ventrikuläre desynchronisation mit und ohne

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Biomed Tech 2013; 58 (Suppl. 1) © 2013 by Walter de Gruyter · Berlin · Boston. DOI 10.1515/bmt-2013-4155
VENTRIKULÄRE DESYNCHRONISATION MIT UND OHNE ISCHÄMISCHE
HERZERKRANKUNG BEI RESYNCHRONISATIONSRESPONDERN
M. Heinke1, B. Ismer1, G. Dannberg2, T. Heinke3, H. Kühnert2
1
University of Applied Sciences Offenburg, Offenburg, Deutschland
Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin I, Jena, Deutschland
3
Siemens AG, Healthcare Sector, Rudolstadt, Deutschland
2
[email protected]
Abstract: Das Ausmaß der elektrischen ventrikulären
Desynchronisation bei reduzierter linksventrikulärer
Funktion ist von Bedeutung für den Erfolg der Resynchronisationstherapie der Herzinsuffizienz mit biventrikulärer Stimulation. Das Ziel der Untersuchung besteht
in der nichtinvasiven Messung der elektrischen interventrikulären Desynchronisation mit und ohne ischämische Herzerkrankung bei kardialen Resynchronisationstherapie Respondern. Bei Patienten mit 25,3 ± 7,3
% reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion und
166,9 ± 38,5 ms QRS-Dauer wurde das transösophageale linksventrikuläre EKG abgeleitet. Die QRSDauer korrelierte mit dem interventrikulären und linksventrikulären Delay bei Resynchronisationstherapie
Respondern mit nicht-ischämischer Herzerkrankung.
± 38,5 ms und interatrialem Delay 70,7 ± 23,5 ms
(n=18) wurden das interventrikuläre Delay als Intervall
zwischen Beginn des QRS-Komplexes im Oberflächen
EKG und Beginn des linksventrikulären Potentials im
transösophagealen linksventrikulären EKG und das
linksventrikuläre Delay als Intervall zwischen Beginn
und Ende des linksventrikulären Potentials im transösophagealen linksventrikulären EKG bestimmt. Das
interatriale Delay wurde als Intervall zwischen Beginn
und Ende des linksatrialen Potentials im transösophagealen EKG bestimmt.
Keywords: Biventrikuläre Stimulation, kardiale Resynchronisationstherapie,
ischämische Herzerkrankung,
linksventrikuläre Desynchronisation, interventrikuläres
Delay
Einleitung
Bei Patienten mit chronischer hochgradiger Herzinsuffizienz und reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion kleiner 35 % sind das Ausmaß der elektrischen
interventrikulären Desynchronisation, die Lage der
implantierten linksventrikulären Stimulationselektrode
zum Ort der spätesten linksventrikulären Erregung und
die Optimierung des atrioventrikulären Delays bedeutend für den Langzeiterfolg der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) mit biventrikulärer Stimulation
[1, 2].
Das Ziel der Untersuchung besteht in der präoperativen nichtinvasiven Bestimmung des transösophagealen elektrischen interventrikulären Delays und linksventrikulären Delays bei CRT Respondern mit ischämischer und nicht-ischämischer Herzerkrankung.
Methoden
Bei 31 Patienten mit ischämischer und nichtischämischer Herzerkrankung (Alter 62,5 ± 11,4 Jahre, 27 Männer und 4 Frauen), Herzinsuffizienz New
York Heart Association Klasse 3,0 ± 0,2 , linksventrikuläre Ejektionsfraktion 25,3 ± 7,3 %, QRS-Dauer 166,9
Abbildung 1:Transösophageale elektrische ventrikuläre
Desynchronisation mit 96 ms interventrikuläres Delay
und 78 ms linksventrikuläres Delay bei Sinusrhythmus, ischämischer Herzerkrankung und Resynchronisationstherapie Responder. IVD – interventrikuläres
Delay, LVD – linksventrikuläres Delay, LA – linksatriales Potential, LV – linksventrikuläres Potential,
I, II, III, aVR, aVl, aVF, V1-V6 - Oberflächen EKG,
ESO12, ESO34 – distales bipolares transösophageales linksventrikuläres EKG, ESO56, ESO78 – proximales bipolares transösophageales linksatriales EKG.
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Die bipolare transösophageale Elektrokardiographie
erfolgte mit Hilfe des Osypka TO4 Katheters in Höhe
der maximalen linksventrikulären Deflektion oder des
Osypka TO8 Katheters in Höhe der maximalen linksventrikulären und linksatrialen Deflektion (Abb. 1). Bei
24 Patienten wurde ein Boston CRT-Defibrillator, bei 6
Patienten ein Medtronic CRT-Defibrillator und bei 1
Patient ein St. Jude CRT-Defibrillator implantiert. Postoperativ erfolgte die individuelle hämodynamische
CRT Optimierung des atrioventrikulären Delays und
des interventrikulären Delays zwischen rechtsventrikulärer und linksventrikulärer Stimulation mit der Medis
Cardiosreen Impedanzkardiographie.
Die CRT Responder verbesserten sich in der New
York Heart Association Klasse von 3,0 ± 0,2 auf 2,0 ±
0,3 (P < 0,001) während 19,4 ± 17,0 Monaten CRT mit
hämodynamisch atrioventrikulär und interventrikulär
optimierter biventrikulärer Stimulation.
Ergebnisse
Bei 19 CRT Responder mit nicht-ischämischer Herzerkrankung betrugen das transösophageale interventrikuläre Delay 78,1± 25,2 ms, das transösophageale
linksventrikuläre Delay 77,6 ± 21,7 ms und die QRSDauer 175,8 ± 43,5 ms. Die nicht-ischämische Herzerkrankung CRT Responder QRS-Dauer korrelierte mit
dem transösophagealen interventrikulären Delay
(r=0,75, P<0,001) und transösophagealen linksventrikulären Delay (r=0,51, P=0,02) (Abb. 2).
Abbildung 3: Elektrische ventrikuläre Desynchronisation bei kardialen Resynchronisationstherapie
Respondern mit ischämischer Herzerkrankung, IVD –
interventrikuläres Delay, LVD – linksventrikuläres
Delay, QRSD – QRS-Dauer, r, P – Pearson
correlation coefficients
Diskussion
Abbildung 2: Elektrische ventrikuläre Desynchronisation bei kardialen Resynchronisationstherapie
Respondern mit nicht-ischämischer Herzerkrankung.
IVD – interventrikuläres Delay, LVD – linksventrikuläres Delay, QRSD – QRS-Dauer, r, P – Pearson
correlation coefficients
Bei 12 CRT Responder mit ischämischer Herzerkrankung betrugen das transösophageale interventrikuläre
Delay 71,8± 18,0 ms, das transösophageale linksventrikuläre Delay 71,3 ± 18,9 ms und die QRS-Dauer
152,8 ± 24,3 ms. Die ischämische Herzerkrankung
CRT Responder QRS-Dauer korrelierte mit dem
transösophagealen linksventrikulären Delay (r=0,75,
P=0,005) (Abb. 3).
Die auf den posterioren linken Vorhof und/oder linken
Ventrikel fokusierte transösophageale linksatriale
und/oder linksventrikuläre Elektrokardiographie ermöglichen bei Patienten mit Herzinsuffizienz, ischämischer
und nicht-ischämischer Herzerkrankung die präoperative Messung des elektrischen interatrialen, interventrikulären und linksventrikulären Delays.
Das transösophageale interventrikuläre und linksventrikuläre Delay sind einfach anwendbarer Parameter zur präoperativen Abschätzung der elektrischen
ventrikulären Desynchronisation und lassen sich möglicherweise zur Vorhersage von CRT Responder nutzen.
Literatur
[1] Heinke, M., Surber, R. et. al.: Transesophageal
left ventricular pacing in heart failure patients
with permanent rigth ventricular pacing,
Europace, vol. 7, pp. 617-620, 2005
[2] Heinke, M., Ismer, B. et. al.: Transesophageal
left ventricular electrogram-recording and
temporary pacing to improve patient selection for
cardiac resynchronization, Med Biol Eng
Comput, vol. 49, pp. 851-858, 2011
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