kacheln verkleidet. Auf den Stufen der Pyramide konnte der tote Pharao emporsteigen und sich mit dem Sonnengott vereinigen, andererseits konnte der Sonnengott zur Erde herabsteigen. Der Grabkomplex des Pharao Djoser ist nicht der erste Steinbau Ägyptens: In seiner Nähe findet sich ein große steinerne Umfassungsmauer (Gisr el-Mudir) heute unbekannten Zweckes; aber der Komplex den Imhotep für Djoser baute, war der erste monumentale Steinbau. Imphotep entwickelte dazu neue architektonische Formen, verwendete Säulen, gliederte seine Bauwerke zeitlos harmonisch. Vielfach griff er in der Formgebung imitierend auf die früheren Holzbauwerke zurück. Als Pharao Djoser starb und Sohn Sechemchet (Djoserti) die Regierung übernahm, wurde Imhotep wieder mit der Errichtung einer Grabanlage beauftragt. Aber der neue Pharao starb nach nur 5 Jahren, die geplante Pyramide kam nicht über die erste Stufe (115x115m) hinaus. Imhotep legte auch für sich selbst ein Grab in Sakkara an, aber es wurde nie gefunden. Imhoteps Wirken als Wesir beschränkte sich nicht auf die Nekropole. Als zur Zeit Djosers die Nilflut mehrere Jahre ausblieb, soll Imhotep herausgefunden haben, dass der Nil bei Elephantine entspringt, er soll Djoser veranlasst haben dem Nilgott Chnum in Unternubien ein Gebiet zu schenken und damit der Not ein Ende zu bereiten. Nach anderen Quellen soll er Kanäle angelegt haben derart, dass auch bei niedrigem Nilstand die Felder bewässert werden konnten. Hier vermischt sich offenbar Geschichte und Legende. Denn Imhotep wurde nach seinem Tod zu einer mythologischen Gestalt. Er wurde zum großen Weisen und Magier. Man schrieb ihm die Erfindung der Hieroglyphenschrift zu, die Erfindung des ägyptischen Kalenders. Im Neuen Reich opferten die Schreiber ihm einen Tropfen Tinte bevor sie ein Schriftstück begannen. Er wurde auch als großer Arzt verehrt, ihm wurde das Original des Papyrus Edwin-Smith zugeschrieben, eines umfangreichen Werkes über die Medizin im Pharaonenreich. Es entstand ein richtiger Kult um ihn, der besonders in der griechisch-römischen Zeit blühte. Kranke wallfahrten zu seinen Tempeln. Obwohl zweifelsohne ein Irdischer, wurde er als Sohn des Schöpfergottes Ptah verehrt. Es gibt von Imhotep keine zeitnahe Darstellung, alle späteren sind stark stilisiert. 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