4 Nutzung des Sonnenlichts Blattoberseite Abschlussgewebe Palisadengewebe Chloroplasten Leitgewebe Schwammgewebe Luftgefüllter Hohlraum Abschlussgewebe Spaltöffnung Blattunterseite mit Spaltöffnungen Palisadenzellen mit Chloroplasten Chloroplast, Querschnitt mit Fetttropfen i Abb. 4 Aufbau eines Laubblattes – 66 – Aufbau eines Blattes. Betrachten wir die Stärkefabrik Blatt genauer (Abb. 4). Rundherum verfügt das Blatt über ein festes Abschlussgewebe. Von oben gesehen sind diese Zellen vielfach verzahnt. Auf ihrer Oberfläche haftet eine wachsartige Schicht, die Kutikula. Unterhalb des Abschlussgewebes sieht man lange, dicht nebeneinander stehende Zellen. Sie enthalten viele Chloroplasten. Wegen der Zellform nennt man diese Schicht Palisadengewebe. Unterhalb des Palisadengewebes bis zum unteren Abschlussgewebe liegt das Schwammgewebe. Die Zellen sind unregelmäßig geformt und enthalten nur wenige Chloroplasten. Zwischen den Zellen sind Hohlräume mit Luft. Im Schwammgewebe liegen Bündel von röhrenförmigen Zellen, die durch das Blatt bis zum Blattstiel ziehen. Sie bilden das Leitgewebe. Auf der Unterseite des Blattes finden sich im Abschlussgewebe schlitzförmige Spaltöffnungen. Sie können geöffnet und geschlossen werden. Durch diese Spaltöffnungen stehen die Hohlräume des Schwammgewebes mit der Außenluft in Verbindung. Aufgabenverteilung im Blatt. Die feste Struktur des Abschlussgewebes hält die Zellen im Blatt zusammen. Das Gewebe schützt vor dem Zerreißen z. B. bei starkem Wind, und vor dem Eindringen von Staub und Krankheitserregern in das Blattinnere. Die wasserabweisende Kutikula hemmt die Verdunstung. Das Palisadengewebe ist der Ort der Glukoseproduktion. Die grünen Chloroplasten im Palisadengewebe sind in der Lage Licht aufzunehmen. Die Energie dieses Lichtes wird genutzt, um energiereiche Nährstoffe wie Glukose aufzubauen. Für den Aufbau dieser Stoffe sind Wasser und Kohlenstoffdioxid nötig. Das Wasser stammt aus dem Boden und wird durch das Leitgewebe von den Wurzeln in die Blätter gebracht. Das Gas Kohlenstoffdioxid wird durch die Spaltöffnungen auf der Blattunterseite in das Blatt aufgenommen. Durch die Hohlräume im Schwammgewebe gelangt dieses Gas bis an die Chloroplasten im Palisadengewebe. Der Produktionsablauf im Blatt. Die Reaktion, die in den Chloroplasten abläuft, lässt sich mit folgendem Reaktionsschema beschreiben: Lichtenergie Wasser + Kohlenstoffdioxid Glukose + Sauerstoff Wasser reagiert mit Kohlenstoffdioxid zu Glukose und Sauerstoff. Dabei wird Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt, die in der Glukose gespeichert wird. Dieser Vorgang heißt Fotosynthese. Die Glukose wird zu verschiedenen Stoffen weiterverarbeitet, z. B. zu Stärke oder anderen Kohlenhydraten. Pflanzen stellen daraus auch Eiweiße und Fett her. Alle diese Stoffe brauchen sie für ihr eigenes Wachstum. In den meisten Pflanzen wird die Glukose in Form von Stärke in Früchten, Samen und anderen Pflanzenteilen gespeichert. Bekannt dafür sind Kartoffeln, Mais und Getreide. Manche Pflanzen speichern neben Kohlenhydraten auch Fett. Dies geschieht etwa bei Sonnenblumen und Nüssen. Der bei der Fotosynthese produzierte Sauerstoff, gelangt durch die Hohlräume des Schwammgewebes und die Spaltöffnungen nach außen. Die Pflanzen produzieren so den für alle Lebewesen notwendigen Sauerstoff. Merksatz I Stärkefabrik Blatt. Aufbau und Arbeitsweise eines Blattes kann man mit einer Fabrik vergleichen. Wie eine Fabrik verfügt auch das Blatt über „Maschinen“ für die Produktion. Ferner wird im Blatt wie in einer Fabrik für die Zulieferung von benötigtem Material und für den Abtransport von Reststoffen gesorgt. Besonders wichtig: Auch im Blatt wird Energie zur Produktion benötigt. Wenn die Produktion zeitweise eingestellt wird, werden Baustoffe abgebaut oder in Stamm und Wurzel zwischengelagert. Nicht mehr verwertbare Stoffe werden entsorgt. Das ist der Laubfall im Herbst. Im Frühjahr findet dann mit der Blattbildung ein Neuaufbau der gesamten Fabrikationsanlage statt. Pflanzen wandeln bei der Fotosynthese Lichtenergie in chemische Energie um. Dies findet in den Chloroplasten der Blätter statt. Dabei entsteht Sauerstoff und Glukose. Alle Tiere und wir Menschen sind auf die von den Pflanzen erzeugten energiereichen Stoffe und den Sauerstoff angewiesen. – 67 – i