LITTROW LECTURES 2011/2012 21. März 2012, 18:15 Uhr Artie HATZES Thüringer Landessternwarte Tautenburg & Friedrich Schiller Universität Jena Exoplaneten: Wo sind die anderen Erden? Von der Entdeckung und der Erforschung extrasolarer Planeten erhoffen sich Wissenschaftler wichtige Hinweise darauf, wie Planetensysteme entstehen. Wie einzigartig ist unser Sonnensystem im Universum? Während der vergangenen 20 Jahre haben Astronomen mehr als 500 extrasolare Planeten gefunden. Diese Exoplaneten weisen große Unterschiede auf, mit einer derartigen Vielfalt hatten die Forscher nicht gerechnet. Keiner zeigt die gleichen Eigenschaften wie die Planeten unseres Sonnensystems. Im nächsten Schritt geht es nun nicht mehr nur darum, extrasolare Planeten zu finden, sondern diese neuen Welten zu klassifizieren: Wie groß sind ihre Masse, ihr Radius, ihre Dichte, wie hoch ihre Oberflächentemperatur? Welche atmosphärischen Eigenschaften besitzen sie? Die beiden Satellitenteleskope CoRoT und Kepler spielen bei der Beantwortung dieser Fragen eine wichtige Rolle. Sie richten ihre Spiegel im Weltraum auf zigtausende Sterne, um mithilfe der Transit-Methode extrasolare Planeten zu erforschen. Das Forschungsgebiet ist sehr dynamisch, eines der Ziele lautet: einen Planeten zu finden, der unserer Erde gleicht. Moderator: Joao ALVES (Universität Wien) LITTROW LECTURES Veranstalter: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Wien Veranstaltungsort: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Festsaal 1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2 Information: ÖAW/Büro für Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Marianne Baumgart T +43-1-51581-1331, [email protected], http://www.oeaw.ac.at LITTROW LECTURES 2011/2012 Artie HATZES – biografischer Hintergrund Artie Hatzes (geboren am 24. Mai 1957 in Havre de Grace, Maryland, USA) ist Professor für Astrophysik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Direktor der Thüringer Landessternwarte Tautenburg. Bevor er im Jahr 2000 an die Universität Jena berufen wurde, forschte er am McDonald Observatory der University of Texas. Der Astrophysiker ist maßgeblich an der COROT-Mission beteiligt, deren Ziele seismologische Untersuchungen an Sternen und die Suche nach extrasolaren Planeten sind. Hatzes widmet sich schon seit vielen Jahren der Suche nach Exoplaneten, für die er an der Landesternwarte Tautenburg die Radialgeschwindigkeitsmethode eingeführt hat. Unter seiner Leitung wurden unter anderem die Exoplaneten Pollux b und Epsilon Eridani b entdeckt sowie die Masse von CoRoT-7b mit 4,8 Erdmassen bestimmt. LITTROW LECTURES Nächster Termin: Mittwoch, 28. März 2012, 18:15 Uhr Ralf-Jürgen DETTMAR, Universität Bochum, Fakultät für Physik und Astronomie Wie entwickeln sich Scheibengalaxien? Multiwellenlägen-Beobachtungen des interstellaren Mediums als Schlüssel zum Verständnis Sehr unterschiedliche Beobachtungsmethoden werden benötigt, um die verschiedenen Formen des atomaren Wasserstoffs in Galaxien nachzuweisen. Während das neutrale Wasserstoffgas im langwelligen Radiobereich beobachtet wird, strahlt eine warme ionisierte Komponente im optischen Spektralbereich. Das heiße interstellare Plasma ist nur noch mit Röntgensatelliten zugänglich. Vergleichende Beobachtungen dieser verschiedenen Formen des Gases, aus dem letztendlich auch Sterne und Planeten entstehen, geben wichtige Hinweise für ein Multiphasen-Modell des interstellaren Mediums, mit dem die Umverteilung der Nukleosyntheseprodukte massereicher Sterne in Galaxien detailliert beschrieben werden kann. Die Energiefreisetzung durch SupernovaExplosionen führt dabei zu Phänomenen wie galaktischen Winden, deren Eigenschaften wiederum für die Entstehung von Galaxien von Bedeutung sind. Information: ÖAW/Büro für Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Marianne Baumgart T +43-1-51581-1331, [email protected], http://www.oeaw.ac.at